#AufdenSpurenvonMarcoPolo2 (zu zweit, BGA)
Nachdem mir MP1 ziemlich gut gefallen hat, habe ich nun auch MP2 ausprobiert. Da BGA die Regeln ja gut implementiert und hilfreiche Tooltips bietet, haben wir den Versuch gewagt, komplett ohne Lesen der Regeln loszulegen. Dadurch bedingt haben wir manches erst im Laufe der Partie verstanden, hat uns aber nicht gestört. Wenn die Gruppe das mitmacht, bin ich ohnehin ein Freund von nach-und-nach-während-des-Spielens-Erklären, aber das gefällt natürlich nicht jedem Spielertyp und in kompetitiven Euros typischerweise seltener gut machbar als im Ko-op (Machina Arcana haben wir z.B. nach 3-5min Erklärung losgespielt). MP2 baut seinen Vorgänger konsequent weiter aus, aber uns war es ein Schnörkel zuviel. Nicht mal der Komplexität wegen, einfach weil sich MP1 für uns runder und "gewollter" angefühlt hat. Gut fand ich in MP2, dass man besser über die Karte kam, mitspielen würde ich es auf jeden Fall wieder. Aber MP1 bleibt hier unser Favorit.
#RajaoftheGanges (zu zweit, Yucatan)
Die handliche Dice Charmer Umsetzung habe ich schon länger und gehört für mich zu den besseren Roll & Writes. Nachdem wir die beiden Marco Polos nun ausprobiert hatten, hatte ich Lust auf das "große" Raja. Prima, macht Laune! Ein schöner Dice Placement Euro mit viel Belohnung und Dopamin. Anders als bei MP fühlten wir nur wenig Einschränkungen, es flutschte und gab Boni, wir hatten Spaß. Tatsächlich sogar Regalkandidat, aber ich frage mich da schon, ob es jetzt so viel besser ist die kleine Schachtel, die ich hier schon stehen habe, mit der ich ohne Aufbau direkt losspielen kann und die das Spielgefühl insgesamt recht gut einfängt. Hab keine Antwort drauf, aber fürs erste belasse ich es so.
#LewisAndClark (zu zweit, BGA)
Interessantes Rennspiel. Gut gefallen hat uns hier einiges. Dass die Indianer als freie Arbeiter wieder zu ihrem Stamm zurückkehren. Dass man zwischen Indianer und anderen Resourcen hin- und herpendelte. Dass die eigene Produktion von den gerade ausliegenden Karten des Mitspielers abhängt. Dass man zwar viel produzieren möchte, gleichzeitig zuviele Resourcen den Fortschritt auf der Reise bremste. Die Variabilität der Karten, die jede Partie etwas anders kommen. Insgesamt ein gutes Spiel, finde ich. Allerdings bin ich Resourcenschubser langsam leid. Überleitung zum nächsten Spiel:
#Merv (zu dritt)
Hier von Peer zum freundlichen Preis abgekauft, vor allem durch die fantastischen Illustrationen gecatcht. Da stand ich letztes Jahr schon in Japan im Laden vor und selbst meine Frau war etwas angefixt, was nur selten vorkommt. Das Spiel funktioniert. Aber wie schon gesagt: X Resource in Y umwandeln, ich hab da keine große Lust mehr drauf. Mir ist klar, dass in jedem Spiel irgendwie Ressourcen vorkommen, und sei es als Geld oder sogar Aktionen. Aber Warenhandel macht mir nicht mehr so viel Spaß. Vielleicht brauche ich mal eine Europause und sollte mich nach (nicht Area Control-)Amitrash umschauen. Dabei hab ich durchaus Euros im Regal, die mir Spaß machen, aber da ist der Fokus eben nicht der direkte Ressourcentausch. Hmpf. Das nächste Mal auf BGA schauen wir mal Deckbuilder an, möglicherweise ist das eine gute Abwechslung.
#RedRising (zu dritt, abgebrochen)
Ich hab das Gefühl, da hätte ich schon drüber geschrieben, finde aber nichts. Hat mich vielleicht nur im Kopf so lange verfolgt Ich halte RR für kein schlechtes Spiel. Aber ich finde es richtig schlecht im Punkt Usability. Am Anfang liegen einige Karten überlappend auf dem Brett. Alle haben Spezialfähigkeiten. Wenn man am Zug ist und sich überlegt, welche der Karten man denn möchte, kann man sich also erstmal schön die Karten alle separat mal auf die Hand nehmen und lesen, denn zum einen ist bei den überlappten Karten ja der Text verdeckt, zum anderen kann man auf dem Kopf sitzen gar nichts lesen. Klar, das ist auch bei anderen Spielen mit Karten so, z.B. Everdell (dessen Schrift ich teilweise aber auch zu klein finde). Aber hier nervt es mich einfach nur. Meine Gäste hat es gar so sehr gestört, dass sie nach zwei Runden keine Lust mehr hatten. Ich hatte viel erhofft, weil Fantastische Reiche zu den meistgespielten Spielen von meiner Frau und mir zählt, wir zocken das selbst am Flughafen noch. Aber FR ist gut, weil es kondensiert ist und man die Karten direkt erfassen kann, denn sie kommen nur nach und nach ins Spiel und oft sogar direkt auf die Hand. Das ist für mich das mit Abstand bessere Spielerlebnis. Ich hab gar nichts dagegen, wenn man gute Spiele als Inspiration nimmt oder Teile daraus remixt, aber nur dann, wenn es das Original auf ein neues und interessantes Level hebt. Hier ist das meiner Meinung nach nicht gelungen. Oder ich bin nicht die Zielgruppe, denn alle Stonemaiers fand ich bisher nur Mittelmaß (mit Libertalia als kleinem positiven Ausrutscher, aber ist auch nicht meine Art Spiel).
#BigBookofMadness / #GrimoiredesWahnsinns (zu dritt)
Wurde mir auf der Spielehütte von einer Freundin empfohlen und für Ko-op Titel bin ich immer offen. Als neugierige Zauberlehrlinge öffnen wir das vorher zufällig zusammengesetzte Buch und werfen den freigesetzten Dämonen entsetzt unsere Zaubersprüche entgegen, bevor die Universität überrannt wird. Harry Potter Vibes, nicht direkt mein favorisiertes Illustrationsstil, aber passend. Wir haben auf die Mütze bekommen und dürfen unsere Ausbildung an den Nagel hängen, nehme ich an. Spielmechanisch gibt es etwas Deckbuilding für seine Elemente, die wiederum als Ressource für seine Zaubersprüche genutzt werden. Dazu kann man Karten in seinen Pool spielen, von wo sie jeder Mitspieler verwenden darf. Das ist durchaus in Ordnung und meine beiden Mitspieler hatten so viel Spaß, dass sie direkt nochmal spielen wollten. Ich fand es solide, aber reißt mich nicht mit. Wir spielen es das nächste Mal wieder, aber v.a. meinen Mitspielern zuliebe, denn bei mir wandert es demnächst aus dem Regal.
#PrimalTheAwakening (zu dritt)
Eine Partie Prolog, allerdings mit verkehrt zusammengestellten Karten, durch das der Monsterboss uns fast von der Matte brannte. Wir hatten uns schon gefragt, wie man das Tutorial nur so knapp gewinnen kann, haha. Diese eine Partie ist nur ein Bruchteil von dem, was im Karton ist, damit ist meine Einschätzung oberflächlich und nur vorläufig. Trotzdem kann ich folgende Fragen mit JA beantworten:
Ist es der Boss Battler, den ich mir schon lange gewünscht habe? Ja!
Kann man mich nachts dafür wecken? Will ich es gerade lieber spielen als alle meine anderen Spiele? Ja!
Habe ich den Großteil des Primal BGG-Forums gelesen, damit ich mich mit dem Spiel beschäftigen kann, während ich auf die nächste Partie warte? Ja!
Nutze ich jede freie Stunde, um die Minis zu bemalen? Ja!
Sind die Minis zu groß, zu teuer? Braucht das Insert und die Box zu viel Platz? Ja!
Ist es fiddly, weil man auf vieles aufpassen und z.T. tracken muss? Ja!
Dauert es recht lange, sowohl ingesamt als auch beim Zug der Mitspieler? Ja!
Kriegt es trotzdem von mir 10 von 10 Freudepunkten? Ja!
Ich bin allgemein fast nicht mehr bei KS / GF drin und unterstütze einigermaßen vernünftig, also z.B. nur die kosteneffizientere Core Boxen. Aber ich bin von Primal so angefixt, dass hier jegliche Selbstkontrolle ausklinkt. Selbst meine Frau kennt es als "das Spiel, das du sogar in der Badewanne erwähnt hast", vermutlich sollte ich also etwas zurückrudern (wenn auch nicht in der Badewanne). Ich stöbere gerade nach Ordnerhüllen für die Ausrüstung und habe letzte Woche von HBBackstar die Erweiterungen übernommen, dabei bin ich normalerweise der letzte, der sich Plastikklumpen der Immersion wegen auf den Tisch stellt. Der DHL-Wagen mit den neuen Boxen hat heute 50m von mir entfernt aufgegeben und stellt morgen zu - da bin ich nicht zuhause - sonst hätte ich heute direkt das Terrain bepinselt, damit es Freitag für die nächste Runde fertig ist. Sprich, ich kann es kaum erwarten und freue mich sehr auf die kommenden beiden Freitage. Wir nehmen uns die Kampagne vor, bis dahin hab ich 10+ Monster sowie die Helden in Farbe, das reicht hoffentlich. Gerade mein absoluter Favorit!