Beiträge von jaws im Thema „Die letzten 5 Spiele die ich erstmals ausprobiert habe...“

    Danke für den Bericht. Wie skaliert es denn mit der Spieleranzahl bzgl. Spielzeit? Ich konnte es bisher nur solo und zu zweit spielen.

    Hab es bislang 4x solo und 1x zu dritt gespielt. Solo brauche ich ca. 30-35 Minuten. Zu dritt haben wir ohne Erklärung mit einem Neuling knapp über 60 Minuten gebraucht. Lange Downtime gab es bei uns nicht und man ist eigentlich immer beschäftigt, nur ist es leider sehr solitär. Es wurde mal darauf hingewiesen, darauf zu achten, was andere machen, damit man denen mit entsprechenden Aktionen nicht zuviele Fähigkeiten aktiviert, aber ich halte das für überbewertet. Hat bei uns auch niemand wirklich gemacht. Wenn es Mitspieler*innen gibt, die jede Runde genau die Auslage von anderen analysieren müssen, könnte sich das Spiel natürlich hinziehen.

    Zum Glück hat sich nehu in diesen Thread eingereiht, sodass es nicht zum Triple-Post meinerseits kommen muss. Ich werde den Rest der Spiele (2x5) auch in einem Post zusammenfassen, damit bin ich dann aber auf dem aktuellen Stand.

    Ein wenig muss ich jedoch pfuschen, denn ich werde zwei Spiele aus der Tin-Serie von Game Crafter nur kurz erwähnen: Gate und Doom Machine. Gate ist ein Nano-Deckbuilder, der ich maximal ok finde. Ich find es kreativ ein derartiges Spiel in so einer komprimierten Form zu entwerfen, aber für mich hat es dann doch zu wenig Substanz. Doom Machine ganz ähnlich, obwohl mir das noch einen Tick mehr Spaß gemacht hat.


    Nun aber zu den letzten 10 Neulingen (September bis Dezember)


    Trajan :6/10:

    Ein Stefan Feld-Klassiker, Punktesalat serviert in kleinen Mancalaschälchen für den staubtrockenen Genuss. Das Mancalagespiele und -geplane hat mir Spaß gemacht und ich bin auch froh, diese "Wissenslücke" geschlossen zu haben.


    Drei Schwestern :7/10:

    Der nächste Roll-and-Write-Ableger, dem ich eine Chance gegeben habe, mal ein Spiel in diesem Genre zu finden, das mich eventuell länger fesselt. Die drei Schwestern haben gute Ansätze, es gibt Potential auf Kettenzüge und Boniaktivierungen. Das macht durchaus Laune. Dennoch hat der Spielreiz bei mir nach einigen Partien schnell nachgelassen. Durch das starre Aktionsrondel spielten sich viele Partien doch sehr ähnlich, letztendlich ist es doch wieder Kästchen abkreuzen. Rajas bleibt nach wie vor mein Lieblings-Roll-and-Write (Kettenzüge und Wettrennen), aber ich bin noch gespannt auf Rawr-and-Write und Hadrians Wall.


    Woodcraft :8/10:

    Die erste Essenneuheit, die ich zwar erst im Nachgang gespielt habe, aber mich direkt veranlasste, ein eigenes Exemplar zu besorgen. Ich finde ja, dass Underwater Cities Suchys Magnum Opus ist und ich habe ehrlich gesagt, die letzten beiden Titel von ihm auch ausgelassen (Praga steht immerhin aber hier), aber Woodcraft hat mir echt viel Spaß gemacht. Die Aktionsauswahl über das Rad, das Erfüllen von Aufträgen ist nichts aufregend Neues, aber ich ich mag vor allem den Einsatz der Würfel hier, auch wenn ich die Möglichkeiten der Würfelmanipulation in der Erstpartie bei Weitem nicht ausgeschöpft habe.


    Galileo Project :7/10:

    Schnell gespielter Engine-Builder, der recht abstrakt daher kommt. Ich brauchte etwas um reinzukommen und hab mich anfänglich verhaspelt, weil auf viel zu teure Technologien konzentriert oder die Ziele, anstatt auf den Leisten der Planeten sinnvoll voranzukommen. Ich finds gut, es spielt sich fluffig, allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob alle Roboterarten so ausbalanciert sind. Da müssen alle Spieler*innen schon wissen, was sie tun und welche Roboter sie nehmen, denn ich glaube, man sollte einer Person nicht alle Roboter überlassen, die den Wert der Roboter erhöhen.


    Endless Winter Paleoamericans :8/10:

    Eine ziemlich positive Überraschung für mich und eigentlich auch nicht wirklich neu, denn Anfang 2021 habe ich eine frühe Version über den TTS anspielen können und das hat mir gar nicht so gut gefallen. Danach bin ich auch nicht im Kickstarter eingestiegen und die Sache war für mich erledigt. Kurz nach Essen konnte ich das Komplettbundle aber zu einem sehr günstigen Kurs erstehen und siehe da: auf dem Tisch präsentierte sich das Spiel nun ganz anders. Nicht nur optisch macht Endless Winter einiges her, mir gefällt auch die Zusammenschau der unterschiedlichen Mechanismen und wie das alles so ineinandergreift. Ja, ich verstehe, dass manche mäkeln, dass man hier verschiedene Mini-Spiele absolviert, aber das lädt auch zu unterschiedlichen Strategien ein. Bin jedenfalls gespannt auf weitere Partien.


    Tiletum :7/10:

    Italienische Designer, T-Spiel. Das werde ich defintiv neugierig, auch wenn ich die Optik auf den ersten Blick doch eher abschreckend finde. Tiletum spielt sich für ein Italo-Euro erstaunlich fluffig, das Aktionsrad ringt einem in der Entscheidungen zwischen dem Ressourcen und Aktionspunkten immer wieder spannende Entscheidungen ab und das Reisen über die Landkarte macht hier Spaß, vor allem wenn man die Route im Blick auf sakrale Bauten und die stattfindenden Messen plant. Kaufreiz ist nach der Partie zwar etwas abgeklungen, aber Spaß hat es gemacht.


    Come together :8/10:

    Für mich ein wenig der Überraschungshit aus Essen. Thematisch mal etwas ungewöhnlicher planen wir ein Musikfestival und beschaffen dafür Bühnen, Bands und Besucher. Gut finde ich den Arbeiteinsetzmechanismus, denn man bekommt nicht direkt beim Platzieren den Ertrag, sondern erst, wenn der Einsetzbereich mit einem Aktivierungspöppel aktiviert wird. Da muss man dann auch mal abwägen, welche Bereich eventuell jemand anders aktiviert und man sich noch "einzecken" kann. Ein wenig ist man natürlich der zufälligen Kartenauslage ausgeliefert, die jede Runde einmal erneuert wird, aber insgesamt passt hier schon vieles gut zusammen.


    Age of Galaxy :8/10:

    In Essen in 10 Minuten ausverkauft, gab es um die Messe herum einen kleinen Buzz um das Spiel. Dementsprechend war ich gespannt. Man bekommt im Kern jetzt kein Twilight Imperium für die Hosentasche, dazu ist der 4x-Aspekt zu sehr heruntergebrochen und abstrahiert, aber Age of Galaxy glänzt für mich vor allem durch den Kern des Spiels, die Alienkarten, von denen man am Anfang 7 (?) bekommt und die verschiedene Funktionen haben. Drei davon darf ich als Fraktion vor mir ausspielen und diese bilden dann meine Allianz, die ein wenig meine Aktionsoptionen erweitert, aber auch ein wenig die Strategie vorgibt, mit der man Punkte machen möchte. Und die Alienfraktionen fühlen sich teilweise so machtvoll an, dass es eine Freude ist, nach möglichst kaputten Kombinationen zu suchen. Gespielt wird das ganze zu dritt mit etwas Erfahrung auch in 45 Minuten. Schönes Teil.


    Federation :9/10:

    Mein Jahreshighlight bisher. Federation gelingt es doch auf einfache Weise ein interkatives Euro zu schaffen, das sich belohnend anfühlt (man bekommt eigentlich immer irgendwas), in den Basisaktionen sehr einfach ist, aber trotzdem immer wieder Entscheidungen und Zwänge aufwirft: Setze ich den Gesandten mit der Funding oder Voting-Seite ein. Mist, wenn ich diese Aktion auf der Seite des Senats spiele (und ich will die Aktion) kann ich das aber nicht mit der Votingseite machen, denn sonst würde ich für dieses Gesetz stimmen. Aber hier will ich ja noch das Großprojekt vorantreiben. Ich kann das Spiel wirklich weiterempfehlen. Deutsche Edition erscheint bald bei Strohmann Games, zwar nicht in der Deluxe, aber die ist verzichtbar.


    Revive :7/10:

    Mit Revive tu ich mich noch schwer. Ich habe zwei Solo-Partien gespielt und finde das Spiel generell auch gut, wenn auch nicht überragend, aber es gibt trotzdem irgendwie etwas das mich stört. Generell mag ich die Einfachheit des Spiels, es gibt wenige Grundaktionen und die Varianz in jedem Spiel ergibt sich ein wenig durch die Scoringkarten und großen Gelände, nach den man festlegt, wie man zu punkten gedenkt. Das gefällt mir echt gut. Aber mir fehlt im Spiel dann doch irgendwie so ein befriedigende Spannungskurve. Klar, später hat man 1-2 Kartenslots mit Modulen vollgepflastert und ein paar Energie für einige Maschinen im Speicher, aber irgendwie fühlt sich jede Runde so an, als würde man bei 0 beginnen. Kann sein, dass ich dem Spiel damit Unrecht tu, manche sehen das sicher ganz anders, aber so richtig will der Funke noch nicht überspringen. Die erweiterten Regeln aus der "Kampagne" habe ich direkt dazu gepackt.



    So das war es. Bis zum Ende des Jahres werden sicher keine 5 neuen Spiele mehr hinzukommen. Aus Essen wartet nun nur noch Sabika auf seinen Einsatz.

    #DreiSchwestern #EndlessWinterPaleoamericans #Woodcraft #AgeofGalaxy #Federation #Revive #cometogether #Tiletum #Trajan #GalileoProject

    Die nächsten fünf folgen auf dem Fuße und decken den Zeitraum Juli bis September ab:


    Hallertau :6/10:

    Hallertau war ein weiteres Spiel, das ich im Sommerlaub dabei hatte. Erhofft habe ich mir ein fluffiges Kennerspiel, vielleicht mit ein wenig mehr Fleisch auf den Rippen als Nusfjord, da ich aber dennoch in unter eine Stunde spielen kann. Dahingehend habe ich eigentlich genau das bekommen, was ich erwartet habe und trotzdem durfte Hallertau wieder gehen. Warum? Ich habe die vier Solopartien, trotz unterschiedlicher Kartendecks, jedes Mal als sehr eintönig wahrgenommen. Der Kern sind hier weniger die Decks als der Einsetzmechanismus, den ich auch gut finde, vielleicht sogar besser im Mehrspieler*innen-Spiel, da man sich so gegenseitig die Felder verteuert. Aber letztlich guckt man ja nur danach, dass man seine Anwesen ausgebaut und alles auf dem Tableau nach rechts geschoben bekommt. Mir fehlte hier auch ein wenig der visuelle Fortschritt, etwas aufgebaut zu haben. Hinzu kam, dass ich ab der zweiten Partie relativ solide im Punktebereich landete, der im Solospiel zum Gewinnen reicht. Ein klein wenig fehlte mir hier dann auch die Herausforderung, da ich das Gefühl habe, wenn man einmal den Dreh raus hat, spielt sich das Spiel fast von alleine.


    The Loop :5/10:

    Das letzte Urlaubsspiel aus dem Sommer. The Loop hat mir erst wirklich gut gefallen, der übertriebene Humor ist nicht so meins, aber insgesamt war ich zunächst angetan, trotz des Pandemie ähnlichen Spielablaufs. Mit zunehmenden Partien hat es mir jedoch wenig Spaß gemacht, das Spiel ist einfach so superzufällig in dem was passiert und demnach frustrierend waren auch die weiteren Niederlagen, da ich nicht das Gefühl hatte, teilweise viel ausrichten zu können.


    Golem :5/10:

    Euros aus italienischem Design bin ich eigentlich sehr zugetan. Dementsprechend war ich auf Golem gespannt .... und blieb danach etwas ratlos zurück. Ich habe während der Partie irgendwie nicht so richtig Zugang bekommen, da beginnt bei der Auswahl der Aktion über die Murmeln bis hin zu...ja ich weiß jetzt in der Rückschau gar nicht mehr, was mich alles so gestört hatte. Ich fand das Spiel ok, habe es danach aber von meiner Wunschliste gestrichen und verspüre auch nicht mehr den Wunsch das Spiel nochmal zu spielen.


    Burano :5/10:

    Burano kommt hübsch bunt daher, optisch hat mir das Spiel direkt gefallen. Spielerisch war es okay, aber keine Offenbarung. Es kam mir unglaublich verkopft vor, da ich zu Beginn jeder Runde ja meine Würfelpyramide bauen muss, aus der ich meine Aktionen speise. Da muss man sich überlegen, welche Würfelfarben man wann braucht, welche man eventuell gar nicht braucht. Und das war auch ein Punkt im Spiel, wo ich mich fragte, wie genau plant man das alles durch oder ist es eh egal, wird shcon was bei rauskommen. Ich habe mich für letzteres entschieden und überwiegend aus dem Bauch heraus gespielt. Zum Gewinnen hat das offensichtlich dann auch nicht gereicht.


    Brazil Imperial :6/10:

    Zu dritt kennengelernt und direkt eine Karte aufgebaut, bei der es theoretisch zum Konflikt kommen könnte. Kam es aber nicht, sodass wir letztlich nur ein 3x-Erlebnis hatten, bei dem jeder so vor sich hingetüftelt hat. Optisch ein Hingucker, sieht die prosperierende Landschaft mit den sich entwickelnden Regionen wirklich ansehnlich aus. Spielerisch hat das Spiel nichts hinterlassen, was mich groß in Verzückung versetzt hätte.


    Und damit bin ich auch schon fast in Essen angelangt. Man sieht aber: So die richtigen Knaller waren bei den bisherigen neuen Spielen nicht dabei. Viele Spiele, die ich selbst besessen habe, durften mein Regal mittlerweile schon wieder verlassen.

    Wow ok, mein letzter Post datiert aus dem Juni, es gilt also einiges aufzuholen, denn es kamen doch ein paar neue Spiele auf den Tisch. Ich versuche mich chronologisch vorzuarbeiten und übersehe dabei hoffentlich keinen Titel:



    Wir bewegen uns zeitlich im Juni/Juli


    Pagan - Schicksal von Roanoke :4/10:

    Wurde ein wenig als Netrunner-Killer auf BGG aufgenommen. Die erste Partie fand ich noch ganz interessant, die Folgepartien in wechselnden Rollen haben mich zunehmend gelangweilt. Ich finde, es ließen sich kaum spannende Decks bauen und das Spiel an sich verkommt zum Scheibchengeschiebe. Ist zügig wieder ausgezogen.


    The Great Wall :6/10:

    Zu zweit kennengelernt und damit vermutlich nicht in optiomaler Besetzung. Wir haben nur das Grundspiel ohne Erweiterungen gespielt, soweit ich weiß. Im Kern mag ich den Mechanismus, dass Arbeiter auf einzelne Bereiche verteilt werden, die aber erst ausgelöst werden, wenn genug Arbeiter dort sind. Da sorgt ein wenig für Interaktion und Spekulation: Was hat mein Mitspieler vor, kann ich ihn dazu bringen, hier auch einen Arbeiter zu platzieren? Den Castle Defense Part gegen die einfallenden Mongolen fand ich ok; insgesamt war das Spiel aber recht lang und typisch Kickstarter etwas zu aufgeblasen. Ich habe mein Exemplar noch und hoffe auf eine richtige Dreierpartie. Vielleicht darf es aber vorher auch schon gehen.


    Stroganov :7/10:

    Hier erinnere ich mich gar nicht mehr so gut an das Spiel: Wir haben das damals ein wenig als Parks im Kennerspielgewand beschrieben, da man wie bei Parks auf einem Pfad durch die russische Tundra stapft, Ressourcen sammelt, Tiere erlegt, Jurten besucht usw. Dieser ganze Mix hat mir aber ganz gut gefallen, man kann unterschiedliche Strategien fahren und in seiner mechanischen Zusammenstellung fand ich das für ein Euro auch recht thematisch.


    First Rat :8/10:

    Das habe ich mit meinem Sohn im Urlaub rauf und runter gespielt. Mir gefällt die Einfachheit des Laufspiels, die aber mit so vielen kleinen Kniffen und Möglichkeiten versehen ist, dass man jedes Spiel ein wenig rumoptimieren und nach verschiedenen Strategien gucken kann. Würde ich gerne mal mit 3+ Spieler*innen spielen.


    Welcome to the Moon :5/10:

    Zu dem Spiel will ich gar nicht viel schreiben. Roll and Writes und ich werden in diesem Leben wohl keine dicken Freunde mehr. Es folgt später in einem neuen Beitrag noch ein weiterer Vertreter dieser Sorte, der mich letztlich aber auch nicht überzeugt hat. Welcome to the Moon hielt mich für ca. 5 Partien bei Laune, insgesamt fehlte mir aber ein wenig die Spannung oder wenigstens die befriedigende Möglichkeit auf Kombos und Kettenzüge, die man bei Rajas The Dice Game zum Beispiel hat.


    #PaganSchicksalvonRoanoke #Stroganov #FirstRat #WelcomeToTheMoon #TheGreatWall


    Die nächsten fünf werden nicht lange auf sich warten lassen.

    Nachdem bei meinem letzten Post noch ein neues Spiel fehlte, habe nun auch direkt wieder fünf beisammen:

    1. Cascadia :5/10:

    Nennen Sie ein Genre, das Sie nicht mögen? Puzzlespiele mit Plättchen, deren Titel mit C beginnt. Mit Calico hatte ich vor 1,5 Jahren bereits zwei übellaunige Runden im Harzurlaub - das hat mir nicht so wirklich gefallen. Und Cascadia gefällt mir da nur bedingt besser. Das Spielgefühl ist etwas positiver, ich habe nicht ständig die Überlegung, mich zu verpuzzeln, aber insgesamt hinterlässt das Spiel doch ein eher unbefriedigendes Gefühl.


    2. Uprising - Curse of the last Emperor :9/10:

    Uprising ist ein Spiel des Monats März. Eine kurze Einführung online in das Spiel haben mich bewogen sofort auf dem Gebrauchtmarkt ein Exemplar zu kaufen und seitdem hat unser Tisch zwei epische, spannende, nervenzerfetzende Partien gesehen. Für mich genau die richtige Mischung aus 4x-Strategie, Taktiererei und Amertrash-Faktor.


    3. Wendake  :6/10:

    Wendake lag jahrelang ungespielt im Regal, stiefmütterlich betrachtet und oft neben zahlreichen Neuerwerbungen belächelt, als es beinahe doch ein ums andere Mal auf dem Tisch gelandet wäre, nur um dann doch von einer Neuheit verdrängt zu werden. Eigentlich zu Unrecht, denn den Aktionswahl-Mechanismus auf dem 3x3 Raster find ich super. Leider sind die Aktionen, die man dann damit macht doch nur Euro-Standard-Kram: Ressourcen beschaffen, umtauschen, Siegpunkte generieren. Das Thema find ich leider auch nicht so toll und der Area-Control-Aspekt ging völlig an mir vorbei. tatsächlich kamen mir die Aktionen ungleich vor: warum sollte ich mir umständlich Felle über zwei Aktionen besorgen, wenn ich Ressourcen mit einer weiteren Marktaktion ohnehin fast immer in das umtauschen kann, was ich brauche. Ich würds jederzeit nochmal mitspielen, muss es aber auch nicht.


    4. Bitoku :6/10:

    Bitoku wurde auch mit einigen Lobeshymnen überhäuft - oder so jedenfalls die Wahrnehmung in meiner Blase. Würfelseinsetzspiele find ich generell schon mal ganz gespannt, aber hier war die das alles einfach ein wenig zuviel. Wir haben zu zweit gespielt und ich kam mir in meiner Entscheidungsfindung gar nicht so clever vor, dass es im Wald unter dem Fluss eh nur vier Einsatzfelder gibt. So nimmt man immer ein wenig das, was frei war oder hoffte, dass es durch die Bewegung über den Fluss frei wurde. Hier konnte man sich manches Mal schön blockieren. Ich habe einfach fast mein komplettes Tableau freigespielt, da ich zwei Iwakura Rocks hatte, die Punkte für Gebäude gaben und versuchte einfach meinen Bitokupfad am Tableau möglichst lang ausbauen. Die Dragonfly Tiles und Mitama Spirits habe ich beinahe vollständig ignoriert, außer für meine Endwertungskarten - von denen gibt es natürlich auch wieder zig unterschiedliche, die man für irgendwelche Wertungen braucht. Ne, insgesamt zu kleinteilig, zuviel, dabei ist das Spiel insgesamt im Grunde nicht so komplex.


    5. Maracaibo :6/10:

    Der letzte Neuling im Bunde und leider wieder ein Spiel von AP, das mich nicht ganz überzeugt hat. In GWT gefällt es mir eigentlich von Feld zu Feld zu reisen, so das Pacing zu bestimmen und verschiedene Strategien zu fahren. Mag sein, dass es daran liegt, dass ich ausschließlich solo gespielt habe, aber hier fühlte ich mich arg durch die Runden gehetzt, hatte nicht Gefühl in Ruhe was aufbauen zu können, sondern vielmehr auf den Automa zu reagieren.


    Da es kein eigenständiges Spiel ist, aber trotzdem eine Erwähnung verdient hat, noch eine Erweiterung als Bonus:


    6. Dune Imperium Erweiterung: Rise of Ix :10/10:

    Dune ist für mich neben Arche Nova das Spiel des letzten Jahres und nach der ersten Partie mit der neuen Erweiterung wollte ich auch nie mehr ohne spielen. Rise of Ix verbessert das Grundspiel in wesentlichen Punkten, erlaubt mehr unterschiedliche Anfangsstrategien, balanciert die Wertigkeit der Aktionsfelder im gesamten Spielverlauf und sorgt für eine ordentlich Stärkung des Imperiumdecks. Top!



    Das war's. Bis zu den nächsten fünf dauert es vermutlich wieder etwas länger.

    Da mein letzter Post hier schon etwas her ist, musste ich gerade mal nachsehen, wie viele neue Spiele ich in der Zwischenzeit kennengelernt habe und da es sogar mehr als fünf sind, ist es Zeit für einen neuen Beitrag. Ich beschränke mich trotzdem auf 5, damit ich noch Futter für den nächsten Post habe.


    1. Radlands :8/10:

    Ich mag kompetitive Kartenspiele einfach sehr gerne und Radlands ist eines der explosiven, schnellen Sorte. Ein Hauen und Stechen in kurzer Spielzeit bei überragender Materialqualität in der Deluxeversion. Hat mir ausgezeichnet gefallen. Leider ist es bislang aber bei den 2 Eingangspartien geblieben, da es leider nur für 2 Personen ist.


    2. Wonderland's War  :9/10:

    WW ist eine absolut positive Überraschung für mich gewesen. Nachdem ich von Tidal Blades aus selbem Verlagshause nicht so begeistert werden und das eher unter der Kategorie Materialblender verbucht habe, hat mich WW sehr überzeugt. Ich habe irgendwo mal die Bezeichnung Quacksalber meets Area Control aufgeschnappt und das kommt irgendwie schon hin (auch wenn als mehr Area Majority als Control ist, aber wir wollen nicht kleinlich sein). Schön finde ich, dass in den Kämpfen Glück zwar eine Rolle spielt, aber man auch nicht darauf angewiesen ist, jeden Kampf zu gewinnen, sondern man auch auf das Erfüllen von Quests spielt.


    3. Prêt-à-Porter :5/10:

    An die Zweierpartie kann ich mich beinahe fast nicht mehr erinnern, was kein gutes Zeichen für da Spiel ist. Ich hatte nach der Partie das Gefühl, dass zwei auch nicht die optimale Personenanzahl ist, mit der man das Spiel spielen sollte. Thematisch find ich Prêt-à-Porter durchaus interessant und unverbraucht, auch wenn man von einem PC Standpunkt natürlich die gesamte Modenbranchen/Modelthematik kritisch sehen kann. Mir war das Spiel aber insgesamt zu lange und zu repetitiv für die Spielzeit und hatte zudem das Gefühl, dass es zu zweit unausgeglichen sein kann. So werden in den Wertungsrrunden, den Modeschauen, verschiedene Kategorien abgefragt (z. B. Marketing, Stoffqualität usw), die als Punktelieferant dienen. Dazu sammelt man unter anderem Marker in diesen Bereichen in der Aktionsphase. Mein Gegner hatte gleich zwei Karten/Gebäude (?), die ihm konstant Marker in zwei Bereichen lieferten, während ich darauf kaum Zugriff hatte.


    4. Mit Quacks und Co. nach Quedlinburg :8/10:

    Quacksalber hatte ich in diesem Post schon mal erwähnt und im gehobenen Familiensegment gehört das zu meinen absoluten Lieblingen. Nur konsequent, dass auch die Kindervariante Einzug im Regal halten durfte. Natürlich sind die Regeln hier sehr verschlankt, aber das Bag Buildung macht auch hier großen Spaß und die Rennen nach Quedlingburg haben bislang für viele lustige Runden mit meinem Sohn gesorgt. Tolles Spiel.


    5. Planet unknown :7/10:

    Zu dritt gab es eine Partie Planet unknown. Darauf war ich im Vorgeld sehr gespannt, zumal ich Spielen mit Tetristeilen eigentlich immer etwas abgewinnen kann. Gespielt haben wir zum Einstieg auf den Standardplaneten mit den Standardtableaus ohne asymetrische Fähigkeiten. Positiv hervorzuheben ist die Spielzeit, denn im Grunde genommen, spielt man die ganze Zeit gleichzeitig, sodass kaum Downtime aufkommt. Wir haben zu dritt 45 Minuten gebraucht und ich kann mir vorstellen, dass es zu fünf kaum länger dauert. Insgesamt hat mir das Spiel ganz gut gefallen, vielleicht ein wenig spannungsarm, da man letztlich doch nur vor sich hinpuzzelt. Allerdings könnte das Spiel durch die unterschiedlichen Planeten und Fraktionen deutlich hinzugewinnen. Ich bin auf weitere Partien gespannt.


    #radlands #wonderlandswar #MitQuacksundConachQuedlinburg #PretAPorter #PlanetUnknown

    jaws darf ich fragen wie alt dein Sohn ist? Hätte auch auf einige deiner erwähnten Spiele Lust mit meiner 7jährigen zu spielen.

    Acht. Er spielt regelmäßig seit er 3 ist. mit 5-6 haben wir auch schon die komplette Kampagne Maus und Mystik inkl. Erweiterungen gespielt. Alles, was Koop ist, geht ohnehin gut. Nur strategisch und taktisch gute Entscheidungen treffen, gelingt nicht immer so ganz.

    Huch, seit dem letzten Posting habe ich tatsächlich wieder fünf beisammen, auch wenn ich dieses Jahr bislang mehrheitlich auf bereits Bewährtes zurückgreife:


    1. Chroniken von Avel :7/10:

    Das Spiel wurde hier ja schon mehrfach mit lobenden Worten bedeckt und als Karak-Killer bezeichnet. Bei uns kamen die Chroniken von Avel auch sehr gut an, mein Sohn ist Feuer und Flamme gegen die Monster ins Gefecht zu ziehen, Verteidigungsmauern zu bauen, den eigenen Helden zu verbessern. Mir gefällt es auch ganz gut, auch wenn es mich ein wenig stutzig macht, dass ich in meinen beiden (oder waren es drei?) Partien noch nicht gewinnen konnte. Gerade die Bewegung fühlt sich doch sehr eingeschränkt an. Ich habe das Gefühl, als wäre der Anfang ein wenig vorgegeben, dass man erstmal die Monster nahe der Burg mehrfach besiegen muss, um mehr Gegenstände zu erhalten und diese dann auch aufzuwerten.


    2. Wonder Book :9/10:

    Wenn ich bei Avel schon gedacht habe, das wäre der neue Gral im Fantasy-Abenteuer-Familienbereich, dann habe ich die Rechnung ohne Wonder Book gemacht, denn das Spiel ist einfach wundervoll. Zum einen ist das Pop-Up-Buch einfach schön anzusehen, zum anderen stecken so viele tolle Ideen in den einzelnen Kapiteln, von denen es sechs insgesamt gibt. Auch schön, dass die erzählte Geschichte, nicht einfach eine plumpe Gut gegen Böse-Erzählung ist, sondern auch Kinder bei der Entscheidung in moralische Zwickmühlen bringt. Ich hatte jedenfalls schöne Gespräche mit meinem Sohn über die Geschichte und einzelne Entscheidungen.


    3. World of Warcraft: Wrath of the Lich King :8/10:

    Das dritte neue Spiel, das ich mit meinem Sohn gespielt habe und zugleich mein erstes Pandemie (abgesehen von einer halbherzigen Partie des ursprünglichen Pandemie vor vielen Jahren). Ich mag hier besonders natürlich die Würfel und das Fantasy-Setting. Das zieht bei uns immer. Allerdings bin ich in dem Spiel anscheinend grottenschlecht, denn bislang warten wir nach zwei Partien auch hier auf den ersten Erfolg.


    4. Merchants of the Dark Road :5/10:

    Typisches Elf Creek Games-Ding würde ich sagen. Ich kenne eigentlich nur zwei Spiele von denen (dieses und Honey Buzz), aber bei beiden gilt: Optisch hui, spielerisch na ja, irgendwie okay, haut mich aber nicht vom Hocker. Ich hatte keine so desaströse Spielerfahrung wie manch anderer hier im Forum, aber meine Erstpartie plätschterte ein wenig vor sich hin. Richtig spannende Entscheidungen gab es ebenso wenig wie eine Spannungskurve, die ihren Namen verdient. Eigentlich macht man 13 Runden lang dasselbe, ohne dass sich die letzten Runden nennenswert von den ersten unterscheiden. Schade, denn das Material macht einiges her.


    5. Beast :6/10:

    Hidden Movement-Spiele sind gar nicht mein Ding. Schuld daran ist vermutlich eine traumatisierende Scotland Yard-Erfahrung in meiner Kindheit, die ich aber anscheinend sehr gut verdrängt habe. Jedenfalls kann ich mich für derart Spiele nicht sehr begeistern. Beast wird daran auch nichts ändern können; ich find das Spiel okay, die Rolle des Jägers fühlte sich aber etwas zäh und wenig belohnend an. Dabei find ich das Thema und auch ein paar Spielelemente wie den Draft der Aktionskarten ganz cool. Spiele ich gerne nochmal mit, aber haben muss ich das nicht.

    Da 2022 ohnehin das Abarbeiten des Pile of Shame, Mountain of Joy, Hill of Sadness, Tower of Power oder welchen Namen man dem Kind "ungespielte Spiele" auch immer geben will bei mir Priorität genießt, hoffe ich in Zukunft häufiger hier zu posten. Auch weil ich mit den Wochenberichten ja doch nicht hinterherkomme und mir oft die Muße dafür fehlt.

    Ich beschränke mich jetzt hier auch auf die letzten 5, auch wenn ich mehrere nennen könnte.


    1. Arche Nova :9/10:

    Zu Arche Nova muss ich wohl keine großen Worte verlieren. Gefühlt findet sich das Spiel auf jedem Spieletisch derzeit wieder und ich kann meiner Erstpartie auch viel Positives abgewinnen. Ich mag grundsätzlich kartengesteuerte Spiele und Rennmechanismen und hier funktioniert das wunderbar zusammen. Tiere gehen generell immer als Thema, auch wenn ich das Thema Artenschutz in Zoos vielleicht etwas prominenter im Vordergrund steht als es in der Realität der Fall ist.


    2. Arkham Horror: Das vergessene Zeitalter :9/10:

    Eigentlich kein neues Spiel für mich, daher ist die Erwähnung etwas gemogelt, aber irgendwo wollte ich doch ein paar Worte zur Kampagne des Vergessenen Zeitalters schreiben. Die finde ich nämlich saustark. Ich kann auch verstehen, warum viele die Kampagne nicht so gerne mögen, der Schwierigkeitsgrad ist schon knackig (vor allem true solo) und verlangt doch andere Anfordernungen an Spielweise und Deckbau als man es von der vorherigen Kampagnen vielleicht gewohnt ist. Dafür ist das Setting grandios, erinnert vielleicht streckenweise sogar mehr an Indiana Jones als als HP Lovecraft, und die Handlung ist verzweigter inkl. multipler Enden, was definitv den Wiederspielwert erhöht.


    3. Dragomino :7/10:

    Das ist es: Das erste Spiel, das meine Tochter (4) von sich selbst einfordert und immer gerne mitspielt, sogar mehrere Partien in Folge. Mit meinem Sohn habe ich auch schon öfter Kingdomino gespielt, sodass er die simplere Drachenvariante auch gerne spielt, sogar mit seiner Schwester alleine. Schönes Ding.


    4. Jamaica :7/10:

    Das hatte ich schon länger auf dem Schirm, sodass ich bei der Neuauflage mal zugeschlagen habe (und zusätzlich konnte ich auch bei einem Schnapperangebot der Crew-Erweiterung in einem belgischen Shop nicht nein sagen). Hatte ich eben schon erwähnt, dass ich Rennspiele mag? So auch Jamaica, das sich hervorragend als Familienspiel mit dem Sohne macht.


    5. Pulsar 2849 :7/10:

    Punktesalat par excellence in space. Gefällt mir tendeziell ganz gut, vor allem die vielen unterschiedlichen Wege und Strategien, Punkte zu machen. Schade nur, dass die einzelnen Subsysteme kaum miteinander verzahnt sind. Dennoch solide Kost.

    Eigentlich wollte ich mal wieder regelmäßiger in die Wochenthreads posten, aber dazu fehlt mir die Muße. Daher die Schnellschüsse der letzten fünf erstmals gespielten Spiele hier:


    1. Night of the Living Dead: A Zombicide Game

    Bewährte Zombicidemechanismen in neuen cineastischen Ghoullumpen. Spielerisch nix Neues, das mutmaßlich schwierige Szenario, das wir gespielt haben, entpuppte sich als Walk in the Park. Langweilig.


    2. Imperium Classics

    Dazu habe ich einiges im entsprechenden Thread geschrieben. Ich mochte das erst gar nicht so sehr, da sich die Spielzeit zäh wie Kaugummi zog und die Völker, die ich anfänglich gespielt habe, eher langweilig waren. Mit mehreren Spielen auf dem Buckel und einer Idee, wie das Spiel funktioniert, macht es aber nun durchaus großen Spaß. Bin gespannt auf Legends.


    3. Merv: Heart of the Silk Road

    Staubtrockenes Euro mit einem gelungen Aktionswahlmechanismus, der das Spiel echt interessant macht. Das Drumherum ist eher Standardware. Ressourcen umtauschen, auf Leisten voranschreiten. Muss ich auf jeden Fall nochmal spielen, um zu entscheiden, ob es bleiben darf.


    4. Dune Imperium

    Darüber ist hier ja schon genügend geschrieben worden. Ich find es super und freue mich bereits auf die Erweiterung.


    5. Sleeping Gods

    Ich mag an Laukat ja die kleinen Geschichten, die in Laukats ersten Spielen aber noch das Beiwerk zur Eurokost waren. Die treten hier nun in den Vordergrund und es macht Spaß, die vielen Orte in dem Atlas zu erkunden und zu entdecken, was alles Verrücktes in der Welt der schlafenden Götter los ist. Mechanisch besteht das Spiel aus einer Menge Proben, mit fail forward Mechanik. Ich weiß nicht, wie lange mir das Spaß machen wird, aber die Welt reizt noch, weiter entdeckt zu werden.