Der Schwerkraft-Verlag ist...?

  • Früher war Ferdinand Köther der Haus und Hof-Übersetzer bei SK. Dieser trifft auf geteilte Meinung, wobei das gefühlte Verhältnis nicht ausgewogen zu sein scheint ;) Dann hat Carsten Übersetzer gesucht und ich meine ein "Daniel" wurde fest angestellt. Ich müsste nachschauen, aber der hat glaub "Schlafende Götter" übersetzt. Lisette hat auch ein paar Übersetzungen geschrieben die mir persönlich ganz gut gefielen, aber die arbeitet glaub auch nicht mehr dort.

    Zudem darf man nie vergessen, dass Übersetzungen immer unterschiedlich ankommen. Pedanten möchten eine 1:1 Übersetzung, ich hingegen eine Lokalisierung im besten Fall mit redaktioneller Bearbeitung (im optimalen Fall sogar mit Umstrukturierungen, wenn diese Verbesserungen bringen). "Südtrigis" habe ich nicht gelesen. Bei Shem Phillips fand ich aber noch kein Regelheft sonderlich gut gelungen, insbesondere mag ich hier auch nicht die Vorlage. Du kannst ja mal hinten nachsehen, wer für die Übersetzung verantwortlich ist :D Wenn du auf eine Vielzahl passiver Sätze oder das nicht Verwenden der persönlichen Ansprache findest, dann wette ich auf Ferdinand Köther.

    Ich habe bei Reisende des Südtigris alles abgesucht, aber keinen Hinweis auf den Übersetzer gefunden, aufgrund der Art der Übersetzung tippe ich aber auf Ferdínand K.

  • Ich erinnere mich da an eine Regel von einem Martin Wallace Spiel bei der das englische "Tile" mit "Kachel" übersetzt wurde, obwohl dem Spiel gar keine Kacheln beilagen.

    den (mMn. unpassenden) Begriff Kachel habe ich in letzter Zeit immer öfter auch von Forumsteilnehmern gelesen. Er scheint sich gerade einzubürgern...

    Echt? Ich lese nach wie vor "Plättchen" am Häufigsten.

    Soeben habe ich mir die Südtigris-Übersetzung angeschaut. Sie ist vollkommen ok, aber dennoch eine Fan-Übersetzung :D Ob er sich bei Garphill die Erlaubnis geholt hat, deren Illus verwenden zu dürfen? Normalerweise ist das bei Fanmaterial kein Problem. Bei SK musste ich (bekannte Geschichte) des Öfteren Umwege gehen und am Ende durfte ich bspw. den Klong-Automa nur veröffentlich, weil die Bild-Rechte bei Renegade liegen und mir SK nur die Verwendung des Klong!-Logos untersagen konnte. Leider verstehe ich hier den Verlag nicht, da diese Fan-Erweiterung für SK keine Nachteile bringt, aber man kann damit leben.

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  • Micknick

    Ernsthafte Frage: Welche Übersetzung hättest du dir denn in diesem Fall gewünscht? Ich tue mich immer schwer Tile Laying bei einer Spieleerklärung zu übersetzen und lande dann bei "Plättchenlegespiel".

    Das einzelne Wort Tile hätte ich tatsächlich mit Plättchen übersetzt, weil dieser Begriff in vielen Regeln zum Einsatz kommt, Kacheln gehören für mich an die Wand oder an den Ofen.

  • Bei Shem Phillips fand ich aber noch kein Regelheft sonderlich gut gelungen, [...]

    Jein. Garphill-Regelhefte sind für mich eine besondere Kategorie von "nur mäßig gut". Beim ersten Lesen versteht man meistens nur Bahnhof. Da muss man sich manchmal echt durchkämpfen und ein paar Fragezeichen im Kopf erstmal stumpf hinnehmen. Aber beim zweiten Lesen wird dann alles klar. Oder man muss erstmal ein Übersichtsvideo schauen, dann die Anleitung lesen. Das kann auch helfen.

    Die Regeln sind nicht schlecht in dem Sinne, dass Sachen dauerhaft unklar bleiben. Es sind alles lösbare Probleme. Da gibt es deutlich schlechtere Regeln. Trotzdem ist es natürlich nicht gut, wenn der Regelschreiber kein bisschen im Blick hat, dass der Regelleser normalerweise mit null Vorwissen anfängt, sich mit der Regel auseinander zu setzen. Ein guter Regelschreiber muss sich in die Lage des komplett ahnungslosen Erstlesers hereinversetzen können.

  • Ich meine, dass Spiele wie Zombicide und Descent früher das Wort Kacheln verwendet haben, um die Spielplanteile zu benennen.

    Ich denke bei "Kacheln" auch eher an große modulare Spielplanteile (Dungeon Crawler, Food Chain Magnate, Deus, etc.; 10+ cm Durchmesser/Kantenlänge) als an Legeplättchen (z.B. Carcassonne; bis ~5 cm Durchmesser/Kantenlänge). Dazwischen gibt es einen Übergangsbereich, wo mich der Begriff Kacheln zumindest nicht mehr so stören würde wie bei kleineren Plättchen. Ein Beispiel für eine solche Zwischengröße wäre Carcassonne Junior, in diesem Falle auch mit extra-dicken Plättchen, was "Kacheln" für mich auch wieder passender macht.

    Gut möglich, dass das durch frühere Verwendungen in diesem Sinne (wie bei dir genannt) geprägt wurde.

  • Ich meine, dass Spiele wie Zombicide und Descent früher das Wort Kacheln verwendet haben, um die Spielplanteile zu benennen.

    Ich denke bei "Kacheln" auch eher an große modulare Spielplanteile (Dungeon Crawler, Food Chain Magnate, Deus, etc.; 10+ cm Durchmesser/Kantenlänge) als an Legeplättchen (z.B. Carcassonne; bis ~5 cm Durchmesser/Kantenlänge). Dazwischen gibt es einen Übergangsbereich, wo mich der Begriff Kacheln zumindest nicht mehr so stören würde wie bei kleineren Plättchen. Ein Beispiel für eine solche Zwischengröße wäre Carcassonne Junior, in diesem Falle auch mit extra-dicken Plättchen, was "Kacheln" für mich auch wieder passender macht.

    Gut möglich, dass das durch frühere Verwendungen in diesem Sinne (wie bei dir genannt) geprägt wurde.

    "Kacheln" als Begriff ja zudem für etwas, was aneinander platziert ist, während "Plättchen" ja auch durchaus synonym für irgendwelche unförmigen "Marker" stehen könnte. :D

  • Ich finde das Interessant, gerade weil es ja im hier im Forum zum Thema Earthbound Rangers mal kurz um Übersetzungen geht. Ich mecker ja auch gern aus diverse Gründen am Schwerkraft-Verlag rum, aber dass die Anleitungen/Übersetzungen von denen jetzt irgendwie schlechter sind als von anderen Spielen, ist mir noch nie aufgefallen. Ob die jetzt irgendwas anders übersetzt haben als im Original ist mir persönlich auch völlig egal, da ich a)das orginal nicht kenne und keinen vergleich habe und b) selbst wenn, das ja völlig irrelevant ist, solang es im Deutschen Sinn ergibt und man versteht was gemeint ist. Es geht hier ja auch meist nicht um Flavour-Texte. Also wie jetzt Tile übersetz wurde ist doch egal - ich denke, jeder der das in dem Moment liest wird ja wissen was gemeint ist, egal ob da jetzt Plättchen, Kachel oder was auch immer steht ändert daran ja nix?

  • Ich finde das Interessant, gerade weil es ja im hier im Forum zum Thema Earthbound Rangers mal kurz um Übersetzungen geht. Ich mecker ja auch gern aus diverse Gründen am Schwerkraft-Verlag rum, aber dass die Anleitungen/Übersetzungen von denen jetzt irgendwie schlechter sind als von anderen Spielen, ist mir noch nie aufgefallen. Ob die jetzt irgendwas anders übersetzt haben als im Original ist mir persönlich auch völlig egal, da ich a)das orginal nicht kenne und keinen vergleich habe und b) selbst wenn, das ja völlig irrelevant ist, solang es im Deutschen Sinn ergibt und man versteht was gemeint ist. Es geht hier ja auch meist nicht um Flavour-Texte. Also wie jetzt Tile übersetz wurde ist doch egal - ich denke, jeder der das in dem Moment liest wird ja wissen was gemeint ist, egal ob da jetzt Plättchen, Kachel oder was auch immer steht ändert daran ja nix?

    JA, in meinen Augen ist der Vergleich zum Original auch ein Kardinalsfehler . Am Ende muss man sich fragen: kann ich das Spiel spielen? Gibt es Verständnisprobleme? Wenn es Probleme gibt, die durch das Lesen der Originalregel behoben ist, dann ist die Übersetzung aller Wahrscheinlichkeit nach schlecht. Klar, kann man sich an sprachlichen Eigenheiten, die bspw. Ben von Frosted macht, stören. Aber er bergründet es immer ausführlich und mir persönlich gefallen die Formulierungen auch...

  • Bekommt man eigentlich kostenlos ein Deutsches PDF wenn man das Spiel nachweislich (bei Schwerkraft direkt) gekauft hat? Hat das mal jemand probiert?

    Warum denn ? Dass Regelheft ist doch physisch dabei :)

    Wir machen es gerne so, dass jeder der Spielerunde vorab die Regeln liest. Bei Schwerkraft leider nur so möglich, dass ich die Seiten aus dem Regelheft alle einzeln abfotografiere oder einscanne und dann weiterschicke.

  • Ja vernünftige Anleitungen sind natürlich zu erwarten ... aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung? Ist keine Rechtfertigung für "schlampige" Arbeit, aber kann durchaus ein starker Grund dafür sein dass es eben weitestgehend toleriert wird.

    Vllt ist SK da also durchaus seiner Zeit voraus. Einfach eine Anleitung nehmen die "gut genug" ist und dann halbwegs sauber direkt übersetzen ohne große Anpassungen und fertig. Der geneigte #SchlafendeGötter Käufer zieht sich dann während er 60 Werktage auf sein Paket wartet einfach in der Zwischenzeit 3-4 Tutorials auf YouTube rein. ;)

  • ... aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Hier, ich *)

    Liegt auch einfach daran, wie ich Informationen am besten verarbeite.

    Ich lerne Regeln besser, wenn ich sie selber lese. Wenn es mir jemand erklärt (live oder über Video), dann kann ich mir die Informationen schlechter merken.

    Daher ist mir eine gute Anleitung (und deren Übersetzung) sehr wichtig.


    Videos schaue ich nur dann, wenn aus den Regeln der genau Spielablauf nicht klar hervorgeht (ein Zeichen, für eine nicht gut gelunge Anleitung) oder um ein besseres Gefühl für das Spielgefühl zu bekommen.

  • ... aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Das würde mich in der Tat mal interessieren. Ich lerne meine Spiele definitiv über die Anleitung und finde das am besten. Videos bringen mir bei komplexen Spielen nicht so viel, das ist einfach zu viel Information um mir die da behalten zu können. Eine Videoerklärung kommt für mich dem gleich, wenn mir jemand am Tisch das Spiel erklärt, ich kann danach das Spiel mitspielen wenn diese Person am Tisch sitzt und darauf achtet, das alles richtig abläuft, aber ich könnte das Spiel nicht selbst administrieren und "leiten".


    Ich weiß aber, dass ich damit wahrscheinlich mittlerweile in der Minderheit bin, die Menschen sind mittlerweile doch sehr Lesefaul geworden, 5 Zeilen Text schrecken schon ab und Videos sind das Medium der heutigen Zeit.

  • ... aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Das würde mich in der Tat mal interessieren. Ich lerne meine Spiele definitiv über die Anleitung und finde das am besten. Videos bringen mir bei komplexen Spielen nicht so viel, das ist einfach zu viel Information um mir die da behalten zu können. Eine Videoerklärung kommt für mich dem gleich, wenn mir jemand am Tisch das Spiel erklärt, ich kann danach das Spiel mitspielen wenn diese Person am Tisch sitzt und darauf achtet, das alles richtig abläuft, aber ich könnte das Spiel nicht selbst administrieren und "leiten".


    Ich weiß aber, dass ich damit wahrscheinlich mittlerweile in der Minderheit bin, die Menschen sind mittlerweile doch sehr Lesefaul geworden, 5 Zeilen Text schrecken schon ab und Videos sind das Medium der heutigen Zeit.

    Ich schaue Mittlerweile fast ausschließlich Videos und schlage in den Anleitungen nur noch Punkte nach. Hat für mich aber nichts mit "lesefaul" zu tun, sondern weil ich persönlich dinge die mir gezeigt werden einfacher und schneller verstehe als in reiner Textform.

  • ... aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Das würde mich in der Tat mal interessieren. Ich lerne meine Spiele definitiv über die Anleitung und finde das am besten. Videos bringen mir bei komplexen Spielen nicht so viel, das ist einfach zu viel Information um mir die da behalten zu können. Eine Videoerklärung kommt für mich dem gleich, wenn mir jemand am Tisch das Spiel erklärt, ich kann danach das Spiel mitspielen wenn diese Person am Tisch sitzt und darauf achtet, das alles richtig abläuft, aber ich könnte das Spiel nicht selbst administrieren und "leiten".

    Einfach beides machen. Ich gehöre zur Fraktion, die sich Bilder deutlich besser einprägen kann als reinen Text. Das Video hilft mir dabei, das Spiel aufgebaut und erste Spielabläufe zu sehen. Für eine Vertiefung und Festigung lese ich dann die Anleitung. Da ich aber ein Video vorher gesehen habe und das Brett vor mein inneres Auge rufen kann, fällt es mir viel leichter, Gelesenes richtig einzuordnen.

  • Ich schaue Mittlerweile fast ausschließlich Videos und schlage in den Anleitungen nur noch Punkte nach. Hat für mich aber nichts mit "lesefaul" zu tun, sondern weil ich persönlich dinge die mir gezeigt werden einfacher und schneller verstehe als in reiner Textform.

    Glaub da gibt's einfach unterschiedliche Lerntypen. Hab das auch an der Uni damals gemerkt, hatte ein paar Kommilitonen die sich einfach in ne Vorlesung setzen konnten, zugehört haben und danach einfach alles wussten und konnten, fand ich immer extrem beneidenswert. Ich musste das Zeug immer selbst "anfassen", nochmal wirklichen machen, um's zu verinnerlichen und zu verstehen.


    Bei nem Video hab ich einfach nicht in mich das vertrauen in mich, die Abläufe der Prozesse in der richtigen Reihenfolge drauf zu haben, vor allem wenn's kleinteilig wird. Dafür bin ich aus irgend nem Grund tatsächlich ganz gut darin rein durch's lesen der Anleitung das Spiel zu verstehen (bzgl. Regeln, nicht bzgl. sinnvoller Strategien), ich bau mir das Spiel auch nie auf, da bin ich viel zu faul für, ich seh das Spiel zum ersten mal auf dem Tisch am Spieleabend, aber das funktioniert dann auch.


    Einfach beides machen. Ich gehöre zur Fraktion, die sich Bilder deutlich besser einprägen kann als reinen Text. Das Video hilft mir dabei, das Spiel aufgebaut und erste Spielabläufe zu sehen. Für eine Vertiefung und Festigung lese ich dann die Anleitung. Da ich aber ein Video vorher gesehen habe und das Brett vor mein inneres Auge rufen kann, fällt es mir viel leichter, Gelesenes richtig einzuordnen.

    Bei mir tatsächlich exakt umgekehrt, ich schaue manchmal ein Video um mein Wissen zu festigen und einzuordnen, aber ich brauch den Text aus der Anleitung, ohne den bleibt's nicht hängen, zumindest nicht bei komplexen Spielen.


    Aber denke das führt jetzt zu weit weg vom Schwerkraft-Thema :D

    Einmal editiert, zuletzt von Wuschel ()

  • ... aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Das würde mich in der Tat mal interessieren. Ich lerne meine Spiele definitiv über die Anleitung und finde das am besten. Videos bringen mir bei komplexen Spielen nicht so viel, das ist einfach zu viel Information um mir die da behalten zu können. Eine Videoerklärung kommt für mich dem gleich, wenn mir jemand am Tisch das Spiel erklärt, ich kann danach das Spiel mitspielen wenn diese Person am Tisch sitzt und darauf achtet, das alles richtig abläuft, aber ich könnte das Spiel nicht selbst administrieren und "leiten".


    Ich weiß aber, dass ich damit wahrscheinlich mittlerweile in der Minderheit bin, die Menschen sind mittlerweile doch sehr Lesefaul geworden, 5 Zeilen Text schrecken schon ab und Videos sind das Medium der heutigen Zeit.

    Also bei komplexen Spielen habe ich meine 2 YT-Erklärbären. Die ziehe ich mir als erstes rein und DANN lese ich die Regel. Zum einen juckt mich dann das von MetalPirate angesprochene Reihenfolgeproblem nicht mehr und ich kann sofort die Details erfassen. Nur über Videos Regeln lernen, geht meines Erachtens nach eh nur bei Familienspielen

  • Ja vernünftige Anleitungen sind natürlich zu erwarten ... aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Du übersiehst hier ein wenig, dass auch der Spielebesitzer, der sein neu gekauftes Spiel auf dem Spieletreff (mehr oder weniger korrekt) erklärt, oder der Verfasser der auf BGG hochgeladenen (mehr oder weniger korrekten) Kurzspielregel oder der Youtuber mit seinem (mehr oder weniger korrekten) Regelvideo seine Regelkenntnisse nicht durch göttliche Eingebung bezieht. Am Anfang der Kette steht IMMER die offizielle Spielregel; von dort startet das gegenseitige Kopieren all derjenigen, die sich das machmal harte Erarbeiten einer Spielregel lieber ersparen wollen.

    Die offizielle Spielregel ist, zumindest bei zu einer offiziellen Änderung/Ergänzung durch den Verlag, dabei immer die einzige wahre Referenz. Selbst dann noch, wenn ein Autor oder Verlagsmitarbeiter in einem Forum davon abweichende Regelinterpretationen verbreitet. Deshalb ist die Spielregel so wichtig, selbst wenn man sie nie selbst gelesen hat. Und je unklarer eine solche Anleitung, umso wahrscheinlicher wird es auch, dass alle alternative Regellernmethoden und -hilfen, die durch die weite Welt herumgeistern, Fehler enthalten, die sich dann teils munter weiterverbreiten.

  • Das würde mich in der Tat mal interessieren. Ich lerne meine Spiele definitiv über die Anleitung und finde das am besten. Videos bringen mir bei komplexen Spielen nicht so viel, das ist einfach zu viel Information um mir die da behalten zu können. Eine Videoerklärung kommt für mich dem gleich, wenn mir jemand am Tisch das Spiel erklärt, ich kann danach das Spiel mitspielen wenn diese Person am Tisch sitzt und darauf achtet, das alles richtig abläuft, aber ich könnte das Spiel nicht selbst administrieren und "leiten".


    Ich weiß aber, dass ich damit wahrscheinlich mittlerweile in der Minderheit bin, die Menschen sind mittlerweile doch sehr Lesefaul geworden, 5 Zeilen Text schrecken schon ab und Videos sind das Medium der heutigen Zeit.

    Also bei komplexen Spielen habe ich meine 2 YT-Erklärbären. Die ziehe ich mir als erstes rein und DANN lese ich die Regel. Zum einen juckt mich dann das von MetalPirate angesprochene Reihenfolgeproblem nicht mehr und ich kann sofort die Details erfassen. Nur über Videos Regeln lernen, geht meines Erachtens nach eh nur bei Familienspielen

    Letzterer Satz ist ein Trugschluss, das geht auch anhand von Erklärungen und Videos. Hab bisher noch keine einzige Lacerda Anleitung gelesen und bin da trotzdem in meinen Augen recht gut drin ;)


    Nachtrag: Wirklich gute Spiele sind in ihrer Ikonografie eh meist so, dass man sich vieles selbst erschließen kann zudem

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Was man halt auch sagen muss, dass man ja nie weiß ob man die Regeln korrekt verstanden hat, sofern einen niemand anderes korrigiert. Man kann denken die Regeln richtig zu kennen ohne sie richtig zu kennen und ich vermute da ist fast niemand von uns "unschuldig".


    Ich selbst hab schon ein paar mal nach etlichen Partien in die Anleitung geschaut um zu merken, dass ich irgendwas in den bisherigen Partien falsch gespielt habe und ich hab auch irgendwann mal angefangen, nachdem mir ein Spiel erklärt wurde (und ich mitgespielt habe), die Anleitung zu lesen und hab dabei fest gestellt, wie oft mir Spiele falsch erklärt werden.

  • Was man halt auch sagen muss, dass man ja nie weiß ob man die Regeln korrekt verstanden hat, sofern einen niemand anderes korrigiert. Man kann denken die Regeln richtig zu kennen ohne sie richtig zu kennen und ich vermute da ist fast niemand von uns "unschuldig".


    Ich selbst hab schon ein paar mal nach etlichen Partien in die Anleitung geschaut um zu merken, dass ich irgendwas in den bisherigen Partien falsch gespielt habe und ich hab auch irgendwann mal angefangen, nachdem mir ein Spiel erklärt wurde (und ich mitgespielt habe), die Anleitung zu lesen und hab dabei fest gestellt, wie oft mir Spiele falsch erklärt werden.

    Das kann dir aber beim Lesen genauso passieren, also das man was überliest, falsch interpretiert etc. Aber das führt jetzt echt alles zu weit weg vom Scherkraft Thema :D

  • Was man halt auch sagen muss, dass man ja nie weiß ob man die Regeln korrekt verstanden hat, sofern einen niemand anderes korrigiert. Man kann denken die Regeln richtig zu kennen ohne sie richtig zu kennen und ich vermute da ist fast niemand von uns "unschuldig".


    Ich selbst hab schon ein paar mal nach etlichen Partien in die Anleitung geschaut um zu merken, dass ich irgendwas in den bisherigen Partien falsch gespielt habe und ich hab auch irgendwann mal angefangen, nachdem mir ein Spiel erklärt wurde (und ich mitgespielt habe), die Anleitung zu lesen und hab dabei fest gestellt, wie oft mir Spiele falsch erklärt werden.

    Das kann dir aber beim Lesen genauso passieren, also das man was überliest, falsch interpretiert etc. Aber das führt jetzt echt alles zu weit weg vom Scherkraft Thema :D

    Absolut ☺️ (beides)

  • aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Zu dieser Frage hatten wir hier auf jeden Fall schon mal (mindestens) einen Thread. ;)

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • aber mal ganz ehrlich wie viele Leute lernen mittlerweile ein Spiel nur noch über die Anleitung?

    Zu dieser Frage hatten wir hier auf jeden Fall schon mal (mindestens) einen Thread. ;)

    Ja ich weiss. Deshalb hab ich es im nächsten Satz auch direkt entkräftet ^^
    Ich meinte ja nur, dass "Übersetzungsqualität" vllt überhaupt nicht mehr ins Gewicht fällt, da eben kaum noch jemand das Ergebnis ließt.
    Genau wie "Kundenunfreundliche Bezahlmethoden" vllt. weitestgehend unterm Radar fliegen, weil es die SK Hochkaräter mittlerweile eben auch in vielen Fachgeschäften zu kaufen gibt (oder einzelne Titel ja sogar bei Thalia).

    Und so hat man sich eben eine profitable Nische geschaffen, vor der ich durchaus meinen Respekt habe. Das muss man bei so viel Gegenwind (siehe allein diesen Thread hier) erstmal hinbekommen und durchziehen ;)

  • Der Thread dazu....

  • Interessant. Ich bin "nur" Historiker, kein Kunsthistoriker, aber bei und war das damals an der Uni durchaus auch in Seminaren gängig das Wort in besagtem Kontext zu verwenden. Über was hier nicht alles diskutiert wurde schon^^

  • Letzterer Satz ist ein Trugschluss, das geht auch anhand von Erklärungen und Videos. Hab bisher noch keine einzige Lacerda Anleitung gelesen und bin da trotzdem in meinen Augen recht gut drin ;)

    Das sind die typischen Situationen wo man dann 3 Jahre später feststellt, dass man eine wichtige Regel die ganze Zeit falsch gespielt hat wenn man mal mit jemand Neuem spielt, der/die die Spielregel tatsächlich gelesen hat.

  • Letzterer Satz ist ein Trugschluss, das geht auch anhand von Erklärungen und Videos. Hab bisher noch keine einzige Lacerda Anleitung gelesen und bin da trotzdem in meinen Augen recht gut drin ;)

    Das sind die typischen Situationen wo man dann 3 Jahre später feststellt, dass man eine wichtige Regel die ganze Zeit falsch gespielt hat wenn man mal mit jemand Neuem spielt, der/die die Spielregel tatsächlich gelesen hat.

    Die Gefahr sehe ich aber nicht als so stark an, da die meisten Sachen bei guten Spielen ja schon so gut (optisch) designt sind, um das auszuschliessen. Kann aber auch bei "lesern" passieren. Beil letzten spieletreff konnte ich für viel erstaunen bei gleich 2 Gruppen die das "viel zu einfache planet unknown" spielten sorgen, als ich sie darüber aufklärte, dass man pro Plätchen auf den leisten aufsteigt und nicht pro Feld auf den Plättchen:D

  • Ich würde gerne noch einen Punkt zu Schwerkraft in die Runde werfen. Hier fallen sehr oft Sätze nach dem Motto: „An Schwerkraft gefällt mir xy nicht, aber sie haben halt sehr gute Spiele.“ Über den ersten Satz diskutieren wir schon ewig, aber was ist mit dem zweiten Teil? Stimmt er noch so?


    Hier mal meine Beobachtung zur Diskussion: in den letzten 2-3 Jahren fehlen mir die echten Spitzentitel, also die, über die alle sprechen. Oder die, die beim DSP oder beim Kenner Spiel des Jahres vorne mit dabei sind. Oder die, für die die Leute auf der Spielemesse zum Stand spurten. Seit den Super-Jahren mit TfM, Klong und Räuber der Nordsee gab es aus meiner Sicht sehr viel Durchschnitt (König der Imbisswagen, Terror from Below,…), sehr viel Aufgewärmtes (rote Reihe, gelbe Reihe,…), sehr viel Na-ja-ganz-Gutes und wenige echte Perlen (Teo, Schlafende Götter).


    Irgendwie zu viel Masse statt Klasse. Betriebswirtschaftlich mag das gar nicht unerfolgreich sein aber ich finde, dass zB das Line-up von Stohman Games deutlich spannender und attraktiver war die letzten beiden Jahre.

  • Ich würde gerne noch einen Punkt zu Schwerkraft in die Runde werfen. Hier fallen sehr oft Sätze nach dem Motto: „An Schwerkraft gefällt mir xy nicht, aber sie haben halt sehr gute Spiele.“ Über den ersten Satz diskutieren wir schon ewig, aber was ist mit dem zweiten Teil? Stimmt er noch so?


    Hier mal meine Beobachtung zur Diskussion: in den letzten 2-3 Jahren fehlen mir die echten Spitzentitel, also die, über die alle sprechen. Oder die, die beim DSP oder beim Kenner Spiel des Jahres vorne mit dabei sind. Oder die, für die die Leute auf der Spielemesse zum Stand spurten. Seit den Super-Jahren mit TfM, Klong und Räuber der Nordsee gab es aus meiner Sicht sehr viel Durchschnitt (König der Imbisswagen, Terror from Below,…), sehr viel Aufgewärmtes (rote Reihe, gelbe Reihe,…), sehr viel Na-ja-ganz-Gutes und wenige echte Perlen (Teo, Schlafende Götter).


    Irgendwie zu viel Masse statt Klasse. Betriebswirtschaftlich mag das gar nicht unerfolgreich sein aber ich finde, dass zB das Line-up von Stohman Games deutlich spannender und attraktiver war die letzten beiden Jahre.

    Auch wenn ich kein Fan vom Schwerkraft Verlag bin, haben sie meiner Meinung nach (leider?) Recht viele gute Spiele. Aus jüngster Zeit fallen mir Ringkrieg, Bitoku und Hadrianswall ein, welche in meiner Gruppe ziemlich gut gezündet haben. Vor allem Hadrians Wall und Bitoku kommen öfters auf den Tisch (auch wenn in englischer Ausgabe). Die komplette Westfranken- und Südtigris-Reihe sind auch sehr beliebt und nicht so alt. Suche nach Planet x und die Zirkadianer sind auch nicht so alt und kamen scheinbar gut an. Also ich finde nicht, dass das Beuteschema von Schwerkraft an Qualität verloren hat.


    Edit: Schlafende Götter habe ich in der Aufzählung total vergessen.

    Einmal editiert, zuletzt von Depa ()

  • Alle Verlage haben auch viel Durchschnitt im Sortiment, da macht Schwerkraft keine Ausnahme. Mir fällt eher auf, dass ich hier im Forum nur sehr selten von Schwerkraft-Neuheiten lese, die Spieleläden der Umgebung führen maximal TfM und Klong!, und ich sehe sie auch nie auf Spieletreffs, außer es sind die ganz großen Titel (zuletzt Bitoku, und da war es zumeist die englische Version). Dadurch kriege ich auch nur selten mit, was alles so bei Schwerkraft erscheint, und einige Dinge, die ich mir bei anderen Verlagen schon zigmal gekauft hätte, rutschen mir so durch. Ozeane etwa habe ich mir nach der Erstpartie, zwei Jahre nach Erscheinen des Spiels, sofort besorgt, und auf Drei Schwestern bin ich erst durch einen Wochenbericht von Lighthammel aufmerksam geworden. Auch gebraucht kriegt man Schwerkraft-Titel eher selten. Insgesamt frage ich mich daher immer, wie und ob die genug verkaufen um am Leben zu bleiben (offenkundig ja, denn es gibt sie ja noch). Das ist bei Strohmann, Skellig und Co. ganz anders, zumindest in meiner Wahrnehmung.


    Am Rande: Wenn ich eine Flop10 der schlechtesten Spiele aufstellen müsste, die ich in den letzten Jahren gespielt habe, wäre Schwerkraft wohl dank einiger sehr unausgereifter Titel oft darauf vertreten, und das obwohl ich vergleichsweise wenig kenne. Blind würde ich ein Spiel des Verlags daher nie kaufen.