Beiträge von Brett Pit im Thema „Der Schwerkraft-Verlag ist...?“

    Ach ja, und ich hätte ja einfach gern nach 22 Arbeitstagen bzw. 30 Tagen nach Bestätigung des Zahlungseingangs überhaupt mal ein Paket. Erschreckend, wenn man sich ausrechnet, was das Ausschöpfen der 60 Arbeitstage bedeuten würde. 2. Februar 2023! Und das auch nur, weil die Feiertage recht günstig liegen in diesem Jahr. 🥸

    Wuschel Du erwähntest zuvor Skellig als negativ Bespiel bei den Lacerda-Spielen. Hier ist es so, dass der Preis von Eagle-Gryphon vorgeschrieben wird (Quelle: BSN-Podcast Interview)!

    Interessant, war mir gar nicht bewusst. Frag mich echt woher das kommt, die sind ja Sprachneutral und die einzige Übersetzungsarbeit die geleistet werden muss, ist die Anleitung. Naja, wissen am Ende nur die Führungskräfte bei EGG und Skellig I guess. Danke für die Info 👍🏻

    Und da sind wir dann wieder beim Thema Marke. Zumindest für die Lacerdas (das kann ich beurteilen) positioniert sich EGG ganz klar als Premiummarke. Das merkt man ja schon an der Größe und Wertigkeit von Schachtel und Material. Je mehr auch andere Verlage mit Bling-Bling arbeiten, vor allem auch im Kickstarter-Bereich, desto weniger verfängt diese Wirkung im Markt (wobei man hier von einer sehr kleinen und zugespitzten Zielgruppe sprechen muss). Und sie versuchen anscheinend auch bewusst, dieses Premium-Erlebnis über die gesamte Breite zu spielen und zu beherrschen. Ob es dem Markt das dann auch wert ist, ist eine andere Frage.


    Da finde ich es im Hinblick auf das Produkt aber deutlich konsistenter, als im Fall von Schwerkraft. Zumal hier nicht das Produkt sondern die Kundenkommunikation und die Kundenbeziehung ein Problemfeld zu sein scheint. Das ist nochmal eine andere Ebene.


    Zum Thema Premiummarke und Preis gibt es eine schöne Geschichte vom alten Patriarchen der Stauder Brauerei. Als ein Mitbewerber eine Preiserhöhung für sein Pils angekündigt hat, ist der Chef von Stauder durch die Kneipen getingelt und hat den Wirten ins Stammbuch geschrieben, dass ein Stauder immer 10 Pfennig teurer zu sein hat, als das teuerste Konkurrenz-Produkt in der Karte. Sonst gibt es keine Lieferung. Weil: nur Stauder ist Premium. – wieviel davon noch übrig geblieben ist, will ich jetzt lieber nicht beurteilen. ;)

    Also die Vorkasse sehe ich da als kleinstes Problem,


    Das ist für mich auch nur ein Symptom, nicht das Problem bzw. die Ursache. Und dennoch zeigt es etwas von einer Grundhaltung. So wie der hier kurz angerissene Ersatzteilservice eben auch nur ein Symptom ist. Bei anderen Verlagen steht sehr häufig im Regelheft: „Du hast ein Qualitätsprodukt erworben, wenn was nicht stimmt, wende dich an uns“. Ich habe das jetzt nicht überprüft, scheint aber ja bei Schwerkraft den Schilderungen hier folgend nicht so zu sein. Wieder etwas, was es dem Kunden ein klein wenig komplizierter macht. Alles nichts Wildes in der Einzelbetrachtung und für alles gibt es auch Argumente. In der Summe kippt es jedoch irgendwann mal vom Pferd aus Kundensicht. Das ist mein Gefühl. Deshalb bestelle ich persönlich bestimmt weiterhin auch mal wieder was bei Schwerkraft. Aber bei anderen Verlagen habe ich da ein besseres Bauchgefühl aus genannten Gründen bzw. Symptomen und das lässt mich bei Schwerkraft-Bestellungen auch erstmal zögern.

    Ich habe ja die Vermutung, dass der angekratzte Ruf der Verlags an seiner doch recht spürbaren Haltung des „Misstrauens gegenüber dem Kunden“ liegt. Wenn alles gut läuft, ist es unproblematisch. Wenn es mal nicht läuft, hat in erster Linie anscheinend der Kunde ein Problem oder etwas nicht richtig gemacht bzw. man zieht sich auf Regeln zurück, die andere Unternehmen scheinbar kulanter anwenden. Das kann man jetzt bei den Rückmeldungen hier im Forum und den Bewertungen im Netz nicht so wirklich schönreden, finde ich.


    Für mich wird das Misstrauen an so einfachen Punkten spürbar wie „nur Vorkasse“ oder den oben beschriebenen formulierten Einschränkungen bei der Zustellung an Packstationen. Das fühlt sich auf Kundenseite eben nicht nach einer guten Beziehung zum Lieferanten an, sondern da wird erstmal davon ausgegangen, dass es ein einseitiges Zahlungs- oder Zustellproblem geben könnte. Wichtig: das ist nur die Wirkung, die ein ungutes Gefühl bestärkt. Ich hatte noch nie ein Problem mit dem Verlag, aber allein diese Zahlungsgeschichte hat bei mir damals schon eine negative Abgrenzung von Schwerkraft gegenüber anderen Shops und Anbietern ausgelöst. Warum soll ich als Kunde eigentlich in Vorleistung gehen und vertrauen, wenn mir dieses Vertrauen an vielen Kontaktpunkten eben nicht entgegengebracht wird, sondern häufig die Bedürfnisse des Verlags im Vordergrund stehen? Nochmal, dies ist zumindest die Wirkung und die muss nicht Deckungsgleich mit der Leistungserbringung sein. Nur, wenn es dann einmal schief läuft, potenziert sich diese Wirkung erheblich und das negative Erlebnis verstärkt sich. Mit all den hier erkennbaren Auswirkungen.


    Das fühlt sich halt leider so an, als hätten blöde Einzelerfahrungen mit „Problemkunden“ dazu geführt, dass man lieber grundsätzlich skeptisch gegenüber allen Kunden auftritt. Ich persönlich nehme diese Skepsis jedenfalls als Grundmotiv deutlich wahr. Eigentlich doch schade und für mich verschenktes Potential.