Beiträge von Countrysidepop im Thema „1:0“

    Die DFL würde die Überprüfung durch VAR sehr gerne stark beschleunigen indem das „Review“ am Spielfeldrand gestrichen wird, und eben der Video- Schiedsrichter entscheidet. Dann gäbe es überhaupt keine Zeit für Werbung. Gegen diese Regelung gibt es starken Widerstand im Schiedsrichterwesen und teilweise beim DFB. Eine Macht- und letztlich sportphilosophische Frage.

    Geduld. Kommt Zeit, kommt Werbeeinspielung. Das muss zunächst kein Clip sein. Wir reden hier zunächst von Ticker, eingesuperten Zeilen, Logos etc. Das ist keine sportphilosophische Frage, sondern eine Frage, wo und wie die Kuh noch weiter gemolken werden kann.

    Der VAR ist nur ein Zwischenschritt. Und er ist vor allem nicht dafür gemacht, den Fußball "gerechter" zu machen. "Gerechtigkeit" war noch nie das Ziel rechter, neoliberaler Ökonomie. "Endziel" ist es, VAR für Werbeeinspielungen zu nutzen, denen der dumme Konsument nicht mehr ausweichen kann. Das werden mediamäßig sehr teure Werbeplätze. Die Umsetzung dieser Geldquelle geschieht nur darum zeitverzögert, weil über die Einführung in kleinen Häppchen das Volk den Dreck besser frisst. Große Scheiße auf dem Teller mag keiner, aber mit dem Teelöffel serviert, ist es nur noch halb so schlimm. Ich kenne viele "Befürworter" von VAR, die das "gerechter" finden. Argumentation geschluckt und internalisiert. Das gleiche Prinzip der Einführung/Abschaffung in Happen findet sich z.B. bei der schrittweisen Abschaffung von Demokratie und Volkseigentum, z.B. weg von sozialer Marktwirtschaft hin zum Wirtschaftslobbyismus der Eliten.

    München ist traditionell SPD-Hochburg.

    Der FC Bayern hat mit dem Beginn seiner wirtschaftsmonopolistischen Ära in der BL immer die Nähe zur CSU gesucht und umgekehrt. Die SPD ist spätesten seit Schröder nur noch das billige Abziehbild einer "besseren" CDU, das traditionelle Arbeiterschaft verkauft und einen Teil der Gesellschaft bewusst mit Hartz IV abgeschrieben und einem liberalen Markt geopfert hat. Dafür verschwindet sie nun von der politischen Bildfläche. Insofern wäre selbst auf der Symbolebene die SPD für den FCB kein Verbesserungsmerkmal.

    Frankfurt - das ist der ganz spezielle Tiegel, den die sehr klischierte, aber im Kern treffende Netflix Serie Skyline zu erfassen versuchte und den man vermutlich so in Deutschland in Teilen nur noch in Berliner Bezirken findet. Kovac hat doch überhaupt nicht in das schicke, überkandidelte, keimbefreite München gepasst. Bayern, das ist erzkonservative, tradierte, arrogante Lederhosen-CSU. Kovac und Frankfurt dagegen waren wie für einander geschaffen und fanden sich in einer wundersamen Synergie wieder: in das spezielle Biotop aus Bankengeld, Drogen, hohem Migrationsanteil, dem typisch Frankfurt Bonames-Ghetto-haften, der gedrungenen City, dem Frankfurter Widerspruch zwischen Hochhaus-Wohlstand und sozialem Brennpunkt , dem latent "jugoslawischen" Spielstil aus Kampf, Härte, Agressivität, Fan-Wucht und latenter Kriminalität passten die Kovac-Bros wie die Faust aufs Auge. Es ist wie Daniel bereits treffend bemerkte eine poetische Ironie des Schicksals, das es ausgerechnet die Eintracht war, die Kovac an seinen Wechselfehler zu den Saubermännern und Großkopfeten erinnerte.

    Leicester City ist auch noch nicht so lange her, sowas kann hier theoretisch auch jedes Jahr passieren. Und irgendwann wird es das auch.

    Kann es leider nicht. Und wird es vermutlich auch nicht. Es ist im Plan des Establishments auch nicht vorgesehen, maximal als Belustigung eines unterhaltsamen Ausbruchsversuchs als Teil der Unterhaltungsindustrie.


    Die fortschreitende Monopolisierung der kapitalen Gesellschaft wird das auch nicht dulden. Dabei versucht das Monopol der Langweile, die Monopol mit sich bringt, zu entgehen, indem es den Hals weiter zuschnürt. Dazu gehört z.B. die bereits beschlossene Europa League an Wochenenden genauso wie z.B. jenseits der Analogie Fußball die Abschaffung des Bargelds zur besseren Kontrolle der geregelten Besitzverhältnisse der geldwerten Gesellschaft.

    Karlsruhe bebt: Der KSC ist wieder da!


    Ein ganze Stadt wartet auf den HSV.


    Und bitte bringt das HSV-Ehrenmitglied Manuel Gräfe und seine goldene Pfeife mit.


    Komisch, dass ganz Fußball-Deutschland sich freut, dass der HSV sich in Liga 2 etabliert. Woran liegt das nur?

    Huch, das ging ja schnell. Hieß es nicht erst Ende 2019?

    Gerade gelesen, dass es schon im nächsten Monat losgeht.

    Was meinst du, sind 35.000 nicht zu sehr ambitioniert?

    Abriss beginnt nach dem nächsten Heimspiel.
    Mit Eintrittspreisen von 1955.

    Ich kann mich an Heimspiele erinnern, da war der Wildpark mit 45.000 proppevoll und draußen standen die Massen.

    Das Potenzial ist nicht zu unterschätzen.

    Halt nicht in Liga 3.

    Intelligente Entscheidungen, vernünftige Kaderplanung, gutes Marketing, die Fähigkeiten der sportlichen Leitung, der Charakter der Spieler - das spielt bei Dir keine Rolle? Vielleicht ist Deine Bewertung etwas monokausal? Nur so ein Gedanke...

    Hmm. Nein, eher nicht. Ich blicke tatsächlich mehr auf das übergeordnete, kapitalgetriebene, neoliberale Gesamtkonstrukt, das unsere westliche Gesellschaftsform diktiert. Hier ist der FC Bayern als Fußballclub eines von mehreren guten Beispielen und Symbolen für eine gefräßige, machtorientierte Maschine, die darauf fusst, andere klein zuhalten. So hat es sich der FCB seit den 70ern auf die Fahne geschrieben, die besten Spieler konkurrierender Vereine zu kaufen, um diese Vereine zu schwächen, selbst wenn diese Spieler bei den Bayern dann auf der Bank versauern. Kleinhalten als Erfolgskonzept: Diese Gangart hat Absicht, Struktur und wird bis heute von Hoeness & Co. durchgezogen. Ältere Semester darf der Fall Calle del Haie aus den 70er als Initialzündung gelten. So funktioniert, grob betrachtet, das System, in dem wir leben. Wenn dies eine "intelligente Entscheidung" ist, dann ist sie zynisch.

    Von welcher Leistung sprichst Du hier?

    Von der sportlichen Leistung in der jeweiligen Saison, von der die Höhe der von Dir genannten Ausschüttungen abhängig ist.


    Von welcher Leistung sprichst Du hier?

    Von der sportlichen Leistung in der jeweiligen Saison, von der die Höhe der von Dir genannten Ausschüttungen abhängig ist.

    Die "sportliche Leistung" von der Du sprichst ist bereits das Ergebnis von Kapital, Geld und Besitz. Das ist so, als würde man die Pest mit der Cholera begründen. Ich halte das für eine ist systemimmanente Betrachtung.

    Die Clubs der ersten und zweiten Liga erhalten in dieser Saison von der DFL die Rekordsumme von 1,117 Milliarden Euro ausgeschüttet. Das meiste Geld davon bekommt der Verein, der schon am meisten hat, um die bestehenden Besitz- und Machtverhältnisse zu zementieren: Glückwunsch, FC Bayern! Und weiter abwärts in der dritten Liga der Gesellschaft verrecken die Vereine.


    Genau so funktioniert der Finanzkapitalismus. Und dies inzwischen allen Lebensbereichen.

    Der "Videobeweis" hat sich in diesem Fall mit Hilfe des Videobeweises selbst ausgehebelt zugunsten einer ethischen, höheren Gerechtigkeit, die sich jenseits von schnödem Regelwerk begründet.


    Ein selten gewordener Moment im kapitalen "Fußball-Business", in dem Fußball zu sich selbst zurückkehrt und diesen unkäuflichen, unwiderstehlichen, unmachbaren Augenblick kreiert. Am Samstag hat nicht Eintracht Frankfurt gewonnen, sondern der Fußball, wie wir ihn leidenschaftlich lieben.


    Bundesverdienstkreuz für Schiri Zwayer.

    Die Bayern sind meines Wissens nach auch noch nie abgestiegen. Waren halt nur nicht von Anfang an dabei.

    Gemeint sind hier die Gründungsmitglieder: Eintracht Braunschweig, Werder Bremen, Borussia Dortmund, 1. FC Köln, MSV Duisburg, Preußen Münster, FC Schalke 04, 1. FC Kaiserslautern, 1. FC Saarbrücken, Eintracht Frankfurt, Karlsruher SC, 1.FC Nürnberg, 1860 München, VfB Stuttgart, Hertha BSC und endlich, endlich, endlich, der HSV.

    Guck mal, @Odes Spielekiste, wer gestern beim Training in der Heimat war:



    War wohl auf der Durchreise nach Mailand und hat einen glücklichen Tag im Wildpark verbracht.


    Hakan wird vermutlich beim Pokalspiel gegen Leverkusen mit seinen Eltern auf der Tribüne im Wildpark sitzen und "dem KSC die Daumen drücken".


    Für immer KSC, Hakan!

    Ich wäre ja für 4 Regionalligen mit 4 Aufsteigern. 4 Absteiger aus einer 20er Liga halte ich für eine gute Quote. Da müsste man bloß endlich aufhören den Bayern immer eine Sonderbehandlung zukommen zu lassen. Deren jetzige Regionalliga ist doch ein Witz.

    Die Idee ist im Prinzip gut, würde aber dazu führen, dass die Teams in der Südliga landen, wo sich Traditionsclub schon jetzt zerquetschen.


    Ich bevorzuge das Modell England mit einer klaren Ligenstruktur abwärts, wo es auch keine lästigen Zweitvertretungen mehr gibt, die vor 200 lebensgelangweilten Leuten kicken.

    nicht 1:0 sondern 0:2 :crying:<X

    Ich weiss nicht, was besser ist: mit dem verkappten "50+1 Problem" Ismaik in die Dritte oder Neuanfang in der Regionalliga oder gar Oberliga. Auf jeden Fall zurück an die Grünwalder Straße.


    Schlimmer als der Abstieg der entfremdeten Söldnertruppe ist der Abstieg von 5 (!) U-Mannschaften. Der komplette Unterbau, der Talente wie Weigl oder die Bender-Twins hervorgebracht hat, sackt in den Keller. 60 hat schon vor Jahren seine Roots als wahrer Münchner Fußballverein an den FC Bayern verkauft, der seine "Erfolgsfans" aus dem Umland bezieht. Und diese Abstiege sind das Ergebnis der Personalpolitik der letzten Jahre.


    Der Abstieg von 1860 ist härter als der vom KSC, wo sämtliche Jugendmannschaften noch Bundesliga spielen. Der KSC wird notgedrungen wieder auf sein Eigensubstanz zurückgreifen. Damit ist der Club schon immer am besten gefahren.


    Die Gewalt im Stadion gestern ist auch das Ergebnis der Relegation und gehört zum Geldgeschäft. Der Horror und auch die Empörung ist Teil des Thrills. Die Relegation provoziert in ihrer absurden Idee Exzesse, in der sich die Schattenseite der konsumierenden Event-Gesellschaft zeigt. Auch fliegende Sitzschalen und Eisenstangen sind "Event" und werden von der bigotten Kamera als "Reality-TV" im Subtext auch ersehnt und bestaunt.


    Rein sportlich und fußballerisch hat der Drittligist aus Regensburg den dritthöchsten Etat der 2. Liga an die Wand gespielt. Dritte Liga ist Beton. Hardcore Ostclubs, Dorfvereine und Retro-Traditionsclubs. Wäre der Überlebenskampf nicht vorherrschend, wäre es wohl die beste Liga. Aber die Umschichtung von Besitz und der Geldfluss von unten nach oben lässt Vereine dort mittelfristig verhungern. Auch dies ein gesellschaftliches, systemisches Abbild.

    @Odes Spielekiste


    "Braunschweigs Gustav Valsvik hatte einen Schuss von Yunus Malli an den Arm bekommen, sich dabei aber weggedreht, zudem seine Körperfläche nicht vergrößert."


    Na, kommt Dir das bekannt vor? Ersetze "Braunschweigs" durch "Karlsruhes" und ersetze Valsvik durch Meffert und Du hast die Blaupause für den "Relegationsthrill", in der es nur um "Entertainment" auf Kosten der sportlichen Fairness geht zugunsten des Establishments.


    Eine Mannschaft, die eine Scheißsaison spielt (HSV, Wolfsburg) erhält von der DFL die Chance gegen eine Mannschaft, die eine gute Saison gespielt hat (KSC, Braunschweig), innerhalb von zwei Spielen eine ganze Saison ad absurdum zu führen. Der Depp ist immer der unterklassige Verein, der nur verlieren kann. Die Relegation ist ein Zynismus, den die rücksichtslose Geldmaschine produziert. Die "Funktionäre", die Blatters und Infantinos dieser Welt spucken Liebhaber dieses Spiels mitten ins Gesicht. Und alle bezahlen weiter Bezahlfernsehen.


    Prognose: Braunschweig spielt kommende Saison Abstiegskampf 2. Liga, während Wolfsburg weiter Millionen in ihre Totentruppe pumpt und sich "nach der Befreiung" wieder im oberen Drittel der Fleischtöpfe festbeisst. Bundesliga boring Society.

    So einen Pfiff wie den von Gräfe gegen den KSC, so eine Entscheidung trifft kein Schiri wenn er sich in der Situation nicht sicher ist. Für ihn war das die logische Entscheidung. Just in der Sekunde, in der er das entscheiden musste. Alles andere ist Zeitlupenwissen.

    Man brauchte keine Zeitlupe um zu sehen, dass Meffert sich vom Ball wegdreht und der angelegte Arm aus 1,5m angerotzt wird. So einen Freistoss gibt man maximal in der Mitte eines Matchs, nicht aber in der 92. Minute eines Relegationsspiels. Das nennt man Fingerspitzengefühl jenseits von Regelwerk.


    Das gleiche Ding in Schalke: ein Tor in 90 plus X abzupfeifen, weil die Ecke (!) angeblich im Aus war. Lächerlich. Der HSV bekommt es seit Jahren in den Arsch geschoben trotz seiner unsagbaren Personal- und Strukturpolitik. Gott sei Dank haben sie den Todt geholt, ich bin so froh, dass der weg ist.

    Ich hasse den Gräfe und bin froh wenn die Saison rum ist - Liga 3 wir kommen ... Liebe kennt keine Liga

    Noch eine Klatsche, dann haben wir die Qual überstanden. Mein insgesamt neunter Abstieg.
    Gräfe war der Genickbruch von dem sich der Wildpark nicht wieder erholt hat.
    Todt, Oral und Slomka waren Ausdruck reiner Selbstzerstörung , das finsterste Kapitel ever.


    Liebe kennt keine Liga, aber Geld kennt keine Liebe. Ich bin schon zufrieden, wenn wir nicht weiter nach unten durch das Nadelöhr ins Land der Vergessenen gereicht werden.

    @Odes Spielekiste


    Und jetzt rate mal, wer das Spiel HSV gegen Wolfsburg pfeift.


    Glaubst Du immer noch an "Zufall" oder "den Freistoss kann man pfeifen"?


    Glückwunsch zum Klassenerhalt, HSV-Fans. Aber seid dabei ganz, ganz still und leise.