Beiträge von Biberle im Thema „Erfahrungen mit Paketdiensten (DHL, DPD, Hermes, UPS, GLS, …)“

    Interessant, als absoluter Laie in diesem Bereich hätte ich irgendwie gedacht, dass die Packstation immer am Ende der Route eingeplant wird.

    Wir machen beides. Wobei die Arbeitsweise immer nur regional gilt, wenn nicht sogar lokal, gibt da oft keine bundesweit einheitlichen Vorgaben.


    Benachrichtigte an die PackStation auf einem Bezirk, der immer in der Nähe der PS bleibt bzw. auf dem Nachhauseweg nochmal dran vorbeiführt --> werden am gleichen Tag noch am Schluss hingebracht

    "Linearer" Bezirk, der ganz woanders aufhört, als er anfängt --> Zusteller nimmt die Pakete mit zum Stützpunkt, wo sie am nächsten Vormittag gesammelt zur PackStation gebracht werden.

    Und dann eben zusammen mit den PS-Direkt-Paketen. Die Leute sind zwar nie zu Hause und tun selbst nix für eine vernünftige Zustellung, aber selbst wollen se se schon möglichst früh haben.


    Wäre die PS nicht wegen der vielen Retouren immer ziemlich voll, könnte man die auch erst am Schluss mitnehmen. Wäre für uns die eleganteste Lösung; aber wie gesagt, die Zeiten sind eigentlich vorbei.

    Aber ist die naheliegende Lösung nicht, dass der Paketbote, der ein Paket in die Packstation einliefern möchte, die Retouren zuerst entnimmt? Als Außenstehender kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso Retouren die Einlieferung neuer Pakete verhindern?

    Ja, da habe ich so gesehen Unsinn erzählt. So wird das auch gemacht. Bzw. MUSS es eben inzwischen halt so gemacht werden. Praktischer wäre für uns, wir könnten zuerst die Pakete einlegen. So müssen wir die rausgenommenen Pakete erst mal vor der PS zwischenlagern. Auch, weil die Retouren vom Volumen oft *deutlich* mehr ausmachen als die Pakete, die wir in die PS einlegen. PS wird aber immer am Anfang gemacht oder so ziemlich am Anfang - das heißt, du kommst da meist schon mit einem relativ vollen Auto hin. Zudem gibt's bzw. gäbe es als Ausgangspakete ja nicht nur Retouren, sondern dass jemand tatsächlich mal jemand anderem was schickt. :D

    Stört es eigentlich noch jemand, dass man beim DHL Paket zwei Strichcodes und noch einen QR Code hat und von den drei Codes muss man zwei scannen. Dachte QR Code kann alles, warum reicht es nicht den zu scannen?

    Der QR-Code ist nur ein (zusätzlicher) Sicherheitscode und wurde auf Versandetiketten erst relativ kürzlich eingeführt. Leider lässt sich mit den normalen Barcodes das System zu leicht überlisten, und so haben doch relativ viele Spaßvögel versucht, mit einem Etikett zwei Pakete zu verschicken.

    Auch wenn ich dich menschlich gesehen verstehen kann, entscheiden wird das immer noch der Arbeitgeber. Und der richtet sich häufig nach Umsatz und Rendite als nach dem was für die eigenen Angestellten besser oder angenehmer zum Arbeiten ist.

    So war das, zum Teil zumindest, gar nicht gemeint. Aber spätestens zum Herbst hin ist die Packstation dann wieder dauerhaft so voll (obwohl es eh schon eine "Große" ist), dass immer mehr Pakete an die Filiale umgeleitet werden müssen. Das geht nur bei den Packstation-direkt-Paketen, da bei den während der Zustellung benachrichtigten keine Möglichkeit da ist, das dem Kunden zu kommunizieren.


    Geht ein Packstation-direkt-Paket aber an die Filiale, geht der DHL die Marge flöten. Gleichzeitig sind diese Pakete meiner Meinung nach aber schon so etwas wie die "Kernkompetenz" einer Packstation. Die Retouren mögen viel Geld bringen; dass sie Packstationen aber immer mehr verstopfen, ist auch für das Unternehmen sicher ein zweischneidiges Schwert.

    Ist ja nicht nur das Branding. Die PS hängen komplett im DHL-System/Netz und können z.B. auch ferngewartet werden. Glaube nicht, dass man sich das bei den "offenen" Boxen antun will. Da braucht es garantiert eine ganz neue Software-Umgebung dafür.


    Im Artikel steht nicht, ob die auch von allen für Retouren genutzt werden können. Wenn ja, könnte das auch ein Grund sein. Auch wenn DHL daran ganz gut verdient, nimmt es meines Erachtens doch leicht überhand, dass von anderen Dienstleistern verschickte Pakete mit der DHL retourniert werden. Das verstopft dann doch zunehmend die eigenen Packstationen. Ich habe z.b. alleine in den letzten 2 Tagen knapp 30 unverpackte Amazon-Retouren rausgeholt (aus einer Kleinstadt-PS!). Da stehst du dann da wie ein Strafgefangener und klebst und bedruckst Amazon-Tüten. Auch wenn Amazon dafür wohl fett bezahlt - das kann auf Dauer nicht der Sinn einer DHL-Packstation sein - und auch nicht die eines DP/DHL-Zustellers.

    Ich weiß nicht, warum das abgeschafft wurde. Die Vermutung liegt nahe, dass damit ein Schlupfloch gestopft wurde. Denn dank der an sich großzügigen Abmessungen konnte man zumindest leichte Ware sehr günstig ins Ausland schaffen. Die Engländer waren z.B. immer völlig von den Socken, wenn ich ihnen einen Modellbausatz für nur 3,70 Euro Porto schicken konnte.

    Heute versucht einen Maxibriefkarton, den ich als Großbrief International verschicken wollte, bei einer kleinen Lotto-Tabak-DP Filalie loszuwerden, die aber meiner Einschätzung nach zu mindestens 2/3 ihrer Zeit auf DP/DHL-Sachen verwenden.


    Die Mitarbeiterin hat darauf beharrt, dass das ja als Paket oder Päckchen verschickt werden müsse, und nicht als Brief verschickt werden kann. Mein Vorschlag, dass Sie in Listen nachschlägt, was als Format erlaubt ist, hat sie ignoriert. Und jetzt darf ich erstmal schauen wo ich das noch loswerden kann ... :/

    Was war denn drin?


    Sobald es sich nicht nur um Papier in Dokumentform handelt, hat die Mitarbeiterin nämlich völlig recht.

    Dann zäumen wir das Pferd quasi mal andersrum auf: Sowohl Packstation direkt als auch Postfiliale direkt sind Services, die dir - nur! - mit einem Kundenkonto bei der DPDHL angeboten werden. Zu diesem Konto gehört eine Kundennummer, gemeinhin als Postnummer bekannt.


    Der technische Unterschied zwischen PS und Filiale ist der, dass bei der PS die Postnummer ein fester und zwingend notwendiger Teil der Empfängeradresse ist. Fehlt sie oder ist sie falsch, kann das Paket nicht eingelegt werden; es entspricht (zudem) nicht den AGB und wird zurückgeschickt. Bei Postfiliale direkt ist diese technische Notwendigkeit logischerweise nicht gegeben. Über die Postnummer weiß die Packstation, in welchem Fach welches Paket für welchen Kunden ist. Der Empfängername ist so gesehen - ähnlich wie bei einer Banküberweisung - egal. Tatsächlich kommt es mitunter vor, dass der über die Postnummer erkannte Namen nicht derjenige ist, der dann tatsächlich auf dem Paket steht. Ist er zumindest ähnlich oder wissen wir, dass es der gleiche Haushalt ist - ok. Bei einem komplett anderen Namen sollen wir wegen Paketbetrugverdacht hellhörig werden. Nur wie gesagt: Technisch ist der Name egal.


    Bei der Postfiliale direkt ist die Postnummer so gesehen wurscht. Es muss nur in der Filiale landen und als Postfiliale direkt erkannt werden. Die Verteilung übernimmt ja quasi der Laden, der das dann normalerweise über den Abgleich Perso und Name auf dem Paket macht.


    Von daher vermute ich schlicht einen Fehler: Da rein technisch nicht notwendig, wurde wohl das Pflichtfeld-Sternchen vergessen. Um korrekt adressiert zu sein und um die Benachrichtigungen der Zielperson zuzuweisen, ist sie aber sehr wohl zwingend nötig.


    mMn ein typischer DP-Dilettantenfehler. Man hat die halt auch sehr selten, da sie ja quasi das Schlechte beider Welten vereinen: Keine direkt Zustellung und trotzdem zeitlich sehr eingeschränkt bei der Abholung.


    Grob geschätzt 90% der Postfiliale-direkt-Sendungen sind von Amazon; vermutlich ist es da in der Maske schon entsprechend vorgesehen und halbwegs idiotensicher.

    Paketfiliale direkt funktioniert systematisch wie PackStation direkt. D.h. du brauchst ein Kundenkonto und musst die Kundennummer ("Postnummer") auch zwingend bei der Adresseingabe mit angeben.


    Zudem wird eine entsprechende Adresse nur mit dem Begriff "Postfiliale" getriggert. "Paketshop" dürften die entsprechenden Eingabenmasken normalerweise nicht akzeptieren, selbst wenn es wirklich nur ein Paketshop ist.

    Kann es sein, das DHL derzeit „größere“ Probleme hat?

    Unabhängig von deinem konkreten Problem kann man das auf mehreren Ebenen nicht pauschalisieren.

    - Diese "privaten" Postshops/Filialen sind doch recht stark vom Konzern losgelöst; wer weiß, was die Shopbetreiber alles für Unsinn anstellen.

    - Die Performance der DPDHL ist regional stark unterschiedlich.

    - aufgrund der standardisierten Abläufe und diversen festen Kennzahlen (z.B. ob ein Paketzentrum mehr als 24h am Anschlag ist, was eigentlich derzeit keines sein sollte) gibt es so gesehen keinen generellen Grund, warum ein Paket länger als 48h unterwegs sein sollte.


    Entweder einfach Pech oder höhere Gewalt. ;)

    Bei Briefen wird das sehr streng gehandhabt, bei den 20g/50-Grenzen gibt es nur ca. 1 Gramm Toleranz. Wird auch alles im Briefzentrum durchgemessen.


    Bei einem Privatpaket ist tatsächlich die Filiale die maßgebliche und meist auch einzige Kontrollstelle. Leider handhaben die das mehr oder weniger nach persönlicher Laune und ziemlich unterschiedlich. Im Paketzentrum gibts meines Wissens nach abseits grober/offensichtlicher Falschfrankierungen nur Stichproben.


    Mich als Zusteller interessiert das grundsätzlich nicht, weil ich nicht weiß, warum ein vordergründig falsch/zu niedrig frankiertes Paket überhaupt bis zu mir kam. Wobei ich da natürlich auch tätig werden *könnte*


    Bei Briefen darf grundsätzlich nachfrankiert werden, Paketporto ist normalerweise futsch, sobald die DHL anfängt, ihren Part des Vertrages zu erfüllen - also normalerweise mit dem Abholen des Pakets aus der Filiale. In groben Fällen oder bei nachweisbarem Vorsatz kann dir die DP/DHL auch "versuchten Portobetrug" vorwerfen.


    Mein persönliches "Highlight" aus der Richtung: Ich bekomme ein riesiges, zerfleddertes Retoure-Paket, auf dem ein Hinweis-Aufkleber angebracht ist: Übergewicht - 50 statt der erlaubten 31,5 Kilo. Der Inhalt ist offensichtlich: ein in mehrere Einzelteile zerlegtes altes Hercules-Mofa. Das wurde quasi ohne Füllmaterial in einen dafür völlig untauglichen Karton geschmissen. War ein ziemlicher Kraftakt, bis es wieder beim Absender, einem jungen Kerl, war. Seine Story: Er habe keine Ahnung, was so ein Mofa wiegt, also habe er es einfach mal probiert; obwohl ihm eigentlich klar war, dass es deutlich zu schwer sein müsste. In der Filiale wurde zu seiner Überraschung aber tatsächlich ein Gewicht von 30 Kilo gemessen und das Paket angenommen. Allerdings habe er schnell gemerkt, warum: Das Paket lag auf einer Tischkante auf und nur ein Teil auf der Waage. Als er selbst die Schalterdame darauf aufmerksam habe machen wollen, habe die ihn unwirsch abgebügelt, dass sie schon wisse, was sie da mache. :D

    Man muss mal ganz klar sagen, dass es zumindest in meinen zehn Jahren bei der DP/DHL nie den Druck gab, sein Pensum zu schaffen. Das ist ja z.B. das, worauf in den einschlägigen Fiktionen bei Film und Fernsehen (erst gestern wieder beim Tatort) als erstes und am meisten drauf rumgeritten wird.


    Der Druck kommt anderweitig, auch wenn er natürlich letztendlich auf was sehr Ähnliches rausläuft. Wenn du abbrichst, macht dich keiner zur Sau. Nur der Krempel verschwindet ja auch nicht, den hast du halt am nächsten Tag zusätzlich (wenn man auf dem gleichen Bezirk ist).


    Wir haben zudem weder zweite Zustellversuche noch werden wir pro Stück bezahlt. Von daher lässt es sich ganz gut nach dem Motto "wenn der Tag um ist, ist er halt um" leben. Wobei es schon so ist, dass die Bemessung, also das jährliche oder zweijährliche Anpassen des Bezirks an die gesammelten Daten und Sendungsmengen, ganz gut funktioniert. Es ist nicht so, dass man permanent mit Mengen losgeschickt wird, bei denen man von vornherein weiß, dass sie nicht zu schaffen sind.


    Was das neue System bewirkt, lässt sich nicht sagen; zumal etliche wichtige Details noch nicht abschließend geklärt sind. Natürlich hatte die DP da die ein oder andere "Sauerei" mit uns vor, aber ver.di ist da echt ne ziemliche Macht, auch wenn manches - siehe letztes Posting - eher gut gemeint als wirklich gut gemacht ist.

    Ist das heute immer noch so? Man muss doch fast gar nichts mehr ausfüllen, sondern nur einen Aufkleber ausdrucken und den auf die Benachrichtigungskarte kleben, und das machen die Zusteller nach meiner Erfahrung deutlich zuverlässiger als früher das Ausfüllen mit der Hand.

    Die kommen sogar automatisch raus (also sobald man an einen Nachbarn übergibt), darum ist es mir auch ein Rätsel, wie es so viele Kollegen schaffen, die Leute ohne diesen Zettel zurückzulassen.


    Zur Bezahlung: Die ist, für Neueinsteiger, okay. Und ja, man braucht keine Qualifikation oder Ausbildung. Zu behaupten, es gäbe zudem keine großen Anforderungen an den Job, ist allerdings eine Unverschämtheit. Nicht umsonst hört innerhalb eines Jahres ein nicht unerheblicher Prozentsatz wieder auf, weil es ihnen einfach zu heftig ist. Da hilft dann auch das "ordentliche" Gehalt nix mehr.


    Ich fühle mich eher aus anderen Gründen nicht gerecht entlohnt:

    - ich kann 21 Bezirke in 3 Zustellstützpunkten. Bringt mir nur leider keinen Cent mehr gegenüber demjenigen, der schon kammert und heult, wenn er zehnmal im Jahr von seinem bequemen Stammbezirk runtermuss.

    - ich war jetzt einige Zeit Teamleiter und Stellvertretender Standortleiter; Vorgesetzter von ca. 35 Leuten. Verantwortung ist nicht ganz ohne; die Mehrarbeit auch nicht. Man steigt dafür eine Entgeltgruppe hoch; dafür entblödet sich die Post nicht in einer höheren EGr die Erfahrungsstufe wieder auf Null zu setzen. Ein Vorgehen, das im vergleichbaren Tarifsystem des ÖD schon vor einigen Jahren ausgesetzt wurde. In der Praxis habe ich etwa 100 Euro netto mehr verdient - komplett lächerlich im Vergleich zu dem was dafür mehr von einem verlangt wird.

    - früher gab es einen qualitätsabhängigen Bonus im vierstelligen Bereich. Anhand diverser Stellgrößen und Kennziffern konnte die Qualität der Arbeit eines Zustellers recht objektiv bewertet werden. Diese Regelung hat ver.di plattgemacht, jeder bekommt, wie mies er auch arbeitet, das Gleiche obendrauf.

    - Manche Aspekte der die Arbeitszeit betreffenden Betriebsvereinbarungen werden lokal vereinbart - heißt, jede der 40 Niederlassungen kocht ihr eigenes Süppchen. Bei uns heißt das z.B.: Recht auf Abbruch, aber erst 35 Minuten nach dem regulären Dienstende. Wenn ich also nominell um 15.50 zur Hallentür rausgehen darf, muss ich bei entsprechenden Sendungsmengen bis 16.25 arbeiten. Dazu gibt es zwei Arbeitszeitmodelle: Beim einen bekommt man dafür keine Extra-Kohle; beim anderen wird zwar schon Überzeit verbucht, allerdings werden Dienstenden vor 15.50 auch entsprechend wieder abgezogen. Faktisch arbeitet man als halbwegs flotter Zusteller also bei extremen Sendungsmengen 35 Minuten kostenlos. Allerdings wird endlich, endlich, endlich im März ein neues, einheitliches Modell eingeführt: Arbeitszeit entspricht einfach der Zeitspanne vom Anmelden am Scanner bis zum Abmelden.

    Mag sein. Aber ich kenne quasi keinen, der deswegen keinen macht bzw. gemacht hat oder sich darüber Gedanken macht, wenn er einen hat. Ist aber auch eher ländliche Gegend und wie erwähnt in einer Region, in der die Qualität der Zustellung noch passt.


    Es ist eher andersrum, dass ich die Leute darauf aufmerksam machen muss, dass ihr gewählter Ablageort arg "gewagt" ist und dass sie dann im Zweifelsfall in die Röhre schauen.

    Soweit ich weiß sind die Paketdienste rechtlich verpflichtet mindestens einen Zustellversuch zu unternehmen.

    Ja, sind wir. Aber siehe Tamriel. Vertragspartner ist normalerweise der Absender, er hat ja das "Produkt" des Logistikers erworben.


    Man muss halt auch sagen, dass die Leute sehr oft einfach was behaupten. Da ich grundsätzlich sauber arbeite, *weiß* ich, dass dann sehr oft einfach gelogen wird. Der Kunde ist immer das Opfer? Ich würde sagen: fifty-fifty. Vorausgesetzt natürlich, es wird sauber gearbeitet.


    Es gibt mehrere sagen wir mal "Grundsatzprobleme". Viele Leute checken nicht, dass ich mein Pflichtprogramm mit dem Klingeln an der Empfängerklingel (sofern vorhanden, wieder eine andere Geschichte) erfüllt habe. Die erwarten tatsächlich von mir einen gewissen Zusatzaufwand, bis ich ihr Paket loswerde. Dabei ist das ihr Job - mir doch völlig schnuppe, ob das Ding nun bei der Packstation oder Filiale landet.

    Oder das mit der Abgabe bei den Nachbarn: Das ist ja etwas, was sich der Logistiker rausnimmt - und rechtlich durchaus umstritten ist. Es gibt aber inzwischen nicht wenige Empfänger, die erwarten, dass Nachbar und Zusteller im Verbund schon dafür sorgen, dass sie ihr Paket am gleichen Tag in den Händen halten können. Sie selbst tun nämlich gar nix dafür.

    Oder warum soll ich z.B. übermäßigen Aufwand betreiben, wenn die Bewohner zu bequem sind, einen Ablagevertrag einzurichten? Obwohl ihr Anwesen wirklich Hunderte Möglichkeiten dafür hätte?


    Ja, (persönlicher) Zustellversuch ist Pflicht. Danach sind mMn aber erst mal die Leute selber an der Reihe.

    Ich find das halt immer faszinierend wie das so gehandhabt wird.

    Das hat mit handhaben nix mehr zu tun, das ist dann einfach komplettes Versagen.


    Wir hatten mal eine Woche (ich der ich dummerweise auch noch Leiter des Stützpunkts war), da konnten wir Minimum 6 der 21 Bezirke nicht besetzen. Am heftigsten Tag waren es sogar 9 von 21. Da hat dann erstens sogar die Leitstelle selbst mit angepackt und zweitens wurden die Bezirke dann halt so organisiert, dass die Pakete maximal einen, die Post maximal drei Tage liegenblieb. Ganz ohne Schwund geht es bei dem Personalmangel natürlich nicht, aber man kann da schon einiges hinorganisieren.

    Paar kleine Anekdoten aus dem Alltag, wen's interessiert (was aber denke ich mal auch - zumindest indirekt - Antworten auf die ein oder andere Sache gibt):

    - gestern mit 150 Paketen unterwegs gewesen. In einer Kleinstadt mit 5.000 Einwohnern. An einem ganz normalen Dienstag im fucking Februar. Weihnachten lange vorbei, Ostern noch nicht direkt in Sicht. "Nebenbei" soll man noch die Post für rund 700 Haushalte an den Mann bringen. In dem Punkt muss ich dann aber meinen AG in Schutz nehmen, weil's ja gerne heißt, dann soll man halt die Bezirke kleiner machen oder mehr Leute anstellen. Das ist einfach mit irrem Aufwand verbunden und vor allem kurzfristig schon gar nicht möglich. Zudem hat die DP ja durchaus ein gut funktionierendes Prognosen-System bei den Mengen. Aber die Zahlen schlagen immer wieder dermaßen nach oben aus, das ist nicht prognostizierbar, das ist der reine Konsum-Wahnsinn. Dabei geht's uns doch allen so schlecht, weil uns die Grünen alles wegnehmen.

    - dazu passend: Wollte diese Tage etwas in die Packstation legen (PS-direkt-Paket), einer dieser üblichen, miserabel verklebten Amazon-Prime-Kartonumschläge. Prompt geht das Ding auf und der Inhalt purzelt mir entgegen. Inhalt: Ein Doppelpack OralB-Handzahnbürsten, Preis laut Internet um die 2,49 Euro. Dass die Packstation keine 80 Meter neben einem Rossmann liegt, sei nur am Rande erwähnt.

    - die DP schmeißt (intern) ständig mit Statistiken, Auswertungen etc. um sich. So habe ich z.B. kürzlich erfahren, dass ich in der einen Niederlassung arbeite (von insgesamt 40 deutschlandweit), die bundesweit Platz 1 bei den Qualitätskennzahlen belegt. Außerdem ist unser Regionalbereich (Süd; einer von vieren) der einzige, der die Qualitätsvorgaben übererfüllt. Dabei muss man tatsächlich sagen, dass die Qualität durch die ganzen Rahmenbedingungen, Regelungen etc. pp. gefühlt eh nicht mehr den überragenden Status genießt wie noch vor einigen Jahren. Die anderen drei Regionalbereiche liegen allesamt *deutlich* unter den entsprechenden Vorgaben. Da sind wohl auch einige Köpfe gerollt. Und ich hab mich immer gewundert, wie die Leute berichten können, dass sie einfach mal eine Woche gar keine Post bekommen etc. Hab das immer für ein Märchen gehalten oder reine Flunkerei. Jetzt weiß ich es besser. ;)

    Hast du es in einer Fiale abgegeben, wo es gewogen wurde? Dann steht das evtl auf dem Lieferschein und stützt evtl dein Argument, dass ein Spiel dabei war. Ich weiss nicht, ob Pakete auf mehreren Stationen gewogen werden und es damit nachvollziehbar wäre, ab wann eine Sendung „leichter wird“, evtl weiß ja Biberle mehr?

    meines Wissens nach wird die Kontrolle tatsächlich an die Filialen ausgelagert.


    Zwar gibt es auch im PZ Kontrollen, doch es wird nicht permanent das Gewicht überwacht - und schon gar keine Gewichtsänderungen.

    Es gibt in dem Sinn keine "Maschinerie" beim Durchlauf in einem Paketzentrum.

    Ach, sieht ja fast so aus wie in dem Paketzentrum, in dem ich gearbeitet habe. ;)


    Weder auf dem Laufband noch durch den Scanner durch kann ein Paket ernsthaft hängenbleiben. Das würde ich eben in dem Sinne auch nicht als "Maschinerie" bezeichnen wie etwa im Briefzentrum, wo die Brief durch gigantische Maschinen rattern (und nicht selten einer "verbogen" rauskommt).


    Am ehesten gibts noch Verluste, wenn ein Paket auf seinem Schlitten aus der Kurve plumpst oder wenn sich die Pakete an den jeweiligen Endstellen stapeln, weil sie vom Verlader nicht schnell genug runtergenommen werden.

    Ähm du weißt schon dass das Teil der Beschädigung ist, oder? ;)

    Geht hier null gegen dich.


    Aber alleine schon die ganzen Wellen und Knicke in den Kartondeckeln zeigen mir, dass das einfach kein gescheiter Karton ist. Und die haben auch nix mit der Beschädigung zu tun. Oder die ganzen kleinen "Ausreißungen" an den Ecken/Übergängen zwischen den vertikalen und horizontalen Kanten. Die DHL wird im Zweifel (mMn zurecht) darauf verweisen, dass sowas mit einem AGB-konformen Karton erst gar nicht passieren *kann*. Auch nicht, dass er aufreißt.


    Ein wirklich guter, steifer, zweilagiger Karton sieht auch nach 10x verschicken und grober Behandlung so aus, als wäre das Sperrholz und keine Pappe.


    Wie gesagt, ich will dir da nicht an den Karren fahren. Aber um bei sowas Recht zu bekommen, kann man sein Paket (fast) gar nicht gut genug verpacken. Vor allem kann der Karton erst gar nicht hochwertig genug sein.


    Meine letzte Milan-Bestellung war z.B. in einem vierwelligen(!) Karton verpackt, noch dazu wirklich dicken Wellen. Und das, obwohl das jetzt weder sooo viele noch so extrem dicke/schwere Brocken waren. Der ist quasi unkaputtbar. Teuer, aber da bist du halt auch auf der sicheren Seite.

    So leid es mir tut, aber klarer Fall von nicht AGB-konform verpackt. Der Karton ist so weich, dass er schon beim schief anschauen halb in sich zusammensinkt. Da ist ja fast keine einzige Kante mehr halbwegs gerade. Aber gerade darum geht es ja: Es gibt nicht umsonst eine DIN-Norm für die Kantenbelastbarkeit bei Verpackungskartons. Ohne das jetzt im Detail aufführen zu wollen, aber ich sehe da locker ein halbes Dutzend typischer Indizien, dass das Ding einfach nix taugt. Nicht mal für ein Brettspiel. Und da stürzt sich DHL natürlich sofort drauf, bei sowas sind sie natürlich nicht blöd. :crying:

    Sieht stark nach "Ist in der Maschinerie hängengeblieben und aufgerissen worden".

    Es gibt in dem Sinn keine "Maschinerie" beim Durchlauf in einem Paketzentrum.

    naja, aber DHL kann halt auch sagen "wir haben nix rausgenommen und das Loch war zu klein, als da hätte was rausfallen können, der Empfänger/Versender lügt"


    Also wäre zumindest für mich sehr nachvollziehbar, wenn wirklich nur die zugefügte Beschädigung geschlossen wurde und nicht das komplette Paket nachweislich geöffnet/ersetzt worden ist

    Jo, meinem bescheidenen Know-How nach dürfte genau das die Logik sein. Diese Logik ist auch logisch.


    Grundsätzlich würde ich mal sagen, dass mindestens 75% der Pakete nicht den AGB entsprechen, so wie sie verpackt wurden. die Vorgaben sind zwar recht rigide; andererseits nicht soweit von dem weg, was auch der gesunde Menschenverstand erwarten würde, wie krakos richtig anmerkt.


    Wobei das natürlich schön ätzend ist, wie DHL dann vor allem bei Privaten und kleinen Firmen den Daumen drauf hat. Wenn die Amazon-Idioten aber einfach mal jeden Mist in der OVP losschicken, dann passt das schon. Ich hasse das, wenn mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Ich war auch erschrocken, als ich mal das Chaos im DHL-Sprinter des für uns zuständigen Fahrers gesehen habe. War mir unbegreiflich, wie der Fahrer die Pakete im "Haufen" relativ schnell finden konnte. Evtl. kann Biberle das Rätsel auflösen, wie das gemacht wird. Denkbar wäre für mich, dass der Wagen von jemanden beladen wird, der die Tour kennt und dabei die Pakete in umgekehrter Reihenfolge zur Tour einlädt. Sprich Pakete am Ende der Tour werden zuerst und damit "hinten" im Wagen verstaut, die Pakete für die ersten Adressen als letztes und damit vorne. Oder wird das mittels einer Software gesteuert? Der zweite Punkt der mir unklar ist betrifft das Thema Ladungssicherung. Dafür ist ja analog zu einem LKW letztendlich immer der Fahrer verantwortlich. In der Praxis hat der Paketfahrer vermutlich keine Zeit, die Vorschriften korrekt umzusetzen und im Falle einer Kontrolle würde es mit hoher Wahrscheinlichkeit immer Feststellungen geben. Wie ist das in der Praxis? Gibt es Kontrollen durch die Polizei? Oder weiß die Polizei von diesem Problem und verzichtet eher auf die Kontrolle weil beispielsweise die Lieferdienste meist nur innerorts unterwegs sind und damit das Risiko nicht ganz so hoch ist?

    Von anderen Paketdiensten kann ich nix sagen. Bei der DP muss man zwischen drei Arten unterschieden:

    - Verbund (Pakete plus Briefe in einem Aufwasch)

    - reine Paketfahrer, die in einer reinen Paket-Zustellbasis arbeiten

    - reine Paketfahrer, die in einer "gemischten" Zustellbasis arbeiten, also zusammen mit Verbundfahrern und reinen Briefzustellern

    (es gibt auch "Teilverbund"-Bezirke, wo also innerhalb des Zustellbezirks zum Teil nur Briefe oder Pakete und zum Teil Verbund gefahren wird)


    Ich bin bislang eigentlich grundsätzlich nur Verbund gefahren, kann also nur darüber detailliert Auskunft geben. Da hast du erstens eine feste Route ("Gangfolge"), die durch das Brief-Geschäft bedingt ist ("Haus zu Haus"). Zudem werden immer die nächsten fünf Pakete der Route im Scanner angezeigt. Also alles kein Problem. Wie man dann sein Auto belädt, ist - unter (theoretischer) Beachtung der Sicherheitsvorschriften - dem Zusteller seine eigene Sache. Normalerweise so, dass er alles über die linke Schiebetür entnehmen kann (mit paarmal nachsortieren), das geht am schnellsten/einfachsten.


    Reine Paketfahrer dürfen in einem gewissen Rahmen ihre Tour selbst definieren. Allerdings gibt es seit einiger Zeit eine Art Navisoftware auf einem zweiten Gerät, das die schnellste Tour errechnet. Daran halten sich wohl die meisten.


    Beladen werden bei der DP/DHL die Autos grundsätzlich von den Zustellern selbst.


    Kontrolliert worden bin ich in den zehn Jahren bislang nie, ohne den Grund zu kennen. Tatsächlich sind die Sicherheitsvorschriften in Bezug auf die Zeitkomponente kaum einzuhalten. Die Verantwortung liegt auch komplett beim Fahrer selbst; die Post als Unternehmen ist da raus.

    Auf der anderen Seite weiß ich auch gar nicht, ob die Zusteller die Briefe nicht schon falsch vorsortiert in die Hand gedrückt bekommen und ev. gar nichts dafür können.

    Die so genannten Standard-/Kompaktbriefe kommen seit Ewigkeiten komplett "in Gangfolge" vorsortiert aus den Briefzentren. Dafür gibt es entsprechende Sortiermaschinen (Standardbrief: Diese ehe quadratischen, bei denen man ein A4-Blatt zweimal übers Eck faltet, Kompaktbrief: der eher längliche, bei denen man ein A4-Blatt "drittelt"). Mitunter wird was falsch einsortiert, das liegt aber im Promillebereich. Vorgabe ist allerdings, Briefe vor dem Einwerfen nochmal durchzusehen. Ein falsch eingeworfener Brief ist also grundsätzlich Postboten-Fehler.


    Das will ich auch gar nicht entschuldigen oder rechtfertigen. Allerdings ist es zumindest in meinem Bereich schon so, dass mindestens 50% der von den Leuten reklamierten Briefen, die sie mir auch gleich wieder mitgeben wollen, gar nicht von uns sind, sondern von einem Konkurrenten. Aber das wollen einige auch nach einer Erklärung meinerseits nicht verstehen, dass auch Briefpost nicht automatisch von der Deutschen Post ist.

    Naja, diese Franchise-Läden sind, wie soll man es ausdrücken, relativ "weit weg" vom Konzern selbst. Bei manchen FRanchises erkennst du ja erst gar nicht, dass es nicht das Hauptunternehmen selbst betreibt. Aber im Paketshop-Bereich sind die Vorgaben relativ lax - auch dadurch bedingt, dass du z.B. in Kleinstädten überhaupt erstmal entsprechende Shops finden musst. Die Vorgaben sind entsprechend sparsam, auch was die Öffnungszeiten angeht. Einer unserer örtlichem Shops, ein Getränkemarkt, hat zB grundsätzlich nur nachmittags auf, was ich persönlich ziemlich lächerlich finde.


    Das wird meines Wissens nach aber bei allen einschlägigen Logistikern ziemlich ähnlich gehandhabt.

    Also auf dem Band, das ich benutze, steht "NACHverpackt durch DHL". ;)


    Ansonsten ist das aus der Entfernung natürlich schwierig. Es benutzen halt alle das gleiche Band (Paketzentren, örtliche Zustellbasen etc....), was mMn auch für uns mitunter nicht ideal ist, da wir einfach nicht wissen, wo der Schaden nun festgestellt bzw. wo nachverpackt wurde.


    Und natürlich wird so eine Box dann erstmal komplett geöffnet, um eventuelle Verluste zu überprüfen (Vergleich mit Lieferschein etc.).


    Ich geb dir recht, dass da irgendwas stinkt. Aber Klauen zum selbst behalten wäre schon irrer Zufall und beim Klauen fürs Kohle machen gibt es wohl kaum was ungünstigeres als eine große Brettspielbox.

    Anderer "Vorschlag": wurde tatsächlich nachverpackt, aber ohne Verlust. Rest kannst dir selber denken. ;)

    Also den Umweg über das Zustellfahrzeug hätte man sich auch sparen können ^^

    Jedes Paket wird beim Einladen ins Auto erstmal gescannt. Daran erkennt man im Tracking quasi, dass das Paket an dem Tag auch zugestellt (oder es zumindest versucht) wird. Hin und wieder landet halt eins ohne diesen Scan im Auto, allerdings ist so technisch keine Zustellung möglich. Der Zusteller hat halt einfach zuerst das Paket formell beladen und danach direkt ausgeliefert.

    Paket wird ordentlich versendet. Paket kommt ohne gemeldete Probleme beim Empfänger an. Erweiterungen da, Kartenpacks da, aber kein (OVP) Grundspiel für 90€. Auf dem Paket klebt ein "Neuverpackt von DHL"-Klebeband.

    Also nach hochgerechnet rund 175.000 ausgelieferten Paketen muss ich sagen, dass sowas bei wirklich gut und AGB-konform verpackten Paketen vielleicht im einstelligen Bereich vorkam. Macht in etwa 0,005%. Ich will dir damit absolut nix unterstellen... aber es passiert halt normalerweise einfach nicht. Dass etwas zerdrückt wird oder zerbricht kommt schon mal vor (wobei es auch da meist an der mangelhaften Verpackung liegt), aber hier müsste ja was aufgerissen worden sein. Gibt aber eigentlich im logistischen Ablauf keine Stelle, wo das mit erhöhter Gefahr passieren könnte.

    Also entweder war die Verpackung doch nicht so gut, du hast wirklich extremes Pech gehabt oder es wurde gezielt beschädigt/geöffnet. Letzteres ist aber bei den geschilderten Umständen mMn eher unwahrscheinlich.


    Dass etwas offiziell nachverpackt wurde und (trotzdem) etwas fehlt, kommt sehr selten vor. Von daher ist das Handling solcher Pakete auch nicht unbedingt Routine seitens DHL. Und dass Zusteller evt. die Kundschaft beklaut, nimmt man seitens des AG natürlich offiziell nicht an. Gleichzeitig sollte es da für dich doch ganz gute Chancen geben, Ersatz zu bekommen. Und für die Käuferschutz-Idiotie kann ja DHL nix.

    Die Zustellklassiker gibt's übrigens auch mit umgekehrten Vorzeichen. Jedenfalls hatte ich letzte Woche schönstes Hörtheater: Ich steh mit Paket an der Haustür eines leicht vernachlässigten Bungalows in einer gutbürgerlichen Dorf-Wohnsiedlung. Ich klingle, zwei (meiner Erinnerung nach noch recht kleine) Kinder gehen daraufhin völlig ab. Man hört durch die Tür Rumpeln, Schreie und das typische Bumm, Bumm einer Holztreppe, die jemand runterrennt.


    Auch höre ich eine Männerstimme, verstehe aber nix. Kommt auch niemand. Klingle also nochmal. Wieder Aufruhr, wieder diverse einschlägige Geräusche. Wieder der Papa, diesmal deutlich zu hören: "hey, geht's noch? Wenn das die Post ist und wieder geht, wird der Papa aber böse!" Ich klingle ein drittes Mal und ziehe kurz darauf unverrichteter Dinge mit benachrichtigtem Paket wieder ab.

    Heute warte ich auf GLS und das Tracking ist mitten in der Tour spontan von "noch 12 Stopps" auf "noch 44 Stopps" gesprungen und die Lieferzeit mal eben drei Stunden nach hinten gerutscht. Was das wieder bedeutet, ist auch nicht klar. Meine Vermutung wäre, eine anderer Wagen hat schlappgemacht und der Fahrer musste die Ladung übernehmen

    Das wird vermutlich einfach nur heißen, dass der Fahrer sich an einer bestimmten Stelle entschieden hat, ab sofort eine andere als die "übliche" Route zu nehmen und die Software das entsprechend hochgerechnet hat. Reine Paketfahrer dürfen sich selbstverständlich selbst aussuchen, wie sie ihr Gebiet nun genau abklappern.


    Und zum 1586.-mal: Das ist kein echtes Echtzeittracking. Nirgendwo. Zum Glück. D.h. je nach aktuellem Standort und der "voraussichtlichen" Tour gibt die Software halt immer entsprechend angenäherte/hochgerechnete Werte aus. Da es je nach Logistiker auch entsprechende Geräte/Software gibt, die dem Fahrer die schnellste Tour ausrechnen, halten sich diese logischerweise normalerweise auch dran.

    Mal was anderes... Normalerweise schnurrt DHL bei mir wie ein Kätzchen. Gepackt, zum Weitertransport vorbereitet, in der Region angekommen, Zustelllung. Normalerweise mit maximal einem Werktag dazwischen, oft zum nächsten Werktag. Bin also sehr zufrieden.


    Einzige Ausnahme sind Bestellungen bei Milan, und da kann der Händler nichts für. Schuld scheint stattdessen das örtliche Paketzentrum - das GVZ Bremen, nicht zum ersten Mal. Da läuft das folgendermaßen: Gepackt. Zum Weitertransport vorbereitet. Am nächsten Werktag 6 weitere Male zum Weitertransport vorbereitet. Ein weiteres Mal zum Weitertransport... ihr seht das Muster ;)


    Ich meine, wenn das Paket mal 2 Tage irgendwo liegen würde, das könnte ich verstehen - ist halt viel los bei den Paketdiensten und ich brauche nichts davon dringend. Aber mal ehrlich - was machen die denn da? Einmal vorbereiten reicht normalerweise doch auch. Ist denen langweilig? Ist das eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme? Ist Bremen am Limit? Egal, ich bin einfach neugierig, woran das liegen könnte. Irgendwelche Ideen?

    Nicht direkt.... aber grundsätzlich hat so ein PZ zwei Kerntätigkeiten: Lokale Paketsendungen "einsammeln" und in ganz Deutschland verteilen und als zweites Pakete aus ganz Deutschland sammeln und in das regionale Einzugsgebiet verteilen. Die beiden Prozesse laufen quasi gleichzeitig ab - schließlich sind auch bei einem gewissen Anteil der Pakete Start- und Ziel-PZ identisch. Was natürlich die Idiotie zur Folge haben kann, dass man ein Paket an eine Adresse 10 Kilometer entfernt verschickt, es aber trotzdem locker dreistellige Kilometerzahlen zurücklegt.


    Grundsätzlich gibt es nur rund 35 Paketzentren. Das heißt, die haben ein recht großes Einzugsgebiet.


    Der Aufbau so eines PZ ist eigentlich relativ simpel. An der einen Seite kommen die ganzen Pakete rein. Erstens die, die regional bei den ganzen Filialen, PackStationen, Großkunden (bei unserem z.B. Thomann) etc. eingesammelt werden. Und dann natürlich die, die aus ganz Deutschland von den ganzen anderen PZs angekarrt werden.


    Die werden von unterbezahlten Packern aus den LKWs geholt, auf die Laufbänder geschmissen und gescannt. Entweder ist das Paket für den eigenen Einzugsbereich oder für irgendwo ein anderes PZ in Deutschland.

    Ans Limit bringen so ein PZ, auch zeitlich, *eigentlich* eher diejenigen Pakete, die für den eigenen Einzugsbereich sind. Denn mitunter ist so ein Laster schonmal die ganze Nacht unterwegs und bringt die Dinger erst um drei, vier Uhr morgens im PZ an. Bis zu sechs UHr ist möglich und trotzdem noch eine Zustellung am gleichen Tag drin. Aber wenn da, gerade zur Weihnachtszeit, sehr spät zu viel gleichzeitig kommt...


    Die Ausgangsverteilung ist normalerweise unkritischer, da sie ja schon ab 17.00 Uhr so richtig ins Rollen kommt, wenn die ganzen lokalen LKWs von den Filialen, Stützpunkten etc. eintreffen. Je weiter weg das Paket muss, desto weniger Spielraum ist natürlich.


    Ich stecke nicht 100pro drin. Aber mich wundert manchmal selbst beim Blick aufs Tracking, wie oft ein Paket schon im Ausgangs-PZ versandet. Ist mir auch als halber Insider ein ziemliches Rätsel.


    So richtig stecke ich selbst nicht drin.

    Uh, da habe ich wohl wieder den Jackpot gewonnen. Mein gewünschter Ablageort wurde abgelehnt. Begründung: Der Zusteller hat bei der Begutachtung festgestellt, dass der Ablageort ungeeignet ist.

    Mein Fehler. Die meisten Vorgaben sind nicht bundesweit. Gibt ja relativ viele Hierarchieebenen. Manche sind recht lokal, manche regional, einige wenige wirklich bundesweit. Zumindest bei unserer Niederlassung (Großraum Würzburg) wird inzwischen halt jeder Ablageort akzeptiert.

    Nachgegangen wird dem schon. Bei obigem Fall ist das Ergebnis aber meist eindeutig - Pech gehabt, selber so gewollt.


    Spannender wird es bei einem "guten" Ablageort, also wirklich uneinsehbar, den genauen Platz muss man wirklich erst einmal wissen (bzw. steht er ja im Scanner drin). Hier ist das Ergebnis offen... leider, leider gibt es dann wirklich einige Kollegen, die für einen "weit entfernten" (die paar Meter... außerhalb des eigenen Grundstückes ist eh nicht erlaubt) einfach zu bequem sind und es an eine "einfachere" Stelle ablegen. Dann kommt der Kollege zumindest in Erklärungsnot. Je nach speziellem Fall haftet dann DHL bzw. wird halt der Zusteller in Regreß genommen.


    Es gibt noch einen Spezialfall. Selten, aber kommt schon vor: Kunde findet sein Paket nicht, reklamiert - und es stellt sich heraus, dass der im Scanner hinterlegte (umständlichere) Ort von den Stammzustellern seit Jahren nicht mehr benutzt wird, weil der Kunde so will. ein Neuling hält sich natürlich dran, aber der Kunde kommt im Leben nicht auf die Idee, auch mal am "offiziellen" Ort zu schauen. Bzw. weiß er ihn selbst gar nicht mehr.


    Aber ja, falsch gehandhabte Ablageverträge (bzw. dämliche Ablageorte an sich) sind einer der Hauptreklamationsgründe bzw. DER Hauptgrund für "verschwundene" Pakete.


    Grundsätzlich gehen Logistiker (IMO natürlich erstmal zurecht) davon aus, dass die eigenen Fahrer nix machen. Wenn dann doch einer kriminelle Energie hat, ist es ihm glaube ich ziemlich egal, was das für ein Paket ist. Mit oder ohne Ablage, guter oder schlechter Ort.

    Da hat Corona einfach alles versaut.

    Das mag aus der Sicht eines Vernünftigen so wirken. Letztendlich haben's aber die Leute selbst versaut.


    Die sind einfach dermaßen fixiert auf ihren Paketkonsum, dass ihnen alles andere egal ist. Und ich sage bewusst Paketkonsum, weil mitunter sogar schon egal ist, was drin ist - Hauptsache, es kommt irgendwas. Ohne wärs wohl schon zu langweilig.


    Nicht ohne Grund wird seit ca. einem Dreivierteljahr wirklich JEDER Ablageort akzeptiert. Weil immer mehr Menschen tatsächlich egal ist, wo ihr Paket liegt - Hauptsache, sie haben's noch am gleichen Tag, ohne erst den unbequemen Weg zur Packstation gehen zu müssen. Die Haustür liegt direkt an der Hauptstraße? Sch... egal. Anscheinend macht es den Leuten weniger aus, dass es *eventuell* geklaut werden könnte, als zu wissen, dass man es heute *sicher* nicht mehr in der Hand halten kann.


    Anmerkung: Mit "den Leuten" ist natürlich längst nicht jeder gemeint. Es ist noch nicht mal die Mehrheit gemeint. Aber die Gruppe ist in ihrer Extremität so groß geworden, dass sie automatisch auf viele Dinge großen Einfluss hat.

    Ja, aus irgendeinem Grund hat die DHL mit Berlin partiell enorme Probleme. Die Gründe kenne ich ehrlich gesagt nicht; aber es gibt wohl ziemliche Schwierigkeiten, vernünftiges Personal zu finden. Du brauchst ja schonmal für jeden Haushalt zwei Zusteller. Dennoch denke ich, dass auch für die Berliner zum Großteil DHL die bevorzugte Option ist.


    Der Post-Chef hat mal flapsig gemeint, dass er das Berlin-Geschäft am liebsten an die Polen abtreten würde. ;)

    Kann man (ich) nur vermuten. Typisch wäre, dass natürlich auch bei der Paketverteilung (die wir selbst machen) das ein oder andere Paket im falschen Rollbehälter landet. Je nach Situation vor Ort drückt man es dann dem Kollegen in die Hand oder - gerade bei den neuen/ausländischen Kräften, die null Plan haben, wer welchen Bezirk fährt - scannt man es erst mal auf "Bearbeitung abgegeben".


    Leider benutzen viele dafür den falschen Paketstatus, nämlich "fehlgeleitet". Dabei ist der nur dafür da, wenn das Paket für einen anderen Standort gedacht ist. Dann kann es natürlich zu Verzögerungen kommen, darum der entsprechende verwirrende Tracking-Status (außerdem wird die Laufzeit automatisch um einen Tag verlängert, was natürlich für die internen Zahlen kacke ist).


    Wir sagen's den Leuten regelmäßig, was wann zu benutzen ist. Aber offensichtlich haben nicht nur wir Probleme, das in die Köpfe der Kollegen reinzubekommen.

    Was doch aber auch daran liegt, dass die Filialen offiziell zur Postbank gehören, oder?

    Und inoffiziell? ;)

    Letztendlich hat die DP damit genauso viel/wenig zu tun, als wenn die Hildegard Müller in ihrem Strickliesel-Laden auch Pakete annimmt.


    Aus einer gewissen Logik heraus haben die Postbank-Filialen halt oft noch ein sehr großes Angebot und kundige Mitarbeiter. Aber ob's dort noch Schalterbedienstete gibt, die auf der DP-Gehaltsliste stehen, vermag ich nicht zu sagen.

    Was für ein Unsinn. Die mir bekannten Schalter-Mitarbeiter arbeiten zügig, kompetent (und auch vor 12 Uhr).

    Hm. Wo siehst du denn noch welche? Es ist zwar offensichtlich eine Urban Legend, dass die DP nur noch zwei eigene Filialen hat (Zugspitze und noch irgendwas), aber viele gibt's wirklich nimmer. Selbst echte Großstädte haben teilweise keine betriebseigene Filiale mehr.

    Existiert das Problem deswegen, weil der Mitarbeiter das Porto berechnen muss und damit dann überfordert ist? Üblicherweise kann man doch wirklich alles bereits zuhause vorfrankieren per App. Dann druckt man einfach den Adresszettel aus und klebt ihn auf das Paket und dann ist die DHL-Stelle doch wirklich nur noch der Übergabepunkt für mein Paket?!

    Nicht immer von sich selbst ausgehen. ;)

    Gibt immer noch einen relativ großen Anteil an Vor-Ort-frankierten Paketen (also bei Paketen von Privat an Privat, wobei die ja an sich nur einen sehr geringen Anteil ausmachen.

    Zudem können gerade die Brief-Produkte die Mitarbeiter leicht überfordern.


    Ich muss auch tatsächlich selten, aber regelmäßig den Leuten ihre unterfrankierten Produkte zurückgeben, weils die Filiale einfach versaut hat.