Beiträge von Fluxx im Thema „Die letzten 5 Spiele die ich erstmals ausprobiert habe...“

    Wenn das Element der Routenplanung so dominant ist, warum vergleicht man Istanbul dann nicht mit Thurn und Taxis oder Zug um Zug?

    ernsthaft?

    Ich erinnere mich nur noch grob an Yokohama, aber war der Zugmechanismus nicht auch etwas wie: Ich bewege mich eine begrenzte Anzahl von Feldern auf dem Plan weiter um zu bestimmen, welche Aktion(en) ich diese Runde ausführen darf und habe dabei einen gewissen mechanischen Anreiz Die Orte, die ich schon besucht habe, nochmal zu besuchen, so dass die Bewegung gut geplant werden sollte. (etwas, was auch Istanbuls Zugmechanismus beschreibt)

    T&T/ZuZ hingegen sind eher: Ich sammle Karten auf der Hand, mit denen ich Strecken einrichten kann, die ich auf dem Plan markiere.

    nix Bewegung, nix verschiedene Aktionen abhängig vom Aufenthaltsort,...


    Ich finde schon, dass da gewisse Parallelen zwischen Yokohama und Istanbul sind und auch zwischen T&T und ZuZ, aber da noch Parallelen zwischen den beiden Gruppen herzustellen, ist dann doch arg weit hergeholt.

    Natürlich sind Istanbul und Yokohama zwei sehr verschiedene Spiele, die sich von der Komplexität, den Handlungsmöglichkeiten, der Spieldauer,.. her unterscheiden. Und es gibt sicher eine Menge Spieler, die eines davon mögen, aber das andere nicht. Aber es gibt da auch deutliche Parallelen.

    OK, ich habe ach mal meine letzten 5 Spiele recherchiert - das ist bie mir fast 1 ganzes Jahr, da Corona-bedingt nur wenig Neues auf den Tisch gekommen ist.


    #DerKartograph : Ich bin jetzt nicht der größte "roll & write" (bzw. "flip & write") Fan, aber gelegentlich ist es mal ganz nett. Der Kartograph scheint mir da zu den besseren Spielend er Kategorie zu gehören.


    #PuzzleStrike : Das Spiel habe ich mal irgendwann gekauft, weil es für unter 10€ (5€?) im Angebot war und mich über die Versandfreigrenze gebracht hat. Ich hatte dabei in Erinnerung, dass ich mal ein Video von Watch-it-played gesehen habe, bei dem sie viel Spaß mit dem Spiel hatten. Nachdem es dann 1-2 Jahre in meinem Schrank zugestaubt ist, haben wir es doch mal rausgeholt und mal ein paar Partien gepspielt (2 & 3 Spieler). Irgendwie haben aber alle Partien ein etwas ratloses Gefühl zurückgelassen. Irgendwie kam bei uns der Reiz des Spiels nicht wirklich zum Vorschein. Dabei mag ich z.B. Dominion sehr gerne und mag auch Spiele mit individuelle Spielerfähigkeiten. Also durchaus gute Voraussetzungen Puzzle Strike auch zu mögen, aber so richtig gezündet hat es nicht.


    #HereToSlay : OK, wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich an das Spiel quasi Null Erinerung. Ich weiß mit wem und wo ich es gespielt habe, habe aber keinerlei Erinnerung. Ich meine ich war ganhz dankbar, dass es bei einer Partie geblieben ist und das ich damals sicher war, dass ich keine weitere Partie mehr möchte.


    #TooManyBones : Definitiv mal eine positive Erinnerung. Das ist ein Spiel nach meinem Geschmack. Ich mag es meinen Charakter zu steigern und seine individuellen Fähigkeiten freizuschalten. Wie oben schonmal erwähnt mag ich sowieso indifiduelle Spielerfähigkeiten und hier gibt es durchasu ein paar sehr Interessante und sehr Verschiedene zur Auswahl. Leider hat das Spiel auch eine Reihe von Punkten, die mich nicht so überzeugen, so dass ich da eher im Bereich 8/10 bin.

    - schlechte Spielerskalierung 1: Warum hat man bei jeder Spielerzahl immer gleich viele Gegner vor sich? Ja es wird durch die BQ ein wenig geregelt, aber prinzioiell hat man in sehr vielen Fällen einfach 4 Gegner -egal, ob man zu viert oder alleine kämpft. Da hätte ich eine Regelung bevorzugt, nach der ein paar der Gegner erst später ins Spiel einsteigen.

    - schlechte Spielerskalierung 2: Tyrannenkämpfe! Normalerweise sind die Kämpfe ganz gut gegen die Spielerzahl gebalanced, da sich die BQ und somit die Stärke der Gegner proprtional zur Spielerzahl entwickelt. Nicht aber bei Tyrannenkämpfen. Da wird der gleiche Wert genommen und der Tyrann kommt noch mal oben drauf. Und der Tyrann ist in der Regel kein Zuckerpüppchen - der macht einen Riesenunterschied. Nur, dass sich dieser Riesenunterscheid zu viert auf vier Gearlocks verteilt, zu zweit aber nur auf zwei. Interessanterweise muss irgendwann mal jemand gemerkt haben, dass das murks ist und bei nur einem Gearlock wird die BQ komplett ignoriert und man hat nur den Tyrannen. Warm hat man das nicht konsequent gemacht und gesagt bei Tyrannenkämpfen wird die BQ verdoppelt (oder es werden 2 Tage bei der Berechnung draufaddiert) und dafür bekommt der Tyrann einen Wert zugewiesen, der gegen die BQ verrechnet wird. Dadurch ist der Schwierigkeitsgrad wieder bei jeder Spielerzahl vergleichbar (und das ganz ohne Sonderregeln fürs Solospiel). Interessanterweise funktioniert Barnacle ganz anders - nicht nur, dass die Anzahl der Minions proportional zu der Spielerzahl ist, zusätlich sind die Minions für höhere Spielerzahlen auch deutlich stärker. Hier scheint mal jemand mitgedacht zu haben.

    - seltsames Gegnerbalancing 1: Warum ist die Initiative bei der Startaufstellung sehr wichtig und danach völlig egal? Das führt doch dazu, dass bei Gegnern mit extrem hoher bzw. extrem niedriger Initiative der Schwierigkeitsgrad sehr unterschiedlich ist, je nachdem ob sie zu Beginn im Spiel sind oder später einsteigen. Warum hat man nicht einfach gesagt, dass Baddies die später einsteigen entsprechend ihrer Ini einsteigen: Wer Ini X hat steigt auf der X-ten Position von unten ein. (Bei weniger als 4 Gearlocks muss man dabei zu Beginn entsprechend dummy-Würfel in der Ini-Leiste platzieren.) Dann spielt die Ini immer eine vergleichsweise gleiche Rolle.

    - seltsames Gegnerbalancing 2: Wir hatten einmal einen Kampf (Bosskampf oder kurz davor), bei dem zu Beginn des Kampfes 3 Gegner auf dem Brett standen mit durchaus einigen an Angriffswürfeln + hoher Initiative (5/6) + Fernkampf + Angriff gegen den/die schwächsten Gearlock(s). Ergebnis war, dass der erste Gearlock tot war, bevor überhaupt ein Gearlock zum Zuge kam. Das war dann auch keine Sache von 1 oder 2 HP, wo man sagen könnte "Hättest du mal mehr in Lebenspunkte investiert", sondern es war sehr eindeutig, obwohl die Gegner absolut durchschnittlich gewürfelt haben. Wir haben den Kampf spaßeshalber 2 oder 3 mal mit gleichem Gegnersetup gespielt - jedesmal das gleiche Ergebnis. Bei niedriger Ini wäre das kein Thema, da man da noch die Chance gehabt hätte einen vorher auszuschalten oder die eigenen Schilde hochzuziehen, bei Angriff gegen den Stärksten wäre das kein Problem, da die zwischendurch die Gegner wechseln, wenn einer zu viel Schaden bekommen hat, bei Nahkampf auch kein Thema, da durch die Positionierung i.d.R. nicht alle auf den Gleichen losgehen können. Aber das das so eine üble Kombination ist, sollte recht klar sein. Es gibt viele Gegner, bei denen wir aufstöhnen, wenn die kommen, da sie echt unangenehm sind, aber ich kann mich an kein so großes Frusterlebnis erinnern, wie dieses.

    -Fernkampf: Das ganze Kampfsystem ist extrem vereinfacht und ich bin manchmal überrascht, dass auf dem 4x4-Raster übetrhaupt so etwas wie taktische Positionierung möglich/sinnvoll ist. Aber Fernkampf ist in der Hinsicht wirklich das Langweiligste der Welt. Wenn man einen halbwegs brauchbaren Nahkämpfer dabei hat, stellt man sich in eine Ecke des Feldes, schiesst jede Runde auf den Gegner, den man möchte und bewegt sich nicht. Ich habe da auch keine Masterlösung, aber man hätte etwas erwägen können, wie eine optimale Schussweite von 2-4 Feldern (orthogonal gezählt) und jedes Feld mehr oder weniger kostet Geschicklichkeit. Wenn ich also mehrere Runden hintereinander auf große Distanz schießen möchte, lohnt es auch mal näher ranzukommen. (Evtl. sollten dabei besetzte Felder sogar doppelt zählen.) Umgekehrt lohnt es evtl. auch mal eher sich von einem Nahkämpfer zu lösen, bevor man draufschießt.

    Ich glaube, das waren nicht einmal alle Punkte, die mich gestört haben, aber die fallen mir spontan noch so ein. Mal sehen, wie es aussieht, wenn wir pandemiebedingt wieder spielen können. Ich vermute, wir testen es nochmal nach Originalregeln und wenn die nicht zünden, überlegen wir ein paar Hausregeln. Das Spiel ist im Grunde zu schön um es wieder zu verkaufen, aber so wie es ist, hat es oft genug keinen richtigen Spaß gemacht. (Es ist nicht mein Spiel, deswegen habe ich da nicht ganz so viel zu Entscheiden, aber ich glaube in vielen Punkten sieht der Besitzer das ähnlich.)


    #Anno1800 : Mal ein etwas neueres Spiel. Auch das einzige Spiel, dass ich bisher ausschließlich über den TTS gespielt habe. (ein Freund besitzt es auch als physisches Exemplar - nach der Pandemie...) Das Spiel gefällt mir auf jeden Fall gut, man hat meistens schnelle, knackige Züge und man hat das Gefühl sich zu entwickeln. Bisher etwas negativ aufgefallen ist, dass das Kartenglück manchmal doch sehr unterschiedlich sein kann. Im letzten Spiel hatte ein Mitspieler zu jeder Warensorte der neuen Welt eine Handkarte, die die etsprechende Manufaktur benötigte. Ich selber hatte - außer für Tuch(Baumwolle) - nur eine solche Karte, die ich am Ende entsorgt habe. Da der dritte Spieler auch keine echten Bestrebungen gezeigt hat Manufakturen zu bauen, hatte der erste Spieler große Probleme seine Karten ins Spiel zu bringen, da der Aufwand erst die Manufaktur zu bauen um damit dann die Voraussetzung für eine einzelne Karte freizuschalten doch sehr hoch war. Ich konnte meine Karten im Gegenzug recht leicht ausspielen und obwohl ich bei den Endwertungen sogar etwas zurücklag, habe ich am Ende durch die vielen zusätzliche Karten, die ich gespielt habe mit 33 Punkten Vorsprung gewonnen. Wenn man sich auf den eigenen Karten wenige Symbole häufen und bei den weniger häufigen wenig Symbole dabei sind, die die Mitspieler nicht bauen, dann hat man da schon einen Vorteil. Wir konnten auch in der Analyse nachher keinen anderen Punkt ausmachen, der erklärt, warum beide Mitspieler so deutlich zurücklagen. (5-10 Punkte sind sicher mal durch ungeschickte Entscheidungen draufgegangen, aber 30 Punkte (also fast 20% meiner Punkte) ist schon eine Menge, bei ansonsten sehr starken Spielern.

    Trotz der verschiedenen Punktewertungen bin ich mal gespannt, wie lange das Spiel noch trägt, bevor sich die Partien zu gleich anfühlen. Irgendwie bin ich da noch etwas skeptisch. Ich bezweifle, dass das Spiel jemals in meiner Sammlung landet. Es ist zwar gut, aber nicht soo gut.