Alles anzeigenDank des herbstlichen Wetters und meines Geburtstags kamen erneut fünf neue Spieleindrücke zusammen:
Letztes Wochenende berichtete ich im Wochenthread bereits kurz von unserem epischen Spieletag mit Nachbarn: Wir brachten als Gastgeschenk #ZombieTeenzEvolution mit und konnten es bei der Gelegenheit gleich einmal mitspielen. Davon wurden wir sehr positiv überrascht. Wir hatten ja bereits viel Gutes gehört und es als kooperatives Familienspiel für Kinder ab 8 Jahren schon mehrfach empfohlen und immer gutes Feedback bekommen. Da gibt es so viele Familien, deren Kinder nach epischen Verlusten in Risiko oder Monopoly einfach mal weniger Gerangel am Spieletisch wünschen und nicht schon nach der halben Partie nur noch zusehen wollen, wer am Ende das Rennen macht. Bei diesem Spiel war erwartungsgemäß weniger Stress am Tisch und dennoch jede Menge Spannung und das Reinkommen in das Gefühl, dass die Regeln auch Spaß machen und es toll ist, wenn nach den ersten Partien weitere Regeln hinzukommen und sich was verändert. Ich glaube, Legacy ist für Wenigspieler echt aufregend. Da bleibt das Spiel frisch ohne extra eine Erweiterung zu benötigen. Und wenn jahrelang kaum gespielt wurde, wollen die ca. 25-30 Partien auch erstmal absolviert werden. Hätte ich selbst Kinder im entsprechende Alter, würde ich das auch gerne mitspielen. 7.5 Punkte für mich, 8.5 Punkte für die Familie.
(Ohne Foto - ich wollte mich bei Nachbarn nicht noch mehr als Nerd outen, indem ich da noch Fotos vom Spiel mache... Außerdem hieß es ja nach jeder Partie entweder direkt "nochmal" oder es wurde sogleich ein neues Spiel ausgewählt)
Die nächsten 4 sind alle heiß erwartete Neuheiten, 3 mal von der Messe und einmal als mein persönliches Geburtstagsgeschenk:
Die erste Messeneuheit ist auch sehr gut für Familien geeignet und werde ich als Gateway Spiel sicher noch mal nutzen, macht uns zu zweit aber auch als entspannter Absacker/Feierabendspiel viel Freude: #AufDenWegenVonDarwin hatten wir bereits auf der Spiel in Essen kurz getestet und es macht das, was es will, sehr elegant und stilvoll: Es handelt sich um ein Familienspiel in der Welt von Charles Darwin, in dem wir die verschiedenen Kontinente bereisen und neue Spezien entdecken wie das Rote Riesenkänguruh in Australien oder das Weißkehl-Faultier in Amerika oder die Termite in Afrika. Wir reisen zu Schiff mit der Beagle um ein 3x3 Raster mit Plättchen, von denen wir immer eines aus der Reihe/Spalte wählen können, wo das Schiff vor Anker liegt und dann die 1-3 Felder das Schiff voranziehen je nach dem Platz des genommenen Plättchens (1., 2. oder 3.). Die Plättchen legen wir in unserer eigenes 4x4 Raster. Wenn wir Spalten (Alle Tierarten eines Kontinents) voll machen oder Reihen (Tierarten z.B. Insekten aus jedem Kontinent) gibt es ein Bonusplättchen mit 5 Punkten (alle werten gleich, aber versch. Fotos drauf). Die Würze bringen dazu noch Spielende-Punkte-Plättchen (Kapitel), die wir dann erhalten, wenn wir Tiere übereinander stapeln (z.B. noch ein Insekt aus Afrika) und die uns extra Bedingungen für Punkte am Spielende geben. Vorbilder bringen dazu sofortige Vorteile. Am Spielende gibt es noch weitere Punkte für Siegel, wenn wir dazu den Koffer als Multiplikator haben. Rundum gelungenes kurzweiliges Set-Collection-Drafting-Spiel, dass sicher mit mehr Spielern nicht schlechter wird (immer 12 Plättchen pro Spieler kommen zu den 9 ausliegenden dazu). 7.5 Punkte
Dann habe ich mal wieder Glück gehabt mit der Auswahl meiner wenigen Solo-Titel: Die Sammlung soll klein, aber fein bleiben, da ich nicht so oft dazu komme. Es fehlte im Grunde noch ein Titel mit viel Würfelwürfen. Deshalb und wegen meiner Begeisterung für Too many Bones wurde es #20strong. Eine starke Reihe hat Frosted hier lokalisiert. Bislang konnte ich nur die Sentinels testen, aber die anderen beiden Sets (Too many Bones und Hoplomachus) kommen sicher auch bald zum Einsatz. In Sentinels kämpfen wir mit geschickten Würfeleinsatz durch eins der drei Decks an Gegnerkarten, bevor wir uns dem finalen Endgegner-Boss stellen. Manche Gegner und der Boss erst recht bringen weitere Gegner ins Spiel, so dass wir immer klug entscheiden müssen, wem wir uns als nächstes stellen. Manche Gegner blockieren bestimmte Würfelfarben, wobei die Würfelfarben grundsätzlich unterschiedlich sind (Anzahl der Treffer-Seiten, Anzahl der zur Verfügung stehenden Würfel der Farbe). Die Gegner bringen aber auch meist einmalige, selten bleibende Effekte für das weitere Spiel. Und ganz wichtig: wir müssen im Auge behalten, mit wie vielen Würfeln wir in welchen Kampf ziehen, denn wir können immer nur eine bestimmte Anzahl an Würfeln wieder auffrischen (zurückholen nach dem Einsatz). Wie unsere Startbedingungen sind, bestimmt eine von 2 zu Beginn gewählten Anführerkarten, die wir zum Aufbau auswählen. Tolles Spiel, sehr spannend, etwas Glück gehört auch dazu. 8 Punkte mit Luft nach oben.
Ein Highlight der letzten fünf: Ich gebe zu, ich mag es auch mal sehr tight und habe kein Problem damit, aus wenigen Zügen das Beste rauszuholen. Denn bei #DieweisseBurg macht mir die Begrenzung des Spiels auf nur 9 Züge in drei Runden nix aus. Wichtig ist hier, die Aktionen (ausgewählt über die Würfelfarben/augen) so zu planen, dass sich auch mal Kettenzüge ergeben und eins zum anderen führt. Noch habe ich keine beste Gewinnstrategie ausmachen können. Der Einsatz der Gärtner, Krieger und Höflinge bringt jeweils Vorteile, schaltet zudem etwas auf dem eigenen Tableau frei und lässt uns bei Auswahl der Aktionen dort, die eine 6 benötigen, umso mehr abräumen. Toll ist der Mechanismus, der uns bei Einsatz einer höheren Würfelzahl als benötigt mit Geld versorgt, mit dem wir dann Würfelaugen manipulieren können bei anderer Gelegenheit. Wunderhübsch sind die Brücken, von denen wir die Würfel wählen (linke oder rechte Seite, Würfel aus der Mitte rücken dann nach). Darüber hinaus gibt es durch die durch den Aufstieg der Höflinge gewonnenen Karten viel Abwechslung im Spiel und Varianz von Spiel zu Spiel sollte damit auch garantiert sein. Großartige 8.5 Punkte
Nicht zuletzt noch ein Highlight: ich bekam zum Geburtstag wieder mal einen Umschlag (Ankündigung, dass irgendwann auch die Isofarianische Guarde bei uns einziehen wird). Für ein Spiel für den Geburtstagsnachmittag beschenkte ich mich deshalb kurzfristig selbst und habe es nicht bereut: Es klang nach einem Cascadia für Vielspieler und das mit einem Backbuilding-Mechanismus, in dem wir unsere Ressourcen aus dem Beutel ziehen: #LifeOfTheAmazonia gefällt mir persönlich um Längen besser als das hoch gelobte Familienspiel, das ich aber auch zunehmend schätze. Das Backbuilding ist toll umgesetzt. Ich ziehe immer 5 Token, kaufe mit dem aus dem Beutel gezogenen Geld für spätere Runden mehr Wasser, Blätter, Früchte und mehr Geld. Mit dem Wasser kann ich Wasserpflanzen auf meinem Dschungel ansiedeln oder Insektenkarten für kurzfristige Effekte holen oder Szeneriekarten für Siegbedingungen am Ende des Spiels, mit Blättern Bäume pflanzen oder auch meine Auslage durch neue Gebietsteile erweitern, um Platz für neue Tiere zu schaffen. Die Tiere locke ich vor allem mit Früchten, aber auch Wasser und Blattwerk. Dazu gibt es den Wasserfall, auf dem wir voranschreiten, wenn wir unseren Dschungel erweitern oder mehr Pflanzen ansiedeln. Alle Tiere (acht Arten mit versch. Anzahl zur Wahl) bringen unterschiedliche Voraussetzungen und Punkte (gibt für spätere Partien noch alternative Varianten - vier pro Tier). Zu Beginn gibt es zudem ein besonderes Tier aus zweien zur Wahl für jeden, das uns Bedingungen zur Ansiedlung und danach einen Vorteil im Spiel bringt (z.B. weniger Kosten oder mehr Samen, wenn wir welche erhalten). Die Samen bekommen wir als Bonus auf dem Wasserfall oder für ein Insekt und sind ein Joker für andere Ressourcen. Wir müssen jede Runde alle gezogenen Token aus dem Beutel ausgeben bis auf eine, die wir für die nächste Runde aufsparen dürfen (lässt sich noch steigern). Fazit: Abwechslungsreiches Kennerspiel in wunderhübscher Szenerie. Ich habe für viel Geld die Holz-Ressourcen und Basiskomponenten extra gekauft, was ich auch empfehlen würde, denn die Qualität der Pappe ist sehr dünn geraten, was mein einziger Kritikpunkt am Spiel ist. Deshalb einen halben Punkt Abzug in der B-Note und nur 8.5 Punkte für das ansonsten exzellente Spiel.
Danke für deine Einschätzung zu #LifeOfTheAmazonia! Da schleiche ich auch schon länger drum herum und habe es mir jetzt auch zum 1/2 Geburtstag, oder nachträgl. zu Halloween bzw verfrüht zum Nikolaus „geschenkt“ 🤪