Alles anzeigenEine weitere Ansammlung. Zum Glück gibt es keine "Daumen runter" Funktion, sonst würde ich die heute bestimmt sammeln.
Rocketmen (4)
Sehr einfaches und auf den Mechanismus beschränkter Deckbuilder, bei dem es keine interessanten / überraschenden Effekte gibt. Dies wird mit einem "push your luck" und "rich gets richer" mechanismus gepaart. Viel mehr kann man tatsächlich kaum dazu sagen.
Grundsätzlich kein schlechtes Spiel, aber 15 Jahre zu spät und angesichts der nicht vorhanden Interaktion, nichts für mich.
Valley of the Kings - Premium (4)
Das Original hatte ich vor vielen Jahren gespielt und da es diese Version für 10€ auf der Messe gab, wollte ich es mir nochmal angucken. Ich habe die beiden enthaltenen Erweiterungen erst gar nicht gespielt, denn auch hier liegt ein völlig auf den Mechanismus reduzierter Deckbuilder vor. Fand ich damals schon lahm und hat sich auch durch die Zeit und schöne Aufmachung nicht geändert.
Der Kniff ist das entfernen der eigenen Karten, um Punkte zu machen. Dieser Kniff sorgt aber für zwei typische Deckbuilder Probleme.
1) Man muss noch häufiger mischen.
2) Es werden stets dieselben Karten gespielt.
Die Interaktion beschränkt sich auf "take that", was dem sowieso schon völlig zufälligen Spiel noch einen weiteren unplanbaren Aspekt aufsetzt.
Drum Roll (6)
Ich bin zwar kein Zirkus Fan, aber dennoch mag ich das abweichende Thema. Standard Worker Placement trifft auf Karteneffekte und Resourcen-Umwandlung. Das Design hat ein paar schwächen, z.B. dass die Felder zwar unterschiedlichen Setzregeln folgen, die aber ausserhalb der Regel nirgends vermerkt sind. Platz wäre gebug da gewesen und somit völlig unnötig.
Der Worker-Placement Teil ist ziemlich uninteressant und unspektakulär. Das Spiel lebt eher von den Karteneffekten. Das macht auch alles Spaß, ist aber leider etwas fummelig (Geld / Würfel hin und her schieben) und vor allem auch jede Runde dasselbe.
Nicht schlecht, aber da gab es bereits 2011 schon bessere Titel.
Beyond the Sun (6)
Soooo, kommen wir zu einem der Hypes des Jahres. Wie so oft, kann ich es auch hier nicht nachvollziehen. Es ist kein schlechtes Spiel und auf dem Papier klingt es auch für mich super, aber danach kam leider nicht so viel, dass mich begeistern konnte.
Obwohl das Spiel nicht super lang ist, fühlte es sich super lang an. Das liegt zum einen daran, dass man nur sehr bedingt vorplanen kann und zum anderen daran, dass die Downtime schon zu spüren ist. Dafür war mir das Ganze auch zu chaotisch (was bleibt für mich liegen?) und zu Glückslastig (welche Karten kommen ins Spiel?).
Die Karten an sich waren mir auch viel zu ähnlich. Oft gab es nur leicht verbesserte Versionen von anderen Aktionen. Dazu kommt das Problem einer schlechten Übersicht, da die Karten (=Aktionen) über das ganze Brett verteilt sind und man auch nicht auf alle zugreifen kann. Dadurch übersieht man schnell eine Option, die vielleicht besser gewesen wäre. An der Optik an sich habe ich nichts auszusetzen, denn wenn hier noch viele Details hinzukämen, würde es die Sache noch verschlimmern. Das passt so schon alles wunderbar zusammen.
Am Ende des Tages beschränkt sich das Spiel auch darauf, eine Resource in eine anderen zu tauschen um damit Punkte zu machen. Also wahrlich nichts neues und auch der Weg dahin bietet nichts neues.
Arche Nova (6)
Und weil wir gerade dabei sind, reden wir mal über den zweiten Hype dieser Tage. Hier wird es allerdings kurz.
Das Spiel macht nichts falsch und vieles gut. Das gesamte Konstrukt und die Mechanismen finde ich richtig gut, aber ich brauche einfach keine langen Spiele, die ohne Interaktion daherkommen. Mechanisch definitiv besser als TfM, aber dafür auch viel überladener, sodass trotz der starken Ähnlichkeiten beide nebeneinander stehen können.
Die Aufmachung gefiel mir in echt deutlich besser als zuvor auf den Bildern, dennoch bleibt es etwas fummelig und teile (zB die Symbole) wirken vergleichsweise "amateurhaft". Ist aber alles kein Problem.
Wem multiplayer-solitaire und ein langes Spiel nicht stören, sollte hier definitiv reingucken, aber ich spiele dann lieber anderes. Dafür besitze ich bereits TfM:Ares, das zudem günstiger war und schneller geht.
Burano (6)
Nachdem ich so viel gutes gehört / gelesen habe und ich es günstig kaufen konnte, habe ich genau das getan. Ich hatte keine Erwartungen und war erstmal positiv überrascht. Dieser positive Gedanke zieht sich auch bis zum Ende durch, wobei nicht alles toll ist.
Ich dachte das Stapeln der Würfel wäre ein Problem, aber dem war nicht so. Stattdessen ist das Spiel an anderen Ecken extrem fummelig und Kleinteilig. Hätte man die ganzen Plättchen in Zwergen-Größe durch normale Holzteile ersetzt, würde mir das Spiel direkt besser gefallen. Das wäre das Erste was ich tun würde, Plättchen für Holz austauschen, damit das Spiel ungemein angenehmer zu bedienen ist.
Andere "Probleme" die ich / wir hatten, sind der leichte Glücksfaktor der Karten und das Chaos durch die anderen Spieler. Auch in diesem Spiel kann man nur sehr bedingt vorplanen, obwohl es eigentlich genau dazu einlädt. Am Ende waren alle am Tisch müde, da es hier eher in Richtung Arbeit geht.
Von dieser Ansammlung an eher kleinen Problemchen mal abgesehen, ist Burano ein durchaus interessantes und gutes Spiel. In Summe für mich aber nicht gut genug um es zu behalten.
Coffee Traders (5.5)
Uff, man nehme eine große Box und stopfe sie mit sämmtlichen Ideen und Mechanismen voll. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen und mehr redaktionelle Arbeit hätte es ein gutes Stück anheben können. So bleibt es ein unnötig komplexes und zu teilen auch kompliziertes (viele kleine Regeln ohne Mehrwert) Spiel, bei dem für so ziemlich jede Aktion Punkte erhält.
Neben dem "Punktesalat" kommt noch ein Mechanismus hinein, den ich noch nie mochte. Das folgen von Aktionen. Gerade in diesem Spiel völlig fehl am Platz, da es die ganze Angelegenheit sehr chaotisch werden lässt. Viele Dinge sind abhängig von anderen Spielern und der Reihenfolge, wann jemand agieren darf. Für mich auch das mit Abstand größte Problem des Spiels.
Im Großen und Ganzen kann man nur wenig machen und erreichen. Sowieso kann man einen Weg nur dann bis zum Ende gehen, wenn man gezielt darauf spielt. Wirklich neues gibt es ansonsten auch nicht.
Auch wenn die Wertung es nicht hergibt, halte ich die 3 zuvor genannten Spiele für deutlich besser. Ein schlechtes Spiel ist es deswegen aber auch nicht.
Formosa Tea (7)
Über dieses Spiel habe ich auch schon viel gutes gehört und mich blind darauf eingelassen. Ok, die Regeln sind wirklich nicht gut (die englischen wohl auch nicht, wie ich lese), aber das Spiel an sich ist schon interessant und regeltechnisch eher einfach. Die grafische Gestaltung wirkt zum Teil eher mies und die Illustrationen schwanken auch ein wenig. Den Stil an sich finde ich passend, aber wirklich professionell sieht das Ganze leider nicht aus.
Weder bin ich ein Tee-Fan, noch kenne ich viele Tee-Spiele, aber von denen die ich kenne, ist dieses das mit Abstand beste. Zwar gibt es auch hier einen Chaoseffekt, der die Planung zerstören kann, aber insgesamt passt hier alles ganz gut zusammen. Vermutlich ist es mit 3 Spielern am besten. Es gibt Tracks für Punkte und Fähigkeiten und eine interessante Art und Weise, wie die Resourcen mit der Verarbeitung zusammenhängen. Hier läuft auch die Interaktion zusammen, die zwar nur indirekt ist, aber durchaus wichtig sein kann.
Ich bin nicht sicher, ob es ein Kandidat für meine Sammlung wäre, aber das wird die Zeit zeigen.
Stellar (7)
Ein reines 2er Spiel mit netten Thema. Regeltechnisch sehr einfach, aber durch einen einfachen Kniff durchaus interessant. Ein wenig Glück beim aufdecken der Karten gibt es, aber ansonsten muss man schlicht sehr gut mit seinen Karten umgehen und haushalten können.
Durch die Mehrheitenwertungen gibt es auch mehr als nur einen Weg Punkte zu machen. Zudem sollte man stets auf die Auslage des Gegners achten, denn auch wenn es anfangs nicht so wirkt, ist die Interaktion nicht zu verachten.
Spieltechnisch legt man einfach jede Runde je 1 Karte in jede der 2 eigenen Zonen, die bei Spielende wiederum miteinander multipliziert werden (vereinfacht ausgedrückt). Erst nimmt man eine Karte aus einer offen Auslage und dann spielt man eine in eine der 2 Zonen. Der Wert dieser Karte gibt an, welche Karte der offenen Auslage man in die andere Zone legen muss. Durch diesesn Kniff wird das ganze ziemlich tricky und interessant.
Schickes, einfaches und gutes 2er. Die kleine Box wird definitiv bleiben.
Vielen Dank für deine Erfahrungen.
#Stellar hört sich gut an, gibt es das auch auf deutsch?
meinst du das: