Der Schwerkraft-Verlag ist...?

  • Frei nach dem Motto "Lieber schlechte Presse, als gar keine." ?


    An diesem Thread sieht man, dass der SK Verlag den schlechtesten Ruf unter den deutschen Verlagen hat. Mir wäre zumindest kein ähnlich schlechtes Image bekannt.


    Und ja, ich spekuliere nun: Wäre der SK Verlag mehr um ein positives Image bemüht, wäre der Erfolg um ein vielfaches größer. Ich kenne keinen Verlag, der so konsequent von vielen gemieden, wenn nicht sogar boykottiert wird. Zumal der SK ja hauptsächlich mit Übersetzungen arbeitet... es ist also mit Schulenglisch problemlos möglich, die Produkte zu erwerben und SK dabei nicht zu unterstützen.


    Und um zum Anfangsmotto zurück zu kommen, nein, ich denke bei einem Verlag ist das Motto nicht anwendbar. Das gilt wohl eher für Influencer und Personen, die ihre Kohle nicht mit Produkten, sondern mit Aufmerksamkeit verdienen.

  • Vermutlich kommt demnächst die Ankündigung, dass Schwerkraft die deutsche Version von Hyperspace (Petersen Games) bringt.

    "If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear." - George Orwell

  • Zumal der SK ja hauptsächlich mit Übersetzungen arbeitet... es ist also mit Schulenglisch problemlos möglich, die Produkte zu erwerben und SK dabei nicht zu unterstützen.

    Es ist hier schon öfter geschrieben worden: Schulenglisch genügt nicht, um komplexe englische Regeln zu verstehen.

    Da bedarf es eine Menge Zeit und Übung, die z. B. ich nicht investieren möchte.

    Die Kartentexte verstehen oder eine Spielehilfe, etc. geschenkt, aber eine Regel zu verstehen ist deutlich anspruchsvoller.

    Ich habe mich schwer getan, die Regel von #ReisendedesSüdTigris auf deutsch durchzuarbeiten, auch wenn das Spiel selbst dann, wie so häufig, nicht so kompliziert ist. Auf englisch hätte ich mich geweigert. Und mein englisch ist jetzt nicht so schlecht, aber wenn man nicht regelmäßig übt, fehlt auch der Wortschatz.

    Insofern bin ich guter Kunde vom Schwerkraft-Verlag, aber auch Skellig oder Strohmann.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Zumal der SK ja hauptsächlich mit Übersetzungen arbeitet... es ist also mit Schulenglisch problemlos möglich, die Produkte zu erwerben und SK dabei nicht zu unterstützen.

    Es ist hier schon öfter geschrieben worden: Schulenglisch genügt nicht, um komplexe englische Regeln zu verstehen.

    Woher kommt diese absolute Einschätzung? Die meisten hier, die Spiele auf englisch kaufen, werden Englisch nur in der Schule gelernt haben, kommen aber wunderbar mit dem englischen Spielen klar? Zudem gibts ja inzwischen zu nahezu jedem akruellen Spiel Regelvideos. Ich kann verstehen, wenn Leute lieber deutsche Versionen spielen, geht mir genauso, aber diese Aussage halte ich für quatsch

  • Woher kommt diese absolute Einschätzung?

    Wie kommst du zu der Einschätzung, dass Spielteufel die Aussage absolut meint? Die ist nicht mehr oder weniger absolut formuliert als die Aussage von Prodigy1971 , auf die Spielteufel sich bezog. Weshalb fragst du dann nicht Prodigy1971 ebenfalls, woher diese absolute Einschätzung kommt? Nur weil du zufälligerweise die gleiche Meinung hast?

    Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, sie ist nämlich nicht schwarz oder weiß, sondern grau. Einige Menschen können mit Schulenglisch auch englische Spiele verstehen, andere können es nicht. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass manche englischen Spiele einfache Regeln haben und andere dagegen sehr komplex sind oder ein besonderes Vokabular verwenden. Oder es kann daran liegen, dass manche Menschen erst seit kurzem aus der Schule raus sind und der Unterricht noch frisch im Gedächtnis ist, während bei anderen Menschen der Englischunterricht schon ein paar Jahrzehnte zurückliegt und somit einiges in Vergessenheit geraten ist. Oder es kann daran liegen, dass manchen Menschen Fremdsprachen liegen und anderen nicht. Oder es kann daran liegen, dass manche Menschen Spaß am Englischunterricht und/oder gute Noten hatten, andere dagegen nicht.

    Jeder Mensch ist anders. Was ist so schwer daran, dies gegenseitig zu akzptieren?

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    3 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Thygra: ich komme darauf, weil er wörtlich schreibt : "Schulenglisch genügt nicht, um komplexe englische Regeln zu verstehen". Das ist für mich, so wie es geschrieben ist halt eine absolute Aussage, die für mich einfach falsch ist. Übrigens habe ich gesagt "Ich halte", nicht "das ist definitiv absolut so". Natürlich fällt es Leuten leichter oder schwerer, abhängig von den von dir schon aufgeführten Aspekten und Gegebenheiten. Generell sollte es aber erstmal mit dem in der Schule gelernten Englisch möglich sein, auch Regeln von komplexen Spielen zu verstehen. Wenn man das in deinen Augen so nicht sagen kann/"darf" kommen wir langsam auf eine Ebene, wo gefühlt dann alles rein subjektiv wird und nichts mehr "feststehen darf". Beispiel: These: es sollte für jeden Menschen mit Schulkenntnisen in Erdkunde möglich sein sämtliche Länder Europas aufzählen zu können, da einem das beigebracht wird. Wenn dann jemand kommt und sagt, dass dafür "Schul-Erdkunde" nicht ausreicht, kämst du dann auch auf die Idee zu sagen "ja aber vll haben Leute das vergessen, oder nicht aufgepasst etc"? Genauso verhält es sich ja hier: in meinen Augen schafft das Schulenglisch (zumindest das zu meiner zeit, abi 2004) genug Wissensgrundlagen komplexe englische Spielanleitungen gut zu verstehen. Es gibt sicher 100 Gründe, warum sich Leute damit schwer tun, keine Frage. Aber die Aussage, dass man für englische, komplexe Spiele mehr als Schulenglisch braucht, halte ich einfach für komplett falsch.

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Woher kommt diese absolute Einschätzung?


    Jeder Mensch ist anders. Was ist so schwer daran, dies gegenseitig zu akzptieren?

    Ich akzeptiere das selbstverständlich, dass Menschen das können, mit Schulenglisch komplexe englische Regeln zu verstehen. Nun wachsen die jungen Menschen heute natürlich auch mit viel mehr Englisch auf als ich (61 Jahre).

    Vielleicht hab3 ich das nicht so ausgedrückt, mich nervt dieses "problemlos", das impliziert für mich, dass Menschen, die das nicht problemlos können, zu dumm/faul/bequem oder was auch immer sind. Wohl mein Problem...

    Nun wieder zum Schwerkraft-Verlag, ...

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • HotSauce Die Aussage "es ist also mit Schulenglisch problemlos möglich, die Produkte zu erwerben und SK dabei nicht zu unterstützen." (wobei ich jetzt mal unterstelle, dass eigentlich "zu spielen" anstatt "zu erwerben" gemeint war). müsstest du dann aber ebenso als absolut und somit falsch bezeichnen, weil das eben nicht absolut für alle gilt (und schon gar nicht "problemlos").

    Unabhängig davon halte ich deine Lesart, dass die Aussage "absolut" sei, für Quatsch (um mal dein Vokabular zu verwenden). Da hat jemand seine eigene subjektive Meinung geschrieben, und es ist Forumskonsens, dass man dies nicht jedesmal explizit kennzeichnen muss.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Jeder Mensch ist anders. Was ist so schwer daran, dies gegenseitig zu akzptieren?

    Ich akzeptiere das selbstverständlich, dass Menschen das können, mit Schulenglisch komplexe englische Regeln zu verstehen. Nun wachsen die jungen Menschen heute natürlich auch mit viel mehr Englisch auf als ich (61 Jahre).

    Vielleicht hab3 ich das nicht so ausgedrückt, mich nervt dieses "problemlos", das impliziert für mich, dass Menschen, die das nicht problemlos können, zu dumm/faul/bequem oder was auch immer sind. Wohl mein Problem...

    Nun wieder zum Schwerkraft-Verlag, ...

    Ok, unter dem Aspekt verstehe ich deine Aussage besser und kann sie sehr gut nachvollziehen. Wollte dir auch nicht auf den Schlips treten, sorry wenn ich das getan habe.


    Aber vll wirklich als Tipp. Ich lese seit über nem Jahr keine Anleitungen mehr, sondern schaue fast ausschließlich Regelvideos. Da gibts auch zu englischen Spielen meist gute auf Deutsch. Die Regeln nutze ich nur noch zum nachschlagen von Unklarheiten. Mit dem Vorwissen, dass man dann aus dem Video hat, versteht man dann alles meist direkt, selbst wenn es mega kompliziert formuliert wird. Kann ich jedem nur empfehlen

  • HotSauce Die Entschuldigung nehme ich gerne an. Kommunikation in Foren ist nicht immer einfach.

    Zum Thema Regelvideo: da sind Menschen sehr unterschiedlich, ich lerne Spiele leichter mit Regellektüre, wo ich jederzeit zurückblättern kann. Videos gehen mir zu schnell und das bleibt nicht haften. Ich schaue ein Video nur, wenn ich mir nach der Regellektüre das Spiel nicht vorstellen kann, zuletzt bei Excavation Earth passiert.

    Aber danke für den Tipp, vielleicht hilft er jemandem anders.

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Wie man sich hier nun wieder an einzelnen Worten aufreibt... fantastisch. Die Aussage wird komplett ignoriert und man reitet wieder auf einem Begriff herum. Da gibts wirklich Spezialisten, die einen Post mit 5 Absätzen auf ein Wort runterbrechen. Immer und immer wieder.


    Ja okay. "Problemlos" ist dieses eine Wort in dem Falle. Asche auf mein Haupt. Damit ist natürlich die komplette Aussage, dass man bei so gut wie allen SK Produkten ein englisches Pendant finden und spielen kann völliger Quatsch.

  • Wie man sich hier nun wieder an einzelnen Worten aufreibt... fantastisch. Die Aussage wird komplett ignoriert und man reitet wieder auf einem Begriff herum. Da gibts wirklich Spezialisten, die einen Post mit 5 Absätzen auf ein Wort runterbrechen. Immer und immer wieder.Ja,


    Ja okay. "Problemlos" ist dieses eine Wort in dem Falle. Asche auf mein Haupt. Damit ist natürlich die komplette Aussage, dass man bei so gut wie allen SK Produkten ein englisches Pendant finden und spielen kann völliger Quatsch.

    Ja, ist sie: völliger Quatsch. Mein erstes Fragezeichen in diesem Forum für diese blödsinnige Aussage..

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Ich fürchte aber, dass ohne angekündigte deutsche Version der Anreiz für einen Youtuber ein deutsches Regelvideo zu machen kleiner ist.

  • Wie man sich hier nun wieder an einzelnen Worten aufreibt... fantastisch. Die Aussage wird komplett ignoriert und man reitet wieder auf einem Begriff herum. Da gibts wirklich Spezialisten, die einen Post mit 5 Absätzen auf ein Wort runterbrechen. Immer und immer wieder.Ja,


    Ja okay. "Problemlos" ist dieses eine Wort in dem Falle. Asche auf mein Haupt. Damit ist natürlich die komplette Aussage, dass man bei so gut wie allen SK Produkten ein englisches Pendant finden und spielen kann völliger Quatsch.

    Ja, ist sie: völliger Quatsch. Mein erstes Fragezeichen in diesem Forum für diese blödsinnige Aussage..

    Okay. Nochmal langsam. Vielleicht hast Du mir ein paar Beispiele von Spielen, die es nur beim Schwerkraftverlag in deutsch gibt. Also von denen es keine englische Version gibt.


    Zitat von der SK Seite:

    Zitat

    Wir lokalisieren fremdsprachige Strategiespiele (Brettspiele wie auch Kartenspiele).


    Du bist dran. Eventuell verstehst Du die Aussage dann?

  • Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte, sie ist nämlich nicht schwarz oder weiß, sondern grau. Einige Menschen können mit Schulenglisch auch englische Spiele verstehen, andere können es nicht.

    Sehe ich exakt genauso.


    Das kann zum Beispiel daran liegen, dass manche englischen Spiele einfache Regeln haben und andere dagegen sehr komplex sind oder ein besonderes Vokabular verwenden.

    Dieses Argument für den Kauf deutscher Versionen wird allerdings etwas davon entwertet, dass bei komplexeren Regeln auch die Übersetzung anfälliger für Fehler und Missverständliches wird. Das sind wir dann wieder back on topic: Der Schwerkraft-Verlag gehört für mich nicht zu den Verlagen, denen ich zutraue, anspruchsvollere und/oder textlastigere Spiele gut zu übersetzen. Ich habe schon Schwerkraft-Spiele später verkauft und durch das englische Original ersetzt, und spätestens in diesem Moment ist der Verlag bei mir unten durch.

    Die Qualität der Übersetzungen kommt mir bei solchen Diskussionen oft zu kurz. Für mich gilt: Deutsche Versionen gerne, aber nur bei bestimmten Verlagen, die's auch wirklich können. Je komplexere, desto kritischer. Ansonsten gilt für mich und meine Mitspieler: englisch geht immer.

  • Für mich ist eine englische Version immer nur eine "Notlösung".

    Ich hatte in der Schule Englisch, war relativ gut darin, hatte es auch lange (dank Gymnasium), bin erst Anfang 30 und schaue auch viele YouTube-Videos auf englisch.

    Und trotzdem ist es für mich eine Hürde. Ich muss viel genauer lesen, kenne viele Wörter nicht (ja, das englische Brettspielvokabular ist nun nicht unbedingt Lehrstoff in deutschen Schulen) und brauche dadurch deutlich länger, um eine Anleitung zu verstehen. Ein Regelvideo hilft mir zwar, ersetzt aber nie vollständig die Anleitung, da auch in Videos zu oft Dinge falsch erklärt werden.

    Kartentexte, sofern vorhanden, muss man deutlich häufiger nochmal nachlesen, wie sie gemeint sind. In einer Mehrspielerrunde würde viel öfter die Frage aufkommen, was dieser und jener Text nun zu bedeuten habe.

    Spätestens bei notwendiger Immersion wäre ein englisches Spiel für mich aber völlig raus. Wenn es dann noch in erzählerische Schriftweise, vielleicht sogar noch im Fantasy-Genre, geht, da bin ich viel zu viel mit nachschlagen beschäftigt, was dieses oder jener Begriff nun heißt.


    Ja, englische Spiele gehen, aber dass sie "generell mit Schulenglisch problemlos spielbar" seien, halte ich für zu optimistisch dargestellt.

    Vielleicht ist das bei den 20jährigen anders, weil die mit mehr englischem Content aufgewachsen sind. Es ist aber keinesfalls so, dass es für jeden bis 60 völlig wurscht ist, ob das Spiel nun in deutsch oder englisch auf dem Tisch liegt.


    P.S.: Das Argument, dass deutsche Übersetzungen oft so schlecht seien, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist doch bei komplexen Spielen total üblich, dass es eine ausufernde Errata gibt, auch zur englischen Version. Da würde ich sagen, dass die Anzahl der Fehler, die durch die Übersetzung auftreten, die Anzahl der Fehler, die in der englischen Version vorhanden sind, durch Errata korrigiert wurden und in der deutschen Übersetzung gleich richtig aufgenommen werden können, aufgewogen werden.

  • Meine zweieinhalb Cent:


    Ich finde "Schulenglisch" pauschal als Argument zu nutzen, dass englischsprachige Spielvarianten für alle spielbar wären, sehr unreflektiert.


    "Schulenglisch" bedeutet für den Anfang 20-Jährigen, der infer heutigen Zeit aufgewachsen ist, frisch aus dem Englisch-LK kommt und schon in der Grundschule Englisch hatte, einfach was anderes als für einen über 60-Jährigen, der vielleicht "nur" einen Volksschulabschluss gemacht hat.

    Einmal editiert, zuletzt von d82 () aus folgendem Grund: Komma

  • Nicht falsch verstehen. Ich bevorzuge auch die deutsche Version. Immer. Bin froh über die vielen Lokalisierungen, auch wenn mein Englisch kaum von dem eines native Speaker zu unterscheiden ist. Wurde mir zumindest von meiner Redneck Verwandtschaft in Ohio so berichtet.


    Meine Kernaussage zu SK war eigentlich, dass der Verlag sich schlechte Publicity nicht leisten kann, nur weil schlechte Publicity besser sein soll, als gar keine. Wäre der SK freundlicher aufgestellt, würden sich noch viel weniger Spieler nach englischen Versionen umschauen und dort einkaufen.


    Die Arroganz, die SK immer wieder an den Tag legt ist meiner Meinung nach geschäftsschädigend. Das würde viel besser gehen.


    Dieser Artikel ist von 2019. Hat sich absolut nix getan seither.


    Schwerkraft-Verlag macht fassungslos - Jenseits des täglichen Wahnsinns
    Während Kundenservice bei anderen Brettspielverlagen eine Selbstverständlichkeit ist, tut man sich beim Schwerkraft-Verlag anscheinend wörtlich schwer damit.…
    www.wildbits.de

  • auch wenn mein Englisch kaum von dem eines native Speaker zu unterscheiden ist. Wurde mir zumindest von meiner Redneck Verwandtschaft in Ohio so berichtet.

    Bin mir unsicher, inwieweit die Referenz für gutes Englisch sein können :floet:

  • Wenn es so Geschäftsschädigend wäre, wäre der Verlag längst Pleite, bedeutungslos und hätte keinen 96 Seiten langen eigenen Thread hier.


    Meine zweieinhalb Cent:


    Ich finde "Schulenglisch" pauschal als Argument zu nutzen, dass englischsprachige Spielvarianten für alle spielbar wären, sehr unreflektiert.


    "Schulenglisch" bedeutet für den Anfang 20-Jährigen, der infer heutigen Zeit aufgewachsen ist, frisch aus dem Englisch-LK kommt und schon in der Grundschule Englisch hatte, einfach was anderes als für einen über 60-Jährigen, der vielleicht "nur" einen Volksschulabschluss gemacht hat.

    Man muss nichtmal Alt mit Jung vergleichen.

    Reicht schon Absolventen der Mittelschule vs Gymnasium.

    Erstere haben idR das Niveau A2 oder B1, letztere B2 oder C1.

    Und das ist nur die theoretische Einstufung. Ohne betrachtung von Individuen.

    Schulenglisch ist nicht gleich Schulenglisch.

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Ich hab einfach nur versucht ein Beispiel zu nehmen, das gleich mehrere Extreme abdeckt :alter:

    Einmal editiert, zuletzt von d82 ()

  • Ja mir ging es letztlich auch nur darum, das "absolute" aus sämtlichen Aussagen zu nehmen. Das ganze hat ja nix damit zu tun, ob man jetzt "nur" schulengisch gelernt oder oxford-englisch studiert hat. Jeder Mensch geht mit Sprachen anders um, jeder empfindet andere Dinge schwer und einfach. Sprich manche tun sich mit englischen Spielen schwer, manche leicht, aus welchen Gründen auch immer. Zudem wollen manche jedes einzelne Wort wörtlich verstehen, wohingegen es Leuten wir mir reicht, den Sinn eines satzes komplett zu begreifen, selbst wenn zwischendurch mal ein Wort im Vokabular fehlt.


    Das alles ist doch völlig normal und auch kein Wettkampf. Ich spiele spiele viel lieber auf deutsch, auch wenn ich englische spiele ohne probleme verstehe. Ist halt meine Muttersprache und für mich entspannter zu spielen und viel immersiver.


    Dem einzigen, dem ich jetzt noch widersprechen würde, wäre, dass man Regeln nicht nir anhand von Videos lernen kann. Doch kann man, genauso gut und schlecht wie anhand von Regeln lesen. Das ist genauso individuell wie die Sache mir dem englischen. Die einen können es prima, die anderen nicht. Je nachdem was für ein (Lern)Typ man ist. Ich hab daher ein Problem damit, wenn man sagt "nur anhand von Videos geht nicht". Jeder Jeck ist anders...



    Zurück zu schwerkraft: ist da denn wirklich irgendwas wirklich interessantes "noch offen", was eigentlich rauskommen sollte? So wirkliche "gassenhauer" hab ich da jetzt nicht im Kopf?

  • Zurück zu schwerkraft: ist da denn wirklich irgendwas wirklich interessantes "noch offen", was eigentlich rauskommen sollte? So wirkliche "gassenhauer" hab ich da jetzt nicht im Kopf?

    Ich hab nen gutes Jahr auf #Cellulose als deutsche Lokalisation gewartet, der "Slot" wurde nun anderweitig vergeben...

    Wohin denn?

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Es ist hier schon öfter geschrieben worden: Schulenglisch genügt nicht, um komplexe englische Regeln zu verstehen.

    Woher kommt diese absolute Einschätzung? Die meisten hier, die Spiele auf englisch kaufen, werden Englisch nur in der Schule gelernt haben, kommen aber wunderbar mit dem englischen Spielen klar? Zudem gibts ja inzwischen zu nahezu jedem akruellen Spiel Regelvideos. Ich kann verstehen, wenn Leute lieber deutsche Versionen spielen, geht mir genauso, aber diese Aussage halte ich für quatsch

    Ein weiterer Aspekt: Die meisten lernen Englisch nicht "nur in der Schule". Englisch ist überall und jeder der sich in den letzten 2 Jahrzehnten im Internet rumgetrieben hat wird unterm Strich auf diesem Wege sicherlich mehr Englischtraining bekommen haben als in der Schule. Gleiches gilt z.B. für das Anschauen von Filmen im Originalton. Je mehr man sich mit entsprechenden Medien befasst umso besser wird das Sprachverständnis.


    Trotzdem gibt es natürlich genug Wege die Auseinandersetzung mit Englisch zu meiden, wenn man das möchte.


    Das heißt für Menschen wie uns, die internetaffin sind und BGG frequentieren ist das verstehen von Brettspielen auf Englisch um ein vielfaches leichter als für Menschen, die nur in der Schule Kontakt mit Englisch hatten.

  • Dem einzigen, dem ich jetzt noch widersprechen würde, wäre, dass man Regeln nicht nir anhand von Videos lernen kann. Doch kann man, genauso gut und schlecht wie anhand von Regeln lesen. Das ist genauso individuell wie die Sache mir dem englischen. Die einen können es prima, die anderen nicht.

    Spannend. Du widersprichst also erst anderen (die nicht regeln aus Videos lernen können) und dann Dir selbst (das ist also doch individuell) ^^

    Lies doch einfach, wenn man es Dir erklärt:

    Zum Thema Regelvideo: da sind Menschen sehr unterschiedlich, ich lerne Spiele leichter mit Regellektüre, wo ich jederzeit zurückblättern kann. Videos gehen mir zu schnell und das bleibt nicht haften.

    Ich bin ganz genauso gestrickt - der Film rauscht an mir vorbei und in der Zeit, wo er es tut, wirft er in meinem Kopf oft mehr Fragen auf, als er infolge beantwortet und meine Konzentration ist dahin. Zumindest bei komplexen Spielen, wo ich nicht in meinem Tempo die Dinge aufnehmen und mit dem Material abgleichen kann, hilft mir so ein Video wenig. Gerne gewinne ich damit einen Spieleindruck und danke den Videobloggern für ihre Mühen, aber damit eine Regel ab Kennerspiel aufwärts lernen? Never ever.

    Und da siehst Du auch gleich, ich bin (mit nunmehr auch fast 62 Jahren) ebenfalls dem Englischen zugewandt, hab selber keine Probleme damit, wenn das Vokabular nicht allzu prosaisch wird. Aber wär das mit Schulenglisch in diesem Alter auch so, wenn ich nicht zeitlebens dank meiner beruflichen Orientierung (IT) stets englische Texte hätte lesen dürfen und in internationalen Telcos englisch sprechen müsste (oder was alle zusammen dafür halten - denn nicht native Menschen wie wir Deutschen auch sprechen da alle nur so ähnlich klingende Laute)? Ohne Praxis verlernt man sowas auch rasch wieder (ich z.B. all mein Französisch).

    Rechthaberei ist hier einfach fehl am Platze. Ich kaufe internationale Titel öfters vor Lokalisierung (Kickstarter, SPIEL Messe usw.) und schreibe dann deutsche Kurzspielregeln, um einerseits selbst nicht nach längerer Pause mich neu einzuarbeiten und meinen Mitspielern, die eben nicht englisch-affin sind, was an die Hand geben zu können. Und wenn ich diese Möglichkeiten nicht hätte, würde ich um viele internationale Spiele wohl einen Bogen machen - es gibt ja genug andere.

    Die von mir erstellten Spielhilfen landen dann für andere bei BGG (Linkliste auch hier im Forum an meiner Pinnwand) - selbstverständlich nach Anfrage beim Verlag um Genehmigung, vor allem wenn ich grafische Elemente verwendet habe. Und was meinst Du, was das mit dem Thema hier zu tun hat? Fast jeder Verlag freut sich über diese Werbung für ihr Produkt und stimmt dem zu. Im Fall eines von SK lokalisierten Titels erreichte mich aber gar später ein Widerruf der Genehmigung des Originalverlags, als der Titel bei SK erschien und ich durfte meine Datei von BGG wieder entfernen. Kannst ja mal raten, was da wohl passiert sein dürfte. Und ja, ich hab auch durchaus persönliche Erfahrungen, die ich hier aber nicht ausbreite, da ich nichts Neues beitragen kann, das ist das bekannte Trauerspiel.

    Ich werde weiterhin mit Freude meine vorhandenen SK-Titel spielen, aber Neuanschaffungen aus diesem Haus bleiben hier wie schon seit Jahren eine Seltenheit.

  • Dem einzigen, dem ich jetzt noch widersprechen würde, wäre, dass man Regeln nicht nir anhand von Videos lernen kann. Doch kann man, genauso gut und schlecht wie anhand von Regeln lesen.

    Ich weiß ja nicht, wem du überhaupt widersprechen möchtest, denn es hat hier niemand behauptet, dass man Regeln nicht anhand von Videos lernen kann. Natürlich kann man das, aber nicht jeder kann das.

    Alles weitere dazu hat Smuntz ja bereits ausführlich dargelegt, danke dafür!

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Dem einzigen, dem ich jetzt noch widersprechen würde, wäre, dass man Regeln nicht nir anhand von Videos lernen kann. Doch kann man, genauso gut und schlecht wie anhand von Regeln lesen.

    Ich weiß ja nicht, wem du überhaupt widersprechen möchtest, denn es hat hier niemand behauptet, dass man Regeln nicht anhand von Videos lernen kann. Natürlich kann man das, aber nicht jeder kann das.

    Alles weitere dazu hat Smuntz ja bereits ausführlich dargelegt, danke dafür!

    Beim ersten Überfliegen den Satz von Ortenauerin "Ein Regelvideo hilft mir zwar, ersetzt aber nie vollständig die Anleitung, da auch in Videos zu oft Dinge falsch erklärt werden" als solche Behauptung verstanden, da ich das "mir" überlesen hatte. Da wir aber ja im prinzip alle der selben Meinung sind, versteh ich den Sinn deines Postings nicht ganz, weil es ja irgendwie nix weiter bezweckt, ausser mich "zurecht zu weisen"?

  • HotSauce Ich habe dir lediglich widersprochen, eine "Zurechtweisung" musst du in meinen Beitrag deshalb nicht hineininterpretieren. Ich habe einfach nur den Sinn deines Beitrags nicht verstanden, aber dann sind wir ja nun quitt. :P

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ja, man kann Regeln nur aus Videos lernen (HotSauce)

    Es ist aber Information aus zweiter Hand und somit fehleranfällig (Ortenauerin)

    ...und es liegt nicht jedem, dem folgen zu können (Spielteufel und ich)

    Also: alles gesagt und hoffentlich verstanden. Aber nichts, was den Kauf von Originaltiteln nun allgemeingültig (!) mehr oder weniger attraktiv macht (was ja der Ausgangspunkt war). Für den einen passt es, für andere nicht.

  • Für mich scheitert diese ganze Debatte schon an der Definition von „Schulenglisch“. Welche Schule? Wie lange hatte ich Englisch? Wie sehr hat mich das interessiert? Wie gut war ich darin? Und hört es schon auf Schulenglisch zu sein, wenn ich neben der Schule vielleicht ab und zu mal englische Filme schauen? Oder erst dann, wenn ich längere Zeit im englischsprachigen Ausland gelebt habe?

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Für mich scheitert diese ganze Debatte schon eine Definition von „Schulenglisch“. Welche Schule? Wie lange hatte ich Englisch? Wie sehr hat mich das interessiert? Wie gut war ich darin? Und hört es schon auf, Schulenglisch zu sein, wenn ich neben der Schule vielleicht ab und zu mal englische Filme schauen? Oder erst dann, wenn ich längere Zeit im Ausland gelebt habe?

    Nur Mal als Beobachtung aus der Praxis: Mit Schulenglisch im Kontext der Hochschulzugangsberechtigung wird im Hochschulkontext B2 erwartet. Also flüssiges Verstehen und Sprechen im allgemeinen Sprachgebrauch, ohne Fachvokabular. Realiter erfüllen 75% der Abiturienten diese Voraussetzung nicht.

  • Wobei – von evtl. speziellem Vokabular mal abgesehen – ein englischsprachiges Spiel ja eigentlich eher die leichteren Anforderungen abverlangt: Verständnis ist leichter als Produktion. Und Textverständnis ist leichter als Sprachverständnis.


    Die größte Hürde sehe ich bei Kartentexten, die man im Spiel nicht abfragen kann ohne seine Hand preiszugeben. Alles andere lässt sich ja eigentlich in aller Ruhe und mit Hilfsmitteln jeglicher Art gut bewerkstelligen.