Beiträge von HunterInGreen im Thema „1:0“

    Ich rege mich seit Tagen um die Diskussion über die Wiedereröffnung der Bundesliga einfach nur noch auf... Gerade als Mutter von zwei Kindern kann ich nicht verstehen, dass diesem Thema so viel Aufmerksamkeit geschenkt wird und um die Schul- oder Kitaeröffnungen drumherum geredet wird (um es mal bewusst spitz zu formulieren). WIe will man diese Diskussion (und mögliche Entscheidungen für den Fußball) vor der breiten Öffentlichkeit rechtfertigen? Seit Wochen wird Social Distancing propagiert und im Stadion dürfen sich die Fußballspieler vollschwitzen? Um eine Sicherheit zu garantieren müsste man jeden testen und für Monate dann einsperren :D

    Ich bin wahrlich keine Expertin, was Fußball angeht. Ich habe selbst bei den Juniorinnen gespielt und war ein kleines Torwarttalent, ich wurde sogar nach Köln eingeladen, was ich aber nie wahrgenommen habe. Durch eine professionelle Fußballkarriere hätte ich wahrscheinlich weniger verdient als ich es heute tu :D. Leider hinkt Deutschland im Damenfußball ja hinterher (wenn ich mir die USA o.ä. anschaue). Aber das ist ein anderes Thema und ich will auch kein Fass aufmachen a la "Frauen können kein Fußball spielen" etc.

    Aber ich mag Fußball. Vermutlich nicht den Sport, sondern gerade die Emotion, die da mitspielt.


    Ich bin in Aachen aufgewachsen und hatte jahrelang eine Dauerkarte neben dem Ultrasblock (drin hätte man mich wahrscheinlich nicht geduldet -.-) und ich habe die goldenen Jahre mit dem Aufstieg in die erste Liga, dem DFB-Pokalfinale und den Siegen gegen Bayern München mitgemacht. Wow, was für eine Zeit. Das wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben.

    Dann habe ich in Düsseldorf und sehr sehr lange in Köln gelebt, aber die dortigen Stadionbesuche fühlten sich nie wieder so an. Durch meine Schwiegerfamilie ist das Flair wieder etwas aufgekommen und ich würde mich auch wieder als Fan bezeichnen; und zwar auch von Leverkusen :) (ich werde dafür immer ausgelacht, aber ist mir egal)

    Ich bin immer im Stadion wenn wir auf Heimatbesuch sind. Natürlich ist dort nicht die Stimmung nicht zu vergleichen mit anderen Stadien, was schade ist, aber auf den Sitzplätzen ist halt wirklich nix los. Das kannte ich vom alten Tivoli so überhaupt nicht. Da war das gesamte Stadion verrückt. Ich glaube das trägt viel dazu bei wie man sich im Stadion fühlt und wie weit man bereit ist sich emotional einzubinden.


    Meine Familie kommt aus Kroatien und meine Eltern leben mittlerweile wieder dort. Mein WM-Herz gehörte deswegen schon immer den Karierten und nicht der DFB-Elf (ist da überhaupt ein Spieler dabei, der auch nur im Ansatz sympathisch ist? :D). Deswegen war der letzte Sommer ein absolutes Highlight in meiner Fußballkarriere. So etwas habe ich noch nie empfunden..


    Lange Rede kurzer Sinn: Ich kann die Frankfurter verstehen und die Liverpooler auch. Das ist einzigartig und ich freue mich für jede Mannschaft. Klar ich kann die Bayern nicht leiden (warum eigentlich?) und Geschäftspraktiken eines RedBull Konzerns muss man auch nicht gutheißen. Denn mal ganz ehrlich, wenn es um so viel Geld geht, dann gehen die Dinge ihren Lauf.

    Die Vereine verdienen ihr Geld mit den Sponsoren und mit den Leuten, die da in der Businesslounge hocken. Da muss man sich nichts vormachen. Auch wenn jeder Fußballromantiker tief in seinem Herzen glauben will, dass ein bestimmter Spieler zu xy wechselt, weil es eine Herzensangelegenheit ist... Deswegen verstehe ich die oft genannte Kritik an solchen "Konzern"-vereinen nicht, wie Bayer, Wolfsburg oder RedBull nicht ganz und halte es auch für blind/blauäugig.