Beiträge von pow im Thema „Aeon Trespass: Odyssey“

    Ich antworte hier einfach mal auf beide von dir geschriebene Kommentare:


    Ich habe MHW gewählt, da es ein Boss Battler ist, also irgendwo in einem ähnlichen Genre unterwegs ist, aber auch, weil der Kontrast auch so immens ist. Ein anderer Punkt ist, ich habe es gespielt. TG habe ich (leider) nicht gespielt. Es scheint mir aber z.B. was das gameplay angeht auch ein bisschen aus der seichteren Ecke wie ein Monster Hunter zu kommen. Sowohl das Kampf- als auch das Diplomatie-System sind nahezu identisch in der Mechanik, allgemein würde ich das Spiel auch eher als Storyspiel ansehen, mit ein bisschen Kämpfen bzw. Karten spielen. Es ist also in vielen Aspekten auch auf "der sichereren Seite". Und in den 60 Std. entwickelt sich das gameplay ja auch kaum nennenswert weiter, oder liege ich da falsch? Also komplex wirkt das Spiel (TG) für mich jedenfalls an keiner Stelle...es hat einfach viel Geschichte und Content... (das ist keine Kritik), aber im Gegensatz zu MHW bietet es (immerhin) eine Geschichte :)


    Und hier würde ich dann auch die Brücke zu deinem letzten Kommentar schlagen... du vergleichst hier einfach ein paar Zeilen Code, was in meinen Augen eine total verkürzte und vereinfachte Darstellung ist. Passender wäre wohl eher, ein system mit 2-3 kleinen Microservices die miteinander sprechen vs. ein System mit 50 Microservices und ständig eins dazukommt und mit den anderen interagiert und mal eins ausstellt und mal ein anderes wieder einstellt. Die Fehler und Bugs die hier entstehen steigen exponentiell mit jedem Service den du dazu nimmst... Oder warum macht z.B. eine Konsole weniger Problem als ein PC wenn man Software dafür entwickelt? Weil hier einfach ganz andere und vielfältigere Systeme Zusammengreifen und funktionieren müssen. Du hast kein statisches Set. In diesem Sinne ist ein einfaches überschaubares System auch viel leichter gerade zu ziehen und Auswirkungen vorherzusehen, als bei einem großes komplexes System.


    Und warum man ATO dafür kritisiert, dass es ständig mit neuen Mechaniken kommt und dadurch auch mechanisch Progress bietet, kann ich nicht nachvollziehen. Gerade das es nicht "hängen" bleibt und das gameplay bzw die Mechaniken sich weiterentwickeln ist doch eines der großen Stärken. Aber...kann man natürlich auch als Schwäche betrachten, da man kontinuierlich lernen muss bzw es immer mehr wird... bis der Kopf platzt :D


    Aber gerade für jemanden der in der IT arbeitet (du klingst so) sollte das doch leicht nachvollziehbar sein. IT entwickelt sich auch ständig über weitere Abstraktionsebenen weiter. Man muss permanent lernen um den aktuellen Stand der Technologien zu kennen und mit umgehen zu können. Keiner entwickelt mehr in purem HTML Webseiten mit bisschen CSS fürs Styling. Der Techstack ist mittlerweile wesentlich komplexer und ein ganz anderer. So ähnlich sehe ich auch, im übertragenen Sinne, ATO.


    Ein Kritikpunkt wäre also, das es eher kein sich berieseln ist, sondern man durchaus auch bereit sein muss, etwas Arbeit zu investieren. Das muss einem bewusst sein. Aber ich glaube, dafür bekommt man aber auch etwas zurück. Aber nichts desto trotz, kann genau das eine Barriere darstellen.


    Und das es keine Errata geben wird, ist so nicht ganz korrekt. Marcin hat kommuniziert, dass es Überarbeitungen geben wird, allerdings eben nicht unbedingt in mechanischer Natur. Wie genau das alles aussehen wird ist noch unklar - es wurde aber in Aussicht gestellt, dass wer nicht Teil des 2nd Prints ist, über die Webseite zu einem späteren Zeitpunkt kostenfrei (zzgl. Versandkosten) diese bestellen kann. Also vollkommen ignoriert wird das Thema nicht.


    Und wie wir als ITler das kennen, wird halt mehr Fokus auf das bauen neuer Systeme (Kingdom Forlorn und 12 Sins of Herakles) gesetzt, als sich zu sehr mit den "Bugs" im "alten" System auseinanderzusetzen. Vllt kommt irgendwann der Punkt. Aber ich glaube Marcin hat mehr Lust neues zu machen, weil er sich sonst langweilt :x ...natürlich schlecht für die, die das System benutzen - gut für die, die mehr bzw. Fortschritt wollen. Ob man das gut oder schlecht findet, muss auch wieder jeder für sich beurteilen. Für mich ist es okay, und ich bin mega gespannt auf Kingdom Forlorn, und meine ursprünglich Core Pledge mittlerweile auch auf ein All-In erhöht 😅

    Es ist ein verdammt guts Review...aber...das Problem ist in meinen Augen, dass es jede Menge Kontext außer acht lässt.


    Beispiel: Monster Hunter, 120€+ für super wenig super seichten Content. Kaum Komplexität.

    Jetzt könnte man sagen ATO ist voll teuer und kostet das 2,5fache, bietet aber ca. 5-10x soviel Content (wenn nicht mehr), und die Komplexität bzw Varianz und Vielfalt, bzw was einem das Spiel bieten kann, liegt ebenfalls locker beim 5-10fachen. Irgendwo davon die Rede? Hm...irgendwie nicht...


    Worauf ich hinaus will: keiner der Reviewer geht wirklich auf ein realistisches Preisleistungsverhältnis ein. Kein Reviewer geht wirklich auf das was mit der Komplexität einhergeht ein (ein super schwer zu erlangendes Produkt das eigtl NIE perfekt sein kann in solch einem Ausmaß). Kein Reviewer geht wirklich auf die "Zeit" die qualitativ verbracht wurde ein. Man spielt nicht 150 Stunden ein Spiel weil es scheiße ist... (Ein Monster Hunter World wird man glaube eher keine bis nur sehr schwer 100 Stunden spielen können, selbst wenn man es sehr mag wird das "hart"). ATO bietet dagegen 250 Stunden + wenn mans mag. Ob man das braucht? Muss man selbst wissen. Genauso wenig wird geschätzt wenn was riskiert wird. MHW: minimales seichtes Gameplay. Klar, ist schön einfach, leicht zu lernen usw, aber wenn man wie SFG oder CMON nur super leichtgewichtige Spiele liefert, mit extra viel bloat, der im Kern des Spiels kaum bis nichts ändert (am Ende aber sogar um einiges teurer ist), über sowas redet kein Mensch. Ich will hiermit kein ATO verteidigen (oder MHW schlecht machen), aber wenn man Spielen die wirklich was versuchen jeden kleinsten Furz übel nimmt der nicht perfekt ist, dann wird es sowas bald halt auch einfach nicht mehr geben, weil es sich überhaupt nicht lohnt und eh nur abgestraft wird.


    Ein anderer Punkt ist, dass in dem Video die Probleme nicht gewichtet werden. Wie schlimm sind denn ein paar Fehler im Buch wirklich, verglichen zu einem Schwachen design bzw starken unbalancing Spiel (auch hier könnte ich wieder MHW erwähnen). Was ist leichter zu fixen, bzw drüber hinwegzusehen? Sind die "Probleme" die ATO hat wirklich so schwerwiegend? Sind das grundlegende Probleme? Oder eher einfach nur etwas Uneleganz bei einem riesig großen "Dampfer"? Klar, muss jeder für sich selbst entscheiden, wie schwerwiegend das einzelne ist, aber wenn man weit über 1 Stunde über Probleme redet, ist das zwar schön, gut und richtig das man drauf hinweist, aber...wie kritisch sind die denn unterm Strich wirklich?


    All das fehlt mir bei den ganzen Reviews ein bisschen. Stunden lang zu meckern ist easy. Super easy. Und klar ist vieles subjektiv, und sollte jeder für sich selbst entscheiden, aber die Reviewer präsentieren am Ende des Tages auch nur eine subjektive Empfindung des Ganzen. Und mehr halt auch nicht... und wie beschrieben geht vieles dabei verloren oder geht unter. Selbst bei einem 2,5 Std Video... (finde es aber auch bisschen verrückt das viele "Influencer" mehr Zeit mit Videos machen verbringen als mit dem Spiel selbst... aber sei es drum)


    Von daher finde ich (vor allem KS) Reviews immer etwas schwierig. Aber nicht falsch verstehen, das Review von Shelfside ist top, und um Welten (viele Welten) besser als von den meisten anderen, die sich nichtmal 1/3 vom ersten Cycle von drei anschauen, und dann glauben das Spielsystem zu kennen oder eine fundierte Meinung abgeben zu können und dann eine Stunde über das "Tutorial" philosophieren...


    Recommended score: 5/10 ...ist es schlecht, oder ist es einfach nur nicht "blind" jedem zu empfehlen?

    Daniel: 7/10 ...trotz der vielen Probleme eine ziemlich gute Wertung für shelfside

    anderer Ashton: hat was zu sagen, aber mag eigtl keine Bossbattler und redet eigtl nur darüber warum er Bossbattler nicht mag. Hat kein Bezug und nur das Theater gespielt (das quasi aftergame)...von daher, ka, er durfte halt auch mal.


    Unterm Strich ist das also eigtl eine positive Wertung, wenn man sich vorher etwas informiert und wenn man diese Nische mag.


    Komischerweise empfinden aber alle das Review als negativ und es kommt gar nicht so rüber, weil er einfach 2/3 gefühlt über negative Dinge redet, so das das positive gar nicht richtig zum Vorschein tritt. So jedenfalls mein empfinden. Aber wen wundert es, wenn man etwas 150 Std spielt, bemerkt man die Fehler immer und immer mehr, und es kann durchaus eine gewisse Hassliebe entstehen...


    Und sorry, eigtl wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber irgendwie musste ich das mal loswerden :D