• Auf jeden Fall spielen der VFB und Bayer zur Zeit den besten Fußball (so wie ich in definiere) in Deutschland

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

    Einmal editiert, zuletzt von Klaus_Knechtskern () aus folgendem Grund: Erläuterung was in diesem Kontext "Den Besten" bedeutet und das hat nur sehr nachrangig mit dem Erfolg zu tun

  • Kommt drauf an wie man „den besten“ definiert …


    Meine Meinung: Der beste Fußball ist nicht der erfolgreichste, sondern der attraktivste und der interessanteste.


    Rehaklinik hat mal mit Griechenland bei der EM den erfolgreichsten Fußball gespielt. Ich habe es ihnen gewünscht und gegönnt. Von - sogar nur gutem - Fußball war das aber weit entfernt … 😜

  • Naja, das "am besten bei X" hat schon einen gewissen, unbestreitbaren Bezug dazu, wie bei X der Sieger bestimmt. Das ist beim einzelnen Fußballspiel "mehr Tore schießen als der Gegner" und bei der Meisterschaft der Meistertitel. Bei Brettspielen gibt's auch keine Siege für Schönspielen.

  • Bei Brettspielen gibt's auch keine Siege für Schönspielen.

    Aber beim Fussball gibts Geld und Beachtung für Schönspielen, weil dann nämlich mehr Leute zuschauen.

    Nicht umsonst ist es bei den meisten dauerhaft erfolgreichen und bestens vermarkteten Vereinen üblich, einen schönen (und damit nach landläufiger Meinung offensiven, flüssigen) Spielstil als Anspruch zu formulieren.

    Da Fussball, wie jede große Sportart, in seiner Bedeutung von den Zuschauern lebt, darf dieser Aspekt durchaus auch Beachtung finden bei der Definition vom "besten Fussball".

    Unerfolgreich sind die beiden genannten Vereine ja nebenbei gesagt aktuell auch nicht gerade.

  • Ja schön und erfolgreich sind für mich schon zwei prinzipiell unterschiedliche Dinge. Zum einen definiert halt jeder "schön" anders, die einen mögen Ballgeschiebe alla Guaridiola, die anderen Pressing alla Klopp. Gerade letzteres kann auch sehr erfolgreich von spielerisch nicht so Guten Mannschaften betrieben werden, z.B. bei den Baumgart Teams. Zu seiner Zeit in Paderborn haben die in Liga 1 tollen, optisch schönen Fußball gespielt, sind aber sang und klanglos abgestiegen. Das geht also nicht zwingend einher.

    Ich persönlich sehe z.B. auch "Schönheit" in gutem Defensivfußball und Grätschen, was andere vermutlich als "gekloppe" abtun werde. Gestern war ich spontan, da ich nach München musste, bei 1860 gegen Essen. Essen hat den schöneren Fußball gespielt, sich dadurch aber kaum ne Chance erspielt und völlig verdient 0:2 verloren.


    Nachtrag: meinem Vorredner kann ich nur in Teilen zustimmen. Erfolg verschafft Zuschauer, nicht nur schönspielen. Die Bayern der 90er und 2000er Jahre haben absolut nicht schön gespielt

    Einmal editiert, zuletzt von HotSauce ()

  • Nachtrag: meinem Vorredner kann ich nur in Teilen zustimmen. Erfolg verschafft Zuschauer, nicht nur schönspielen. Die Bayern der 90er und 2000er Jahre haben absolut nicht schön gespielt

    Also aus meiner Sicht, haben die wunderschön gespielt! Schön ist nämlich Geschmackssache. :lachwein:

  • Ja schön und erfolgreich sind für mich schon zwei prinzipiell unterschiedliche Dinge.

    Bestreite ich garnicht. Es ging ja aber um den "besten Fussball" und der ergibt sich meiner Meinung nach aus der Mischung von schön und erfolgreich.


    Auf einer Achse dargestellt sähe das dann so aus:


    "In Schönheit sterben"-------"bester Fussball"-------"Prime-José Mourinho"

  • Nicht umsonst ist es bei den meisten dauerhaft erfolgreichen und bestens vermarkteten Vereinen üblich, einen schönen (und damit nach landläufiger Meinung offensiven, flüssigen) Spielstil als Anspruch zu formulieren.

    Dann war das gestern eher ein Beispiel für das Gegenteil. Der VfB-Stil ist doch "Gegner im Rudel hetzen, keine Zeit zur kontrollierten Ballannahme lassen, Fehler in gefährlichen Zonen provozieren". Ist das denn wirklich fußballerisch schön?!

    Ich sehe es auch so: wenn die eigene Mannschaft Erfolg hat, neigt der normale Fan immer dazu, sich (fast) jeden Stil schön reden wollen. Und ersetze jetzt "eigene Mannschaft"/"Fan" durch "neutraler Journalist", dann wird's im Ergebnis gar nicht soooo viel anders. Am Ende zählen ganz pragmatisch die Punkte. Immer.

    Im Übrigen streite ich ja gar nicht ab, dass es auch die Kategorie "schön" zur Beschreibung von fußballerischen Ansätzen geben muss. Natürlich ist da manches schön und erfolgreich, während ich andere erfolgreiche Mannschaft nicht freiwillig ansehen kann. Ich habe z.B. eine extreme Abneigung gegen den Guardiola-Fußball bei City: methodisches Strangulieren des Gegners; etwas Flair kommt da höchstens rein durch die extreme individuelle Klasse der Einzelspieler. Aber trotz aller Abneigung muss dennoch anerkennen, dass sowas erstens innerhalb der Regeln liegt und zweitens schlicht und einfach gut gemacht ist.


    Ich persönlich sehe z.B. auch "Schönheit" in gutem Defensivfußball und Grätschen

    Das unterschreibe ich zu 100%.

  • Nicht umsonst ist es bei den meisten dauerhaft erfolgreichen und bestens vermarkteten Vereinen üblich, einen schönen (und damit nach landläufiger Meinung offensiven, flüssigen) Spielstil als Anspruch zu formulieren.

    Dann war das gestern eher ein Beispiel für das Gegenteil. Der VfB-Stil ist doch "Gegner im Rudel hetzen, keine Zeit zur kontrollierten Ballannahme lassen, Fehler in gefährlichen Zonen provozieren". Ist das denn wirklich fußballerisch schön?!

    Das greift ein bisschen kurz finde ich, beschriebt es doch nur die Strategie bei gegnerischem Ballbesitz. Das beim Fussball auch verteidigt werden muss und darin andere Schönheit zu finden ist als im Angriff, steht ja außer Frage.

    Es geht aber bei der Bewertung mindestens genauso darum was bei eigenem Ballbesitz geschieht. Wie sich da auf beiden Seiten spielerisch, mit schnellen Passstafetten aus dem Pressing gelöst wurde finde ich phenomenal.


    Ist das denn wirklich fußballerisch schön?!

    Was wäre denn für dich so alles fußballerisch schön?

    Wenn eine der genannten Mannschaften Trikots der Eintracht getragen hätte...

  • Was wäre denn für dich so alles fußballerisch schön?

    Eintracht Frankfurt zu Zeiten der frühen 90er. Stein, Binz, Bein, Weber, Falkenmeyer, Okocha, Möller, Yeboah & Co.

    Aber ich gebe zu: Das ist sicher auch davon geprägt, dass ich das als Jugendlicher mit G-Block-Dauerkarte live im Waldstadion sehen durfte. :)

    Außerdem ist mir natürlich klar, dass sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt und der moderne Fußball viel athletischer geworden ist. Mit der Folge, dass für die "Schönspieler" deutlich weniger Luft bleibt, in Ruhe mit dem Ball irgendwelche Kunststückchen zu machen. IMHO würde der Fußball allgemein wieder schöner, wenn man statt 11 gegen 11 nur 10 gegen 10 spielen würde, so dass einen nicht immer sofort ein Gegenspieler auf den Füßen steht.

  • [B04 - VfB]

    Es geht aber bei der Bewertung mindestens genauso darum was bei eigenem Ballbesitz geschieht. Wie sich da auf beiden Seiten spielerisch, mit schnellen Passstafetten aus dem Pressing gelöst wurde finde ich phenomenal.

    Da bin ich 100% bei dir, und ich würde es sogar auf die Zeiten des frisch gewonnenen Ballbesitzes einschränken. In diesen Phasen waren beide Teams herausragend. Das ist der wahre Grund, warum das gestern sehenswerter Fußball war. Denn, sind wir mal ehrlich, besonders viele oder toll herausgespielte Torchancen gab es ja weder auf der einen noch auf der anderen Seite. Wenn der Gegner die Ordnung wieder hergestellt hatte, war für beide Mannschaften nicht viel zu holen. Am ehestens noch für Leverkusen, wenn da mal Wirtz & Co etwas Platz hatten, den ihnen die Stuttgarter aber verständlicherweise kaum gelassen haben. Genau deshalb ist Leverkusen für mich auch der verdiente Sieger. Die waren ein Stückchen konstruktiver in ihrem Ansatz.

  • Bei Brettspielen gibt's auch keine Siege für Schönspielen.

    Aber mehr Spass! :sonne:

    Ist so ein Grund, weshalb ich immer weniger Euros spiele.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Eintracht Frankfurt zu Zeiten der frühen 90er. Stein, Binz, Bein, Weber, Falkenmeyer, Okocha, Möller, Yeboah & Co.

    Grabi, Holz und Nickel konnten an guten Ragen noch schöner.

    Den schönsten Fussball gab es aber weiland mit Alfred Pfaff.

    Und die 72er Nationalmannschaft - das war schön.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

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    and young enough not to choose it

  • Was wäre denn für dich so alles fußballerisch schön?

    Eintracht Frankfurt zu Zeiten der frühen 90er. Stein, Binz, Bein, Weber, Falkenmeyer, Okocha, Möller, Yeboah & Co.

    Aber ich gebe zu: Das ist sicher auch davon geprägt, dass ich das als Jugendlicher mit G-Block-Dauerkarte live im Waldstadion sehen durfte. :)

    Außerdem ist mir natürlich klar, dass sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt und der moderne Fußball viel athletischer geworden ist. Mit der Folge, dass für die "Schönspieler" deutlich weniger Luft bleibt, in Ruhe mit dem Ball irgendwelche Kunststückchen zu machen. IMHO würde der Fußball allgemein wieder schöner, wenn man statt 11 gegen 11 nur 10 gegen 10 spielen würde, so dass einen nicht immer sofort ein Gegenspieler auf den Füßen steht.

    Klar sorgt ein 10 gegen 10 für mehr Räume. Aber das heißt, man muss dem Gegenspieler noch viel mehr auf dem Fuß stehen, denn vertikale Pässe und 1 gegen 1 bekommen einen noch höheren Stellenwert. 😉

  • Naja, keine funktionierende Drainage im Ludwigspark ist ein klitzekleines Problem

    Ich bin mittlerweile nicht mehr sicher, ob überhaupt eine verbaut worden ist. Hoffe einfach, dass die Stadt SB langsam mal in die Pötte kommt, um die ganzen Baustellen zu beseitigen. Schon traurig, dass wegen ein wenig Nieselregen das Spiel abgebrochen worden ist :loudlycrying: Auf dem Acker wäre ein Lucky Punch gegen die Fohlen absolut möglich ;)

  • [Drainage]

    Ich bin mittlerweile nicht mehr sicher, ob überhaupt eine verbaut worden ist.

    Nach dem, was ich gelesen habe: nein. Aber das ist natürlich immer auch eine Kostenfrage, und da muss man auch immer aufpassen, dass man von unterklassigen Vereine nicht Dinge verlangt, die sie finanziell einfach nicht leisten können. Beim Fußball denkt man immer an die dicken Fernseh-Millionen, aber die teilen sich die wenigen Mannschaften an der Spitze weitgehend unter sich auf. In der dritten Liga und darunter kommt nicht mehr so viel davon an.

    (Das gilt unabhängig davon, dass höchstwahrscheinlich beim Stadionneu- bzw. umbau in Saarbrücken so einiges schief gelaufen sein muss, wenn sich da die Kosten verdreifacht haben.)


    Auf dem Acker wäre ein Lucky Punch gegen die Fohlen absolut möglich

    Schwere Verletzungen aber ganz genauso. Da muss man einfach dem Schiedsrichter vertrauen, der ist dafür zuständig. Und bei den Bildern, die im Fernsehen zu sehen waren, sagt meine Ferndiagnose, dass die Entscheidung absolut nachvollziehbar war. Es reicht ja schon, wenn einige Stellen des Platzes unbespielbar sind, und im Laufe der 90+X Minuten, ggf. auch 120+X, wird das ja normalerweise nicht besser, ganz im Gegenteil.

  • Ist aber schon hart. In Saarbrücken hat's gestern zwar den ganzen Tag ununterbrochen geregnet, aber nicht wirklich heftig.

    Zeigt wirklich, dass der Rasen das nicht mitmacht und endlich getauscht werden muss.

  • Ich war so bereit gestern. Einfach mal einen Pokalabend, an dem mein Herz für KEINE Mannschaft schlägt. Der Ausgang war mir echt egal, konnte ganz entspannt ran gehen. Pünktlich um 20.45 schalte ich ein. Mein Receiver zeigt mir "Sportschau live an".


    Ich gucke dann 15 Minuten der Mariele Millowitsch zu. Da kam kein Ball... kein Pfiff nix. Verwirrt habe ich dann den Programmguide aufgerufen. Da stand auch Sportschau live. Auf dem Screen nur eine Leiche und eine Verfolgungsjagd.


    Bin dann aus Protest eingeschlafen.

  • Ich war so bereit gestern. Einfach mal einen Pokalabend, an dem mein Herz für KEINE Mannschaft schlägt. Der Ausgang war mir echt egal, konnte ganz entspannt ran gehen. Pünktlich um 20.45 schalte ich ein. Mein Receiver zeigt mir "Sportschau live an".


    Ich gucke dann 15 Minuten der Mariele Millowitsch zu. Da kam kein Ball... kein Pfiff nix. Verwirrt habe ich dann den Programmguide aufgerufen. Da stand auch Sportschau live. Auf dem Screen nur eine Leiche und eine Verfolgungsjagd.


    Bin dann aus Protest eingeschlafen.

    Ja gut, das Internet, wo man in dem Falle nachschauen könnte, ist halt für uns alle Neuland...

  • Ich habs in den 90ern mit aufgebaut, ich kenne das Internetz ziemlich gut. Bin noch mit Akustikkoppler, BTX und AOL groß geworden. Und tatsächlich habe ich das um ca. 21.30 Uhr nach dem Aufwachen auch getan.