Ich habe in der letzten Woche Tage, die es nicht gab geschaut, was für so eine österreichisch-deutsche TV-Koproduktion durchaus anständig war. Nachdem hier ja gelegentlich mal nach Alternativen gefragt wurde, wenn einem Broadchurch gefallen hat, würde ich das hier in den Ring werfen. Klar, da ist keine Olivia Coleman und auch kein David Tennant dabei und hier und da sind die Charaktere etwas überzogen und die Dialoge etwas gestelzt. Aber alles in allem waren das doch 8 ganz unterhaltsame und spannende Folgen.
Dieser „kann man gucken“-Empfehlung mag ich mich anschließen. Die Besetzung ist bis in Nebenrollen (sehr) gut, fast das komplette Ensemble spielt überzeugend (Sissy Höferer und Niobe Eckert teils genial). Die sich wiederholenden Zeitlupenrückblenden nerven irgendwann, sind aber zu verkraften. Da wünschte man sich nur ein etwas anderes Ende …
Dieser Typ Mensch hätte sich niemals so dorthin gesetzt … Motiv und Auflösung des Mordes waren mir zu plump. Da war deutlich mehr drin.
Immerhin gäbe es Ansätze für eine weitere Staffel, auf die ich mich sehr freuen würde.
Einige Parallelen dazu weist i. ü. Gestern waren wir noch Kinder auf. Auch hier wird viel (aber besser) mit Rückblenden gearbeitet, die (kleinere) Besetzung ist ebenfalls prima mit teils frischen Gesichtern, ein Patriarch (Tukur!) und die Abgründe der menschlichen Psyche spielen entscheidende Rollen. Die Story wird dabei aber etwas konsequenter erzählt und auch wenn es am Mörder keine Zweifel gibt, bleibt die Auflösung der Hintergründe und genauen Abläufe doch bis zum Schluss interessant. [Eine Fortsetzung wäre wohl möglich, wäre aber ein Verrat am Ende.]
Eine Serie für Leute mit Musik- oder 70s-Faible: Daisy Jones & The Six [Anzeige]. Als ich neulich in der NYT von der Verfilmung las, konnte ich es erst gar nicht glauben, weil mir eine Umsetzung von Taylor Jenkins Reids genialer Romanvorlage schwierig erschien. Ausweislich der ersten 3 (von 10) Folgen waren meine Vorbehalte allerdings nur teilweise berechtigt. Die Interview-Sequenzen sind selbstverständlich drastisch reduziert und gut integriert, ein paar (Story-) Ecken und Details fehlen natürlich [leider] und auch die für das Buch so typischen Widersprüche fanden sich bisher kaum. Die musikalische Untermalung überzeugt mich leider auch nicht ganz. Zwar passen die Originalsongs gut zum Vibe, lassen aber lyrisch im Vergleich zu den „Originalen“ einiges vermissen. Mal sehen, was die nächsten Folgen bringen werden …