Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „TV Serien Teil 2...“

    Glaube das lohnt sich, ist gut gealtert.

    Ähhh... da haben wir sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Neben "Der schwarze Bumerang" und "Das Mädchen aus dem Weltall" eine Serie, die ich besser nicht im gesetzten Alter nochmal geguckt hätte. Immerhin, Wolfgang Kieling ist über jeden Zweifel erhaben. Und die Produktion hatte einen Hubschrauber. Das war für ZDF-Verhältnisse sen-sa-tio-nell. ;)

    Kann jemand eine Einschätzung abgeben wie authentisch Shogun hinsichtlich der Lebensweise im feudalen Japan ist? In der Serie sind ja die einzelnen Leben erschreckend wenig wert. Zum Beispiel dazu dass bei einer Entehrung gleich die ganze Famile ihr Leben lassen muss finde ich aber wenig konketes. Da ist eigentlich immer nur vom Samurai die Rede.

    Das war für mich der Grund, den Roman sehr bald abzubrechen, nachdem auf Seite 80 gefühlt etliche Hundert Leute wegen kleinster Banalitäten Seppuku begangen hatten und ich mich wunderte, dass Japan nicht nach drei Wochen komplett entvölkert ist.

    Furchtbares Buch.

    Und nein, das ist nicht realistisch. Aus japanologischer Sicht ist das Buch eine ziemliche Katastrophe, es greift "Romantisierungen" und Post-Shogunate-Darstellungen auf, die so mit der historischen "Wirklichkeit" nicht in Einklang zu bringen sind. Aber Literatur sollte man ja auch nicht als historisches Sachbuch lesen (ebenso wenig wie Fernsehserien). Ist aber immer wieder lustig, wenn die Leute dann an die realistischeren Samuraifilme aus Japan selbst kommen und doch leicht irritiert sind, wie sehr das von Clavell abweicht.

    Glaub ich wenn ichs sehe. Die "Quellen" sind Daily Mail und Sun. Ansonsten: Optisch eine etwas schräge Wahl auf den ersten Blick, aber das war Daniel Craig auch. Immerhin ist er 6 Jahre jünger als Craig es in seinem ersten Bond war, und damit der jüngste Bond seit Lazenby.

    Die veröffentichungen sind etwas schräg: entweder du kaufst die Box mit Staffel 1-3 und musst den Film dazu kaufen, oder du kaufst die von dir genannte Box und brauchst dann noch die dritte Staffel.


    Für den Film kursiert dann noch ein hochinteressanter Fan Edit im Netz, der 210 Minuten dauert und dem Production Script entspricht.

    Als Twin Peaks Unwissender... welche Filme/Serie ist zu empfehlen, schaut man die in bestimmter Reihenfolge und warum ist Staffel 2 so schlecht?

    In Produktionsreihenfolge. Also Staffel 1-2-Film-3. Ansonsten wirst du total gespoilert.


    Staffel 2 hatte kaum noch Input von David Lynch und wird zunehmend seltsamer-humoristischer, außerdem fehlt halt das Zentrum des Mordes an Laura Palmer. Staffel 3 ist dann völlig durchgeknallter Surrealismus. Ich mochte Staffel 2 immer sehr, wenn auch aus völlig anderen gründen als Staffel 1. Staffel 1 ist mit das beste, was je im Fernsehen gesendet wurde.

    Staffel 2 macht umso mehr Spaß, je mehr Fernsehgeschichte man kennt. Da ist einiges parodistisches Potential drin, für das man aber einige Folgen Peyton Place und FBI aus den 1960ern und Familienserien der 1950er wie Leave it to Beaver gesehen haben muss. Da das Zeug in Deutschland nie gelaufen ist wird das aber den meisten Menschen hierzulande nicht zugänglich sein. Aber allein die geräuschlose Gardinenschnur und David Duchovny als erste positive transsexuelle Figur der Fernsehgeschichte sind den Rewatch wert.


    Die beiden Bücher zur Serie zu lesen hilft übrigens auch, um zu verstehen, was Frost eigentlich wollte.

    Das ist ein ganz alter Hut: Paramount nutzt in Europa internationale Bildmaster, auf den US-Mastern wären die UT eingebrannt. Also muss dem Abspieler pro Land ein eigener Untertitel mit den fremdsprachigen Szenen zugewiesen werden. Und das funktioniert nur, wenn die App automatische UT (sog. Forced Subtitles) anzeigen kann. Amazon konnte das anfangs auch nicht, das hat bei Prime fast ein Jahr gedauert, auch bei Disney gab es da anfangs Probleme. Warner etwa hat das die gesamte DVD-Ära hindurch verkackt. Da hilft nur Warten und den Support nerven.

    Ein kleiner Tipp für Fans von Columbo: In den USA ist zur Weihnacht eine Box mit allen Folgen der Staffeln 1-7 (also aller Folgen aus den 1960er und 1970ern) erschienen. Nun gibt es ja bereits seit Jahren BluRays auf Deutsch, aber bei all diesen Abtastungen wurden bisher die TV-Master genutzt, und die sind auf Basis der damaligen Positiv-Prints erstellt worden - und die waren nunmal so entwickelt, dass sie auch in Schwarzweiß gut aussehen, denn damals gab es ja noch einen Großteil an Schwarzweiß-Fernsehern. Tatsächlich aber ist Columbo durchgängig auf 35mm gedreht worden (die Pilotfolge kam in einigen Ländern sogar als Kinofilm raus), und jetzt hat man die Originalkameranegative abgetastet. Und was dabei rausgekommen ist, ist absolut unglaublich. Jede einzelne Folge sieht aus wie ein Kinofilm, die Farben sind fantastisch bunt, in manchen Folgen schon fast psychedelisch. Ich wusste ehrlich nicht dass US-TV aus der Zeit so unglaublich gut aussehen kann, das einzig vergleichbare was ich kenne ist Nummer 6 / The Prisoner. Wenn man da mal bei FBI oder Auf der Flucht auf die Originalkameranegative zurückgreifen würde dürfte es noch eine Menge mehr Schätze zu heben geben.

    Gab ja kürzlich einen kontroversen Thread auf unknowns mit Diskussionen über "gut"/"schlecht", "objektiv"/"subjektiv" da hat mich etwas überrascht welchen hohen Stellenwert bei der Einordnung man denBewertungsportalen gegeben hat. Aber wahrscheinlich habe ich das auch falsch verstanden, will das hier bestimmt nicht aufwärmen :lachwein:

    Das "überrascht" mich als alten SF-Fan auch immer wieder - 90% der IMDB-Nutzer gucken/mögen bestimmte Genres nicht, und so werden diese Genres von denen, die eher zufällig auf die zugehörigen Filme stoßen, generell eher schlechter bewertet. Gutes Beispiel ist etwa Horror, wo ein Film mit einem "B-"-Cinemascore schon als exzellent gilt und mehr gar nicht erwarten kann. Zudem sind solche Rating-Sites fast immer von männlichen Nutzern dominiert, so dass Filme und Serien, die sich primär an ein weibliches Publikum richten, per se schon schlechte Karten haben. Wer sich also an solch vermeintlich objektiven Nutzerportalen orientiert, wird wahrscheinlich etliche Filme verpassen, die ihm/ihr sonst gut gefallen hätten. Den kommerziellen Abstieg der Genres Komödie und RomCom kann man mit dem Aufstieg dieser Portale quasi parallel setzen.

    Aber kommerziell ist der Einfluss von RottenTomatoes, Metacritic, Letterbox'd zumindest für das US-Boxoffice und die dortige Serienlandschaft leider sehr stark nachvollziehbar - Filme, die dort schlechte Bewertungen erhalten, haben dann auch deutlich schlechtere Aussichten, am Boxoffice mehr als ein grünes Wochenende (wenn überhaupt) zu erleben oder in den Streaming-Top-Ten aufzutauchen. Da gibt es nur wenige Ausnahmen (z.B. Jurassic World II und III), die deswegen auch gern "critic-proof" genannt werden.

    WarFred Leider kannst Du bei politisch heiklen Themen Bewertungen von Imdb und Co. mittlerweile fast immer vergessen: Da gibt es zuviele Trolle, die das automatisch herunterwählen, unabhängig davon ob die Show / der Film es inhaltlich verdient haben oder nicht (auf der anderen Seite werden in letzter Zeit Filme mit christlichem Thema völlig überzogen positiv bewertet, zumindest bei Veröffentlichung, weil auch da die Clickheere bereitstehen).

    In der Comedy-Kategorie war’s für The Bear fast genauso: beste Serie und beide Hauptdarsteller.


    Ich find’s vor allem schade, dass Sandra Hüller nicht gewonnen hat. Keine Ahnung wie groß ihre Chancen waren – ich hab ein wenig das Gefühl, dass ihr die persönliche Story fehlt, die bei solchen Awards ebenso wichtig zu sein scheint. Jedenfalls mag ich sie seit Requiem wirklich sehr und freue mich über jede Anerkennung, die sie bekommt.


    Und Ricky Gervais als Gewinner der (neu geschaffenen?) Stand Up-Kategorie ist ja wohl ein schlechter Witz!

    An Lily Gladstone führte dieses Jahr kein Weg vorbei, gerade angesichts der Historie der Golden Globes. Da die Jury komplett neu besetzt war und gerade mit Blick auf Diversität ausgewählt, war das absehbar. Und Ricky Gervais ist angesichts seiner früheren Moderation des Golden Globes, die den Laden ja in Grund und Boden stampfte, ja ein wunderschöner Gag (ich habe keines der Specials gesehen, inhaltlich kann ich mich da also nicht äußern).

    Ich gucke ja so gut wie nie Serien (zumindest im Vergleich zum Filmkonsum), aber Lawmen: Bass Reeves ist mir dann doch einen Tipp wert. Lawmen soll eine Anthologieserie von Taylor Sheridan werden, die sich in jeder Staffel mit einem anderen Western"helden" auseinandersetzen wird. In der ersten Staffel geht es um einen der bekanntesten schwarzen Sheriffs der Wildwestgeschichte. Die Story ist sehr traditionell angelegt, entwickelt aber einen schönen Sog, ich bin schon sehr gespannt wo das narrativ noch hinführt (genug Material bietet Reeves für mehrere Staffeln).


    Sowas vielleicht? ;)


    Als technisch versierter sollte ihm dann doch Pacific Rim (1) bestens gefallen haben - vor allem nachdem man sich das Making Of ansieht.

    Auch wenn das absurd klingt: Irgendwie war Pacific Rim zu düster-traurig für den Godzilla-gestählten Sechsjährigen, das war einer der wenigen Filme mit Kaijus, die wir abbrechen mussten. Sollte ich demnächst nochmal mit ihm versuchen. Harry Potter etwa kann aktuell (mit acht Jahren) auch nur bis kurz vor Schluss von Film 4 geguckt werden.

    Genau das meinte ich: es geht in der Serie wie im 1. Film nicht um die Action, sondern um das Leid der Ameisen, die leider gerade das Leben wo die Zwei Kinder sich um die Lupe prügeln ;)

    Das hab ich verstanden, und unter der prämisse solltest du Shin Godzilla nachholen und Godzilla Minus One rot im Kalender anstreichen. Aber man darf als Kaiju-Fan auch konstatieren, dass da bisher eher wenig zu holen war. Mal sehen ob sich das in Folge 3 und 4 ändert, die Guck ich natürlich erst wenn sohnemann Zeit hat.

    Ich mag es auch, nur mein Sohn ist vom Monsterquotienten bisher leider doch etwas enttäuscht. Er ist ja der Typ, der jeden einzelnen Kaiju mit vornamen kennt, und


    war natürlich ein Highlight, aber halt bisher auch das einzige. So ein bißchen mehr Monsteraction darf die Serie schon noch zeigen.

    Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wer da am Set hinter der Kamera stand und die Anweisungen gab, vermutlich Rodriguez. Aber tatsächlich fühlt sich der Teil bis zum Titty Twister viel eher nach einem Tarantino-Film an als nach einem von Rodriguez. Das dürfte aber auch am Drehbuch von Tarantino liegen und an Rodriguez' Unwillen, davon allzuweit abzuweichen. Tarantino ist ja nicht umsonst berüchtigt dafür, dass er schon in frühen Skriptstadien Details wie Einstellungsweite etc. reinschreibt; wenn Rodriguez das dann (anders als Tony Scott und Oliver Stone) so umgesetzt hat wie vorgegeben, ist es kein großes Wunder dass es wie eine Tarantino-Regie aussieht.

    Und welche Serie hat dann versucht, beide Formen zu kombinieren ? Richtig, Twin Peaks. 😊

    Da gibt es schon noch einige davor, aber berühmt ist halt Twin Peaks geworden. Zumeist war das Modell davor aber nicht von Erfolg geprägt, und bei Twin Peaks kam die Auflösung ja auch unfreiwillig - David Lynch wollte eigentlich, dass der Mord an Laura Palmer nie aufgelöst wird.

    Wenn Du (wie ich🤪) jahrelang gezwungen wirst GZSZ und „Alles was zählt“ zu schauen (ich wache immer noch schweißgebadet auf😩😆), dann weißt Du dass es. Auch dort Storyarcs also Storylines gibt (beispielsweise Restaurant von Person x wird bedroht durch Person Y), die auch in sich abgeschlossen sind. Das geht dann meist 10-20 Folgen oder so. Manchmal scheiden Charaktere aus und andere kommen dazu.


    Die Serie an sich ist natürlich endlos 😆

    Ja, ich hab hier so ein Wesen im Haushalt, das täglich über die Mediathek "Sturm der Liebe" schaut ;)

    Klar gibts da Storyarcs, aber diese Serien ist erstmal auf "Ende offen" konzipiert, das unterscheidet sie in meinem Augen von GoT und co

    Ich will jetzt die Unterschiede nicht runterspielen, aber nur als Info: Auch Sturm der Liebe/Rote Rosen etc. sind auf Staffeln konzipiert. Die umfassen bei SdL jeweils 200 Folgen. Mit Abschluss dieser Staffeln werden dann neue Hauptfiguren eingeführt, die vorherigen Hauptfiguren werden zu Randfiguren oder erhalten ebenfalls einen größeren Nebenplot in der neuen Staffel. Es ist halt immer die Frage der Dimensionierung (und wie man an House of Dragons sieht, kann man auch GoT beliebig vor- und zurückdrehen).

    Als was definiert ihr SOAP eigentlich. Von der Definition her sind Seifenopern "endlos" Serien, die einen immer gleichen Personenkreis vor allem Auf Freundes und Beziehungsebene in ihrem täglichen Leben verfolgen. Das trifft doch weder auf GoT, WoT oder Last of Us zu? Hier gibt es einen klaren Storystrang der vorangetrieben wird (story steht im Fordergrund, nicht die Personen, weshalb diese auch immer sterben können, da sie erstzbar sind) und eben keine "endlose" Handlung. Zudem wechseln auch die Personen immer

    Willst Du nen kleinen film/fernsehhistorischen Exkurs dazu? Könnte was dauern...


    Hier die Kurzfassung: In der Radio- und Fernsehgeschichte wurde zunächst strikt zwischen Series (in sich geschlossene Einzelepisoden ohne übergreifenden Handlungsbogen) und Serial (Episoden mit Cliffhangern, das Personal der Serie, ihre Beziehungen zu anderen Figuren sstehen im Mittelpunkt und sind im steten Wandel) unterschieden. Diese Formen vermischen sich ab den 1980er Jahren zusehends, als früher Höhe- und Ausgangspunkt fürs heutige "quality tv" (oder auch golden age) wird dabei oft Twin Peaks genannt. Der eine Teil des Begriffs Soap richtet sich also auf dieses Serienelement, die Beziehungen zwischen Figuren handlungsübergreifend in den Vordergrund treten zu lassen.
    Die zweite Hälfte ist dann eher abwertend gemeint und bezieht sich auf eine spezifische Form des Serial, die sog. daily soap (später, beginnend mit Peyton Plkace ab Ende der 1960er Jahre auch im Hochglanzformat der Weekly Soap), die sich damals zumindest vorrangig an ein weibliche Publikum richtete und daher von Seifenherstellern wie Lux gesponsort wurde. Hierbei sind es wie schreibst Endloshandlungen mit Zwischenhöhepunkten, die von Folge zu Folge auf kleine Cliffhanger gebaut sind, um das Interesse des Zuschauers am Leben zu erhalten. Weiteres Kernmerkmal sind melodramatische Zuspitzungen und Überspitzungen (die berühmte Blinde, die nach der Entführung das Gedächtnis verliert, aber das Augenlicht wiederfindet und nun erstmal drei Monate lang von einem Wildfremden in dessen abgelegener Waldhütte als Ehefrau gehalten wird, etc.). Melodramatisch bezieht sich dabei auch auf den Musikeinsatz, der hier oft das Bild akzentuiert und unterstreicht.


    Eines der wichtigsten Merkmale des "golden age" ist es m.E., dass man solche melodramatischen Elemente nunmehr ebenso an ein männlcihes wie ein weibliches Publikum verkauft hat - die Bluthochzeit bei GoT ist ja im Kern nicht viel anderes.

    Also ich mag normal alle Tarantino-Filme, aber Once upon a time fand ich auch nur ok.

    Es ist ja völlig in Ordnung den Film nicht zu mögen, darum geht es mir nicht. Aber Bielendorfer spricht ja recht lange über den Film, und dabei erkennt man dann sehr gut, dass er den Film schlicht nicht verstanden hat und mit einer völlig falschen Erwartungshaltung dran geht (Richtung "From Dusk till dawn, das war ein guter Tarantino", gemischt mit völliger Unkenntnis der Zeit und Anspielungen des Films). Wenn ich etwas nicht mag und mich nicht gut auskenne, werde ich den Teufel tun das in der Öffentlichkeit groß breitzutreten.

    ...siehe etwa Bastian Bielendörfer, der in keiner Weise verstanden hat was Once upon a time in Hollywood wollte...

    Hä?

    Der hat sich in Podcasts und auf X umfänglich dazu geäußert, wo recht klar draus wird, dass ich ihn jetzt cineastiisch eher unbeleckt benennen würde. War jetzt nur als Beispiel für den Tarantinofan alter Tage, der mit seinen aktuellen Filmen nichts mehr anfangen kann.

    Ja genau, das meinte ich. Wobei ich durchaus auch schon Kritiken gelesen und gesehen habe, die bei Tarantino den Grad der Gewalt lobend hervorheben.

    Ich summone mal den lokalen Tarantino-Experten Archibald Tuttle :)

    Soviel gibt es da gar nicht zu zu sagen. Tarantino hat sich mit der direkten Art seiner Gewaltdarstellung, die ja sehr oft sehr ruppig und dramaturgisch zugespitzt aber nahezu "natürlich" Eingang in seine Filme findet, damals Anfang der 1990er mit Reservoir Dogs und Pulp Fiction (in Horror- Kreisen dann nochmal mit From Dusk till dawn) mit einen Namen gemacht - und zwar vor allem beim zahlenden Publikum. Das war also für seinen Erfolg ein durchaus wichtiges Kriterium. Ansonsten kann man sicher sagen, dass seine Art der Gewaltdarstellung so stilbildend war, dass sie einem heute gar nicht mehr so besonders vorkommt - das Schicksal teilt er mit vielen Regisseuren, die etwas eingeführt haben, was dann quasi aelbstverständlicher Bestandteil Hollywoods wurde. Daher wage ich mal zu behaupten, dass die die Tarantino für seine Gewaltdarstellung mögen mittlerweile eine aussterbende Spezies sind, die an seinem letzten Film dann auch wenig Spaß hatten (siehe etwa Bastian Bielendörfer, der in keiner Weise verstanden hat was Once upon a time in Hollywood wollte). Andere Elemente Tarantinos (die wilde Pastiche bekannter Elemente zu etwas völlig Neuem, die filmischen Exkurse zur Filmgeschichte, die innovative Dramaturgie etc.) sind aus heutiger Sicht sicher bemerkenswerter.

    Es ist eines der betühmzesten japanischen märchen, das da verfilmt wurde. Ich kenne die Serie nicht, weiß nur , dass sie in den USA mit der völlig anderen Serie Captain Harlock zusammengeschnitten wurde.

    Achtung, das ist SD, also DVD-Qualität, weil damals noch kein HD-Transfer existierte. Hier hat Universal die Pandemie genutzt, um quasi alles in HD abzutasten, was im Archiv herumlag.. Die jetzt zu kaufenden Streamingversionen sind in HD, da lässt sich Universal den HD-Transfer nochmal extra bezahlen.

    Ok, nachvollziehbar. Aber ich muss diesen Umstand auch immer wieder leider bei Synchros feststellen, die nicht von Streamingdiensten kommen. Sowohl in Serien als auch in Filmen. Als Beispiel "Two and a Half Man". Ab Staffel 9 geht es da merklich bergab was die neuen Charaktere und deren Stimmen betrifft. Mal ganz abgesehen von der restlichen Qualität (ohne Charlie, ohne mich), aber auch hier fällt mir ein erheblicher Abschwung in der Synchro-Qualität auf.

    Das liegt daran, dass meistens Synchros durch die Produktionsfirmen beauftragt werden. Wenn dann Streaming hinterher nix zahlt, geben die auch nicht mehr aus als unbedingt nötig. Die durchschnittliche Synchronqualität bei Fernsehen/Streaming ist seit Jahren auf dem absteigenden Ast, da sind wir in einer ähnlichen Entwicklung wie bei Einführung von VHS, wo es auch nicht billig genug sein konnte und vieles nach Laiensprechern klang. Witzigerweise war es damals ausgerechnet das Privatfernsehen, was dann für viel Geld neusynchronisieren ließ und so die Preise (und das generelle Synchronniveau) wieder verbesserte.

    Verdammt. Was mache ich denn nun? Ich fand die erste Folge auch so langweilig, dass ich nicht weiter geguckt habe. Aber irgendwie kann ich mir Frasier ohne Niles, Daphne, Roz, Martin, Eddie, Bulldog auch nicht vorstellen. Mit den neuen Charaktere bin ich nicht warm geworden, die Synchro war lahm (warum ist die eigentlich in letzter Zeit bei Comedy-Serien so schlecht geworden?) und überhaupt...

    ..weil die Streamingdienste am liebsten gar nicht synchronisieren würden, die hohen Gagen etablierter Sprecher hassen und dann halt die billigsten Synchronstudios engagieren die der Markt hergibt, was sich direkt auf Drehbuch und Regie auswirkt. Und Comedy-Synchro ist nunmal die Königsdisziplin, das war früher schon teurer als normale Synchro und hatte hochspezialisierte Übersetzer:innen etc. Sowas leisten sich Netflix und Co. schlicht nicht.

    Also, die Serie ist wirklich alles andere als konservativ, auch wenn sie oft so wahrgenommen wurde. Gerade 1863 ist eigentlich klar von critical race theory beeinflusst. Hier mehr dazu, falls es Dich interessiert: https://slate.com/culture/2023…aylor-sheridan-trump.html


    (Taylor Sheridan ist übrigens auch alles andere als politisch rechts).

    Gleicher Meinung. War halt eine japanische Produktion, was nicht jedem gefällt.

    Ich fand es aber sehr informativ, weil es sich sehr an die Fakten hielt. Und die Figur des Stationsleiter Masao Yoshida (Kôji Yakusho) war für mich noch am besten vom Cast.

    Ich bin ein sehr großer Fan des japanischen Kinos, aber das hier war mühsam. Man wollte unbedingt das (unbezweifelbare) Heldentum der Mitarbeiter in den Vordergrund stellen, man wollte alle Zahlen und Fakten (bis hin zu eingeblendeten Charts aus der Zeit) präsentieren, aber man wollte offenbar auch nicht die Atomlobby gegen sich aufbringen. So bleibt die ganze Serie leider arg seelenlos und das Melodram eher unverwurzelt, da man mit den Figuren kaum mitfühlt. Chernobyl war da ein ganz anderes Kaliber.

    Das Ganze dient dazu, die Wasser für eine Neuauflage zu testen. Denn die ist seit langem geplant, und solche vehikel sind oft der Versuch heruazufinden ob die Marke noch awareness und Fans und Relevanz hat. Ein zeichentrickspecial ist da der preiswerteste Weg, und angesichts des Zerfalls von Boxleitner und co. Wohl auch sonst die beste Alternative.

    Oh Mann..

    Ich habe mal Glogauer Straße gearbeitet und bin zwei Jahre lang da ausgestiegen 🤪 Ich kenne den Mann.

    Selbst als berlin-Tourist kenn ich den Mann. Und ja, nach deutschem Recht ist der dafür Recht fürstlich entlohnt worden (Sprechrolle im Spielfilm - das war locker 500 Euro aufwärts).

    Leute, bitte bringt jetzt nicht noch mehr Beispiele für Brexit-Voter - da wird einem ja schlecht! Immerhin hab ich gerade ein Interview mit Caine gelesen, das man wirklich nur als alterssenil beschreiben kann - der weiß nicht mehr was er sagt (aber ja, er war in den 80ern auch Thatcher-Fan, ohgottohgott).


    LookAtTheBacon Tut mir leid, wenn ich da jetzt wirklich für Dich gespoilert habe - bei sowas wie LOL sehe ich die Fallhöhe irgendwie nicht hoch genug, und er war wie gesagt schon im Trailer zu sehen, aber ich werde in Zukunft mehr drauf achten.