Bei mir sind auch mal wieder 5 neue Sachen zusammengekommen:
Avant Carde 5 Partien (3x zu zweit und 2x zu dritt)
Bei Avant Carde handelt es sich um einen simplen Deckbuilder. In jeder Runde hat man 7 Handkarten und versucht möglichst viele als Reihe auszuspielen. Auf eine Karte darf nur eine mit gleicher Zahl oder gleicher Farbe folgen. Jede in die eigene Reihe ausgespielte Karte bringt 1 Geld, mit dem man dann neue Karten (Wert 2-7) kaufen kann.
Jede Karte kostet so viel wie ihr Wert. Jede Zahl hat eine Spezialfähigkeit (die man zwischen den Partien auch verändern kann), um den höheren Preis auszugleichen, sind die Fähigkeiten der teuren/hohen Karten besser.
Außerdem bekommt man automatisch "Awards", je mehr Geld man in einer Runde zusammenbekommt, desto mehr davon. Wer am Spielende die meisten Awards hat, gewinnt.
Das Spiel kommt in einer sehr kleinen Schachtel und Faltboxen ermöglichen theoretisch den Aufbau einfach über "ausklappen" der Schachtel. Leider ist das Material recht dünn und es klappt eher mäßig. Außerdem kann man dadurch die Karten nicht sleeven.
Fazit: Ein schöner und simpler Deckbuilder. Flott gespielt, auch weil viel vom Zug parallel läuft. Wir hatten nur die Vermutung, dass die "Zweier" etwas zu stark sind und die "Kaufe so viele "Zweier" wie möglich"-Strategie dominant ist. Aber, wenn man einen schnellen Deckbuilding-Absacker sucht, dann sollte man sich das Spiel auf jeden Fall mal anschauen!
Wertung 7 von 10
Frosthaven (1 Partie zu zweit)
Meine Frau und ich haben schon Gloomhaven und Pranken des Löwen begeistert durchgespielt und Frosthaven macht einen sehr guten Ersteindruck. Der Bannerträger und Spurenleser haben jeweils eine coole Besonderheit, ohne viele Spezialregeln zu benötigen und spielen sich einzigartig.
Ich mach mir nur etwas Sorgen, dass die Verwaltungsphase die Spielzeit etwas zu stark erhöht, sodass wir am Abend dadurch in Zukunft nur eine halbe Partie schaffen. Ansonsten sind wir wieder echt angefixt. Wer Gloomhaven mochte, wird vermutlich auch Frosthaven mögen, wer umgekehrt mit dem ersten Teil nichts anfangen konnte, wird damit auch nicht *Achtung Wortwitz* warm werden.
Ersteindruck 9 von 10
Ceres (1 Partie zu dritt)
Solides Workerplacementspiel. Man baut seine Produktion (Tableau) auf und in jeder Runde kommen mehr Arbeiter hinzu, die aber von allen Spielern genutzt werden können und hauptsächlich dazu dienen, Produktion auf dem eigenen Board zu aktivieren. Jeder Spieler hat außerdem eigene Spezialarbeiter (Administratoren?), um die wichtigen Aktionen zu aktivieren.
Und da ergibt sich das Dilemma: Verwende ich erstmal mehrere Züge zum Produzieren (und nehme den anderen Spielern so die geteilten Arbeiter weg) sind möglicherweise schon zu viele der Aktionsfelder für die Administratoren besetzt. Umgekehrt sind vielleicht dann die Arbeiter schon weg.
Erinnert mit der "Workerflut" und dem Tableaubuilding ein wenig an "Anarchrony light".
Ansonsten erforscht man Technologien (minimal 3 Leiten mit je 3 Schritten), erfüllt Aufträge und schickt Sonden zu Asteroiden für Ressourcen und Siegpunkte.
Hat uns soweit gut gefallen, allerdings wirkt das Spiel vom Design er an manchen Stellen etwas unrund. Warum existiert eine Ressource in Form von Token und alle anderen (abgesehen von Geld) werden auf einer Leiste getracked? Warum ist nicht klar markiert, welcher Meteroitensektor gerade direkt erreichbar ist? Warum steht auf den Token nicht drauf was sie machen, bzw. wenigstens piktographisch eindeutig?
Kickstartermäßig sind auch etliche Module/ Minierweiterungen dabei, die als Strech Goals dazu kamen. Ein paar kleinere haben wir direkt ausrpobiert und haben sich gut eingefügt.
Ersteindruck: 7,5 von 10
Age of Comics: The Golden Years (1 Partie zu Dritt)
Ebenfalls Workerplacement. Mit seinen Arbeitern holt man sich 1) Autoren, 2) Illustratoren und Ideen für 3) Comicbuchreihen (jeweils auf Karten dargestellt und gehören zu einem von 6 Genres) und gibt diese in den Druck. Je besser 1), 2) und 3) zusammenpassen (am besten sollte allte vom gleichen Genre sein), desto mehr Fans/ Einkommen und Siegpunkte generiert die Reihe. Mit mehr Comicbuchreihen schaltet man Upgrades für die Aktionen frei. Fans kann man außerdem durch Aufträge oder Mehrheiten in dem jeweiligen Genre bekommen. Außerdem kann man noch böse "Plagiate" von Comicbuchreihen anderer Spieler anfertigen.
Spielerisch bietet das Spiel im Vergleich zu anderen Worker Placement-Spielen fast nichts innovatives. Material, Artwork und Thema von dem Spiel sind einfach super. Ich mochte besonders, dass jeder Reihe mit einem eigenen kleinen Comicbuchtoken mit dem passenden Cover dargestellt ist. Dieser wird auf der Leiste platziert und der Erfolg so getracket. Ich denke deshalb darf es bleiben.
Tatsächlich haben uns zwei Minierweiterungen (War und Special Guests) haben uns nicht gefallen. War hat sich nicht genug aufs Spiel ausgewirkt, und Special Guests empfanden wir als zu stark.
Ersteindruck: 7 von 10
World Wonders (2 Partien: 1x zu Zweit und 1x zu Dritt)
Ein Plättchenlegespiel welches über maximal 10 Runden geht. In jeder Runde hat man 7 Geld und kauft abwechselnd Bezirke (in einer von 5 verschiedenen Farben und je Spielerzahl 5-7 verschiedenen Formen), Straßen oder Türme. Außerdem kann man Geld ausgeben um Startspieler zu werden oder einen Kredit aufnehmen. Diese sind jede Runde in der Anzahl begrenzt, wodurch man priorisieren muss. Leider dauert das Spiel schon mit 3 Leuten dadurch gefühlt zu lang, weil man oft umdenken muss, wenn einem ein Tile weggekauft wird.
Die Wunder besitzen besondere Platzierungsregeln, ein Monument zu kaufen setzt das eigene Geld auf "0" wodurch man aus der Runde raus ist. Wird ein Wunder gekauft, wir direkt ein neues aufgedeckt. Dies führt bedauerlicherweise zu leichtem Chaos, weil man mit Glück oder Pech dem anderen Spieler halt ein passendes Monument aufdecken kann.
Das Material und besonders die Monumente sind echt schön, aber spielerisch konnte es uns nicht überzeugen. Es dauert einfach zu lange dafür, was es ist. Wir würden immer Planet Unkown bevorzugen, wo die Züge einfach parallel ablaufen. Das bisschen mehr Spielerinteraktion ist uns die Wartezeit nicht wert. Ich würde es aber eher zu dritt als zu zweit spielen, da die "Startspieler-Kaufaktion" hier deutlich wichtiger wird und ein neues taktisches Element erzeugt. Auch die optionalen Ziele würde ich direkt dazu nehmen.
Es ist kein schlechtes Spiel, allerdings gibt es halt im Bereich der Plättchenlegespiele von echt viel Konkurenz.
Wertung 7 von 10.