Erfahrungen mit Paketdiensten (DHL, DPD, Hermes, UPS, GLS, …)

  • Da ja jeder nur seine eigene Situation beurteilt, ob es ihm was ausmacht oder nicht, wenn die Pakete künftig grundsätzlich nur noch an eine "Packstation" geliefert werden, gebe ich auch meinen Senf dazu: Für mich als Landei würde das bedeuten, dass ich zahlen muss. Die nächste Stadt würde ich sonst nur im PKW anfahren können, Radfahren (mit entsprechendem Gepäck obendrauf) ist hier bei den vorhandenen Höhenunterschieden als Standart-Fortbewegungsmittel eher ungeeignet - von den Entfernungen mal abgesehen. Also für mich eine reine Verteuerung (da schlechtere Leistung bei gleichem Preis oder mehr löhnen - da stimme ich "Reich der Spiele" zu). Außerdem wird, wenn DHL liefert, hier auch die Briefpost mit verteilt. Ergo wäre es hier so, dass wenn das Konzept der Zentralen Paketausgabe käme und ich nicht mehr an die Haustüre liefern lassen möchte, trotzdem der gelbe Wagen mit der Brief-Post rumfahren würde und ich und x weitere Personen zusätzlich mit ihren Autos zur Station fahren werden. Hört sich für mich jetzt rein umwelttechnisch nicht so prickelnd an. Aber wie gesagt, so ist es halt HIER, wer natürlich neben einer Packstation (und eventuell noch ein schönes Lokal in der Nähe) wohnt, hat da dann vielleicht das große Los gezogen - obwohl, wenn ich und alle anderen künftig mit ihren PKW den ganzen Tag an- und abfahren, ist es dann möglicherweise doch wieder nicht so toll. Und wenn die Packstation eher außerhalb der Ortschaft liegt ist es halt evtl. mit der Erreichbarkeit schlechter. Und ich habe noch die schöne Situation, dass alle Pakete problemlos vor die Haustüre gestellt werden können, wenn niemand da ist. Und das klappt inzwischen mit allen Paketdiensten. Da kommt nix weg. Also MIR PERSÖNLICH wäre es recht, wenn es so bleibt wie es ist.

  • hajott59

    Ich kann Dir nur in allen Belangen Recht geben. Jeder schreibt hier nur SEINE Meinung wie es bei ihm/ihr ist.

    Bei vielen Diskussionen ist dies aber die Hauptursache, dass es zu "schärferen" Diskussionen kommt, da niemand die Lebensrealitäten der Anderen wahrnehmen kann, will oder überhaupt nachvollziehen kann.


    Wenn man in einer großen Stadt wohnt ist es für viele meist echt kein Problem, es gibt genügend Paketshops etc. Die gleiche Diskussion gibt es ja bei Games(Konsole, PC). Download ist viel besser etc. Das Argument kommt immer von Leuten die Ballungsgebieten leben. Wenn man über den Tellerrand rausschaut, dann würde man halt leider erkennen, dass die Infrastruktur am Land meist beschissen ist. Schlechtes und langsames Internet, kaum einen Paketshop, des Weiteren ist nicht jeder mobil. In der Stadt meist kein Problem, da öffentlicher Verkehr, aber versucht, dass mal auf dem Land wo am Tag zwischen 5 bis 8 Busse fahren.

    Interessant sind auch die immer die Angaben wie lange die Geschäfte geöffnet haben. Ja in Deutschland und in größeren Städten ist es vielleicht Usus das es Öffnungszeiten gibt die bis 23 Uhr oder noch länger gehen, aber am Land definitiv nicht. In Österreich gibt es auch in größeren Städten(ca. 100 000 Einwohner, für viele Deutsche vielleicht ein kleines Nest, so aber nicht in Österreich) an denen die Shops zum Abholen am Samstag nicht geöffnet haben und deren Öffnungszeiten folgend aussehen 8-12 Uhr und 14-18 Uhr.

    In kleineren Ortschaften gibt es nicht mal Shops wo die Pakete abgegeben werden.

    Weiters gibt es Leute die nicht mobil sind im Sinne das sie ein Auto besitzen. Wie sollen die ein schweres und unhandliches Paket fußläufig nachhause bringen, obwohl sie dafür nach jetzige Rechnung dafür bezahlt haben.


    So das war es mal fürs Erste und als kleine Erklärung, ich habe diese Probleme alle nicht, da ich das Glück habe, dass 99% meiner Pakete entgegengenommen werden(Wunschortzustellung). Weiters kenne ich meine Fahrer und die rufen mich sonst auch mal an, wenn es ein Problem geben könnte. Ausnahme hier ist GLS(der schlimmste Verein überhaupt)

  • Reich der Spiele

    Ich denke, ich verstehe was du meinst.

    Im Endeffekt ist es doch so, daß die Dienstleister ihren Service für das gleiche Geld verschlechtern indem sie nicht mehr nach Hause liefern.

    Zahlt der Kunde drauf erbringt man erst die Leistung, welche man eigentlich eh erbringen muss.

    Und egal wie man es dreht und wendet...auch wenn ich Packstationen und Paketshops gut finde, so ist es für mich als Kunden immer mit (mehr)Aufwand verbunden, und trotzdem ich den Preis bezahle, welcher mir eine Lieferung bis an die Tür versichert.

    Ist doch eine toll Idee der Dienstleister, man spart bei den Zustellungen und viele, sehr viele Kunden sind bereit oder können nicht anders als für eine Tür-Zustellung extra zahlen. Da klingelt die Kasse doppelt.

    Andersherum wäre es natürlich schön es mal so zu machen, das eine Lieferung an eine Sammelstelle günstiger wird.

    Ich persönlich finde die aktuellen Preise so wie sie sind ok...aber halt für die zugesicherte Leistung.... und die geht im Normalfall bis an die Tür!

  • Ich persönlich bin einfach mal so frei und werfe in den Raum, dass sich die Paketdienste bestimmt dessen bewusst sind, dass die Abholmöglichkeiten noch verbessert werden müssen und dass sie daran bereits arbeiten. Selbst Händler wie Amazon arbeiten an Möglichkeiten den Zugriff auf die eigene Ware zu erleichtern. Manche Lösungen werden kostenlos sein, wie Packstationen und andere werden etwas kosten, wie der eigene Paketkasten vor der Tür. Ich gehe also nicht davon aus, dass die IST-Situation der Abholstellen so bleibt und sie einfach die Lieferung an die Haustür verteuern werden. Das könnte zu massiven Kundenverlusten führen und das können sich diese Unternehmen erst recht nicht leisten.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.


  • Die realen Verhältnisse im Logistikwesen einfach zu ignorieren und auf seinem "Recht" auf kostenlose Lieferung zu bestehen ist in erster Linie ignorant und selbstbezogen, und wenig konstruktiv.

    Tatsächlich haben die KEP-Dienstleister große Probleme, die für die letzte Meile notwendigen Fachkräfte in ausreichendem Ausmaß zu finden und zu halten. Was vor allem an dem bescheidenen Verdienst und den schlechten Arbeitsbedingungen liegt.

    Siehe dazu:

    Das Logistikjahr 2019 – eine qualitative und quantitative Prognose der Logistikweisen | BVL Blog

    Zitat

    These 6 (Personal): Fahrermangel besteht besonders im Nahverkehr

    Der größte quantitative Mangel und die höchste Fluktuation bestehen im Regional- und Nahverkehr, wo auch die meisten Erwerbstätigen zu finden sind. Die Gründe dafür sind die höheren Mindestqualifikationen wie Sprache, Umgang mit dem Kunden, Nutzung MDE etc. Da weder das Image, noch die Bezahlung dieses Beschäftigungssegments wettbewerbsfähig sind, wird das Problem weiterhin bestehen. Im Fernverkehr ist es durch internationale Personalgewinnung und Personalentwicklung einfacher zu lösen. Weitere Engpässe bestehen in quantitativ kleineren Logistiksegmenten wie bspw. bei Schienenfahrzeugführern.


    Gleichzeitig drücken die großen Versandhäuser die Preise für Zustellungen, obwohl die Zustellung B2C, also direkt beim Konsumenten, die KEP-Dienstleister anbieten, sowieso schon höhere Kosten und geringere Margen hat als Lieferungen zu Geschäftskunden/Firmen (B2B).

    KEP-Dienste: Wer zahlt, bestimmt den Preis? – Kille-Pitch Nr. 26 | BVL Blog

    Zitat

    Den Effekt des höheren Bedarfs an Kapazitäten spüren wir an Weihnachten: Pakete kommen später oder gar verspätet an, da sie nicht mehr ausgeliefert werden können. Davon gehen 84% der vom Händlerbund befragten Teilnehmer der „Weihnachtsstudie 2018“ aus. Im Jahre 2017 waren es gerade die Hälfte, 2016 nur gut ein Drittel. Dies mag auch an den Sortierkapazitäten liegen, der Hauptgrund findet sich jedoch auf der Last Mile.

    Marktmacht und Gewohnheit

    Der offensichtlichste Grund liegt in den fehlenden Fachkräften für die Paketauslieferung, wie auch in einem anderen Beitrag hier auf dem BVL-Blog beschrieben. Während im Fernverkehr das Fahrerproblem weitestgehend durch unternehmensinterne Maßnahmen in den Griff zu bekommen ist, ist dies im Nahverkehr weniger leicht möglich – wie im letzten Blog der Logistikweisen beschrieben. Arbeitsbedingungen und Bezahlung sind neben dem Image sicherlich die wichtigsten Gründe. KEP-Unternehmen werden in die Zange genommen und sind Opfer ihres Erfolgs: Weder die Versender, insbesondere die großen (wegen ihrer Marktmacht), noch die Empfänger (wegen der Gewohnheit) sind bereit, mehr oder überhaupt etwas für die Verteilung der Pakete zu bezahlen. Auch wenn die Paketdienste (zuletzt DPD und Hermes, wie das Handelsblatt berichtete) höhere Preise ankündigen – die Frage bleibt, ob sie sich gegen die Einkaufsmacht der großen Online-Konzerne diese durchsetzen können.

  • Wer behauptet hier dann was von kostenloser Lieferung?

    Die Logistiker haben vor allem durch die großen Versandhändler doch Probleme, die fürstliche Rabatte von den Logistikern bekommen. Gleichzeitig ist es denen immer noch zu teuer und stampfen eigene Logistiker aus dem Boden mit noch schlechteren Arbeitsbedingungen und -zahlungen.

  • Die Argumentation mit: Und was ist mit denjenigen, die auf dem Land leben? ist doch müßig.

    Das Leben in der Stadt hat Vor- und Nachteile; das Leben auf dem Land ANDERE Vor- und Nachteile.


    Auf dem Land habe ich auch nicht die Auswahl an Ladengeschäften, die ich in der Stadt habe - und damit weniger Preiskampf und damit in der Regel höhere Preise. Auf der anderen Seite direkt Zugriff auf die regionalen Angebote der Landwirte. Die Liste mit Vor- und Nachteilen ließe sich beliebig fortsetzen... aber es bleibt am Ende doch so, dass die Logistik für Paketauslieferungen in der Stadt enger, knapper und effezienter abläuft, als auf dem Land.


    Da könnte ich als "Stadtmensch" auch sagen: Jahrzehnte lang habe ich denselben Preis für den Paketversand bezahlt wie die Landmenschen, aber die Auslieferung an mich war VIEL günstiger, da ja kürzere Wege pro Person - anteilig - in der Stadt anfallen! Also habe ich Jahrzehnte die Auslieferung aufs Land subventioniert... ;)

  • Ich kann die Argumente Stadt/Land alle verstehen. Aber das ist doch alles nicht die Frage. Letztendlich ist es ein rein marktwirtschaftliches Problem:


    Paketdienstleister nennt einen Preis für seinen Service. Dieser wird in Zukunft (vermutlich) höher sein, wenn ich das Paket an die Haustür geliefert haben will. Natürlich ist das ein Preissteigerung, aber er kann es halt nicht mehr zu dem vorherigen Preis anbieten. Das passiert doch dauernd, dass Produkte und Dienstleistungen teurer werden. Im Supermarkt gibt es auch dauernd Beispiele, dass Verpackungsinhalte bei gleichem Preis verringert werden.


    Wer behauptet hier dann was von kostenloser Lieferung?

    Natürlich bekommt der Paketdienstleister immer eine Entlohnung für seine Arbeit. Allerdings verlangt der Kunde von den Online-Händlern kostenlosen Versand und verschärft damit massiv das Problem. Denn dadurch muss der Handel Druck auf den Paketdienstleister ausüben un die Preise möglichst reduzieren. Das wurde oben ja schon geschrieben.


    Reich der Spiele

    Das Problem bei Deiner Argumentation ist für mich, dass Du davon ausgehst, dass immer alles gleich bleiben muss und die Paketdienstleister ihr Angebot nicht anpassen dürfen, weil es ein "Recht" auf Auslieferung an die Haustür gibt. Das ist aber (leider?) Vergangenheit. Das gibt es mit der Privatisierung der Post eben nicht mehr und bringt, wie auch bspw. bei der Bahn, halt neben Vorteilen auch Probleme mit sich. Der Markt wird es regeln und jeder einzelne hat die Macht: Keine Pakete mehr ordern und nur noch offline kaufen, wenn nicht an die Haustür geliefert wird. Aber man will ja immer alles und das dann auch möglichst umsonst....

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Das Problem ist für mich, dass es ein halbes Dutzend Paketdienstleister gibt. Genau deshalb ist die Versorgung mit Paketshops auf dem Land so mies (und auch in Städten kann es einem passieren, dass z.B. ein Paket in einer Packstation am anderen Ende der Stadt landet, weil die gewünschte Packstation voll war).


    Die einzelnen Anbieter scheinen sich auch nicht auf gemeinsame Paketshops/Packstationen/etc. für die "letzte Meile" einigen zu können, was dann die Angabe einer solchen Adresse als Lieferadresse sofort kritisch macht, weil das Funktionieren vom Lieferdienst abhängt, den der Versender verwendet, und das sollte nicht das Problem des Bestellers sein. Oder würde hier jemand z.B. bei Kickstarter mit unbekanntem Fulfillment Center als Lieferadresse freiwillig "GLS-Paketshop 08/15" oder "Packstation 4711" eintragen? Da hätte doch jeder Angst, dass sein Paket als "nicht zustellbar" irgendwo verschwindet -- und das völlig zurecht!


    Ich verstehe ja die Probleme der Lieferdienste. Aber so, wie es im Moment läuft, wird alles für den Kunden tendenziell immer schlechter. Da kann man sich dann durchaus fragen, ob staatliche Regelungen bzw. staatliche Monopole wie früher für die Post nicht vielleicht doch in ausgewählten Bereichen (!!) der bessere Weg sind als komplette Privatisierung. Ich will nicht zurück in die Vergangenheit, aber staatliche Regelungen, die z.B. gemeinsame lokale Paketzentren für alle Lieferdienste incl. gleicher Preise für alle gesetzlich vorschreiben würden, würde ich sofort begrüßen.

  • Das Problem ist für mich, dass es ein halbes Dutzend Paketdienstleister gibt. Genau deshalb ist die Versorgung mit Paketshops auf dem Land so mies (und auch in Städten kann es einem passieren, dass z.B. ein Paket in einer Packstation am anderen Ende der Stadt landet, weil die gewünschte Packstation voll war).


    Die einzelnen Anbieter scheinen sich auch nicht auf gemeinsame Paketshops/Packstationen/etc. für die "letzte Meile" einigen zu können, was dann die Angabe einer solchen Adresse als Lieferadresse sofort kritisch macht, weil das Funktionieren vom Lieferdienst abhängt, den der Versender verwendet, und das sollte nicht das Problem des Bestellers sein. Oder würde hier jemand z.B. bei Kickstarter mit unbekanntem Fulfillment Center als Lieferadresse freiwillig "GLS-Paketshop 08/15" oder "Packstation 4711" eintragen? Da hätte doch jeder Angst, dass sein Paket als "nicht zustellbar" irgendwo verschwindet -- und das völlig zurecht!


    Ich verstehe ja die Probleme der Lieferdienste. Aber so, wie es im Moment läuft, wird alles für den Kunden tendenziell immer schlechter. Da kann man sich dann durchaus fragen, ob staatliche Regelungen bzw. staatliche Monopole wie früher für die Post nicht vielleicht doch in ausgewählten Bereichen (!!) der bessere Weg sind als komplette Privatisierung. Ich will nicht zurück in die Vergangenheit, aber staatliche Regelungen, die z.B. gemeinsame lokale Paketzentren für alle Lieferdienste incl. gleicher Preise für alle gesetzlich vorschreiben würden, würde ich sofort begrüßen.

    Es stimmt sicher, dass die KEP-Dienste besser zusammenarbeiten müssten, gerade bei sowas wie Packstationen. Es sollte in ihrem Interesse sein, die Probleme bei der letzten Meile gemeinsam in Angriff zu nehmen.

    Bei dem Vergleich mit der Post stimme ich Dir nicht zu. Vor der Privatisierung lag das Paketaufkommen doch nur bei einem Bruchteil des heutigen Standes.

    Bei der Gehalts- und Kostenstruktur des Staatsunternehmens Deutsche Post wäre eine Zustellung zu den heute üblichen Preisen, also meistens kostenlos für den Endkunden, meines Erachtens nicht möglich gewesen, oder wenn, dann nur unter Inkaufnahme von Verlusten, die am Ende wir als Steuerzahler alle hätten tragen müssen.

  • Hier mal ein Artikel im Stern dazu: DHL, Hermes, GLD, DPD: Mit diesen Problemen kämpft die Branche | STERN.de

    Insbesondere die Aussage der Dame von GLS :

    "Putz moniert, dass viele Empfänger nicht zu Hause sind beim Zustellversuch. Pakete würden bestellt, obwohl klar sei, dass niemand da ist, wenn der Bote klingelt."

    ist irgendwie bezeichnend, was bin ich aber auch für ein böser Kunde...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Hier mal ein Artikel im Stern dazu: DHL, Hermes, GLD, DPD: Mit diesen Problemen kämpft die Branche | STERN.de

    Insbesondere die Aussage der Dame von GLS :

    "Putz moniert, dass viele Empfänger nicht zu Hause sind beim Zustellversuch. Pakete würden bestellt, obwohl klar sei, dass niemand da ist, wenn der Bote klingelt."

    ist irgendwie bezeichnend, was bin ich aber auch für ein böser Kunde...


    Moment,


    also bitte mal Kontext zitieren!


    "Putz moniert, dass viele Empfänger nicht zu Hause sind beim Zustellversuch. Pakete würden bestellt, obwohl klar sei, dass niemand da ist, wenn der Bote klingelt. Dies sei umso unverständlicher, als es doch Alternativen wie Paketshops gebe. In Dänemark etwa würden solche Abhol-Geschäfte viel stärker genutzt."


    Sicherlich die Worte : "dass niemand da ist, wenn der Bote klingelt" ist schon sehr überspitzt, da man genaue Zeitangaben nicht machen kann bzw. die Leute ja auch Arbeiten sind oder sonst was. Aber im ganzen fände ich es gut wenn es Anlaufstellen gibt wo ich hingehen kann.


    Wenn das ein großes Containerhaus ist wo die Firmen das Einlagern, und ich kann hingehen und mein Zeug abholen, wäre das ja klasse. Als Alternative halt so ein Shop.

    Meine BGG Sammlung

    Meine aktuelle Top 10:

    1 Starcraft: Das Brettspiel | 2 Twilight Imperium: Fourth Edition | 3 Terraforming Mars

    4 Brass: Lancashire & Birmingham | 5 51st State | 6 Mahjong |7 Gaia Project

    8 Viticulture EE All-In | 9 Rallyman Dirt | 10 Ascension: Deckbuilding Game

  • Ein Problem ist, wie bereits erwähnt, dass der Handel die Paketdienstleister zwingt die Pakete möglichst billig zu machen (Mengenrabatte etc).

    Was der Endkunde für 31,5kg Pakete privat bezahlt brauch ich nicht zu erwähnen.

    Der Handel bezahlt für dieselbe Leistung, je nach Größe d. Unternehmens bzw. Marktmacht/Paketmenge einen Bruchteil.

    (Ich habe von einer Quelle erfahren, teilweise nur 1,50€, was ich insofern auch schon leicht unfair finde).

    Einmal editiert, zuletzt von Krazuul ()

  • Reich der Spiele

    Ich denke, ich verstehe was du meinst.

    Danke. Ich habe wirklich das Gefühl, dass viele andere jubeln, weil sie jetzt etwas Bewegung bekommen und ihre zum Teil schweren Pakete aus dem Paketshop holen dürfen.

    Die realen Verhältnisse im Logistikwesen einfach zu ignorieren und auf seinem "Recht" auf kostenlose Lieferung zu bestehen ist in erster Linie ignorant und selbstbezogen, und wenig konstruktiv.

    Tatsächlich haben die KEP-Dienstleister große Probleme, die für die letzte Meile notwendigen Fachkräfte in ausreichendem Ausmaß zu finden und zu halten. Was vor allem an dem bescheidenen Verdienst und den schlechten Arbeitsbedingungen liegt.


    Diese Aussage (1. Teil) ist nun wirklich Bullshit und völlig an der Diskussion vorbei.

    Ich würde auch 10 Euro pro Lieferung zahlen. Aber es ist schlicht unverschämt, Pakte zur Lieferadresse nur noch gegen Aufpreis zu liefern oder dem Kunden Arbeit aufzubürden. Es ist der verdammte Job eines Paketdienstes, das Ding zum Kunden zu bringen, und nicht, es abholen zu lassen. Darum geht es. Hier findet ein erheblicher Paradigmenwechsel statt, eine extreme Leistungseinschränkung und ein extremer Serviceverlust.

    Der 2. Teil wird schon interessanter. Gerade vor dem Hintergrund von Punkt 1. Das zu diskutieren, führt aber vielleicht zu weit. Sonst sind wir schnell in wirtschaftlichen Details.


    Reich der Spiele

    Das Problem bei Deiner Argumentation ist für mich, dass Du davon ausgehst, dass immer alles gleich bleiben muss und die Paketdienstleister ihr Angebot nicht anpassen dürfen, weil es ein "Recht" auf Auslieferung an die Haustür gibt. Das ist aber (leider?) Vergangenheit. Das gibt es mit der Privatisierung der Post eben nicht mehr und bringt, wie auch bspw. bei der Bahn, halt neben Vorteilen auch Probleme mit sich. Der Markt wird es regeln und jeder einzelne hat die Macht: Keine Pakete mehr ordern und nur noch offline kaufen, wenn nicht an die Haustür geliefert wird. Aber man will ja immer alles und das dann auch möglichst umsonst....


    Das mit der Bahn ist lustig. Übertragen wäre das so etwas wie: Du kannst weiter Züge benutzen, musst aber die Lok selbst fahren.

    Es geht nicht darum, dass etwas gleich bleiben muss. Das Recht auf Lieferung zur Haustür. Was bitte ist denn Aufgabe eines Paketdienstes, wenn nicht die Lieferung ZUM KUNDEN? In jeder anderen Branche wäre jetzt wegen der völligen Neuausrichting von Leistung und Service der Teufel los, wenn jemand solche Ideen hätte. Und hier im Forum finden das viele toll, dass sie jetzt als verkappter Paketdienst arbeiten dürfen. ich kapier es nicht.

    Und zu den Paketshops. Viele scheinen hier von DHL auszugehen. Die wollen das aber gart nicht machen. Es geht um Hermes, GLS und DPD. Und da sind selbst in der Großstadt die Shops nicht an jeder Ecke. Mein Beispiel hier aus meiner 15.000-Seelen-Gemeinde (immerhin eine Stadt!) ca. 15 km vor Hannover: Hermes liegt nur mit Auto gut erreichbar, aus den Dörfern drum herum musst man per Auto anreisen. Hat zudem bescheidene Öffnunsgzeiten. DPD ist aus den umliegenden Dörfern ebenfalls nur per Auto erreichbar. Mit Glück fährt ein Bus, Shop liget zumindets halbwegs zentral. GLS ist hier, in dieser ganzen Gemeinde nicht einmal vor Ort. Hier muss man in die nächste Kleinstadt fahren. Wie gesagt, wir reden hier NICHT vom platten Land, sondern vom Speckgürtel einer Großstadt.

    Wer mal ein Paket mit 5 - 10 großen Spielen bestellt und irgendwo abgeholt hat, weiß zudem, wie "unfassbar federleicht" der Transport zu Fuß, Fahrrad, U-Bahn oder Bus ist. Also doch Auto? Ihr scheint ja nur kleine Päckchen vom großen A zu bekommen, die gut in die Tasche passen. Viele Pakete sind aber echt schwer. Viel Spaß beim Tragen. Speziell im Winter (so es denn noch einen gibt).

    Wie gesagt: Mir geht es weder um die Kosten, noch um die ohnehin diskussionswürdigen Details. Es findet hier eine extreme Einschränkung der bishrigen Dienstlestung statt. Kunden sollen umerzogen werden und die Arbeit des Dienstes verrichten - und freuen sich noch darüber. Klar, ich hole auch mal ein kleines Päckchen be der Post ab. Die hat ja auch lang genug auf. Aber wer will denn freiwillig jedes mal zum Paketshop oder für die eigentliche Leistung, den Transport zum Kunden, mehr bezahlen?

    Alternative Vorschläge habe ich übrigens gemacht. Und wie gesagt: In jeder anderen Branche wäre das Geschrei groß. Überlegt mal, was passiert, wenn ihr eure post selbst ab holen müsstet. Jeden Tag. Oder eure Badewanne ausbauen müsst, um sie zum Klempner zu bringen. So bescheuert finde ich diesen bescheuerten Vergleich nicht einmal.

    Und dann noch mit einem Gerücht aufräumen: Wenn ich richtig informiert bin, schafft es selbst GLS, 93 % seiner Pakete mit Standardlieferung beim ersten Versuch zuzustellen. So schlimm kann es also um den nicht anwesenden Kunden nicht bestellt sein.

  • Ich als Kunde buche eine Leistung und erwarte, das diese auch so durchgeführt wird (der Preis sei erstmal außen vor). Aus meiner Sicht ergibt sich das Problem aus den Tatsachen - erhbeliches Mehraufkommen durch Onlinehandel, zu große Rabatte bei Handelsriesen, weiterhin zu wenig und zu schlecht bezahltes Personal.

    Das sollte auch kein großes Geheimnis sein, nur haben manche Dienstleister es anscheinend immer noch nicht verstanden, wie man in der Welt heutzutage sich von anderen hervorhebt. Das Zauberwort ist recht simpel: Service! Das heißt nicht, das alles umsonst sein soll. Aber die kundenorientierte Ausrichtung muss vorhanden sein. Wenn ich das nun mit der Aussage von dieser Fr. Putz übereinanderlege, kann ich nur sagen "falscher Job, 6 - setzen"!

    Diese Aussage müsste korrekterweise wie folgt lauten:

    "Selbstverständlich versuchen wir alles um unserem Lieferauftrag bestmöglich zu erfüllen. Sollte es sich dann doch nicht vermeiden lassen an die angegebene Adresse zu liefern, stellen wir selbstverständlich eine zentrale Sammelstelle zum abholen bereit."

    So wird ein Schuh draus, und nicht diese lapidare und dem Servicegedanken widersprechende Ausage...


    Wie war das noch bei den Anbietern für Busreisen? Die Konsolidierung hielt mWn nur Flixbus am leben, auch die Paketbranche wird vermutlich Opfer haben.

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  • Bzgl. Lieferung zur Haustür:

    Das will ich gar nicht, meine Partnerin und ich sind nämlich von 7.30-17.00 Uhr nicht zuhause.

    Und das wird bei sehr vielen Leuten der Fall sein, denn ohne 2 Einkommen wird es doch heutzutage nichts mehr bzw. wollen die Partner ja auch arbeiten.

  • Das mit der Bahn ist lustig. Übertragen wäre das so etwas wie: Du kannst weiter Züge benutzen, musst aber die Lok selbst fahren.

    Das Beispiel Bahn war so nicht gemeint. Nur als ein weiteres Feld, bei dem die Privatisierung zu Vor-, aber eben auch Nachteilen geführt hat.

    Es geht nicht darum, dass etwas gleich bleiben muss. Das Recht auf Lieferung zur Haustür. Was bitte ist denn Aufgabe eines Paketdienstes, wenn nicht die Lieferung ZUM KUNDEN?

    Das ist Deine Forderung, aber eben nicht Dein Recht. Denn auf der anderen Seite steht eben der Paketdienstleister, der das dann nicht mehr anbieten will (oder nur zu einem deutlich erhöhten Preis). Ich möchte übrigens betonen, dass ich diese Entwicklung aus persönlicher Sicht auch überhaupt nicht gut finde, weil ich auch einen größeren Weg zu den nächsten Packstationen zurücklegen muss und zusätzlich bei uns quasi immer jemand daheim ist, wenn der Postbote zweimal klingelt. Das ändert aber nichts an dem oben geschilderten grundsätzlichen Problem. Es ist und bleibt bei einem Angebot von einem Vertragspartner, das Du annehmen kannst oder nicht.

    In jeder anderen Branche wäre jetzt wegen der völligen Neuausrichting von Leistung und Service der Teufel los, wenn jemand solche Ideen hätte.

    Tatsächlich?

    Du weißt, dass Bahnkarten am Schalter mehr kosten, als an einem Automaten und dass man nur noch sehr vereinzelt überhaupt einen Schalter findet? Oder dass immer mehr Supermärkte Selbstbedienungskassen haben, bei denen ich alles selbst scanne? Ich habe da keinen großen Aufschrei gehört, obwohl ich die Auswirkungen als ähnlich groß empfinde.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

    Einmal editiert, zuletzt von Sepiroth ()

  • Ich würde Tankstellen als die idealen Paket-Stationen ansehen.


    Es gibt sie einigermaßen flächendeckend, sie haben meist den nötigen Platz bzw. könnten ihn sich relativ einfach schaffen, sie haben ideale Öffnungszeiten, und das Personal könnte die Pakete gut zwischen den Tank-Kunden ausgeben.


    Leider gibt es sowas in unserer Nähe nicht.


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ich glaube, einige unterliegen hier dem Trugschluss, sie seien die Kunden der Paketdienstleister.

    Dem ist aber (leider) nicht so.

    Der Kunde ist immer der Versender (wie viele schon aus leidiger Erfahrung bei fehlerhafter/unterlassener Zustellung wissen).

    Und dieser Kunde hat erstmal Interesse an einer möglichst billigen Zustellung. Immerhin verlangt er in vielen Fällen auch vom Empfänger nichts dafür.


    Krazuul: Ich denke, die Dame von GLS, die Torlok zitiert, ärgert sich vor allem über Kunden, die Dinge bestellen, ohne sich irgendwelche Gedanken über die Realisierbarkeit der Zustellung zu machen. Also sind wahrscheinlich die meisten hier im Forum von diesem Forum Vorwurf ausgenommen.


    Wer keine Abstellerlaubnis hinterlegt oder Nachbarn angibt, bei denen das Paket abgegeben werden kann (weil er/sie weiß, dass diese zuhause sind), handelt natürlich verantwortungslos und verursacht unnötigen Aufwand/Kosten. Ich sehe nicht, was an dieser Feststellung falsch sein soll.

  • Ich finde es lustig das es immer noch Leute gibt die bei der Aussage "kostenlose Lieferung" tatsächlich davon ausgehen hier etwas Geschenkt zubekomnen. Dieses "kostenlos" ist in der Kalkulation des Sortiment eingepreist.


    Klar kann ein Paketdienstleister sein Angebot anpassen und die Haustürlieferung nur noch als besonderen Service gegen Aufpreis anbieten. Klar werde ich dann schauen welcher Shop mit welchen Versandhändler zusammen arbeitet und mein Einkaufverhalten anpassen Mach ich jetzt auch schon bei GLS als Ausschlusskriterium

  • Ich glaube, einige unterliegen hier dem Trugschluss, sie seien die Kunden der Paketdienstleister.

    Nein, das ist mir schon klar. Ich bestelle bei XY ein Produkt und gebe alle nötigen Daten an, ob der dann das bei mir pers. abliefert oder einen Paketdienst beauftragt, ist mir schnurz. Sollte ich, was wahrscheinlich ist, nicht gerade am Zentrallager des Zustelldienstes wohnen, tut es mir leid. Umziehen werde ich aber trotzdem nicht. Auch wenn ich nicht selber zu Hause sein sollte, kann es immer noch beim Nachbarn "ersatzzugestellt" werden. Das Thema gab es auch mal vor einiger Zeit...

    Ich hatte erst kürzlich das "Vergnügen" mit GLS - trotz gut sichtbar angebrachtem Hinweis "bitte bei Nachbar XY abgeben" durfte ich 8km zur Sammelstelle fahren.

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  • Ich glaube, einige unterliegen hier dem Trugschluss, sie seien die Kunden der Paketdienstleister.

    Dem ist aber (leider) nicht so.

    Der Kunde ist immer der Versender (wie viele schon aus leidiger Erfahrung bei fehlerhafter/unterlassener Zustellung wissen).

    [..]

    Das stimmt nicht ganz. Auftraggeber und unmittelbar Zahlender ist der Versender. Kunden sind Auftraggeber und der häufig eigentlich zahlende Empfänger. Der Empfänger ist zudem Kunde des Auftraggebers. Aber es ist verkürzt, dass der Empfänger kein Kunde des Paketdienstes wäre.

    Übrigens zahlen die Adressaten den Preis auch bei Amazon Prime und anderen portofreien Lieferungen. Denn diese Kosten sind im Produktangebot eingepreist. Dass Paketlieferungen ggf. in der Breite zu günstig sind, hat (selbst verursachte) Gründe. Aber das würde ich hier gar nicht diskutieren wollen. Zumal die Unternehmen ja trotz Dumpings Gewinne einfahren.

    Wer keine Abstellerlaubnis hinterlegt oder Nachbarn angibt, bei denen das Paket abgegeben werden kann (weil er/sie weiß, dass diese zuhause sind), handelt natürlich verantwortungslos und verursacht unnötigen Aufwand/Kosten. Ich sehe nicht, was an dieser Feststellung falsch sein soll.

    Verantwortungslos? Ich bitte dich. Niemand beschwert sich, wenn Pakete beim Nachbarn landen (da stellen die übrigens im Normalfall automatisch zu), hinter dem Haus, so möglich, oder zurück zum Shop gehen. Immerhin gibt es Menschen, die in der Regel nicht 6 Werktage von 7 - 21 Uhr arbeiten. Je nach Ort, Versender und Route können nämlich auch Berufstätige ganz wunderbar die Lieferung persönlich entgegennehmen. Von Samstagszustellung, die zumindest DPD und Hermes bieten, ganz zu schweigen. Mein Vorschlag wäre ja, dass in Fällen von Zustellproblemen durchaus ein Zuschlag akzeptabel wäre wegen der Mehrarbeit. Darüber hinaus gibt es in solchen Fällen schon jetzt die Möglichkeit, einen Teil der Sendungen vorab umzuleiten, Abstellerlaubnisse zu erteilen und und und. Natürlich nutzt das nicht jeder. Häufig weiß man ja auch nicht, ob und wann ein Paketbote kommt.

    Es bleibt die Frage: Wie definieren die Paketdienste ihre Aufgabe und Leistung? Und hier soll offenbar die bisherige deutlich reduziert werden. Vom Service ganz zu schweigen. Das ist irgendwann eine Frage des Selbstverständnisses. Ein Paketdienst, der üblicherweise nicht oder nur gegen Aufpreis ausliefert, hat zumindest für mich die Daseinsberechtigung verloren.

  • Wenn die Paketdienstleister ein vernünftiges Trackingsystem samt Re-Routing-Option technisch realisiert hätten, wäre es auch ein Leichtes (oder zumindest deutlich leichter), hier kurzfristig aktiv zu werden und die Zustellbarkeit zu einem Zeitpunkt sicherzustellen, wo man selbst die hierfür benötigten Informationen hat (also nicht 3 Tage im Voraus). In der Praxis läuft es bei den meisten Dienstleistern doch aber darauf hinaus, dass das Tracking sich im Bestfall auf "kommt morgen" beschränkt.


    Auch mit Ansätzen wie Abendzustellung und vernünftigen Zustellzeitfenstern (macht Amazon Logistics beides bei uns gefühlt vermehrt) könnte man hier die Zustellrate deutlich erhöhen. Aber da bin ich auch Prime-Kunde und zahle eben auch explizit Geld für die Zustellung (wenn auch als Flatrate).


    Aber wenn ich zum Bestellzeitpunkt keine verlässliche Aussage darüber bekomme, an welchem Tag das Paket kommen wird, und ich dann nach Versand nur unzureichende Informationen über den genauen Zustellzeitpunkt erhalte und nur umständlich re-routen kann, dann kann ich mir auch keine Gedanken über die Zustellbarkeit machen. Und wenn dann die Re-Routing-Optionen (Post, Paketshops) auch noch vernünftige Öffnungszeiten hätten ... in der Großstadt Augsburg öffnet unsere Postfiliale von 8-12:30 und von 14-18 Uhr. Wochentags. Samstag ist mittags zu.


    Ich glaube gern, dass (wie ich kürzlich las) 50% der Logistikkosten eines Pakets auf der letzten Meile entstehen. Aber ohne Investitionen in eine kundenfreundlichere Infrastruktur wird sich daran auch nichts ändern.

  • Torlok:

    Klar, ich verstehe schon, das man bei schlechten Erfahrungen mit Zustellern - und wer hat die nicht schon gemacht - auf die Branche nicht gut zu sprechen ist.

    Die Probleme, die sich aus dem stark erhöhten Paketaufkommen und der Einstellung vieler Endkunden ergeben, existieren aber unabhängig von solchen privaten Befindlichkeiten. Klar ist, dass es so nicht mehr lange weitergehen kann - auf Dauer müssen alternative Zustellmöglichkeiten evaluiert werden (übrigens nicht nur auf der letzten Meile, in der Schweiz sollen die Autobahnen durch ein Tunnelsystem entlastet werden: Schweiz: Tunnelprojekt Cargo Sous Terrain soll Logistik revolutionieren - manager magazin).

    Oder die Preise werden eben steigen. Das mag uns nicht gefallen, ist aber Fakt. Und auch nachvollziehbar.

  • Die gesamte Branche will ich gar nicht "anprangern", letztlich entscheidet immer noch das letzte Glied in der Kette - also der Zusteller - durch Engagement wie die angebotene Dienstleistung durchgeführt und wahrgenommen wird. Bei DHL z.B. hatte ich noch nie Probleme.

    Aber letztendlich wird sich wohl was ändern, ob uns als Kunde das gefällt, mag dahingestellt sein. Wenn sich allerdings die meisten Paketdienste mit Minimalleistungen "auszeichnen", kommt einer bestimmt auf die "Idee" Premiumangebote" zu offerieren. Kostet dann zwar das doppelte des heute üblichen, aber der "Markt" gibt es ja wohl her. Mal schauen, was da so kommt...

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Die einzelnen Anbieter scheinen sich auch nicht auf gemeinsame Paketshops/Packstationen/etc. für die "letzte Meile" einigen zu können

    Darin sehe auch ich ein großes Problem. Warum müssen 6 Autos von 6 unterschiedlichen Paketdiensten alle dieselben Orte bzw. Straßen abfahren? Warum legen nicht alle 6 Paketdienste ihre Pakete an derselben Sammelstelle ab, und ein selbstständiger Paketfahrer bringt dann die Pakete von allen 6 Unternehmen zum Endkunden? Das hätte jede Menge Vorteile. Oder übersehe ich einen Haken?

    Ich würde auch 10 Euro pro Lieferung zahlen.

    Das heißt, über eine allgemeine Preiserhöhung würdest du nicht aufregen? Worüber denn dann? Wo genau liegt dann dein Problem, wenn du zukünftig die Wahl hättest, entweder dein Paket für 10 Euro nach Hause zu bekommen oder für 6 Euro zu einer Sammelstelle?

  • Warum müssen 6 Autos von 6 unterschiedlichen Paketdiensten alle dieselben Orte bzw. Straßen abfahren? Warum legen nicht alle 6 Paketdienste ihre Pakete an derselben Sammelstelle ab, und ein selbstständiger Paketfahrer bringt dann die Pakete von allen 6 Unternehmen zum Endkunden?

    Das ist das eine. Wenn alle Anbieter gesetzlich verpflichtet wären, solche lokalen "neutralen" Sammelstellen zu bedienen (ja, ich weiß, ich träume...), dann wäre es für den Kunden überhaupt erst möglich, beim Online-Einkauf oder anderswo gezielt so eine Sammelstelle als Lieferadresse anzugeben.


    Die Paketdienstleister möchten, dass man zu Sammelstellen liefern lässt. Verständlich. Aber genau das scheitert in der Praxis doch auch daran, dass ich als Besteller in der Praxis nicht bestimmen kann, mit welchen Paketdienstleister der Verkäufer die Ware zu verschicken hat. Das ist Sache des Verkäufers. Also nehme ich als Lieferadresse die Privatadresse, wohlwissend, dass zu normalen Lieferzeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit niemand da sein wird bzw. ich mache mir erst dann Gedanken zu Paketumleitungen, Terminverschiebungen und ähnlichem, wenn ich die Paketankündigung habe.


    (BTW: Sowas wie "Wunschablageort" können sich DHL & Co sonstwo hin schieben, solange damit die Haftung auf mich abgewälzt wird in Kombination mit notorisch unzuverlässigen unterbezahlten Auslieferungsfahrern, die dann ihr Auslieferungssoll schaffen, indem sie Pakete in die Mülltonne werfen und als "abgelegt am Wunschort" kennzeichnen.)

  • Die einzelnen Anbieter scheinen sich auch nicht auf gemeinsame Paketshops/Packstationen/etc. für die "letzte Meile" einigen zu können

    Darin sehe auch ich ein großes Problem. Warum müssen 6 Autos von 6 unterschiedlichen Paketdiensten alle dieselben Orte bzw. Straßen abfahren? Warum legen nicht alle 6 Paketdienste ihre Pakete an derselben Sammelstelle ab, und ein selbstständiger Paketfahrer bringt dann die Pakete von allen 6 Unternehmen zum Endkunden? Das hätte jede Menge Vorteile. Oder übersehe ich einen Haken?

    Ich würde auch 10 Euro pro Lieferung zahlen.

    Das heißt, über eine allgemeine Preiserhöhung würdest du nicht aufregen? Worüber denn dann? Wo genau liegt dann dein Problem, wenn du zukünftig die Wahl hättest, entweder dein Paket für 10 Euro nach Hause zu bekommen oder für 6 Euro zu einer Sammelstelle?


    Zu Ersterem sehe ich fehlende Zuverlässigkeit bei der Umsetzung von Firmeninternas und die fehlende Wahrnehmung als Marke DHL, Hermes, DPD und UPS.

    Zu Zweiterem vermute ich den schleichenden Pradigmenwechsel und den unreflektieren Qualitätsverlust.

  • Ein Problem ist, wie bereits erwähnt, dass der Handel die Paketdienstleister zwingt die Pakete möglichst billig zu machen (Mengenrabatte etc).

    Was der Endkunde für 31,5kg Pakete privat bezahlt brauch ich nicht zu erwähnen.

    Der Handel bezahlt für dieselbe Leistung, je nach Größe d. Unternehmens bzw. Marktmacht/Paketmenge einen Bruchteil.

    (Ich habe von einer Quelle erfahren, teilweise nur 1,50€, was ich insofern auch schon leicht unfair finde).

    Ich sage es mal schonungslos: Wer ist schuld an dem Paketdienst-Problem? Ganz ehrlich - Der Endkunde, also wir selbst. Jeder kauft beim günstigsten Anbieter am liebsten mit kostenfreiem Versand oder zumindest mit niedrigen Versandkosten. Der Handel richtet sich nach uns und macht genau solche Angebote, niedrige Preise, niedrige Versandkosten. Um solche Angebote dauerhaft machen zu können, drückt der Handel bei den Paketdiensten die Kosten pro Paket. Teilweise bis unter 1 Euro (fast egal welche Größe, bis 31,5 Kg Gewicht). Mit diesen Paketkosten ist selbst mit guter Logistik kaum ein Transport von A nach B realisierbar. Um dies aufzufangen drückt der Paketdienst wiederum bei seinen Mitarbeitern die Löhne auf ein Minimum. Und so wird dann auch bei der Auslieferung gearbeitet. Dazu kommt noch der immense Zeitdruck ... was wäre also die Lösung? Mehr für den Paketversand zu sich zahlen. Will die Mehrheit der Endkunden das? Nein.


    Mein Tipp: Bei Kauf möglichst schauen, mit wem versendet wird. Abwägen, ob der genutzte Paketdienst in meinem Ort eher gut oder eher schlecht funktioniert und erst dann sich für bzw. gegen den Kauf entscheiden. Im Zweifelsfall auch mal 1-2 Euro Versandkosten mehr bezahlen um sicg Ärger und / oder Lauferei zu ersparen. Bei mir zum Beispiel ist die Prioritätenliste: DHL (Gut), UPS (OK), GLS (OK), DPD (OK mit Abstrichen), Hermes (Lieber nicht).

  • Aha und woher weiß ich als Kunde was den Shop das Paket kostet? Nur dann könnte ich als Kunde ja wirklich auswählen.


    Und welcher Paketdienst setzt denn nicht auf Dumping Löhne durch Sub-Sub-Sub Unternehmen und teilweise durch Scheinselbstständigkeit?

  • Aha und woher weiß ich als Kunde was den Shop das Paket kostet? Nur dann könnte ich als Kunde ja wirklich auswählen.


    Und welcher Paketdienst setzt denn nicht auf Dumping Löhne durch Sub-Sub-Sub Unternehmen und teilweise durch Scheinselbstständigkeit?

    Zum einen kann man bei manchem Shops zwischen verschiedenen Paketdiensten auswählen. Meist ist dann z.B. DHL teurer ... zum anderen sollte man gegenüber Shops mit dem günstigsten Gesamtpreis bzw. kostenfreiem Versand immer im Hinterkopf haben, wie diese sehr niedrigen Preise überhaupt möglich sind. Außerdem kann man ja als Kunde bei Shops der mit unzuverlässigen Paketdiensten zusammenarbeitet schlicht nicht mehr kaufen, auch wenn das Angebot das günstigste am Markt ist ... und einen Shop wählen, der vielleicht nur der zweit, dritt oder viert günstigste (z.B. weil er höhere Versandkosten nimmt) ist, aber einen besseren Paketdienst nutzt ...


    Kurze Antwort: DHL und UPS. Bei den anderen Anbietern wird sehr stark mit Subs und Einzelpersonen gearbeitet. (Siehe z.B. Quelle)

  • Woher weiß ich als Kunde, dass der Händler nicht auch bei DHL besonders gute Rabatte bekommen hat, auch wenn es für mich als Kunde der Versand über DHL beim Händler teurer ist?

  • Woher weiß ich als Kunde, dass der Händler nicht auch bei DHL besonders gute Rabatte bekommen hat, auch wenn es für mich als Kunde der Versand über DHL beim Händler teurer ist?

    Weil es nicht rational wäre?

    Yakosh-Dej hat ja schon eine Quelle geliefert die zeigt dass DHL und UPS die besten Arbeitsbedingungen haben.

    Der Zusammenhang mit höheren Preisen liegt also nahe.

  • ... was wäre also die Lösung? Mehr für den Paketversand zu sich zahlen.

    Wenn die Kunden einfach nur freiwillig mehr zahlen, würde sich meiner Meinung nach überhaupt nichts an der miesen Bezahlung der Paketboten ändern. Das zusätzliche Geld würde einfach nur in den Taschen derer landen, die eh schon nicht wissen wohin mit ihrem Geld.


    Die Lösung wären gesetzliche Regelungen, die solches ausbeuterisches Verhalten wie in der Paketbranche schlicht untersagen. Dass die Preise dann anziehen müssen, ist die logische Folge. Aber das ist der zweite Schritt. Der erste Schritt sind Gesetze. Aber solange man den Eindruck hat, dass die etablierten Parteien sich mehr den Interessen der Superreichen und Lobbyisten verpflichtet fühlen als denen der Wähler, wird das nicht passieren. Dann sollte man sich IMHO aber auch nicht wundern über ein immer stärkeres Aufkommen von populistischen Parteien, die unser ganzes System ins Wackeln bringen. Das ist zu großen Teilen ein selbstgemachtes Problem derer, die seit vielen Jahren einfach schlecht regieren.

  • Es könnte ja was passieren, aber …

    Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Pläne von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) gegen Dumpinglöhne in der Paketbranche entschieden zurückgewiesen. Der Vorschlag einer sogenannten Nachunternehmerhaftung sei "bürokratisch" und "falsch", sagte Altmaier der "Rheinischen Post".

    s. auch Erfahrungen mit Paketdiensten (DHL, DPD, Hermes, UPS, GLS, …) ff.


    [Der Rest ist RSP.]

  • Ich halte auch DHL und UPS für die beiden Dienste, bei denen die Mitarbeiter*innen am besten behandelt werden. Neben diversen Berichten bestärkt mich darin die an mittlerweile 3 Wohnorten über die letzten 10+ Jahre persönlich wahrgenommene geringe Fluktuation bei beiden. Bei GLS, Hermes und teilweise auch DPD sieht das deutlich anders aus. Angesichts der Beschäftigungsverhältnisse und Entlohnung wundert das wohl auch niemanden.

    Von DHL und UPS war i. ü. bisher nichts in Sachen „Haustürlieferung wird teurer“ zu lesen …


    Ich gehe davon aus, dass Dienste wie DHL Wunschpaket und Amazon Day (nur USA und mit Einschränkungen, s. golem) weitere Verbreitung erfahren und besser werden. So lange aber jeder Dienstleister sein Süppchen kocht, wird sich die Lage nur teilweise und langsam verbessern. Für (End-) Kunden und Transportunternehmen gleichermaßen sinnvoll wie hilfreich wäre es, wenn es gemeinsame Lösungen sowohl für die Trackingplattform (paketda) mit Umleitungsmöglichkeit als auch für die Lagerung nicht zustellbarer Sendungen in Paketstationen gäbe. Aber das ist ein ähnliches Problem wie mit den Mobilfunkprovidern: Sie hätten große Vorteile von deutlich umfangreicherer Kooperation und insbesondere Infrastruktur-Sharing, kämpfen aber gleichzeitig um die selben Kunden und scheuen sich in gemeinsame Infrastruktur zu investieren. Dieses Patt aufzubrechen, dürfte nicht so ohne Weiteres möglich sein. Vor allem dann nicht, wenn mancher Marktteilnehmer sich stark im Vorteil sieht. DHL würde z. B. kaum von gemeinsamen Diensten profitieren. Daher sind die anderen gefordert. Wenn aber DPD, GLS & Hermes nicht kooperieren, wird das wohl nichts.

  • Grau ist alle Theorie.


    Da jeder Paketdienst nur so gut ist wie seine Zusteller, hängt eine gute Zustellung ausschließlich davon ab, welcher Zusteller gerade für mich zuständig ist. Das kann heute anders sein als morgen, ist also ziemlich unkalkulierbar.


    Ich behandle einfach jeden Zusteller so gut ich kann, das ist alles, was ich tun kann. Bisher wurde mir das immer gedankt.


    Deshalb mache ich mir über diesen ganzen Kram überhaupt keinen Kopf, denn ich kann‘s eh nicht beeinflussen ...


    Ich glaube nicht, daß jemand wirklich objektiv sein kann - alle Meinungen sind subjektiv.
    Natürlich gilt das auch für mich.

  • Ich würde Tankstellen als die idealen Paket-Stationen ansehen

    Das sagst aber auch nur weil du vermutlich ein Auto hast das regelmässig Futter braucht. Was soll denn eine(r) ohne Auto machen, sich vielleicht eins kaufen um dann einen Grund zu haben zur Tankstelle zu fahren und das gewünschte Paket abholen zu können - da beisst sich ja die Katz in den Schwanz? :mauer::mauer::mauer:


    LG

    Der Captain

    Live long and prosper