Beiträge von Kermeur im Thema „1:0“

    Als negativ und folglich zur Abkehr von diesem Sport empfand ich:


    - das Bosman-Urteil

    wobei das war schon brutal für die Sportler vorher:

    Du hast für X Jahre unterschrieben und durftest danach nicht wechseln wohin Du willst wenn Dein Verein Dich nicht gegen eine willkürlich festgesetzte Zahlung weg lässt.

    Da stimme ich zu.


    Ich bezog mich aber vielmehr auf den Aspekt, das die Ausländerregelung damit wegfiel. Denn die sorgte dafür, dass man halt neben 3 Ausländern auch noch 8 nationale Spieler auf den Platz bringen musste, was dazu führte, dass man eine sehr intensive Nachwuchsarbeit betreiben musste um erfolgreich zu sein.

    In Folge des Bosman-Urteils konnte jeder dahin gehen wo es das meiste Geld gab und schwups war der Fussball ein gigantisches Geldgeschäft geworden, das auf dem Rücken derer ausgetragen wird, die eben nicht so viel Geld haben.

    Bezüglich der Europapokalspiele waren bis Mitte der 90er es eben mehr oder weniger nationale Teams (wovon die richtig guten, dann auch noch das Gros der Nationalmannschaft stellten) aus ganz Europa.

    Heute ist das ganze doch eher ab den Viertelfinals eine spanisch-englisch-(teils-)italienisch-(teils-)bayerische Angelegenheit, angefüttert mit einem "Exoten" aus Portugal, Niederlande und das wars. Die mit Geld zugeschissenen Clubs machen das Rennen unter sich aus. Umso mehr freute es mich letztes Jahr für Ajax das bis ins Halbfinale der CL kam. Wir erinnern uns: Ajax war bis zum Bosman-Urteil einer der Topclubs in Europa. Und deren Talente aus der hauseigenen Schmiede kann halt Ajax mit seinen Mitteln nicht halten.

    Ich habe bis in die frühen 2000er regelmäßig und gern Fußball geschaut und fand das immer recht spannend (hatte sogar eine Dauerkarte im Weserstadion).


    Als negativ und folglich zur Abkehr von diesem Sport empfand ich:


    - das Bosman-Urteil; wer erinnert sich noch an: "Winnie, zähle deine Ausländer.", oder an Inter Mailand mit 7 Weltstars an Ausländern, von denen eh nur max. 3 spielen durften...


    - die regelmäßige Aufstockung der Champions League, wo dann auch der Vorjahresvierte Sieger werden konnte...


    - Die Abschaffung des Europapokals der Pokalsieger und des UEFA-Cups


    und warum? Wegen dem Geld...


    Hier mal ein Gegenbeispiel wie es auch gehen kann:


    Die NHL hat einen festen Kern an Mannschaften ohne Auf- und Absteiger, gelegentlich kommt ein neues Team hinzu (zuletzt Vegas Golden Knights, nächstes Jahr Seattle Kraken). Jeder Mannschaft hat jedes Jahr die Chance Meister zu werden. Wie geht das? Durch eine gescheite Geldpolitik. Es gibt einen so genannten Salary Cup - sprch jede Mannschaft muss eine gewisse Mindestsumme an Gehältern zahlen und darf eine gewisse Summe nicht übersteigen, wohlgemerkt für den gesamten Kader! Ferner ist festgelegt, wieviel Gehalt ein Spieler in welchem Jahr seines Vertrages erhält, die Weltstars erhalten folglich das Maximalgehalt von gegenwärtig 12,5 Mio, je nachdem was ausgehandelt wird (Vertragslaufzeit). Das bedeutet, dass sich eine Mannschft überhaupt nicht x Weltstars einfach so zusammenkaufen kann, weil allein 7 Spieler die Gehlatsobergrenze schon sprengen würden, aber noch 20 weitere Spieler bezahlt werden müssen. Daraus folgt, jede Mannschaft hat 1-3 Topspieler und darum eine möglist ausgeglichene Mannschaft. Daruas folgt, das jede Mannschaft mehr oder weniger die gleichen Chancen auf den Cup hat.


    Darum hat die NHL schon vor über 20 Jahren bei mir Fussball als Mannschaftssport in Sachen Interesse abgelöst, weil wesentlich spannender. :)


    Unnnnnnnnd: Es gibt keine beknackten Länderspielpausen ... :)


    (NHL gibt es täglich von Oktober bis April+Playoffs...)

    Der DFB-Pokal wird doch allgemein überbewertet.

    Nö.


    Es ist der letzte Pokalwettbewerb für deutsche Mannschaften wo es nicht um zig Millionen Einnahmen geht. :)


    Und alle Spiele sind ausverkauft. :)

    Respekt natürlich den 57.000 Zuschauern im Volksparkstadion, die die "wahren Fans" aus dem Stadion gebrüllt haben und den Abstieg mit Fassung genommen haben. Der HSV ist ja auch nicht erst gestern abgestiegen.

    Was hat Bremen aus den guten CL-Jahren gemacht? Hübsches Stadion gebaut. Aber seitdem?

    Nix.


    Ich drücke seit gut 30 Jahren dem Verein die Daumen, habe tolle Bundesliga- und Europapoklaspiele im Weserstadion gesehen, aber die wirklich guten Jahre sind einfach vorbei und auf lange Sicht kommen die wirklich guten Zeiten nicht zurück.


    Es gab die Ära Rehagel, dann gab es eine ganz furchtbare Zeit bis die Ära Schaaf begann.


    Es gab die Raute und es gab Regisseure die es einfach drauf hatten: Herzog, Micoud, Diego. Dazu gab es Stürmer, die wussten wo das Tor war: Rufer, Bode, Klose, Pizarro. Und es gab eine Abwehr, mit einem klaren Chef: Bratseth.


    Und ich bin heute noch ein wenig verstimmt, dass mich meine Eltern '93 nach der ersten Halbzeit ins Bett geschickt haben, als Bremen 0:3 zur Pause gegen Anderlecht hinten lag. Am nächsten Morgen bin ich beim Lesen des Videotextes fast aus den Latschen gefallen.

    @Herbert Das ist ja mal wirklich ein richtig guter informativer und interessant zu lesender Beitrag, auch für Personen, wie mich, die sich mit Fußball auch nur noch peripher beschäftigen. :)

    Man merkt eben, dass die Profiligen in Nordamerika dem puren Kapitalismus entstammen und sich auch darin bewegen. Das mag für die Ausgeglichenheit gut sein, denn die wollen ja ihr "Produkt" verkaufen. Aber ob wir so ein System hier im Profifussball haben wollen ist ne gute Frage...?

    Die Ligen in Nordamerika entstammen sicherlich nicht dem puren Kapitalismus. Sie haben sich in den letzten 100 jahren einfach zu dem entwickelt was sie heute sind. Nämlich sehr gut funktionierende Systeme. Salary Cap und Draft System tragen dazu wesentlich bei. Der Nachwuchs will ja in die NHL/NBA etc. Schlechte Teams dürfen dabei eher draften als bessere, wobei es hier noch das Lotterysystem gibt, wer nun wirklich als erstes, zweites etc. draften darf und selbst diese Draftrechte können noch wechseln. Zudem will eigentlich jeder Spieler irgendwann den Meisterpokal nach ob strecken. In der Fussballbundesliga, ist das mittlerweile nur noch ein netter Nebeneffekt (Stichwort Kerngeschäft) aber eigentlcih wollen die Vereine nur in die CL um Geld zu verdienen.
    Ich habe mit Fussball aufgehört, als man neben dem Landesmeister auch noch den 2.-4. in die CL zugelassen hat. Für mich waren Landesmeisterpokal, Pokalsiegerpokal und UEFA-Cup tolle Zubrote zu einer einst spannenden Bundesliga. Zudem nervte es mich irgendwann nur noch, dass die Bundesliga mal wieder Pause machte, weil es ein Freundschaftspiel der Nationalmannschaft gegen Albanien gab. Ne da hatte ich keinen Bock mehr.
    NHL hingegen ist von Anfang Oktober bis Mai/Juni täglich (NBA und MLB so ähnlich). Da kann ich ein ganzes halbes Jahr meinem Sport zusehen.
    (
    Und wer einmal auf einer Toilette in einem NHL-Stadion war kennt auch den Unterschied zu einem Fussballstadion)

    Da werden die Fans doch noch viel mehr als Melkkuh gesehen oder?

    Ähm eher nicht. Meine Caps und mein Penguins Shirt sind schon wirklich alt, aber immer noch topaktuell. Das liegt daran, das Trikots etc. nicht wie im Fussball jede Saison gewechselt werden (wer will schon ein Trikot wo Wiesenhof oder o.b. draufsteht?) Das heißt, der Fan kauft sich einmal ein Trikot und hat lange was davon. Im Fussball halt nicht.

    @Machiavelli101


    Ich kann hier nur für die NHL sprechen, von den anderen Sportarten habe ich zu wenig Ahnung:


    Die Franchises gehören in der Regel ja Einzelpersonen oder Konsortien, und manchmal kommt es eben vor, das Vereine Umziehen und dann umbenannt werden. Das Namensrecht verbleibt in der Regel jedoch in der bisherigen Stadt. Beispiel: Anfang der 90er zogen die Quebec Nordiques nach Denver um und nannten sich von nun an Colorado Avalanche. Quebec selbst überlegt seit geraumer Zeit unter altem Namen wieder in die NHL zurückzukehren. Im Gespräch sind zudem ein Team aus Las Vegas und Seattle (wobei hier keine Tradition vorhanden ist). Dies wäre dann die nächste große Expansion.
    Der letzte Umzug war der der Atlanta Thrashers nach Winnipeg (Winnipeg Jets) vor einigen Jahren, wobei es in Winnipeg zuvor schon ein Team mit den Winnipeg Jets gab, bevor diese nach Phoenix umzogen. Manche Städte haben hat eine lange/längere Tradition (Detroit, Boston, Montreal) andere eher nicht (Atlanta, Tampa Bay Lightning (grrr)).
    Interessant ist halt auch die Verzahnung mit den Farmteams. Da es ferner keinen Auf- und Abstieg gibt identifiziert sich in der Regel die Stadt mit seinem NHL-Team, unabhängig davon ob es ein Original-Six-Team ist, oder erst in den 60ern gegründet wurde. Selbst die Disneygründung spielt vor voller Hütte (wobei Disney schon lang nichts mehr mit den Ducks zu tun hat).


    Toronto: Ja seit dem Mats Sundin weg ist, läuft es nicht mehr und man schwelgt mehr in Erinnerung an frühere Tage anstatt mal aus den Puschen zu kommen.

    Eine Chancengleichheit kann es nur mit einem Salary Cap geben. NHL, NBA und NFL haben es in Nordamerika vorgemacht, wie man mit einem ausgeglichenem System allen Mannschaften die Möglichkeit gibt Meister zu werden. Selbst wenn ein Verein Milliarden von Dollar zur Verfügung hätte (wobei das manche durchaus hätten) ist es schlicht und einfach nicht möglich, einfach 20 Weltstars unter Vertrag zu nehmen, da man diese einfach nicht im Salary Cap unterbringt. Und so hat jede Mannschaft seine 1 bis 2 Topstars und ein (hoffentlich) homogenes Team herum (es sei denn man heißt Toronto Maple Leafs).