#Exit – #SchattenüberMittelerde
1. Mein
allererstes EXIT-Erlebnis oder wie ich mit einer lieben Freundin
Stunden verplemperte
Schon seit einiger Zeit lauerte der
Schatten in der geheimnisvollen Schachtel mit dem RING auf dem
Spieleberg. Alleine hatte ich mich der Herausforderung nicht stellen
mögen, aus der Befürchtung heraus, kläglich zu versagen und unter
zu gehen, da ich keine Vorerfahrung mit dieser Art Spiele hatte. Kein
UNDO, keine Escape, QuizScape, kein Unlock hatte jemals seine
Schachtel vor mir geöffnet.
Doch nun, mit einer kaum
spielenden Tolkien-Veteranin zusammen, sollte es endlich
geschehen.
In unserem Kurzurlaub hatten wir uns abends geeinigt,
nicht mehr vor die Tür unserer Ferienwohnung zu gehen, stattdessen
mit Käsebrot vorlieb zu nehmen und uns die mitgebrachte Flasche
halbtrockenen Bacchus’ schmecken zu lassen.
Dazu sollte der
Schatten-Schachtel Geheimnis gelüftet werden. Schon das Bereitlegen
der zusätzlichen Spielmaterialien stellte uns vor einige
Herausforderungen. Wer hat schon noch einen Bleistift im Urlaub
dabei? Schließlich war alles um das Lagerfeuer bereit gelegt und die
Geschichte nahm ihren Lauf.
Ich weiß nicht mehr, wie oft wir,
ratlos oder später einfach ungeduldig, Gandalf zu Hilfe riefen und
wie viele Zahlenkombis wir tatsächlich ermittelten, doch nach
gefühlt 5 Stunden konnte ich nachfühlen, wie sich die Gefährten
vor dem Tor von Moria gefühlt hatten: die Lösung vor Augen, ja auf
der Zunge und trotzdem: kein Weiterkommen. Fazit: Wenn es auf
uns angekommen wäre, dass der RING den Schicksalsberg erreicht,
hätte nie jemand je von dieser Geschichte gehört, geschweige denn
wären millionenschwere Lizenzen verkauft worden. Nun hoffe ich
einmal, dass hier wenigstens das AutorInnen-Duo profitiert hat.
Wir sind zumindest um eine wichtige Erfahrung reicher:
Halbtrockener
Bacchus kann durchaus munden.
2.
#NebelüberCarcassonne
Wie kann hierbei irgendjemand auch
nur den ersten Level überstehen? Zweihändig habe ich mir 2 Versuche
gegeben, aber bin in beiden weit vor dem Erreichen der 50 Punkte an
den Geistern gescheitert. So ein Spielerlebnis stößt mich ab: ich
kann nicht annähernd einmal sehen, wie bei diesem Geisterregen eine
ansehnliche Punktemenge erreicht werden soll. Geht wieder zurück in
die Bibliothek. Sollen sich andere die geistigen Zähne daran
ausbeißen. Mir wird hier zuwenig Belohnendes geboten.
3. #TokaidoDuo
Welch
fitzeliges, fast unansehnliches Spielmaterial, dachte ich beim
Auspacken. Gleiche fielen ein paar von den Pappmarkern auf den Boden
und mussten mühsam wieder gefunden werden.
Dann die Anleitung:
soll wohl den Anschein von Tuscheschrift geben, macht das Lesen aber
nicht einfacher und auch die Größe oder vielmehr Kleine der Schrift
ist nicht gerade familientauglich, was die Schachtel verspricht. Dass
nur zwei Spieler:innen teilnehmen können ist eine Beschränkung, die
in mancher Familie, die sich auf die Beschriftung verlässt, zur
Irritation führen könnte.
Jede Partei zieht
mit drei verschiedenen Spielfiguren aus Holz, für die jeweils eigene
Regeln gelten, würfelgesteuert über das kleine gemeinsame
Spielfeld. In drei individuellen Spielübersichten pro Spieler:in
werden die Fortschritte der Spielfiguren: Händler:in, Pilger:in und
Künstler:in festgehalten. Es gilt mehrere Siegbedingungen zu
verfolgen, und damit dem Gegenüber keinen Durchmarsch einer
Gewinnstrategie zu erlauben.
Nach dem Erkunden der Regeln und
dem zweihändigen Spielen entwickelte sich dieses Spiel zu einem
schnell verstandenem (was die Spielzüge betrifft), aber durch die
Würfel sehr variantenreichen Ablauf bietenden, flotten Genuss.
Gefällt mir gut. Überlege Anschaffung.
Nachtrag: Inzwischen
ca. 5 Mal zweihändig Solo gespielt, das muss ins Haus!
4. #MyGoldMine
Aus der Bibliothek
das zweite Mal entliehen – davor ohne es zu spielen zurück gegeben
spielte ich es
gleich mit 6 Parteien solo und da hielt es, was viele vorherigen
Rezensent:innen versprachen: kurzweiliges, interaktives, lustiges
(wenn Schadenfreude aushaltbar ist) Push-your-Luck-Spiel für alle
Spielegruppen von Anfängern bis Expertinnen. Zu Zweit unspielbar
ohne großen Frust.
5. #Swindler
Ersteindruck zu
Dritt: zusammen ausgepöppelt und die Regel erarbeitet, die aber beim
Spielen irgendwie mit einfloss, also sehr gemütlich. Hat allen gut
gefallen, besonders die Komplizenkarten geben die notwendige Würze.
Mir ging es so, dass ich auf einem Haufen Schlüssel saß, die ich
durch die Aufträge nicht los werden konnte und über die
Hehlerkarten sowieso nicht. Das fand ich etwas blöd und
einschränkend. Beim zweiten Spielen zu Viert kamen bei den
B-Aufträgen auch endlich wieder Schlüssel ins Spiel. Das Spiel
bietet lockeres Dahin-Spielen mit schönem Material. Nur darf
man/frau nicht dem Schicksal gram sein, wenn das Ziehen der richtigen
Token nicht so klappt und dann die anderen einem/r noch andauernd
Komplizen zwischen die Beine, vielmehr Finger, werfen. Diese Runde
habe ich mit einem haushohem Sieg beendet, bei dem ich die anderen
auf der Zählleiste fast überrundete. Regelfrage: wenn eine/r die
nötige Anzahl an Aufträgen hat, wird die Runde doch nur noch zu
Ende gespielt, oder kommt jede/r noch einmal dran?