Erfahrungen mit Paketdiensten (DHL, DPD, Hermes, UPS, GLS, …)

  • Soweit ich weiß sind die Paketdienste rechtlich verpflichtet mindestens einen Zustellversuch zu unternehmen.

    Ja, sind wir. Aber siehe Tamriel. Vertragspartner ist normalerweise der Absender, er hat ja das "Produkt" des Logistikers erworben.


    Man muss halt auch sagen, dass die Leute sehr oft einfach was behaupten. Da ich grundsätzlich sauber arbeite, *weiß* ich, dass dann sehr oft einfach gelogen wird. Der Kunde ist immer das Opfer? Ich würde sagen: fifty-fifty. Vorausgesetzt natürlich, es wird sauber gearbeitet.


    Es gibt mehrere sagen wir mal "Grundsatzprobleme". Viele Leute checken nicht, dass ich mein Pflichtprogramm mit dem Klingeln an der Empfängerklingel (sofern vorhanden, wieder eine andere Geschichte) erfüllt habe. Die erwarten tatsächlich von mir einen gewissen Zusatzaufwand, bis ich ihr Paket loswerde. Dabei ist das ihr Job - mir doch völlig schnuppe, ob das Ding nun bei der Packstation oder Filiale landet.

    Oder das mit der Abgabe bei den Nachbarn: Das ist ja etwas, was sich der Logistiker rausnimmt - und rechtlich durchaus umstritten ist. Es gibt aber inzwischen nicht wenige Empfänger, die erwarten, dass Nachbar und Zusteller im Verbund schon dafür sorgen, dass sie ihr Paket am gleichen Tag in den Händen halten können. Sie selbst tun nämlich gar nix dafür.

    Oder warum soll ich z.B. übermäßigen Aufwand betreiben, wenn die Bewohner zu bequem sind, einen Ablagevertrag einzurichten? Obwohl ihr Anwesen wirklich Hunderte Möglichkeiten dafür hätte?


    Ja, (persönlicher) Zustellversuch ist Pflicht. Danach sind mMn aber erst mal die Leute selber an der Reihe.

  • Soweit ich weiß sind die Paketdienste rechtlich verpflichtet mindestens einen

    Oder warum soll ich z.B. übermäßigen Aufwand betreiben, wenn die Bewohner zu bequem sind, einen Ablagevertrag einzurichten?

    zu bequem - oder vielleicht doch nur clever genug, sich in keine (rechtlich) nachteilige Position zu bringen?

  • Mag sein. Aber ich kenne quasi keinen, der deswegen keinen macht bzw. gemacht hat oder sich darüber Gedanken macht, wenn er einen hat. Ist aber auch eher ländliche Gegend und wie erwähnt in einer Region, in der die Qualität der Zustellung noch passt.


    Es ist eher andersrum, dass ich die Leute darauf aufmerksam machen muss, dass ihr gewählter Ablageort arg "gewagt" ist und dass sie dann im Zweifelsfall in die Röhre schauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Biberle ()

  • Aber ich kenne quasi keinen, der deswegen keinen macht bzw. gemacht hat oder sich darüber Gedanken macht, wenn er einen hat.

    Hier, ich bin so jemand. Ich hatte mal einen Ablageort hinterlegt, den aber später wieder zurückgezogen, weil ich damit rechtlich in einer schlechteren Position war. Jetzt "kennst" du also einen. ;)

  • Mag sein. Aber ich kenne quasi keinen, der deswegen keinen macht bzw. gemacht hat oder sich darüber Gedanken macht, wenn er einen hat.

    Ich auch. Ich habe ganz bewusst bei keinem Paketdienst eine Ablegeerlaubnis erteilt. Weil ich in der Stadt wohne und spät von der Arbeit heim komme. Packstation/Paketshop ist mir in dem Fall lieber. Trotzdem werden Pakete ständig einfach vor die Tür gelegt. Weil vielen Fahrern vieles am Allerwertesten vorbei geht. Nicht allen (DHL ist bei uns in Würzburg sehr gut) aber vielen.

  • Bei mir werden immer mal wieder DHL Pakete im Hauseingang (im Treppenhaus drinnen) ohne Zustimmung abgelegt. Ist erstmal nicht kritisch, weil da außer den Nachbarn niemand drankommt, aber es geschieht ohne meinen Segen.


    Wenn ich im Homeoffice bin, dann klingeln die Boten auch gerne mal bei mir, um für die Nachbarn das Zeug im Treppenhaus abzulegen. Auch da ohne meine Zustimmung / Unterschrift, damit ist mir das egal. Unterschreiben würde ich für die Pakete nicht. So dicke bin ich nicht mit den Mitbewohnern.

    Einmal editiert, zuletzt von Prodigy1971 ()

  • Was soll ein Empfänger denn dafür tun, dass er das Paket bekommt?
    Ja, ich erwarte einen gewissen Zeitaufwand, nämlich mindestens einen Zustellversuch (obwohl m.W. laut AGB zwei Zustellversuche Pflicht sind).
    Wenn ich an dem mir als Zustelltag genannten Tag zu Hause bin und ich per Emailbenachrichtigung lese, dass ich gerade nicht angetroffen wurde, hat der "Zusteller" nicht mal geklingelt.
    Und mit solchen Leuten, denen ich erfahrungsgemäß nicht vertrauen kann, soll ich dann noch einen "Ablagevertrag" machen, der besagt, dass sie das Paket ablegen dürfen und ich dafür hafte, wenn sie es nicht tun?

    Früher habe ich regelmäßig Pakete für die Nachbarn angenommen. Aber die haben nichts davon erfahren, weil die "Zusteller" der Meinung waren, sie hätten ihre Pflicht mit Klingeln erfüllt und es als eine Zumutung ansahen, auch noch so ein Kärtchen auszufüllen, um den Adressaten zu informieren. Nach dem Motto: Wenn der Depp so blöd ist, ein Paket fürn Nachbarn anzunehmen, kann er auch den Rest machen ... der "Zusteller" hat ja seine Pflicht mit Klingeln erfüllt. Klingelt's jetzt? DHL ist (neben Amazon aus prinzipiellen Gründen) das einzige Versandunternehmen, dessen Pakete ich nicht annehme, ganz einfach, weil ich damit Ärger annähme, den mir die Faulsten und gleichzeitig Bestbezahltesten dieser Branche aufzudrücken versuchen.

  • Wenn du dir eine vernünftige Tonart aneignen würdest, würde ich darauf auch vernünftig antworten. So klingst du arg nach Wutbürger.


    Dass ein richtiger Zustellversuch Pflicht ist, ist doch allgemeiner Konsens.

  • Auf gar keinen Fall würde ich Paketzusteller als faul bezeichnen. Überfordert, ausgebeutet, ignorant aber nicht faul.


    Einige haben genug Stolz und Professionalität um sich nicht jeden Scheiß vom Arbeitgeber gefallen zu lassen und die Abkürzungen und Kompromisse nicht einreißen zu lassen. Aber ich habe den Eindruck das sind eher die, die schon viele Jahre dabei sind und viel Erfahrung haben. Die Neuen werden schon so hingezogen, dass sie nur buckeln und keine Fragen stellen.

  • Auf gar keinen Fall würde ich Paketzusteller als faul bezeichnen. Überfordert, ausgebeutet, ignorant aber nicht faul.

    Bei uns ist der einzige Fahrer, der seine Pakete ohne zu Klingeln vor der Haustür ablegt, der Amazon-Fahrer.


    Ansonsten gilt für mich:

    Immer freundlich bleiben, ein nettes Wort schadet nie, denn wie man in den Wald hineinruft, … :)


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Wenn du dir eine vernünftige Tonart aneignen würdest, würde ich darauf auch vernünftig antworten. So klingst du arg nach Wutbürger.


    Dass ein richtiger Zustellversuch Pflicht ist, ist doch allgemeiner Konsens.

    Ich habe konkret dargelegt, was mich stört. Mit deinem "Ja, (persönlicher) Zustellversuch ist Pflicht. Danach sind mMn aber erst mal die Leute selber an der Reihe." legst du dem Empfänger nicht näher bezeichnete Pflichten auf.

    Du beschwerst dich dann, dass "die Bewohner zu bequem sind, einen Ablagevertrag einzurichten". Dazu sind sie nicht verpflichtet. Und es ist - wie auch schon dargelegt - keine Sache von Bequemlichkeit, sondern eine Frage der Haftung.

    Als faul bezeichne ich Zusteller, die, nachdem ich Pakete für Nachbarn angenommen habe, regelmäßig kein Benachrichtigungskärtchen ausfüllten - weswegen ich dann auch meinen kostenlosen Service eingestellt habe. Diese zehn bis zwanzig Sekunden Ausfüllen eines Kärtchens war den DHL-Zustellern aber zuviel Arbeit. Und DHL-Zusteller bekommen einen vergleichsweise guten Lohn. Überfordert mögen sie sein, ausgebeutet aber nicht mehr als andere Arbeitskräfte auch.

  • Dienst nach Vorschrift für die niedrigen Gehälter in der Branche? Selbstverständlich ha da keiner bock drauf! :D

  • Niedrige Gehälter? Für jemanden mit so geringen Anforderungen
    (wobei der letzte Punkt, das Betätigen der Klingel nicht zwingend einschließt):


    "Was du als Zusteller bietest

    - Du darfst einen Pkw fahren

    - Du kannst dich auf Deutsch unterhalten

    - Du bist wetterfest und kannst gut anpacken

    - Du bist zuverlässig und hängst dich rein"


    ist das schon recht viel:

    "DHL ➡️ Paketzusteller in (m/w/x),

    12043 Berlin - Neukölln 10.02.2024

    Werde Paketzusteller in Berlin Neukölln

    Was wir bieten

    - 14,93 € Tarif-Stundenlohn (17,05 € ab April 2024) inkl. 50%Weihnachtsgeld, ggf. regionale Arbeitsmarktzulage

    - + 180 € steuerfreie Sonderzahlung monatlich zum Ausgleich der gestiegenen Verbraucherpreise befristet bis März 2024

    - + weitere 50% Weihnachtsgeld im November

    - + 332 € Urlaubsgeld im Juli ab dem 2. Jahr"

    https://www.kleinanzeigen.de/s…12043/2675511438-247-3398

    Andere Paketfahrer bekommen weniger.

  • 14,93 € Tarif-Stundenlohn (17,05 € ab April 2024)

    Jo, von ~2800€ Brutto im Monat ist aber auch noch keiner Millionär geworden... da bleibt was netto übrig? 1600€, 1800€? Danke, da kann ich eine Rate vom Haus bezahlen mir ne Packung Toastbrot kaufen. Für das Geld bewege ich meinen Hintern sicher nicht aus meinem ergonomisch geformten Bürostuhl und wuchte bei Wind und Wetter Pakete durch die Stadt.

    Ich weiß ja nicht wie Überstunden gehandhabt werden, vermute aber mal frech, dass die oft nicht mit 40 Stunden/Woche hinkommen und diese mindestens genauso oft nicht 1:1 abrechen (können/dürfen).

  • 14,93 € Tarif-Stundenlohn (17,05 € ab April 2024)

    Jo, von ~2800€ Brutto im Monat ist aber auch noch keiner Millionär geworden... da bleibt was netto übrig? 1600€, 1800€? Danke, da kann ich eine Rate vom Haus bezahlen mir ne Packung Toastbrot kaufen. Für das Geld bewege ich meinen Hintern sicher nicht aus meinem ergonomisch geformten Bürostuhl und wuchte bei Wind und Wetter Pakete durch die Stadt.

    Ich weiß ja nicht wie Überstunden gehandhabt werden, vermute aber mal frech, dass die oft nicht mit 40 Stunden/Woche hinkommen und diese mindestens genauso oft nicht 1:1 abrechen (können/dürfen).

    Das ist zwar richtig, aber was halt schon nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist dass du für diesem Job keinerlei Qualifikation oder Ausbildung brauchst. Und dafür ist dass dann gar nicht so übel, da kenne ich Leute, die weniger verdienen trotz Ausbildung

  • HotSauce

    Ah, schwierig... Ich werde da immer ein wenig hibbelig, wenn mit dem Bildungsabschluss argumentiert wenn es um die Vergütung von Arbeit geht. Ich kenne umgekehrt auch genug Leute mit einer Ausbildung die (zum Teil sehr deutlich) mehr verdienen als Studierte, die sich viele Jahre für ihren Abschluss den Allerwertesten aufgerissen haben. Soll ich jetzt auch sagen, dass die zu viel verdienen?

  • HotSauce

    Ah, schwierig... Ich werde da immer ein wenig hibbelig, wenn mit dem Bildungsabschluss argumentiert wenn es um die Vergütung von Arbeit geht. Ich kenne umgekehrt auch genug Leute mit einer Ausbildung die (zum Teil sehr deutlich) mehr verdienen als Studierte, die sich viele Jahre für ihren Abschluss den Allerwertesten aufgerissen haben. Soll ich jetzt auch sagen, dass die zu viel verdienen?

    Ich hab nie gesagt dass die "zu viel" verdienen. Ich finde einfach nur, ganz ohne Ausbildung kannst du halt nicht erwarten viel zu verdienen. Ich kenne selbst genug Leute die deutlich mehr verdienen als ich, obwohl ich nen Master hab und die "nur" eine Ausbildung. Ist halt so. Gehalt hängt immer von wahnsinnig vielen Faktoren ab, von Branchen, Erfahrungen und auch natürlich einem selbst. Bis vor knapp nem Jahr hab ich trotz meines Studiums übrigen auch nur knapp 2500 Brutto verdient und kam damit mit Familie und allem durchaus über die Runden, inkl Urlaub und allem. Also sooo schlecht und wenig ist das übrigens gar nicht.

  • Niedrige Gehälter? Für jemanden mit so geringen Anforderungen

    (...)
    ist das schon recht viel:

    Das ist zwar richtig, aber was halt schon nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist dass du für diesem Job keinerlei Qualifikation oder Ausbildung brauchst. Und dafür ist dass dann gar nicht so übel, da kenne ich Leute, die weniger verdienen trotz Ausbildung

    Oh geil. Eine "der Minderleister verdient doch genug / viel zu viel!"-Debatte. Im Unknownsforum, wo Leute 3 All-In's im Monat backen.


    Wie weit muss man von der Realität entrückt sein, dass einem solche Posts nicht peinlich sind?


    Es sind immer noch Menschen, die euch die Pakete liefern.

    2 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • also:

    a) wer hat hier irgendwas von "Minderleister" gesagt?

    b) Warum soll mir meine Meinung peinlich sein? Ich habe gesagt, dass ich das Gehalt für jemanden ohne Ausbildugn etc ansich völlig in Ordnung finde und Leute kenne, die weniger verdienen trotz Ausbildung.

    c) Zusätzlich habe ich davon gesprochen, dass ich selbst bis vor einiger Zeit weniger verdient habe und damit durchaus klar kam und daher die Summe als nicht so gering empfinde wie sie gemacht wird. Wo bin ich also "von der Realität entrückt"? Ich habe selbst in ihr gelebt?

  • Jo, von ~2800€ Brutto im Monat ist aber auch noch keiner Millionär geworden... da bleibt was netto übrig? 1600€, 1800€? Danke, da kann ich eine Rate vom Haus bezahlen mir ne Packung Toastbrot kaufen. Für das Geld bewege ich meinen Hintern sicher nicht aus meinem ergonomisch geformten Bürostuhl und wuchte bei Wind und Wetter Pakete durch die Stadt.

    Ich weiß ja nicht wie Überstunden gehandhabt werden, vermute aber mal frech, dass die oft nicht mit 40 Stunden/Woche hinkommen und diese mindestens genauso oft nicht 1:1 abrechen (können/dürfen).

    Das ist zwar richtig, aber was halt schon nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist dass du für diesem Job keinerlei Qualifikation oder Ausbildung brauchst. Und dafür ist dass dann gar nicht so übel, da kenne ich Leute, die weniger verdienen trotz Ausbildung

    Nein, es ist nicht "gar nicht so übel", Qualifikation hin oder her. Die Löhne in diesem Sektor sind durch die Bank zu niedrig. Viele Gründe, z.B.: gestiegene Lebenskosten, Vergleich zum Arbeitslosengeld, Vergleich zu Branchen mit stärkerer Lobby (Industrie). Da in die Tiefe zu gehen sprengt aber den Rahmen dieses Themas.

  • Sorry ich muss das nochmal zitieren, weil dein Posting irgendwie alles Summiert, was mich teilweise an unkowns ankotzt: Wir diskutieren hier sachlich und inhaltlich über ein Thema. Dann kommt da wer, unterstellt einem mit Worten wie "Minderleister" irgendwelche Gedanken oder Aussagen, die man weder getätigt noch irgendwie angedeutet hat und wird dann im nächsten Schritt "Realität entrückt", "nicht peinlich?" direkt persönlich und angreifend. Ich frag mich da echt immer was das soll. Fühlt man sich dann besser?

  • Das ist zwar richtig, aber was halt schon nicht ausser Acht gelassen werden darf, ist dass du für diesem Job keinerlei Qualifikation oder Ausbildung brauchst. Und dafür ist dass dann gar nicht so übel, da kenne ich Leute, die weniger verdienen trotz Ausbildung

    Nein, es ist nicht "gar nicht so übel", Qualifikation hin oder her. Die Löhne in diesem Sektor sind durch die Bank zu niedrig. Viele Gründe, z.B.: gestiegene Lebenskosten, Vergleich zum Arbeitslosengeld, Vergleich zu Branchen mit stärkerer Lobby (Industrie). Da in die Tiefe zu gehen sprengt aber den Rahmen dieses Themas.

    Klar verdienen die Leute generell bei den aktuellen Kosten insgesamt zu wenig. Ich bin auch froh inzwischen deutlich mehr zu verdienen. Ich rede nur von meinen eigenen Erfahrungen und da kam ich mit knapp 1700€ netto bei knapp 2500€ Brutto an sich recht gut über die Runden, inkl Miete, Auto, Familie, großem Jahresurlaub, diversen Kurztripps und dem nicht gerade günstigen Brettspielhobby. Das geht schon auch, ist jetzt nicht so, dass man mit den Geldern am Hungertuch nagt

  • Fühlt man sich dann besser?

    Fühlt man sich besser, wenn man aus seiner privilegierten Position heraus sagt, dass Gehalt/Lohn xy einer anderen Person doch "gar nicht so übel ist" und "völlig in Ordnung" sei, und das eine Person mit Qualifikation xy "nicht viel mehr erwarten kann"?

    Da muss man nicht diskutieren. Solche Aussagen sind widerlich.


    Ein "ich hab das auch schon gehabt, das geht schon" ändert daran nichts. Nein, es lässt solche Aussagen noch schlimmer erscheinen. Weil es fernab der Realität ist. Schön, dass du dich damit arrangieren konntest - du bist aber nicht alle. Andere können das nicht, haben eventuell diverse Probleme.

    Für die ist das alles andere als "gar nicht so übel" und "völlig in Ordnung".


    Aber das driftet hier langsam ins RSP.

    2 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Als faul bezeichne ich Zusteller, die, nachdem ich Pakete für Nachbarn angenommen habe, regelmäßig kein Benachrichtigungskärtchen ausfüllten - weswegen ich dann auch meinen kostenlosen Service eingestellt habe. Diese zehn bis zwanzig Sekunden Ausfüllen eines Kärtchens war den DHL-Zustellern aber zuviel Arbeit.

    Ist das heute immer noch so? Man muss doch fast gar nichts mehr ausfüllen, sondern nur einen Aufkleber ausdrucken und den auf die Benachrichtigungskarte kleben, und das machen die Zusteller nach meiner Erfahrung deutlich zuverlässiger als früher das Ausfüllen mit der Hand.

  • Naja du beleidigst mich und ich argumentiere sachlich. Ich sehe da auch nichts widerliches dran, es ist auch nicht fern ab der Realität. Ich bin nicht alle, du aber auch nicht. Ich für meinen Teil habe Erfahrungen mit Gehältern in dieser Höhe gemacht und schildere diese Erfahrungen. Natürlich kann da jeder andere gemacht haben, aber pauschal zu sagen, mit diesen Gehälter nicht gut klarkommen zu können, ist halt erstmal eine Behauptung einfach, nicht mehr.


    War erwartest du denn, wann man in einem Job verdienen sollte, der keinerlei gesonderten Qualifikationen oder Ausbildungen erfordert? Gerade im Verhältnis zu dem was andere verdienen?

  • Ich hab nie gesagt dass die "zu viel" verdienen. Ich finde einfach nur, ganz ohne Ausbildung kannst du halt nicht erwarten viel zu verdienen. Ich kenne selbst genug Leute die deutlich mehr verdienen als ich, obwohl ich nen Master hab und die "nur" eine Ausbildung. Ist halt so. Gehalt hängt immer von wahnsinnig vielen Faktoren ab, von Branchen, Erfahrungen und auch natürlich einem selbst. Bis vor knapp nem Jahr hab ich trotz meines Studiums übrigen auch nur knapp 2500 Brutto verdient und kam damit mit Familie und allem durchaus über die Runden, inkl Urlaub und allem. Also sooo schlecht und wenig ist das übrigens gar nicht.

    Als ich damals bei der Bundeswehr 1100€ Netto hatte (das war so 2005/2006), und damit noch meine Freundin durchfüttern musste weil sie mitten im Abi steckte, hat das auch irgendwie funktioniert... aber was hat das mit dem Thema zu tun?

    Ich tue mich da gerade etwas schwer den, kausalen Zusammenhang zu sehen, einerseits sagst du, dass du mit 2500€ gut leben konntest, andererseits kann man ohne Ausbildung auch "nicht erwarten, viel zu verdienen".

    Ergo verdienen die Austräger deiner Meinung nach nicht wenig, aber genug. Das wäre grundsätzlich eine Aussage die ich ansatzweise akzeptieren könnte. Nur passt da eben das Argument von wegen "da braucht man keine Qualifikation für" nicht rein. Denn das impliziert eben genau dieses "sie verdienen zu viel", dass ich dir frecherweise in den Mund gelegt habe.


    Ich verstehe worauf du hinaus willst; ein Austräger muss keine 5000€ im Monat verdienen. Es ist eine Sache der Verhältnismäßigkeit und ja, irgendwo spielt die Qualifikation natürlich eine Rolle, wenn es darum geht, Arbeitnehmer in Gehaltsklassen einzuordnen. Aber bei irgendwas unter 2000€ Netto im Monat, wenn du noch eine Familie hast, ggf. Alleinverdiener bist und vielleicht noch ansatzweise ein Leben außerhalb deines Jobs haben willst, müssen wir wohl eher nicht darüber reden ob das zu viel oder zu wenig ist.

  • War erwartest du denn, wann man in einem Job verdienen sollte, der keinerlei gesonderten Qualifikationen oder Ausbildungen erfordert? Gerade im Verhältnis zu dem was andere verdienen?

    Genug, dass es für ein Leben ohne Existenzängste reicht in einer Welt die sich von Wirtschaftskrise zu Wirtschaftskrise hangelt, in der Renten ungewiss sind und man selbst vorsorgen muss um nicht in die Altersarmut zu geraten. Gerade bei Berufen, die so essentiell für das Funktionieren der Gesellschaft sind. Es ist noch nicht so lange her, dass Zusteller zu den angeseheneren Berufen zählte und ohne Probleme als Einzelverdiener eine Familie im eigenen Heim ernähren konnte.

  • Das sie zu viel verdienen meinte ich definitiv nicht, nein. Ich fand das aufgeführte DHL Gehalt ok und halt einfach nur nicht "viel zu wenig". Wie du schon auch vermutet hast, ging es mir hier einfach um die Darstellung der Verhältnismäßigkeit im Vergleich zu anderen Jobs. Und natürlich ist es nochmal ne andere Situation ob du mit 2000€ netto Alleinverdiener bist oder nicht. Als Alleinverdiener ist das natürlich mit Familie nahezu unmöglich damit auszukommen, in meiner Gedankenwelt gehe ich aber erstmal nicht von einem Alleinverdiener aus, da normalerweise beide Partnerschafts- oder auch Elternteile inzwischen arbeiten gehen. Was ich bei Eltern mit kleinen Kindern nicht unbedingt gut finde, was aber leider finanziell für viele nicht anders machbar ist, für uns selbst ja auch nicht - wir gehen auch beide Vollzeit arbeiten, bei einem 16 Monate alten Sohn. Aber ja, anderes Thema.


    Mir ging es einfach nur darum, dass ich persönlich erstmal nicht finde, dass die aufgelistete Summe jetzt im Vergleich mit anderen Jobs, die eben mehr Qualifikation erfordern, sonderlich niedrig ist und man damit als Single oder in einer Familie/Partnerschaft wo beide verdienen eigentlich ganz gut klarkommen sollte. Nicht mehr und nicht weniger.

  • Als faul bezeichne ich Zusteller, die, nachdem ich Pakete für Nachbarn angenommen habe, regelmäßig kein Benachrichtigungskärtchen ausfüllten - weswegen ich dann auch meinen kostenlosen Service eingestellt habe. Diese zehn bis zwanzig Sekunden Ausfüllen eines Kärtchens war den DHL-Zustellern aber zuviel Arbeit.

    Ist das heute immer noch so? Man muss doch fast gar nichts mehr ausfüllen, sondern nur einen Aufkleber ausdrucken und den auf die Benachrichtigungskarte kleben, und das machen die Zusteller nach meiner Erfahrung deutlich zuverlässiger als früher das Ausfüllen mit der Hand.

    Weiß ich nicht. Ich habe - nach mehreren erfolglosen Beschwerden - diese kostenlose Arbeit für die DHL eingestellt. Danach folgte dann eben der Ärger, dass sie ab dann gar keinen Zustellversuch mehr mach(t)en (und ich - siehe etliche Posts vorher - Absendern mitteilte, dass sie bei Nutzung der DHL damit rechnen müssen, dass Sendungen ganz ohne Zustellversuch zurück gehen, weil ich nur dann zur Filiale gehe, wenn ich zum Zeitpunkt des angeblichen Zustellversuch nicht zu Hause war).

    @all:
    Was den Stundenlohn betrifft: Verglichen mit anderen Paketfahrern(!) bekommen DHL recht viel (siehe mein Post). Und in Nord-Neukölln (siehe zitierte Anzeige) ist der Stundenlohn meiner Einschätzung nach auch relativ viel. Sie erwarten, dass Leute, die weniger verdienen als sie, kostenlos einen Teil ihrer Zustellarbeit übernehmen. "Zu bequem für einen Abstellvertrag" heißt es dann ...

  • - Absendern mitteilte, dass sie bei Nutzung der DHL damit rechnen müssen, dass Sendungen ganz ohne Zustellversuch zurück gehen, weil ich nur dann zur Filiale gehe, wenn ich zum Zeitpunkt des angeblichen Zustellversuch nicht zu Hause war).

    Vielleicht solltest Du bei so viel Egozentrik einfach nur noch lokal einkaufen gehen. :rolleyes:

  • - Absendern mitteilte, dass sie bei Nutzung der DHL damit rechnen müssen, dass Sendungen ganz ohne Zustellversuch zurück gehen, weil ich nur dann zur Filiale gehe, wenn ich zum Zeitpunkt des angeblichen Zustellversuch nicht zu Hause war).

    Vielleicht solltest Du bei so viel Egozentrik einfach nur noch lokal einkaufen gehen. :rolleyes:

    Es ist Egozentrik, wenn man erwartet, dass Zusteller tatsächlich einen Zustellversuch machen, dass sie klingeln und ein Paket überreichen, sofern man zu Hause ist? Welche Zumutung aber auch für einen Zusteller ... =O

    Ich kaufe sowohl lokal als auch dort ein, wo man sich anderer Versender bedient oder bereit ist, das DHL-bedingte erhöhte Versandrisiko zu übernehmen, wenn man diesen Versender wählt.

  • - Absendern mitteilte, dass sie bei Nutzung der DHL damit rechnen müssen, dass Sendungen ganz ohne Zustellversuch zurück gehen, weil ich nur dann zur Filiale gehe, wenn ich zum Zeitpunkt des angeblichen Zustellversuch nicht zu Hause war).

    Vielleicht solltest Du bei so viel Egozentrik einfach nur noch lokal einkaufen gehen. :rolleyes:

    Ich weiß nicht was das mit Egozentrik zu tun haben soll. Ich erwarte, dass ein Zustellversuch (mit Klingeln!) unternommen wird. Wenn niemand angetroffen wird und keine Abstellgenehmigung erteilt wurde erwarte ich, dass das Paket in die Packstation oder Paketshop wandert. Das gehört m.E. zur Leistung von DHL. Wie es sein kann, dass ein Paket zum Absender zurück geht ist mir völlig unverständlich.


    Ist deine Erwartung, dass arbeitende Menschen nichts mehr liefern lassen dürfen oder für jede Lieferung Urlaub nehmen? Eine Abstellgenehmigung werde ich bei meiner Wohnsituation nicht erteilen.

  • Vielleicht solltest Du bei so viel Egozentrik einfach nur noch lokal einkaufen gehen. :rolleyes:

    Ich weiß nicht was das mit Egozentrik zu tun haben soll. Ich erwarte, dass ein Zustellversuch (mit Klingeln!) unternommen wird. Wenn niemand angetroffen wird und keine Abstellgenehmigung erteilt wurde erwarte ich, dass das Paket in die Packstation oder Paketshop wandert. Das gehört m.E. zur Leistung von DHL. Wie es sein kann, dass ein Paket zum Absender zurück geht ist mir völlig unverständlich.


    Ist deine Erwartung, dass arbeitende Menschen nichts mehr liefern lassen dürfen oder für jede Lieferung Urlaub nehmen? Eine Abstellgenehmigung werde ich bei meiner Wohnsituation nicht erteilen.

    richtig lesen: Er schreibt, dass ER nicht in die Filiale geht, um Pakete abzuholen, wenn er meint, dass er beim (angeblichen) Zustellungsversuch zu Hause war. Weil er nicht einsieht, den Job des Paketboten zu übernehmen. Deshalb lässt ER dann Pakete durch Nichtabholung seinerseits wieder zurück zum Absender gehen - was er diesen netterweise im Vorfeld mitteilt.


    @Guenter bereitet also an vielen Stellen unnötigen Mehraufwand, weil er der Meinung ist, die paar Euro fuffzig, die er für die Versanddienstleistung bezahlt, sich exklusiv darauf beziehen, dass ein Paketbote ihm das Paket in die Hand drückt und dieses Geld dann eben ein bockiges Kleinkindverhalten rechtfertigt, mit dem er dann irgendwen meint indirekt zu erziehen, in dem er Pakete halt NICHT ABHOLT, weil der Auslieferer doof war.

    Einmal editiert, zuletzt von d82 ()

  • So, jetzt ist es wohl an der Zeit, auch diesen Thread auf „ignore“ zu setzen.

    Schade drum.


    Viel Spaß weiterhin bei Euren ewigen „Diskussionen“ … .


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Für einen "trotzigen Egozentriker" entsteht der Mehraufwand dadurch, dass gar kein Zustellversuch gemacht wird. Dass nur noch trotzige Kleinkinder erwarten, dass ein Zusteller auch dass tut, wofür er bezahlt wird ... ok, das ist an mir vorüber gegangen. Dass es den Weihnachtsmann und Osterhasen in Wiklichkeit gar nicht gibt, habe ich ja schon etwas länger akzeptiert, aber dass auch der Zusteller eine solche Fantasiegestalt ist, an die erwachsene Menschen nicht mehr glauben, ist schon hart ...

  • richtig lesen: Er schreibt, dass ER nicht in die Filiale geht, um Pakete abzuholen, wenn er meint, dass er beim (angeblichen) Zustellungsversuch zu Hause war. Weil er nicht einsieht, den Job des Paketboten zu übernehmen. Deshalb lässt ER dann Pakete durch Nichtabholung seinerseits wieder zurück zum Absender gehen - was er diesen netterweise im Vorfeld mitteilt.


    @Guenter bereitet also an vielen Stellen unnötigen Mehraufwand, weil er der Meinung ist, die paar Euro fuffzig, die er für die Versanddienstleistung bezahlt, sich exklusiv darauf beziehen, dass ein Paketbote ihm das Paket in die Hand drückt und dieses Geld dann eben ein bockiges Kleinkindverhalten rechtfertigt, mit dem er dann irgendwen meint indirekt zu erziehen, in dem er Pakete halt NICHT ABHOLT, weil der Auslieferer doof war.

    Für einen "trotzigen Egozentriker" entsteht der Mehraufwand dadurch, dass gar kein Zustellversuch gemacht wird. Dass nur noch trotzige Kleinkinder erwarten, dass ein Zusteller auch dass tut, wofür er bezahlt wird ... ok, das ist an mir vorüber gegangen. Dass es den Weihnachtsmann und Osterhasen in Wiklichkeit gar nicht gibt, habe ich ja schon etwas länger akzeptiert, aber dass auch der Zusteller eine solche Fantasiegestalt ist, an die erwachsene Menschen nicht mehr glauben, ist schon hart ...

    Es geht darum, dass Du auch dem Versender Mehraufwand und Kosten generierst, weil Du mit der Arbeitsleistung eines kleinen Teils der Lieferkette nicht zufrieden bist, für die du quasi nix bezahlst.


    Zudem generierst du unnötigen Mehraufwand bei dem Lieferdienst, im Sinne der Umwelt unnötige Transportwege (Rücksendung, erneute Bestellung), die halt alle Ressourcen kosten und Personalleistung erzeugen, von der es in der Branche ja eh schon zu wenig gibt.


    Am Ende willst DU halt Ware haben, holst die dann aber nicht ab und lässt die zurückgehen, weil Du lieber bockig bist oder wie auch immer du dein Verhalten nennen möchtest.

  • Der Absender weiß das vorher, weil ich ihm bei der Bestellung mitteile, dass die Zustellung per DHL hier meist nicht klappt, und ich Ware zurückgehenlasse, wenn kein Zustellversuch gemacht wird. Wenn er trotzdem die DHL beauftragt, ist das seine Sache.

    Du vergisst zudem, welchen Aufwand ich früher hatte, jedes Mal extra zur Filiale zu rennen. Je nachdem, wo das Paket gelassen wurde, kam dann noch mal ne halbe Stunde Wartezeit am Schalter dazu. Dazu die Reklamationskommunikation mit einer DHL, der es egal ist, ob die Fahrer einen Zustellversuch machen (je mehr Pakete ohne Zustellversuch in die Filiale gefahren werden, desto mehr schafft der Fahrer). Ich lasse nicht zurückgehen, um die Zusteller zu erziehen, sondern habe es aufgegeben, sie zu einem Zustellversuch zu bewegen. Daher gibt es keine Reklamation mehr, sondern Nichtabholung, wenn kein Zustellversuch gemacht wird.

    Ein parktisches Beispiel: weltbild versendete früher nur mit DHL/Post. Als eine Sendung nach meiner Mitteilung trotzdem mit der DHL versandt und nicht zugestellt wurde, wollte ich meinen weltbild-account kündigen. Wegen der in Schwebe befindlichen Sendung ging das nicht. Dann kamen tatsächlich zwei(!) DHLer zu mir und entschuldigten sich, teilten mir auch mit, dass die Arbeit gar nicht so stressig sei, wie allgemein angenommen.. Die Zustellung klappte von daher ein bis zwei Jahre (generell, nicht nur mit weltbild als Absender). Dann ging es wieder regelmäßig schief und ich kündigte meinen weltbild-account. Heute bieten sie Hermes als Alternative an.

    Man erzieht nicht die Zusteller, aber bringt den Absender dazu, sich nach versendern umzuschauen, die auch tatsächlich zustellen.

    Einmal editiert, zuletzt von Geloescht_15022024 () aus folgendem Grund: "weltbild"-Teil ergänzt