Beiträge von Goddi im Thema „Aeon Trespass: Odyssey“

    Zum Vergleich mit KDM kann ich leider nicht viel sagen, aber ich vermut mal, dass ich auch KDM mögen würde (KDM fand ich lang zu teuer (in Anbetracht, dass ich ATO mag, bin ich jetzt wieder ein wenig im Schwanken, obs nicht doch noch was wäre, aber dann weiß ich, dass ich so viele andere Spiele hab...) und das Zusammenbasteln der Figuren mag ich gar nicht.


    Ich würde sagen, dass ATO wohl mein liebstes Kampagnenspiel ist.

    Mit diesen Aussagen würde ich dir fast raten, den Gedanken eines eigenen KDMs zu streichen. Beide Spiele sind Brecher und verschlingen unglaublich viel Zeit. Wenn ATO bei uns gezündet hätte, würde ich fast schon behaupten, das wir KDM verkauft hätten. Und wenn du das Zusammenbauen der Figuren nicht magst, nimmst du evtl. noch mehr Geld in die Hand, um sie dir basteln zu lassen, oder baust beim Zusammenbau so viel Frust auf, dass du am Ende KDM wahrscheinlich nicht auf den Tisch bringen wirst, weil du beim Zusammenbau schon die weiße Flagge gehisst hast. Da sind wir Warhammer geschädigt. Die Argonautensage ist nur angekratzt worden, sodass ich überzeugt davon bin, dass da noch mehr kommen wird. Potential bietet das Setting genug.


    Schade, dass es bei dir nicht gezündet hat.

    Ja, finde ich auch. Zumal mir das Setting sehr zusagt.


    Schade, das es hier praktisch überhaupt nichts mehr zum Spiel selber zu lesen gibt außer irgendwelche subjektiven Kritiken von Leuten (die sich anscheinend persönlich von einem Brettspiel angegriffen fühlen, anstatt das Ding einfach zu verkaufen). Rechtfertigungen der eigenen Meinung und Vergleiche nach denen keiner gefragt hat (gibts da nicht Youtube für sowas)?

    Danke, dass du erkannt hast, dass es subjektive Kritiken sind. Leider ist dir entgangen, dass diese Kritiken zum Spiel stattfinden. Und wieso sollte man sich von einem Brettspiel persönlich angegriffen fühlen, nur weil man eine differenziertere Meinung hat? Foren sind zum Austausch da und da prallen zwangsläufig Meinungen aufeinander.


    Ich glaube, dich hat letzte Woche auch keiner gefragt, ob du dein Spiel schon erhalten hast. Und trotzdem musstest du jeden ungefragt davon in Kenntnis setzen.


    Es gibt übrigens auf YouTube sehr gute Let‘s Plays und Tipps zu ATO, wie man die einzelnen Bosse angeht.

    Weiter oben wurde mir vorgeworfen, ich würde hochmütig ATO absprechen, dass es ein Qualitätsprodukt sei, weil ich mich in meinem letzten Absatz auf eine Aussage von Becki bezog. Da ging es um eine Textpassage, dass Becki sich selbst laminieren will, wenn Primal genauso eine Enttäuschung wird. Daraufhin habe ich ihm nicht allzu große Hoffnungen machen wollen und versucht seine Erwartungshaltung etwas herunterschrauben. Hat ja super funktioniert, wie ich danach lesen konnte. ^^


    Was mich aber persönlich an der ganzen Diskussion ein wenig stört, dass man hier sehr schnell in eine Schublade gesteckt wird, nur weil man Dinge etwas differenzierter sieht. ATO ist kein schlechtes Spiel. Es bietet mir nur nicht genug Eigenes, was ich in einem KDM oder 7th Continent nicht gleichwertig oder besser haben kann.


    Öffnen wir doch mal die Büchse der Pandora.


    Viele haben aus verschiedenen Gründen kein KDM. Allem voran wahrscheinlich wegen des Preises und der Verfügbarkeit. Zum anderen sprechen wir hier von einer Thematik, die sehr gore-lastig ist und sich ziemlich an dem Manga „Berserk“ orientiert. Sowas muss man mögen. Trotzdem hat Adam Poots in seiner Gesamtheit etwas völlig Neues geschaffen. Es war damals eine völlig neue und andere Spielerfahrung.


    Wenn aber Kernelemente oder komplette USPs eines Brettspiels kopiert werden und selbst das Look & Feel übernommen wird, dann sollte Kritik angebracht sein dürfen. Und da reichen die kleinen eigenen Änderungen und die grafische Anpassung an die Thematik nicht aus, damit wir hier von einer eigenen geistigen Schöpfungshöhe sprechen können. Warum wird denn so viel über ATO vs. KDM vs. 7th Continent diskutiert? Weil ATO im Kern ein kopiertes KDM und 7th Continent ist. Ein Triskelion, ein Kratos Pool, Techtree oder ein zusätzliches Orbol Deck reichen nicht aus, um einem ein völlig neues und anderes Spielgefühl zu generieren. Ich habe in der „Reise Phase“ nicht einmal das Gefühl gehabt, dass ich ATO spiele, sondern dass ich in 7th Continent gelandet bin. Es hätte auch eine Erweiterung von 7th Continet sein können, mit einem griechischen Setting. Es wurden einfach zu viel Kernelemente aus anderen Spielen übernommen und zu wenig Eigenes daraus kreiert. Das Orbol Deck besteht aus Teilen, die bei KDM in den AI und Wound Decks zu finden sind. Der Teil wurde raus gefiltert und zu einem Orbol Deck mit Trauma Karten. Damit wurde in ATO das Kampfdeck minimalistischer. Leider wurde für mich damit auch der Kampf minimalistischer und langweiliger. Bei den einzelnen Phasen hatte ich auch nicht das Gefühl, dass da sehr viel eigene Ideen rein geflossen sind. Damit behaupte ich nicht, dass da gar keine eigenen Ideen drinstecken. Aber, - KDM = Begegnungsphase, Hunting Phase, Settlement Phase, gleichzusetzen mit ATO = Begegnungsphase, Reise Phase und Argo Phase –, inkl. der einzelnen Phasenabhandlung. Es wurde lediglich etwas aufgedröselt oder zusammengedampft. Dabei gingen Varianz und Entscheidungsfreiheit, wie ich sie aus KDM kenne verloren. Aber man erkennt trotzdem noch an so vielen Ecken komplette Kernelemente aus KDM oder 7th Continent. Es wurden sich noch nicht einmal bei der Verpackung eigene Gedanken gemacht. Selbst die Umverpackung ist komplett kopiert. KDM = matter schwarzer Kindersarg mit transparenten Spot lack Logo; ATO = matter weißer Kindersarg mit transparentem Spot Lack Logo.


    Anderorts werden Fackeln und Forken rausgeholt und Plagiat geschrien und bei ATO verhält man sich wie die 3 kleinen Äffchen und lässt keinerlei Kritik zu, wenn man auf das Offensichtliche hinweist. Und bevor jetzt hier wieder Einzelne ankommen, dass ich Into the Unknown unterstelle, dass sie ein Plagiat erschaffen haben – NEIN! Das behaupte ich nicht. Denn es gibt einen Unterschied zwischen Kopie und Plagiat. Nicht das ich hier wieder falsch interpretiert werde. Denn kaum einer von uns weiß, welche und ob Absprachen mit Adam Poots und den Machern von 7th Continent getroffen wurden. Und trotzdem sollte ein Gedankengang in Richtung Kopie erlaubt sein. Wir können nicht woanders den moralischen Zeigefinger heben und den moralischen Kompass bei den eigenen Lieblingsspielen (aus welchen Gründen auch immer) umpolen.


    Die Qualitativ bei ATO ist gut. Die einzelnen Komponenten sind hochwertig. Die Figuren sind zusammengebaut (sowas von einem Pluspunkt) und sehen richtig gut aus. Das Insert ist auch durchdacht und hochwertig. Mit dem Setting kann man nichts falsch machen. Mythologie geht immer (zumindest bei mir). Charaktersheets und Karten sind allerdings genauso labbrig, so dass ich die Charaktersheets nach dem ersten Abend sofort laminiert habe und die Karten in Sleeves gepackt wurden. Bei KDM kommen zu dem „Grundspiel“ noch ein paar weitere Querries und Nemesis hinzu, die man sich im Laufe der Zeit noch dazu kaufen sollte, damit die Kämpfe auf Dauer nicht zu eintönig werden. Und das spiegelt sich am Ende auch im Gesamtpreis.


    Und trotzdem muss sich ATO gefallen lassen, dass sie den Hype Train von KDM mitnehmen wollten, um auch etwas von der Sahne abzuschöpfen. ATO kündigte sich zu einem Zeitpunkt an, wo die Verfügbarkeit von KDM unterirdisch war. Und von den Preisen wollen wir erst gar nicht sprechen. Und trotzdem sprach jeder in der Brettspiel Bubble von KDM. KDM war zu diesem Zeitpunkt bei Einigen die göttliche Lichtgestalt unter den Brettspielen. Aber man konnte es nicht kaufen, selbst wenn man gewollt hätte. Außer man bot auf dem Sekundärmarkt seine Niere, seine Leber und den rechten Lungenflügel an. Und genau in diese Kerbe hat Into the Unknown rein geschlagen. Und ich behaupte mit voller Absicht. Denn die ersten Bilder und Ankündigungen zielten genau darauf ab, ohne auch nur einmal das Wort KDM in den Mund zu nehmen. Das taten andere an deren Stelle. Ende vom Lied war, dass man ihnen das Regelwerk um die Ohren gehauen hat. ATO war am Anfang so dermaßen mit der heißen Nadel gestrickt, dass es schon auffiel, dass Into the Unknowns nur darauf aus war, schnell ein Stück von dem KDM-Hype mitzunehmen. Und trotzdem barg ATO so viel Potenzial. Into the Unknowns machte seine Hausaufgaben und das Ergebnis sehen wir jetzt. Ich schreibe das nicht, weil ich eine arrogante und hochmütige KDM-Jüngerin bin, die ATO bashen will und allen ATO-Spielern das Spiel nicht gönnt. Es stand hier auch als KS im Regal und ich habe mich wie ein Schnitzel gefreut, als es endlich hier ankam. ATO war bei mir im Übrigen das erste Spiel, was in 15 Jahren Brettspielaffinität am schnellsten (nach Auslieferung oder Kauf) auf dem Tisch gelandet ist. Aber im Endeffekt konnte es mich als eigenständiges Werk nicht überzeugen. Ich hatte zu oft das Gefühl ein anderes Spiel zu spielen und es gab mir zu wenig Spielspaß und Spielerfahrung, woran ich mich nach langer Zeit noch gern zurück erinnere. FalcoBaa hat es sehr gut auf den Punkt gebracht. Und bei aller Kritik, freue ich mich für jeden, der mit ATO Spaß hat. Es sind halt am Ende des Tages nur meine Kritikpunkte. Und die kann man teilen, oder auch nicht.


    Sorry für den Roman. :saint:

    Und von dem Verwaltungsausmaß bei ATO, möchte ich erst gar nicht anfangen. Wenn man am Tisch mehr damit beschäftigt ist, den Wust aus Sheets unter Kontrolle zu bringen, als dem Geschehen zu folgen, ist das Spiel für den armen Schriftführer eh gelaufen. :D Da finde ich den Aufwand bei KDM wesentlich angenehmer, weil da die Sheets um einiges besser sind und auch selbsterklärender.

    Den Punkt hab ich jetzt ganz selten gehört und kann ihn aber nie nachvollziehen. Bei KDM radierst du fleißig während des Kampfes auf deinem Sheet rum, während du bei ATO davon weitestgehens verschont bleibst. In der Settlementphase ist es dann m.E. so ziemlich mit der Campaign Phase von ATO vergleichbar.

    Bei ATO hatte ich 4 Seiten, weil da noch der Techtree dazu kam. Aber die Siedlung lässt sich ziemlich gut mit einer Seite verwalten. Die App in ATO ist wirklich gut. Ich mag zwar keine Apps in Brettspielen, aber da macht sie richtig Sinn. Die Verwaltung und Speicherung geht viel schneller und komfortabler. Auch ist die App selbsterklärender. In KDM verwalte ich die Siedlung mit einer Seite und habe meinen Charakter Sheet. Demnächst werde ich noch eine Fighting Art Liste nutzen, wo ich einfach nur ankreuzen muss, welche ich gerade in Benutzung habe und wo hinter jeder Fighting Art eine Kurzerklärung steht.


    Radieren, ankreuzen und die zeitnahe Charakterentwicklung verwalten, macht mir nicht so viel aus, solange es flott geht und ich nicht ewig suchen muss. Da finde ich das kleine Format in KDM völlig ausreichend. Da ist alles auf einen Blick. Ausführlichere Niederschriften trage ich dann nach jedem Spiel in einen größeren Sheet ein. Liegt evtl. daran, dass ich Pen & Paper geschädigt bin. Oder spiele in der Familie mal Roll & Write Spiele. ^^

    Vielleicht ändert sich das im Laufe des Spiels, wenn man in Circle 2 oder 3 ankommt. Aber so weit habe ich nicht gespielt. Ich bin einfach zu alt, um mich 50 Stunden durch ein Spiel quälen zu müssen, um ein paar Aha-Momente zu erleben. Meine Lebenszeit ist begrenzt. :p Und von dem Verwaltungsausmaß bei ATO, möchte ich erst gar nicht anfangen.

    Spieltiefe, Story, Immersion, Exploration, Taktik, Strategie erfordert Aufmerksamkeit, die heute kaum noch einer bereit ist in irgendwas zu investieren. Wir sind mittlerweile bei einer Aufmerksamkeitsspanne von unter 5 min angekommen. Diese beiden Pole lassen sich heutzutage nicht mehr vereinen.

    I lol'd.

    Warum? Weil es für dich ein Widerspruch ist? Für mich nicht. Wenn man von Anfang das Gefühl hat, da kommt nichts substanzielles mehr, weil der Anfang einfach so langweilig ist, dass alle am Tisch sich lieber anderweitig beschäftigen, dann quäle ich mich doch nicht da durch, in der Hoffnung, dass bei dem Umfang des Spiels eventuell 20% Spielspaß aufkommt. So masochistisch veranlagt bin ich nicht. Auf der anderen Seite habe ich sehr wohl die Motivation KDM mit 2 Gruppen zu spielen, die sich jede Woche abwechseln. Und jede Gruppe spielt sich von Anfang an anders und bringt mir andere Spielerfahrungen, an die ich mich noch sehr lange erinnern werde. Das gleiche gilt für S&S. Warum? Weil mich diese Spiele von Anfang an abholen.

    Kingdom ist viel mehr Strategy Realm Making, als ATO, dessen Schwerpunkt ganz anders liegt als bei ATO. Dort ist die klassische Heldenreise viel präsenter. Ich lasse mir die Geschichte gerne beim Spielen und nicht beim Lesen erzählen was mir alles vorkaut.


    Und genau das ist einer von vielen Punkten, warum ATO bei mir nicht gezündet hat. Als ATO angekündigt wurde, wollte ich es unbedingt haben, weil es sich für mich wie eine perfekte Mischung aus KDM und meinem Hang zu griechischer Mythologie las. Ich liebe KDM, schon allein wegen den vielen Berserk Anleihen. Aber es sind halt nur Anleihen. Aber dann eine leicht abgewandelte Story einfach nachzuerzählen, die eigentlich im Kern jeder kennen sollte (Stichpunkt: Argonautensage), motivierte mich nur semioptimal. Und wenn dann die Kämpfe auch noch gähnend langweilig sind, dass jeder am Tisch seine WhatsApp Nachrichten spannender findet, als das, was sich auf dem Brett abspielt, ist das Spiel zum Scheitern verurteilt. Bei KDM ist das noch nicht einmal vorgekommen, dass da irgendjemand das Handy in der Hand hatte (außer als Übersetzungshilfe). Ab diesem Moment konnte es in keinem der Kernelemente überzeugen.


    KDM hat den großen Vorteil, dass niemand die Welt kennt. Man wacht in einer Welt auf, weiß weder, wer man ist, noch wie man da hinkommt. Um darüber nachzudenken, bleibt keine Zeit, denn auf einmal begrüßt uns der White Lion. White Lion vs. Lendenschurz und Steinkeil. Während man bei KDM die Story ist, die mit jeder neuen Kampagne komplett anders ablaufen kann, ist sie in Teilen bei ATO schon vorgegeben. Die Reise bleibt auch immer die gleiche, was mich jetzt auch nicht dazu motivieren würde, ATO noch einmal zu spielen. Die Legeplättchen sind vorgegeben, wie bei 7th Continent. Bei einem zweiten Anlauf wüsste ich somit praktisch, wo was passiert und wo ich was finde. Deshalb fühlt sich ATO extrem gescriptet an, weil ich kein Überraschungsmoment erlebt habe, bei dem ich meine nächsten Schritte ganz genau überlegen musste. Es gab keine Spannung, keine Gamechanger und an lustige Momente kann ich mich auch nicht erinnern. Vielleicht ändert sich das im Laufe des Spiels, wenn man in Circle 2 oder 3 ankommt. Aber so weit habe ich nicht gespielt. Ich bin einfach zu alt, um mich 50 Stunden durch ein Spiel quälen zu müssen, um ein paar Aha-Momente zu erleben. Meine Lebenszeit ist begrenzt. :p Und von dem Verwaltungsausmaß bei ATO, möchte ich erst gar nicht anfangen. Wenn man am Tisch mehr damit beschäftigt ist, den Wust aus Sheets unter Kontrolle zu bringen, als dem Geschehen zu folgen, ist das Spiel für den armen Schriftführer eh gelaufen. :D Da finde ich den Aufwand bei KDM wesentlich angenehmer, weil da die Sheets um einiges besser sind und auch selbsterklärender. Bei ATO habe ich sehr schnell angefangen, die App zu nutzen. Wobei ich eigentlich Apps in Brettspielen immer sehr kritisch sehe.


    Wir haben ATO zu zweit und zu dritt gespielt. Ich würde es allerdings auch eher als Solospiel einordnen. Und für alle, welche die Argonautensage kennen, dürfte die Story jetzt nicht der große Wurf sein. Zumindest nicht so langweilig, wie sie in ATO erzählt wird. Wer die Kämpfe spannend findet und damit seinen Frieden hat, dem gönne ich jeden Spaß der Welt mit ATO. Aber ich beurteile ein Spiel nach meiner Spielerfahrung, die ich mit diesem Spiel verbinde und ob es den Spielspaß halten kann. Erinnere ich mich nach 2 Jahren noch an einzelne Partien, oder an einzelne Spielmomente? Und da ist KDM als auch ein S&S für mich ganz weit vorn. Und ich kann Becki sehr gut verstehen, wenn er mit KDM nicht zurechtkommt. Er vermisst die Heldenentwicklung, explizit seine Heldenentwicklung. Und das bietet KDM genauso wenig, wie ATO eine Heldenentwicklung im klassischen Sinne besitzt. Bei ATO sind wir höchstens Lokführer. Und wenn die Lok kaputt geht, werden wir auf die nächste Lok gesetzt. Wo man bei KDM noch sagen kann…ok, wir spielen „einen gemeinsamen Helden“ (die Siedlung), die den eigentlichen Erfolg oder Misserfolg der Kampagne bestimmt, gibt es das in dem Ausmaß bei ATO nicht. Zumindest fühlt sich für mich das Base-Building der Argo nicht so immersiv an, wie bei KDM. Bei KDM ist jede Siedlungsphase eine Zitterpartie. Egal wieviel Siedler man hat, es können in jeder Siedlungsphase zu wenig sein. :D Genauso, wie die Argo erforscht werden muss, um craften zu können, müssen auch bei KDM die Settlement-Location und Innovation erforscht werden. Ansonsten sieht es mit Waffen und Rüstungen etc. sehr traurig aus. Aber bei ATO muss ich nehmen, was ich bekomme. Da bestimmt der Techtree die Reihenfolge. Bei KDM kann ich selbst entscheiden, was ich in welcher Reihenfolge bauen will. Was nützt mir der Rüstungsschmied, wenn ich im nächsten Kampf eine bestimmte Waffe vom Waffenschmied haben könnte, die uns ggf. als Gruppe nach vorn bringen könnte. Die Variabilität und das Taktieren, ist bei KDM um einiges höher als bei ATO. Bei KDM ist der strategische und taktische Part aber ganz eng mit der Siedlung verknüpft, weniger in den Kämpfen. Die Siedlung ist Dreh- und Angelpunkt. Ein paar Entscheidungen in der Siedlung falsch getroffen und KDM reduziert sich zu einem zeitlich begrenzten BB. Denn dann wird die Kampagne sehr schnell vorbei sein.


    Auch wenn ich mit Becki in seinen Videos nicht immer konform gehe, so verstehe ich, warum er ein Spiel so bewertet, wie er bewertet. Er hat einfach eine ganz andere Herangehensweise an Brettspiele und ganz andere Ansprüche an ein Spiel. Und so leid es mir tut, er wird sich wohl bald selbst laminieren müssen. Denn DAS Spiel, auf das er wartet und was GD bei ihm ablösen wird, kann es in einer Zeit, wo es immer mehr weg von Qualität geht, nicht mehr geben. Das Mechanik-Rad erfindet sich nicht mehr neu. Spieltiefe, Story, Immersion, Exploration, Taktik, Strategie erfordert Aufmerksamkeit, die heute kaum noch einer bereit ist in irgendwas zu investieren. Wir sind mittlerweile bei einer Aufmerksamkeitsspanne von unter 5 min angekommen. Diese beiden Pole lassen sich heutzutage nicht mehr vereinen.