Beiträge von sundance_piet im Thema „Die letzten 5 Spiele die ich erstmals ausprobiert habe...“

    Im Monat Oktober habe ich auch ein paar für mich Neuheiten gespielt:


    #FivePeaks hatte ich mir relativ blind von der SPIEL mitgenommen, weil ich vom Thema und der Optik sowie vom guten Preis total überzeugt war. Bis gestern hatte ich es 2 mal zweihändig gespielt, was aber ziemlich mühselig ist und beendet hatte ich die Partien daher nicht. Gestern kam es dann mal zu dritt auf den Tisch und hat mir und meinen beiden Mitspielerinnen äußerst gut gefallen. Der Anspruch ist nicht sehr hoch, es funktioniert im Prinzip wie ein normaler Deckbuilder, bei dem man aber selbst entscheidet, man man die gespielten Karten wieder auf die Hand holt. Thematisch wandert man über ein modulares Board, sammelt Ressourcen wie Beeren, Pilze und Kräuter, sowie später die passenden Behältnisse und bezahlt mit diesen neue Wanderkarten, mit denen man sich sein Deck aufbaut. Erkunden und sammeln sind die Hauptaktionen und über das Entdecken und Besteigen von Gipfeln sammelt man Siegpunkte. Angegeben waren 25 Min pro Spieler, wir haben zu dritt knapp 2 Stunden gespielt inkl. Erklärung. Der Flow kam erst in der Mitte der Partie richtig auf, als jeder die Aktionen verinnerlicht hatte und man bereits an einer Siegstrategie feilen konnte. Das Spiel wurde zum Ende hin auch immer schneller, weil man durch das immer bessere Deck zügiger vorankam (Fahrrad fahren, Paragliding, "Abkürzungen" durchs Dickicht etc.). Für meinen Geschmack genau richtig, um es auch mal mit Wenigspielern zu spielen, die Spaß am Entwickeln eigener Siegstrategien haben. Für 35€ erhält man wirklich viel tolles Material, inklusive Sortierhilfe und herausnehmbaren Behältern. Gehobenes Familienspiel bis Kennerspiel, von mir 8,5 von 10 Punkten.


    #UND1C1 habe ich schon länger herumliegen und mittlerweile auch mit drei verschiedenen Freunden gespielt. Von der tollen Qualität und der Tischpräsenz abgesehen macht es auch wirklich Spaß und es kommt tatsächlich Fußballfeeling auf. Die Mechanismen funktionieren sehr gut und die einzelnen Aktionen und Regeln machen trotz des hohen Anteils an Würfelglück auch thematisch Sinn. Einziges Manko: Es ist sehr grübellastig und zieht sich extrem in die Länge. Ich glaube es waren 90 Minuten irgendwo angegeben für die "reguläre Spielzeit". Wir haben aber immer länger gespielt und dabei nicht mal das offizielle Spielende eingeläutet. Das Spiel endet nämlich nach den Regeln, wenn beide Spieler ihre 20 Strategiekarten ausgespielt haben. Da die aber aus einem sehr großen Kartenstapel gezogen werden, sind die Aktionen häufig einfach nicht passend, um sie zügig auszuspielen. So hatte mein Kumpel in einem Spiel fast nur offensive Karten für bestimmte Spezialistenfähigkeiten gezogen, die er kaum einsetzen konnte weil die nötige Spielsituation einfach nicht eintraf. Meiner Meinung nach würde es reichen, nach 10 Strategiekarten zu beenden oder alternativ direkt 90 Minuten Spielzeit zu vereinbaren.

    Fußballfeeling ja, leider etwas zu sehr Richtung Rasenschach, aber aufgrund der Optik und der gut funktionierenden Mechaniken gebe ich trotzdem 7,5 von 10 Punkten.


    #PiratesOfMaracaibo kam auch frisch von der SPIEL. Leider (auch danke Messe-Corona) bisher nur Solo gespielt. Es hat durchaus Spaß gemacht, es ist aber in der Tat eine reine Eurogame-Punktejagd, die nur bedingt mit dem Thema arbeitet (wieso segelt man immer wieder von vorn durch die Karibik bis nach Maracaibo?). Was mich ein wenig ärgerte schon im Voraus: Im Vergleich zb mit FivePeaks bekommt man hier für 60 € "nur" ein paar Playerboards, Holzwürfel und einen Haufen Karten in einer dafür ziemlich überdimensionierten Schachtel. Wenn das Material in den beiliegenden Zippern verstaut ist, ist der Karton nur halbvoll, Insert gibt es nicht.

    Optisch sieht es trotzdem schön aus und durch die Vielzahl an Aktionsmöglichkeiten und Verbesserungen des eigenen Schiffs ergeben sich total viele Möglichkeiten, Punkte zu ergattern. Es erinnerte mich zunächst stark an #ArlerErde, da war ich genauso überfordert. Es dauert ein bis zwei Partien bis man versteht, was man wie kombinieren sollte um effektiv Voranzukommen. So gesehen reizt mich aktuell am meisten, es mal mit anderen Spielern zu spielen und dann die Möglichkeiten zu erkunden, die das Spiel bietet. Konfrontativ ist es aber soweit ich bisher gesehen habe kaum, auch wenn die Spielbeschreibung das suggeriert. Ich gebe aufgrund meiner ersten Solo-Erfahrungen solide 7 von 10 Punkten.