TV Serien Teil 2...

  • mMn räumt eine Serie wie GoT endlich mit der Medien-Doppelmoral auf, dass ständig Gewalt ausgeübt wird, ohne aber die Grausamkeit zu zeigen oder das Menschen Sex haben, dabei aber nicht nackt dargestellt werden dürfen.

    Wenn gefühlt jede Szene, die keine Gewalt enthält, eine mit nackten Menschen vor/bei/nach dem Sex ist, dann hat das aber mit Doppelmoralentgegenwirken nichts mehr zu tun, sondern ist bloß eine Kommerzialisierung in die andere Richtung -- "schaut her, wir haben das im Überfluss, was Euch jahrelang vorenthalten wurde". Bei GoT war es noch einigermaßen im Bereich des Erträglichen, bei Spartakus wars einfach absurd viel.

    Spartacus und GoT würde ich nicht in einem Satz nennen.

    Spartacus ist wirklich reiner Voyeurismus.

  • Als ob GoT irgendeine Ambition hätte, die Gewalt in den Medien kritisch zu beleuchten, ernsthaft?


    Gewalt ist in solchen Produktionen, ein Stilmittel, welches Emotion erzeugen soll, der Zuschauer soll gegen eine Seite aufgebracht werden, und die Partei der Opferseite ergreifen.

    „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist,

    und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt.“


    Friedrich Schiller

    aus: „über die ästhetische Erziehung des Menschen“ (1795)

  • Gewalt ist in solchen Produktionen, ein Stilmittel, welches Emotion erzeugen soll, der Zuschauer soll gegen eine Seite aufgebracht werden, und die Partei der Opferseite ergreifen.

    plus "Revenge porn"... den verhassten bösen Figuren soll ein möglichst gewaltvoll grausames Ende bereitet werden.

  • Spartacus und GoT würde ich nicht in einem Satz nennen.

    Spartacus ist wirklich reiner Voyeurismus.

    Da fallen mir bei GoT auf Anhieb ein Dutzend Szenen ein, die auch nur reiner Voyeurismus sind...

    Ist das nicht das alte Problem, dass die Me Too-Produkte die oberflächlichen Merkmale kopieren – hier: Sex & Gewalt in einem mehr oder weniger historischen Setting – ohne die tiefergehende Qualitäten einzufangen? Spartacus war zeitgleich(?) aber es gab doch nach GoT eine ganze Reihe solcher Serien: Vikings, Babaren, etc.

  • Ist das nicht das alte Problem, dass die Me Too-Produkte die oberflächlichen Merkmale kopieren – hier: Sex & Gewalt in einem mehr oder weniger historischen Setting – ohne die tiefergehende Qualitäten einzufangen? Spartacus war zeitgleich(?) aber es gab doch nach GoT eine ganze Reihe solcher Serien: Vikings, Babaren, etc.

    Kenne die anderen Serien nicht, würde aber auch nicht sagen, dass die Darstellung von Sex bei GoT jetzt besonders im Sinne von MeToo o.ä. zu lesen sind.

    Wenn man etwa davon ausgeht, dass eine gute Inszenierung im Regelfall am spätestmöglichen Zeitpunkt in der Story einsteigt, dann könnte man eine Vielzahl von GoT-Szenen schonmal kürzen, weil Auftakt der Szene entblößte Geschlechtsteile sind, die deutlich zu lange gezeigt werden, um schlicht den Kontext oder das Setting der Szene bzw. die darin auftretenden Personen zu charakterisieren. Die haben einfach keinen anderen Zweck verfolgt als "nackte Haut im Bild".

  • Kenne die anderen Serien nicht, würde aber auch nicht sagen, dass die Darstellung von Sex bei GoT jetzt besonders im Sinne von MeToo o.ä. zu lesen sind.

    Wenn man etwa davon ausgeht, dass eine gute Inszenierung im Regelfall am spätestmöglichen Zeitpunkt in der Story einsteigt, dann könnte man eine Vielzahl von GoT-Szenen schonmal kürzen, weil Auftakt der Szene entblößte Geschlechtsteile sind, die deutlich zu lange gezeigt werden, um schlicht den Kontext oder das Setting der Szene bzw. die darin auftretenden Personen zu charakterisieren. Die haben einfach keinen anderen Zweck verfolgt als "nackte Haut im Bild".

    Sorry, das war missverständlich. Der Begriff ist ja heutzutage anders belegt. Ich meinte das hier:

  • Verstehe... hatte mich schon gewundert -- weiß aber gar nicht, ob es da um Nachahmer geht: dass es im PayTV deutlich freizügiger zugeht, ist ja kein Phänomen, das mit Spartakus oder GoT angefangen hätte...

  • Verstehe... hatte mich schon gewundert -- weiß aber gar nicht, ob es da um Nachahmer geht: dass es im PayTV deutlich freizügiger zugeht, ist ja kein Phänomen, das mit Spartakus oder GoT angefangen hätte...

    Das Freizügige find ich zwar unnötig, stört mich aber nicht so. Mir geht's halt vor allem darum, dass gefühlt in Filmen und Serien der Grad der Gewalt oft als Qualitätsmerkmal gesehen wird. Nicht nur in GoT sondern jetzt auch bei Last of US oder im Filmbereich bei John Wick oder Drive. Und ich frag mich halt warum das so ist

  • Und ich frag mich halt warum das so ist

    Da gibt es viele Ideen.

    Hier mal zwei schöne Artikel, die darüber nachdenken und Lösungsansätze präsentieren:

    https://medium.com/@unmasked/i…nce-in-films-9e3288df1f3b


    From Tarantino to Squid Game: why do so many people enjoy violence?
    Simon McCarthy-Jones, Associate Professor in Clinical Psychology and Neuropsychology, asks why we are drawn to watch violence, in this piece first published on…
    www.tcd.ie

  • Das Freizügige find ich zwar unnötig, stört mich aber nicht so. Mir geht's halt vor allem darum, dass gefühlt in Filmen und Serien der Grad der Gewalt oft als Qualitätsmerkmal gesehen wird. Nicht nur in GoT sondern jetzt auch bei Last of US oder im Filmbereich bei John Wick oder Drive. Und ich frag mich halt warum das so ist

    Freizügig war hier nicht auf Sexualität beschränkt, sondern auch hinsichtlich der expliziten Gewaltdarstellung.. Gewalt wird zwar auch außerhalb der Bezahlsender in den USA sehr viel gezeigt, aber selbst dort nicht unbedingt so detailliert und offen in allen Auswirkungen.

  • Verstehe... hatte mich schon gewundert -- weiß aber gar nicht, ob es da um Nachahmer geht: dass es im PayTV deutlich freizügiger zugeht, ist ja kein Phänomen, das mit Spartakus oder GoT angefangen hätte...

    Das Freizügige find ich zwar unnötig, stört mich aber nicht so. Mir geht's halt vor allem darum, dass gefühlt in Filmen und Serien der Grad der Gewalt oft als Qualitätsmerkmal gesehen wird. Nicht nur in GoT sondern jetzt auch bei Last of US oder im Filmbereich bei John Wick oder Drive. Und ich frag mich halt warum das so ist

    Dass das alleine als Qualitätsmerkmal genannt wird, ist mir eigentlich neu.

    Darstellung von Gewalt kann aber sehrwohl für das World Building oder stilistisches Mittel verwendet werden.

    GoT wird jedenfalls sicher nicht wegen der Gewaltdarstellung gefeiert und ein Tarantino auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Diggler ()

  • GoT wird jedenfalls sicher nicht wegen der Gewaltdarstellung gefeiert und ein Tarantino auch nicht.

    Absolut... vielleicht meinte er, dass es deswegen geschaut, sprich von den Zuschauern gefeiert wird?

    Ja genau, das meinte ich. Wobei ich durchaus auch schon Kritiken gelesen und gesehen habe, die bei Tarantino den Grad der Gewalt lobend hervorheben. Ich mag Tarantino Filme eigentlich (bis auf Pulp Fiction, den finde ich furchtbar), aber auf Grund der Gewalt muss ich mich immer regelrecht überwinden die Filme zu gucken

  • Wenn nach Abschluss der Serie die Kritiken immer noch so positiv sind, werfe ich auch mal ein Auge drauf. Bei Mystery bin ich inzwischen maximal vorsichtig geworden…

  • Wenn nach Abschluss der Serie die Kritiken immer noch so positiv sind, werfe ich auch mal ein Auge drauf. Bei Mystery bin ich inzwischen maximal vorsichtig geworden…

    Wann wäre denn eine limited mini series, die ein abgeschlossenes Comic komplett verfilmt, deiner Ansicht nach abgeschlossen? 🤔

  • Wenn nach Abschluss der Serie die Kritiken immer noch so positiv sind, werfe ich auch mal ein Auge drauf. Bei Mystery bin ich inzwischen maximal vorsichtig geworden…

    Wann wäre denn eine limited mini series, die ein abgeschlossenes Comic komplett verfilmt, deiner Ansicht nach abgeschlossen? 🤔

    Das tritt nach meiner Kenntnis – ist das sofort – unverzüglich.

  • Wann wäre denn eine limited mini series, die ein abgeschlossenes Comic komplett verfilmt, deiner Ansicht nach abgeschlossen? 🤔

    Das tritt nach meiner Kenntnis – ist das sofort – unverzüglich.

    Niemand hat vor eine zweite Staffel zu drehen.

    - In Progress -


    Lieblingsorte für den nächsten Urlaub:

    Arkham, Innsmouth, Newberryport und Dunwich

    Lieblingsessen: Calamares fritti (eigentlich Lasagne)


    Nichts ist tot, was ewig stinkt. Bis Seife den Geruch bezwingt.

  • Niemand hat vor eine zweite Staffel zu drehen.

    Mr. FalcoBaa tear down this missverständnis!

    Oh sorry Man! But..

    Fool me once, shame on — shame on you. Fool me, you can't get fooled again!

    - In Progress -


    Lieblingsorte für den nächsten Urlaub:

    Arkham, Innsmouth, Newberryport und Dunwich

    Lieblingsessen: Calamares fritti (eigentlich Lasagne)


    Nichts ist tot, was ewig stinkt. Bis Seife den Geruch bezwingt.

  • So, inzwischen bis Folge 6 "The Last of Us" geschaut und die Serie ist auf einem "in Ordnung" Niveau angekommen. Ganz unterhaltsam und das mit den Charakteren ist besser geworden. Dennoch krankt sie nach unserer Empfindung an der typischen Problematik, die ich auch bei The Walking Dead bemängeln würde: Die "Short"-Stories, die die Episoden erzählen, meandern so vor sich hin. Personen werden getroffen und wieder verlassen, aber so richtig Einfluss auf die Charaktere hat das oft nicht und echte moralische Dilemmata oder soziale / gesellschaftliche Probleme werden eher nicht diskutiert, so dass man das sehr distanziert schauen kann, ohne da irgendwie persönlichen Bezug zu bekommen. Das die Charaktere alle eher stoisch rüberkommen, hilft ebenfalls wenig bei der Identifikation oder der emotionalen Involvierung - wenn die Charaktere wenig Gefühlsregung zeigen, geht mir das meist auch so.

    Daher bleibt die Serie in unseren Augen leider eher farblose Unterhaltung ohne wesentliche Botschaft, Ziel oder Agenda mit einigen kleinen Höhepunkten zwischendurch. Selbst ein Gefühl der Trostlosigkeit oder permanenten Bedrohung stellt sich nicht ein, weil die Serie so inszeniert ist, dass da eher nichts Überraschendes passiert und auch die Charaktere sich beim Reisen immer sicher fühlen (und auch sind), es sei denn sie kündigen vorher an, dass es schwierig wird...

    Wir schauen das jetzt schon noch zu Ende, aber der Hype bleibt mir unklar.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Wir schauen das jetzt schon noch zu Ende, aber der Hype bleibt mir unklar.

    Keine Ahnung, vielleicht muss man dafür das Videospiel gespielt haben... Am Anfang war ich auch recht angetan, aber die weitere Story-Entwicklung und die nach meinem Gefühl zunehmend sinnlos-exzessive Gewalt (auch durch den Hauptdarsteller) sowie die platten Antagonisten am Ende der Staffel gaben auch mir das Gefühl, ich schaue gerade ein auf 9 Folgen eingedampftes TWD. Schade - ich fand, die Geschichte hatte Potential...


    Hat mich allerdings wieder dazu gebracht, mir die erste TWD-Staffel anzuschauen. Mann, was war die gut! Was hätte da draus werden können, wenn sie nicht Frank Darabond gefeuert hätten...

  • Das Obere bedingt das Untere. :)

    Juhuu - mein Posting ergibt Sinn :D ;)

    Naja, da es dir unklar blieb, wollte ich dich nicht im Nebel stehen lassen und eine Erklärung bieten: Wenn einem die Serie nichts gibt, findet man sie natürlich weniger toll, als wenn sie einem was gibt. :)
    Hätte sie euch was gegeben, hättet ihr den Hype total nachvollziehen können. Ganz einfach. ;)

  • Juhuu - mein Posting ergibt Sinn :D ;)

    Naja, da es dir unklar blieb, wollte ich dich nicht im Nebel stehen lassen und eine Erklärung bieten: Wenn einem die Serie nichts gibt, findet man sie natürlich weniger toll, als wenn sie einem was gibt. :)
    Hätte sie euch was gegeben, hättet ihr den Hype total nachvollziehen können. Ganz einfach. ;)

    Es ist mir klar, dass ich nicht gehyped bin, wenn mich die Serie nicht begeistert - ich wollte mit meinem Ursprungspost ja auch nur ausdrücken, dass mir der Zusammenhang auch bewusst ist, ich aber in anderen Fällen immerhin sehen kann, warum andere das so toll finden, auch wenn es mich nicht triggert.

    Das ist es, was mir unklar bleibt: Was andere in der Serie für Hype-Qualitäten sehen - aber vielleicht haben die alle WorldWarZ oder The Walking Dead oder andere Serien ähnlicher Natur nicht gesehen oder waren darüber geflashed, dass die Serie, anders als das Spiel, eher auf ruhige Szenen und wenig Zombies setzt...

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Naja, da es dir unklar blieb, wollte ich dich nicht im Nebel stehen lassen und eine Erklärung bieten: Wenn einem die Serie nichts gibt, findet man sie natürlich weniger toll, als wenn sie einem was gibt. :)
    Hätte sie euch was gegeben, hättet ihr den Hype total nachvollziehen können. Ganz einfach. ;)

    Es ist mir klar, dass ich nicht gehyped bin, wenn mich die Serie nicht begeistert - ich wollte mit meinem Ursprungspost ja auch nur ausdrücken, dass mir der Zusammenhang auch bewusst ist, ich aber in anderen Fällen immerhin sehen kann, warum andere das so toll finden, auch wenn es mich nicht triggert.

    Das ist es, was mir unklar bleibt: Was andere in der Serie für Hype-Qualitäten sehen - aber vielleicht haben die alle WorldWarZ oder The Walking Dead oder andere Serien ähnlicher Natur nicht gesehen oder waren darüber geflashed, dass die Serie, anders als das Spiel, eher auf ruhige Szenen und wenig Zombies setzt...

    Der Hype der Serie entstanden glaub ich nur auf Grund der Videospielvorlage. Wäre sie Serie ohne diese Vorlage auf den Markt gekommen, wäre da auch kein Hype entstanden. Bin nichtmal sicher ob sie dann überhaupt geguckt worden wäre groß

  • Der Hype der Serie entstanden glaub ich nur auf Grund der Videospielvorlage. Wäre sie Serie ohne diese Vorlage auf den Markt gekommen, wäre da auch kein Hype entstanden. Bin nichtmal sicher ob sie dann überhaupt geguckt worden wäre groß

    Einerseits würde ich dem widersprechen, weil die Menge an Zuschauern der Serie zum einen höher, zum anderen aber auch heterogen zur Menge der Spieler des Spiels/der Spiele ist, und weder eine 8,8 auf der IMDb noch eine 96%/89% Bewertung auf Rotten Tomatoes bekommst du nur, weil eine Serie auf einem populären Videospiel beruht, aber andererseits ist mir eigentlich auch ziemlich egal, wenn jemand glaubt, dass es nur daran lag.
    Meinetwegen ist die Serie nur wegen der Vorlage durch die Decke gegangen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich sage gar nicht, dass die Serie schlecht ist. Ich sage, dass der Hype deswegen entstanden ist. Hype hat ja nix mit Qualität zu tun. Ohne das Spiel wäre die Serie erstmal die x-te Zombieserie gewesen, die Thematisch nix neues gebracht hätte. Durch den guten Ruf der Vorlage war schon bei Ankündigung der
    Serie Hype da und der sorgt dann halt für Reichweite und Sichtbarkeit der Serie

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Ich sage gar nicht, dass die Serie schlecht ist. Ich sage, dass der Hype deswegen entstanden ist. Hype hat ja nix mit Qualität zu tun. Ohne das Spiel wäre die Serie erstmal die x-te Zombieserie gewesen, die Thematisch nix neues gebracht hätte. Durch den guten Ruf der Vorlage war schon bei Ankündigung der
    Serie Hype da und der sorgt dann halt für Reichweite und Sichtbarkeit der Serie

    Halte ich für eher abwegig... der Hype ist ja schon alleine deswegen entstanden, weil Pedro Pascal die Hauptrolle spielt. Dass die Serie thematisch nichts neues bringt, halte ich auch für unzutreffend, angefangen dabei, dass es schon keine Zombies sind -- was nicht nur eine Frage der Benennung ist, sondern auch eine thematische Relevanz hat, wie die allererste Szene sehr schön verdeutlicht. "Übermacht der Natur" und die starke Abhängigkeit der Menschheit von ganz bestimmten Naturgegebenheiten ist jetzt nicht unbedingt das Standardthema jeglicher Zombieserien.

  • Ich sage gar nicht, dass die Serie schlecht ist. Ich sage, dass der Hype deswegen entstanden ist. Hype hat ja nix mit Qualität zu tun. Ohne das Spiel wäre die Serie erstmal die x-te Zombieserie gewesen, die Thematisch nix neues gebracht hätte. Durch den guten Ruf der Vorlage war schon bei Ankündigung der
    Serie Hype da und der sorgt dann halt für Reichweite und Sichtbarkeit der Serie

    Halte ich für eher abwegig... der Hype ist ja schon alleine deswegen entstanden, weil Pedro Pascal die Hauptrolle spielt. Dass die Serie thematisch nichts neues bringt, halte ich auch für unzutreffend, angefangen dabei, dass es schon keine Zombies sind -- was nicht nur eine Frage der Benennung ist, sondern auch eine thematische Relevanz hat, wie die allererste Szene sehr schön verdeutlicht. "Übermacht der Natur" und die starke Abhängigkeit der Menschheit von ganz bestimmten Naturgegebenheiten ist jetzt nicht unbedingt das Standardthema jeglicher Zombieserien.

    Diese Unterscheide gibt es, die erkennst du aber nur, wenn du die Serie auch schaust. Wenn die Serie ohne Vorlage einfach rausgekommen wäre, hätten meiner Meinung nach bei weitem nicht so viele gemacht wie jetzt. Ist aber auch müßig, ich sehe es halt anders, wird sich aber letztlich nicht aufklären lassen.

  • Ja genau, das meinte ich. Wobei ich durchaus auch schon Kritiken gelesen und gesehen habe, die bei Tarantino den Grad der Gewalt lobend hervorheben.

    Ich summone mal den lokalen Tarantino-Experten Archibald Tuttle :)

    Soviel gibt es da gar nicht zu zu sagen. Tarantino hat sich mit der direkten Art seiner Gewaltdarstellung, die ja sehr oft sehr ruppig und dramaturgisch zugespitzt aber nahezu "natürlich" Eingang in seine Filme findet, damals Anfang der 1990er mit Reservoir Dogs und Pulp Fiction (in Horror- Kreisen dann nochmal mit From Dusk till dawn) mit einen Namen gemacht - und zwar vor allem beim zahlenden Publikum. Das war also für seinen Erfolg ein durchaus wichtiges Kriterium. Ansonsten kann man sicher sagen, dass seine Art der Gewaltdarstellung so stilbildend war, dass sie einem heute gar nicht mehr so besonders vorkommt - das Schicksal teilt er mit vielen Regisseuren, die etwas eingeführt haben, was dann quasi aelbstverständlicher Bestandteil Hollywoods wurde. Daher wage ich mal zu behaupten, dass die die Tarantino für seine Gewaltdarstellung mögen mittlerweile eine aussterbende Spezies sind, die an seinem letzten Film dann auch wenig Spaß hatten (siehe etwa Bastian Bielendörfer, der in keiner Weise verstanden hat was Once upon a time in Hollywood wollte). Andere Elemente Tarantinos (die wilde Pastiche bekannter Elemente zu etwas völlig Neuem, die filmischen Exkurse zur Filmgeschichte, die innovative Dramaturgie etc.) sind aus heutiger Sicht sicher bemerkenswerter.