Beiträge von MetalPirate im Thema „Erfahrungen mit Paketdiensten (DHL, DPD, Hermes, UPS, GLS, …)“

    War das nicht sowieso der Plan oder das Vorhaben von DHL künftig auf schriftliche Benachrichtigungen zu verzichten wenn man App-User ist?

    App-Nutzung braucht es nicht mal, bekannte E-Mail Adresse reicht. Dann gibt's eine Mail, hier mittlerweile standardmäßig in der Form von "ihr Paket konnte nicht persönlich zugestellt werden, holen Sie es ab morgen 14 Uhr vier Kilometer entfernt am Stadtrand ab", und das war's dann. Das sind dann die Situationen, wo ich mich frage, wie das wohl bei den Kunden ohne eigenes Auto funktionieren soll.

    [Paketshops in Zeitschriftenläden & Co]

    Dafür können diese Mitarbeiter aber auch mehr als 2 Kunden pro Stunde bearbeiten und sind auch vor 12 und nach Mittag ansprechbar. Klarer Fortschritt in meinen Augen.

    Richtig -- solange du nur Standardkram erledigen willst.

    Aber versuch mal, dort ein Einschreiben nach USA (registered letter) oder ähnliches loszuwerden. Dann wird's beliebig schwierig. Und beraten lassen oder Informationen für sowas einzuholen, selbst wenn's nur die Frage "was kostet das?" ist, das kannst du direkt vergessen. Bei nationalen Bücher- und Warensendung ist so ungefähr die Grenze dessen, was dort noch problemlos geht. Wenn's komplexer wird, gehst du im Zweifelsfalle mit einer geöffneten Seite im Browser auf dem Handy zum DHL-Paketshop-Mitarbeiter und zeigst ihm, was bei DHL theoretisch möglich sein sollte. Und selbst dann kann's noch passieren, dass derjenige einfach keine Lust hat und erklärt, dass er das nicht machen kann.

    Ich habe ein Empyreal KS all-in nach England verkauft. Gutes Spiel, aber nicht gut genug für den enormen Platzbedarf im Regal.

    darf ich fragen was Du erlösen konntest?

    Klar. Denn seit heute morgen ist das auch öffentlich bekannt und BGG wird die 3% "advertizing fee" bekommen: https://boardgamegeek.com/market/saleitem/1876528

    Für diesen Preis stand es jetzt ein paar Monate drin. Dann in letzter Zeit kurz hintereinander zwei Anfrage. Ein Belgier, der mir zwar schon (s)eine gewünschte Versandanschrift genannt hatte, dann aber einfach nicht bezahlt hat (was leider keine Seltenheit mehr ist bei BGG :( ) und dann der Engländer, an den es jetzt gegangen ist.


    Zum Spiel selbst: Ich finde Empyreal wirklich gut, aber bei mir flogen zuletzt so einige Spiele raus, die mir einfach zu viel Platz wegnehmen, mit ihren (Mini-)Erweiterungen zu überladen sind und in ihrer Riesenschachtel oft auch einfach viel zu unpraktisch sind im Auf- und Abbau. Ich bin mittlerweile der Ansicht, dass ein gutes Spiel in eine 30cm-Quadratschachtel zu passen hat. Wenn nicht, braucht ein Spiel sehr gute Argumente, warum es in den Bestand aufgenommen wird bzw. dort verbleiben darf.

    Spaß mit DHL...

    Ich habe ein Empyreal KS all-in nach England verkauft. Gutes Spiel, aber nicht gut genug für den enormen Platzbedarf im Regal.

    Es ist ein 6,2 kg Spiel, verpackt dann ein 7,2 kg Paket. Weiß ich genau, denn das musste für die Zollerklärung angegeben werden; die Engländer meinten ja, es wäre eine gute Idee, aus der EU (und damit der Zollunion mit uns) auszutreten. Also heute morgen die rund 700 Meter zum Zeitschriften-, Süßigkeiten-, Tabak- und Kleinkram-Laden gelaufen, der auch DHL-Annahmestelle ist. Ergebnis: Ich bin das schwere Paket nicht losgeworden, sie nehmen angeblich nur Pakete innerhalb Deutschlands an. Pakete nach Österreich, Italien oder Portugal habe ich dort aber schon abgegeben. Naja, vielleicht ist eben auch das Nicht-EU-Ziel das Problem hier. Oder der Mann hinter der Theke hatte einfach keine Lust auf ein großes, schweres Paket.

    Der Witz dabei ist, dass mir nach der Online-Frankierung eben dieser DHL Paketshop (so heißen diese fremdbetriebenen Annahmestellen, glaube ich, offiziell bei denen) als mögliche Annahmestelle genannt wurde. Super.

    Tja. Irgendwie das übliche Phänomen unserer modernen deutschen Welt: das 08/15-Standardprogramm klappt noch so halbwegs, dank Automatisierung auch mit immer weniger Personalaufwand, aber sobald etwas ein wenig spezieller wird, geht gar nichts mehr, und die Grenze dabei verschiebt sich immer weiter nach unten.

    Ich habe 4 Pakete am Sonntag in die Packstation eingeliefert, 2 am Montagmorgen im Paketshop, 3 weitere am Montagabend in eine andere Packstation, je 1 dann Dienstag- und Mittwochmorgen im Paketshop. Insgesamt 11 Pakete.

    Die beiden am Montagmorgen abgegebenen Pakete waren Dienstag zustellt, darunter eines, das einmal quer durch Deutschland musste. Die anderen 9 Pakete dagegen sind alle noch nicht zugestellt und peilen Laufzeiten von 3-5 Tagen an. Unter anderem sollen die vier am Sonntag in die Packstation eingelegten Pakete planmäßig erst Freitag zugestellt werden. Und der Email-Einlieferungsbeleg kam auch einmal nicht. (Tip hier: Kontaktformular ausfüllen, dann bekommt man die Einlieferung auch nachträglich bestätigt. Bei mir war's jedenfalls so. Aber eigentlich müsste man die Einlieferung jetzt selbst per Video dokumentieren, um nicht vom guten Willen DHLs abhängig zu sein.)

    Das ist doch alles nicht mehr normal. Es ist doch noch nicht Weihnachtszeit. DHL war früher zuverlässiger.

    Ich wollte eigentlich nur Erfahrungen von Leuten haben, die das gleiche erlebt haben.

    Du bittest um Hilfe und redest oben sogar von "evtl. sogar erwägen einen Anwalt zu holen". Kleiner Tip: Dafür wäre 100%-ige Exaktheit bei der Offenlegung aller bisher passierten Sachen ganz sicher nicht verkehrt. Sonst wird dir niemand sinnvoll helfen können...

    Und ganz grundsätzlich: Was auch immer du für Rechtsansprüche gegen sonstwen hast (auch GameFound ist hier "nur" eine Vermittlungsplattform; die haben ihre Arbeit vollumfänglich geleistet) -- diese Ansprüche in anderen Ländern durchzusetzen, wird immer schwierig. Im Crowdfunding-Bereich musst du bei allen Problemen auf kooperative Akteure auf der anderen Seite hoffen und dich auch immer so verhalten, dass sie kooperativ bleiben. Das macht alles einfacher. Das ist der wichtigste Praxis-Tip hier. Und dazu gehört dann z.B. auch, dass ein "ne sorry haben noch nix gehört" (von Creator, Fulfillment Center oder wem auch immer, hast du oben nicht ausgeführt) bei einem erst kürzlichlich gestellten Nachforschungsantrag erstmal noch etwas völlig Normales ist. Sowas dauert. Lange.

    Weiß eigentlich jemand wie das bei Kickstarter Projekten ist, die bei DHL verloren gehen.

    Du hast keine Ansprüche gegen DHL. Die hat nur derjenige, der DHL einen Transportauftrag gegeben hat, d.h. üblicherweise das Fulfillment Center.

    Du hast keine Ansprüche gegen das Fulfillment Center. Die hat nur derjenige, der das Fulfillment Center beauftragt hat, d.h. üblicherweise der Project Creator.

    Und am Ende der Kette hast du nur wenige bzw. kaum durchsetzbare Ansprüche gegen den Project Creator, weil's halt Crowdfunding ist, bei Kickstarter nach US-amerikanischem Recht, und kein Vorverkauf nach deutschem oder zumindest europäischem Recht.


    Sprich: Du musst darauf hoffen, dass das Fulfillment Center von sich aus DHL auf die Füße tritt. Also Nachforschungsauftrag stellen und später ggf. Versicherungsschutz anfordern. Oder hoffen, dass der Project Creator dem Fullfillment Center sagen soll, dass sie DHL auf die Füße treten sollen. Oder hoffen, dass in der ganzen Projektplanung ein Budget drin ist, um in wenigen Sonderfällen mit Versandverlusten einfach aus Kulanz ein zweites Paket loszuschicken.

    Wenn ein Nachforschungsantrag richtig angestoßen wird, sollte das normalerweise bei versichertem Versand zum Erfolg führen, sofern die Sachen ordentlich verpackt waren und ein Einlieferungsbeleg da ist (-> mach einen Screenshot vom Pakettracking!). Dann ist's der Fehler von DHL und die müssen dafür gerade stehen; dafür gibt's schließlich Versandversicherungen. Aber: Wer aber schon mal einen Nachforschungsauftrag gestellt hat und sich mit dem ganzen Zeugs im Zusammenhang mit Transportversicherungen herumgeschlagen hat, Stichwort: Wertnachweis und sowas, der weiß, was das für ein Aufwand ist und welche Hintertürchen die Transportdienstleister da noch haben (z.B. durch Behauptung unzureichender Verpackung). Das ist ein nicht unerheblicher Aufwand, bis man sein Geld wieder hat. Wenn diesen Aufwand niemand macht von denen, die's könnten bzw. dürften, kannst du bei dem ganzen Konstrukt Crowdfunding keinen zwingen, es zu tun. Jedenfalls nicht mit sinnvoll vertretbarem Aufwand und Kosten.


    => Insgesamt bloß ein weiteres von vielen auf den Backer abgeladenen Projektrisiken, die im Crowdfunding-Bereich gerne mal übersehen werden.

    Trotzdem natürlich blöd, wenn man gerade selbst derjenige ist, der fürchten muss, mehrere hundert Euros in den Wind geschossen zu haben. :crying:

    Können wir toppen. Vor ein paar Jahren 3 Pakete, 3 Stationen wild in alle Himmelsrichtungen verteilt. Danach Packstation nicht mehr benutzt. Solange die keine sinnvolles System einführen, was bei voller Packstation mit dem Paket passieren sollen, bleibt es auch dabei.

    Hier sehr ähnlich. Packstation wird nur noch zum Verschicken benutzen. Beim Empfang ist das "kann potenziell auch sonstwo landen, wo man es überhaupt nicht brauchen kann (und das dann oft auch noch mit einiger Extra-Verzögerung)" leider ein ziemliches KO-Kriterium. Da sollte sich DHL eine praktikable Alternative überlegen.


    Wenn ein Paket nicht in der gewünschten Packstation landet, kann das nach meinem Gefühl diverse Ursachen haben. Von "kein passendes Fach frei" über "ungewöhnliches Paketformat" (große Bratpfanne oder Posterrolle, d.h. eine Dimension deutlich anders als die anderen beiden, kann da schon kritisch werden) bis "Fahrer hatte keine Lust, die Packstation anzufahren; mit Abgabe am Endpunkt Filiale sonstwo war die Tour schneller erledigt".

    Benötigt man für internationales Tracking die Telefonnummer und die Email von jemandem?

    Telefonnummer kann da bei manchen ausländischen Paketdienstleistern zwingend erforderlich sein. In erster Linie, um den Empfänger bei Problemen erreichen zu können. Mit internationalem Versand hat das weniger zu tun; das sind dann einfach die "Spielregeln" des ausländischen Anbieters, auch bei Versand im eigenen Land.

    Bei Email ist mir Vergleichbares nicht bekannt. Das ist eher ein optionales "Komfort-Feature", um dem Empfänger eine Paketbenachrichtung schicken zu können.

    Für denjenigen, der dir aus dem Ausland etwas schicken will, sind das dann trotzdem zwei auszufüllende Felder in seinem Online-Formular und dann fragt man halt nach beidem zusammen nach, auch wenn nur eines davon zwingend notwendig und das andere vermutlich eher optional ist.

    => Nicht wundern über solche Anfragen, das ist okay so.

    Hier gehört einfach beliebiger Text als Hausnummer erlaubt in der Software, nicht nur Zahlen und Buchstaben.

    Wenn du zwei Adresszeilen hast (z.B. aus einer Eingabemaske) und für die Schnittstelle zu einem anderen Programm (z.B. zum Ausdruck von Adress-Etiketten) die erste Zeile in Straße und Hausnummer zerlegen musst, dann ist das leider nicht ganz so leicht. Man will/kann nicht immer alle Eingabemasken, Datenbanken und was-weiß-ich-noch-alles neu machen.

    Weder Input (wo kriege ich meine Daten her?) noch Output (was soll man in welcher Form liefern?) kann man sich immer selbst aussuchen. Das ist oft vorgegeben, incl. so mancher historisch gewachsener und oft nicht wirklich sinniger Anforderung des Kunden. Ein "lies (bzw. erkenne) die Hausnummer in der Zeile" ist da eine absolut realistische Problemstellung. Tja. Sowas gibt dann genau die Probleme der beschriebenen Art. Ein "Hausnummer ist alles von rechts bis zur ersten Nicht-Zahl" ist dann eben die zu 99% funktionierende Amateur-Lösung, während "schau die DIN-Norm für Adressen an und unterstütze alles, was theoretisch erlaubt ist" die (mindestens) dreimal so teure Profi-Software-Lösung ist.

    Ich verstehe da durchaus auch die Lage von denen, die solche Software beauftragen. Die Profi-Lösung, die das letzte Extra-Prozent rauskitzelt, muss derjenige dann auch seinem Chef gegenüber begründen, und da muss man dann schon ein bisschen ausholen mit Rückläufern und unzufriedenen Kunden. Da hat der der normale Endkunde auch einfach eine schwache Position. Der verlangt halt im Gegensatz zum Firmenkunden keine Erfüllung irgendwelcher Standards und Normen, sondern ist im Zweifelsfalle auch noch bereit, selbst mit Escape-Sequenzen an Adressen herumzufrickeln...

    Mit Escape-Sequenzen, Regular Expressions und anderen Überlegungen zur optimalen "trickreichen" Eingabe einer Adresse ihr doch völlig auf dem Holzweg. Ich glaube, es hackt. Die Software hat sich an den zahlenden Kunden anzupassen und nicht andersrum der Kunde an einer teilweise fehlerhafte Software.

    Ich verstehe ja noch, wenn man eine zweite Adresszeile nutzt, um mögliche Probleme zu umgehen. Habe ich ja selbst empfohlen ("Haus 3" dort). Aber Backslashes oder sonstwas in Adressen reinzuhauen, damit eine schlechte Software vielleicht etwas weniger fehlerhaft ist, das schafft anderswo doch nur mehr Probleme als es löst. Mit jedem Software-Updates dann neue Workarounds rauskriegen, oder was?

    Nee. Die einzige echte Lösung hier ist, dass der Anbieter seine Software in Ordnung bringt bzw. bringen lässt. Wenn "163/3" eine erlaubte Hausnummer ist, dann hat die Adresssoftware eines Händlers, der sich professionell nennen möchte, das gefälligst so zu erkennen. Ohne wenn und aber.

    Darum auch der Hinweis, es mit dem - zu probieren.

    Wenn die Software sagt "Hausnummer ist in der Adresszeile alles von rechts bis zur ersten Nicht-Zahl", dann ist's egal, ob da "163/3", "163-3" oder "163#3" steht. Das gibt alles "3".

    Im Übrigen kann ich das Argument verstehen, dass man als Kunde strikt die offizielle Schreibweise nutzt, denn wenn man das nicht tut, sind Versandunternehmen auch schnell darin zu sagen: "Dein Problem, wenn's nicht ankommt, du hast nicht die offizielle Schreibweise benutzt." Das ist in diesem Falle ganz klar das Problem einer Software und nicht des Kunden. Der macht alles richtig.

    Vermutlich ist die sinnvollste Lösung, in einer zweiten Adresszeile (sofern vorhanden) "Haus 3" zu schreiben und es in der ersten Adresszeile bei "Sonstwasstr. 163" zu belassen.

    "Kulanz" ist eine rein freiwillige Zusatzleistung und impliziert hier, dass du keine großen rechtlichen Ansprüche hättest und nur auf die Nettigkeit der Gegenseite hoffst. Damit stellst du deine Lage schlechter dar als sie ist. Hier geht's ja weniger darum, dass du Ersatz bekommst, sondern eher um das "wie?". Aber egal, das eigentliche Problem ist ja eh schon vom Tisch.

    Jetzt muss ich auf die Spiele-Offensive und deren Kulanz hoffen.

    "Kulanz" ist das falsche Wort hier. Du hoffst auf eine kundenfreundliche Lösung -- was ja auch offensichtlich bereits geschehen ist.


    Du hast doch einen Anspruch auf die korrekte Ware oder auf Rückerstattung!?

    Das "oder" dürfte da das Problem sein. :) Vermutlich will er nicht Ware oder Geld, sondern sehr konkret die Ware, und dann muss man sich schon selbst dahinter klemmen und den Crowdfunding-Macher kontaktieren, wenn man sicher alle exklusiven Sachen bekommen möchte. Hier ist der Macher ja praktischerweise eng mit dem Fulfillment-Dienstleister verbunden (denn dieser hat als Auftraggeber alle Rechtsansprüche gegenüber dem Transportdienstleister DHL und müsste z.B. den Nachforschungsauftrag stellen).

    Die Befürchtung, keine Ware mehr zu bekommen, ist bei Crowdfunding naheliegend, gerade wenn es nach vielen Wochen von DHL irgendwann heißt: "Das Paket konnte nicht gefunden werden, reichen Sie einen Wertnachweis für eine Erstattung ein." Das mag dann rechtlich völlig okay sein, aber trotzdem nicht im Sinne eines Backers, der zwischen einem halben und mehreren Jahren auf die Lieferung seines Crowdfunding-Spiels gewartet hat.

    Muss man beim Versenden jedes Paket in ein extra Fach legen?

    Ja. Das Einlegen ist logisch mit dem Einlieferungsbeleg verknüpft und der dann wiederum mit der Haftung bei Paketverlust. Deshalb braucht jedes Paket seinen eigenen Einlieferungsvorgang in ein eigenes Fach.


    [Kleine Ergänzung zum Vorgang]

    - Fach öffnet

    Wenn ausreichend groß, dann

    Paket einlegen, Fach schließen

    und im Bildschirm das Einlegen bestätigen.

    Ansonsten im gleichen Bildschirm auf "Fach zu klein" klicken, dann öffnet sich ein größeres (sofern vorhanden, sonst Abbruch).

    Passend zu diesem Thread: Mehr Beschwerden wegen Ärger mit Paketen und Briefen

    (Auch als Hinweis für diejenigen, die noch nicht wissen, dass es eine Schlichtungsstelle bei der Bundesnetzagentur gibt.)

    Zitat

    Wegen verlorener Pakete oder falsch eingeworfener Briefe wenden sich deutlich mehr Verbraucher an die Bundesnetzagentur. Bis Mitte Mai seien 1512 Anträge auf Schlichtungsverfahren zwischen Verbrauchern und Dienstleistern eingegangen, teilte die Bonner Behörde auf Anfrage mit. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es nur 680 Anträge und im ganzen Jahr 2020 nur 1861.

    Aus den Zahlen ist aber nicht eindeutig abzulesen, dass der Unmut unter Verbrauchern zugenommen hat. Hauptgrund für das Antragsplus dürfte vielmehr sein, dass seit Mitte März alle Post- und Paketdienstleister an dem Schlichtungsverfahren teilnehmen müssen. Vorher war dies freiwillig, die meisten Firmen lehnten die Teilnahme ab. Daher war die Motivation von Verbrauchern gering, es bei der Behörde überhaupt zu versuchen.

    [...]

    [Probleme bei der Zustellung]

    Man muss aber beharrlich sein, sonst wird das nix.

    Das würde ich so unterschreiben. Bei allen Transportdienstleistern ist grundsätzlich erstmal die Strategie "Kunden abwimmeln" angesagt und erst wenn man beharrlich bleibt (und natürlich gute Argumente/Belege auf seiner Seite hat!), kann man etwas erreichen.

    EDIT: Und als Adressat braucht man zwingend (!) die Unterstützung des Versenders, denn nur der hat einen Vertrag mit dem Transportdienstleister. Wenn der Absender sich nicht dahinter klemmt, ist man leider gekniffen.

    Packstation ist dann problematisch, wenn die Packstation voll ist. Gilt insbesondere für größere Pakete; dafür gibt es zumindest hier notorisch zu wenige Fächer. Dann landet das Paket irgendwo und das mit ein paar Tagen höherer Laufzeit. Also wirklich irgendwo: x-beliebige Filiale oder x-beliebige andere Packstation. Einmal durfte ich ein Paket dann in einer anderen Filiale ein paar Stadtteile entfernt abholen; die wussten selbst nicht, warum es dort gelandet ist (oder wollten es nicht verraten). Ohne eigenes Auto wäre das schwierig geworden.

    Ist doch ein geben und nehmen. Das eine mal bringe ich das Paket kurz zum Nachbarn, das nächste mal bringt er es mir.

    Dafür ein :thumbsup:. So sollte es sein. Wobei ich es auch für wichtig halte, dass der Empfänger durch einen Zettel informiert wird, wo sein Paket ist. Im Prinzip hat der Empfänger auch erstmal eine Abholpflicht, wenn ein Nachbar so nett war, sein Paket anzunehmen. Aber das setzt ja nicht gute Nachbarschaft außer Kraft.


    (Den zweiten Satz, dass alle Paketdienstleister einwandfrei sind, kann ich so leider nicht unterschreiben.)

    Irgendwo müssen alle Anbieter von Dienstleistungen Mindest- und Maximalwerte bei ihren Anforderungen setzen, insbesondere wenn weite Teile des Prozesses automatisiert sind (hier: von Paketsortierung bis zum automatisierten Einlesen von Adressen, was z.B. auch Mindestgrößen bzw. -flächen braucht).

    Richtig ist jedoch, dass es in einer zunehmend immer schneller hyperventiliertenden Gesellschaft PR-technisch sinnvoller wäre, bei den wahren Anforderungen von mindestens 11 cm lieber öffentlich 12 cm zu verkünden und inoffiziell 1 cm Toleranz zu gewähren... :)

    Welche (rechtlichen) Optionen habe ich ?

    Das Wichtigste ist, dass du als Empfänger grundsätzlich keinerlei Ansprüche gegen den Transportdienstleister hast. Nicht du hast DPD (oder wen auch immer) dafür bezahlt, das Paket zu transportieren, sondern der Versender. Also muss dieser aktiv werden und sich mit DPD auseinander setzen. Du hast keinen Vertrag mit DPD.


    Wenn die Sendung ein Kauf von dir bei einem gewerblichen Händler war, dann hast du Ansprüche aus deinem Kaufvertrag gegen den Händler, nämlich auf Lieferung, und das Transportrisiko liegt beim Verkäufer. Deshalb wird der Absender aus eigenem Interesse den Schaden regulieren und/oder DPD auf die Füße treten. War es ein Privatverkauf, hat der Verkäufer dagegen seine Schuldigkeit mit einer belegbaren Übergabe an den Versanddienstleister (Einlieferungsbeleg) getan und ist rechtlich raus aus der Sache; das Transportrisiko ist auf dich übergegangen. Wenn der private Verkäufer dann nch DPD auf die Füße tritt, dann rein freiwillig und aus gutem Willen dir gegenüber. Er muss es nicht.


    In jedem Falle musst du dem Versender die notwendigen Informationen zur Verfügung stellen, damit dieser sich bei DPD erfolgreich beschweren kann. Also am besten möglichst du aufbereitet, dass es für den Versender am wenigsten Arbeit bedeutet. Du brauchst den Versender, weil du selbst gegen DPD gar nichts ausrichten kannst. Eben weil du "nur" der Empfanger bist und nicht derjenige, der DPD für die Lieferung bezahlt hat.

    Gestern wurde mein Paket von DHL am vereinbarten sicheren Ablageort hinterlegt.


    ...es gibt keine derartige Vereinbarung, möchte ich auch nicht...

    Bestellung bei kommerziellem Händler? Dessen Problem. Dein Glück.

    Privater Absender? Dann drücke ich dir die Daumen, dass der Absender kooperativ ist. Denn der Absender ist Auftraggeber des Transportdienstleisters und muss sich deshalb darum kümmern. Der Empfänger kann da so gut wie gar nichts machen.


    Ich hatte das mal als Verkäufer bei Ebay. Ich dachte ein paar Tage nach dem Versand beim testweisen Draufklicken auf den Tracking-Link: "Schön, alles richtig zugestellt." Dann kam ein überraschendes "wo ist mein Paket?" vom Käufer. Oha. Das war genau so eine Situation: (vermeintliche) Ablage ohne dass eine Genehmigung vorlag. Ich hatte nachher Spaß mit DHL mit Nachforschungsauftrag, Abwimmelbrief nach dem Motto "wurde nach unseren Infos korrekt zugestellt", böser Brief von mir zurück an DHL mit "es gab keine Abstellgenehmigung!" (wobei ich mich darauf verlassen musste, dass der mir unbekannte Käufer mir da keinen Blödsinn erzählt hatte).


    Dann irgendwann Akzeptanz von DHL, dass das Problem bei ihnen lag, und ich musste den Wert der Waren nachweisen. 8 Wochen und viel Arbeit später konnte ich dem Käufer seinen Kaufpreis zurücküberweisen. Ich bezweifele, dass da jeder Ebay-Verkäufer so anständig und so hartnäckig ist, dieses unbezahlte Anrennen gegen Wände auf sich zu nehmen. Womöglich setzen solche "erstmal aus Prinzip abwimmeln" Ansätze auch genau da drauf.


    Seitdem rate ich jedem dringend ab von der Genehmigung zur Ablage am Wunschort. Die allermeisten DHL-Fahrer machen einen sehr guten Job bei relativ mieser Bezahlung. Aber es gibt leider auch andere und für die ist eine solche Genehmigung die Erlaubnis, ein Paket einfach in die nächstbeste Mülltonne zu werfen, wenn sie mit ihrem Lieferkontingent nicht hinkommen.

    Was kann ich dafür wenn DHL mein Eigentum jemand völlig fremdes in de Hand drückt, der nur zufällig im selben Haus lebt?

    Hier hat deine Argumentation womöglich ein Problem. Das Recht, einem Nachbarn dein Paket in die Hand drücken zu dürfen, nehmen sich DHL & Co per AGBs heraus. Wenn der Online-Händler in seinen AGBs wiederum darauf verweist, dass man mit der Bestellung die AGBs des beauftragten Transportdienstleisters akzeptiert, dann könntest du am Ende rein rechtlich betracht doch wieder den Schwarzen Peter haben.


    Wobei dieses "das Paket wird schon beim Richtigen ankommen" in der Praxis dann doch so gut funktioniert, dass die Händler und Transportdienstleister auch dann noch damit sparen, wenn sie das gelegentlich doch mal verloren gegangene Paket einfach ersetzen. Ich glaube auch nicht, dass die Transportdienstleister ein echtes Interesse daran haben, ihr dort recht weit gefasstes Ausnutzen von Grauzonen mal wirklich komplett rechtlich überprüfen zu lassen.


    Ein Problem hat man nur, wenn man eine Abstellgenehmigung gibt. Würde ich nie machen. Das ist dann wirklich die Einladung an den Fahrer, der seine Tour nicht geschafft hat, das Paket in den Mülleimer zu entsorgen.

    Bavarred : Ich habe gerade mal auf der DHL-Homepage nachgeschaut. Da steht jetzt tatsächlich eine 0228-Nummer (vermutlich Bonn) und auch sonst ist das Ganze deutlich kundenfreundlicher aufgemacht, als ich das von meinem letzten Problemfall in Erinnerung hatte. Da war nämlich wirklich noch alles auf Abwimmeln gepolt. Kostenpflichtige Hotline und Kanalisierung Richtung Kontaktformular ohne Email-Bestätigung, wo dann genau gar nichts passierte.


    Scheint sich also bei DHL etwas zum Besseren hin verändert zu haben. Meine etwas negative Schilderung weiter oben ziehe ich damit zurück und bin gewillt, dem DHL-Kundenservice eine neue Chance zu geben.