Beiträge von misterjackson im Thema „TV Serien Teil 2...“

    ich sprach ja nicht von den normalen Zuschauern, sondern vom Fandom, und da sind die Zeitreisefolgen von DS9, Voyager und Enterprise nun wirklich nicht gerade als Bringer wahrgenommen worden, ebenso war die Zeitreise bei Lost für viele ein Grund, aus der Serie auszusteigen. Aber das sind wie gesagt Beobachtungen aus den Fandiskursen der Zeit, an denen ich damals als Fan noch aktiv teilgenommen habe, und nicht repräsentative Äußerungen, die für das Gros der John Does zutreffen müssen. Und jetzt geb ich das Thema echt auf, die Diskussion hätte ich eher auf Serienjunkies erwartet (da gehört sie auch hin).

    @Zeitreise: Ich habe jetzt keine Diskursanalyse zu dem Thema durchgeführt, eher meine Beobachtungen aus Foren und Cons geschildert. Natürlich ist Zeitreise ein gern diskutierter Gegenstand (außer bei Star Trek-Fans, die sind es m.E. nach mittlerweile sehr, sehr müde), aber eben auch ein sehr kritisch gesehenes Thema. Das folgende Buch geht ein wenig in diese Richtung:
    "So you created a wormhole" (http://www.amazon.de/So-You-Cr…5586?tag=wwwunknownsde-21).

    Im SF-Fandom ist Zeitreise als Thema eher schlecht angesehen, da es - wenn kein deterministisches Modell zugrunde liegt - jegliche Handlung als völlig beliebig und änderbar hinstellt. So bleibt ein Zeitreiseplot in den meisten Fällen ohne wirkliche Auswirkungen - und wenn doch, läuft man immer Gefahr, dass alles wieder auf den Originalzustand durch die nächste Zeitreise zurückgedreht wird. Besonders im Star-Trek-Fandom werden die letzten Folgen von Voyager und die Zeitreisen in Enterprise als Zeichen gesehen, dass den Show-Machern am Ende einfach nichts mehr eingefallen ist, weil das Thema in den Serien dieses Franchises völlig überstrapaziert wurde (im JJ-Abrams-Film ja schon wieder).


    Und Geschmack ist natürlich relativ, ich hatte mir von Eureka einfach etwas anderes versprochen.

    Naajaa, ein bißchen Mitleid mit den Synchronisateuren - der Unterschied zu den promovierten Freunden wird ja trotzdem klar. Er hat halt nur den Master of Engineering, und Master ist ja nun in der deutschen Hochschullandschaft auch zunehmend etabliert. Dass Magister vorrangig geisteswissenschaftlichen Studienfächern vorbehalten war, weiß in 10 Jahren auch kein Mensch mehr. Und bis vor 10 Jahren war Physik durchaus ein übliches Magisternebenfach. Da gibts aber wesentlich miesere Synchronpatzer (Look at the tree! - Schau Dir die drei da an!).

    Zu Continuum: Gerade die digitalen Spartensender haben derzeit das Problem, dass sie viel zu wenig sendefähiges Material haben (in den Augen der meisten Sender ist 4:3-Material heutzutage kaum noch sendbar, ebenso wie Filme, die älter als 20 Jahre sind - guck Dir mal die Law-and-Order-Fassungen an, die auf RTL Crime laufen, was die da mit Hochskalierung, Mattierung etc. veranstaltet haben, geht auf keine Kuhhaut, und selbst eine Serie wie Numbers läuft auf Kabel 1 nur windowboxed). Daher gibt es gute bis sehr gute Chancen, dass es mit Continuum auch in Deutschland weiter geht. Allerdings werden Serien preiswerter, je älter sie sind, es könnte also sein, dass man noch ein wenig auf die Fortsetzung (und dann wahrscheinlich bei einem anderen Sender) warten muss. So wie bei Doctor Who, Eureka, etc etc...


    Eine Veröffentlichung auf BD/DVD wird normalerweise erst nach Ausstrahlung erfolgen, da sich für die reine Kauf-Auswertung die Synchro nicht lohnt und das Fernsehen bei Serien immer noch sehr viel Wert darauf legt, Erstverwerter zu sein.

    Hmmm... bei Lost einschlafen... Gefiel Dir denn irgendeine der in den letzten 15 Jahren als Quality TV markierten Serien (Sopranos, The Wire, Six Feet Under, Mad Men, Deadwood, Downton Abbey etc.)? Falls nein, würde ich die meisten HBO- und Showtime-Serien meiden...

    Sorry, durcheinander geraten beim Scrollen :). Nein, gespoilert habe ich ausdrücklich nicht, aber wenn es Dich davon abhalten würde weiterzugucken, würde ich es in Deinem Interesse tun... ;) Nein, im Ernst, ich war in den letzten 10 Jahren nur bei drei Serien so richtig sauer darüber, was die Macher für einen Murks veranstalten: Prison Break, Heroes und die letzte Episode von Lost. Und bei Prison Break habe ich wirklich noch 3 Staffeln ausgeharrt, weil die erste so toll war und ich einfach gehofft habe, die kriegen das nochmal irgendwie hin.

    Und um etwas Positives zu posten: 24: Live another Day haut mal so richtig rein. Endlich, endlich, endlich eine Staffel ohne hinausgezögerte Höhepunkte, hier reiht sich wirklich ein Highlight ans Nächste. In Folge 9 kommt man da schon fast an die Highlights der ersten Staffeln (Ende der ersten Staffel oder George Masons letzter Ritt) heran, und die Serie ist jetzt auch inhaltlich auf dem Stand der Zeit (so hat man einen Assange-Klon in tragender Funktion, was zwar einigermaßen us-populistisch, aber auch sehr witzig ist).

    @Attila: Eureka hat sich mit den Jahren (wie ich finde, leider) stark verändert - die Show hat ja von Anfang an humoristische Elemente, aber die nehmen im Verlauf der dritten/vierten Staffel so stark zu, dass vom SF-Element nicht mehr viel übrig bleibt, was ich schade fand. Dafür gibt es dann die Crux jeder SF-Serie (Zeitreisen en masse). Übrigens spielen Eureka, Alphas und Warehouse 13 im gleichen "Universum", da gibt es immer wieder kleinere Überschneidungen etc, und auch das Verständnis von SF ist das Gleiche (Realismus ist nur dann sinnvoll, wenn er der Story nicht im Wege steht). Ich mochte alle drei Serien bei Start und habe sie allesamt irgendwann aufgrund dieser Defizite abgebrochen.


    Christian (Spielstil.net): Die Serie war auf einen bestimmten Punkt hin konzipiert, als der erreicht war, wussten die Macher offenkundig überhaupt nicht, wie es weitergehen sollte - nach einer Staffel konfuser Plotsprünge gabs dann quasi eine schlechtere Wiederholungsstaffel.

    Twin Peaks ftw! Aber ich würde allen Interessierten auch dringend Nummer 6 aka The Prisoner von und mit Patrick McGoohan empfehlen. Total abgedrehter Egotrip zwischen Agentenserie und surrealistischem Selbstfindungstrip aus den späten 60ern, meine persönliche Lieblingsserie. Ein Agent, der seinen Job hingeschmissen hat, wird betäubt und wacht in einem Dorf wieder auf, wo alle Bewohner Nummern statt Namen haben. Er ist Nummer 6 und versucht nunmehr jede Folge zu fliehen, während Nummer 2 die Beweggründe für seine Kündigung herausfinden will. Bei Interesse einfach mal auf Youtube reinschauen, da sind einige ARTE-Folgen verfügbar.


    Und zurück zu Homeland: Gemeint war, dass die US-Serie sich von der inneren Dramatik auf äußere Effekte verlegt. Im israelischen Original gibt es viel schlimmere psychologische Notstände und weitaus weniger klischierte Auflösungen, kein klares Gut-Böse-Schema und Agentengehabe. Die Folterszenen der Israelfassung werde ich so schnell nicht mehr vergessen, die gehen in mehr als einem Sinne unter die Haut.

    M.E. ne ganz andere Hausnummer: Viel psychologischer, weniger Action, durch den gänzlich anderen Hintergrund aber auch vielschichtiger und zugleich brisanter. Ich kannte die israelische Fassung vor der US-Fassung und fand die daher von vornherein extrem weichgespült und unnötig actionlastig. Wenn Du ein Faible für psychologische Spannung hast (wie man sie auch in skandinavischen Thrillern finden kann) und mit einer sehr viel weniger "runden", gelackten Optik leben kannst, dringende Empfehlung! Gilt übrigens auch für Be Tipul.

    Scheint ja schwer zu verstehen zu sein: Ich habs gestern mit nem professionellen Belichtungsmesser geprüft: Gleiche Qualität wie die 300-Euro-Leinwände, die wir auf der Arbeit verwenden. Nur eben ohne Motor und mit Plastikrahmen, aber die Leinwand ist qualitativ völlig identisch. Was auch Sinn macht, denn das Teure an der Leinwand ist nicht der Stoff...

    Falls es im Nachgang noch jemand interessiert: Leinwand hängt und kam gerade zum ersten Einsatz. Ich bin sehr zufrieden, die Verarbeitung des Rahmens ist deutlich besser als gedacht, und die Lichtstreuung schlägt Tupplur um Längen. Also insgesamt nochmal danke für den Tipp!

    Wenn es um mehr als den Stoff ginge, der darauf gespannt ist (also wenn man wirklich Wert auf die Aufhängung etc. legt), stimme ich da voll zu. Aber mehr als das brauche ich eigentlich nicht, da die Leinwand an der Wand fixiert werden soll. Und da reicht es mir, wenn Lichtwert etc. wie angegeben stimmen.

    Die meisten Leinwände "stinken" - habe auf der Arbeit genug installieren dürfen. Und zuhause kann man "wellige" Leinwände (die hängen sich auch aus) mit Reisszwecken schnell fixieren. Solange also die Blickdichte hält was sie verspricht, ist die Leinwand völlig ok.

    Danke, habe ich soeben bestellt - mal sehen, ob das einen Vorteil gegenüber dem gleich teuren Ikea-Rollo bietet, das ich bisher benutzt habe (bei dem Preis kann man das ja mal riskieren).

    Zu Revenge: Die haben nach einer seeeehr durchwachsenen zweiten Staffel in der dritten Staffel ziemlich gut die Füße wieder auf den Boden gekriegt. Olivier Martinez ist jetzt mit dabei und macht seine Sache sehr gut, und inhaltlich hat man jetzt zumindest einige der losen Handlungsfäden wieder sinnvoll zusammen geknüpft. Und in Sachen Rache geht es grad sehr entschieden weiter... :)