What we do in the Shadows
Der Film "5 Zimmer, Küche, Sarg" hat vor geraumer Zeit einen Serienableger bekommen, der vor kurzem auch auf deutsch erschienen ist. Wir haben uns extra den Streamingdienst Joyn eingerichtet und Handy mit Fernseher verbunden, weil Joyn als App nur auf Handy ging, um diese Serie sehen zu können;
und es war die Mühe wert!
Die Serie ist nicht nur ein billiger Abklatsch des Films, sondern glänzt mit neuen Darstellern, einer neuen Vampir-WG und völlig abstrusen Einfällen. Am coolsten fanden wir Colin Robinson, der kein klassischer Vampir ist, sondern ein … nein, ich sag's nicht. Müsst ihr selber anschauen.
Serie bekommt von mir 10 von 10 Punkten.
Außerdem noch entdeckt: Years and Years
Die Serie spielt in England und erzählt die Geschichte mehrerer Familien, die alle miteinander verwandt sind. Das Besondere ist, die Serie beginnt 2019 und greift die aktuelle Weltlage und politische Situation auf. Es gibt die Brexitgespräche, Donald Trump ist Präsident usw. - ist man als Zuschauer schließlich abgeholt und hat die Situation und die einzelnen Charaktere soweit verarbeitet, beginnen Zeitsprünge von Jahren oder Monaten. Die Weltgeschehnisse werden dabei in kurzen Szenen zusammengefasst, so dass man sich als Zuschauer auf die neue Situation einstellen kann. Was dabei so alles passiert, ist einfach nur Wahnsinn und teilweise kaum auszuhalten.
In der Serie gibt es am Anfang eine Szene, wo sich die Familie im Krankenhaus versammelt, weil ein Baby zur Welt gekommen ist. Dabei sagt jemand, wie man nur ein Baby in diese Welt setzen könne. Er selbst hätte jetzt schon so viel Angst vor den Dingen, die in der Welt geschehen, dass er sich gar nicht vorstellen könne, vor was sich das Neugeborene fürchten werden muss, wenn es mal so alt ist, wie er jetzt.
Und das ist die Quintessenz der Serie. Man startet mit einer völlig überhitzen Gesellschaft und einer Welt, die in den Abgrund blickt und dann passieren die Dinge, vor denen man sich fürchtet oder sich nicht vorzustellen gewagt hat.
Die Serie ist schlicht genial! Sie ist nicht nur intelligent geschrieben und großartig geschauspielert, sie ist auch so nah am Puls der Zeit, wie nur irgendwie geht; auch wenn natürlich futuristische Einflüsse aufgrund der Zeitsprünge in die nahe Zukunft vorhanden sind. Vergleichen lässt sich die Serie am Besten noch mit "Black Mirror", allerdings ist Years ans Years nicht episodenhaft erzählt und es ist sehr viel fieser und düsterer als "Black Mirror".
Auch hier 10 von 10 Punkte. Sollte man jedoch nur anschauen, wenn man in guter Gemütsverfassung ist. Mein Frau bspw. erträgt nicht mehr als eine Folge pro Abend und selbst da knirscht sie schon mit den Zähnen.