Beiträge von Fluxit im Thema „Die letzten 5 Spiele die ich erstmals ausprobiert habe...“

    Meine Civ-Testreihe ist durch, gespielt haben wir:

    #EraOfTribe

    #ImWandelderZeiten

    #SidMeiersCivilization

    #CivilizationEinNeuesZeitalter

    #Nations

    #GoldeneZeitalter

    #BiosOrigins

    Ich hab recht viel dazu geschrieben, aber die ausführliche Version thematisch passender in den Diskussionsthread zum ultimativen Civ-Game gepackt.


    #Obsession (2 Spieler, BGA)

    Und als drittes blieb der Punkt, dass man gerade als Neuling in der Auslage und selbst später am Tableau nicht weiß, was sich auf der Rückseite der Tokens befindet.

    Was meinst Du damit? Token, die ausliegen kann ich doch in die Hand nehmen und mir dann die Rückseite anschauen. Oder ist Dir das zu lästig?

    Danke für Deinen ausführlichen Spielbericht :danke: !

    Danke, und ja genau, ist mir zu lästig bzw. zu unübersichtlich. Wenn die Rückseite nicht so wichtig wäre, also von mir aus Flufftext enthielte oder so, dann würde mich das nicht stören. Aber Spielinformation, die sowohl beim Kauf als auch beim späteren Besitz des Plättchens relevant ist, das gehört für mich nicht verdeckt. Ich verstehe, warum das so ist, auf den Plättchen ist ja auch so schon genug drauf. Aber trotzdem ist es aus meiner Sicht eine Usability-Hürde. Anscheinend aber keine allzu große, denn gestern kam ein Paket mit dem kompletten Obsession-Inhalt bei mir an, und für So ist bereits Downtown Abbey vorgesehen ;)

    Danke für deine Geduld, ich hab deine Frage früher gesehen, aber wollte meine Antwort mit einem neuem Beitrag zum Threadthema verbinden.

    Durch Spielewochenende fix wieder aufgefüllt.


    #Evolution (Schmidt Spiele Edition von 2015, 4 5 Spieler)

    Gut gefallen hat mir die Geschwindigkeit des Spiels. Selbst zu fünft gab es wenig Downtime, unsere Spezies entwickelten sich schnell und unterschieden sich deutlich. Die Engine eines Spieler konnte ab der Halbzeit keiner mehr aufhalten, vermutlich lag das aber eher an uns und nicht am Spiel. War mir auch nicht wichtig. Ließ sich gut mitspielen, ich fühlte mich unterhalten. Trotzdem hat mir der Reiz nur für einmal gereicht. Brauche ich nicht.


    #HeimlicheHerrschaft (6 Spieler)

    Verdeckte Teams, jeder spielt mit zwei anfangs unbekannten Verbündeten und beeinflusst durch Handkarten die Position zweier Tokens auf einer Leiste. Je nach Position dieser gewinnt am Spielenende eine der vier Fraktionen. Trotz Teamzugehörigkeit kann nur ein Spieler gewinnen, nämlich der mit den meisten Karten in der Fraktionsfarbe - wenn seine eigene Fraktion eben überhaupt gewinnt. Der Kniff, dass jeder Spieler dabei zwei Fraktionen angehört, lässt eine gewisse Flexibilität zu. Ich fand es spannend und kurzweilig. Den Illustrationsstil mag ich auch. Nicht direkt mein Spielgenre, aber ein schöner Absacker für 3-6 Spieler, bei dem ich wieder dabeiwäre.


    #BlackAngel (4 Spieler)

    Von Black Angel hab ich schon vor Jahren Reviews gelesen, als ich Troyes noch nicht kannte. Damals verstand ich den Vergleich und die stellenweise geäußerte Einttäuschung nicht. Black Angel faszinierte mich durch die tollen Illustrationen O'Tooles ("Mache Sci-Fi, das nicht nach Sci-Fi aussieht"). Dass man das Spiel immer mal wieder hintergeschmissen bekam, ist kein gutes Zeichen, aber schreckte mich keineswegs ab, macht im Gegenteil den eigenen Test einfacher. Wir haben es zweimal gespielt: Einmal zu dritt in der Vorwoche und einmal zu viert auf der Hütte. Das erste Mal fanden wir es interessant genug, dass wir es nochmal ausprobieren wollten. In der Viererrunde ist es für alle hart gefloppt. Ich halte es für unglücklich skalierend, denn mit mehr Mitspielern erreicht das Schiff auch schneller Spes, ist damit also schneller zuende. Wir bekamen unsere Engine kaum ins Laufen und ein Spieler hatte einige tote Züge, für die er nichts konnte, wir hatten ihm schlicht die Würfel weggekauft und zu seinem Zug gab es nichts mehr Gutes zu tun. Das hat für mich dann nicht mehr viel mit Taktik zu tun, sondern mit Spieldesign. Das Tableaupuzle wäre zu zweit am interesssantesten (wegen der Spiellänge gäbe es mehr Plättchen), zu zweit taugt der Kampf um die Würfel in der Mitte aber weniger als zu dritt. Für mich gibt es hier keinen Sweet Spot. Troyes halte ich in jeder Hinsicht für das bessere Spiel. Mehr Flexibilität, mehr Wiederspielbarkeit, mehr Unterschiedlichkeit je Partie, interessantere Würfelinteraktion, mehr gefühltes Thema. BA fühlte sich vergleichsweise beliebig und gleichförmig an, emotionale Höhen gab es kaum. Ich wollte es lieben und Sci-Fi ziehe ich dem Setting von Troyes an sich vor, aber letzeres verteidigt den Regalplatz mühelos und BA fliegt ohne Umweg nach Spes wieder raus. Na ja.


    #Root (4 Spieler)

    Root gehörte seit Jahren zu meiner Kategorie "Reizvoll und spannend, werde ich aber in meinen Runden nicht spielen und demnach nicht kaufen". Das muss man schon mehrfach spielen, um seine eigenen Leute zu verstehen, geschweige denn die anderen, um auf ähnlichem Level mitzuziehen. Dass ich mir als Anfänger rein nach Tiergeschmack die komplexen Dachse ausgesucht hat, trug nicht zum gesunden Verlauf der Partie bei (die Erklärerin hatte noch überlegt, ob sich mich warnt, aber ich war froh über die Wahl und fand gut, dass sie es nicht getan hat). Dass ich weit abgeschlagen hinten lag, als unser Veteran mit den Mäusen das Spielende einläutete, machte mir nichts, den anderen auch nicht, alle entspannte und nette Menschen. Aber ich fand es trotzdem schade, dass aufgrund meines Erfahrungsmangels die Partie insgesamt längst nicht so spannend verlief, wie sie es hätte sein können. Zwei dicke Spielfehler am Anfang und die Partie war im Prinzip für mich und letztendlich damit auch für die anderen weitgehend durch. Das alles schreibe ich rein zur Einordnung, warum ich mir Root auch weiterhin nicht kaufen werde. Es sind explizit keine Punkte, für die ich das Spiel kritisieren möchte. Im Gegenteil, was hier mechanisch wie thematisch glänzt wie fröhliche Tiernasen hat mich nachhaltig beeindruckt. Darüber hinaus finde ich Root mutig. Ich denke, dass es ohne Kyle Ferrins großartige grafische Gestaltung vielleicht sogar gefloppt wäre, denn die Einstiegshürde ist beträchtlich, nimmt man nicht so nebenbei mit. Dass hier so trotzdem konsequent an der Vision festgehalten und ein absolutes Liebhaberprodukt geschaffen wurde, welches mich spielerisch wie atmosphärisch voll überzeugt, das kommt seltenst vor. Ich bin ein bisschen verliebt und ziehe meinen Hut. Kommt nicht ins Regal in der Wohnung, aber auf mein imaginäres Shelf of Fame.


    #Hyperborea (5 Spieler)

    Orleans gehört zu meinen Lieblingsspielen, wenn auch deutlich lieber kooperativ. Area Control stufe ich eher als "kann ich ertragen" ein. Aber wieviele guten Bag-Building Spiele gibt es nochmal? Quacksalber, Orleans, Wonderland's War, Altiplano von mir aus noch, ... also ich komme im Kopf auf keine fünf. Und ja, ich hab recherchiert und kenne mehr, aber insgesamt finde ich sie unterrepräsentiert. Meinen Pledge für USS Freedom hatte ich vor Ablauf der KS-Kampagne zurückgezogen, ich denke jetzt doch wieder drüber nach. Jedenfalls habe ich Hyperborea schon Jahre auf meiner Probierliste, ohne dass ich bereit war, die steilen Preise auf Kleinanzeigen zu bezahlen. Umso mehr habe ich mich gefreut, als mir Teeguru87 hier ein Exemplar mindestens fair bis günstig vermachte. Nun konnten wir es spielen - und allen hat es gefallen. Nicht wahnsinnig yeah top gefallen, aber ohne Ausnahme gab es die Bereitschaft für eine Folgepartie, auch wenn die aus Zeitgründen nicht mehr möglich war. Die Völkerfähigkeiten kamen uns nicht besonders ausgewogen vor, aber das stört mich nicht. Kann man ja anpassen oder gar ohne spielen. Soweit sind wir aber nicht, erstmal noch paar mal so ausprobieren. Ich bin sehr zufrieden, dass der erhoffte Spielspaß sich eingestellt hat. Bleibt definitiv. Für die nicht mehr im Druck befindliche Erweiterung bezahlt man fast 100€, Wucher. Da es genug Karten im Grundspiel gibt, so dass sich bei uns so schnell keine Langeweile einstellen wird, werde ich die geflissentlich und zufrieden ignorieren. Ich will noch sagen, dass eine andere Gruppe heute morgen eine Runde probiert hatte - in ca. 10 min waren sie schnell an Bord - und eher mit einer neutralen Meinung herauskamen, also nett, aber nichts Besonderes. Sie hatten allerdings auch einen Spielfehler drin und Aktionen nach Aktivierung abgeräumt, ein großer Unterschied, denn eigentlich sind die bis zum nächsten Reset blockiert. Hätte vermutlich aber auch nichts am Spielspaß geändert, keine Ahnung.


    #Pangea (4 Spieler)

    Vier Spezies streben danach, sich in begrenzten Lebensarealen auszubreiten und möglichst die große Katastrophe zu überleben, die gegen Spielende 50-80% des Spielbretts auslöscht. Der Kniff: Wir wissen anfangs nicht wo. Und wer nach der Apokalypse kein Tier mehr auf der Karte hat, kann unabhängig von den Siegpunkten nicht gewinnen. Ich finde das genial. Erster Spieler nicht mehr einholbar? Heißt erstmal noch nichts. Im Laufe des Spieles kann man per Ausschlussverfahren deduzieren, wo der Komet, Supervulkan, ... abgehen wird. Solange wetteifern wir über Zwischenziele um biologische Nischen, die mit Klauen, Gift und Intelligenz und spontanen Adaptionen verteidigt werden. Jede der vier Spezies spielt sich dabei deutlich unterschiedlich. Nicht nur sind die fünf Grundaktionen unterschiedlich teuer, daüber hinaus kann aus drei von fünf Evolutionskarten eine Strategie ausgeformt werden. Dabei fühlten sich viele dieser Fähigkeiten auf gute Weise sehr stark an. Das Endergebnis lag dennoch nahe aneinander. Hat es uns auch Spaß gemacht? Tja. Ich fand es prima. Ein Mitspieler wollte mittendrin aufhören. Und die beiden anderen fanden es interessant, würden es aber nicht mehr mitspielen. Das lag unter anderem daran, dass es recht lang dafür war, was es sein wollte. Ich weiß unsere Spielzeit nicht mehr, aber mit Lernzeit lagen wir geschätzt um die 3h. Fand ich nicht schlimm, beim zweiten Mal geht das eh deutlich flotter. Aber ich verstehe den Punkt und stimme zu. Auch den Einstieg empfanden wir als größere Hürde. Zum einen hatten wir nach der Lektüre der Anleitungen noch einige Fragen ungeklärt, zum anderen startet man erstmal mit seinen fünf Evo-Karten plus zwei Adaptionskarten, und nachdem sich die jeder ordentlich durchgelesen hat und die Fähigkeiten (und die englische Sprache) verdaut hatte, war gefühlt schon etwas Schwung raus. Ich weiß nicht genau, was ich mit dem Spiel machen werde. Einerseits habe ich Lust auf mindestens eine Folgepartie. Andererseits sind meine Spielgruppen raus, das ist quasi das K.O.-Kriterium. Und bei weniger als 4 Spielern muss man mit Automas spielen, darauf habe ich genau gar keine Lust. Insofern werde ich es voraussichtlich verkaufen. Etwas schade. Ich habe mich dennoch über die Spielerfahrung gefreut und es bleibt mir als wirklich interessant im Gedächtnis.


    #Obsession (2 Spieler, BGA)

    Hab ich bereits vor Wochen gespielt und in meinem letzten Bericht vergessen. Ich fand es großartig. Hab durchaus trotzdem Kritikpunkte. Komisch kam mir zum einen vor, dass ich mit Abstand verloren habe, obwohl ich während des Spiels gefühlt alles richtig gemacht habe. Wir waren beide sehr überrascht. Uns war dann im Nachhinein klar, dass das an den Gästen lag, ich habe halt einige mit Minuspunkten gezogen und auch gespielt. Ich hab kein Problem damit als solches, also dass man über gute Gäste gewinnen kann, obwohl man keine der Fairchildren ergattert hat. Das finde ich in Sachen Spielbalance sogar gut. Aber wie gesagt, es fühlte sich für uns unstimmig an, dass sich die während des Spiels erlebten Erfolgsmomente vergleichsweise gering im Endergebnis widerspiegelten. Konkret zum Glücksfaktor habe mich danach umgehört und verstanden, dass manche Spieler per Variante an den gezogenen Gäste nachregeln. Dazu würde ich mich auch zählen. Wo ich es jetzt weiß, kann ich mich aber auch darauf einstellen, von mir aus. Der zweite Faktor, der mir nicht gefiel war, dass man alle Gäste einladen muss, wenn man eine Aktivität spielt, also dass man sie sonst gar nicht spielen kann. Thematisch macht das Sinn, akzeptiert. Aber ich bin schon froh, wenn ich die Bediensteten dafür habe. Dass ich auch noch die passenden Gäste haben muss sorgt dafür, dass ich weiter in die Zukunft planen muss, als mir als Bauchspieler lieb ist. Und als drittes blieb der Punkt, dass man gerade als Neuling in der Auslage und selbst später am Tableau nicht weiß, was sich auf der Rückseite der Tokens befindet. Solche Usability Hürden sind keine harten Blocker, aber sie stören mich. Da finde ich es in BGA besser als auf dem Tisch, da mir auf Hover die Rückseite angezeigt wird.

    Letztendlich halten mich diese Punkte aber in keiner Weise davon ab, die thematische Umsetzung zu bewundern. Und eigentlich kommt es doch nur darauf an: Es macht einfach Spaß. Der Obsession-Thread ist ab sofort unter Beobachtung ;) Ich möchte es mit der Zeit kaufen und dann voraussichtlich direkt mit meiner Partnerin auch Downtown Abbey gucken. Das ist eigentlich nicht meine Welt - ihre ist nicht die der Brettspiele. Da freue ich mich über jede gefundene Verbindung. Definitiv eines meiner Highlights. Danke, Obsession.


    #Dante

    Spielbericht hier. TL;DR: Hat mich abgeholt. Unterstütze ich trotzdem nicht, weil bereits Primal kommt und mehr als ein Bossbattler für meine Spielgruppen nicht realistisch ist. Langfristig ein Kauf- bzw Mitspielkandidat.


    Insgesamt wieder einige gute Auswahl. Nebenbei Pile of Shame auf Null gespielt. Das jährlich zweimal stattfindende Spielewochenende ist eh immer toll. Viele bekannte Gesichter, auf die ich mich gefreut und mit denen ich gerne gespielt habe. Ich bin satt und zufrieden zurückgekommen.

    Bitte seht mir nach, dass ich diesen Thread zum Lesen und Schreiben gesammelter 5-Spiele-Eindrücke schätze und mich nicht an Diskussionen zu diesen Eindrücken beteiligen möchte.

    Dank BGA wächst mein Erfahrungsschatz stetig und schneller als in den Vorjahren. Fein. Ich merke allerdings auch, dass im Schnitt jede Woche ein neues Expertenspiel mit Regeln lernen mich schon auch etwas anstrengt. Und Regelhefte lese ich leichter und lieber auf dem Papier. Auf der anderen Seite ist es eine riesige Hilfe, dass BGA mit Tooltips und implementierten Regeln den Einstieg so erleichtert, so dass ich jetzt mehrfach losgespielt habe, ohne die Verantwortung zu tragen, dass meine Gruppe nach meiner Anleitung einigermaßen regelsicher spielt.


    #Maracaibo (zu zweit, BGA)

    GWT halte ich für eine Meisterleistung und auch wenn ich nicht so viel für das Piratenthema samt entsprechender Optik übrig hatte, war mir klar, dass ich an Maracaibo nicht vorbeikomme. Hat voll abgeliefert. Klasse. Bei unserer Erstpartie gab es für meinen Geschmack manchmal etwas zuviel Downtime. Mehr als in GWT, denn man muss die unterschiedlichen Karten gut anschauen, um Synergien aufzubauen, sie als Waren zu benutzen, ... da gilt es mehr Material einzuschätzen als beim Cowboybruder. Das ist für mich das Hauptargument es nicht zu kaufen. Das letzte Wort ist hier aber nicht gesprochen, denn ich hab durchaus Lust auf 'ne weitere Runde. Auch Pirates of Maracaibo ist dadurch auf meinen Radar gerutscht und wird ausprobiert, sobald ich die Gelegenheit dazu habe. Bin jedenfalls sehr zufrieden und ziehe vor Pfisters weiterhin meinen Hut. Bonuspunkt auch, dass es mit zwei Spielern gut Spaß machte, obwohl man schon sieht, dass die Mehrheitenwertung zu dritt nochmal spannender sein könnte.


    #Tapestry (zu zweit, BGA)

    Meine Runde testet gerade einige Civ-Spiele. Bevor sich jemand beschwert: Tapestry ist nicht dabei. Ich habe zu Tapestry auch nichts häufiger gehört als "Das ist kein Civ-Spiel, das ist ein Leistenschubser" (und etwa gleich häufig Klagen über unbalancierte Asymmetrie). Mir war das erstmal gleich, wenn es Spaß macht, macht es Spaß. Hat es da? Ja, schon. Aber anders als in Maracaibo kam es mir doch etwas trockener vor und reißt mich wenig mit. Gut finde ich, dass es zwar eine Landkarte mit Gebietseroberung gibt, aber nicht groß hin und her gefochten wird, nachdem das Gebiet erstmal erobert wurde. Insgesamt würde ich Tapestry sicher nochmal mitspielen.


    #SkyTeam (BGA)

    Ich mag Deduktion, ich mag Kommunikationsverbote, ich mag Ko-op. Trotzdem sind die letzten Versuch (Romeo & Julia, Decorum) bei uns gescheitert, so dass ich mich schon gefragt habe, ob ich mich da nicht selber falsch einschätze. Sky Team hat mir gezeigt, wie es richtig geht: Spannung, Relevanz (anders als in Decorum, wo ich den Eindruck hatte, zur ersten Hälfte des Spiels blind im Dunkeln zu stochern), zur Hälfte meine Aktionen + zur Hälfte Ko-op Aktionen, zügig gespielt. Den Wiederspielwert halte ich für nicht sooo hoch, aber wir werden demnächst die Module ausprobieren, bevor ich zu sehr die Klappe aufreiße. In dieser Nische jedenfalls ein gelungener Titel, der auf meine eventuelle Kaufliste gewandert ist, v.a. weil er auch flott als Absacker spielbar ist, der den Abend mit einem potentiellem High Five beendet. Optisch ist es Mittelmaß, meine Mitspielerin war nach der tollen Coveraufmachung etwas enttäuscht. Ich auch, aber eher deswegen weil ich aus einem unerfindlichen Grund dachte, dass wir Flughafenlotsen spielten, was mich aus einem ebenso unerfindlichen Grund noch mehr reizte. Aber das trübt mein Urteil nicht. Hier werden Folgepartien kommen mit der Option auf begehrten Regalplatz. Damit bisher der einzige Titel, den ich mir aufgrund der Messe '23 gemerkt habe und sich nun als so gut herausstellte wie erhofft. Schön.


    #TroyesDice (zu dritt)

    Troyes gehört zu den Spielen, die ich als genial einstufe. Vor einem Jahr oder so entdeckt und weiß seitdem zu begeistern. Jede Partie ist anders. Und allen ist die hohe Spielerinteraktion gemein (und oh, gemein ist die manchmal auch). Ich sehe meistens kaum Boden, es spielt sich so anders und auf erfrischende Weise ungewohnt. Troyes Dice hat das Spielgefühl nur in etwa eingefangen, aber ich erkenne genug wieder, das mir gefällt. Gehört für mich zu den besseren Roll & Writes, das genügend neue Elemente beinhaltet (z.B. transparente Würfel, die die Farben der unterliegenden Scheibe annehmen, oder die Risikoabwägung, einen Würfel schwächer einzusetzen und sich dafür aber für Folgerunden gegen Angriffe zu schützen). Etwas schade für das Spiel, dass mein Mitspieler es aus der Grabbelkiste gefischt hat, ein Kassenschlager war das bestimmt nicht. Kann man gut spielen und ich wäre auch wieder dabei.


    #Uprising (zu dritt)

    Hier hab ich schon Monate draufhingefiebert, und das befreundete und etwas weiter entfernt lebende Pärchen anscheinend auch, denn unsere letzten angepeilten Spieltermine wurde u.a. von Covid durchzogen. Fast ein halbes Jahr hat es gedauert, bis wir zusammengefunden haben. Ich hab den Forumsthread seit Anfang lose verfolgt, weil Uprising in mein Beuteschema fällt und mir das Team dahinter samt ihrer sauber durchgezogenen KS-Kampagne sehr sympathisch ist. Gleichzeitig war die letzte Kampagne in einem Preisbereich, in dem ich nicht mehr einfach so zuschlagen möchte. Deswegen habe ich mich sehr auf diese Partie gefreut. Das Material ist wie erwartet außergewöhnlich gut, der Grafikstil frisch und ansprechend. Standees statt Minis ist eh meine Devise. Wir haben ca. 3h gespielt, schätze ich, weiß aber nicht mehr genau, zu welchem Zeitpunkt wir aufgehört hatten, weil man sich ja auf die Spiellänge einigen kann. Und ja, gutes Spiel. Ich sehe die Fantasie und den Wunsch der Designer, sich das Spiel zu bauen, auf das sie Bock haben. Vieles gefällt mir gut und kommt thematisch bei mir an. Die tolle Asymmetrie von Fraktionen & Helden, die Quests, das Bosskampfmodul (Krake), die Wertung in der alle Spieler gut abschneiden müssen. Die Würfelei hat mir dagegen nicht so gefallen. Da bin ich etwas Middara-geschädigt, anfangs noch begeistert, aber irgendwann genervt, sich ständig seinen Würfelpool neu zusammenzustellen. Insgesamt war mir da etwas viel Admin notwendig, was u.a. an den zwei Nichtspielerfraktionen liegt. Einen Teil davon wird man durch Übung schlanker bekommen, ein Teil wird bleiben. Das ist alles im Rahmen, aber mehr als ich es mir wünschte. Dabei stört mich explizit nicht die Spieldauer, von mir aus hätte es auch fünf Stunden dauern können. Aber ich hatte den Eindruck, dass ich in der Spielzeit nicht so viel aktiv am Spiel teilgenommen habe. Was meine Mitspieler machen, war für mich häufig nur begrenzt wichtig, klar kann man trotzdem drüber diskutieren, und das durchaus gut, aber ich bin tendentiell jemand, der ungeduldig auf seinen Zug wartet. Insgesamt wirkte mir Uprising dadurch etwas aufgebläht. Das ändert übrigens nichts an meiner Sympathie. Ich sehe nach wie vor die Spielqualität und es wundert mich nicht, wenn die richtigen Gruppen Uprising abfeiern. Es ist ein besonders Spiel und ich wäre bei einer Folgepartie wieder dabei. Aber von meiner Kaufüberlegung hat mich die Partie befreit, unabhängig davon, dass ich für den Preis einige andere Spiele bekäme.


    Das war ein klasse Rutsch diesmal. Durchgehend "würde ich wieder mitspielen", dazu ein Kaufkandidat. Da freue ich mich nochmal extra, dass ich so schöne Spiele kennenlernen durfte!

    Bitte seht mir nach, dass ich diesen Thread am liebsten zum Lesen und Schreiben gesammelter 5-Spiele-Eindrücke nutzen und mich nicht an Diskussionen zu diesen Eindrücken beteiligen möchte.

    Mittlerweile haben sich bei mir längst mehr als 5 neue Titel zusammengetan, ich war nur zu faul, die Erfahrungen niederzuschreiben.


    #Tranquility

    Ich hatte mir "The Mind mit 2D-Raster" versprochen, aber es spielte sich nüchterner, wenn auch grafisch ansprechender. Von der Kaufkandidatenliste runtergeflogen. Als Absacker würde ich es aber schon noch mitspielen.


    #Challengers

    Turniergefühl und Mechanik eines Autobattlers wurde gut eingefangen und ich kann nachvollziehen, warum das mit Preisen belohnt wird. Mir war es zu beliebig. Das liegt nicht unbedingt an der Idee selber, denn das zufällige Aufdecken ist schon okay. Aber ich fände es z.B. besser, wenn man die einmal gekauften Karten behält, um das Deck mittelfristig anzupassen. Dass aussortierte Karten ganz rausfliegen verschlankt das Spiel, nimmt mir letztendlich aber auch diesen letzten Funken Kontrolle. Könnte man hausregeln, habe ich aber kein großes Interesse dran. Nichts für mich, wenn auch kein schlechtes Spiel.


    #EineGegenEine

    Zähle ich als Experiment und nicht als Spiel, das trägt. Also kein besonders gutes Spiel, aber ein besonderes. Und so versteht es sich auch selber. Umschläge auspacken und ohne Anleitung verstehen, was von einem verlangt wird. 10 min damit spielen. Eine interessante Erfahrung in Sachen Spieldesign. Mehr will ich aus Spoilergründen nicht schreiben. Ruhig mal ausprobieren, wenn man kann.


    #BloodOnTheClocktower

    Irre. Im Rahmen unserer Spielehütte mit neun Spielern und zwei Spielleiterinnen ausprobiert, für die Mehrheit war es die erste Partie. Ich war überfordert und erstmal planlos. Meine Metastrategie: Hoffen, dass der erfahrenste Spieler auf meiner Bürgerseite war und mich ihm als Jungfrau zu erkennen geben, damit er mich umbringt, dabei selber stirbt und mit diesem Beweis seiner Unschuld das Spiel für die gute Seite besser beeinflussen kann. Letztendlich haben wir knapp versagt, aber es war sehr spannend, Herzrasen inklusive. Im Gegensatz zu Werwolf, das ich nicht ausstehen kann, gewinnt das Spiel durch Absprachen und dem Einbeziehen bereits verstorbener Spieler. Mehr als 2-3 Partien pro Quartal würde ich mir nicht antun, aber im Rahmen der Hütte war es ein aufregendes Erlebnis.

    Mitgenommen habe ich noch eine wirklich lehrreiche und auf gute Weise demütigende Erkenntnis. Einer der Mitspieler machte in den sonst gespielten Euros keine gute Figur und ich dachte mehrfach, dass es jetzt nicht sooo schwierig zu verstehen sei und er sich überraschend schwer tat. In Blood on the Clocktower allerdings blühte er zu einem verschlagenen, unschlagbar smarten Dämon auf, der uns alle meisterhaft narrte. Völlig andere Spielkompetenz, die ich sehr bewundere und mir wieder mal zeigte, dass Spielfeld und Spieler in größerer Varianz auftreten, als ich es manchmal fälschlicherweise annehme. Das vergesse ich nicht mehr so schnell.


    #Decorum

    Hmm. Hier kann ich gar nicht sagen, was ich mit dem Spiel anfangen kann. Zusammen einigen wir uns auf die Raumgestaltung des Hauses. Jeder kennt Bedingungen, die kein anderer kennt und die im Laufe des Spiels teilweise geteilt werden können. Darüber geredet wird nicht, aber man gibt Feedback, ob einem die Änderungen der Mitspieler gefallen oder nicht. Allgemein mag ich Spiele mit eingeschränkter Kommunikation sehr. Die eine Partie führte zu interessanten Aha-Effekten, die soziale / psychologische Komponente - z.B. zu verstehen, wann man besser nachgibt oder wie man sich gut einigt - hatte für uns drei ihren Reiz und führte schließlich zum High-Five sowie guten Diskussionen. Mechanisch ist es mit der Austauschaktion (Farbe oder Objekt im Raum) so stumpf, dass mich der Spielerzug bzw. die Entscheidung dahinter praktisch anödet. Gleichzeitig steckt natürlich steckt mehr dahinter, weil man folgern und nachhalten muss. Ein Spiel, das ich gleichzeitig fast reizlos und triumphvoll finde, das ist seltenst so. Alleine die Nachbesprechung war wertvoll. Weitere Probepartien müssen her. So riiiichtig Lust habe ich aber eigentlich gar nicht mehr. Hmm.


    #Daybreak / #e-Mission

    Ich hatte es fast unterstützt und kann rückblickend sagen, dass ich mit dem Verzicht gut leben, den Kauf anders als bei vielen anderen Crowdfundingprojekten aber auch nicht bereut hätte. Gutes Spiel, das in einem Kennerbereich läuft, der viele meiner Freunde abdeckt und mir ebenfalls Spaß macht. Irgendwie hatte ich im Kopf, dass es auch ein Brett mit Karte gibt, wie in Pandemie. Und ich habe vermisst, dass es nicht so ist. Trotzdem war es nett und flott zu spielen. Kritikpunkte: Sehr solitär und gefühlt nur eingeschränkter Wiederspielwert. Durch die Kipppunkte sind Verlust und Niederlage relativ nah aneinander, was unseren Gewinn etwas antiklimaktisch - oder sollte ich sagen "antiklimatisch"? ;) - wirken ließ, ein etwas fader Nachgeschmack. Trotzdem würde und werde ich es weiter mitspielen.


    #Carnegie

    Prima Ding. Wurde bereits genug zu gesagt und oft gelobt, aus meiner Sicht zu recht. Der Ausbau des Büros gefällt und auch insgesamt macht Carnegie viel richtig. Selbst zu zweit machte uns die Probepartie auf BGA viel Spaß. Ich freue mich dazu sehr über die wunderschöne Farbpalette sowie die Illustrationen im Jugendstil. Endlich mal nicht die klassischen Eurofarben, die ich mittlerweile fast abschreckend finde und die mich (aber nicht mehr lange!) davon abhalten, mich mit Maracaibo & Co abzugeben, auch wenn ich fest davon ausgehe, dass mir das Spiel selbst gut gefallen wird.


    #BeyondTheSun

    Heute auf BGA zu zweit gespielt. Klasse, hat das abgeliefert, was ich erwartet habe. Insbesondere der Wiederspielwert ist hier top. Viele Euros fühlen sich nach einer Zeit für mich gelöst an, sicherlich zu Unrecht, aber halt mit dem Gefühl, genug gesehen zu haben. Hier habe ich hingegen das Gefühl, dass es viel und in jeder Partie etwas Anderes zu entdecken gibt. Wobei ich meiner Partnerin - und nach unserer Heirat in Japan seit 10 Tagen Frau! <3 - damit nicht kommen brauche, denn Sci-Fi in Excel-Optik und kühler Ressourcenkonversion fasst sie nicht mal mit der Kneifzange an. Trotz meinem Lob habe ich auch Kritikpunkte: Die Mehrheitenkontrolle auf den Planeten stresst mich (und mit mehr Spielern als zu zweit wäre das vermutlich noch schwieriger), die Menge der sich auftuenden Arbeiterfelder brachten mich zu ungewollter AP-Überforderung und das physische Spiel halte ich auf meinem Tisch für quasi unspielbar, da ich aus Platzgründen meistens das Brett über Kopf sehe und hier den Überblick verlöre, weil in jeder Partie ja andere Karten kommen. Ich habe Lust auf weitere Partien BGA, sehe aber nicht richtig, wie BtS bei mir zuhause auf den Tisch käme. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem Test und lasse eine seltene Empfehlung hier. Potentieller Kaufkandidat, aber nicht, bevor es nicht wieder besser verfügbar ist.


    #AquaMirabilis

    Ich habe mich gut 3 Jahre intensiv mit (u.a. Natur-)Parfüms auseinandergesetzt, inklusive Wanderpaketen und langen Testreihen. Das Thema als Spiel ist recht unverbraucht und Aqua Mirabilis fühlt sich vom Thema ein bisschen an wie Obsession mit Parfümschwerpunkt. Selbst das Brett erinnert mich an Obsession und ist ästhetisch gelungen, ganz im Gegensatz zu dem unglaublich schrecklichen Cover. Aber besser so als umgekehrt, das treffe ich deutlich häufiger an ;) So richtig Spaß gemacht hat es dann leider nicht. Insbesondere die Präsentation des Parfüms am Adelshof wirkt durch die Wertungsmatrix viel zu technisch und bremst dazu die an sich flotten Züge aus. Auch die Herstellung der Düfte transportiert nicht mehr als farbige Tokenkonvertierung. Fliegt raus, die Spielzeit habe ich aber sicher nicht bereut. Toll gefallen hat mir die Idee mit den adeligen Damen, die man besuchen und beschenken kann. Dabei erhält man je nach Menge der Geschenke eine mögliche Mehrheitenwertung, die Siegpunkte gibt. Noch besser: Jede der vier Damen kennt eine der versteckten Bonus-Siegpunktebedingungen. Die machen zwar keinen riesigen Unterschied in der Gesamtwertung, aber thematisch finde ich es großartig, wie sie quasi die Gerüchte des Hofs an die Spieler weitergeben, nachdem man sich mit Düften eingeschmeichelt hat. Zusätzlich gibt's noch einen Referenzbrief, der in den per Kutsche erreichbaren Städten für weitere Vorteilsplättchen sorgt. Insgesamt etwas schade, dass sich das Spiel für meinen Geschmack etwas selber im Weg steht.


    #Mischwald

    Auf BGA zu zweit getestet und mit 160 Punkten Abstand - es war meine Erstpartie und die über 50te meiner Mitspielerin - abgezogen worden. Das an sich finde ich gar nicht schlimm, gönne ich ihr gerne. Laut ihrer Erfahrung ist die Reh-Wolf-Kombo übertrieben gut, kam mir auch so vor, aber mir egal. Die multiplikativen Wertungen sind für mich insgesamt so undurchsichtig, dass es mir nicht so viel Spaß machte, weil ich meine Entscheidungen nicht einschätzen konnte und sie sich daher nicht gut oder zumindest sinnvoll anfühlten. Klar, das wird beim weiteren Spielen natürlich leichter, aber so sehr hat es mich nicht gereizt, dass ich es weiter versuchen will. Wenn ich mich von diesem Kritikpunkt löse, finde ich einiges an dem Spiel gut, z.B. die Lichtung, die das Zusammenspiel interaktiver macht, oder das thematisch gut gelöste Spielende, denn wer weiß schon wirklich, wann der Winter kommt? ;) Macht einiges richtig als Spiel, trotzdem hat mir die eine Partie gereicht. Und ich mag Naturthemen zwar, aber das war mir doch etwas zu grün.


    Außerdem habe ich mich Ende letzten Jahres mit einigen Civ-Spielen eingedeckt, gestützt auf diverse Empfehlungen aus Unknowns. Wir sind halb durch, dazu mache ich einen vergleichenden extra Beitrag, wenn wir die Reihe abgeschlossen habe und ich weiß, was ich davon behalten werde und was nicht. Kurzer Teaser: Nations ist bisher trotz fehlender Landkarte unser Favorit.


    Wie im Beitrag mehrfach erwähnt, habe ich BGA für mich entdeckt. Auf BGG sah ich eine Anfrage nach Mitspielern für Daybreak, das ich eh mal testen wollte. Die Fragende entpuppte sich als sehr nette und spielebegeisterte Polin, die mit großem Einsatz Minis bemalt, in Spielecafés ihren Freunden die Regeln erklärt und auch mehrfach die Woche für eine Partie zu haben ist, selbst mit neuen Spielen. Wirklich ein Glücksfund, der meinem Wunsch nach Spieltests sehr entgegenkommt. Ich stelle fest, dass mein Kaufwunsch seitdem stark gesunken ist, denn ich probiere supergerne neue Spiele aus, aber muss sie dafür nicht besitzen. Im Gegenteil, so ist es viel einfacher, denn die große Mehrheit verkaufe ich weiter und so habe ich weniger Versandaufwand und Kosten. Ich befürchte ein wenig, dass mir BGA das Spielen am echten Tisch etwas kaputtmachen kann, es ist so bequem und eigentlich wollte ich eher weg als hin zum PC. Aber in letzter Zeit stelle ich teilweise fest, dass es digital so viel leichter ist. Die Gloomhaven-Umsetzung z.B. habe ich ausprobiert und finde sie um Längen besser als das echte Spiel, ich habe null Bock auf den ganzen Adminkram, von Auf- & Abbau ganz zu schweigen. Naja. Momentan gehe ich davon aus, dass BGA und Präsenzgruppen sich ergänzen, mir sind meine Freunde in Person ja wichtig. Mal schauen. Mein Spielpensum hat sich durch BGA jedenfalls etwa verdoppelt und das habe ich so nicht erwartet. Tabletop Playground ist im Humble Store übrigens gerade auf 50% und wird als besserer Tabletop Simulator bewertet, habe ich mir auch direkt mal mitgeholt, weil viele Spiele auf BGA nicht angeboten werden. Aber das, was geht, ist top. Und so toll geskriptet, dass ich die Spiele auch viel besser lerne als am Tisch, oder wie bei GWT sogar Spielfehler in unserer Gruppe entdeckt habe. Ich habe bereits fest auf dem Radar, mittelfristig Obsession, Fest für Odin, Maracaibo und mehr auszuprobieren.

    Jut, das muss reichen. Einen guten Wochenstart für euch!

    * Ich bin selbst tief drin im Minimalismusthema und finde es wichtig. Nur nicht hier.

    Für manche Leute ist es halt das liebste ihrer vier Themen, da muss man verstehen, dass sie das bei jeder sich bietenden Gelegenheit überall nochmal anbringen. :)

    Ja, und es gibt andere, die das sehr gerne kommentieren. Beides verwässert den Thread.

    Wäre ich Mod, hätte ich die letzten Beiträge alle gelöscht, inklusive meinen. Bin ich aber nicht. Deswegen nochmal die Erinnerung an meine Bitte.

    An dieser Stelle die Bitte, in diesem Thread über die letzten fünf Spiele zu schreiben, die ihr zum ersten Mal ausprobiert hat. Es ist einer meiner Lieblingsthreads und ich freue mich immer über neue Beiträge, weil man in wenigen Posts viele Eindrücke gewinnt. Das ist nicht mehr der Fall, wenn stattdessen Konsumverhalten* oder z.B. Gegenmeinungen zu einzelnen Spielen diskutiert werden. Die gehören zumindest aus meiner Sicht nicht hier rein. Man darf die Eindrücke anderer hier einfach mal als solche stehenlassen.


    * Ich bin selbst tief drin im Minimalismusthema und finde es wichtig. Nur nicht hier. Zumal "viele Spiele neu ausprobiert" dank anderer Spielegruppen, Ausleihmöglichkeiten, TTS / BGA etc. noch lange nicht heißt, dass sich jeder diese Spiele überhaupt gekauft hat.

    In den letzten Wochen kamen wieder ein paar neue Spielerfahrungen dazu.


    #PlanetUnknown

    Patchwork x Terraforming Mars. Wir finden Patchwork klasse, haben aber schon länger nach einem Upgrade gesucht und für meine Partnerin auch in Insel der Katzen gefunden. Das mag ich auch, aber der Polyomino-Anteil ist mir zu gering. Planet Unknowns zieht den gut durch und bohrt ihn mit Leisten und Belohnungskarten auf. Dank parallelen Zügen flott gespielt. Ich verstehe den positiven Anklang gut, den man häufig zu dem Spiel liest. Gerne wieder, dann mal mit den asymmetrischen Planeten und Korporationen.


    #SplendorMarvel

    Wie auch Planet Unknowns beim Schwager gespielt. Ein Klassiker, den ich nur aus der Theorie kannte. Wenig Regeln, schnelle Züge, als Absacker nett. Aber ich würde lieber #ResArcana spielen, das mir ein ähnliches und gleichzeitig interessanteres Spielgefühl vermittelt.


    #Evergreen

    Bei dem Material samt sauberen Grafikdesign konnte ich nicht Nein sagen. Letzteres ist im Spiel dann nicht ganz so clean, wie ich es erwartet hätte. Jeder Mitspieler bisher stolperte darüber, dass die Karte ein Biom samt Aktion zeigt, beides aber nichts damit zu tun hat. Stattdessen bezieht sich das Biom oben auf der Karte auf die Aktion unten auf dem Brett. Das hätte man besser lösen können. Auch dass man viele seiner platzierten Sprossen und Bäumchen wieder vom Brett nimmt, um sie durch höher gewachsene zu ersetzen, bringt eine gewisse haptische Unruhe mit sich. Dazu ist Evergreen puzzliger als es aussieht. Dennoch gefällt es mir und ich werde es mal in verschiedenen Runden ausprobieren.


    #Everdell

    Nett. Ist ja bereits gut bekannt, zu recht. Das Thema ist knuffig und findet sich gut im Spiel wieder (z.B. über die Jahreszeiten, über einige der Karteneffekte, mit den freien Bewohnern die zu den Orten passen, ...). Hab durchaus meine Kritikpunkte, z.B. dass manche Karteninhalte zu klein sind, um sie bei dem Platzbedarf des Materials gut erkennen zu können. Aber insgesamt viel richtig gemacht. Ich feier es nicht so ab wie meine Freunde, denen das Exemplar gehört, bei mir zieht es nicht ein. Bleibt dennoch auf der Shortlist, denn meine Partnerin steht auf solche niedlichen Inhalte.


    #GreatWesternTrail

    Auch hier brauche ich nicht mehr viel schreiben. Und ja, großartiges Spiel. Bleibt definitiv in der Sammlung und auch die Threads zu den neueren Varianten lese ich seitdem interessiert mit. Aber erstmal Grundspiel ausreizen, ich denke das reicht uns, wir spielen im Schnitt zu viel Neues, als dass wir die Spiele im Regal überhaupt richtig ausloten könnten. Eine schöne Bereicherung meiner überschaubaren Sammlung (ca. 50 Spiele).


    #TheLoop

    Mal bei Bergziege vor einiger Zeit reingelinst und hat meine Erwartung soweit erfüllt. Auch wenn wir beide Partien verloren haben, gefällt unserer Runde das verrückte Setting, den kleinen Deckbau und die Spannung, die The Loop mit sich bringt. Bleibt.


    #Troyes

    Was haben Concordia, Orleans und Troyes gemeinsam? Cover mit gelangweilten Menschen, die Langeweile versprechen. Alle drei sind fantastisch. Troyes ist mir durch die SUSD-Empfehlung aufgefallen, oft entspricht ihr Geschmack meinem. Hochgradig interaktives Diceplacement, hohe Variabilität, trotz des Alters gefühlt frisches Spieldesign. Und auch die Illustrationen finde ich mittlerweile cool. Bleibt. Und wurde von allen Spielen der letzten Monate am dringendsten wieder nachgefragt für die Folgerunde.


    #Castell

    Hier liest man ja nur wenig von. Menschliche Turmakrobatik aus Katalonien. Zur Einstimmung haben wir ein kleines Youtubevideo geschaut und können das unbedingt empfehlen. Es hat uns beeindruckt, in welcher Größenordnung hier trainiert, gefeiert und zusammengearbeitet wird. Stadien voll mit Menschen wie ein Teppich, der sich nach oben zu mehrstöckigen Spitzen ausformt. Das Spiel fühlt sich trockener an, transportiert aber durchaus einige der wichtigen Punkte (lokale Turniere, das Reisen durchs Land, Anheuern neuer Akrobaten, Trainieren neuer Fertigkeiten) und wir freuten uns über die Repräsentation, z.B. dass die Kleinkinder wie in der Realität mit Helmen versehen waren. Rondellmechanismen finde ich immer interessant und auch dieser enttäuscht nicht. Es gilt abzuwägen, wo man auftreten, trainieren oder rekrutieren möchte. Die Regeln sind gut geschrieben, trotzdem taten wir uns etwas schwer und haben auch Spielfehler gefunden. Hat uns nicht gestört. Das Gewinnen von hart erarbeiteten Turnieren befriedigt. Und der zufällige Aufbau sowie das zufällige Nachziehen von Akrobaten verspricht hohe Variabilität. Trotzdem hat es nicht so 100% gezündet und kommt ein wenig mathematisch rüber. Ich kann nur in etwa sagen, wo es dran liegt, wie an der 1-10 Nummerierung der Akrobaten oder dem häufigen Abzählen von diesen für die Mehrheitswertung. Ich gebe Castell noch eine Chance, weil es sich nach Herzblutspiel anfühlt, aber ist bereits Wackelkandidat und wird voraussichtlich demnächst weggetauscht.

    Durch Aufenthalt in Japan keine regelmäßige Spielegruppe mehr, aber im Gegenzug konnte ich dadurch drei japanische Spiele testen. Die meisten hier sind kleinere Kartenspiele, was nicht so recht meinem Geschmack entspricht. Deswegen habe ich mich über dieses neue Trio gefreut. Danke auch an Kronosjian, denn es war der Spiele aus Japan-Thread, der mich auch uchibacoya aufmerksam gemacht.


    #Amalfi

    Uchibacoya macht schöne Spiele. Vor allem die bedruckten Holzfiguren gefallen mir sehr gut. Kompakte Box mit ansprechendem Inhalt.

    Amalfi ist ein Handelsspiel, nicht direkt mein Lieblingsgenre, aber wenn die Mechanik passt (#Concordia), kann mir das schon Spaß machen. Die Schiffe können auf mehrere Weise eingesetzt werden: Entweder zum Reisen, was mir Handelsgüter bringt, oder zum Markieren derselbigen. Was ich hier schlank gelöst finde, ist die Abbildung der Handelsgüter, denn hier werden keine Marker herumgereicht, sondern die Schiffe reisen auf dem eigenen Tableau zu den Ressourcen hin. Im Laufe des Spiel erwirbt man Landkarten, um zu besseren Orten zu reisen, Verträge, die Siegpunkte und Ressourcen bringen, weitere Schiffe sowie Kolonien, die für das Reisen notwendige Nahrung verschaffen und Personenkarten mit besonderen Fähigkeiten. Von diesen hat jeder Spieler am Anfang bereits ein nettes Set, entweder fest zugeteilt oder per Drafting entschieden. Diese Personenkarten fand ich klasse.

    Im Schnitt würde ich trotzdem lieber Concordia spielen. Dort habe ich in jedem Zug das Gefühl, eine wichtige Entscheidung zu treffen. In Amalfi sind die wachsenden Möglichkeiten im Laufe des Spiels spürbar, was ich an sich gut finde. Sie fühlen sich aber für mich aber nicht so entscheidend an. Wer auf Ressourcenwandler steht, kann sich Amalfi ruhig mal anschauen. Bei mir zieht es aus.


    #Ostia

    Ebenfalls von uchibyacoya. Fun Fact: Ich wollte es unbedingt haben und es war vergriffen. Daraufhin hab ich Anfang des Jahres ein eigenes Spiel mit Mancala designt, an dem ich noch sitze. Dieses Spiel hab ich zum Playtesting zu einem öffentlichen Spieletreffen in Tokyo gebracht. Und als erstes kommt jemand auf mich zu, der ... Ostia mitgebracht hat und Mitspieler suchte! Natürlich war ich sofort dabei, hah.

    Ostia ist denklastig. Wer vorne mitspielen will, muss seine Mancalazüge durchrechnen. Durch Aufnehmen der Schiffe im Mancala gewinnt man Ressourcen, durch's Setzen des letzten Schiffes gibt man sie aus, z.B. für Gebäude, die weitere Optionen freischalten oder für Bewegung auf dem Board. Die ist wichtig, denn beim Reisen erhält man nicht nur Güter, sondern erreicht auch die Ziele, durch die man seine Endwertung höher schaltet. Durch Tokens entlang der Route sowie erkauften Karten sammelt man Sets, die wiederum Siegpunkte bringen. Alles fühlte sich relevant an. Einer der Mancalasektoren erlaubte einen Kettenzug, das hab ich so noch nicht gesehen und triggert Endorphine.

    Als Bauchspieler war ich bei den Punkten recht weit hinten dabei. Allerdings hatten die anderen es auch bereits öfter gespielt. So oder so hat Ostia mir gut gefallen und ich schließe nicht aus, dass es mal bei mir einzieht, wenn es wieder verfügbar ist. Die Deluxe-Version mit seinen Holzelementen war haptisch wie optisch klasse, außerdem liebe ich die Farbpalette. Empfehlung.


    #Tokyosidekick

    Für unsere 30m²-Wohnung in Tokyo ist Tokyo Sidekick definitiv zu groß. Bereits die Schachtel sprengt die Regale und lagert unter einem Schrank. Spielen ist nur auf dem Boden möglich. Tokyo Sidekick hat Pandemieelemente (drohende Problemherde in der vernetzten Stadt) mit Superheldenthema. Bösewichtige wollen bekämpft und ins Asylum geschickt werden. Der Name, Sidekick, rührt daher, dass man nicht nur seinen Helden, sondern auch einen Helfer spielt. Das ist auch spielerisch interessant, denn der Helfer bringt zwar nicht viel auf den Tisch, aber man kann gegenseitig zu sich springen, was die Bewegung vereinfacht. Auch Teamangriffe sind möglich.

    Seine Züge verbessert man durch Deckbuilding, was aber nur die drei Grundressourcen verbessert, es gibt also nur Karten mit 1/2/3, damit bleibt es simpel. Ausgeglichen wird dies durch die Sonderfähigkeiten der Helden, deren Profile sich ordentlich unterscheiden und im Laufe des Spiels durch Freischalten von Fähigkeiten wachsen.
    Die Balance kann man zu zweit vergessen, darüber gibt es auf BGG genügend Beschwerden. Mich stört das nicht, wir spielen mit Hausregeln und gut ist's.

    Mir hat Toyko Sidekick gefallen. Es spielt sich flott, nicht wesentlich komplizierter als Pandemie, und der Koop-Faktor ist gut bedient, weil gegen stärkere Gegner sowie den Endboss Absprachen zur Koordination notwendig sind. Kein Brecher, aber gut. Aufgrund der großen Box weiß ich leider noch nicht, ob ich das Spiel nach Deutschland zurückbringen werde.

    H8Man Danke! Samurai hab ich auf dem Radar, Euphrates & Tigris auch. Die ganze Trilogie wirkt interessant. Im Moment bin ich mit Babylonia erstmal zufrieden.


    Stilp Ich stimme dir zu, dass die Revanche zeitlich meistens gut passt. Für mich ist sie hier schlicht unwichtig. Bei der Mehrheit meiner Spiele gewinne ich gegen meine Freundin und für mich bedeutet der Sieg weniger als dass wir beide Spaß haben. Somit bin ich mit der geringeren Gewinnchance zufrieden, ich muss mich mehr anstrengend und freue mich dann, egal wer von uns beiden gewinnt.

    Zur Grafik von Golden Ages: Ich hab mich dran gewöhnt, sie wurde mit der Zeit besser. Das ist mir schon mehrfach aufgefallen, Spiele die mir gefallen finde ich mit der Zeit auch ästhetischer :) Der Stil ist mal etwas anderes, das passt so für mich. Das Blau des Ozeans auf dem Spielbrett gefiel mir hingegen von Anfang an gut! Das bleibt wohl Geschmackssache.


    Valadir2 Ja, danke für die Ergänzung. Ganz korrekt wollte ich ausdrücken, dass Seeland mir als schönes Beispiel von Kramer bekannt war und ich von den beiden als Duo zwar noch nichts kannte, aber nach Kieslings Historie guter Dinge war, dass sie zusammen etwas Passendes für meinen Geschmack designen.

    Bei mir hat sich erfreulicherweise über die letzten Wochen wieder einiges Neues gefunden. Dabei wird es auch erstmal bleiben.

    Aber ich fange mal vorne an, sortiert von klein nach groß.


    #Kathedrale

    Abstrakte Spiele holen mich selten richtig ab, die Optik macht dann den Unterschied. Sich mit schönen Holzgebäuden den Weg zu verbauen macht mir direkt mehr Spaß als mit Murmeln oder Damesteinen. Kathedrale - und das ähnlich wirkende Medina - hatte ich schon länger im Visier und ich hatte das Glück, dass ein BGGler seine Reiseedition gegen mein Hive tauschen wollte. Nach drei Runden bin ich damit sehr zufrieden. Lässt sich nett nebenbei spielen und braucht deutlich weniger Platz als z.B. Santorini mit seinen Plastikkuppeln & Co. Ist natürlich auch reduzierter. Mir gefällt's, für ab und zu.


    #MrJack

    Ein weiteres 2-Personenspiel, die Idee der Asymmetrie sagte mir zu und meine Freundin ist Sherlock-Fan. Mit Jack zu gewinnen scheint deutlich leichter zu sein, sagt auch BGG. Das stört mich nicht im geringsten, manchmal braucht man einfach ein Spiel, in dem seine Partnerin konsistent ihren Triumph feiert ;) Bleibt.


    #FirstContact

    Codename mit Aliens und Ägyptern. Die Aliens zeigen Symbole, um von den verwirrten Menschlingen Artefakte abzugreifen, die Ägypter zeigen auf Objekte mit Gemeinsamkeiten, um sich die Bedeutung eben solcher Symbole herzuleiten. Die Freude, wenn man nach anfangs leeren Gesichtern ("Jaja, Adler Sonne Auge Typ der so macht?!") nach und nach im Team die Aliensprache erarbeitet ("Ah! Scharf Metall Werkzeug - Sichel!") hat mich von First Contact überzeugt. Auf Dauer sehe ich die Abnutzung, trotz unterschiedlicher Karten, denn das Wortvokabular pro Silbe bleibt identisch. Codenames ist abwechslungsreicher. Trotzdem gewinnt hier das Thema und der damit verbundene Spielspaß. Dazu wieder ein asymmetrisches Teamspiel, finde ich gut.


    #SantaMonica

    Ästhetik ist ja so eine Sache. Yukon Airway würde ich allein weger der Farbpalette behalten. Suburbia fand ich unansehnlich, aber im Gegensatz zu meiner Vielspielergruppe nicht dasspielenwirnichtmitweilzuhässlich-unansehnlich. Santa Monica gefällt mir visuell wie auch von der Haptik. Ich hatte mir eine Art Buntes Burano versprochen, das sich durch größere Karten und kleineren Auslagentausch weniger fummelig spielt. So war's dann auch. Entspannt. Am Strand. Fast zu entspannt. Spiele ich nochmal mit meiner Freundin und mache es von ihrem Urteil abhängig. Trotz der an sich netten Spielerfahrung reizte es mich nicht besonders und versickerte vergleichsweise emotionslos etwas im Sand.


    #DinosaurIslandRawrnWrite

    Wurde mir schon oft als eines der besten Roll & Writes angepriesen und da ich das Genre liebe, war ich happy über dieses ertauschte Exemplar. Die erste Partie ließ mich dann etwas ratlos zurück. DNA-Flummies gegen Dinosaurier tauschen, okay. Gehege einzeichnen, ja, ganz gut. Aber woran erkenne ich nochmal das Thema, wenn der Unterschied der Gehege nur daran liegt, ob es ein 3x3 oder 4x4 Kasten ist und ein "T" oder "R" für die Spezies drinsteht? Den Illustrationsstil finde ich klasse, hat etwas von Borderland und transportiert dann doch durchaus Flair, vor allem über Spezialisten und Gebäude. Aber gefallen hat es mir nur so mittel. Trotzdem glaube ich erstmal weiter an das Spiel. Das Drafting mit eigenen Spezialisten geht genau in die Richtung, die ich mir von einem komplerexen R&W erhoffe. Die Boni, die ich bei jedem Parkdurchgang bekomme, fühlen sich belohnend an, die Idee ist prima. Unter Beobachtung.

    Nebenbei, als Interaktionsdesigner regt es mich immer etwas auf, wenn etwas aufgehübscht wird und damit aber dann schlechter lesbar. Mit durchsichtigen Würfeln habe ich also meine Probleme. Oder mit solchen, die hübsch verziert und dann kaum lesbar sind, wie im fast gleichnamigen #RoarAndWrite. Das bekommt hier nicht mehr als einen Absatz, sieht gut aus, aber trotz Modularität hab ich nach einer Runde das Gefühl, alles gesehen zu haben. Kann man als Absacker spielen und ja, hat auch mal einen Yes!/No!-Moment, wenn der dritte Wurf entsprechende Zahlen zeigt. Aber mir zu seicht.


    #Cubitos

    Vom Schwager zurückgeschenkt bekommen, sie fanden es nicht gut. Ist bereits weitergezogen. Ich hatte durchaus meinen Spaß und würde es mitspielen, aber nur, wenn alle flott würfeln. Sonst versinkt das Rennspiel im Wartesumpf und in dem gibt es dann auch nichts zu überlegen oder groß anzuschauen. Die Modularität finde ich wiederum gut gelöst, durch austauschbare Karten zu entsprechend farbigen Würfeln kann man sich nett was zusammenstellen. Beim Blick ins Regal fällt mir #Glow ins Auge, das in eine ähnliche Bresche hüpft. Ist mir deutlich sympathischer, aber ich hege die Befürchtung, dass diese Sympathie eher durch den visuellen Stil als durch die besonders tolle Mechanik erkauft wurde. Hat sich noch zu beweisen, aber der Revierkampf gegen Cubitos geht an die schwarzweiße Leuchte.


    #PalästevonCarrara

    Ich habe erst letztes Jahr damit angefangen, gezielt nach Autoren und deren Spielen zu schauen, als mir aufging, dass sich das manchmal besser bewährt als wie bisher die Sichtung in gleichen Genres oder Themen. Kramer und Kiesling sind mir sympathisch und das letztens gespielte #Seeland finde ich in seiner Schlichtheit nach wie vor klasse. Auch Rondelle sind mir sympathisch, insofern lagen die Paläste von Carrara nahe. Es spielte sich wie erhofft zügig, das zeigen meine favorisierten Spiele immer mehr. Und auch sonst stimmte vieles, von der begrenzten Anzahl der Komponenten inklusive raschem Aufbau über eben die Rondellmechanik bis zur Vielfalt der Expertenvariante. Nur: So richtig Spaß gemacht hat es mir nicht. Die Entscheidung, ob man Gold oder Siegpunkte wertet, gefiel mir nicht besonders und ich kann mich auch an gar nicht groß was erinnern, außer dass ich eine Stadtwertung hinbekommen habe. Ich probier's nochmal, aber erwarte nicht mehr viel. Auf Dauer probiere ich höchstwahscheinlich als nächstes Rondellspiel lieber Navegador, dass mich von Optik und Thema zwar weniger anspricht, aber aus der Feder von Concordia-Genie Mac Gerdts die Lockkarotte hoch hält.


    #Iki

    Hatte ich schon im Iki-Thread drüber geschrieben, wiederhole ich hier nicht. Kurz: Kam gespalten an, mir gefiel es besser als meiner Gruppe, aber überzeugt war keiner von uns. Wanderte also auf den Raus-Stapel, da bin ich resolut. Der Tausch stand schon fest, spontan ergaben sich aber noch zwei Runden mit anderen Spielern. Und siehe da, Iki gefiel mir immer besser. Es ist nach wie vor so, dass ich die Punktewertung recht verwaschen finde, aber es stört mich nicht mehr. Im Gegenteil, es hatte den merkwürdigen Effekt, dass ich wirklich mehr nach "Iki", der Lebensweise spielte, und schaute, was sich dabei halt so entwickelte. Und das machte Spaß, vor allem mitzubekommen, wie seine Handwerker besser wurden und in Rente ihre Boni abspulten. Die Trennung fiel mir damit doch nicht so leicht und der Tausch gegen das Dinosaur Rawr & Write brachte wie obig genannt ja nicht die Offenbarung. Reue kenne ich wiederum keine, im Gegenteil stelle ich immer wieder fest, wie die meisten Spiele nach ihrem Abschied schnell verblassen.


    #Babylonia

    Fast könnte man meinen, es sei ein Kickstarter. Auf Babylonia warte ich nämlich schon seit der Spiel 2021, unter anderem angefeuert von dem Review meines Lieblingsschreibreviewers Space-Biffs, dem ich gerne zustimme: "Babylonia is one of Knizia’s finest". Damals zur Spiel mit Rabatt bei Pegasus bestellt und dreimal verschoben, bis es endlich vor zwei Wochen eintrudelte (leider mit einem kaputten Token, aber nach Anfrage an Pegasus wurde ich an Ludonova verwiesen und die kümmern sich gerade drum). Babylonia ist großartig. Ich treffe mich fast jede Woche mit zwei Freunden und wir haben selten ein Spiel mehr als einmal gezockt. Babylonia zweimal hintereinander. Und in der nächsten Woche nochmal. Dabei habe ich die wenigen Regeln gleich mehrfach vergurkt, einige Kniffe waren für uns ungewohnt. Danach schnurrte es nur so. 25 min zu dritt, gefühlt noch kurzweiliger und gleichzeitig das Spielgefühl eines "großen" Spiels. Für mich ein absolutes Highlight. Schönes Spielmaterial setzt dem die Krone auf. Die schlecht zu erkennenden Flußsymbole auf der an sich wunderschönen Karte wurden auf BGG bemängelt. Ludonova hat den Spielplan nun als Antwort beidseitig bedruckt, die Rückseite ist fast komplett abstrakt. Da hätte ich mir lieber gewünscht, die Symbole halt etwas heller zu machen. Aber man macht es ja nie allen recht. Und ein bisschen unbefriedigend finde ich, dass man nur auf einem Teil der Karte spielt, wenn man zu dritt oder gar zu zweit unterwegs ist. Das ändert aber nichts an meinem Spaß. Plättchen legen, möglichst mit großer Auswirkung, gerne als Kette, überraschend als größerer Siedlerschwarm, aufgewertet durch hart verdiente Sonderfähigkeiten ... das flutscht glatt durch. Bin happy und Babylonia hat seinen festen Platz in meiner Sammlung verdient. Ich rechne fest mit einem in meiner Top 3 für dieses doch noch junge Jahr.


    #TheGoldenAges

    Hier auf dem Marktplatz erspäht (danke, Dufry, hat sich gelohnt!) und das Cover machte mich an. Der Rest der Grafik ist eigen. Nicht unhübsch, aber schräg. Und wer auf die Idee kam, 2mm große Symbole als verkleinerte Version einer Illustration zu verwenden, die im Rest des Spiels eine halbe Karte schmückt ... also soo alt bin ich jetzt nicht, aber das schreit fast nach Lupe. Auch insgesamt griff jeder von uns immer wieder zur Spielhilfe zur Kartenerklärung. Dadurch dass einige Karten im Spiel verdeckt sind, kann da kein Allgemeinerklärer nachschauen und so machte die (gute) Übersicht ihre Runde. Dafür dass während der Erklärung noch zweifelnd einige Augen gerollt wurden, ging es dann für eine erste Partie zügig von der Hand (<2h für ein Zivilisationsspiel zu dritt inklusive Regelerklärung). Klasse! Uns hat es allen Spaß gemacht und die nächste Partie ist bereits eingeplant. Ich habe selten ein Civ-Spiel gesehen, das so reduziert trotzdem das Gefühl von Fortschritt und Wachstum vermittelt. Das trotz reicher Aktionen so zackig von der Hand geht. Die Landkarte wächst, die Wunder und Gebäude machen sich breit und eben waren seine Siedler noch zu Rad unterwegs, nun fliegen sie per Airdrop quer über die Karte. Und zwar maximal drei, sie begrenzen auch bestimmte Aktionen und jede Ära ist schneller vorbei, als einem manchmal lieb ist. Denn wer die zuerst zumacht, bekommt ab da nicht nur immer zwei Gold pro Zug, sondern bestimmt auch aus fünf ausliegenden Karten die Siegbedingung für diese Ära. Das gefällt mir nur begrenzt, ein Teil von mir wünscht sich, alle Optionen in Ruhe auszupressen und seiner blühende Zivilisation dabei bewundernd zuzuschauen. Das mochte ich in Terra Mystica schon nicht so. Trotzdem macht The Golden Ages viel richtig und ich kann das nächste Mal kaum erwarten. Für mich auch ein Pluspunkt: Es kann nur vier Mal pro Spiel angegriffen werden und ja, das merkt man, aber es tut nicht so weh wie in manchen anderen Spielen, wo man durch militärische Dominanz anderer eventuell kaum noch was auf der Karte zu sagen hat. Durch verdiente Ruhmpunkte fühlt sich der Angreifer mehr gut als der Angegriffene schlecht. Gleichzeitig war die Präsenz meiner Mitspieler auf der Karte gut zu spüren, ohne dabei in Catanstraßenblockadensiedlerfrust abzudriften.

    The Golden Ages hat mich so beeindruckt, dass ich auch einen Blick auf die Erweiterung geworfen habe, mit gemischten Gefühlen. Das ist so eine typische Expansion, von der ich genau die Hälfte brauche und die andere (5 Spieler) gar nicht. Und letzteres stört mich dann nicht nur am Preis, sondern konkret auch in der Schachtel, das ist immer im Weg. Lagere ich meistens aus. Aber Freude ist das auch nicht. Naja. 35€ bei Schwerkraft ohnehin in einem Bereich, der für mich uninteressant ist. Damit will ich nicht bashen, ich habe mit Schwerkraft neutrale bis gute Erfahrungen gemacht. Aber wenn einen halt hauptsächlich die ca. 50 Kulturkarten reizen, steht das in keinem gutem Verhältnis zum geforderten Preis. Falls jemand Kulte & Kulturen günstig loswerden möchte, ruhig auch ohne den fünften Spieler, sagt gerne Bescheid.


    Dass wir The Golden Ages zuletzt gespielt haben, hat auch einen symbolischen Charakter. Für etwa 1.5 Jahre habe ich mich quasi jede Woche mit zwei Freunden getroffen, ein Highlight, auf dass ich mich Woche für Woche gefreut habe. Manchmal hat man einfach eine Gruppe, in der alles passt. Mit der man genauso über Herzschmerz wie über Etherfieldlangeweile reden kann. Die am gleichen Tag Zeit haben. Die auf den gleichen Inder und die gleichen Starbucks-Cookies stehen. Die ähnlich lange für ihre Züge brauchen. Die spielerisch ihre Meinung haben, aber auf wirklich fast alles (#suburbiagate), was ich auf den Tisch bringen wollte, mit "Ja cool, lass es uns ausprobieren!" reagieren. Mit denen man sich auf dem Brett in die Haare kriegen und gleichzeitig darüber lachen kann.

    Diese Gruppe löst sich nun zu meinem großen Bedauern auf. Ich ziehe für ein paar Monate nach Japan zu meiner Freundin, ein zweiter verlässt die Stadt und tingelt mit Freundin im Camper um die Welt und der dritte bleibt und richtet sich gerade privat wie beruflich neu aus. Wir bleiben in Kontakt, zum Glück gibt es bei uns eine zweimal jährlich stattfindende Spielehütte, auf die mich bereits sehr freue, auch wenn die nächste erst im September oder so ist. Unser Goldenes Zeitalter ist aber leider zuende, was mich sehr traurig macht. Aber man soll ja bekanntlich aufhören, wenn es am besten ist. Wir haben unseren Abschied jedenfalls mit prima Spielen und leckerem Essen zelebriert und für unsere Ära gemeinsam zur Siegbedingung "Wer am meisten Spaß hatte, gewinnt zusammen" gegriffen.

    Nach zwei Tagen Spielehütte kann ich mit Freude berichten, dass ich die Grenze der letzten 5 Spiele wieder etwas sprengen konnte.


    #ResArcana

    Gut! Hat einfach Spaß gemacht. Bunter Enginerbuilder, im mechanischen wie visuellem Sinne. Genügend Entscheidungen wie Interaktion, die Progression lockt mich. Hab ein Anfängerset gespielt und ohne Drafting, das sollte damit noch besser werden. Lief flott durch und rutschte ebenso flott auf meine lose Wunschliste. Thema gefällt mir auch. Wir hatten die Erweiterung noch verpackt in der Schachtel, aber für mich sieht das so aus, als sei in der Grundbox genügend Abwechslung drin.


    #TaiwanMonsterBrawl

    Ein weitgehend unbekanntes Kleinod (BGG), das ich mir vom Schwager ausgeliehen hatte. Jeder gegen Jeden, wir verkörpern Monster, die sich durch den anderen Kulturkreis alle frisch und reizvoll anhörten, die Illustrationen sind ebenfalls großartig. An diesen Haudraufspielen habe ich selten Interesse, aber ein paar Kniffe lösten meine Bedenken, z.B. dass Angriffe auf das führende Spielermonster bei Erfolg Bonussiegpunkte verteilte. Jedes Monster hat darüber hinaus ein Runenbrett, das z.B. Würfel (oder deren Würfe) aufwerten oder neu rollen ließ. Das war ein kleines Extrapuzzle, denn für jeden Wurf kann man nur eine Zeile oder Spalte aktivieren. Nehme ich also lieber bessere Würfe? Oder verzichte ich auf den Bonus, aktiviere dafür aber die Spalte mit dem Ultimate, um dem anderen Mitspieler eine gratis Zauberkarte reinzudrücken? Oder muss ich reinpowern, um den Verteidiger von seiner Insel zu schubsen? Bei vier Spielern spielte man auch vier Runden, jeder begann eine. In der letzten Runde zeichnete es sich leider ab, dass ein Spieler nicht mehr gewinnen konnte. Mein Lieblingsspiel wird es nicht, schon des Genres wegen. Für eine Klopperei zum Aufwärmen dennoch eine gute Wahl, vor allem wenn man wie ich soviel Freude aus dem Artwork ziehen kann.


    #ConcordiaVenus

    Mag ich und war auch nicht das erste Mal, aber sehr wohl das Debut in der Teamversion. Cool. Mit der von uns etwas zu klein gewählten Karte und zwei Beginnern hat es sich etwas gezogen, vier Stunden, aber so hat es sich keineswegs angefühlt. Dass wir um 3 Uhr nachts damit fertig waren und trotzdem alle die Motivation zum Fertigspielen hatte, spricht für das Spiel. Ich finde Concordia nach wie vor sehr rund. Alleine dass sich das Spiel durch seine Mechanismen von selber resettet (Kartenhand + Waren), ist klasse. Es fühlt sich immer nach Spiel an und nie nach Admin.


    #PaintTheRoses

    Fühlte sich sehr nach Admin an. Plättchen legen und Logikschlüsse auf seinem Papier ankreuzen. Ich hatte beim Kickstarter überlegt und bin froh, nicht zugeschlagen zu haben. Das Spiel ist durchaus solide. Kooperative Deduktion gefällt mir auch. Aber alleine die Tatsache, dass die Aktion nicht nur auf dem Brett stattfindet, sondern man auch seinen Mitspielern auf die kleinen Notizzettel schauen muss, um sinnvollere Tipps zu geben, finde ich recht umständlich und schade, denn was in der Mitte auf dem Spielbrett passiert, ist eigentlich nett, was auch am wertigen KS-Material lag (mit der Ausnahme, dass jedes Plastikplättchen für die Blumen hinten die Werbung des Herstellers platziert bekam, das finde ich vor allem bei diesen Preisen eine unästhetische Frechheit). Insgesamt war mir zuwenig Spiel und zuviel Aufwand drin. Dabei mochte ich, dass man auch dann Hinweise platzieren konnte, wenn man nicht am Zug war, was die Downtime reduziert. Aber für Ko-op Deduktion ist mir das schlankere #ShipwreckArcana deutlich lieber, dass wir ebenfalls gespielt haben und selbst um zwei Uhr nachts noch relaxt runterzocken konnten. Hier habe ich auf weniger Zeit mehr Erfolge und weniger Mühe.

    Der Kopfsspielerin gefiel Paint The Roses dagegen gut, das Abstreichen der Kombinationen entspannte sie. Der Bauchspielerin, der das Spiel gehörte, gefiel es ebenfalls sehr gut, aber nicht mit der Kopfspielerin als Mitspielerin ;)


    #TerraMystica

    Das war schon lange auf meiner Spielwunschliste, weil ich Spiele mit asymmetrischen Rollen allgemein mag, mich an Smallworld satt gespielt habe und TM ein bewährter Klassiker ist. Hat mir gefallen. Durch den kurz gehaltenen Spielzug fühlte es sich flüssig genug an (allgemein fiel mir das bei einigen Spielen auf, die ich in letzer Zeit gespielt habe), auch wenn ich insgesamt den Eindruck hatte, einen schwerfälligen Kreuzer zu manövrieren. Auf eine merkwürdige Weise hat mich das Spiel gestresst. Man kann in jeder Runde einiges falsch machen, vor allem was das Timing betrifft, wann man welche Aktion nimmt. Das gilt für einige andere Workerplacer auch, aber hier fiel es mir ungewöhnlich stark auf. Hab nur eine vage Ahnung wieso, z.B. wenn wir uns in Nachbarszonen um die Gebiete schlugen, aber letztendlich machte das den Braten nicht fett, deswegen kann ich es nicht präzisieren. Die Machtmechanik mit den drei nachgelagerten Pools war für mich neu, interessant. Hab mich mit den Düsterlingen über ein Punkterennen an der Spitze gefreut, aber das eine Mal hat mir erstmal gereicht. Auf einer weiteren Hütte im halben Jahr würde ich es wieder mitspielen. 14 Völker in einer Box finde ich vorbildlich, vor allem wenn ich da an Spirit Island denke, wo ich alle Erweiterungen fast nur wegen der Geister (und in zweiter Linie wegen der Fähigkeitskarten) kaufe mit viel Material, das mich nicht interessiert.


    #SpaceCadets

    Ein wenig wie ein kooperatives Captain Sonar, denn hier wird zusammen ein Raumschiff geflogen und jeder bemannt weitgehend unfähig seine Station, zu der ein Minispiel gehört, in denen Klassikern ein thematischer Anstrich gegeben wurde (z.B. Traktorstrahl = Memory, Sprungantrieb = Kniffel, Torpedos = Polyomino + Schnipsen, Machinenantrieb = Plättchen kombinieren, ...). Mir gefällt sowas, aber da man 4-6 Leute braucht, die Lust auf asymmetrische Rollen samt entsprechender Regelerklärung haben, habe ich Space Cadets noch nie auf den Tisch gebracht und speziell für die Hütte reserviert. Ich halte es kurz: Für einmal spielen war es ein witziges Erlebnis, ich habe mich über die Runde gefreut. Jetzt geht es aber auf den Markt, einmal reicht. Ein paar Momente bleiben in unterhaltsamer Erinnerung, wie die Steuerkatastrophen unseres Navigators oder der Max-Schaden-Torpedotreffer, mit dem unser Waffenoffizier dank Superzielerfassung und perfekten Schnippskünsten die Schilddrohne ausschaltete. Aber so richtig Spiel war es irgendwie nicht.

    Nebenbei verspricht das cartoonige Cover nicht gerade das eher trocken-wissenschaftliche Spielmaterial. Lustig war die Einleitung in die Regeln á la "Willkommen auf dem Schiff, Kadetten, nach ihren akademischen Leistungen sind Sie wahrscheinlich genauso überrascht wie wir, dass sie diese Mission fliegen dürfen." Was den Spielspaß betrifft, lieferte das nächste und in der Idee verwandte Spiel für uns allerdings deutlich besser ab, weil die Stationen amüsanter und interessanter integriert wurden.


    #SpaceshipUnity

    Nicht auf der Hütte gespielt, aber passend zu Space Cadets noch ein Nachtrag aus den Ferien, den ich vergessen hatte. Wie hier bereits beschrieben, habe ich eine gewisse Vorerfahrung mit dieser Art von in der Wohnung inszenierten Weltraumspielen. So war die Hoffnung hoch und die Überraschung für meine Schwester auch. Zu viert inklusive 8-jährigem Neffen gespielt und viel gelacht.

    Hat unsere Erwartungen erfüllt. Für Kinder sind mir im Vorlesetext ein paar zuviele Aliennamen drin, die man nicht so gut lesen kann und die Geschichte etwas sperriger machen als für meinen Geschmack nötig, aber das ist ein winziger Makel, wegen dem ich keinen Punktabzug gäbe. Wir hatten Lust auf weitere Kapitel, haben wegen Weihnachten dann aber vertagt.


    #DiceThrone

    Nachdem ich in Space Cadets die Kniffelstation am interessantesten fand, sprach mich Dice Throne mit dem Versprechen "Thematisches Kniffel in cool" an. Kniffel an sich mag ich gar nicht mehr, aber mit diesem neuen Anstrich samt Kartenaktionen? Reizvoll. Hat abgeliefert, kann ich mir für mich und meine Freundin vorstellen. Schade, dass man so viele Boxen kaufen muss, um mehr Abwechslung zu bekommen. Merkliste. Wir haben übrigens im Team gespielt (Revolverheldin & Samurai vs Vampirin & Himmelsbotin). Auch wenn ich Teamspiele liebe und gelegentlicher Support zwischen den Partnern durch unsere Karten ein schöner Pluspunkt ist, taugt das Spiel aus meiner Warte nicht für 2vs2 oder sogar mehr. Man kommt viel zu selten dran und manche Mechaniken werden dadurch quasi ausgehebelt. Ich wurde beispielweise kein einziges Mal angegriffen und je nach Held kommt dann manches nicht gut ins Spiel, z.B. der Blutmarker der Vampirin. Und wenn man nur ca. 4 Mal drankommt, lohnen sich auch die meisten Upgrades nicht. Downtime war dazu zu hoch. Das möchte ich dem Spiel alles nicht ankreiden, denn zu zweit sehe ich, dass es abliefert. Ich kreide sowas allerdings sehr wohl dem Verlag an, der es als Teamspiel bewirbt. Wir waren uns jedenfalls einig, dass es dafür nicht gedacht bzw. designt ist.


    #TopTen

    Partyspiele gehören für mich in die Kategorie "spiele ich ab und zu mal mit, wenn es mit der Runde passt", dafür extra treffen würde ich mich also nicht. Ich hatte trotzdem jede Menge Spaß. Die Vorgaben wie "Singe Hakuna Matana von tief (0) bis hoch (10)", "Um Zenmeister im Tempel zu werden, musst du eine Abschlussprüfung machen von lächerlich leicht (0) bis unschaffbar (10)" regten zuverlässig die Kreativität aller Mitspieler an, die sich in verbalen wie ausgespielten Ausdrücken zeigen durfte, bevor der Käpten sie schwitzend in eine Reihenfolge brachte. Dass sich von den knapp 20 Spielern der Hütte gleich an zwei Abenden genug Mitspieler für je eine Neunerrunde traf, spricht dafür, dass Top Ten viel für uns richtig macht. Mit mehreren ist es schwieriger als mit wenigen und in knapp 20 Runden hatten wir nur ein oder zwei Mal alles richtig. Mir ist das gleich. Für mich zählt das Gelächter und der Ratespaß, den ich still auch dann habe, wenn ich nicht der nach Regeln ratende Käptn bin. Ich kaufe mir keine Partyspiele, habe es mir aber tatsächlich ausgeliehen, weil bei mir demnächst ein Running Dinner ansteht. Empfehlung.


    #ÜberdieEntstehungDerArten

    Ein Ressourcenwandler, um neue Plättchen in Nachbarschaft ins Spiel zu bringen. Durch nett illustriertes Material sowie die durch den Spielplan segelnde Beagle aber nicht so trocken, wie die Einleitung klingt. Litt in unserem Spiel an einer überforderten Mitspielerin, was der Spieldauer nicht gut tat. Umgehauen hat es mich auch so nicht. Mich stört unter anderem, dass man immer mal wieder seine Ressourcen zählen muss, um neue Arten zu entdecken, was den Fluss ausbremst. An sich ist das Spiel nämlich sonst zügig. Auf der positiven Seite gibt es dafür praktisch keine Token, was für mich erstmal immer ein Plus ist. Mit dem Sweet Spot bei 2-3 Spielern sowie einem Thema, was meine Freundin anspricht, gehe ich davon aus, dass es erstmal weiter auf dem Tisch landet und sich dann weiter zeigen wird, wie es auf Dauer hält. Denn die von uns noch nicht gespielte Fortgeschrittenenvariante bringt neue Aspekte rein, die ich noch nicht beurteilen kann, aber auf den ersten Blick interessant wirken. Behalte ich und spiele es demnächst weiter.


    #DuneImperium

    Für mich ein "Euro-Klong-im-All", mit dem vergleichbaren Deckbuilding (samt Faktionen), auch wenn der charakterische Mechanismus der Klongwürfel fehlt und den Vergleich damit ad absurdum führt. Ich musste trotzdem oft an Klong denken. Hat mir sehr gut gefallen. Nach hinten raus wird es fast explosiv bei gleichzeitiger enger Siegpunktnachbarschaft, das war spannend. Die unterschiedlich starken Intrigenkarten sind mir dafür einen Tick zu glückslastig und haben bei uns recht viel entschieden, in diesem Fall klar zu meinen Gunsten. Da sehe ich durchaus Frustpotential. Dennoch wurde ich nicht enttäuscht, was ich von den vielen Medien einer meiner Lieblings-IPs - ich habe hier ein von meiner Kindheitsbibliothek aussortiertes Dune-Buch im Regal stehen, das älter ist als ich - leider oft nicht sagen kann. Der Grafikstil entspricht zudem den, den ich mir von Terraforming Mars (das ich zugunsten von Dune auf der Hütte übersprungen hab, spiele ich weniger gerne) gewünscht hätte. So trocken (haha) das Brett wirkt, hier greift visuell wie mechanisch einiges positiv zusammen. Dune Imperium brauche ich nicht im Regal, aber auch hier, gerne wieder in ein paar Monaten.


    Ich habe mit Absicht fast nur neue Spiele auf der Hütte gespielt. #PaperDungeons hat sich als Füller eingeschlichen, das geht zwischendurch für mich immer gut. Shipwreck Arcana hatte ich schon genannt. Und #Aargh!Tect hat uns auch spät nachts noch vom Sofa gerissen, das Spiel bleibt für mich ein Knaller, alleine wegen des enormen Aufforderungscharakters der aufblasbaren Keulen.


    Es war ein Fest, viel zu schnell vorüber, aber wenn man sich den Mangel an Schlaf zusammen mit dem Überschuss an Süßigkeiten ansieht, ist der limitierte Zeitraum auf das Wochenende vermutlich eine gute Idee ;)

    Ich hatte das Glück, dass meine Schwester samt Schwager mich nach Weihnachten für einen kompletten Spieletag besucht haben. Das zusammen mit verschiedenen Spielerunden während der Weihnachtsferien haben mir einen ganzen Schwung neuer Spielerfahrungen beschert.


    #Cascadia

    Vom 8-jährigen Enkel über uns Zockerkinder bis zur 70-jährigen Mama hatten wir in beliebiger Besetzung alle Spaß. Flott gezockt, wenig Regeln, genug Variabilität, schönes Material, netter Aufbau seiner Landschaft. Aus meiner Sicht zurecht prämiert und ein neuer Klassiker. Einfach richtig gut.


    #Glow

    Unglaublich schön. Und leider auch seichter als erhofft. Wir waren nicht sicher, ob wir die Lichtungen richtig gespielt hatten, also ob man eine Tatze beim Betreten braucht oder nur dann, wenn man dort rasten will. So oder so plätscherte es dahin. Ich behalte es für meine Wenigspielerrunden, ich möchte es wirklich mögen und werde auf jeden Fall noch verschiedene Startcharaktere ausprobieren. Aber überzeugt bin ich aktuell nicht.


    #TheMagnificent

    Tolles Thema. Kommt halt null rüber, brr. Das toll illustrierte Cover (samt weniger toll fettem Pegasuslogo) verspricht mir um Längen mehr, als die Optik im Spiel halten kann. Trotzdem finde ich das Grafikdesign inklusive Ikonografie gelungen. Und davon ganz abgesehen hat es uns einfach Spaß gemacht. Es gibt viel zu tun und auch wenn es nicht einfach zu durchblicken war, blieb uns ein zufriedenes Spielgefühl und der Wunsch, es demnächst wieder auf den Tisch zu bringen. Loben möchte ich außerdem das Inlay, das die Polyominos spielbereit auftischt. Dieses Spiel wird aus meiner Sicht zu unrecht verramscht.


    #StringRailway

    Als jemand, der seine Spielesammlung lieber klein hält und sich oft fragt, welche Regalberechtigung jede Box hat, freue ich mich immer, wenn Designs in ihrer Einzigartigkeit ausbrechen. Hier wird nur mit Schnüren und Bahnhofsplättchen hantiert. Schnüre für die Spielumrandung, den Berg, den Fluss. Schnüre in den Spielerfarben für die Eisenbahnlinien. Und dazwischen die von uns platzierten Bahnhöfe. Aufgrund eines Regelfehlers noch keine Wertung, aber ich sehe hier einen Absacker in kleiner Schachtel, der es bestimmt noch häufiger auf den Tisch schafft.


    #BurgenvonBurgund

    Die Bildungslücke des Klassikers behoben. Gut gefiel uns die kurze Downtime und das variable Dice Placement. Aber stellenweise war es schon frustrierend, z.B. wenn man eine Mine möchte und sie das komplette Spiel lang immer jemand anders wegschnappt, weil man mit den Schiffen zu spät angefangen hat. Wir waren uns einig, dass das Spiel gut ist, aber hatten verglichen mit den Spaßmomenten auch viele weniger schöne. In der zweiten Runde mit meinen Freunden lief es runder, mir ist natürlich auch klar, dass man über verschiedene Wege und mit mehr Spielerfahrung einiges kompensieren kann. Trotzdem verstehe ich nicht, wie man soviel Geld in die Neuauflage auf Gamefound ausgeben möchte. Für mich bleibt es Verkaufskandidat. Das liegt auch am nächsten Spiel.


    #Seeland

    Heute absichtlich im direkten Vergleich mit BuBu gespielt, weil man sich in beiden Spielen um mäßig ansehnliche Hexagons rangelt ;) Hat Spaß gemacht. Es war kürzer, interaktiver und flotter (sowohl im Spiel als auch beim Aufbau) als der Feldvertreter. Dabei ist die Interaktivität in Bubu durchaus da, ich muss schon gut hinschauen, was die anderen machen, wenn ich es gut spielen möchte. Aber letzlich werkele ich vor allem auf meinem Tableau, während in Seeland das gemeinsam bebaute Land ein gemeinsameres Spielgefühl erzeugt. Kramer hat hier ein schlankes Design mit wenig Regeln entworfen, das zu Unrecht für unter 10€ auf dem Zweitmarkt geworfen wird. Wir lieben Expertenspiele und wir lieben Multiplayer Solitaire, haben uns aber auf die Spielzeit gesehen hier besser unterhalten gefühlt als in BuBu. Von mir eine Empfehlung. Auch sehr gut zu zweit, dann nochmal strategischer. Bleibt.


    #RomeoundJulia

    Ein Spiel für zwei mit stiller Kommunikation. Mag ich an sich sehr gerne. Aber so richtig kam kein Spaß auf. Mein Schwager hat es nicht ausstehen können, was natürlich der Spielfreude nicht gerade zuträglich war. Mit den Regeln haben wir uns auch etwas schwer getan, obwohl das Spiel eigentlich simpel ist. Kriegt eine weitere Chance. Das Material ist schön, die Magnetbox entfaltet sich zur Spielfläche und die Holztokens machen einen wertigen Eindruck. Aber ob hier genügend Spiel für uns drin ist, stelle ich aktuell zumindest mal in Frage.


    #Libertalia

    Nachdem ich Wingspan auf unleidenschaftliche Weise als nett eingestuft habe, war ich hier über das zackige Hauen und Stechen von Stonemaier überrascht. Nicht meine Art von Spiel, aber die Ideen (entgegenlaufende Reihenfolge von Tag- und Nachtfertigkeit, modulares und sich über die Runden entwickelndes Charakterdeck) gefallen mir und fühlten sich frisch an. Dadurch dass sich direkte Angriffe vor allem auf die vorne liegende Spieler fokussieren sowie die Spieldauer im Rahmen eines Absackers liegt, ließen sich die Gemeinheiten in lustiger Atmosphäre gut wegstecken. Brauche ich nicht, bekommt als Designleistung aber definitiv meinen Daumen nach oben.


    #GuildofMerchantExplorers

    War bereits auf meiner Kaufliste und die Probepartie hat diesen Eindruck bestätigt. Schon etwas fummelig. Aber ich liebe Flip/Draw & Writes. Die Fähigkeiten machen Spaß. Und selbst das von mir ungeliebte Push-your-Luck hält sich hier in Grenzen. Schade, dass es für so wenig Spielmaterial so eine große Box samt stolzem Preis braucht. Trotzdem auf der Wunschliste, ich warte auf Second Hand.


    #AeonTrespassOdyssey

    Steht bei mir noch eingepackt herum und ich frage mich jeden Tag, ob ich es behalten soll. Nachdem ich in den letzten Jahren immer wieder lernen musste, dass ich mir mit Kampagnenspielen Hoffnungen eingekauft habe, die in meinem Alltag so nicht erreicht werden können, werde ich mich in den nächsten Tagen von Middara (immerhin durchgespielt), Sheol, burncycle und Stars of Akarios (dabei ist es gut!) trennen. Ich seh einfach nicht, wie ich das in den nächsten 1-2 Jahren spiele. ATO gefällt mir nach dieser Proberunde bei Freunden - Tutorialkampf und ein Ausblick in den Part danach - sehr gut. Vieles spricht mich an. Die Kampfmechanik, das Thema, die Illustrationen, ... aber werde ich es wirklich spielen können? Und wenn ja, reicht dann nicht eigentlich die Version der Freunde, die es mir danach bestimmt weiterverkaufen? Noch fällt es mir schwer, mich davon zu trennen, bei Stars of Akarios ebenfalls, zumal ich da auch die Minis alle angemalt habe, was die Bindung verstärkt. Aber wenn sie nur im Regal herumstehen, werde ich mit diesen Kloppern auch nicht happy, im Gegenteil. Und der Platzverbrauch ist beträchtlich.


    #UnlockLegendaryAdventures

    Der Diamantenraub hat sich anders entwickelt als erwartet, für meinen Geschmack kam die Wendung zu früh. Durchschnittliches Abenteuer. Robin Hood hingegen hat uns sehr gut gefallen. Den Sherlock-Fall hebe ich für meine Freundin auf, da sie Fan ist.


    #CrashingCeta

    Ein kooperatives Roll & Write, das ich mir Anfang Dezember ausgedacht hatte. Die drei Akte (Notlandung --> Ressourcensammlung --> Neustart) durchzuspielen war ganz nett, aber es hat nicht genug Spaß gemacht, um es weiterzuentwickeln. Kommt in die Akte von Spielen, über die ich mich gefreut und sie dann abgehakt habe. Das Foto vom ausgedruckt grauen Spiel gab nicht viel her, deswegen einfach ein Screenshot der drei Akte als Zusammenfassung.


    #OtterStrike

    Arbeitstitel für mein neues, eigenes Ko-op Kartenspiel. In zwei Runden getestet - meine Schwester nimmt zum Glück kein Blatt vor den Mund, wenn es keinen Spaß macht - und die Grundidee läuft wie erhofft. Nach mehreren Iterationen sieht es vielversprechend aus und kommt nächstes Wochenende auf die Spielehütte, um es mit mehr Freunden und vor allem auch Unbekannten zu testen. Dank viel Spielzeit mit neuen Menschen rechne ich damit, dass bald nochmal ein "Die letzten 5 Spiele, die aber dann viel mehr als 5 sind"-Beitrag hier reinschneit.


    \\ Edit

    Ah, ausnahmsweise hab ich sogar einige Fotos gemacht. Hab den Beitrag damit aufgehübscht, da ich mir auch von euch gerne Spielefotos anschaue :)

    Hab ich gemacht und in den Thread von Yukon Airways geschrieben :)

    Meine letzten erwähnenswerten 5 der letzten Monate:


    #Concordia

    Oft von gehört, aber - passend zum obigen Beitrag - grafisch zu langweilig, das hat bei mir einen schweren Stand. Nicht jedes gute Spiel braucht eine gute Grafik, aber bei Spielen halte ich es wie bei der Partnerwahl: "Schönheit zieht an, Charakter bleibt". Und sowohl bei Spielen als auch Menschen gibt es ja genügend zu entdecken ;) Jedenfalls habe ich mir Concordia dann aus Neugier doch geholt und finde es aus Spieldesignsicht fantastisch! Super schlanke Regeln, Aktionen bei denen gelegentlich auch seine Mitspieler profitieren, kein hartes Blockieren von Wegen / Orten (das vermiest mir bei Catan potentiell ein ganzes Spiel). Meine Partnerin liebt es auch und so haben wir jetzt die meisten Erweiterungen dazu geholt, auf die ich mich schon freue, insbesondere auf die asymmetrischen Fähigkeiten und das Teamspiel. Das Thema der Expansion auf der antiken Landkarte holt mich weniger ab und Ressourcentausch finde ich auch langweilig. Aber Concordia hat mich trotzdem beeindruckt.

    Bleibt.


    #YukonAirways

    Das hab ich tatsächlich wegen der Optik geholt, unter anderem der tollen Farbpalette. Es ist eine Augenweide. Und dahinter steckt auch ein richtig schönes Spiel. Hier wurde thematisch und mit viel Herz designt, das erreicht micht voll. Bisher hatte ich kein Pick-up-and-Deliver in meiner Sammlung und war auch skeptisch, ob mich das interessiert. Tut es. In jedem Zug habe ich das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Das fühlt sich richtig befriedigend an. Spielt sich dazu relativ flott. Ich bin nicht sicher, ob ich auf Dauer nicht doch ähnliche Upgrades nähme und es damit etwas repetitiv wird. Deswegen, und weil ich gerne miteinander spiele, habe ich mir eine kooperative Variante ausgedacht. Sie bringt zwar weniger Spannung mit, weil man sich nicht mehr gegenseitig die Passagiere wegschnappt, dafür spricht man sich mehr ab. Ähnlich wie in #OrleansInvasion (love it!) bekommt jeder ein individuelles Ziel, zusätzlich zum Gruppenziel. Außerdem kriegt jeder eine kleine Sonderfertigkeit. Mit dieser Asymmetrie denke ich, dass wir das Spiel noch oft auf neue Weise entdecken werden. So oder so ist es mir ans Herz gewachsen und hat sicher über Jahre hinweg einen Platz bei mir.

    Bleibt.


    #RollCamera

    Litt in der Runde leider an einem wirklich dämlichen Fehler meinerseits, ich hatte das Ressourcenrad komplett falsch abgelesen und statt mit Werten um die 10 starteten wir mir 3-4. Damit war ein drohendes Mangelgefühl omnipräsent und brachte unseren Film nach 2/3 - das wir überhaupt soweit gekommen sind! - zu einem quietschenden Halt. So hat es nicht viel Spaß gemacht, nicht verwunderlich. Denn das Spiel ist auf eine lockere Runde ausgelegt, die auch mit ihren Rollen spielt. Mechanisch halte ich es für eher mau, passt aber für Wenigspieler und bin damit durchaus zufrieden für manche meiner Runden. Viele Texte sind richtig lustig und wir mussten öfter lachen, als unser Superstart seine Applausfähigkeit einforderte. Aber wer es rein mechanisch betrachtet wird damit aus meiner Sicht nicht glücklich. Wir probieren es weiter, ich sehe das Potential. Die Erweiterung brauche ich nicht.

    Bleibt bis auf Weiteres.


    #PaperDungeons

    Roll & Writes sind bei mir immer willkommen. Solo ausprobiert, um die Regeln zu lernen. Und direkt drei Runden gespielt, obwohl ich das gar nicht vor hatte. Die R & Ws mit komplizierter aussehenden Spielplänen fühlen sich (im Gegensatz zu z.B. Kartograph) für mich öfters schnell so an, als hätte man sie etwas durchgespielt, weil man ähnliche Dinge tut. Das habe ich Paper Dungeons auch erst vorgeworfen, aber mittlerweile etwas aufgeweicht. Stimmt sicherlich im Rahmen. Trotzdem hat mir bisher jede Runde Spaß gemacht, mehr als ich erwartet habe.

    Bleibt.


    #AtlantisRising

    Push your Luck mag ich selten. Ressourcen wandeln wie gesagt auch nicht so sehr. Trotzdem macht AR einiges richtig: Unterschiedliche Spielcharaktere - Asymmetrie erwähne ich hier zum dritten Mal, offensichtlich hat mich spätestens Spirit Island mit den unterschiedlichen Geistern damit angefixt, weil es das Spielgefühl jedes Mal verändert - finde ich nicht nur interessant, sondern man freut sich auch, wenn man damit seine Mitspieler retten kann. Die parallele Einsetzphase erlaubt auch mit 4 und sogar 5 Spielern noch ein verhältnismäßig zügiges Spiel. Und als solches sehe ich auch den Mehrwert. Dazu erhöhen die variablen Module den Wiederspielwert. Auf dem Papier ist also einiges gut. Trotzdem reizt mich die Mechanik nicht, das Würfeln zum Bestimmen des Erfolges bei der Ressourcensammlung zum Beispiel. Zweimal gespielt, einmal nicht so recht gewertet, weil wir mit neuen Mitspielern gespielt haben und die Chemie nicht so passte. Die zweite Runde mit guten Freunden und wir haben es in der letzten Runde gewonnen. Das war ein toll dramatischer Moment, der das Spiel für mich abgerundet hat und eine gute Erinnerung hinterließ, besser hätte es nicht ausgehen können! Unterm Strich finde ich das Spiel gelungen, aber hab für meine Runden lieber anderes in der Auswahl.

    Bleibt nicht, bringe es aber weiter auf den Tisch, bis es jemand kauft.


    Da fällt mir auf, dass ich einiges mehr gespielt habe, unter anderem so große Klopper wie Etherfield (weg damit), burncycle (wird verkauft) und Stars of Akarios (bisher spaßig!). Aber ich merke doch, dass mir die obigen, die einen Bruchteil gekostet haben, teilweise mehr bzw. länger Freude bringen und auch länger bleiben werden. Ich bin bei KS damit nochmal vorsichtiger geworden und alles über 100€ wird extra kritisch geprüft. Stattdessen werde ich mir vermehrt auch ältere Klassiker ansehen. Burgen von Burgund habe ich mir neulich geholt und es sieht trotz kleinteiliger Extrabeschreibungen von Klostern und Gebäuden vielversprechend aus.


    Für die neuen Gesichter im Regal habe ich einiges verkauft. Ich versuche, für jedes neue Spiel ein altes abzugeben oder zumindest nochmal die Frage zu stellen, ob mir die aktuellen in der Sammlung wirklich alle Spaß machen. Unter anderem sind Dungeon Fighter, Burgle Bros 2, Remember Our Trip, Switch & Signal und Menara gegangen. Alles gute Spiele! Aber ich habe andere, die ich mittlerweile besser finde. Als nächstes fliegen Santorini, La Boca, Fake Artist, Looney Quest und Ravens of Thri Sahashri. Haben ihren Dienst gut getan! :)