Beiträge von Sepiroth im Thema „Erfahrungen mit Paketdiensten (DHL, DPD, Hermes, UPS, GLS, …)“

    Das mit der Bahn ist lustig. Übertragen wäre das so etwas wie: Du kannst weiter Züge benutzen, musst aber die Lok selbst fahren.

    Das Beispiel Bahn war so nicht gemeint. Nur als ein weiteres Feld, bei dem die Privatisierung zu Vor-, aber eben auch Nachteilen geführt hat.

    Es geht nicht darum, dass etwas gleich bleiben muss. Das Recht auf Lieferung zur Haustür. Was bitte ist denn Aufgabe eines Paketdienstes, wenn nicht die Lieferung ZUM KUNDEN?

    Das ist Deine Forderung, aber eben nicht Dein Recht. Denn auf der anderen Seite steht eben der Paketdienstleister, der das dann nicht mehr anbieten will (oder nur zu einem deutlich erhöhten Preis). Ich möchte übrigens betonen, dass ich diese Entwicklung aus persönlicher Sicht auch überhaupt nicht gut finde, weil ich auch einen größeren Weg zu den nächsten Packstationen zurücklegen muss und zusätzlich bei uns quasi immer jemand daheim ist, wenn der Postbote zweimal klingelt. Das ändert aber nichts an dem oben geschilderten grundsätzlichen Problem. Es ist und bleibt bei einem Angebot von einem Vertragspartner, das Du annehmen kannst oder nicht.

    In jeder anderen Branche wäre jetzt wegen der völligen Neuausrichting von Leistung und Service der Teufel los, wenn jemand solche Ideen hätte.

    Tatsächlich?

    Du weißt, dass Bahnkarten am Schalter mehr kosten, als an einem Automaten und dass man nur noch sehr vereinzelt überhaupt einen Schalter findet? Oder dass immer mehr Supermärkte Selbstbedienungskassen haben, bei denen ich alles selbst scanne? Ich habe da keinen großen Aufschrei gehört, obwohl ich die Auswirkungen als ähnlich groß empfinde.

    Ich kann die Argumente Stadt/Land alle verstehen. Aber das ist doch alles nicht die Frage. Letztendlich ist es ein rein marktwirtschaftliches Problem:


    Paketdienstleister nennt einen Preis für seinen Service. Dieser wird in Zukunft (vermutlich) höher sein, wenn ich das Paket an die Haustür geliefert haben will. Natürlich ist das ein Preissteigerung, aber er kann es halt nicht mehr zu dem vorherigen Preis anbieten. Das passiert doch dauernd, dass Produkte und Dienstleistungen teurer werden. Im Supermarkt gibt es auch dauernd Beispiele, dass Verpackungsinhalte bei gleichem Preis verringert werden.


    Wer behauptet hier dann was von kostenloser Lieferung?

    Natürlich bekommt der Paketdienstleister immer eine Entlohnung für seine Arbeit. Allerdings verlangt der Kunde von den Online-Händlern kostenlosen Versand und verschärft damit massiv das Problem. Denn dadurch muss der Handel Druck auf den Paketdienstleister ausüben un die Preise möglichst reduzieren. Das wurde oben ja schon geschrieben.


    Reich der Spiele

    Das Problem bei Deiner Argumentation ist für mich, dass Du davon ausgehst, dass immer alles gleich bleiben muss und die Paketdienstleister ihr Angebot nicht anpassen dürfen, weil es ein "Recht" auf Auslieferung an die Haustür gibt. Das ist aber (leider?) Vergangenheit. Das gibt es mit der Privatisierung der Post eben nicht mehr und bringt, wie auch bspw. bei der Bahn, halt neben Vorteilen auch Probleme mit sich. Der Markt wird es regeln und jeder einzelne hat die Macht: Keine Pakete mehr ordern und nur noch offline kaufen, wenn nicht an die Haustür geliefert wird. Aber man will ja immer alles und das dann auch möglichst umsonst....