• Wir können ja mal tippen, wie lange Löw noch Trainer ist...

    Länger, als den meisten von uns lieb ist ...

    Neuanfang mit jüngeren Spielern ist grundsätzlich richtig.

    Grundsätzlich ja, aber nur wenn Löw denen dann auch was Vernünftiges beibringt, was sie auf dem Platz umsetzen.

    Auch noch dann, wenn man den Fokus nicht auf den aktuellen Ist-Zustand legt, sondern auf die nächste WM?

    Das wäre eine Katastrophe. Man kann doch eine EM nicht nur als Vorbereitungsturnier auf die WM sehen. Man kann dort einen Titel gewinnen! Und zwar einen Titel, den KEINER der teilnehmenden Spieler und Trainer bisher gewonnen hat!

    Dafür jetzt noch Hummels oder Müller zurück zu holen, wäre ein Zeichen von Schwäche.

    Falsch, es wäre ein Zeichen von Stärke. Stur an einer Idee festzuhalten, die offenbar nicht funktioniert, war dagegen noch nie ein Zeichen von Stärke.

  • Ich kann mich noch daran erinnern, wie Lothar Matthäus vor der WM 1998 als vermeintlicher Heilsbringer in der Nationalmannschaft zurückgeholt wurde und dort mit 36 oder 37 Jahren oder sowas seine fünfte (?) WM gespielt hat. War nicht ganz so erfolgreich...

    Nee, Umbruch ist schon notwendig. Wenn man sich dafür entscheidet, muss man das auch so durchziehen.

    naja zwischen einem alten Knochen wie Matthäus und einem Müller im besten Fussballalter der dieses Jahr europaweit eine der besten Leistungen aller Spieler gezeigt hat liegt dann doch noch ein kleiner Unterschied. ;)

    Da vermischst du jetzt aber zwei Sachen. Warum bei Löw schon seit vielen Jahren Spieler spielen dürfen, die bei ihren Vereinen keine Stammspieler sind, habe ich noch nie verstanden. Da geht's eher nach großen Namen (von Spieler wie Vereinen) als strikt nach dem Leistungsprinzip. Was ist denn das für ein Zeichen, wenn erfolgreiches Bankwärmen bei irgendwelchen Spitzenclubs als Qualifikation für die Nationalmannschaft bereits ausreicht?

    Ja, Jogi Löw hält seinen Lieblingen jahrelang die Treue, und wenn es nur für gute Stimmung im Kader ist (Podolski).


    Und wenn man dann in letzter Zeit so Nominierungen wie Draxler sieht, muss man sich noch mehr fragen warum ohne Not Spieler im besten Alter ohne Berücksichtigung der Leistung aussortiert werden.


    In meinem Umfeld interessiert sich keiner mehr groß für die Nationalmannschaft. Das liegt aber in erster Linie an Bierhoff/Löw. Da wäre die Verjüngung sinnvoller gewesen...

  • Gestern hatte ich sogar mal wieder ernsthaft überlegt, mir das Spiel der Nationalmannschaft anzuschauen. Immerhin ging es um viel. Aber eine Viertelstunde vor Anpfiff habe ich mir dann gesagt: Och nö, ich bleibe dabei, mir weiter ein paar Gedanken über eine spezielle Endwertung eines aktuellen Kickstarter-Spiels zu machen, das ist spannender... :D

  • Mal abgesehen davon, dass ich es mir nicht vorstellen kann, dass Löw die Aussortierten wieder zurückholt, würde ich es an deren Stelle auch nicht verstehen wenn sie dem Ruf folgen. Klar könnten die dann einen EM-Titel gewinnen den sie noch nicht haben, was aber unwahrscheinlich ist, im Endeffekt können die doch nur verlieren.

    Och nö, ich bleibe dabei, mir weiter ein paar Gedanken über eine spezielle Endwertung eines aktuellen Kickstarter-Spiels zu machen, das ist spannender... :D

    Um welches Spiel geht es?

  • Generell glaube ich, dass bei dem gestrigen Disaster Löw der falsche Sündenbock wäre. Unzureichende Vorbereitungszeit und eine nicht eingespielte Mannschaft gegen einen Gegner der deutlich besser eingespielt war sowie ziemlich deutliche Motivationsprobleme bei vielen Spielern in Halbzeit Zwei.


    Dass Müller und Hummels in der derzeitgen Verfassung sicherlich Verstärkungen wären ist fraglos, zum Zeitpunkt der "Ausbootung" waren ihre Leistungen geradezu unterirdisch

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Dass Müller und Hummels in der derzeitgen Verfassung sicherlich Verstärkungen wären ist fraglos, zum Zeitpunkt der "Ausbootung" waren ihre Leistungen geradezu unterirdisch

    Daran anknüpfend: Müllers aktuelle Leistung hat auch mit seinem aktuellen Vereinstrainer zu tun. Unter dessen Vorgänger hatte Müller nicht dieses internationale Spitzenniveau.

    Von daher: Bevor man Müller zurückholt, sollte der DFB lieber versuchen, dessen aktuellen Vereinstrainer zur Nationalmannschaft zurückzuholen. Natürlich nicht mehr als Co-Trainer, sondern als Ersatz für seinen ehemaligen Chef, der seit 2014 eine Nicht-Leistung an die andere knüpft, ohne dass irgendwann mal persönliche Konsequenzen erfolgt wären. Es spielen so viele deutsche Spieler in internationalen Top-Clubs, dass da einfach mehr drin sein muss als konstantes Scheitern bei Großturnieren und sportlicher Abstieg aus der A-Klasse der Nations League.

  • Generell glaube ich, dass bei dem gestrigen Disaster Löw der falsche Sündenbock wäre.

    Wer ist denn sonst dafür zuständig, die Spieler zur bestmöglichen Leistung anzustacheln? Wenn Spieler dauerhaft nicht ihre beste Leistung abrufen, ist in Normalfall der Trainer dafür verantwortlich. Man schaue sich als Beispiel nur die Bayern vor einem Jahr unter Kovac und danach unter Flick an.

    Dass Müller und Hummels in der derzeitgen Verfassung sicherlich Verstärkungen wären ist fraglos, zum Zeitpunkt der "Ausbootung" waren ihre Leistungen geradezu unterirdisch

    Das ist etwas übertrieben, aber im Kern zutreffend. Allerdings lag das aus meiner Sicht weniger an den Spielern, sondern mehr an deren Trainer Kovac.

    Trotzdem hätte Löw sich nicht dermaßen festlegen müssen, sie für immer auszusortieren. Er hätte es auch anders angehen können und den Spielern sagen können:

    "Ihr macht jetzt erst mal eine kleine schöperische Pause, damit ich den Nachwuchs heranführen kann. Für euch hat das auch den Vorteil, dass ihr ein paar Spiele weniger zu spielen habt. Aber ich weiß, was ihr könnt, und in einem halben Jahr sehen wir dann weiter."

    So etwas in dieser Art. Aber im Nachgang der WM wollte Löw offenbar beweisen, dass er in der Lage ist, einen Neuanfang zu machen. Durch den Rauswurf von Boateng, Hummels und Müller hat er ein Zeichen gesetzt, das in aller Munde war. Das war ihm offenbar wichtiger als die 3 Spieler. Ich nenne das Aktionismus.

  • Warum sollte Hansi Flick vom Job seines Lebens bei den Bayern weggehen und ein Himmelfahrtskommando übernehmen? Und wer ist denn sonst tatsächlich verfügbar von der Kategorie Trainer, die man hier gerne als Bundestrainer hätte? Arsène Wenger vielleicht, aber das ist dann auch nicht der Schritt in die Zukunft ... Achim Beierlorzer wird es ja wohl nicht werden ...

  • Ich sehe den "Rauswurf" von Müller, Boateng und Hummels etwas entspannter. Löw ist Bundestrainer und hat das Recht dazu, wenn er das für richtig hält. Allerdings gehört dazu auch die zweite Seite der Medaille und die heißt: Er muss dafür am Ende den Kopf hinhalten. Allerspätestens nach dem desaströsen Abschneiden bei der WM im Russland hätte für ihn Schluss sein müssen. Wobei da der Fehler weniger bei Löw als beim DFB liegt.

  • Zum Spanienspiel: Der Postillon: Vorbild Trump: Löw erklärt Deutschland zum Sieger gegen Spanien



    Trotzdem hätte Löw sich nicht dermaßen festlegen müssen, sie für immer auszusortieren. (...) Aber im Nachgang der WM wollte Löw offenbar beweisen, dass er in der Lage ist, einen Neuanfang zu machen. Durch den Rauswurf von Boateng, Hummels und Müller hat er ein Zeichen gesetzt, das in aller Munde war. Das war ihm offenbar wichtiger als die 3 Spieler. Ich nenne das Aktionismus.

    Sehe ich genauso, hat man ja mit anderen Spielern ja auch anders gemacht (z.b. Hector oder Höwedes).

    Bis auf das aktionistische "Zeichen setzen" sehe ich bei dem offiziellen und endgültigen Rauswurf von Hummels/Müller/Boateng und auch Khedira auch keinen Vorteil für den DFB. Und das ist auch ziemlich nach hinten losgegangen.

  • Wer ist denn sonst dafür zuständig, die Spieler zur bestmöglichen Leistung anzustacheln? Wenn Spieler dauerhaft nicht ihre beste Leistung abrufen, ist in Normalfall der Trainer dafür verantwortlich. Man schaue sich als Beispiel nur die Bayern vor einem Jahr unter Kovac und danach unter Flick an.

    Nationaltrainer und Vereinstrainer zu vergleichen funktioniert in den heutigen Zeiten einfach nicht. Das sind, inzwischen, zwei Arbeitsprofile mit deutlich unterschiedlichen Anforderungen. Zumindest in den Top-LIgen Europas.


    Mich erinnerte das Spiel and das "Desaster" gegen Intalien im Jahre 2006...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Wie gesagt - wer soll es denn sonst machen?

    Es wäre Aufgabe des DFB, geeignete Kandidaten rechtzeitig (!) anzusprechen und ihnen diskret zu signalisieren, dass sie sich in ihren nächsten Vertrag eine Ausstiegsklausel für bestimmte Nationalmannschaften nach der nächsten EM oder WM schreiben lassen sollten. So für den Fall des Falles, dass das Turnier in die Hose gehen sollte und man "zufällig" dann einen neuen Trainer braucht...

    Dass der DFB nach der letzten WM da niemand in der Hinterhand hatte und Löw auch mangels geeigneter Alternativen das Vertrauen aussprechen musste, finde ich auch heute noch erschreckend unprofessionell.

    Es ist ja nicht so, dass der DFB da eine kleine Nummer wäre, die nichts zu bieten hätte. Als deutscher Nationaltrainer kann man Weltmeister werden und sich damit in der Fußballwelt unsterblich machen.

  • Vielleicht hat auch die Mannschaft absichtlich gegen den Trainer gespielt? Das war doch Arbeitsverweigerung.


    Oder die Vereine haben die Spieler angehalten sich zu schonen?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Wie gesagt - wer soll es denn sonst machen?

    DFB-typisch wäre es, Stefan Kuntz hochzuholen. Ob der das kann, weiß ich nicht, aber zumindest beim Nachwuchs macht er einen guten Job.

    Ansonsten bin ich noch für Thomas Broich und Jérôme Polenz. Die sind doch für die C-Junioren von Frankfurt völlig überqualifiziert. ^^

    Nationaltrainer und Vereinstrainer zu vergleichen funktioniert in den heutigen Zeiten einfach nicht. Das sind, inzwischen, zwei Arbeitsprofile mit deutlich unterschiedlichen Anforderungen.

    Ja, aber trotz der Unterschiede gibt es natürlich auch viele Gemeinsamkeiten. Die Spieler auf ein Spiel gut einzustellen und sie zur bestmöglichen Leistung zu motivieren, ist auf jeden Fall eine solche Gemeinsamkeit, dass muss man in beiden Profilen drauf haben.

  • Dass Müller und Hummels in der derzeitgen Verfassung sicherlich Verstärkungen wären ist fraglos

    Hummels ist in den letzten 2 Jahren nicht schneller geworden.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Immerhin müssen wir jetzt nicht das Finalturnier dieses überflüssigen Wettbewerbs spielen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

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  • Hummels ist in den letzten 2 Jahren nicht schneller geworden.

    Wenn man so hinten drin steht wie gestern, braucht man keine Schnelligkeit ... 8o

    Ein langsamer Hummels ist immer noch besser als ein Tah, der im Verein nur noch auf der Bank sitzt.

  • Ich fände Postings, die nicht nur aus einem Link bestehen, irgendwie besser. :/

    Ich wollte den Link teilen hatte aber keine Zeit etwas dazu zu schreiben. Kommt bestimmt irgendwann auch mal wieder vor.

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  • Leider nur für Abonennten komplett lesbar

    Schade. Dann zitiere ich mal den letzten Absatz des Kommentars. Der deckt sich nämlich recht gut mit meiner Meinung.

    Zitat

    Was ein Glück für den Bundestrainer, dass die Pandemie ihm Zeit verschaffte, den nächsten Anlauf zu nehmen. Eine EM, wie für den vergangenen Sommer geplant, hätte er als Chefcoach des größten Fußballverbandes der Welt kaum überstehen können, schaut man auf die Leistungen seiner Elf 2020. Dabei fehlt es nicht an guten Spielern, sondern an einem Coach, der die Kräfte bündeln und inspirieren kann. Auch das ist keine neue Erkenntnis. Dass die DFB-Führung sie übersieht oder als nicht wesentlich einschätzt, verbindet sie nun mit Löw. Scheitert er wieder, ist auch sie gescheitert.