Beiträge von SpaceTrucker im Thema „1:0“

    Sehe ich tatsächlich leider widerum anders. Sowas sind aus meiner Sicht eben absolut keine Glückwünsche.

    Darf man aber gerne auch durch eine "bayrische Brille" anders sehen.

    Interessant wie unterschiedliche Sprache aufgefasst wird. Ich kann das (hier) überhaupt nicht erkennen.

    Ich lese keine der üblichen Formulierungen, die man nutzen könnte, um einen gegnerischen Erfolg abzuschwächen (à la "wir haben aber 10x gewonnen, 1x ist keinmal" oder "an Spieltag x haben wir mal den Elfer nicht bekommen" oder "schaffen die eh nur einmal" oder "wir hatten aber viele Verletzte"). Ganz im Gegenteil, ich lese einige sehr deutliche Formulierungen/Komplimente, die man nicht schreiben bräuchte ("absolut verdient", "herausragende Saison", "toller Fußball"). :/

    Dass man sich für die Zukunft, für die neue Saison vornimmt, diesmal "härter zu arbeiten" und wieder zu gewinnen, empfinde ich als ganz normalen Sportsgeist. Neues Spiel, neue Chance. Würde man das nicht äußern, hieße es, man hätte keinen Plan für ie nächste Saison und hätte diese eh schon abgeschrieben. ;)

    Für mich alles korrekt und glattgebügelt, wie man es von einem professionellem Management, von Vorstand/Präsident, erwarten würde.


    Das bezieht sich jetzt auf die beiden kurzen Stellungenahmen oben im Screenshot, in der Vergangenheit haben die Bayernoffiziellen (insbesondere Hoeneß/Rummenigge) ohne Frage immer mal wieder spitze Aussagen herausgehauen, die irgendwo zwischen schlechter Verlierer, arrogant und unnötig einzuordnen waren.

    Streich wird seine Trainerlaufbahn beenden nach meinem Verständnis. Sehr schade. Ich hätte ihn gerne als Bundestrainer gesehen

    Wäre zumindest ein spannendes Experiment. Wobei mir vor allem völlig unklar wäre, ob und wie Streich das dann mit dem teilweisen Überangebot an Stars und altverdienten Veteranen und zeitgleich anderswo klaffenden Lücken gemanaged bekäme. Also einem Kimmich zu erklären, dass er Rechtsverteidiger spielt, oder -stellvertretend für ein paar weitere Kandidaten - einem Hummels, dass er zu Hause bleibt. Ist zumindest fraglich, ob diese sonst oft ausdrucksstarken Herrschaften das dann plötzlich halbwegs geräuschlos hinnehmen würden, nur weil der Herr Bundestrainer so nett und ehrlich und bodenständig und authentisch ist. :/

    Tjoa, wenn Bayern mal nicht Meister wird, und das nichtmal, weil sie selbst so mies wären, sondern weil ein Gegner zu gut ist, dann ist das sicher erfreulich für die Bundesliga. Nur andererseits wieder auch ein bisschen schade, wenn das Vizekusen Meme kaputt geht. ;) Wobei der überzeugende Sieg jetzt und der komfortable Vorsprung, den man eigentlich fast nur noch nach Hause bringen müsste, letztlich genau der Stoff ist, aus dem Vizekusen-Geschichten gemacht sind. :evil:

    Und es ist nicht unwahrscheinlich, daß sie dieses Jahr mit komplett leeren Händen die Saison beenden.

    Sogar ziemlich wahrscheinlich. Championsleague ist selbst in einem excellenten Jahr nicht planbar, da hat man vielleicht 10-20% Chance als etwas überdurchschnittliches aber nicht bestes Team in der kO-Runde, und die Chancen in der Meisterschaft sind inzwischen auch auf deutlich unter 50% gesunken.

    Wieder kein klassisches Losglück bei Dortmund... PSV ist diese Saison brutal gut unterwegs.

    An klassischem Losglück war doch diesmal höchstens eins dabei, oder? Auf dem Papier wäre Kopenhagen sicher schwächer - hat aber auch immerhin United und das dieses Jahr recht starke Galatasaray rausgeworfen. Neapel oder Inter hätte ich jetzt als die potentiell schwersten Lose für den BVB eingeschätzt, da wäre man eher leichter Außenseiter gewesen und diesen ist man entgangen. Aber ob jetzt Porto, Lazio oder Eindhoven, denke die sind halbwegs auf dem gleichen Level zu sehen - und von Anspruch/Spielern wäre der BVB hier auch leichter Favorit?



    Beschweren kann sich aus meiner Sicht eigentlich nur Leipzig, von den wohl drei stärksten Teams (City, Bayern, Real) konnte man nur eins bekommen und hat dieses dann auch prompt erwischt.

    BTW: Am Ende der Saison Fünfter war Bayern zuletzt in der Saison 67/68. Er dürfte den 6. Platz aus Saison 94/95 meinen (erste Saison mit Giovanni Trapattoni als Trainer).

    06/07 ist man mal Vierter geworden, was quasi wie Fünfter heute ist, weil man im nächsten Jahr Uefa-Cup spielen musste. Aber ja, das war im Zeitraum seit 97/98 das einzige mal, dass die Champions League ohne die Bayern stattgefunden hat. :sleeping:

    Mitte der 0er-Jahre hatte Bayern gefühlt auch das letzte mal einen Kader (Ottl, Lell, Rensing, Görlitz,...), der nicht auf jeder Position mit (mindestens) internationaler Klasse besetzt war.

    Prunkstück jetzt nicht gerade, aber das

    Rüdiger, Hummels, Thiaw, Süle, Tah, Schlotterbeck, vielleicht springt aber auch noch jemand anderes wie Bella-Kotchap, Koch etc

    sind eigentlich eine ganze Menge Innenverteidiger, die mehr oder weniger internationale Klasse haben und eigentlich gut genug sein sollten. Davon ist wohl keiner absolute Weltklasse à la van Dijk, Bonnuci, Ramos, Boateng in ihren besten Jahren, aber wenn ein Rüdiger für Real Madrid und Chelsea gut genug ist, ein Hummels für den BVB, ein Thiaw für Milan, ein Tah für Leverkusen etc... dann sollte das eigentlich reichen, um bei dem Thema einen haken zu machen und eine gute bis sehr gute Innenverteidigung zu bauen.

    Bin mir nicht sicher, ob man die Ursache dafür, dass alle diese Spieler mal mehr mal weniger unglücklich aussahen, nicht eher in einem hochtalentierten aber sehr offensiven Mittelfeld davor suchen muss, und zudem einer mäßigen Außenverteidigung mit zwei passablen aber nicht großartigen Spielern auf links (Henrichs, Gosens) und einem Aushilfsinnenverteidiger auf rechts.

    Naja, das war ja auch für einen Linksfüßer aufgelegt, nicht überraschend dass ein Rechtsfüßer dann nicht so gut trifft.

    Naja, also selbst 10-12 Ligen weiter unten würde erwartet, dass man so einen Ball auch mit dem schwachen Fuß aufs Tor schießen kann. Das hätte auch in der Kreisklasse oder noch darunter reichlich Spott geerntet und den obligatorischen Kasten Bier gekostet. ;)

    Finde den Blick auf nur Ablösen immer etwas irreführend. Letztlich spielen Gehälter und Handgelder ja genauso eine Rolle. Den Vertrag mit einem Leistungsträger zu verlängern kostet keine Ablöse, aber häufig ein sehr hohes Gehalt, einen ablösefreien Spieler zu verpflichten oft zumindest mal ein hohes Handgeld und ein tendenziell höheres Gehalt.

    Ein Konrad Laimer mag vielleicht wirklich ein Schnäppchen gewesen sein (gerade falls er sich gut entwickelt oder man ihn irgendwann für eine gute Ablöse weiterveräußert), aber er kostet nicht nichts, genauso die Vertragsverlängerungen mit den Comans/Gnabries/Goretzkas/Davies/..., die sich ihren Leistungsträgerstatus gut versilbern lassen, in keiner Ablösestatistik auftauchen.


    (Daran dass Bayern ganz gut gewirtschaftet hat, ändert das aber nichts. Viel Geld für Spieler bekommen, von denen man nur Pavard vermisst. Höchstens etwas zu viel Spieler in Summe abgegeben, und 1-2 zu wenig verplichtet).

    wieder klassisches Bayerndusel ;)

    So ganz vergleichen kann man Gegner jetzt nicht, wer aus Topf 1 kommt, bekommt natürlich auch im Schnitt leichtere Gegner zugelost. Aber ja, Kopenhagen ist sicher eins der einfachsten Lose aus Topf 3, United und Gala sind dagegen eher Durchschnitt in 2 und 4. Würde sagen dadurch etwas einfacher als Erwartungswert.

    Den BVB hats in der Tat voll erwischt, das aus Topf 1 etwas schweres kommt (defacto alle aus Feyenoord) war zu erwartzen, aber Newcastle und Milan aus den Töpfen 4 und 3 ist Worstcase.

    RB hat mit City wohl das schwerste Los aus Topf 1 gezogen, nachdem die Töpfe 3 und vier dagegen sehr dankbar ausgefallen sind, wäre alles andere als das Achtelfinale aber eine Enttäuschung.

    Union kann sicher zufrieden sein, wenn sie via Platz 3 in der Euroleague überwintern, gegen Braga sollte das aber auch realistisch sein. Favorit aus Achtelfinale wäre man wohl eh nicht gewesen, egal ob der Gegner aus Topf 2 nun Real oder "nur" Porto heißt.

    Naja die Stimmung hier im lokalen Boulevard ist schon ein wenig "messerwetzerisch"

    Das war ja schon immer so. Es gab Zeiten in denen das besser geklappt hat (etwa der "FC Hollywood" der Neunziger) und andere in denen Bayern wiederum zu geschlossen aufgetreten ist und sportlich zu erfolgreich war um angreifbar zu sein. Letztlich sind das oft Schüsse ins Trübe und man probiert ob es irgendwo ein Hornissennest zu treffen gibt, das dann Drama für ein paar Tage oder Wochen liefert. Gnabries Kurzausflug oder Neuers Skiunfall müssen keine große Sache werden, aber wenn man hier seitens Verein uneins auftritt oder sich voreilig äußert, dann sind die gewetzten Messer schon gezückt. Aber wenn das alles ist, was der Boulevard finden kann, dann scheint es wohl keine so großen Probleme zu geben... Die große Hoffnung für diese Saisson, die massiv aufgebaute Erwartungshaltung dass Bayern ohne Lewandowski keine Tore mehr schießen könne, in der Erwartung nachher sagen zu können, man hätte es ja gleich gewusst, ist ja wie ein Kartenhaus zusammengefallen, Nagelsmann hat recht viel Kredit und Salihamidzic, an dem man zeitweise sehr gesägt hatte, hatte jetzt auch eine letzte Transferperiode, die man wohl als ziemlich gelungen einordnen kann (ziemlich viele Spieler gut versilbert, die man nicht mehr brauchte und die zentralen Neuzugänge haben sich recht gut eingefügt). Was macht man da als Bild-Sportabteilung? Immer nur bei Nübel nachzufragen wie angepisst er gerade in Monaco ist, langweilt die Leser ja auch irgendwann.

    Aber was ist denn bisher aus Bayern-Sicht Schlimmes passiert?

    Ja, Bayern hatte eine ziemlich bescheidene Winterpause mit diversen verletzt wiedergekommenen Startelfkandidaten, einer Rekordanzahl Spieler bei der strapaziösen WM und für den deutschen Block den demoralisierenden Gau um das Aus. Wenn da eine nun knappere Tabellenführung die einzige Folge ist....

    Ob bei Bayern Köpfe rollen werden oder nicht, das hängt doch eher an den beiden Spielen gegen PSG.

    Denke auch. Wobei man realistisch gesehen gegen PSG zwar sicher gewinnen kann, aber auch achtbar verlieren können muss. Abschießen lassen darf man sich nicht, aber ein knappes Auscheiden gegen Paris oder einen der paar anderen Gegner auf Augenhöhe ist in einem Turnier mit k.O.-System ist einfach im Rahmen des Erwartungswerts. Das kann kein anderer Trainer oder anderer Spieler auf Position YX ausschließen.

    Andere Frage: Wer soll da eigentlich in Katar den klassischen Abräumer im defensiven Mittelfeld spielen? Man kann einen Gündogan, Goretzka oder Kimmich auf die Position stellen, aber die denken doch allesamt ein Stück offensiver als, sagen wir mal, früher ein Dieter Eilts oder Torsten Frings. Solche Abräumer und Zerstörer waren eigentlich immer essentiell, wenn deutsche Mannschaften in Turnieren weit gekommen sind. Man muss auch mal den ganzen Schönspielertruppen zeigen, dass sie nicht ungestört ihr Spiel aufziehen können...

    Denke mal wenn man von Bayern München ein eingespieltes zentrales Mittelfeld Goretzka - Kimmich - Musiala übernehmen kann, bei welchem Goretzka und Kimmich den "Abräumer" je zum Teil abbilden, dann ist diese Position nicht das größte Problem der Nationalmannschaft. Die Frage ist vor allem, ob Flick es sich spielerisch so einfach, aber poltisch so schwer macht (das hieße auch, die Schwergewichte Müller und Gündogan auf die Bank zu setzen).

    Schwierigkeiten sehe ich eher in der Abwehr, wo man nicht bequem einen "Bayernblock" (ein wirklich guter "BVB-Block" würde ja auch helfen) aufstellen kann und wo letztlich niemand so wirklich internationale Spitzenklasse hat (am ehesten Rüdiger), und beim Mittelstürmer (probiert man's mit der falschen Neun Havertz, oder wie bei Bayern mit dem klassischen Mittelstürmer aus der zweiten Reihe, was dann wohl Füllkrug wäre, und setzt wieder einen Star auf die Bank?). Mit Choupo-Mouting funktioniert die Bayernoffensive aktuell - ist der besser als Füllkrug? :/

    btw die BILD titelt heute mit "Neuer Betrug in Wembley" mit Bezug auf das vermeintliche Handspiel :rolleyes:

    Bei einem Handspiel, das so versteckt war, dass es selbst das Fernsehen erst nach den regulären 90 Minuten im Videomaterial entdeckt hat - selbst bei mehreren Zeitlupen während des Spiels war da ja erstmal nichts eindeutiges aufgefallen. :S

    relativ oder absolut? Die Anzahl der Europacupstartplätze hat sich übrigens nicht verändert

    Gemeint war relativ. Wenn man sich den geschätzen Marktwert der Teams auf Portalen wie Transfermarkt, Transferausgaben oder den Personaletat (Link oben) zusammen ansieht, dann klafft insgesamt zwischen Platz 4 und 5 eine Riesenlücke. Zwischen Platz 3/4 und 5 liegt beim geschätzen Marktwert (geschätzte zu erwartende Transfererlöse für die Spieler) ein Faktor 2. In den Nullerjahren war Bayern auch mit deutlicher Lücke vor dem Zweiten, dann kamen allerdings irgendwann relativ nah aufeinander mit kleineren Abständen einige Verfolger, die mit einer absolut überdurchschnittlichen Traumsaison die Bayern schlagen konnten (BVB, Bremen, Wolfsburg, Stuttgart haben es geschafft, andere wie z.b. Schalke oder Leverkusen hätten es schaffen können). Inzwischen sehe ich es als extrem unwahrscheinlich, dass irgendein Club außerhalb der genannten 4 in den nächsten 2-3 Jahren Meister wird. Ähnlich wie mit den großen ~5 Clubs in England, da war es auch ein fußballerisches Jahrhundertereignis, dass Leicester es mal geschafft hat, einen Titel zu stibitzen.

    Die Anzahl der Europacupstartplätze hat sich übrigens nicht verändert

    Das kann ich mir jetzt eigentlich nur mit einem Missverständnis erklären? In dem Zeitraum, von dem oben die Rede war, also seit Ende der Neunziger, hat sich das mehrfach und bis zuletzt immer wieder geändert. Als Kaiserslautern Meister wurde hatte die Bundesliga einen festen CL Starter und einen Qualiplatz, dann wurden es 2 feste und 2 Qualiplätze, dann 3 fest und 1x Quali, inzwischen sind es 4 feste Plätze (seit 18/19). Dazu gekommen sind auch das Startrecht der Titelverteidiger in der CL (auch EL-Sieger ist nicht unbedingt ein Startplatz für Überauschungsmannschaften) sowie der Auffangschirm Europaleague für die CL-Gruppendritten (wo sie gegenüber den nominellen Europaleaguestartern häufig favorisiert sind).

    sind die heutigen Verfolger nicht unbedingt schwächer geworden, sondern die Bayern spielen in einer nie dagewesenen Dominanz. Das stellt die Verfolger in ein schlechteres Licht, als sie eigentlich sind.

    Der Vergleich ist schon auch treffend, zu dieser Zeit hätte das gereicht. Allerdings sollte es aus meiner Sicht nicht Ziel von Leipzip, Dortmund und Leverkusen sein, "nur" so viele Punkte zu holen wie in den Nullerjahren und Ende der Neunziger. Auch diese drei Clubs sind dem Rest der Liga finanziell wiederum mindestens so weit enteilt wie Bayern dieser Dreiergruppe, haben relativ zum Rest von mehr festen Europacupstartplätzen und mehr Vermarktungspotenzial in der Spitze profitiert. Diese deutliche Lücke gab es vor 10 Jahren noch längst nicht so stark. Dass die Top 2-4 sich so stark zementiert haben könnte sportlich auch stärker sichtbar sein.

    Verlängerung von Verträgen klappt aber trotzdem nicht

    Schon möglich, dass Bayern mittelfristig aus den europäischen Top 5 rausrutscht - sei es wegen der finanziellen Übermacht der Premier League, oder sei es wegen der aktuell zumindest nach außen schwächeren Vereinsführung.

    Dass ein Topspieler mal von einem Topverein zum anderen wechselt, hat es auch immer schon gegeben, sei es aus persönlichen Gründen, oder weil der andere Verein den Spieler noch dringender haben wollte. Dass Spieler, die Bayern wirklich halten wollte, ihnen rigoros weggekauft wurden, war in den letzten Jahren nicht wirklich der Fall (sonst wäre etwa ein Lewandowski oder Neuer nicht mehr dort).

    Ja, spannend ist anders. :sleeping:

    Auf der einen Seite ist da natürlich die wirtschaftliche Überlegenheit der Bayern, die als einzige internationale Topspieler nicht verkaufen müssen - auf der anderen Seite aber auch die Schwäche der Konkurrenz, die seit Jahren nicht mehr wirklich konsistent spielt. Dass der BVB schon 8 Saisonniederlagen angesammelt hat, liegt nicht nur daran, dass die Bayern zu stark sind, dass Leverkusen und Leipzig ähnlich viel Punkte haben wie Freiburg, Union und Köln auch nicht. Die drei hätten eigentlich einen Kader um gegen die Clubs dahinter relativ konstant punkten zu können - klappt allerdings nicht. Das letzte mal, dass ein anderer Top-Club als Bayern eine wirklich konsistent starke Saison gespielt hat war Dortmund 18/19 (4 Niederlagen, 76 Punkte, jetzt hat man nach 31 Spielen bereits 8 Niederlagen und erst 63 Punkte). Bleibt zu hoffen, dass zumindest einer der drei mal wieder ein wirklich gutes Jahr erwischt.

    So eine geteilte Rolle kann Sinn machen, gerade wenn die Zuständigkeiten klar sind. Arbeit genug für zwei ist ja sicher da.

    Dass so eine geteilte Verantwortung für eine wettbewerbsfähige und erfolgreiche Mannschaft aber auch jede Menge Konfliktpotential birgt, hat man letzt Saison ja beim FC Bayern mit den Grabenkämpfen zwischen Flick und Salihamidzic gut beobaachten können...

    Ich habe mal gelesen, dass das früher, also vor den 80er Jahren, Auswärtsfahrten so strapaziös waren, dass es tatsächlich einen Einfluss auf das Spielgeschehen hatte.

    Das ist ja heute nicht mehr der Fall. Da ist eher der volle Spielkalender schuld als der komfortable Flug und die Unterbringung im Luxushotel.

    Daheim zu spielen scheint immer noch ein bemerkenswerter Vorteil zu sein, wenn man sich etwa die Heim- und Auswärtstabellen der Bundesliga letztes Jahr ansieht, wo es vom Reglement ja keinen Unterschied macht. Auswärts haben die Bundesligisten im Schnitt 20,5 Punkte geholt, daheim 26. Nur 4 Teams hatten mehr Auswärts- als Heimpunkte.

    Ob's nun die weniger strapaziöse und zeitintensive Anreise ist, oder der Support durch mehr eigene Fans, oder der gewohnte heimische Platz oder... keine Ahnung.

    Und das ist etzt nur Bundesliga mit relativ kurzen Distanzen und in gemäßigtem Klima. Wenn man nun an Europa denkt, erhöht sich der Reiseaufwand ja noch teils deutlich und teils kommen auch Aspekte wie Klimaunterschiede dazu. Als Isländer im Sommer auf Zypern spielen zu müssen ist sicher kein Vorteil. :sonne:

    Andererseits ist es aber wirklich auffällig, wie sehr die Leistungen von einigen Spielern immer schlechter wurden. So etwas kann dann eigentlich nur an den Trainern gelegen haben.

    Eine gut laufende Mannschaft spielt auch mit einem unpassenden Trainer nicht gleich fürchterlich. Trainer, Umfeld, Mannschaft, Management,... denke da müssen viele Punkte zusammenkommen, dass etwas so schief läuft. Und wenn es dann mal so weit ist, dann zieht man sich gegenseitig runter. Frust, gegenseitige Schuldzuweisungen, Fehler nicht bei sich selbst suchen, Versuche sich selbst schadlos zu halten, den Absprung zu schaffen,...

    Auch die Nachwuchsarbeit hat zuletzt ja nicht mehr so prächtig funktioniert wie noch vor ein paar Jahren. Das letzte größere Talent, das man selbst hervorgebracht hat, war noch McKennie, aber verglichen mit früher ist das auch dünn geworden. Das gibt jetzt nochmal einen bitter nötigen Geldsegen, aber sonst ist an Tafelsilber, das man gut verkaufen könnte, auch nur noch Kabak übrig und den wollen die Topclubs (Liverpool) inzwischen auch nicht mehr so dringend.

    Der Gehaltsetat von Schalke war dreimal so groß wie der von Union Berlin! Die müssen absoluten Durchschnittskickern Traumgehälter gezahlt haben!

    Schalke hat es geschafft, eher zu hohe Summen für ordentliche Spieler zu bezahlen, sie mit anscheinend zu teuren Verträgen auszustatten und dann - entscheidenster Punkt - zuverlässig schlechter zu machen. Egal Spieler ob in der Entwicklung mit Potential zur internationalen Klasse (Embolo, Harit, Bentaleb) oder international erfahrene Spieler (Konoplyanka) oder grundsolide Bundesligaspieler (Uth, Skrzybski, Schöpf, (Salif) Sane,...) oder Routeniers, die vielleicht über den Zenit hinweg sind, es aber eigentlich noch können sollten (Mustafi).

    Das hat nichtmal der HSV seinerzeit so zuverlässig hinbekommen.

    Lass es bei Sancho ein bisschen weniger sein. Vielleicht spielt er auch eine starke EM. Man liest ja immer wieder United wäre zumindest sehr interessiert.

    Etwas Shopping seitens BVB würde ich schon erwarten, insbesondere wenn Haaland geht, dann hat man mit Moukoko nur noch einen Mittelstürmer, der zwar sehr talentiert ist, aber erst 16.

    Die Dembele-Millionen hatte der BVB auch recht weit gestreut wieder unters Volk gebracht.


    Auch Rasenball wird sicher noch shoppen gehen, nachdem man nun 80 Mio mehr auf dem Konto aber eine Stamm-Innenverteidigung weniger hat, hat das aber traditionell weniger in der Bundesliga getan als der BVB.

    Ich bin nur gespannt ob und zu welchem Preis der BVB noch schwach wird, wenn City die Schatulle weit öffnet um die Kaderleerstelle Sturmzentrum zu beseitigen

    Wenn der BVB im Extremfall 2x um 100 Mio oder mehr für Sancho und Harland einnehmen sollte, dann wäre das auch der erste ganz große, sprichwörtliche Dominostein, der umgestoßen ist - dann hätte der BVB tiefe Lücken im Kader, aber das Geld das zu ändern, und würde 1-2 Level darunter in der Nahrungskette räubern gehen. Was dann wieder dafür sorgt, dass diese Vereine, wie der oben angesprochene VfB Stuttgart z.B., dann wiederum 20-40 Mio auf dem Konto haben und ein zu füllendes Loch im Kader...

    Soll heißen: in anderen Vereinen gibt es durchaus auch die regional verwurzelten Spieler aus der eigenen Jugend, aber wenn ein Spitzenverein mit dem dreifachen Gehalt lockt, dann machtst du halt als normaler Verein nix mehr dagegen, dann ist der Spieler weg. Zu Zeiten eines Charly Körbel waren Unterschiede in den Gehaltsetats noch wesentlich kleiner und Wechsel zwischen Vereinen noch bedeutend schwieriger.

    Die Möglichkeit gibt es schon immer noch. Extremfall Totti mit 23 Jahren bei der Roma. Ein Leighton Baines hat Bayern anscheinend gesagt, dass sie ihn nicht mehr anrufen sollen und stattdessen lieber 13 Jahre bei Everton gespielt (und dort sicher auch über die ganze Zeit sehr ordentlich verdient).

    Persönlich würde ich auch Spieler, die jung gewechselt haben und dann ewig geblieben sind noch als "Urgestein" durchgehen lassen, oder die ganz am Ende noch ein, zwei Jahre woanders kicken, weil's für den Stammverein nicht mehr ganz reicht, da kommen schon auch ungewöhnlich lange Zeiten zusammen - etwa ein Ribery oder Kahn mit 12 bzw. 14 Jahren bei Bayern.

    Im internationalen Vergleich würden 8 Millionen Jahresgehalt nicht für einen top 10 Platz unter den bestbezahlten Trainern reichen. Nachdem Nagelsmann ja auch noch am Sprung in die Weltspitze der Trainer ist und zudem die (für einen Trainer) hohe Ablöse anfällt, erscheint das für mich auch plausibel. In der Klopp-Guardiola-Simeone-Mourinho Liga ist Nagelsmann noch nicht angekommen (vor allem auch in Themen wie Erfahrung, Titel, Bekanntheitsgrad) - da kann er wenn ales gutgeht bestimmt hinkommen und die Bayern erhoffen sich das sicher auch. Bleibt ihm zu wünschen, dass er die Zeit bekommt diesen Schritt zu machen.

    Eine relevante Ablösesumme wird Bayern für Flick wohl kaum noch bekommen. Flick wird auch kaum einen Vertrag einfach beim höchstbietenden Verein unterschreiben um Bayern einen gefallen zu tun und niemand hat Interesse daran, dass Flick seinen Vertrag aussitzen muss. Flick muss sich letztlich nur mit seinem nächsten Arbeitgeber einig werden und warten. Glaubhaft auf einer hohen Ablösesumme bestehen kann man letztlich nur, wenn man zumindest den Anschein erwecken kann, das zum Verkauf stehende Gut eigentlich sehr gerne behalten zu wollen.

    Man hat Flick aber schon maximal öffentlichkeitswirksam vergrault (nicht erst seit der öffentlichen Ankündigung), dass er nächstes Jahr noch bleibt, ist kaum denkbar. Defacto bestätigt man das ja auch selbst, indem man mehr oder weniger öffentlich einen Nachfolger sucht.

    Am ehesten eine finanzielle Ersparnis sehe ich noch, wenn sich Flick und Leipzig dafür erwärmen ließen, Nagelsmann und Flick (zzgl. saftiger Zahlung seitens Bayern zu tauschen, die aber möglicherweise günstiger wäre als eine Ablöse ohne Tausch). Wobei Red Bull sich ja schon bei Salzburg einen potenziellen Nachfolger aufbaut und Flick überzeugt werden müsste, bei Leipzig kleinere (dafür vermutlich harmonischere) Brötchen zu backen und dafür den Bundestrainerposten sausen zu lassen.


    Spannend ist auch die Frage, wie gut Salihamidzic das ganze Theater übersteht. Noch steht der alte Vorstand öffentlich hinter ihm, aber begeistert kann man über die Eskalation der Lage eigentlich nicht sein. Sportlich wie wirtschaftlich wäre es sicher schön gewesen, noch ein Jahr mit Flick weiterzumachen. Nicht zuletzt, diese Tendenzen zurück zu einem FC Hollywood wie in den 90ern sieht man bestimmt nicht gern. Und was nach Rummenigge ist, kann man auch nur mutmaßen.

    Gründung der Super League: 12 Klubs gegen die Uefa - Sport - SZ.de

    Störend finde ich vor allem auch die willkürliche und ungleiche Verteilung der Clubs. 6 englische Clubs, von denen zumindest Arsenal, Tottenham und United zuletzt kaum die Ergebnisse erzielt haben, die es rechtfertigen, in einer Superliga zu spielen.

    Dazu drei Italiener, womit die Seria A der letzten Jahre wohl auch überrepräsentiert wäre. Man könnte auch fragen: Warum zwei Mailänder Clubs aber kein SSC Neapel oder einer der Clubs aus Rom? (Antwort wäre wohl, dass die einen zum reichen noprditalienischen Establishment gehören, die anderen nicht).

    Drei Spanier, die sich sportlich sicher alle einen Platz in einer Superliga verdient haben - man könnte fragen, warum EL Seriensieger Sevilla nicht fest mitspielen darf, wenn es Clubs wie Tottenham oder Milan dürfen. Klar, Milan hat einen ganzen Schrank voll Champiognsleague Pokalen aus glorreichen Zeiten und ein schönes Stadion, aber wenn's um alte Pokale geht, dann könnte man auch Ajax, Nottingham Forrest oder den HSV fragen.

    Also 60% der Clubs gesamt und 80% der festen Plätze aus drei Ländern. Von ca. 50 (?).

    Schöne große Stadien und viel Tradition haben aber auch die großen Clubs aus Instanbul oder Moskau/Sankt Petersburg, warum soll die größte Stadt bzw. bevölkerungsreichste Land in Fuballeuropa mit keinem Platz vertreten sein?

    Drei weitere Clubs, mit denen man fest planen wolle, das wären dann wohl Bayern, PSG und... Dortmund?


    Grundsätzlich könnt eine Liga analog einer NBA im Basketball schon interessant sein. Reizen würde mich daran aber vor allem auch Mechanismen wie Salary Caps, Spieler Drafts, eine gute Verteilung der Clubs über die ganze Region und langfristig faire Chancen für alle beteiligten Clubs. Dass selbst der letzte mit guter Arbeit und guten Drafts vielleicht in ein paar Jahren mal gewinnen kann. Konsequent nach Prinzip NBA durchgezogen müssten man auch z.b. Istanbul, Sankt Petersburg, Lissabon, Piräus und Co mit gleichen Rechten mitspielen lassen - aktuell ist das ja eine reine "Western Conference". Für vieles davon steht diese geplante Superliga sicher nicht.

    Bei BMG müssen womöglich Zakaria, Neuhaus und Thuram ersetzt werden, aber dann kann man mit 100Mio neue Spieler kaufen. Und bei der Marktentwicklung kriegt man dafür Spieler, für die man vor zwei Jahren noch 150Mio hätte bezahlen müssen.

    Das Problem ist in den Fällen immer wieder, dass ein Verein wie Gladbach Spieler wie Neuhaus, Zakaria oder Thuram auch mit der erzielten Ablösesumme nicht 1:1 gleichwertig ersetzen kann. Man hat immer nur die Möglichkeit, Spieler zu holen, die in der Entwicklung noch nicht so weit sind, oder vom Level etwas niedriger, oder eher am Ende der Laufbahn.

    Spieler x, der bisher 3 Mio verdient hat und jetzt für 40 Mio wechselt, zu ersetzen, würde eben wieder 40 Mio Ablöse kosten, aber nicht 3 Mio Gehalt, sondern auch die beispielthaft 6 Mio, die der Spieler dieses Levels bei dem größeren Club bekommen kann, zzgl. Handgelder, Beraterhonorare,...

    Genauso bei Dortmund, eine Stufe höher in der Nahrungskette, wenn sie Haaland oder Sancho verkaufen, können sie das Geld auch nicht 1:1 in die Hand nehmen und einen anderen 100 Mio Spieler kaufen.

    Klar, wenn konstant immer genug neue Spieler wieder einschlagen, kann man sich natürlich bis zu einem gewissen Grad schon langsam nach oben arbeiten (ist ja in gewisser Weise auch in Gladbach schon passiert, die sich von von einem kleinen Bundesliga Verein zu einem größeren). Mittel- bis kurzfristig bedeuten solche Transferphasen aber erstmal Qualitätsverlust, so lang es nicht überragend gut läuft mit den Neuverpflichtungen. Wenn es schlecht läuft und man sich mit dem verpflichteten Ersatz zu viele zu mittelmäßige Spieler für zu viel Gehalt ans Bein bindet, dann kann es auch schnell wieder nach unten gehen (Beispiele wie Hamburg oder Schalke). Auch für Dortmund waren die Dembele-Millionen ja nicht unbedingt ein langfristiger Qualitätsschub und ob das bei potenziellen Haaland-Millionen anders laufen wird, bleibt spannend... :)

    Persönlich fände ich eine Liga-interne "Steuer" auf hohe Gehälter wünschenswert. Wer mehr als x Millionen Gehälter, Prämien etc. zahlt, muss einen Teil der zu hohen Summe in einen an alle Vereine verteilten Topf zahlen. Die kleineren Vereine könnten von dieser Abgabe selbst näher an die Grenze kommen, die großen Vereine würden relativ weniger von ihrer Finanzmacht profitieren. Z.b. wer mehr als 100 Mio. Gehälter zahlt, muss 100% des Deltas in den Topf zahlen.

    Ich sehe da keinen Trümmerhaufen

    Ich eigentlich auch nicht. Mit großem Bayernblock + etwas Chelsea und Leipzig + Kroos sollte sich eigentlich eine passable Elf bauen lassen.

    Dass bei Bayern inzwischen Spieler wie Goretzka, Sane, Süle und Gnaybry deutlich mehr spielen und eingespielt sind, dürfte es für Löw eigentlich einfacher machen als zuvor.

    Bin gespannt ob er noch einknickt und Müller und Boateng wieder beruft oder ob Löw das bis zum Ende aussitzt.

    Dazu kommt auch, wie gut die Bayernoffensive ohne Lewandowski funktioniert. Wie gut bekommt man das mit dem Duo Werner/Havertz kompensiert? (Dass die beiden jetzt auch im Verein zusammen spielen macht es für den DFB tendenziell auch einfacher)

    Normalerweise würde Klopp sicher in Liverpool bleiben. Aber im Moment ist nichts normal. Die Frage ist, wie alle in Liverpool mit der momentanen Krise umgehen. Liegt die Misere der Reds wirklich nur an den vielen Verletzten? Ist das so einfach? Oder steckt mehr dahinter und Klopp hat sich dort ähnlich abgenutzt wie 2015 in Dortmund, wo er sich selbst als das Problem sah und deshalb Adieu sagte?

    Falls Klopp das so sieht, könnte es sein, dass er in Liverpool aufhört. Aber ich schätze die Chancen dafür nicht höher als 20-30%.

    Wenn sich die Formdelle/Krise dort verfestigt, oder man der Meinung ist, dass sie sich schon verfestigt hat, klar, dann könnte das eine schöne Lösung sein, aus der in Liverpool alle erhobenen Hauptes hervorgehen könnten. Klopp könnte darstellen, dass ihn das Bundestraineramt doch immer sehr gereizt hat, große Ehre, einmalige Chance, blablaa, Liverpool könnte ihn aus seinem vertrag hinauslassen und ihm, voller Dankbarkeit für vergangene Verdienste diese einmalige Chance ermöglichen, blubb, und so einen frischen Trainer einsetzen ohne Vereinsikone Klopp undankbar zu feuern und weiter sein sicher saftiges Gehalt zahlen zu müssen.

    Wen seht Ihr als geeigneten Nachfolger?

    Rangnick wäre frei und der einzige Kandidat, der sich aus meiner Sicht 100% anbietet. Viel Erfahrung, hat mehrfach gezeigt dass er systematisch etwas aufbauen kann, ist mit dem Vereinstrainertum fertig.

    Klopp hat noch einen langen Vertrag in Liverpool, für Flick kommt das eher zu früh.Tuchel gerade erst bei Chelsea angefangen.

    Kuntz als u21-Trainer wäre eine interne Lösung, aber hat er mit u21 und kleineren Vereinen nicht wiklich das Format. Rose geht zu Dortmund.

    Nagelsmann ist mit dem Vereinsfußball eher noch nicht fertig.

    Streich aus Freiburg fände ich insteresant, aber der bleibt vermutlich noch 10-20 Jahre in Freiburg. ;)

    Herrlich wäre denkbar, aber ist jetzt auch nicht ganz aus dem obersten fach des Trainerregals.

    Trotz leichter Bedenken gefällt mir die Lösung Jovic allerdings weitaus besser als die Lösung Zirkzee.

    Man hat mit Jovic jetzt einen Spieler mir außergwöhnlichem Potenzial der vermutlich schnell weiterhelfen kann. Mittel- bis langfristig gewinnt man mit einer Jovic-Leihe nichts. Selbst wenn die Leihe so verläuft, dass Frankfurt Jovic behalten und Real ihn nicht wieder haben möchte, wird das finanziell wohl kaum stemmbar sein, den Spieler zu behalten. Selbst eine erneute Leihe würde für Real finanziell ziemlich uninteressant sein. Insofern kleines Risiko für Frankfurt aber kaum mittel- bis langfristige Chancen. Aber das sollte wohl auch alles eingepreist sein. Im Idealfall schießt ein schnell wieder zu Topform zurückfindender Jovic Frankfurt ins internationale Geschäft, wenn's nicht gut gut läuft, braucht er erstmal Eingewöhnungszeit - den Spieler behutsam wieder aufzubauen lohnt sich bei so kurzer Laufzeit eher nicht.

    Was attraktiver ist, hängt für mich davon ab wie eine Lösung Zirkzee ausgesehen hätte. Zirkzee 6 Monate zu leihen hätte ich auch nicht als sinnvoll angesehen, der Spieler wird sicher Zeit brauchen um sich zu entwickeln. Was soll die Eintracht da gewinnen? Bei 18 Monaten Leihe und/oder einer Leihe mit finanziell stemmbarer Kaufoption hätte das aber durchaus auch mittel- bis langfristige Chancen geboten.

    Zum Spanienspiel: Der Postillon: Vorbild Trump: Löw erklärt Deutschland zum Sieger gegen Spanien



    Trotzdem hätte Löw sich nicht dermaßen festlegen müssen, sie für immer auszusortieren. (...) Aber im Nachgang der WM wollte Löw offenbar beweisen, dass er in der Lage ist, einen Neuanfang zu machen. Durch den Rauswurf von Boateng, Hummels und Müller hat er ein Zeichen gesetzt, das in aller Munde war. Das war ihm offenbar wichtiger als die 3 Spieler. Ich nenne das Aktionismus.

    Sehe ich genauso, hat man ja mit anderen Spielern ja auch anders gemacht (z.b. Hector oder Höwedes).

    Bis auf das aktionistische "Zeichen setzen" sehe ich bei dem offiziellen und endgültigen Rauswurf von Hummels/Müller/Boateng und auch Khedira auch keinen Vorteil für den DFB. Und das ist auch ziemlich nach hinten losgegangen.

    Aber wie genau passen da jetzt Länderspiele in dieses Konzept? Oder ist der DFB dann ein Großkonzern, der auch unbedingt Geld verdienen muss?

    Großkonzert mit Gewinnabsicht? Definitiv.

    Der Unterschied zum Bundesliga-Betrieb sind für mich die Dienstreisen ins Ausland. Nach meinem Gerechtigkeitsempfinden gilt hier das Gleiche: So lange andere, nicht absolut "systemrelevante" Firmen Dienstreisen ins Ausland machen dürfen, soll das auch der DFB dürfen. Nach meinem Wissensstand ist das allgemein noch erlaubt.

    Es gibt meines Wissens viele Firmen in der freien Wirtschaft, die für ihre Angestellten Tests organisieren. Über die spricht aber niemand, nur der Fußball wird immer wieder als Politikum herangezogen ...

    Sehe ich genauso. Profi-Fußballclubs sind mittelständische Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche, für die meiner Meinung nach, im Positiven wie Negativen, die gleichen Rechte gelten sollte, wie für vergleichbare Firmen. Wenn ProSieben seine Unterhaltungsshows vor leerem Publikum abhalten und senden darf, soll das der Fußball auch dürfen. Falls Fußballer vor kleinem Publikum spielen dürfen, sollen Musiker/Schauspieler/Kinobetreiber das auch dürfen - wenn nicht, dann nicht. Auch für viele andere Branchen kann man letztlich fragen, ob sie wirklich "systemrelevanter" sind als die Unterhaltungsbranche.

    Klar, ob Fußball stattfindet oder nicht ist sicher nicht systemrelevant und es gibt viele wichtigere und ernstere Dinge.

    Das mit der Kinderbetreuung finde ich aber trotzdem ein Strohmannargument. Es gibt ja schließlich keinerlei Hinweise in die Richtung, dass ein Stattfinden von Geisterspielen in der Bundesliga (von vollen Stadien oder Public Vieving ist ja nicht die Rede) die Verbesserung der Kinderbetreuung verhindern würde?

    Man könnte es grundsätzlich auch mal aus der Richtung betrachten: Bundesligavereine sind mittelständische Unternehmen mit in der Spitze über tausend Angestellten. Da geht's ja nicht nur um die paar hundert Fußballer. Aus meiner Sicht sollten auch diese Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche soweit möglich ihre Arbeit wieder aufnehmen dürfen, wenn keine gewichtigen Gründe dagegen sprechen. Sonderregelungen darf es aus meiner Sicht natürlich auch nicht geben.

    Was den grad der Berichterstattung angeht: Das sich Leute auch (oder gerade?) in der socially gedistancten Krise für ihre Hobbies interessieren, ist das überraschend oder gar verwerflich? Dass man, wenn man das Hobby nicht teilt, natürlich lieber anderes liest, auch verständlich.

    Was soll der Verein denn sonst machen?

    Sitzplätze raus, Dauerkarte für hundert Mark, Bier und Currywurscht für 2 Mark, Buisnessbereiche abschaffen, Topspieler aus dem Hut zaubern die rein für Luft und Liebe der Fans für den Verein spielen und damit selbstverständlich genauso Erfolg haben wie Anno 19<xx>* . :saint::saint:


    *hier lang vergangene Erfolgsphase des Vereins einsetzen.