Beiträge von fidel77 im Thema „1:0“

    Außerdem: in der Zeit Funkel/Bruchhagen wurden bei der Eintracht erstmal die gesammelten Altschulden der vorherigen 10+ Jahre abgebaut und auch diverse schlechte Altverträge (Stadionmiete, Vermarktung, etc.) durch bessere neue ersetzt. Ein Vermarkter weiß es nämlich auszunutzen, wenn einem Verein die Schulden bis zum Hals stehen und der Verein für eine hohe Einmalzahlung (signing fee) quasi seine Zukunft verpfänden muss...

    Die Eintracht zur Zeit von Bruchhagen/Funkel war nicht immer schön anzusehen, aber es war IMHO eine notwendige Voraussetzung für den späteren Aufschwung. Danach waren auch andere Personen in Führungspositionen besser geeignet, aber nur so wurde überhaupt wieder die notwendige Handlungsfreiheit gewonnen, nicht zuletzt finanziell. Andere Traditionsvereine (d.h. nicht fremdfinanzierte Vereine), die es ohne so eine langwierige bis langweilige Konsolidierungsphase direkt aus dem jahrelangen Chaos wieder nach oben geschafft haben, sind mir nicht bekannt.

    Ich stimme dir voll zu! Die Aufbauarbeit war extrem wichtig. Vergleichbar finde ich noch Stuttgart. Bzw versuchen die es ähnlich zu machen, nach ihren beiden Abstiegen. Die Unterstützung durch Mercedes hilft, aber sie versuchen auch einen langfristigen Aufbau.

    Ich habe von Berger eine höhere Meinung als von Glasner oder Hütter. Jörg Berger war auch menschlich immer 100% in Ordnung. Ich habe ihn ja nicht nur in Frankfurt erlebt, sondern auch später noch in Aachen. Da war ich auch regelmäßig im Stadion, alter Tivoli, Würselener Wall. Aber ja, andere Zeiten, schlecht vergleichbar.

    Vielleicht ist es heute auch einfach normal(er) geworden, dass auch ein Trainer nach einer guten Saison sofort schaut, wo er anderswo das Doppelte verdienen kann, bzw. sich direkt Ausstiegsklauseln in den Vertrag reinschreiben lässt. Zumindest mal Unruhe bringt sowas immer rein, siehe Hütter, siehe Glasner. Womit wir (mal wieder) beim Hauptproblem des modernen Fußballs wären. Als ich angefangen habe, mich für Fußball zu interessieren, hatte Bayern vielleicht 30% mehr Geld als die Eintracht. Heute sind's eher 300%. Das ist ungesund für das gesamte System. Bayern spielt keine gute Saison, versenkt seit Jahren viel zu viel Geld in fragwürdige Transfers (mit 80 Mio für Lucas Hernández als Highlight - davon finanziert die Hälfte der Liga eine ganze Saison) und wird halt trotzdem noch Dauermeister, weil der finanzielle einfach Vorsprung so riesig ist, dass keiner dagegen ankommt.

    Glasner hätte bei uns weiter gemacht. Die Eintracht wollte ihn nicht mehr. Die Gründe sind Spekulationen, die ich hier nicht öffentlich hin schreiben werde.

    Was das finanzielle Gefüge angeht. Das geht mir schon sehr lange auf den Sack. Durch die Saudis, Katerer usw, und das Geld was sie in eigene Ligen, aber natürlich auch in die Premier League pumpen, ist das zwar alles komplett aus dem Ruder gelaufen. Aber die grundsätzliche Entwicklung gibt es ja schon lang. Natürlich auch in der Bundesliga. Wie du richtig sagst zb bei den Bayern und deren „Premium Partnern“. Meine Reaktion war, das ich Sport insgesamt nicht mehr so wichtig nehmen, und mich auch schon vor Jahrzehnten für US Sport angefangen hatte zu interessieren. Die NFL hat andere Probleme, aber durch die Kartellstruktur mit Sallary Cap, Draft und Revenue Sharing eine extrem gute sportliche Balance.

    Vom Typ her sind die mir irgendwie auch lieber. Was haben wir zb Stepi geliebt. Auf ne Frage zur Taktik: „da hab ich einen (Spieler) rein geschmissen (eingewechselt), und bumms, habbe mer Gewonne“. Aber für die Eintracht als Verein ist der Aufbau unter Hübner, Bobic, Krösche, mit Trainern wie Glasner oder Toppmöller (falls er die Vorschusslorbeeren bestätigt) 1000 mal besser.

    Auch wenn mir das Spiel unter Funkel nicht immer gefallen hat, gehört er rückblickend doch auch noch unbedingt in die Reihe der Aufbauer und der "gut für den Verein" gewesenen Trainern.

    Absolut! Und Bruchhagen. Trotz aller Diskussionen hat Funkel, nach Jahren des Auf und Ab zwischen erster und zweiter Liga, mal ein paar Jahre Stabilität gebracht.

    Ich lache, weil ich die Reaktion schon nachvollziehen kann, und ich Jörg Berger auch recht hoch einschätzen würde. Die meisten Eintracht Fans sagen aber genau so „nichts gegen Stepi“ „nichts gegen Charlie“, usw. Und es stimmt ja auch, alles geile Typen, Eintracht Legenden. Aber Trainer wie Hütter oder Glasner sind mir persönlich lieber. Ich könnte mir vorstellen das Dino Toppmöller auch in die Richtung geht.

    A joo, andere Zeiten, andere Trainer(-typen). Mir gefallen die "alten" wie Berger, Ristic, Ehrmantraut(!!!1!elf!), Feldkamp, Rehagel usw. einfach.

    Vom Typ her sind die mir irgendwie auch lieber. Was haben wir zb Stepi geliebt. Auf ne Frage zur Taktik: „da hab ich einen (Spieler) rein geschmissen (eingewechselt), und bumms, habbe mer Gewonne“. Aber für die Eintracht als Verein ist der Aufbau unter Hübner, Bobic, Krösche, mit Trainern wie Glasner oder Toppmöller (falls er die Vorschusslorbeeren bestätigt) 1000 mal besser.

    Nicht unähnlich dem was in Kaiserslautern mit dem Betzenberg und dem FCK passiert ist, weil Kurt Beck unbedingt die WM wollte. (Auch wenn er nach den Abstiegen des FCK versucht hat die Schuld von sich zu weisen, und bei der FIFA abzuladen).

    naja, da hatten noch ein paar andere Herren ihre Hände im Spiel.

    Ich weiß, ich wohne sehr nah dran, quasi um die Ecke. Das hat hier sehr hohe Wellen geschlagen lokal. Auch viele Jahre später immer wieder. War aber schon vor dem ganzen Drama Eintracht Fan. Seit 1988 und Detaris Freistoß zum Sieg gegen Bochum im Pokal Finale, um genau zu sein.

    Ey! Nichts gegen Jörg Berger! :cursing:

    Ich lache, weil ich die Reaktion schon nachvollziehen kann, und ich Jörg Berger auch recht hoch einschätzen würde. Die meisten Eintracht Fans sagen aber genau so „nichts gegen Stepi“ „nichts gegen Charlie“, usw. Und es stimmt ja auch, alles geile Typen, Eintracht Legenden. Aber Trainer wie Hütter oder Glasner sind mir persönlich lieber. Ich könnte mir vorstellen das Dino Toppmöller auch in die Richtung geht.

    Ja ich wollte jetzt nicht extra kucken wer wann Trainer war. Wollte sie auch nicht alle über einen Kamm scheren. Ich war ab den 90ern Ultra und teilweise sehr nah dran. Charlie Körbel ist natürlich eine Eintracht Legende. Aber das ein Typ wie er einfach mal Mitte der 90er das Team übernimmt, quasi ohne jede Qualifikation, das gibt es so heute nicht mehr. Und wenn man mal alte Interviews mit Steppi liest oder kuckt, stehen einem teilweise die Haare zu Berge. Insbesondere bei allem was die Taktik angeht.

    Was bei Alemannia passiert ist in der Tat traurig. Zu nah an der Sonne geflogen. Das neue Stadion konnten sie sich nach dem sportlichen Abgleiten nicht mehr leisten. Gehört auch komplett der Stadt jetzt. Nach dem Bankrott hat der Verein alle Anteile ein paar Jahre später an die Stadt verkauft. Für 1 Euro. Irgendwo gab es vor ein paar Wochen eine Reportage über die Alemannia, wo Aufstieg und Fall beleuchtet wurden. Nicht unähnlich dem was in Kaiserslautern mit dem Betzenberg und dem FCK passiert ist, weil Kurt Beck unbedingt die WM wollte. (Auch wenn er nach den Abstiegen des FCK versucht hat die Schuld von sich zu weisen, und bei der FIFA abzuladen).

    Ulm musste auf jeden Fall gewinnen. Dann wäre Frankfurt anstelle Ulm abgestiegen…

    Yep. Meine Erinnerung ist, dass die Eintracht letztendlich verdient, aber alles andere als souverän gewonnen hat. Also Kategorie: wenn das Spiel dumm läuft, geht's andersrum aus.

    Ich habe gerade mal nachgeschaut. Eintracht-Aufstellung damals: Heinen - Hubtchev - Kracht - Kutschera - Rasiejewski - Heldt - Schur - Sobotzik - Guie-Mien - Salou - Yang.

    Lang ist's her...

    Ein Jahr später ging’s dann trotzdem runter. Die bleierne Zeit für die Eintracht. Bis Mitte der 00er. Unglaublich auch wer damals so Trainer war. Steppi, Charlie Körbel, Ehrmanntraut, Friedel Rausch, Armin Kraatz. Ich glaube auch Berger und Magath mal. Die meisten dieser Männer würden heutzutage nicht mal ein Drittligateam bekommen. Erst mit Funkel kam dann wieder etwas Stabilität, bis zum Skibbe/Daum Desaster.

    Glückwunsch an das spielerisch/ technisch und taktisch mit Abstand beste Team der WM zum Weltmeistertitel. Trotz der internen Querelen, und dadurch bedingt etlicher Ausfälle, hat die spanische Qualität sich verdient durchgesetzt. Da auch ihre Jugendteams extrem stark sind, sieht die Zukunft im Frauenfußball für Spanien sehr gut aus. Eines meiner Lieblingsteams im Fußball überhaupt. Ich freue mich riesig das sie gewonnen haben.

    Doch ich finde schon das es hier ein richtig und falsch gibt. Damit nicht alles Meinung bleibt, wurden ja Tools wie xGoals (expected goals) entwickelt. Da hatten die USA gegen Schweden einen der höchsten Werte des Turniers. Nur Spanien, England, Frankreich usw, haben bei ihren ganz hohen Siegen, einem 5-1, 6-1 etc einen ähnlich hohen xGoals Wert von über 2 erreicht, wie die USA gegen Schweden. xGoals befasst sich auch explizit mit der Qualität und dem Kontext von Chancen. Mit Schüsschen aus 30 Metern schafft man keinen hohen xGoals Wert.

    Spanien hatte beim 5-1 gegen die Schweiz zb einen Wert von 2,57, die USA gegen Schweden hatten einen Wert von 2,64, und haben zusätzlich Schweden bei einem niedrigen Wert von gerade 0,67 gehalten, deutlich schwächer als die vorherigen Kennzahlen von Schweden. Aber du kannst natürlich gerne die Fakten weiter ignorieren, um bei deiner "Wahrnehmung" bleiben zu können, kein Problem.

    Doch auch "mit Schüsschen" schafft man einen hohen Expectet Goal Wert, da dieser nichts über die Qualität des Abschlusses aussagt, sondern lediglich bewertet, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Spieler aus der Position wo er gerade steht das Tor trifft. Der Wert ist höchst umstritten und bei leibe nicht so faktisch Aussagekräftig wie du ihn machst. Ich sag ja garnicht, dass die Franzosen nicht vll Gefährliche schüsse hätten produzieren können, aber das war halt dann wenn sie gut standen meist einfach nichts, wie in der 101ten Minute. Du fandest den Schuss ja gut, ich fand ich schlecht. Und dass ist wieder Meinung, kein Fakt. Der Wert ist höchst umstritten und bei leibe nicht so faktisch Aussagekräftig wie du ihn machst.

    Nein tut mir leid, was du schreibst ist einfach komplett falsch. Es gibt auch gar nicht „den einen“ xGoals Wert, sondern duzende Anbieter, und jeder Anbieter kalkuliert anders. Nur die ganz naiven Modelle wären ähnlich simpel wie du es dir vorstellst, aber selbst die sind schon etwas komplexer.

    Die modernen, neuen Modelle, die im übrigen auch von allen Bundesligisten in der ein oder anderen Form in der Analyse eingesetzt werden, sind hochkomplexe Formeln, die extrem viele Variablen, wie die Position aller Spieler, die Aktionen die einem Schuss voraus gingen, mit welchem Körperteil von wo geschossen wird, stärken und Schwächen des ausführenden Spielers, und viele viele mehr berücksichtigen. Es werden auch xGoals Werte für Mannschaften, bestimmte Mannschaftsteile, Spielphasen, einzelne Spieler, Kleingruppen usw erstellt. Alles hoch komplex.

    Beim number crunchen wird in den komplexen Modellen schon länger auf machine learning gesetzt. Der Algorithmus wird ständig angepasst und verfeinert.

    Umstritten sind diese hochkomplexen Modelle nicht, allerdings auch nicht frei zugänglich. Aber auch einige der frei zugänglichen Modelle (es gibt Dutzende) sind brauchbar. xGoals ist kein „Allheilmittel“ der Analyse, aber ich hatte ja zb auch die taktischen Feinheiten des Spiels USA-Schweden in einem vorherigen Post beschrieben, verlasse mich also keineswegs nur auf eine Statistik. Aber zum überprüfen der eigenen Spielanalyse ist xGoals ein sehr gutes Tool.

    Und wie Thygra richtig sagt, ist die Kombination mehrerer Werte dann noch mal aussagekräftiger. Beim fraglichen Spiel sehr klare Daten insgesamt.

    Doch ich finde schon das es hier ein richtig und falsch gibt. Damit nicht alles Meinung bleibt, wurden ja Tools wie xGoals (expected goals) entwickelt. Da hatten die USA gegen Schweden einen der höchsten Werte des Turniers. Nur Spanien, England, Frankreich usw, haben bei ihren ganz hohen Siegen, einem 5-1, 6-1 etc einen ähnlich hohen xGoals Wert von über 2 erreicht, wie die USA gegen Schweden. xGoals befasst sich auch explizit mit der Qualität und dem Kontext von Chancen. Mit Schüsschen aus 30 Metern schafft man keinen hohen xGoals Wert.

    Spanien hatte beim 5-1 gegen die Schweiz zb einen Wert von 2,57, die USA gegen Schweden hatten einen Wert von 2,64, und haben zusätzlich Schweden bei einem niedrigen Wert von gerade 0,67 gehalten, deutlich schwächer als die vorherigen Kennzahlen von Schweden. Aber du kannst natürlich gerne die Fakten weiter ignorieren, um bei deiner "Wahrnehmung" bleiben zu können, kein Problem.

    Hm naja. Die Fakten sind schon ziemlich eindeutig. 21-7 Torschüsse. 11-2 Torschüsse on Target. 2,64xG für die USA gegen 0,67 bei Schweden. Nur Spanien hatte in den Achtefinals bisher beim 5-1 gegen die Schweiz eine ähnliche Dominanz von ca +2 in den xGoals. Das ist ein sehr hoher Wert. Ich fand auch die taktische Idee sehr gut, und auch gut umgesetzt. Im übrigen stimmt es auch nicht das die USA keine Torchancen in der Verlängerung hatten. Sie hatten zwei gute, und eine herausragende Torchance in der Verlängerung. Insgesamt 3 Schüsse on Target, was für eine Verlängerung ein guter Wert ist.

    Welche sollen das denn gewesen sein im der Verlängerung? Hab da im Ernst keine wahrgenommen? Hab gerade nochmal meine Freundin gefragt, die hat auch keine gesehen sagt sie?

    96. Minute - Morgan setzt sich links im Strafraum durch, Schuss aufs kurze Eck.

    101. Minute - Williams von rechts im Strafraum zieht aufs lange Eck, stark gehalten, der Nachschuss um ein Haar bei Rapinoe, danach tatsächlich ein Nachschuss der von einer Schwedin ca 1-2m vor der Linie mit dem Kopf geklärt wird.

    107. Williams auf Smith, die aufs kurze Eck schiesst.

    111. noch ein Schuss von Williams, zu zentral, und nicht voll getroffen.

    Insgesamt 4 Schüsse on Target, nur in der Verlängerung. Holland hatte im gesamten Spiel gegen Südafrika 5 Schüsse on Target. Eine sehr große Chance. Und die xGoals sprechen auch für sich.

    Edit: und die Großchance ist nicht entstanden weil Musovic „den Ball nicht festhält“, sondern dieser Schuss aufs lange Eck war selbst schon eine Riesen Chance, den hat sie gerade so pariert. Danach verpasst Rapinoe knapp, und ein Nachschuss wird per Kopf geklärt.

    Ich fand die USA taktisch extrem stark. Eine der besten Leistungen des Turniers in dieser Hinsicht. Sie haben die starke rechte Seite der Schwedinnen komplett aus dem Spiel genommen, und dabei trotzdem haufenweise eigene Chancen kreiert. Eigenes Unvermögen im Abschluss, und eine sehr starke schwedische Torfrau haben die USA den Sieg gekostet. Ihre taktische Ausrichtung, und auch Umsetzung, waren aber erstklassig.

    Immer interessant wie unterschiedlich man das wahrnehmen kann. ich fand das echt total Ideenlos. Gerade in der Verlängerung war da keine einzige Torchance im prinzip

    Hm naja. Die Fakten sind schon ziemlich eindeutig. 21-7 Torschüsse. 11-2 Torschüsse on Target. 2,64xG für die USA gegen 0,67 bei Schweden. Nur Spanien hatte in den Achtefinals bisher beim 5-1 gegen die Schweiz eine ähnliche Dominanz von ca +2 in den xGoals. Das ist ein sehr hoher Wert. Ich fand auch die taktische Idee sehr gut, und auch gut umgesetzt. Im übrigen stimmt es auch nicht das die USA keine Torchancen in der Verlängerung hatten. Sie hatten zwei gute, und eine herausragende Torchance in der Verlängerung. Insgesamt 3 Schüsse on Target, was für eine Verlängerung ein guter Wert ist.

    Ich kucke die Spiele halt „taktisch“, also fast nie auf den Ball. Fand das Spiel aus dieser Sicht ziemlich attraktiv. Wenn die Schweden jetzt das Elfmeterschießen gewinnen würden hätten sie mit ihrer Defensivtaktik im Grunde das erreicht was sie wollten. Ihre Aussenverteidiger sind recht langsam. Bei aggressivem Pressing wäre die Gefahr überlaufen zu werden recht groß gewesen. Hat man auch so schon ein paar mal gesehen.

    Wobei ich das Taktisch von den USA auch nicht gut fand, insofern verdienter Sieger:)

    Ich fand die USA taktisch extrem stark. Eine der besten Leistungen des Turniers in dieser Hinsicht. Sie haben die starke rechte Seite der Schwedinnen komplett aus dem Spiel genommen, und dabei trotzdem haufenweise eigene Chancen kreiert. Eigenes Unvermögen im Abschluss, und eine sehr starke schwedische Torfrau haben die USA den Sieg gekostet. Ihre taktische Ausrichtung, und auch Umsetzung, waren aber erstklassig.

    Ja naja, das die USA sich steigern im Vergleich zur Gruppenphase ist ja nicht so überraschend. Sie machen halt auch durch ihre taktische Asymetrie ziemlich gut Schwedens rechte Seite zu, über die Schweden ja in erster Linie kommen will. Schweden hat darauf ja reagiert und spielt im Ballbesitz jetzt immer wieder mal auch mit asymmetrischen Dreierketten. Insgesamt können sie sich aber natürlich zu wenig durchsetzen, und haben das 0:0 in erster Linie ihrer Torfrau zu verdanken.

    Ja das stimmt alles, hat aber ja nix damit zu tun, dass die Schweden die Amis einfach spielen lassen und immer ewig brauchen um mal die ballführende Spielerin anzugreifen. Alles in allem ein recht langweiliges Spiel leider find ich

    Ich kucke die Spiele halt „taktisch“, also fast nie auf den Ball. Fand das Spiel aus dieser Sicht ziemlich attraktiv. Wenn die Schweden jetzt das Elfmeterschießen gewinnen würden hätten sie mit ihrer Defensivtaktik im Grunde das erreicht was sie wollten. Ihre Aussenverteidiger sind recht langsam. Bei aggressivem Pressing wäre die Gefahr überlaufen zu werden recht groß gewesen. Hat man auch so schon ein paar mal gesehen.

    Schweden - USA ist taktisch sehr interessant bisher (40. Minute). Die Schweden spielen recht defensiv in einem 4-3-2-1 gegen den Ball, und 4-1-4-1 im Ballbesitz. Die Amerikanerinnen spielen mit asymmetrischen 3er Ketten in einem 3-3-3-1, bzw auch 3-3-1-3, oder auch nach vorne geschoben zur 5er Kette. Insgesamt dominiert wieder, wie in bisher jedem Achtefinale, die ballbesitzorientierte Mannschaft.

    Holland 70-30.

    Japan 60-40.

    Spanien 70:30.

    Die lassen den Amis aber auch viel Zeit am Ball. Verstehe ich nicht, wenn die da mehr draufgehen würden, hätten die USA da mehr Probleme. Haben die dir bisherigen Spiele des Gegners nicht geschaut?

    Ja naja, das die USA sich steigern im Vergleich zur Gruppenphase ist ja nicht so überraschend. Sie machen halt auch durch ihre taktische Asymetrie ziemlich gut Schwedens rechte Seite zu, über die Schweden ja in erster Linie kommen will. Schweden hat darauf ja reagiert und spielt im Ballbesitz jetzt immer wieder mal auch mit asymmetrischen Dreierketten. Insgesamt können sie sich aber natürlich zu wenig durchsetzen, und haben das 0:0 in erster Linie ihrer Torfrau zu verdanken.

    Schweden - USA ist taktisch sehr interessant bisher (40. Minute). Die Schweden spielen recht defensiv in einem 4-3-2-1 gegen den Ball, und 4-1-4-1 im Ballbesitz. Die Amerikanerinnen spielen mit asymmetrischen 3er Ketten in einem 3-3-3-1, bzw auch 3-3-1-3, oder auch nach vorne geschoben zur 5er Kette. Insgesamt dominiert wieder, wie in bisher jedem Achtefinale, die ballbesitzorientierte Mannschaft.

    Holland 70-30.

    Japan 60-40.

    Spanien 70:30.

    Im Spiel Japan-Norwegen gerade hat man auch gesehen wie taktisch flexibel die Japanerinnen zb sind. Mit einer anderen Grundausrichtung als gegen Spanien, und über weite Strecken 60-70% Ballbesitz (im Schnitt am Ende 60%, da sie nach dem 3-1 etwas die Norwegerinnen haben kommen lassen) hat Japan das Spiel kontrolliert.

    Ja bin auch weiterhin davon überzeugt, dass die den Pott holen. Die sind gefühlt taktisch deutlich "weiter" als alle anderen Teams

    Vor allem können die guten Teams ihre Taktik an die Gruppen und Spielsituation anpassen, und das dann auch tatsächlich umsetzen. Deutschland hat vom Kolumbien zum Korea Spiel auch vom 4-2-3-1 zum 3-5-1-1 umgestellt. War aber in letzterer „Ordnung“ oft komplett ungeordnet. Und der „Clou“ der Umstellung, Popp nach hinten zu ziehen, damit sie dort auch Bälle festmachen und verteilen kann, ging erstens an deren Fähigkeiten etwas vorbei (obwohl sie sich reingehängt hat), und hat vor allem letztlich sowohl Schüller als auch Popp nicht in Situationen gebracht in denen sie erfolgreich sein können. Und das ist die Hauptaufgabe einer Trainerin. Die Umstellung auf die für das Team eher ungewohnte Dreierkette, vor dem alles entscheidenden Spiel, würde ich als panischen Aktionismus der Trainerin bezeichnen. Diese Panik hat sich auch auf das Team übertragen.

    Letztlich fehlt wohl auch Nörenberg sehr, der bei der Euro noch die taktischen Vorgaben gemacht hat, und auch teilweise die Halbzeitanalyse und Ansprache. Voss hat sich als Ersatz einen im Vergleich eher „jugendlichen“ Typ mit Urbansky geholt, und sie wollte selbst mehr Verantwortung übernehmen. Das ging wohl eher nach hinten los.

    Im Spiel Japan-Norwegen gerade hat man auch gesehen wie taktisch flexibel die Japanerinnen zb sind. Mit einer anderen Grundausrichtung als gegen Spanien, und über weite Strecken 60-70% Ballbesitz (im Schnitt am Ende 60%, da sie nach dem 3-1 etwas die Norwegerinnen haben kommen lassen) hat Japan das Spiel kontrolliert.

    HotSauce du hast das nicht gesagt. Andere aber schon. Kuck mal weiter oben. Da war die Rede davon „alle“ Mannschaften die auf Spielkontrolle und Ballbesitz gehen hätten Probleme. Auf meine Antwort das England mit sehr viel Ballbesitz die Gruppe dominiert, Holland die Gruppe gewonnen hat, kam dann nix mehr.

    Zu sagen „alle“ Ballbesitz Teams hätten Probleme war natürlich viel zu pauschal formuliert. Darauf, und auf die ganzen Klischees mit denen hier hausiert wurde, war mein Post, den du zitiert hast, eine ironische Antwort.

    Da gehts natürlich auch um die Abfindung.

    Welcher Mensch mit klarem Verstand würde denn ohne gehen?

    Gerade bei prekärer Beschäftigung über Zeitverträge. 😉

    Das ist schon richtig. Sowas kann man aber hinter den Kulissen regeln. Und dann würdevoll gehen, und frische Kräfte ran lassen.

    Aber beim DFB herrscht eben ein Klima der völligen Verantwortungslosigkeit. Die kennen sich alle schon ewig, alle profitieren massiv monetär von ihren Posten, und niemand wird dem anderen an den Karren fahren.

    Darum heißen die Trainer weiterhin Flick und Voss-Tecklenburg, auch bei absolut unterirdischer Leistung, und keinerlei Entwicklung der Teams. Das ist wirklich schade, gerade auch für den Unterbau, die Jugend. Da wird nämlich weiterhin sehr erfolgreich gearbeitet beim DFB. Nicht nur bei den Frauen. Auch die Männer U21 war, vor dem Reinfall dieses Jahr, 3 mal in Folge im Finale der Europameisterschaft, hat zwei mal den Titel geholt.

    Der Ballbesitzfussball ist ja wirklich komplett am Ende!!

    70% Ballbesitz für Spanien, 700 Pässe. Aber die Schweiz fegt die Spanier mit 5:1 vom Platz, weil mit diesem „Ballbesitzfussball“ lässt sich ja kein Blumentopf mehr gewinnen.

    Oh… nee, Spanien hat ja 5:1 gewonnen. Das war sicher nur Glück. Beziehungsweise waren sie einfach „mental“ gut drauf, haben ihre Fähigkeiten „auf den Platz gebracht“, haben es „wirklich gewollt“, anstatt sich um „Instagram“ zu kümmern usw. Habe ich irgendein Klischee, das hier als Erklärung heran gezogen wurde, vergessen?

    Aber Voss läuft ja zum Glück „nicht weg“ (ich dachte erst das sei ein Artikel vom Postillon). Ihre Vorstellung von „Verantwortung übernehmen“ ist, am Stuhl kleben bleiben, und sich, wenn dann, höchstens feuern lassen. Da gehts natürlich auch um die Abfindung. Es ist wahrlich ein Trauerspiel was beim DFB stattfindet, egal ob bei Männern oder Frauen.

    Die U17 der Männer wurde dieses Jahr Europameister.

    Der Unterbau ist gut, die Ausbildung stimmt. Das Problem ist der Filz an der Spitze. Bei Männern und Frauen. Immer müssen „verdiente“ Ex Spieler auf Pöstchen gehoben werden. Das ein Typ wie Völler bei den Männern jetzt das sagen hat, ist einfach nur peinlich. Ebenso das Flick einfach immer weiter machen darf. Wir haben ein riesiges Potential, aber durch unprofessionelle Strukturen an der Spitze können weder Männer noch Frauen das umsetzen.

    Zum Arg

    Im Frauen Fußball kann individuelle Klasse noch vieles überdecken

    Keine Mannschaft welche sich auf Spielkontrolole fixiert konnte bisher bei diesem Turnier überzeugen.

    das ist übrigens viel zu pauschal, und auch faktisch falsch. England war eines der stärksten Teams der Vorrunde. Sie spielen sehr auf Ballbesitz und Spielkontrolle ausgerichtet. Haben mit 72,3% den zweit meisten Ballbesitz aller Teams. Auch Holland war mit Ballbesitzfussball (60,3%) sehr erfolgreich, und hat eine Gruppe mit den USA gewonnen.

    Ich sehe die taktische Schwäche bei den Deutschen in erster Linie nicht in der grundsätzlichen Ausrichtung, sondern im Kleingruppenverhalten. Da haben oft die Laufwege nicht gestimmt, und es wurden schlechte Entscheidungen getroffen. Hier ist für die Abstimmung ausschließlich MVT verantwortlich.

    Im Frauen Fußball kann individuelle Klasse noch vieles überdecken

    nö, sonst wären z.B. Brasilien nicht ausgeschieden. Ich denke Dein Argument ist mysgonistisch und greift viel zu kurz. Keine Mannschaft welche sich auf Spielkontrolole fixiert konnte bisher bei diesem Turnier überzeugen. USA mit Ach und Krach weiter, Olympiasieger Kanada (mindestens) ebenso krachend gescheitert. Brasilien gegen aufopferungsvoll defensive Jamaikanerinnen gescheitert. Spanien von Japan vorgeführt worden.


    Dass die Deutsche Verteidigung von Verletzungen im Übermaß geplagt wurde hat dann auch nicht geholfen. Das war wahrlich kein gutes Turnier, aber das jetzt auf MVT & Co. zu schieben ist hanebüchener Unsinn.

    Halt mal den Ball flach! Mir frauenfeindlichkeit zu unterstellen weil ich taktische Defizite der Mannschaft anspreche, und die Strukturen im Frauenfußball beschreibe, gehts noch?! Hast du außer ad hominem sonst noch was zu bieten?

    Selbstverständlich macht individuelle Klasse im Frauenfußball einen größeren Unterschied, da die Teams noch wesentlich weniger homogen besetzt sind in der Spitze. Der Gruppensieger Kolumbien ist das beste Beispiel. Taktisch eher schwach, aber Weltklasse im Sturm.

    Und Voss Tecklenburg arbeitet lang genug mit dem Team. Selbstverständlich ist sie verantwortlich. Was heißt man „schiebt es“ auf MVT? Wie lächerlich ist das bitte? Da gibt es nix zu schieben. Sie ist der Trainer, sie ist verantwortlich. Sie kann jetzt würdevoll zurücktreten, und damit dem Herrenteam, mal wieder, zeigen wie es gemacht wird.

    Null spielerische und taktische Entwicklung beim deutschen Frauen Team. Ein Team mit recht guter Qualität bei den Einzelspielerinnen, die spielen eigentlich alle bei den großen europäischen Teams. Aber gleichzeitig ist das deutsche Team eines der am schlechtesten gecoachten. Es „muss“ unbedingt alles von Frauen gemacht werden bei der Frauen Nationalmannschaft. Statt das man mal Geld in die Hand nimmt, und einen guten (auch männlichen) Trainerstab verpflichtet. So wie es viele andere Top Nationen auch machen. Im Frauen Fußball kann individuelle Klasse noch vieles überdecken, aber was die deutsche Mannschaft bei dieser WM taktisch zeigt bisher, ist wirklich extrem schwach, teilweise komplett ungeordnet. Selbst wenn sie das jetzt noch biegen… (Edit: ich hatte das so um die 80. Minute geschrieben, wurde irgendwie nicht gepostet. Aber jetzt ist’s ja rum, und das Ausscheiden hoch verdient).

    Ja das sind ganz wichtige Punkte. Die frage die ich mir stelle, ob hier eine ehrliche Analyse erfolgen wird. In der Hz Pause war ein Interview mit dem Zuständigen DFB-Offiziellen, der war schon sehr kritisch. Bin mal gespannt ob die Spielerinnen es selbst auch sind, hab da nach dem Kolumbienspiel meine Zweifel


    Was auch zu sehen ist bei dieser WM: die Top-Teams spielen alle Ballbesitzfußball, auch gegeneinander. Gegen die Kleinen hat das bisher locker gereicht. Jetzt spielen die Kleinen aber auf einmal anders, mit Pressing und agressiv. Und dann haben die Großen alle Probleme.

    Das stimmt ja. Das Niveau der WM ist sehr hoch, da vor allem die „Kleinen“ sich taktisch extrem verbessert haben.

    Was die Analyse angeht: die sollte dem Nachfolger, der Nachfolgerin der jetzigen Bundestrainerin zukommen. Als Fan des Frauenfußballs wäre mein Traum das jemand wie Nagelsmann mal so einen Job macht. Das ist natürlich leider 100% ausgeschlossen, aber vielleicht bekommt man ja mal einen guten jungen Trainer, der schon Erfolge im Vereinsfussball hatte.

    Das ganze Geschwätz jetzt von „Mentalität“ und „positiver Arroganz“ der Kommentatorinnen, so ein Quatsch. Inschallah und vorne hilf die Liebe Popp ist einfach auf Dauer keine tragfähige Taktik, auch im Frauenfußball nicht. Andere Teams sind in den letzten 10 Jahren taktisch meilenweit am deutschen Team vorbei gezogen. Dafür ist in erster Linie die Trainerin verantwortlich. Sie sollte sofort zurück treten.

    Null spielerische und taktische Entwicklung beim deutschen Frauen Team. Ein Team mit recht guter Qualität bei den Einzelspielerinnen, die spielen eigentlich alle bei den großen europäischen Teams. Aber gleichzeitig ist das deutsche Team eines der am schlechtesten gecoachten. Es „muss“ unbedingt alles von Frauen gemacht werden bei der Frauen Nationalmannschaft. Statt das man mal Geld in die Hand nimmt, und einen guten (auch männlichen) Trainerstab verpflichtet. So wie es viele andere Top Nationen auch machen. Im Frauen Fußball kann individuelle Klasse noch vieles überdecken, aber was die deutsche Mannschaft bei dieser WM taktisch zeigt bisher, ist wirklich extrem schwach, teilweise komplett ungeordnet. Selbst wenn sie das jetzt noch biegen… (Edit: ich hatte das so um die 80. Minute geschrieben, wurde irgendwie nicht gepostet. Aber jetzt ist’s ja rum, und das Ausscheiden hoch verdient).

    Kimmich kann ich echt nicht leiden und finde ihn auch maximal überschätzt, vor allem er sich selbst, zumindest wirkt es immer so.

    Es ist kein Zufall das die Bayern zum letzten Mal die Champions League gewonnen haben, als noch Thiago der Taktgeber im Mittelfeld war. Und Kimmich dort gespielt wo er hin gehört, und durchaus stärken hat: hinten rechts. Die Rolle in die er, sowohl bei den Bayern, als auch Nationalteam, gedrängt wurde, und sich auch selbst gedrängt hat, liegt ihm kaum. Das ist dann einfach schon mal ein schwacher Kern im Mittelfeld. Und hinten dran haben wir halt nicht eine französisch/ holländische top Verteidigung, sondern Schlotterbeck und Ginter. Für mich startet die ganze Malaise aber mit Kimmich, und seiner falschen Positionierung. Vielleicht hilft ja ein „Wunder“, wie mit Lahm vorm Viertelfinale 2014.

    Ja, die Spieler hätten wir ja schon. Sie wurden teilweise sehr spät eingewechselt, und der Unterschied war sichtbar. Teilweise sind sie aber auch gar nicht dabei weil sie zb bei den Plebejern von Union und Mainz spielen. Damit gibt Flick sich nicht ab. Andere Spieler ändern allerdings auch nichts an dem taktischen Rumgeeiere.

    Das ist die schwächste deutsche Nationalmannschaft seit den seligen Zeiten von Ribbeck und Völler. Sie spielt natürlich besser als die Rumpelfussballer vor 20 Jahren. Aber im Vergleich mit anderen Nationen auch wieder nicht, und es steht auch kein Kahn im Tor, wie 2002.

    Da steht heute nicht ein einziger Spieler in der Startaufstellung der, in seiner jetzigen Verfassung, eine Chance hätte bei Manchester City in der ersten Elf zu stehen. So lange die brutal überschätzten Kimmich und Goretzka in unserem Mittelfeld das Zepter schwingen, dürfte es schwierig werden bei einer WM die Vorrunde zu überstehen. Ganz zu schweigen von der Wackel Abwehr, und der um etwa 10 Jahre veralteten taktischen Ausrichtung. Ein junger frischer Trainer, und vertrauen in unsere amtierenden U21 und U17 Europameister, und damit eine langfristigerer perspektivischer Neuaufbau, täten not. Wird natürlich vor der EM nicht passieren (und kann auch in der Kürze der Zeit nicht mehr). Viel Hoffnung habe ich für dieses Turnier nicht.

    WM 2018: England verliert im Halbfinale 1:2

    WM 2019: England verliert im Halbfinale 1:2

    EM 2021: England verliert das Finale im Elfmeterschießen 2:3

    EM 2022: bitte die korrekte Lösung eintragen.

    Starke Leistung von Deutschland bisher. Ob sie diese sehr offensive Verteidigung über 90 min durchhalten wird sich zeigen.

    Edit: und 1:0! Sehr stark von Popp!

    Das Bacha nach ihrer überragenden Leistung im Viertelfinale wieder nicht spielt. Naja, gut für uns. Katoto war Diacre ja auch lange „zu gut“. Erst eine Meuterei hinter den Kulissen hat dazu geführt das sie Stammspielerin wurde, obwohl sie im Club schon längst extrem dominant war.

    Interessant fand ich den Weg erst weg vom Männerfussball durch die Gründung reiner Frauenvereine und jetzt hin zum Spitzen-Männerfussball durch Angliederung oder Neugründung.

    Wie Klaus Knechtskern richtig sagt lag das eine in erster Linie an der misogynen Haltung der alten Männer beim DFB, die Frauen lieber am Herd festnageln wollten. Dadurch sind Strukturen außerhalb des DFB entstanden die dann nach der Aufhebung des Frauenfußball Verbots zum Tragen kamen.

    Die jetzige Initiative der Bundesligaclubs hat zwei Gründe. Zum einen drängt der DFB, zb durch Rainer Koch, die Männer Bundesliga Clubs schon seit längerem, weil man erkannt hat welche Leistungssprünge dadurch in anderen europäischen Ländern erfolgt sind.

    Zum anderen weist vieles darauf hin das der Frauenfußball sich Mittel und Langfristig zur Mannschaftssportart Nr 2, also vor (Männer-) Handball, Basketball usw. entwickeln wird. Und kluge, weitsichtige Vereinsführungen wollen bei dieser Entwicklung natürlich mit dabei sein.

    Und selbst die etwas zu spät kommenden haben in den letzten 1-2 Jahren endlich reagiert. Oben habe ich Mainz 05 genannt. Hier in Rhein-Main spielt ja zb auch der traditionsreiche 1.FFC Frankfurt seit 2020 mit dem Eintracht Adler auf der Brust. Der BVB versucht es eigenständig (nachdem Watzke sich lange gewehrt hatte), dadurch aber noch in Kreis und Bezirksliga. Wobei die Finanzkraft des BVB deren Spitzenteam sicher schnell in die Bundesliga führen wird. Insgesamt tut sich was. Ich finde es super!

    Ich denke auch, dass da alles möglich ist. Man muss sich nur mal die Ergebnisse im Viertelfinale ansehen: zwei Spiele gingen in die Verlängerung, alle sind knapp ausgegangen. Das ist ein deutlicher Hinweis, dass sich einige Mannschaften mittlerweile auf ähnlich hohem Niveau bewegen. Ich verfolge Frauenfußball tatsächlich schon recht lange und das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung: Früher (> 10 Jahre in der Vergangenheit) war bei jeder EM nur eine Sache spannend: Spielt Deutschland das Finale gegen Schweden oder gegen Norwegen ... (leicht provokant ausgedrückt) ;)

    Die deutsche Nationalmannschaft der Frauen verfolge ich auch schon recht lange. Und du hast Recht, es hat sich sehr viel getan, und gerade die Euro war früher wesentlich weniger umkämpft. Ich war auch nicht immer ein großer Fan des Frauenfußball.

    Richtig Geschmack daran gefunden habe ich auf Vereinsebene, durch Barcelona Femini und Olympique Lyonaiss Feminin. Zwei Teams die ich taktisch extrem gut finde, und die für mich den großen Entwicklungssprung des Frauenfußball in den letzten Jahren mit verkörpern. Ich finde es super zu sehen wie rasant der Frauenfußball sich entwickelt, und das auch in Deutschland immer mehr Bundesligisten aufwachen, und Frauenteams etablieren oder unterstützen. Zuletzt ja Mainz 05, durch die Kooperation mit der TSV Schott Mainz.

    Da hast du natürlich Recht. das ist aber nochmal eine andere Dimension.

    In dieser Frage würde ich sagen hat Fußball eine sehr gute Struktur. Die Saison mit 38 Spielen stellt sicher, das jedes einzelne Spiel noch wichtig genug ist, aber am Ende fast immer die beste Mannschaft Meister wird. Das ist natürlich dann ein Problem, wenn eine Mannschaft so sehr dominiert wie Bayern. Um das zu mitigieren könnte man zb eine Struktur wie im Football einführen wo durchschnittliche Teams wie die 9-7 Giants "heisslaufen", und die 16-0 Pats im Superbowl schlagen können. Dadurch hat man Jahr über Jahr mehr Spannung, nimmt aber eben in Kauf das nicht immer die übers Jahr gesehen beste Mannschaft auch Meister wird.

    Baseball hat, finde ich, zu viele Regular Season Games. Wohl aus finanziellen Gründen, aber es entwertet einzelne Spiele etwas. Auf des Messers Schneide würde ich Football sehen. Hart an der Grenze zu Zufällig zu sein, aber auch mit jetzt 17 Spielen ist halt jedes einzelne Spiel extrem wichtig und interessant. Dazu kommt noch die gleiche Balance im wöchentlichen Spiel selbst, und die Tatsache das die NFL durch Salary cap und Draft extrem ausgeglichen ist, und einen starken turnaround an der Spitze hat. Dann weiss man warum der Sport so Populär ist, und auch in Europa immer mehr Fans findet. Aber wie gesagt, Fußball finde ich da auch ziemlich gut, internationale Turniere haben ja einen ganz ähnlichen Modus wie die NFL, nur mit weniger Vorrundenspielen.

    Extreme Enden dieser Skala sind Fußball auf der einen, Basketball auf der anderen Seite.

    Baseball ist noch ein Tick extremer, oder? Auch wegen dem sehr statischen Aufbau.

    Mit ging es vor allem um die Granularität der Punktevergabe. Die kann beim Baseball ja auch sehr grob sein (1-0), und dann verliert auch mal das Team mit deutlich mehr Hits. Aber weil es immer bis zum letzten Aus geht, verliert trotzdem kaum ein Team „unglücklich“.

    Perfekte Balance zwischen „jeder score ist wichtig“ und „das bessere Team gewinnt“ haben für mich: Handball, Rugby, American Football, Lacrosse.