Aeon Trespass: Odyssey

  • Orientiert sich wohl an KDM's Whiteboxen. Eigentlich zu teuer für das bisschen Inhalt aber die Gamecontent-Fans bezahlen teilweise echt hohe Preise um alles zu haben. Zu meinem Leidwesen muss ich gestehen, dass ich mich zu ihnen zähle. ^^

  • Ja, der Vergleich mit KDM passt definitiv, auch wenn der Titan hier tatsächlich spielerisch einen höheren Mehrwert mit sich bringt, als preislich vergleichbare KDM White Boxes.


    Zuschlagen werde ich aber nicht. Das hat mehrere Gründe. Ich empfinde die Titanen in den Grundboxen bisher als absolut ausreichend. Dort freut man sich zwar immer, wenn ein neuer Titan mit passendem Gear freigeschaltet wird und man taktisch was neues ausprobieren kann, aber krass unterschiedlich waren die bisherigen Titanen wiederum nicht. Dafür also extra Geld ausgeben? Sehe ich nicht ein. Des Weiteren ist ATO bisher eine 9 von 10 für mich und ich habe nicht das Gefühl, dass weitere Titanen mein Spielgefühl verbessern, da andere Kritikpunkte viel mehr negativ auffallen. Außerdem bin ich kein Freund der Sculpts. Insofern easy pass.

  • Ich werde auch passen obwohl ich ein totaler Fan von ATO bin. Ich sehe es wie Kuh des Grauens.

    Außerdem gibt es keinen Platz für die Mini in der Core Box. Und ich habe von KDM schon genug Figuren im Raum herumfliegen.


    Kann jemand nen Foto von der Promokarte senden? Um die ist es mir leid da die nach einem Titansheet Upgrade aussieht und von denen gibt es recht wenige bis jetzt.


    Aber wenn jetzt dann C4 & 5 sowie SoH 4 Seasons kommt, wird mir der Titan wohl nicht abgehen :)

  • Ich habe Hekaton Level 9 besiegt :D


    Das geheime Item sieht sehr interessant aus. Da freue ich mich schon aufs ausprobieren nachdem das Loot von LvL 8 nicht so dolle war.


    Hatte einige Crits und Awakenings.

  • Gestern Cycle 1 erfolgreich beendet!


    Zu Beginn eine letzte Begegnung mut dem Pursuer die wir vergeigt haben. Es wurde also die letzte Sysiphus Träne ausgegeben.


    Diesmal sehr erfolgreich - so erfolgreich, dass er direkt gekillt wurde. Wie nahe wir am Ende der Kampagne waren war auch an den Crits ablesbar, da wir alle gearspezifischen Belohnungen bereits hatten. Und die zusätzliche Tränen als Belohnung war auch nett aber eben nicht 'überdrüber'.


    Danach also zum Showdown mit dem Alpha Temenos. Als der Primordial gleich in der zweiten Runde den ersten Titan zerstört hat haben wir bereits mit der Niederlage gerechnet. Gamechanger war dann aber unser Earthshaker der 2x den Vantage Punkt erklettern konnte und von dort Schaden reingedrückt hat. Zuletzt starb auch noch unser zweiter Standartitan aber wir konnten den finalen Schaden erzielen - Sieg!


    Hier noch eine Momentaufnahme der letzten Spielszene.



    Nun haben wir bach beinahe 1 Jahr Spielzeit die erste Kampagne beendet und überlegen ob/wann wir weiterspielen.


    Das liegt nicht an der Qualität des Spiels - ganz im Gegenteil! - sondern am enormen Zeitaufwand. Wir haben rund 6 ingame Spieltage (ca. 2 Kämpfe) pro Treffen absolviert und in Summe 74 davon benötigt. Spielstart war Ende November 22 und Sieg jetzt Ende Oktober 23.


    Ich freue mich zwar auf eine Fortsetzung aber ich verstehe auch meine Mitkämpfer, dass die Luft derzeit raus ist.

  • Einatmen. Weitermachen.

    Sorry, aber bei der antwort + dem fazit oben hats mich erwischt. (Bin nen alter kopfmensch und konnte mirvecht vorstellen wie die aufm tisch unterm liegen nach luft ringend. Während du einfach alter opa manier auf die schulterchen klopfst und sagst passt schon, weitermachen. :D)

  • Danach also zum Showdown mit dem Alpha Temenos. Als der Primordial gleich in der zweiten Runde den ersten Titan zerstört hat haben wir bereits mit der Niederlage gerechnet. Gamechanger war dann aber unser Earthshaker der 2x den Vantage Punkt erklettern konnte und von dort Schaden reingedrückt hat. Zuletzt starb auch noch unser zweiter Standartitan aber wir konnten den finalen Schaden erzielen - Sieg!

    Cool, dass ihr es geschafft habt, den Vantage Point nicht nur zu öffnen sondern sogar noch draufzuklettern. Das hat bei uns glaube ich in der gesamten ersten Kampagne nicht einmal geklappt. xD

    Wir haben den auch nur 1x überhaupt aktiviert bekommen, meine ich, und da war der Temenos schon fast tot.

  • Wir hatten Hilfe durch einen abgeschlossenen Adventure Hub. Dadurch war er gleich zu Beginn des Kampfes freigeschaltet.


    Generell sind im Prelude zum Kampf einige Fäden zusammen gekommen und haben dadurch unsere früheren Entscheidungen zum Sieg beigetragen. Also - die Entscheidungen die man in den Abenteuern trifft haben wirklich Auswirkungen - das ist sehr cool umgesetzt.

  • Eine sehr aufwendige Review die Schwachpunkte klar benennt und sicher kein Fanboy Gefühl aufkommen lässt.


    Problematisch sehe ich, dass der zweite Spieler nur das Mnestis Theater miterlebt hat und daher natürlich 0 Bindung zur Story und den Argonauten hatte was er aber bemängelt.


    Die abschließende Wertung ist für mich nachvollziehbar und wirklich mit dem Fokus auf Peronen gerichtet die mit dem Gedanken spielen einzusteigen.

  • Ja, ist finde ich ein absolut faires Review, und bei den Materialproblemen musste ich lachen, teils hatte ich exakt dieselben Issues, ich glaub ich war da bei denen im Discord auch eine der größeren Nervensägen, was "was soll der Mist mit dem Player Aid auf der Rückseite" angeht.

  • Sehe ich das richtig, dass ich meinen Twelve Sins of Herakles Kickstarter Pledge nicht bei Gamefound refunden kann?

    Einzige Optionen wären dann ITU zu kontaktieren und um Refund zu bitten oder den Pledge zu verkaufen?

  • Sehe ich das richtig, dass ich meinen Twelve Sins of Herakles Kickstarter Pledge nicht bei Gamefound refunden kann?

    Einzige Optionen wären dann ITU zu kontaktieren und um Refund zu bitten oder den Pledge zu verkaufen?

    Ich hab die auch vor einem Monat wegen einem Refund kontaktiert, bis jetzt keine Antwort... Laut Gamefound Kommentaren kann es aber wirklich ca. 1 Monat dauern bis jemand antwortet... Toller Support ist das nicht, zumindest mal eine kurze Rückmeldung das die Mail eingegangen ist und man sich später meldet...

  • Ich hab die auch vor einem Monat wegen einem Refund kontaktiert, bis jetzt keine Antwort... Laut Gamefound Kommentaren kann es aber wirklich ca. 1 Monat dauern bis jemand antwortet... Toller Support ist das nicht, zumindest mal eine kurze Rückmeldung das die Mail eingegangen ist und man sich später meldet..

    Der Refund ist kein Problem.

    9-10% werden halt einbehalten aufgrund der GF fees usw. Die Antwort ging bei mir ebenfalls ca. 1 Monat.

    Am besten auf Discord eine PN an den Support schreiben :) da ging es deutlich schneller :)

  • Kein Interesse mehr?

    Kommen mehrere Faktoren zusammen, erstmal schon ein Haufen Geld was da jetzt gebunden ist. Hätte ich mir vorher überlegen gesollt, selber Schuld. Der andere Punkt ist etwas Resignation, habe heute Cycle 3 Tag 65~ abgebaut. Wenn ich morgen dazu komme, würde ich kurz mal mein Abschlussresüme mit euch teilen. Vorweg es ist ein tolles Spiel, aber zumindest für mich hat es jetzt gegen Ende hin doch eine subjektive Schwäche mir offenbart und ich freue mich jetzt erstmal die Gamblers Chest in Angriff zu nehmen.

  • ..bin gespannt was dein Resümee ist, ich war ziemlich Euphorisch bis zum Schluss, den selbigen fand ich aber dann nicht so toll, hab dann überleg, dass ich wahrscheinlich nie wieder soviel Zeit haben werden, das alles nochmal zu spielen, gerade weil ja noch andere tolle Spiele da draußen sind, wollte 4 und 5 daher refunden und später das neue mal probieren,....

    das hat tatsächlich etwas gedauert, aber nach der Spiel hatte sich jemand gemeldet, nun zögere ich, ob ich nicht doch 4 und 5 noch zocken soll, Overall hat es mir ziemlich Spass gemacht, nur den Tech Kram fand ich lästig am Ende, mal schauen..

  • So dann kommen wir mal zu meinem kurzen Resümee (ich bitte kleinere Rechtschreib- oder Grammatikfehler zu verzeihen, da ich momentan nur am Handy schreiben kann):


    Also zu Anfang war ich auch recht gehyped von diesem Spiel, für mich war es so der Gegensatz zu KDM. Von KDM bin ich ja ein großer Fan, ist schlichtweg mein Lieblingsspiel, während des Spielens der ersten zwei Cycles dachte ich sogar, dass ATO sich den Thron mit KDM teilen könnte.

    Die Monster waren ganz cool, das Battle mit dem Kratos Pool mag ich sehr, das Erkunden auf der Map ist auch spaßig. Auch abwechslungsreiche Kämpfe, die das Standardschema auflockerten haben mir gefallen, der Hekaton mit dem boundless Edge, Chimera mit der ganzen Art des Kampfes, the Burden mit der Bergerklimmungsgeschichte oder auch das Hypertime Oracle mit der Timefront.

    Anfangs im Cycle 1 waren die Möglichkeiten der Titanen noch sehr begrenzt, was manche Leute als Kritikpunkt sahen, ich fand es nicht schlimm, da man so wirklich eine langfristige Steigerung der Möglichkeiten bekommt. Ich habe letzten Dezember solo begonnen und bis jetzt Ende Oktober gespielt und fast Cycle 3 beendet.


    Meine größten Kritikpunkte liste ich jetzt mal stichpunktartig auf:


    - Logikloch bzgl. alle 6 Tage Primordial Fight, man kann es begründen damit, dass man regelmäßig Teibstoff (Ambrosia) braucht. Dennoch für mich fühlt es sich nicht so an wie bei KDM wo ich jedes Jahr auf Jagd gehen muss um Verpflegung/Ressourcen zu erbeuten


    - Ressourcen, die man von Monstern erhält. Anfangs fand ich es noch nicht so schlimm nur diese zwei/drei Ressourcen auf der verwundeten AI Karte zu bekommen, je mehr ich aber spiele, desto mehr vermisse ich die Ressourcendecks der Monster von KDM. Es ist einfach cool verschiedene Ressourcen am Ende des Kampfes zu ziehen und die Masse an unterschiedlichen ist imho viel besser als bei ATO gelöst.


    - Critsmechanik, diese finde ich in ATO mittlerweile einfach bad, es ist extrem random und dass man nur darüber speziellen seltenen Loot und Cores bekommt sehr unbefriedigend. Dann dazu wenn man einen Crit gewürfelt hat auf eine solche BP Karte und die Power im Powerwurf nicht erzielt ist, man Pech hat, einfach ärgerlich. Da lob ich mir doch KDM mit seiner Luckmechanik, auch wenn diese „exploited“ werden kann indem man sich gezielt Lucksurvivor baut. Was ich aber nie übertrieben mache, sondern nur in begrenztem Maße.


    - Story, ansich gefällt mir diese ganze gut, gibt dennoch zwei Dinge, welche mich störten:

    1. Obwohl ich von mir behaupten würde englisch ganz gut zu können, kommen viele Wörter vor, die ich nicht verstanden habe, teilweise ganze Textpassagen denen ich nicht richtig folgen konnte. Imho war es ein bisschen zu schweres englisch, bei anderen Spielen wie KDM (klar viel weniger Story) hatte ich nie Probleme.

    2. Die sehr aufgeblähte Story, es kommen so viele griechische Charaktere vor, meistens wusste ich gar nicht mehr, wer damit gemeint war und was es damit auf sich hatte. Gleiches Problem bei den Story Hubs, da beginnt man einen und zwei Wochen später macht man den nächsten Part des Adventures und weiß gar nicht mehr um was es dabei geht.


    - Größter Kritikpunkt und ausschlaggebend für das vorzeitige Beenden des Cycle 3 ist der Mental Overload. Anfangs noch gar kein Problem im Solospiel, wurde es gegen Ende vom zweiten Cycle schon ziemlich heftig, was man sich alles merken musste, welche Reihenfolge im Titanenzug man verwendet, wer welche Fähigkeit wann nutzt, Positionierung extrem wichtig. War aber alles noch solo händelbar.

    Jetzt im dritten Cycle bin ich bei den Lv. 4 Primordials in die Knie gegangen, im Harpyie Fight um genauer zu sein. Jeder Titan hat 1-2 Waffen/Schilde 2-3 Gearkarten + 2-3 Attachments, alles Argobreed Titanen mit 3-4 Sonderfähigkeiten, jeder mit zwei Mnemos Karten mit auch jeweols 3 Abilities, dann noch 4-5 Argo Abilities, noch die Argo Canon und etwaige Sonderfähigkeiten der Argonauts. Zudem hat jeder Gear Karte nicht 1-2 Fähigkeiten, sondern meist 5-6 Reihen und dann noch welche hinter Danger/Fate Treeshold. Nymphen hat man auch noch. Dazu kommt jetzt ein Primordial mit zig Zusatzfähigkeiten und einem Rapid Adaption Board. Es ist quasi ein Puzzle wie greife ich mit welchem Titanen von wo an um bestmöglich verwunden zu können. Man muss im Kopf alle Möglichkeiten durchspielen und auch alle Ergebnisse (Miss, keine Wound, Wound Reactions) miteinkalkulieren. Dann kommen noch besondere Conditions wie Bleeding dazu, welche auch sehr viel Verwaltungsaufwand darstellen und man dran denken muss.

    Für mich hat es sich dann nur noch wie harte Arbeit angefühlt. Wenn ich den ganzen Tag auf der Arbeit am Computer gearbeitet habe, mag ich Abends entspannen und Spaß mit einem Spiel haben, nicht noch weitere Arbeit. Mag sein, dass dies im Spiel zu zweit oder viert einfacher wird. Mir wurde es jetzt aber zu viel, habe allerdings ein wenig Bedenken dass Cycle 4 und 5 noch krasser werden diesbezüglich. Ich hoffe nicht, sonst ist das für Ottonormalverbraucher nicht mehr händelbar.



    Alles in allem geniales Spiel aber es wird gegen Ende hin einfach zu viel des Guten, ich hoffe bei TSoH finden sie hier einen besseren Weg. Ich werde wohl doch meinen Pledge behalten und im schlimmsten Fall kann ich es nach Auslieferung immer noch verkaufen.

    Dazu kam jetzt aber auch dass ich wieder richtig Lust auf KDM und die Gamblers Chest habe und da endlich starten will. Ein wenig Angst habe ich, dass es dort als AKDM jetzt auch ein wenig overloaded werden kann durch die ganzen Philosophies, Knowledges, Scout etc. Ich hoffe es bleibt weiterhin solo gut händelbar.


    Edit: Um noch eine Bewertung zu ergänzen, bei BGG werde ich meine 10/10 auf eine 8/10 reduzieren. Zum Vergleich KDM ist auch 10/10

  • Meiner auch, aus obengenannten Gründen würde ich ihn aber mit der Promogearkarte zum Selbstkostenpreis hergeben. Bei Interesse einfach PN. Werde aber auch später noch ein Inserat in den Marktplatz stellen.

  • Falls noch jemand wie ich während der Essen SPIEL den Talespinner bestellt hat: Meiner kam heute an - und die Dame braucht ein bisschen Bastelkleber. :)

    Die Figur ist doch aus Resin oder? Welchen Kleber sollte man denn da nehmen wenn man lediglich Holzleim, Sekundenkleber und den Revellkleber (Contacta Professional) zur Auswahl hat?

  • Falls noch jemand wie ich während der Essen SPIEL den Talespinner bestellt hat: Meiner kam heute an - und die Dame braucht ein bisschen Bastelkleber. :)

    Die Figur ist doch aus Resin oder? Welchen Kleber sollte man denn da nehmen wenn man lediglich Holzleim, Sekundenkleber und den Revellkleber (Contacta Professional) zur Auswahl hat?

    Resin immer mit Sekundenkleber :)

  • Falls noch jemand wie ich während der Essen SPIEL den Talespinner bestellt hat: Meiner kam heute an - und die Dame braucht ein bisschen Bastelkleber. :)

    Die Figur ist doch aus Resin oder? Welchen Kleber sollte man denn da nehmen wenn man lediglich Holzleim, Sekundenkleber und den Revellkleber (Contacta Professional) zur Auswahl hat?

    Revell tut bei mir nix ... :)

  • Falls noch jemand wie ich während der Essen SPIEL den Talespinner bestellt hat: Meiner kam heute an - und die Dame braucht ein bisschen Bastelkleber. :)

    Die Figur ist doch aus Resin oder? Welchen Kleber sollte man denn da nehmen wenn man lediglich Holzleim, Sekundenkleber und den Revellkleber (Contacta Professional) zur Auswahl hat?

    Uhu Sekundenkleber tut was! :)

  • Das Video von Shelfside war auf jeden Fall das beste Review, was ich bisher gesehen habe.


    Leider haben sie es nicht während der Kampagne veröffentlicht, denn da hätte es am meisten geholfen (oder eher geschadet), denn hätte ich es während der Kickstarter noch lief gesehen, hätte ich wahrscheinlich nicht gebackt.


    Ich muss mir natürlich erst ein eigenes Bild machen (und das werde ich auch sehr gründlich, bei den Kosten), aber der Eindruck "viel hilft viel", wie leider bei vielen Kickstarter-Kampagnen inzwischen üblich scheint zumindest in Teilen auch hier zu gelten.

  • Falls jemand 2:45 Zeit hat , hier ein neuer Review:


    PS: Habe das Video noch nicht gestartet , mag es jemand zusammenfassen?^^

    Derzeit schraube ich an meinem Review von Cycle 2 und wollte da kurz unterbrechen, um mal dieses Videos anzuschauen.

    Generell macht der Shelfside Kanal die mMn besten Reviews von umfassenden Kampagnenspielen. Sie sprechen sowohl valide Punkte an, sind sehr auf Regeln und Eingängigkeit bedacht und ingesamt auch sprachlich gut anzuhören. Kein Vergleich zu bspw No Pun Included.


    Die Component Issues Montage ab Minute 34 ist hervorragend und leider auch allzu wahr. Gerade die negativen Punkte würde ich derzeit (knapp vor der 1 Stunden Marke) fast alle unterschreiben. Sehr schönes und aufwendiges Video.

  • Es ist ein verdammt guts Review...aber...das Problem ist in meinen Augen, dass es jede Menge Kontext außer acht lässt.


    Beispiel: Monster Hunter, 120€+ für super wenig super seichten Content. Kaum Komplexität.

    Jetzt könnte man sagen ATO ist voll teuer und kostet das 2,5fache, bietet aber ca. 5-10x soviel Content (wenn nicht mehr), und die Komplexität bzw Varianz und Vielfalt, bzw was einem das Spiel bieten kann, liegt ebenfalls locker beim 5-10fachen. Irgendwo davon die Rede? Hm...irgendwie nicht...


    Worauf ich hinaus will: keiner der Reviewer geht wirklich auf ein realistisches Preisleistungsverhältnis ein. Kein Reviewer geht wirklich auf das was mit der Komplexität einhergeht ein (ein super schwer zu erlangendes Produkt das eigtl NIE perfekt sein kann in solch einem Ausmaß). Kein Reviewer geht wirklich auf die "Zeit" die qualitativ verbracht wurde ein. Man spielt nicht 150 Stunden ein Spiel weil es scheiße ist... (Ein Monster Hunter World wird man glaube eher keine bis nur sehr schwer 100 Stunden spielen können, selbst wenn man es sehr mag wird das "hart"). ATO bietet dagegen 250 Stunden + wenn mans mag. Ob man das braucht? Muss man selbst wissen. Genauso wenig wird geschätzt wenn was riskiert wird. MHW: minimales seichtes Gameplay. Klar, ist schön einfach, leicht zu lernen usw, aber wenn man wie SFG oder CMON nur super leichtgewichtige Spiele liefert, mit extra viel bloat, der im Kern des Spiels kaum bis nichts ändert (am Ende aber sogar um einiges teurer ist), über sowas redet kein Mensch. Ich will hiermit kein ATO verteidigen (oder MHW schlecht machen), aber wenn man Spielen die wirklich was versuchen jeden kleinsten Furz übel nimmt der nicht perfekt ist, dann wird es sowas bald halt auch einfach nicht mehr geben, weil es sich überhaupt nicht lohnt und eh nur abgestraft wird.


    Ein anderer Punkt ist, dass in dem Video die Probleme nicht gewichtet werden. Wie schlimm sind denn ein paar Fehler im Buch wirklich, verglichen zu einem Schwachen design bzw starken unbalancing Spiel (auch hier könnte ich wieder MHW erwähnen). Was ist leichter zu fixen, bzw drüber hinwegzusehen? Sind die "Probleme" die ATO hat wirklich so schwerwiegend? Sind das grundlegende Probleme? Oder eher einfach nur etwas Uneleganz bei einem riesig großen "Dampfer"? Klar, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie schwerwiegend das einzelne ist, aber wenn man weit über 1 Stunde über Probleme redet, ist das zwar schön, gut und richtig das man drauf hinweist, aber...wie kritisch sind die denn unterm Strich wirklich?


    All das fehlt mir bei den ganzen Reviews ein bisschen. Stunden lang zu meckern ist easy. Super easy. Und klar ist vieles subjektiv, und sollte jeder für sich selbst entscheiden, aber die Reviewer präsentieren am Ende des Tages auch nur eine subjektive Empfindung des Ganzen. Und mehr halt auch nicht... und wie beschrieben geht vieles dabei verloren oder geht unter. Selbst bei einem 2,5 Std Video... (finde es aber auch bisschen verrückt das viele "Influencer" mehr Zeit mit Videos machen verbringen als mit dem Spiel selbst... aber sei es drum)


    Von daher finde ich (vor allem KS) Reviews immer etwas schwierig. Aber nicht falsch verstehen, das Review von Shelfside ist top, und um Welten (viele Welten) besser als von den meisten anderen, die sich nichtmal 1/3 vom ersten Cycle von drei anschauen, und dann glauben das Spielsystem zu kennen oder eine fundierte Meinung abgeben zu können und dann eine Stunde über das "Tutorial" philosophieren...


    Recommended score: 5/10 ...ist es schlecht, oder ist es einfach nur nicht "blind" jedem zu empfehlen?

    Daniel: 7/10 ...trotz der vielen Probleme eine ziemlich gute Wertung für shelfside

    anderer Ashton: hat was zu sagen, aber mag eigtl keine Bossbattler und redet eigtl nur darüber warum er Bossbattler nicht mag. Hat kein Bezug und nur das Theater gespielt (das quasi aftergame)...von daher, ka, er durfte halt auch mal.


    Unterm Strich ist das also eigtl eine positive Wertung, wenn man sich vorher etwas informiert und wenn man diese Nische mag.


    Komischerweise empfinden aber alle das Review als negativ und es kommt gar nicht so rüber, weil er einfach 2/3 gefühlt über negative Dinge redet, so das das positive gar nicht richtig zum Vorschein tritt. So jedenfalls mein empfinden. Aber wen wundert es, wenn man etwas 150 Std spielt, bemerkt man die Fehler immer und immer mehr, und es kann durchaus eine gewisse Hassliebe entstehen...


    Und sorry, eigtl wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber irgendwie musste ich das mal loswerden :D

    Einmal editiert, zuletzt von pow ()

  • yep, bei mir auch unter nen Euro pro Stunde invest... absolut OK


    die Kampagne/story! ist mega, wenn vergleiche ziehen soll zu allem was ich vorher an Kampagnen gespielt habe..(oathsworn,gloomhaven, Hunters ad, Tainted Graul, Solomon Kane, KDM...)

    von diesen Spielen blieben nur

    Solomon Kane, als Standee Version und KDM


    Das mit dem Overload Gefühl in Cycle drei hatte ich auch, aber das passte irgendwie in die Story für mich,.. war quasi Immersion, alles ist am eskalieren in der Story und in meinem Kopf🤣, war richtig fertig nach bestimmten Kämpfen... aber kurz davor zu nerven, daher gehe ich da mit...


    Da ich Solo spiele, machen mir auch Regelfehler nix... gerade bei ATO hatte ich immer das Gefühl ein Fehler zu meinen Ungunsten wird aufgewogen weil ich wieder etwas positives an Möglichkeiten vergessen hatte...


    Es würde definitiv bleiben wenn es nicht immer alles soviel Platz einnehmen würde. Bin was das angeht ein NICHTsammler Mensch geworden... zuviele Wohnungen leerräumen müssen die letzten Jahre von toten Freunden und Familie...


    evtl Spende ich es dem Spieletreff

    Einmal editiert, zuletzt von azzazel ()

  • Unterm Strich ist das also eigtl eine positive Wertung, wenn man sich vorher etwas informiert und wenn man diese Nische mag.


    Komischerweise empfinden aber alle das Review als negativ und es kommt gar nicht so rüber, weil er einfach 2/3 gefühlt über negative Dinge redet, so das das positive gar nicht richtig zum Vorschein tritt. So jedenfalls mein empfinden. Aber wen wundert es, wenn man etwas 150 Std spielt, bemerkt man die Fehler immer und immer mehr, und es kann durchaus eine gewisse Hassliebe entstehen...


    Und sorry, eigtl wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber irgendwie musste ich das mal loswerden :D

    Fair enough und ich gebe dir auch insofern Recht, dass gerade bei den positiven Sachen noch viel angefügt werden könnte. Zumindest von meiner Seite. Ich bin jetzt bei knapp 120+ Stunden Spielzeit, bemerke die Fehler und Eigenartigkeiten von ATO immer mehr und habe eine gewisse Hassliebe entwickelt :D. Shelfside hat explizit die schlechten bzw. unglücklichen Aspekte mMn sehr gut herausgearbeitet und ich kann meine negativen Erfahrungen zu 95 % wiederfinden.


    Generell hadere ich schon mit dem Spiel, da es sich immer wieder selber im Weg steht und die ganzen tollen Momente und Erlebnisse sehr teuer erkauft werden.


    Rein vom Preis- Leistungsverhältnis, dem generellen Umfang und der Umsetzung des ambitionierten Projekts ist ATO aber nach wie vor top.

  • Ich stimme dir zum Teil zu, aber bei ein paar Dingen sehe ich es anders.


    Du nimmst Monster Hunter als Vergleich. Im Review wird es mit z.B. Tainted Grail und Frosthaven verglichen,

    was bei TG passt und bei Frosthaven eher nicht.


    Ich habe A:TO gebackt, weil sie mich über die Story bekommen haben. Mir hat Tainted Grail gut gefallen

    und in die Richtung sollte es gehen, dass A:TO zu 50-60% Boss Battler ist, damit kann ich leben (in dem Bereich habe ich noch nichts).


    Nun zum Umfang: Mit Gloomhaven wurde bewiesen, dass man über Kickstarter mit einem "Brocken" von Spiel

    erstaunlich viel Geld verdienen kann. Natürlich muss da auch etwas hinterstecken, sonst stellt es sich schnell als Flop heraus.

    Das die Macher von A:TO auch ein wenig Inspiration von Kingdom Death Monster hatten, ist glaube ich auch kein Geheimnis.


    Ich persönlich habe lieber 50-60 Stunden eine gute Geschichte, als 200 Stunden etwas das sich nur endlos in die Länge zieht.

    Wie es bei A:TO zu bewerten ist, werde ich sehen.


    Wie kritisch die einzelnen Fehler sind, kann denke ich jeder selbst bewerten. Wenn mir gesagt wird, das Board ist visuell zu eintönig,

    die Minis fühlen sich für die Größe zu leicht an oder das Insert ist nicht praktisch gestaltet, dann kann ich all das ignorieren, weil

    es mir egal ist oder ich es anders sehe.


    Ich bin aber durchaus in der Lage, die Fehler aufzuschnappen, die sich als störend herausstellen könnten.

    Komplexität schreckt mich nicht ab, aber unnötige Komplexität ist etwas, wo ich mich dann frage warum es so gelöst wurde.


    Und eine Regel die eine Ausnahme braucht, ist auch immer eine Notlösung im Game Design.

    Ein gut durchdachtes Regelwerk kann sehr viel abdecken. Wenn man aber immer mehr hinzupackt, dann wächst es einem irgendwann über den Kopf.

    Ich denke, dass BGG Complexity-Rating kommt nicht von ungefähr.


    Man kann über Awaken Realms meckern wie man will, aber sie hören auf ihre Community und passen Sachen auch im Nachhinein an (Tainted Grail, Etherfields).


    Ich stimme dir zu, dass sie sich das zweite Fazit vom "Nicht-Ashton" hätten sparen können. Der vergleicht es mit D&D, was schon etwas weit hergeholt ist.


    Das Into the Unknown nicht dieselbe Arbeit in eine Revision steckt wie z.B. Awaken Realms kann ich sogar verstehen, denn sie sind auch um einiges kleiner.


    Insgesamt ist es bei einem Projekt dieser Größe immer schade, wenn es noch besser hätte sein können, wäre etwas mehr Aufwand betrieben worden.

  • Knapp 55 Stunden habe ich in den spartanischen Gewässern im 2. Zyklus von ATO verbracht. Mehrmals habe ich hier über meine Erfahrungen – die in einer Achterbahnfahrt glichen - berichtet. Nach einigen Wochen ist nun mein Review zu Cycle 2 fertig. Wie immer habe ich auf Spoiler verzichtet.



    Besser als Cycle 1:


    Die Story. Ich. liebe. die. Story. Beste mir untergekommene Geschichte in einem Brettspiel. Mit Riesenabstand. Mich hat die Story mit der direkten, epischen Art auf einer emotionalen Ebene viel mehr mitgenommen und ich habe konstant mit meinen Argonauten und Verbündeten mitgefiebert. Aber: Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob die Story an sich so toll ist, oder einfach wie die Art der Geschichtenerzählung durch die Nebenquests, die Atmosphäre, die Kämpfe und die Geschehnisse auf der Karte die Story zu dem aufgebauscht hat, was es für mich schlussendlich war. So oder so – es war mega … mit einem megabefriedigenden Ende.


    Dazu beigetragen hat der Aufbau der Story. Der Nietzschean wurde filmreif eingeführt, direkt wurde die raue Welt Spartas gezeigt, die Fraktionen toll in Szene gesetzt und die Katz- und Mausjagd fand ich sowohl thematisch, als auch mechanisch gut umgesetzt. Es gab immer wieder schöne Wendungen und von Anfang bis Ende waren die Begegnungen mit dem Nietzschean stringente Highlights.


    Mir haben die Fraktionen deutlich besser gefallen. Deren Ziele und Absichten waren greifbarer und realistischer als im ersten Zyklus. Die Spannungen innerhalb der Fraktionen waren zwar spürbar mit seltenen Auswirkungen auf das Spielerlebnis, sie standen sich aber nicht so konträr gegenüber wie im ersten Zyklus. Einige interessante Plottwists wurden angeteasert, vielleicht wäre bei einem anderen Vorgehen hier ein anderer Endeindruck entstanden. Insgesamt fand ich die drei Fraktionen ausgereifter, interessanter und erinnerungswürdiger.


    Das grundlegende Thema wurde besser eingefangen. In Cycle 1 war ich lange an der grundsätzlichen Hintergrundgeschichte nicht interessiert, da ich zu wenige Informationen hierfür bekam und mir sich das Meiste erst am Ende erschloss. Man stochert dort viel im Nebel umher, obwohl das Labyrinth an und für sich omnipräsent ist. In Cycle 2 ist das Thema nicht subtil im Hintergrund eingewebt, sondern man bekommt es aktiv ins Gesicht geklatscht. Insofern wusste ich von Anfang an viel mehr Bescheid, um was es überhaupt geht und meine persönlichen Präferenzen wurden öfters getriggert.


    Über die atemberaubende Atmosphäre habe ich schon öfters berichtet und diese ist in meinen Augen auch der Selling Point vom zweiten Zyklus. Da passt alles wie Arsch auf Eimer und greift ineinander über. Der Nietzschean, das Setting, die Kämpfe, der Burden, die Nebenabenteuer, die Rolle der Argo, die Clue Cards, die Map und die Fraktionen. Das ist so ein toller Mix mit ganz, ganz vielen Wechselwirkungen, die alle funktionieren.


    Der Nietzschean als Antagonist überzeugt auf ganzer Ebene. Eigentlich ist das ein Gegenspieler wie es im Buche steht. Aber durch die Einführung, die erzählten Geschichten der Bewohner Spartas über ihn, den immer wieder gefährlichen Begegnungen mit ihm und das Artwork erwachte bei mir der Nietzschean immer wieder zum Leben und provozierte das Kopfkino gerade so. Ich hatte immer wieder Angst vor dem arroganten Arsch und wollte ihn doch um jeden Preis fallen sehen. Bester. Gegenspieler. Ever.

    In den Endkampf spielten meine bis dato getroffenen Entscheidungen eine große Rolle und immer wieder wurden diese mit eingewoben. Daher fühlt sich die Geschichte der Argonauten in Sparta auch so lebendig an. Des Weiteren waren die spielmechanischen Umsetzungen des Kampfes mehr als gelungen und der Nietzschean durfte noch einmal alles auspacken. Toller Endkampf welcher mich komplett zufrieden zurück lies.


    Ich hatte leider nur einen Kampf gegen den Burden, welcher ein Riesenupgrade gegenüber dem Persuerfight ist. Schon beim Lesen des Eingangstextes war meine Neugierde geweckt, wie dieses ungewöhnliche Kampfprinzip mitsamt den dazugehörigen Spielmechaniken funktionieren würde. Zu meiner Freude haben die frischen Ideen alle abgeliefert, es gab keine Loopholes und der Kampf war wirklich etwas Einzigartiges. Tolle Idee, Tolle Ausführung. Dieser Kampf hat mir auch noch einmal klargemacht, welche Möglichkeiten sich grundsätzlich mit einem großen Spielbrett eröffnen.


    Die zwei Hauptgegner sind ein großer Fortschritt zu Cycle 1. Natürlich wieder gekoppelt mit mehr Verwaltungsaufwand und komplizierten Mechaniken. Aber das hat sich in diesem Fall bewährt und grundsätzlich hat mir Cyclonos gut und die Chimera ausgesprochen gut gefallen. Gerade letztere hat sich komplett eigenständig angefühlt, mit einem tollen Angriffs- und Verteidigungsprofil und einem coolen Push Your Luck Mechanismus.


    Ich hatte auch deutlich epischere und vor allem konstant spannendere Kämpfe. Ob das jetzt an dem (doch ziemlich vorhandenen) Zufall in den Prügeleien liegt, an prinzipiell gefährlicheren Gegnern oder auch am Glück beim Würfeln (hallo Awakenings) kann ich gar nicht einschätzen.


    Die (inoffizielle) App hat sich als Riesenunterstützung entpuppt und mir viele mühsame Verwaltungsschrittchen abgenommen. Ressourcen, Maptiles, Gear, Technologien, Titanen, Fraktionen, Timeline, Entscheidungsmatrix, Abenteuer, Doom werden hierdurch getrackt … bis auf die Argonauten ansich habe ich alles mittlerweile in den digitalen Helfer verlegt. Witzigerweise stört mich im Gegensatz dazu in KDM die (gleiche) App mehr, als dass ich sie als Hilfe ansehe.


    Mir hat das Reisen auf der Karte besser gefallen, bzw. waren sowohl mehr spielrelevante Entscheidungen als auch spielmechanische Prinzipien anzutreffen. Die grundsätzliche Idee mit dem Aufbau der Spielwelt sowie deren Einschränkungen wurde gut umgesetzt und insgesamt musste ich mir mehr Gedanken machen, wie ich zu bestimmten Stellen komme bzw. was der sinnvollste Weg wäre.


    Die Clue Karten sind mMn deutlich eindeutiger in der Lesbarkeit, gleichzeitig mit spielrelevanteren Auswirkungen verknüpft und auch mechanisch waren da coole Ideen dabei. Deutliches Upgrade, vor allem da auch wieder die Atmosphäre toll eingefangen wird.


    Der Tempel – Dazu sage ich aufgrund von Spoilergefahr nichts. Das Teil ist mir allerdings überaus positiv im Gedächtnis geblieben und will ich unbedingt noch einmal spielen.



    Mehr erhofft im Vorfeld


    Terrainnutzung: Die Säulen aus Cycle 1 werden weiterhin häufig benutzt, dafür sind die Labyrinth Sachen alle weggefallen. Das finde ich auch okay, da vor allem Ambrosia Tiles, die Argo selber und ganz viel Abgründe genutzt werden. Anfangs dachte ich noch, dass man mehr mit dem Terrain spielen könnte, als es letztendlich kam. Die Argo bspw. wurde bei mir erst im Endkampf wirklich interessant (und gefährlich). Das Terrain hat mich vor allem in meiner Beweglichkeit eingeschränkt, auf die Zugreihenfolge Einfluss gehabt und taktisch musste man sich schon sinnvoll positionieren, um möglichen Todesfolgen zu entgehen. Als Upgrade zu Cycle 1 empfinde ich es letztendlich kaum.


    Setboni: Ach hab ich mich gefreut, als die Setboni eingeführt worden. Mir macht es immer viel Spaß bspw. komplette Rüstungssets zu craften und dann den dazugehörigen Bonus abzustauben. Gerade KDM macht das sehr gut über die Boni und die farbigen Wechselwirkungen. Letztendlich gab es in ATO leider nur wenige Items mit einem möglichen Setbonus und insgesamt hatte ich einen Titanen, bei dem ich überhaupt auf den Setbonus gegangen bin. Da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. So ist die Umsetzung fast schon vernachlässigbar.


    Einstieg in Cycle 2: Den Wechsel vom Tutorial in den Cycle 1 fand ich damals schon schlecht gemacht, weil man immer wieder unterbrochen wurde, indem neue Regeln und Modi eingeführt wurden. Ich hatte nicht erwartet, dass mir der Wechsel von Cycle 1 auf Cycle 2 Probleme bereitet. Aber letztendlich lief das ähnlich ab und der Spielfluss in den ersten Stunden im Cycle 2 wurde durch diverse Regelunterbrechungen zerhackstückelt. Ich verstehe, dass der Publisher die ganzen Neuerungen nach und nach an der passenden Stelle einführen möchte, aber mich nervt das maximal, wenn ich immer wieder aus dem Spiel rausgerissen werde und neue Karten, neues Gear, neue Technologien usw. heraussuchen muss.


    Gear: Es gibt viele neue Titanen, Waffen, Rüstungen, Items und natürlich auch neue Keywords. Erst habe ich mich über die ganzen frischen Möglichkeiten gefreut und 3,4 mal während des gesamten Zykluses ist es auch vorgekommen, dass ich eine längere Zeit vor dem Spieltisch saß und meine Truppe taktisch neu ausgerüstet hab. Insgesamt ist es leider weiterhin so, dass es mMn einige Unterstützungsitems gibt, die immer mitgenommen werden müssen und die wenigen restlichen Items, je nach Art des Gegners rein- oder rausrotieren. Es gibt zwar in Kombination mit den verschiedenen Titanen zumindest theoretisch unglaubliche viele Gestaltungsmöglichkeiten, aber praktisch wird der Spielraum durch unterschiedliche Beschränkungen (eine Armor, maximal zwei Items, Reaction is King usw.) ziemlich eingedampft. Hier herrscht mMn die größte Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis in ATO vor.



    Schlechter als Cycle 1:


    Der sowieso schon hohe Verwaltungsaufwand ist noch einmal angestiegen und mit ihm auch die von Goliath so gut beschriebene Mental Load. Gerade letzteres ist im Vergleich zu Cycle 1 deutlich angezogen. Es muss sowohl bei den eigenen Titanen, als auch bei den gegnerischen Primordials in der Abhandlung soooo viel beachtet werden. Zu viel. Immer wieder ist mir aufgefallen, dass ich etwas übersehen habe und ich kann garantieren, dass kein einziger meiner 20+ Kämpfe regeltechnisch 100 % fehlerfrei war.


    Die Suche nach den richtigen Regeln und Symbolen. So unglaublich aufwendig, so unglaublich überflüssig. Die Regeln sind verstreut über das Regelheft, die zwei Zyklenhefte (ich habe mehrmals auch noch einmal im Cycle 1 Buch nachsehen müssen), Traitkarten der Primordials, Argo Tech Karten und den großen Story, Doom, Titanen und Primordials Karten. Trotz der ausgedruckten BGG Hilfe und vielen handgemachten Notizen musste ich immer wieder nachschlagen, weil ich irgendein Keyword, ein Symbol oder eine bestimmte Regelauslegung nachschlagen musste. Nervig – vor allem das Finden der gesuchten Information.


    Am Ende von Cycle 1 hatte ich lange überlegt, ob ich gegen den gestärkten Persuer kämpfen soll und hatte mich aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden. Nun hat es im Cycle 2 überraschenderweise Ewigkeiten gedauert, bis ich gleichwertiges oder besseres Equipment bekommen habe, weswegen ich mich nicht in den Endkampf gegen ihn getraut habe und relativ oft gegen die normale Version kämpfen musste. Problem: Ich mag den Kampf nicht. Das ist für mich kein gut designter Gegner mit enormen Nervpotentzial (Killjoy, 10+ Attacken, Standardaktion). Man war ich froh, als ich ihn endgültig erledigen konnte. Diesen Kampf möchte ich nie wieder spielen.


    Die Geschichte der Argo war mein Highlight im ersten Zyklus. Nach und nach hat man mehr über das Schiff erfahren und die Argo fühlte sich mächtig, geheimnisvoll und atemberaubend an. Im zweiten Zyklus lag der Fokus nicht mehr zu 100 % auf dem Schiff und auch die Entdeckungen innerhalb des Schiffs haben mich oft nicht derart in den Bann ziehen können. In meinen Augen eine klare Verschlechterung.


    Während im Cycle 1 die Taktik beim Hekaton zwischen Level 2 und Level 3 (?) sowie beim Labystier zwischen Level 1 und Level 2 aufgrund der neuen Monsterprofile jeweils die Kampftaktik angepasst werden musste, fand ich dieses Mal die Gegnerstufen nicht so abwechslungsreich, sondern es war eher mehr vom selben. Eine höhere Varianz im Stufenaufstieg hätte den Kämpfen gut getan, da ich die grundlegende Taktik so gut wie gar nicht ändern musste.


    Die Belohnungsspirale war bei mir im ersten Zyklus ausgeprägter. Da wollte ich immer wissen, wie es weitergeht, oder ich konnte mich auf neues Gear, neue Technologien, neue Nebenabenteuer freuen. Hinter jeder Ecke lauerte eine Überraschung. Das hat sich prinzipiell gar nicht geändert, aber ich habe mir deutlich öfters Pausen genommen, weil ich den Umbau- und Verwaltungsaufwand gescheut habe.


    Der Spielflow wurde bei mir zu oft unterbrochen. Gerade mehrere Kämpfe innerhalb von wenigen Tagen haben mich komplett ermattet zurückgelassen. Durch die Kombination aus Timelinebegegnungen mit ungünstigen, zufälligen Kämpfen (Storyfortschritt, Einholung durch den Adversary und Überraschungsschlachten) ist das leider immer wieder vorgekommen. Zum einen nervt der ständige Umbau und zum anderen ist es mühselig den Überblick zu behalten, wenn so viel auf einmal passiert.

    Insgesamt hatte ich 22 Kämpfe, was im Umkehrschluss bedeutet, jeder dritte Tag war für mich mit einem Kampf besetzt. Mir waren es deutlich zu viele Kämpfe, die Hälfte davon hätte für mich auch locker gereicht. Für den Cycle 3 werde ich definitiv (!) Hausregeln verwenden, so dass ich gegen jedes normale Monster maximal einmal auf einer Stufe kämpfe.



    Fazit


    Cycle I hat für mich mittelmäßig begonnen, sich dann aber nach und nach gesteigert und insgesamt ist ein sehr gutes Spielerlebnis für mich herausgekommen. Cycle 1 hätte ich auch schon um den Tag 65 beenden können, wollte aber dann noch etwas länger auf der Karte herumreißen und bin dann bis Tag 76 in Kreta gewesen.


    Cycle II hatte deutlich mehr Höhen, mit epischen Spielsessions, einer tollen Geschichte, viel Kopfkino und atemstockenden Momenten. Leider fand ich gerade den Verwaltungswulst und die Unterbrechung des Spielflows immer wieder nervig, weswegen ich das Gesamtniveau nicht durchgängig auf einem hohen Niveau einstufe. Im Vergleich zu Cycle 1 war es demnach ein häufiges Hoch und runter in der Spielqualität. Auch hier hätte ich noch etwas länger in Sparta bleiben können, habe mich aber ausgebrannt gefühlt und am Tag 64 den Cycle beendet.


    Deswegen verbleibt ATO bei mir wie schon im ersten Zyklus bei einer 9 von 10 bei BGG. Ich habe viele wirklich spannende und tolle Augenblicke verbracht. Mit dem Abstand von mehreren Wochen sind mir vor allem bestimmte Storymomente und –entwicklungen im Gedächtnis geblieben. Hingegen weiß ich von den Kämpfen so gut wie gar nichts mehr. Generell sehe ich die Kämpfe bzw. den dafür notwendigen organisatorischen und mittlerweile auch mentalen Arbeitsaufwand, vor allem in Kombination mit den häufigen Kämpfen ohne große taktische Neuerungen, als Achillesferse in dem Spiel an.


    Insgesamt tue ich mir mit dem Spiel weiterhin etwas schwer. Grundsätzlich ist in dem Ding so viel Liebe, so viele Details, so viel Playtesting, die Balance stimmt, die Story ist zum Zunge schnalzen, das große Gesamtbild ist atemberaubend und die Motivation weiter zu spielen ist zumindest auf der spielerischen Seite verdammt hoch. Gleichzeitig ist ATO auch maßlos überfrachtet, unnötig verschnörkelt und mit einem (zu) großen Aufwand verbunden. Generell nervt mich am meisten, dass klar wird, worauf das Spiel potenziell zusteuern könnte, wenn die ganzen Mechaniken zumindest zu 80 % ineinandergreifen würden und vor allem der Verwaltungsaufwand geringer wäre.


    Im Endeffekt werde ich sicherlich ebenfalls Cycle Nummer 3,4 und 5 spielen, aber bei Twelve Sins of Herakles bin ich immer noch am überlegen, ob ich meinen Pledge nicht doch noch storniere. Und ich werde definitiv Hausregeln verwenden, wenn mir gerade die Kämpfe zu repetitiv werden sollten.

  • Mich würde interessieren, wie das Problem mit der Überfrachtung von den Gruppen gesehen wird, die nicht solo spielen, denn ich vermute einfach mal, dass es deutlich anstrengender ist, wenn man allein an alles denken muss, als wenn man zu zweit ist. Ich spiele mit meinem Bruder und es ist zwar schon eine Menge Kram, den man im Kopf behalten muss, aber wenn man sich da gegenseitig unterstützt fällt häufig dem einen was auf oder ein, was der andere vergessen hat.


    Solche Bemerkungen wie 'es hätte noch besser sein können, wenn etwas mehr Aufwand betrieben worden wäre' finde ich um ehrlich zu sein etwas abgehoben bzw. meckern auf extrem hohem Niveau. Hier gibt es sehr viele unterschiedliche Mechanismen, die ineinander greifen und zudem eine sehr umfangreiche und vielschichtige Geschichte und alles funktioniert out of the box. Ich hab so viele Crowdfunding-Projekte gesehen und gespielt, die deutlich unausgereifter und ungeschliffener und schlechter gebalanced waren und dabei vielleicht 1/4 so ambitioniert und komplex und umfangreich waren wie AT:O. Für den Reprint wird hier quasi nichts verändert und es gibt auch kaum Errata, das erscheint mir in Anbetracht der puren Ambition des Projekts, zudem als Erstveröffentlichung, einfach unglaublich.

    Mein persönlicher Eindruck ist, dass Marcin hier genau das Spiel abgeliefert hat, das seiner Vision entspricht. Manchen gefällt das genau so, wie es ist, mit allen Schnörkeln, andere wünschen es sich stromlinienförmiger (sicher auch ich in manchem Bereich), aber ich würde da nicht von einer klaren Designschwäche sprechen.

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  • Ich hätte ATO auch am liebsten zu zweit gespielt, gerade weil das Spiel mit laufender Spieldauer immer komplizierter wird und man sehr viel im Blick behalten muss. Als Duo geht das sicherlich deutlich leichter.


    Bzw. meckern auf hohem Niveau: Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Als ATO damals als Crowdfundingprojekt gestartet ist, hatte ich schon den Eindruck, dass das Projekt viel zu ambitioniert ist und höchstwahrscheinlich nicht funktionieren wird. Diese Sorge ist glücklicherweise nicht eingetreten. Ich gebe dir auch Recht, dass gerade für die Größe, den Umfang und die vielen Verzweigungen ATO als Erstpublisher einen sehr guten Job gemacht hat. Gerade im Vergleich zu anderen Kickstarterspielen. In meinen Augen wäre eine Überarbeitung hinsichtlich einer Second Edition aber in jedem Fall nötig gewesen und auf BGG habe ich schon auch in sehr viele Regelthreads reingeschaut. Und zwar immer wieder. Ich finde es schon bezeichnend, dass ich trotz der tollen Story, Atmosphäre usw. Abstand von Kingdoms Forlorn genommen habe und überlege, den Pledge für Twelve Sins of Herakles zu canceln. Insofern ja - für mich ist die Kompliziertheit der Mechaniken, die größtenteils nicht zur Komplexität des Spiels beiträgt, eine klare Designschwäche.


    Marcin hat hier definitiv seine Vorstellung und Vision umgesetzt. Die muss ich natürlich nicht zu 100 % teilen. Aber ich bin zu 100 % seine Zielgruppe. Und diese ist per se einfach sehr klein. Wenn es jetzt vielen Leuten ähnlich wie mir geht (und den Eindruck habe ich zumindest etwas), dann ist das sowohl schade als auch wirtschaftlich schwierig.


    Ps: Soweit ich mich richtig erinnere, habt ihr den Cycle 1 zu Ende gespielt und danach eine Pause gemacht? Cycle 2 ist schon nochmal ne Ecke aufwändiger. Insofern - mal schauen, ob du dann in einigen Monaten manche Argumente von mir besser nachvollziehen kannst, oder ob du das dann komplett anders siehst :D