Beiträge von Kuh des Grauens im Thema „Aeon Trespass: Odyssey“

    Ich hätte ATO auch am liebsten zu zweit gespielt, gerade weil das Spiel mit laufender Spieldauer immer komplizierter wird und man sehr viel im Blick behalten muss. Als Duo geht das sicherlich deutlich leichter.


    Bzw. meckern auf hohem Niveau: Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Als ATO damals als Crowdfundingprojekt gestartet ist, hatte ich schon den Eindruck, dass das Projekt viel zu ambitioniert ist und höchstwahrscheinlich nicht funktionieren wird. Diese Sorge ist glücklicherweise nicht eingetreten. Ich gebe dir auch Recht, dass gerade für die Größe, den Umfang und die vielen Verzweigungen ATO als Erstpublisher einen sehr guten Job gemacht hat. Gerade im Vergleich zu anderen Kickstarterspielen. In meinen Augen wäre eine Überarbeitung hinsichtlich einer Second Edition aber in jedem Fall nötig gewesen und auf BGG habe ich schon auch in sehr viele Regelthreads reingeschaut. Und zwar immer wieder. Ich finde es schon bezeichnend, dass ich trotz der tollen Story, Atmosphäre usw. Abstand von Kingdoms Forlorn genommen habe und überlege, den Pledge für Twelve Sins of Herakles zu canceln. Insofern ja - für mich ist die Kompliziertheit der Mechaniken, die größtenteils nicht zur Komplexität des Spiels beiträgt, eine klare Designschwäche.


    Marcin hat hier definitiv seine Vorstellung und Vision umgesetzt. Die muss ich natürlich nicht zu 100 % teilen. Aber ich bin zu 100 % seine Zielgruppe. Und diese ist per se einfach sehr klein. Wenn es jetzt vielen Leuten ähnlich wie mir geht (und den Eindruck habe ich zumindest etwas), dann ist das sowohl schade als auch wirtschaftlich schwierig.


    Ps: Soweit ich mich richtig erinnere, habt ihr den Cycle 1 zu Ende gespielt und danach eine Pause gemacht? Cycle 2 ist schon nochmal ne Ecke aufwändiger. Insofern - mal schauen, ob du dann in einigen Monaten manche Argumente von mir besser nachvollziehen kannst, oder ob du das dann komplett anders siehst :D

    Knapp 55 Stunden habe ich in den spartanischen Gewässern im 2. Zyklus von ATO verbracht. Mehrmals habe ich hier über meine Erfahrungen – die in einer Achterbahnfahrt glichen - berichtet. Nach einigen Wochen ist nun mein Review zu Cycle 2 fertig. Wie immer habe ich auf Spoiler verzichtet.



    Besser als Cycle 1:


    Die Story. Ich. liebe. die. Story. Beste mir untergekommene Geschichte in einem Brettspiel. Mit Riesenabstand. Mich hat die Story mit der direkten, epischen Art auf einer emotionalen Ebene viel mehr mitgenommen und ich habe konstant mit meinen Argonauten und Verbündeten mitgefiebert. Aber: Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob die Story an sich so toll ist, oder einfach wie die Art der Geschichtenerzählung durch die Nebenquests, die Atmosphäre, die Kämpfe und die Geschehnisse auf der Karte die Story zu dem aufgebauscht hat, was es für mich schlussendlich war. So oder so – es war mega … mit einem megabefriedigenden Ende.


    Dazu beigetragen hat der Aufbau der Story. Der Nietzschean wurde filmreif eingeführt, direkt wurde die raue Welt Spartas gezeigt, die Fraktionen toll in Szene gesetzt und die Katz- und Mausjagd fand ich sowohl thematisch, als auch mechanisch gut umgesetzt. Es gab immer wieder schöne Wendungen und von Anfang bis Ende waren die Begegnungen mit dem Nietzschean stringente Highlights.


    Mir haben die Fraktionen deutlich besser gefallen. Deren Ziele und Absichten waren greifbarer und realistischer als im ersten Zyklus. Die Spannungen innerhalb der Fraktionen waren zwar spürbar mit seltenen Auswirkungen auf das Spielerlebnis, sie standen sich aber nicht so konträr gegenüber wie im ersten Zyklus. Einige interessante Plottwists wurden angeteasert, vielleicht wäre bei einem anderen Vorgehen hier ein anderer Endeindruck entstanden. Insgesamt fand ich die drei Fraktionen ausgereifter, interessanter und erinnerungswürdiger.


    Das grundlegende Thema wurde besser eingefangen. In Cycle 1 war ich lange an der grundsätzlichen Hintergrundgeschichte nicht interessiert, da ich zu wenige Informationen hierfür bekam und mir sich das Meiste erst am Ende erschloss. Man stochert dort viel im Nebel umher, obwohl das Labyrinth an und für sich omnipräsent ist. In Cycle 2 ist das Thema nicht subtil im Hintergrund eingewebt, sondern man bekommt es aktiv ins Gesicht geklatscht. Insofern wusste ich von Anfang an viel mehr Bescheid, um was es überhaupt geht und meine persönlichen Präferenzen wurden öfters getriggert.


    Über die atemberaubende Atmosphäre habe ich schon öfters berichtet und diese ist in meinen Augen auch der Selling Point vom zweiten Zyklus. Da passt alles wie Arsch auf Eimer und greift ineinander über. Der Nietzschean, das Setting, die Kämpfe, der Burden, die Nebenabenteuer, die Rolle der Argo, die Clue Cards, die Map und die Fraktionen. Das ist so ein toller Mix mit ganz, ganz vielen Wechselwirkungen, die alle funktionieren.


    Der Nietzschean als Antagonist überzeugt auf ganzer Ebene. Eigentlich ist das ein Gegenspieler wie es im Buche steht. Aber durch die Einführung, die erzählten Geschichten der Bewohner Spartas über ihn, den immer wieder gefährlichen Begegnungen mit ihm und das Artwork erwachte bei mir der Nietzschean immer wieder zum Leben und provozierte das Kopfkino gerade so. Ich hatte immer wieder Angst vor dem arroganten Arsch und wollte ihn doch um jeden Preis fallen sehen. Bester. Gegenspieler. Ever.

    In den Endkampf spielten meine bis dato getroffenen Entscheidungen eine große Rolle und immer wieder wurden diese mit eingewoben. Daher fühlt sich die Geschichte der Argonauten in Sparta auch so lebendig an. Des Weiteren waren die spielmechanischen Umsetzungen des Kampfes mehr als gelungen und der Nietzschean durfte noch einmal alles auspacken. Toller Endkampf welcher mich komplett zufrieden zurück lies.


    Ich hatte leider nur einen Kampf gegen den Burden, welcher ein Riesenupgrade gegenüber dem Persuerfight ist. Schon beim Lesen des Eingangstextes war meine Neugierde geweckt, wie dieses ungewöhnliche Kampfprinzip mitsamt den dazugehörigen Spielmechaniken funktionieren würde. Zu meiner Freude haben die frischen Ideen alle abgeliefert, es gab keine Loopholes und der Kampf war wirklich etwas Einzigartiges. Tolle Idee, Tolle Ausführung. Dieser Kampf hat mir auch noch einmal klargemacht, welche Möglichkeiten sich grundsätzlich mit einem großen Spielbrett eröffnen.


    Die zwei Hauptgegner sind ein großer Fortschritt zu Cycle 1. Natürlich wieder gekoppelt mit mehr Verwaltungsaufwand und komplizierten Mechaniken. Aber das hat sich in diesem Fall bewährt und grundsätzlich hat mir Cyclonos gut und die Chimera ausgesprochen gut gefallen. Gerade letztere hat sich komplett eigenständig angefühlt, mit einem tollen Angriffs- und Verteidigungsprofil und einem coolen Push Your Luck Mechanismus.


    Ich hatte auch deutlich epischere und vor allem konstant spannendere Kämpfe. Ob das jetzt an dem (doch ziemlich vorhandenen) Zufall in den Prügeleien liegt, an prinzipiell gefährlicheren Gegnern oder auch am Glück beim Würfeln (hallo Awakenings) kann ich gar nicht einschätzen.


    Die (inoffizielle) App hat sich als Riesenunterstützung entpuppt und mir viele mühsame Verwaltungsschrittchen abgenommen. Ressourcen, Maptiles, Gear, Technologien, Titanen, Fraktionen, Timeline, Entscheidungsmatrix, Abenteuer, Doom werden hierdurch getrackt … bis auf die Argonauten ansich habe ich alles mittlerweile in den digitalen Helfer verlegt. Witzigerweise stört mich im Gegensatz dazu in KDM die (gleiche) App mehr, als dass ich sie als Hilfe ansehe.


    Mir hat das Reisen auf der Karte besser gefallen, bzw. waren sowohl mehr spielrelevante Entscheidungen als auch spielmechanische Prinzipien anzutreffen. Die grundsätzliche Idee mit dem Aufbau der Spielwelt sowie deren Einschränkungen wurde gut umgesetzt und insgesamt musste ich mir mehr Gedanken machen, wie ich zu bestimmten Stellen komme bzw. was der sinnvollste Weg wäre.


    Die Clue Karten sind mMn deutlich eindeutiger in der Lesbarkeit, gleichzeitig mit spielrelevanteren Auswirkungen verknüpft und auch mechanisch waren da coole Ideen dabei. Deutliches Upgrade, vor allem da auch wieder die Atmosphäre toll eingefangen wird.


    Der Tempel – Dazu sage ich aufgrund von Spoilergefahr nichts. Das Teil ist mir allerdings überaus positiv im Gedächtnis geblieben und will ich unbedingt noch einmal spielen.



    Mehr erhofft im Vorfeld


    Terrainnutzung: Die Säulen aus Cycle 1 werden weiterhin häufig benutzt, dafür sind die Labyrinth Sachen alle weggefallen. Das finde ich auch okay, da vor allem Ambrosia Tiles, die Argo selber und ganz viel Abgründe genutzt werden. Anfangs dachte ich noch, dass man mehr mit dem Terrain spielen könnte, als es letztendlich kam. Die Argo bspw. wurde bei mir erst im Endkampf wirklich interessant (und gefährlich). Das Terrain hat mich vor allem in meiner Beweglichkeit eingeschränkt, auf die Zugreihenfolge Einfluss gehabt und taktisch musste man sich schon sinnvoll positionieren, um möglichen Todesfolgen zu entgehen. Als Upgrade zu Cycle 1 empfinde ich es letztendlich kaum.


    Setboni: Ach hab ich mich gefreut, als die Setboni eingeführt worden. Mir macht es immer viel Spaß bspw. komplette Rüstungssets zu craften und dann den dazugehörigen Bonus abzustauben. Gerade KDM macht das sehr gut über die Boni und die farbigen Wechselwirkungen. Letztendlich gab es in ATO leider nur wenige Items mit einem möglichen Setbonus und insgesamt hatte ich einen Titanen, bei dem ich überhaupt auf den Setbonus gegangen bin. Da hatte ich mir deutlich mehr erwartet. So ist die Umsetzung fast schon vernachlässigbar.


    Einstieg in Cycle 2: Den Wechsel vom Tutorial in den Cycle 1 fand ich damals schon schlecht gemacht, weil man immer wieder unterbrochen wurde, indem neue Regeln und Modi eingeführt wurden. Ich hatte nicht erwartet, dass mir der Wechsel von Cycle 1 auf Cycle 2 Probleme bereitet. Aber letztendlich lief das ähnlich ab und der Spielfluss in den ersten Stunden im Cycle 2 wurde durch diverse Regelunterbrechungen zerhackstückelt. Ich verstehe, dass der Publisher die ganzen Neuerungen nach und nach an der passenden Stelle einführen möchte, aber mich nervt das maximal, wenn ich immer wieder aus dem Spiel rausgerissen werde und neue Karten, neues Gear, neue Technologien usw. heraussuchen muss.


    Gear: Es gibt viele neue Titanen, Waffen, Rüstungen, Items und natürlich auch neue Keywords. Erst habe ich mich über die ganzen frischen Möglichkeiten gefreut und 3,4 mal während des gesamten Zykluses ist es auch vorgekommen, dass ich eine längere Zeit vor dem Spieltisch saß und meine Truppe taktisch neu ausgerüstet hab. Insgesamt ist es leider weiterhin so, dass es mMn einige Unterstützungsitems gibt, die immer mitgenommen werden müssen und die wenigen restlichen Items, je nach Art des Gegners rein- oder rausrotieren. Es gibt zwar in Kombination mit den verschiedenen Titanen zumindest theoretisch unglaubliche viele Gestaltungsmöglichkeiten, aber praktisch wird der Spielraum durch unterschiedliche Beschränkungen (eine Armor, maximal zwei Items, Reaction is King usw.) ziemlich eingedampft. Hier herrscht mMn die größte Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis in ATO vor.



    Schlechter als Cycle 1:


    Der sowieso schon hohe Verwaltungsaufwand ist noch einmal angestiegen und mit ihm auch die von Goliath so gut beschriebene Mental Load. Gerade letzteres ist im Vergleich zu Cycle 1 deutlich angezogen. Es muss sowohl bei den eigenen Titanen, als auch bei den gegnerischen Primordials in der Abhandlung soooo viel beachtet werden. Zu viel. Immer wieder ist mir aufgefallen, dass ich etwas übersehen habe und ich kann garantieren, dass kein einziger meiner 20+ Kämpfe regeltechnisch 100 % fehlerfrei war.


    Die Suche nach den richtigen Regeln und Symbolen. So unglaublich aufwendig, so unglaublich überflüssig. Die Regeln sind verstreut über das Regelheft, die zwei Zyklenhefte (ich habe mehrmals auch noch einmal im Cycle 1 Buch nachsehen müssen), Traitkarten der Primordials, Argo Tech Karten und den großen Story, Doom, Titanen und Primordials Karten. Trotz der ausgedruckten BGG Hilfe und vielen handgemachten Notizen musste ich immer wieder nachschlagen, weil ich irgendein Keyword, ein Symbol oder eine bestimmte Regelauslegung nachschlagen musste. Nervig – vor allem das Finden der gesuchten Information.


    Am Ende von Cycle 1 hatte ich lange überlegt, ob ich gegen den gestärkten Persuer kämpfen soll und hatte mich aus Sicherheitsgründen dagegen entschieden. Nun hat es im Cycle 2 überraschenderweise Ewigkeiten gedauert, bis ich gleichwertiges oder besseres Equipment bekommen habe, weswegen ich mich nicht in den Endkampf gegen ihn getraut habe und relativ oft gegen die normale Version kämpfen musste. Problem: Ich mag den Kampf nicht. Das ist für mich kein gut designter Gegner mit enormen Nervpotentzial (Killjoy, 10+ Attacken, Standardaktion). Man war ich froh, als ich ihn endgültig erledigen konnte. Diesen Kampf möchte ich nie wieder spielen.


    Die Geschichte der Argo war mein Highlight im ersten Zyklus. Nach und nach hat man mehr über das Schiff erfahren und die Argo fühlte sich mächtig, geheimnisvoll und atemberaubend an. Im zweiten Zyklus lag der Fokus nicht mehr zu 100 % auf dem Schiff und auch die Entdeckungen innerhalb des Schiffs haben mich oft nicht derart in den Bann ziehen können. In meinen Augen eine klare Verschlechterung.


    Während im Cycle 1 die Taktik beim Hekaton zwischen Level 2 und Level 3 (?) sowie beim Labystier zwischen Level 1 und Level 2 aufgrund der neuen Monsterprofile jeweils die Kampftaktik angepasst werden musste, fand ich dieses Mal die Gegnerstufen nicht so abwechslungsreich, sondern es war eher mehr vom selben. Eine höhere Varianz im Stufenaufstieg hätte den Kämpfen gut getan, da ich die grundlegende Taktik so gut wie gar nicht ändern musste.


    Die Belohnungsspirale war bei mir im ersten Zyklus ausgeprägter. Da wollte ich immer wissen, wie es weitergeht, oder ich konnte mich auf neues Gear, neue Technologien, neue Nebenabenteuer freuen. Hinter jeder Ecke lauerte eine Überraschung. Das hat sich prinzipiell gar nicht geändert, aber ich habe mir deutlich öfters Pausen genommen, weil ich den Umbau- und Verwaltungsaufwand gescheut habe.


    Der Spielflow wurde bei mir zu oft unterbrochen. Gerade mehrere Kämpfe innerhalb von wenigen Tagen haben mich komplett ermattet zurückgelassen. Durch die Kombination aus Timelinebegegnungen mit ungünstigen, zufälligen Kämpfen (Storyfortschritt, Einholung durch den Adversary und Überraschungsschlachten) ist das leider immer wieder vorgekommen. Zum einen nervt der ständige Umbau und zum anderen ist es mühselig den Überblick zu behalten, wenn so viel auf einmal passiert.

    Insgesamt hatte ich 22 Kämpfe, was im Umkehrschluss bedeutet, jeder dritte Tag war für mich mit einem Kampf besetzt. Mir waren es deutlich zu viele Kämpfe, die Hälfte davon hätte für mich auch locker gereicht. Für den Cycle 3 werde ich definitiv (!) Hausregeln verwenden, so dass ich gegen jedes normale Monster maximal einmal auf einer Stufe kämpfe.



    Fazit


    Cycle I hat für mich mittelmäßig begonnen, sich dann aber nach und nach gesteigert und insgesamt ist ein sehr gutes Spielerlebnis für mich herausgekommen. Cycle 1 hätte ich auch schon um den Tag 65 beenden können, wollte aber dann noch etwas länger auf der Karte herumreißen und bin dann bis Tag 76 in Kreta gewesen.


    Cycle II hatte deutlich mehr Höhen, mit epischen Spielsessions, einer tollen Geschichte, viel Kopfkino und atemstockenden Momenten. Leider fand ich gerade den Verwaltungswulst und die Unterbrechung des Spielflows immer wieder nervig, weswegen ich das Gesamtniveau nicht durchgängig auf einem hohen Niveau einstufe. Im Vergleich zu Cycle 1 war es demnach ein häufiges Hoch und runter in der Spielqualität. Auch hier hätte ich noch etwas länger in Sparta bleiben können, habe mich aber ausgebrannt gefühlt und am Tag 64 den Cycle beendet.


    Deswegen verbleibt ATO bei mir wie schon im ersten Zyklus bei einer 9 von 10 bei BGG. Ich habe viele wirklich spannende und tolle Augenblicke verbracht. Mit dem Abstand von mehreren Wochen sind mir vor allem bestimmte Storymomente und –entwicklungen im Gedächtnis geblieben. Hingegen weiß ich von den Kämpfen so gut wie gar nichts mehr. Generell sehe ich die Kämpfe bzw. den dafür notwendigen organisatorischen und mittlerweile auch mentalen Arbeitsaufwand, vor allem in Kombination mit den häufigen Kämpfen ohne große taktische Neuerungen, als Achillesferse in dem Spiel an.


    Insgesamt tue ich mir mit dem Spiel weiterhin etwas schwer. Grundsätzlich ist in dem Ding so viel Liebe, so viele Details, so viel Playtesting, die Balance stimmt, die Story ist zum Zunge schnalzen, das große Gesamtbild ist atemberaubend und die Motivation weiter zu spielen ist zumindest auf der spielerischen Seite verdammt hoch. Gleichzeitig ist ATO auch maßlos überfrachtet, unnötig verschnörkelt und mit einem (zu) großen Aufwand verbunden. Generell nervt mich am meisten, dass klar wird, worauf das Spiel potenziell zusteuern könnte, wenn die ganzen Mechaniken zumindest zu 80 % ineinandergreifen würden und vor allem der Verwaltungsaufwand geringer wäre.


    Im Endeffekt werde ich sicherlich ebenfalls Cycle Nummer 3,4 und 5 spielen, aber bei Twelve Sins of Herakles bin ich immer noch am überlegen, ob ich meinen Pledge nicht doch noch storniere. Und ich werde definitiv Hausregeln verwenden, wenn mir gerade die Kämpfe zu repetitiv werden sollten.

    Unterm Strich ist das also eigtl eine positive Wertung, wenn man sich vorher etwas informiert und wenn man diese Nische mag.


    Komischerweise empfinden aber alle das Review als negativ und es kommt gar nicht so rüber, weil er einfach 2/3 gefühlt über negative Dinge redet, so das das positive gar nicht richtig zum Vorschein tritt. So jedenfalls mein empfinden. Aber wen wundert es, wenn man etwas 150 Std spielt, bemerkt man die Fehler immer und immer mehr, und es kann durchaus eine gewisse Hassliebe entstehen...


    Und sorry, eigtl wollte ich gar nicht so viel schreiben, aber irgendwie musste ich das mal loswerden :D

    Fair enough und ich gebe dir auch insofern Recht, dass gerade bei den positiven Sachen noch viel angefügt werden könnte. Zumindest von meiner Seite. Ich bin jetzt bei knapp 120+ Stunden Spielzeit, bemerke die Fehler und Eigenartigkeiten von ATO immer mehr und habe eine gewisse Hassliebe entwickelt :D. Shelfside hat explizit die schlechten bzw. unglücklichen Aspekte mMn sehr gut herausgearbeitet und ich kann meine negativen Erfahrungen zu 95 % wiederfinden.


    Generell hadere ich schon mit dem Spiel, da es sich immer wieder selber im Weg steht und die ganzen tollen Momente und Erlebnisse sehr teuer erkauft werden.


    Rein vom Preis- Leistungsverhältnis, dem generellen Umfang und der Umsetzung des ambitionierten Projekts ist ATO aber nach wie vor top.

    Falls jemand 2:45 Zeit hat , hier ein neuer Review:


    PS: Habe das Video noch nicht gestartet , mag es jemand zusammenfassen?^^

    Derzeit schraube ich an meinem Review von Cycle 2 und wollte da kurz unterbrechen, um mal dieses Videos anzuschauen.

    Generell macht der Shelfside Kanal die mMn besten Reviews von umfassenden Kampagnenspielen. Sie sprechen sowohl valide Punkte an, sind sehr auf Regeln und Eingängigkeit bedacht und ingesamt auch sprachlich gut anzuhören. Kein Vergleich zu bspw No Pun Included.


    Die Component Issues Montage ab Minute 34 ist hervorragend und leider auch allzu wahr. Gerade die negativen Punkte würde ich derzeit (knapp vor der 1 Stunden Marke) fast alle unterschreiben. Sehr schönes und aufwendiges Video.

    Ja, der Vergleich mit KDM passt definitiv, auch wenn der Titan hier tatsächlich spielerisch einen höheren Mehrwert mit sich bringt, als preislich vergleichbare KDM White Boxes.


    Zuschlagen werde ich aber nicht. Das hat mehrere Gründe. Ich empfinde die Titanen in den Grundboxen bisher als absolut ausreichend. Dort freut man sich zwar immer, wenn ein neuer Titan mit passendem Gear freigeschaltet wird und man taktisch was neues ausprobieren kann, aber krass unterschiedlich waren die bisherigen Titanen wiederum nicht. Dafür also extra Geld ausgeben? Sehe ich nicht ein. Des Weiteren ist ATO bisher eine 9 von 10 für mich und ich habe nicht das Gefühl, dass weitere Titanen mein Spielgefühl verbessern, da andere Kritikpunkte viel mehr negativ auffallen. Außerdem bin ich kein Freund der Sculpts. Insofern easy pass.

    Nur Mal als Einschätzung. Ich hatte in bisher gespielten 120 Stunden ATO insgesamt drei awakenings. Jeweilige dauer der götterformen auf dem Brett waren um die 15 Minuten. Also spielmechanisch absolut vernachlässigbar. Aus meiner Sicht lohnen sich weder die Goldform Miniatures noch die eidolon Miniature Box.

    Es sei denn, man malt gerne und einem gefallen die Minis.

    Dann kann ich die Skywards Odyssey auch entfernen. Bis die geliefert wird, bin ich mit C4&5 schon durch. Komische Entscheidung aber so kann ich Geld sparen.

    Jap, eine ziemlich merkwürdige Entscheidung. Wobei ich womöglich dann mit dem Start von Cycle 4 warte, bis die zweite Welle tatsächlich ankommt.

    Andererseits - angepeilt ist eine Lieferung im März 2025. Da kann man sicherlich noch einige Monate draufrechnen. Also eher Ende 2025. Das ist schon ne verdammt lange Zeit. Geplant hatte ich den Cycle 3 zu spielen, wenn die erste Welle Anfang 2024 ausgeliefert wird. Dann erstmal knapp 2 Jahre Pause zu machen und auf einmal Cycle 4 + 5 und noch die Twelve Sins auf dem Pile of Shame zu haben ist ein bisschen doof.

    Naja - ich warte weiterhin noch einige Monate bis zum Ende des Pledge Managers, bevor ich hier weitermache.

    Werde das vielleicht ähnlich wie Goliath machen, außer dass ich die Skywards Odyssey definitiv drin lassen möchte. Ansonsten habe ich noch einmal in den Updates nach der Last Tome gestöbert:

    https://www.kickstarter.com/projects/kingdomsforlorn/aeon-trespass-odyssey-second-printing/posts/3821765


    Das klingt deutlich besser als ich es in Erinnerung hatte:

    -> So Sachen wie Turn Order, Reference Sheets, Easy Save State, Technology and Project Deck Storage, Storage for Gear usw. sind entweder in der Scribe App sehr gut umgesetzt, oder ich habe mir selber Hilfen erstellt. Insofern für mich nicht wirklich interessant.

    -> Loadouts für die gerade nicht benutzten Sachen (Gear, Titan Sheets, Mnemos Cards), die aber im letzten oder im nächsten Kampf eingesetzt werden klingt dagegen ganz cool.

    -> Control Board als zweiseitige Auslage für die Primoridal Sachen (Sheets, Cards, Tokens) hört sich auch ziemlich gut an. Mit der Aufteilung am Spielbrett war ich nämlich nicht so zu hundert Prozent zufrieden.

    -> Zusätzliche Sachen wie Mnemos Vault, Nymph Storage, Clue Cards Storage an einem Ort fände ich auch gut.

    -> Durch die vielen Trennwände und eine vernünftige Übersicht, könnte das Teil die Organisation tatsächlich leichter machen, den Platzbedarf reduzieren, alles wichtige (bis auf das Regelwerk) an einem Ort zusammenführen und es schaut natürlich auch gut aus.


    Die Frage ist nur, inwiefern die das alles sinnvoll hinbekommen, oder ob man am Ende doch enttäuscht wird und weiterhin seine eigene Lösung bevorzugt.

    Bei mir werden die Versandkosten mit insgesamt 131 Euro angezeigt. Herakleides Pledge + Last Tome Campaign Binder + Skyward Odyssey + Narration App. Die Waves sind bei mir genauso wie bei NottrDerBarBar angegeben. Ich denke, dass da noch ein Fehler vorliegt. Insgesamt könnte das mit dem Shipping aber schon hinkommen. Sind ja anscheinend 4 sehr fette Boxen. Werde mit dem abschließen von dem Pledge allerdings noch warten. Ich habe einige Möglichkeiten:


    a) Pledge so abschließen wie er ist. Ob ich den Last Tome Campaing Binder brauche erscheint mir gerade mehr als fragwürdig. Viel sinnvoller wäre es, die Texte der freigeschaltetenn Technologiekarten nach und nach auf ein leeres Blatt Papier zu schreiben und die Technologiekarten dafür links liegen zu lassen. Diese nehmen sowieso unnötig viel Platz weg. Interesse habe ich dafür mehr und mehr an den Luxery Tiles, da die enthalten Corekarten doch immer wieder mal verrutschen. Die zusätzlichen Godform Miniatures kann ich getrost weglassen. Das lohnt sich definitiv nicht, bei der geringen Anzahl an Awakenings.


    b) Den Herakleides Pledge downgraden auf die 4 neuen Zyklen. Dann würde ich zwar einige Titanen und neue Monster verlieren, aber die Frage ist sowieso, ob ich die neuen Gegner großartig einbauen würde? Der Prime Nietzschean und Last Stand of the Gegeenes habe ich sowieso aufgrund des Backens vom Kickstarter in den ersten 24 Stunden mit dabei. Die neuen Gegner sollen das Spiel tendenziell ja schwerer machen und der Schwierigkeitsgrad passt für mich ganz gut. Bei den Titanen reizt mich insbesondere der Pathfinder Titan und der Fortune Teller ist auch interessant. Ersteren würde ich schon sehr gerne haben.


    c) Eiskalt den gesamten Pledge canceln. Cycle 2 steht bei mir kurz vor dem Abschluss und ist derzeit in meiner Spielbewertung eine reinste Achterbahnfahrt. Mich stören schon zunehmend viele Sachen, gerade der Verwaltungsaufwand nimmt echt überhand. Andererseits müsste ich wohl nur mit zwei, drei Hausregeln nachhelfen und dann würde das vielleicht schon wieder anders aussehen, ich könnte mich mehr aufs Spielen konzentrieren und insgesamt ein besseres Spielerlebnis haben. Cycle 4 und 5 kommen sowieso. Diese will ich auch noch spielen, aber dass wären dann mitsamt Zyklen 1 bis 3 auch gut 250 bis 300 Stunden ATO und joa, braucht es da überhaupt noch mehr? Ärgere mich gerade schon etwas über meine FOMO, ansonsten könnte ich jetzt mit einem 1 Dollar Pledge einfach in den Manager reingehen, die Skywards Odyssey Mini Campaign auswählen und wäre auch zufrieden.


    Erstmal abwarten, Tee trinken und kurz vorm Schluss des Pledge Managers die Entscheidung treffen.

    Den Earthshaker würde das auf jeden Fall ziemlich schwächen, wenn man die Token reinlegen muss. Daher würde ich das eher ohne Token-Pflicht spielen... ob das dann eine Hausregel ist oder nicht, bleibt unklar...

    Jein. Der Earthshaker eignet sich trotzdem natürlich noch für den ersten Angriff in einem Kampf und vor allem, wenn andere Titanen durch einen Full Miss keine Kratos Tokens legen konnten. Alleine deshalb habe ich den Earthshaker immer ganz gerne dabei.

    Kratos Token in den Pool zu legen ist NICHT optional. Hatte das auch mal im Discord nachgefragt und ne offizielle Antwort erhalten, bei BGG müsste man dazu auch was finden.


    Nachtrag:

    Man könnte hier aber sicher über eine Hausregel nachdenken, sonderlich plausibel erscheint mir das nicht.

    Ähnlich liegt die Sachlage bei den Reaction-Movements, die man nicht als reguläre Movements im eigenen Zug anwenden darf, finde ich auch sehr seltsam.

    Oh gilt das auch für Sachen wie Push, Diversion, Motivate, Vault? Muss ich diese Fähigkeiten 100 % anwenden? Bisher habe ich das nämlich auch als optional gespielt.

    Bei uns schneidet die Story in Cycle 1 relativ schlecht ab, da sich bei den Sidequests beim Auswürfeln keine wirklichen Zusammenhänge ergeben und man oft nicht thematisch, sondern taktisch das wählt, wo es von der Diplomatie am besten passt.


    Auch die Hauptstory konnte uns noch nicht richtig fesseln. Oathsworn fanden wir da deutlich besser.


    Wie findet ihr die Story in Cycle 1 im Vergleich zu Oathsworn und wie viel besser findet ihr es in Cycle 2?

    Das mit den Sidequests ist nicht wirklich anders im 2. Cycle, allerdings ist es mMn nicht mehr so einfach taktisch zu wählen, da mehr Parameter in die Wahl einfließen und insgesamt das Spiel nicht so viel "herumexperimentieren" verzeiht. Aber das Erleben der Nebenquests an unpassenden Orten sowie das man keine (bzw. wenig in Cycle 2) Einfluss auf die Wahl der Sidequests durch das Würfelergebnis hat, bleibt bestehen.


    Die Hauptstory finde ich in Cycle 2 deutlich besser, da mich das Thema viel mehr abholt, die Geschichte sich nicht so langsam entwickelt, ein toller Gegenspieler da ist und vor allem die gesamte Atmosphäre von Reise, Abenteuer und Kampf besser miteinander verzahnt ist. Cycle 1 konnte mich emotional nicht abholen. Cycle 2 schafft das total.


    Letztendlich ist das Erleben einer Story in einem Brettspiel natürlich auch immer subjektiv, aber der generelle Konsens ist schon, dass Cycle 2 gegenüber Cycle 1 eine Verbesserung darstellt. Wobei natürlich auch die Frage ist, wie weit ihr seid? Cycle 1 braucht ja schon etwas länger, bis die Story auf Touren kommt.


    Oathsworn habe ich leider nicht gespielt, deswegen kann ich das nicht vergleichen.

    Meine Spielerfahrung mit ATO ähnelt derzeit einer Achterbahnfahrt. Nachdem ich im letzten Bericht gerade mit dem Verwaltungsaufwand gehadert habe, waren die letzten Stunden in Sparta grandios. Aber der Reihe nach:


    Ich habe mir einen zusätzlichen Tisch ins Zimmer gestellt, um die aufgebaute Karte (die bisher immer auf einem extra Brett lag und herab- und heraufgehoben werden musste) samt den zugehörigen Reise-, Erkundungs- und Hinweiskarten plus den Storysheets besser im Blick haben zu können. Mein Zimmer steht zwar jetzt voll und die Bewegung ist nur eingeschränkt möglich, aber rein organisationstechnisch ist das ein großer Gewinn und erleichtert mir tatsächlich den Fokus auf das Spielen legen zu können.


    Nun aber zum spielerischen: Bei mir ist der 2. Zyklus von ATO innerhalb von wenigen Tagen absolut eskaliert. Nachdem ich mich ja schon beschwert hatte, dass ich mich bei der Auswahl des Gears eingeschränkt fühle und es insgesamt meiner Meinung nach zu wenig Progression in dieser Hinsicht gibt, folgte nun der Turnaround:

    • Ich hatte nun den Endkampf gegen Hermesian Persuer. Davor habe ich mich lange gedrückt, weil ich a) den Kampf einfach nicht mag und b) ich keinen Mazerunner an der Hand hatte, welchen ich für meinen Tank und die Evasion Strategie benötige. Letztendlich war das ein eng geführter Kampf, bei dem sich der Mazerunner Build als sehr effektiv erwies und mit nur einem toten Titan bin ich relativ unbeschadet aus dem Kampf raus. Da hatte ich durchaus Glück mit den gezogenen Wunden. Und kein einziger Killjoy Effekt wurde getriggert. Durch den Sieg eröffnete sich einiges an Möglichkeiten für das Bauen von neuen Gegenständen.
    • Die Hauptstory hat sich rasant entwickelt. Nachdem ich sehr lange im Teil 2b (bis ca. Tag 40) war, blieb ich nur einige Tage in der Storykarte von 3a (vielleicht ne Woche) und innerhalb drei Tage Tage bin ich dann zu 3b und 4a durchgehechelt.
    • Gleiches gilt für die Doom Karten. Auch hier bin ich gezwungenermaßen von 2a zu 2b zu 3a innerhalb einiger Tage geschritten.
    • Ebenso hat sich in diesen Tagen ein deutlicher Fortschritt bei der Geschichte der Argo ergeben, wo ich von Stufe 31 auf Stufe 34 hoch bin.
    • Durch Erreichen bestimmter Diplomatieziele sind zusätzliche Boni freigeschaltet worden.

    Das alles führte dazu, dass ich innerhalb 2 Spielesessions zwei komplett neue Titanen, zwei neue Pattern Karten, 4 neue Waffentechnologien zum freischalten, 2 neue Argo Abilities und durchs craften/ aufgrund von Story und Nebenstory Effekten > 10 neue Gearkarten bekommen und 10 weitere freigeschaltet habe. Und zwar ziemlich coole. Damit lässt sich bestimmt was leckeres basteln. Das freut mich immens, denn in den 20 Tagen zuvor habe ich wirklich nicht viel machen können in diese Richtung.


    Die Story wurde natürlich jetzt rasend schnell fortgeschrieben. Die bisher sehr gute Qualität wurde dabei noch einmal getoppt. Die Kombination aus tollen Storytexten, dem Nietzschean als Gegenspieler, der rauen Atmosphäre der spartanischen Welt, der drei unterschiedlichen Fraktionen und natürlich der getroffenen Entscheidungen fand ich bisher ja generell schon toll und einzigartig. Verschiedene Spielmechaniken - in Bezug auf die Hinweise und das Storybuch - sorgen jetzt dafür, dass man noch mehr in diese atemberaubende Welt eintaucht. Spielerisch hat das alles mittlerweile Hand und Fuß und ich finde die Einbettung in die Story sagenhaft. Kein Vergleich zu Cycle 1. Gerade in den letzten Tagen sind so einige Sachen passiert, die ich gerne noch einmal erleben will. Gut abgeschnitten habe ich da teilweise nämlich nicht …


    Letztendlich kam es zu einer Situation, in der meine bisherig getätigten Entscheidungen wortreich zum Tragen kamen und an dieser Stelle habe ich Gänsehaut bekommen und (so blöd das jetzt klingt) ich war wirklich stolz und auch etwas ergriffen, auf meine bisherigen Entscheidungen. Emotional fühle ich mich dieses Mal komplett als Argonaut und fiebere mit den Angehörigen und den ganzen NPCs mit. Auch hier: Kein Vergleich zu Cycle 1.


    Durch die rasche Entwicklung sind auch meine Schiffswerte rasend schnell in den Keller gesunken und aktuell versuche ich auch nur mich gerade so über Wasser zu halten. Während die Schiffshülle sich zumindest etwas erholt hat, ist auf der Argo kaum noch Schiffspersonal zu finden. Dafür habe ich Massen an Geflüchteten an Bord. Da muss ich wirklich hoffen, dass das wieder besser wird. Jetzt geht es aber erst einmal gegen den Nietzschean. Den Kampf habe ich gestern nicht mehr aufgebaut, da das ganze neue Gear, die neuen Erfindungen, Titanen und weitere Sheets quer übers Spielbrett fliegen und ich mich erst einmal hinsetzen und mir eine gute Aufteilung überlegen muss. Und das wichtigste: Ich hab wirklich Bock mich in die möglichen Strategien reinzudenken und mir zu überlegen, welchen Titanen ich wie aufrüste.


    Insofern: Tolles Spiel. Die letzte Spielsession war mein wohl bestes Solobrettspielerlebnis überhaupt. Das war rasant, packend, mit einigen Wendungen versehen, mechanisch coolen und gut integrierten Spielpassagen, irre spannend und mit einer fantastischen Atmosphäre versehen.


    10 von 10 bei BGG für die letzten fünf gespielten Stunden :D

    Mittlerweile habe ich im 2. Cycle knapp über die Hälfte der möglichen Reisetage hinter mich gebracht und dadurch auch meine hundertste Spielstunde in ATO geknackt. Somit ist es das dritte Spiel in meiner Sammlung (neben KDM und Gloomhaven), welches diesen Meilenstein erreicht und im Gegensatz zu den anderen beiden Titeln, habe ich dieses Mal alles solo gespielt. Zwischenzeitlich musste ich aus Zeitgründen knapp 6 Wochen Pause machen, ansonsten spiele ich weiterhin viel ATO und möchte spoilerfrei meine Erfahrungen bis zur Mitte des 2. Cycles teilen. Insgesamt gefällt mir zweite Zyklus nach wie vor besser als der erste Zyklus, aber es ziehen auch schon einige dunkle Gewitterwolken am Horizont auf.



    Positiv


    Story und Atmosphäre

    Nach wie vor der Knaller. Ich finde den Nietzschan als Gegenspieler hervorragend, die Begegnungen mit sind super schön zu lesen, es fließen immer wieder Überraschungen ein und generell entwickele ich so eine Art Angstfreude ihm das nächste Mal wieder gegenüber zu stehen. Der Nietzschan passt auch so perfekt in diese Spielwelt hinein und alles ist miteinander engmaschig sinnvoll verzahnt und wird großartig beschrieben. Gefällt mir außerordentlich gut, vor allem weil die kleinen Nebengeschichten wie Arsch auf Eimer in diese kriegerische Spielwelt passen.


    Kämpfe

    Meine Kämpfe sind spannender als im ersten Zyklus. Bei den letzten beiden Primordial Kämpfen hatte ich Zustände, wie ich mir sie im Vorfeld vorgestellt hatte. Bei drei meiner Helden waren die Rage und Danger Werte am Anschlag, ich konnte alle zusätzlichen coolen Fähigkeiten benutzen, es gab Chain Breaks am laufenden Band und generell waren die Kämpfe auf Messers Schneide. Richtig, richtig cool garniert mit einigen epischen Momenten.


    Gegner

    Ich hatte in meinem letzten Beitrag ja schon erwähnt, dass ich die neuen Primordials deutlich besser finde als die vom 1. Cycle. Daran hat sich auch nichts geändert. Beide gefallen mir weiterhin gut bzw. sehr gut. Die Entwicklungen der Monster geht auch völlig in Ordnung.


    Awakening

    Ich hatte endlich mein erstes Awakening. Und dann sogar in zwei Kämpfen hintereinander. Wie cool ist das denn bitte? Das macht richtig viel Laune sich einen aktuell passenden Gott auszusuchen, eins, zwei mächtige Angriffe zu fahren und einfach zu hoffen, dass zeitlich alles gut ausgeht. Ich bitte um noch einige Awakenings mehr in der laufenden Kampagne.


    Hintergrundgeschichten der Argonauten

    Fand ich schon beim ersten Zyklus toll, auch hier sind die kurzen, aber dafür prägnanten Mnemos Karten schön zu lesen und ich freue mich immer, wenn ich mal wieder einen Abschnitt freigeschaltet habe. Generell finde ich das textliche Niveau ausgesprochen hoch. Durch die Bank weg.


    Wiederspielwert

    Ich sehe den Wiederspielwert mittlerweile als relativ groß an. Es gibt sehr viele Statusabfragen, die je nach Ausgangslage womöglich deutlich andere Auswirkungen haben und ich habe schon einige Entscheidungen getroffen, die mir tatsächlich relativ schwer fielen und ich nachträglich auch damit etwas hadere. Die Geschichte würde ich insofern gerne noch einmal erleben und dann einen anderen Weg einschlagen. Generell finde ich wirklich beeindruckend, wie sehr sich die Autoren bemüht haben und wie umfangreich und mit Liebe zum Detail die Story bzw. Welt ausgestaltet wurden.


    App

    Die Scribe App hat sich als sehr guter und nützlicher Helfer erwiesen. Mittlerweile tracke ich so gut wie gar nichts mehr auf dem Papier. Gerade für das Craften von Gear, die Übersicht über die Technologiekarten und den Diplomatietrack nutze ich die App sehr, sehr gerne und diese ist hier tatsächlich eine Zeitersparnis. Volle Empfehlung meinerseits.



    Negativ


    Crits

    Ich mag die ganze Critmechanik einfach nicht. Die fand ich anfangs schon doof und jetzt knapp 100 Stunden später gefällt mir das weiterhin nicht. Problematisch sind die Crits deshalb, weil einiges an coolem und vor allem ungewöhnlichen Gear hinter den Crit Locations versteckt ist und man dieses Gear eventuell gar nicht zu sehen bekommt.


    Gear

    Ich bin ein großer Fan von Aufleveln und Craften von Gear. Letzteres finde ich bei ATO oft nicht befriedigend. Die Primordials haben meist bestimmte gefährliche Traits, die durch das Craften von Kontergear abgemildert werden können. Dieses Gear herzustellen ist oft ein Nobrainer. Insgesamt würde ich aber gerne mehr verschiedene Kombinationen von Gegenständen und Waffen ausprobieren, was sich aber oft nicht lohnt, da bestimmtes Kontergear einfach viel zu wichtig sind und mitgenommen werden muss. Ich fühle mich also in meinen Möglichkeiten unnötigerweise eingeschränkt.


    Hermesian Persuer

    Was ein nerviger Typ. “Killjoy” ist eine Attacke, bei der ich schon beim ersten Kampf mit dem Kopf geschüttelt habe. Neulich hatte ich 8 Angriffe hintereinander, in denen ich jedes Mal zu schlecht gewürfelt habe und das AT Feld nicht durchdringen konnte. Das hat dann wiederum immer eine Fail Reaction nach sich gezogen und mindestens 3 mal davon kam “Killjoy”. Da wirste halt für schlecht würfeln knallhart bestraft. Ich habe jetzt eine Hausregel eingeführt, dass nicht aktives Gear von ihm geklaut wird, sondern Gear von der Argo. Das ist für mich schlimm genug. Scheiß Gegner.


    Aufgeblähte Regeln

    Die alte Leier. Regeln, die überall in verschiedenen Heften, auf diversen Karten und in Sheets verstreut sind. Nervt immer noch. Dazu gibt es einige Sachen wie bzw. Overbreak oder Fire, die für mich tatsächlich auch einfach überflüssig sind. Prinzipiell hätte für meinen Geschmack die Regeln auch ausführlicher erklärt werden müssen.


    Umbau / Unterbrechung des Spielflows

    Ebenso nichts neues. Der Umbau zwischen Reisephase auf der Karte und der Kampfphase hat schon immer etwas genervt, war für mich aber meist verkraftbar. Generell stört mich allerdings schon, dass ich für einen neuen Kampf insgesamt 11 Kartenstapel (3 mal AI, 3 mal HL, 4 mal Wound, 1 mal Kratos) mischen muss. Dann kommt noch der Aufbau des Terrains hinzu plus Special Rules usw. Ein eigener Tisch für die Reisephase wär wohl ganz cool, das würde mir einiges ersparen. Mir sind es auch insgesamt einige Kämpfe zu viel, vielleicht skippe ich in Zukunft auch jeden zweiten Kampf, ansonsten wird man durch den notwendigen Umbau auch immer wieder herausgerissen.


    Konkreter Fall beim Spielumbau

    Nur zur Verdeutlichung meine letzte Spielsession: Ich erreiche einen bestimmten Triggerpunkt, was das Abhandeln der Story Karte nach sich zieht. Dieser Meilenstein zieht einen längeren Texteintrag im Cycle 2 Buch nach sich. Den lese ich sehr gerne durch, sauge die Atmosphäre auf und muss letztendlich mehrere Entscheidungen treffen. Diese sind abhängig von verschiedenen Statusabfragen (Angekreuzte Kästchen, Diplomatie, Besatzung usw.), die ich alle einzeln nachschauen muss. Nachdem ich den für mich richtigen Absatz gefunden habe, geht es mit einem neuen Text, neuen Entscheidungen und neuen Statusabfragen weiter. So geht das noch ein weiteres Mal - aber gut die Story ist ja cool, spielmechanisch habe ich allerdings wenig zu melden und aufgrund der vielen Statusabfragen, muss ich immer sehr genau aufpassen, damit ich ja die richtige Passage weiterlese. Letztendlich folgt ein Kampf gegen den Nietzschan. Map wird abgebaut, Kampf wird aufgebaut: Argo Abilities, Gear und Titanen ausgewählt, Terrain herausgesucht, Regelbuch zwecks Aufbau konsultiert, 11 Kartendecks gemischt, Traits des Nietzschan durchgeschaut und dann erst überlege ich mir meine Taktik. Insgesamt greife ich dann genau drei Mal an und habe beim dritten Angriff schon den notwendigen Zustand erreicht und den Kampf gewonnen. Okay. Ein weiterer Storyabsatz folgt (Story ist nach wie vor sehr, sehr cool) mit Statusabfragen folgt und dann erfolgt storybedingt ein weiterer umfangreicher Spielumbau. An der Stelle habe ich gut 2 Stunden mit ATO verbracht und davon waren ca. 15 Minuten wirklich gespielt. Der Rest war lesen (kein Problem damit), Statusabfragen checken (schon etwas nervig), Spieltisch umbauen (gähn) und alles vor- und nachbereiten (sehr nervig). Danach habe ich auch abgebrochen, weil ich einfach nicht noch mit mehr Verwaltungsaufwand belästigt werden wollte. Den umfangreichen Umbau des Spielmaterials habe ich also auf die nächste Spielsession verschoben. Lust darauf habe ich aber keine.


    Unelegant

    Letztendlich ist ATO einfach sackkompliziert, unnötig aufgebläht und nicht auf das Wesentliche reduziert. Und darin unterscheidet es sich auch von einem KDM, welches (zumindest in meiner Erinnerung) deutlich eleganter zu spielen und zu verwalten war.



    Fazit

    Gerade hadere ich etwas mit ATO. So gerne ich den 2. Zyklus auch mag, so toll die Story/Atmosphäre auch ist, so gut die Kämpfe auch sind - es wird alles mühselig in Form von Verwaltungsaufwand und Umbaumaßnahmen arbeitsmäßig erkauft. Für mich stellt sich letztendlich die Frage, ob das Spiel es wert ist, so viel Zeit und Arbeit reinzustecken? Und diese Frage kann ich abschließend noch nicht beantworten.


    Letztendlich werde ich den zweiten Zyklus zu Ende spielen, danach dürften auch die Miniaturen von der Gambler’s Chest von KDM größtenteils zusammengebaut sein und ich möchte KDM mit der Erweiterung gerne ausprobieren, inwiefern das vom Verwaltungsaufwand her anzieht und wie sich das im Vergleich zu ATO anfühlt. Prinzipiell ist schon der Elefant im Raum, ob ich wirklich beide Spiele benötige.


    Den dritten bis fünften Zyklus von ATO würde ich schon noch gerne spielen, vor allem weil mich die Story wirklich gepackt hat und gerade der 4. und 5. Zyklus settingtechnisch extrem reizvoll klingt. Vielleicht muss ich dann wirklich mit einem zweiten Tisch und vor allem mit Hausregeln arbeiten, damit ich besser mit dem Verwaltungsaufwand klar komme. Stand jetzt bin ich froh, dass ich Kingdoms Forlorn nicht unterstützt habe und ich ziehe auch in Betracht, meinen Pledge von Twelve Sins of Herakles zurückzuziehen. Insgesamt ist ATO schon ein sehr zeitintensiver Brocken und eigentlich sehe ich mich gerade nicht, insgesamt 9 Zyklen zu spielen und die schon durchgespielten Zyklen mit anderen Gegnern zu wiederholen.


    Derzeit rutscht ATO bei mir auf eine 8,5 bei BGG runter.

    Ich habe nun die ersten 15 Stunden im Cycle 2 verbracht und möchte kurz über meine Erfahrungen (natürlich spoilerfrei) berichten. Meine Erwartungen waren sehr hoch, da des Öfteren zu lesen war, dass Cycle 2 storytechnisch, taktisch und atmosphärisch deutlich anzieht. Vorab sei gesagt: Diese Eindrücke kann ich derzeit alle bestätigen.


    Positiver als im 1. Cycle:


    Einstieg

    Der Einstieg in den 2. Cycle ist hervorragend gelungen. Beim 1. Cycle wird man ja etwas ins Blaue reingeworfen und muss versuchen, sich erst einmal zurecht zu finden und die sich langsam öffnende Story nach und nach zu verstehen. Cycle 2 ist hier deutlich mehr „Mitten in die Fresse rein“, was mir tatsächlich um einiges besser gefallen hat. Von Anfang wird mit offenen Karten gespielt, der Auftakt hat bei mir mehrmals Kopfkino ausgelöst und insgesamt fand ich die Beschreibung der Auftaktszenen sehr cineastisch. Toller Beginn…


    Story

    …welcher mein Interesse an der Hauptstory auch direkt geweckt hat. Die finde ich nämlich deutlich (!) besser als im Cycle 1, welche mich aufgrund des allgemeinen Themas und des langsamen Aufbaus nie so wirklich in den Bann gezogen hat. Doch beim Cycle 2 finde ich alles schneller, emotionaler, direkter, eskalierender und auch persönlicher. Ich habe deutlich mehr Spaß nach und nach die weitere Hauptstory zu erkunden und freue mich, was da noch so auf mich zukommt…


    Atmosphäre

    …vor allem, da die Story auch so gut von der allgemeinen Atmosphäre getragen wird. Die empfinde ich nämlich zum Zunge schnalzen, gerade weil die Texte viel dazu beitragen und mit wortreichen Sätzen unterstreichen, wie sich die Argonauten hier zu fühlen haben. Und es wirkt halt auch noch. Würde mich nicht wundern, wenn im Laufe des Spiels noch irgendwelche „This Is Sparta“ Referenzen gebracht werden. Das Worldbuilding und Storytelling ist insgesamt für mich derzeit auf einem sehr hohen Niveau. Derzeit fesselt mich die Atmosphäre wie bisher noch bei keinem anderen Brettspiel (Einzige Ausnahme ist KDM).


    Interessantere Gegner

    Hekaton fand ich als Anfangsgegner im Cycle 1 gut geeignet, letztendlich ist dieser Primordial trotzdem ein sehr leicht durchschaubarer Charakter mit einem überaus langweiligen Angriffs- und Reaktionsmuster. Cyclonus hingegen hat ein deutlich eigenständigeres Profil, bei dem taktisch mehr zu beachten ist, da die Auswirkungen leicht tödlich sind. Dazu gefällt mir die Miniatur sehr gut und viel muss man über mögliche Combos steuern. Gerade das sinnvolle Stellungsspiel mit einer gut ausgesuchten Zugreihenfolge ist hier wichtig. Am Labystier in Cycle 1 habe ich vor allem aufgrund der Labyrinth Tiles Gefallen gefunden. Das war ein insgesamt ein ganz guter Primordial. In Cycle 2 ist stattdessen der Chimera Metastasios dabei, welcher einfach überragend ist. Vom Grobkonzept, über die Miniatur, hin zu den Angriffen und Reaktionen. Das passt alles einfach so gut zusammen und geht ineinander über. Bisher auf Monsterebene das große Highlight in ATO. Die Traits sind cool, der Push Your Luck Mechanismus mit den Vantage Points ist toll umgesetzt und gerade die Fails sind unheimlich passend. Das Monster wirkt vom Design her viel fresher und eigenständiger als alles andere bisher.


    Epischere Kämpfe

    Die Kämpfe im 1. Cycle fand ich letztendlich oft etwas enttäuschend, weil ich mir gefühlt knappere Ausgänge und epischere Momente versprochen hatte. Das ist letztendlich oft vom Würfelglück abhängig, ein Awakening hatte ich bisher zum Beispiel noch gar nicht verbuchen können. Die bisherigen Kämpfe (gerade die ersten 5) waren hingegen überaus spannend, durchzogen von vielen, kleinen coolen Augenblicken und hinten raus richtig eng, bei dem immer sehr viel auf dem Spiel stand.


    4 neue Spielmechaniken (Achtung: Minispoiler)

    Endlich werden die Mechaniken eingeführt, die ich in Cycle 1 schmerzlich vermisst habe. Es gibt nun Setboni bei dem zur Verfügung stehenden Gear, die jeweilige Waffenart hat Auswirkungen auf die Verwundungschance und die gegnerischen Monster führen nun Combos aus, die die Kämpfe schwieriger machen und deswegen zu brechen sind. Darüber hinaus wird eine (unnötig komplizierte) Regel eingeführt, die eine Neubewertung des Gears aus Cycle 1 zur Folge hat. Das führt dazu, dass…


    Höherer Tiefgang (Strategisch und Taktisch)

    …insgesamt die Komplexität der Kämpfe zunimmt. Das fängt schon bei der Auswahl des Gears an. Ich muss die unterschiedlichen Titanen und deren Pattern Cards, besondere Fähigkeiten, Fated Mnemos und normale Mnemos mit dem zur Verfügung stehenden Gear derart kombinierten, dass ich für die Primordials eine passende 4er Gruppe von Titanen zusammenbasteln kann. In Cycle 2 kommen jetzt auch noch die Waffenart dazu, die möglichen Setboni, die Fähigkeit Combo Breaks auszulösen und dann natürlich auch die Frage, wie ich mit dem Gear aus Cycle 1 umgehe. Mir macht dieser strategische Teil vor den Kämpfen immer wieder viel Spaß und ich kann da auch mal gut und gerne 30 Minuten dran tüfteln, bis ich mit der Zusammensetzung der 4 Titanen zufrieden bin. Dann stimmt zumindest das Grundgerüst und ab und an, wird alles überprüft und an möglichen festgefahrenen Strukturen gerüttelt.


    Dazu ist jetzt auch die taktische Komplexität an einem Punkt, den ich gut finde. In Cycle 1 fand ich insgesamt die Möglichkeiten und zu treffenden Entscheidungen auch noch am Ende der Kampagne einen Tick zu klein. Das hat sich durch die neuen Spielmechaniken (und die neuen Gegner sowie das neue Terrain) allerdings nochmal verbessert. Bei den letzten Kämpfen brauchte ich immer eine gewisse Zeit, die genaue Abfolge der Angreifenden Titanen festzulegen, da mittlerweile viel schiefgehen kann und das taktisch optimierte Spielen immer mehr möglich ist. Die Antizipation der gegnerischen Angriffe hat ebenfalls an Bedeutung gewonnen. Gerade den Kratos Pool finde ich nach wie vor sehr gelungen und wird in Cycle 2 wiederrum interessanter.


    Robustheit

    Das ganze Spielsystem ist unheimlich robust. Den Kampf gegen die Chimera habe ich anfangs deutlich falsch gespielt, aber trotzdem gab es zwei absolut epische Showdowns. Immer mal vergesse ich einen bestimmten Status, schöpfe die eigenen taktischen Möglichkeiten nicht aus oder übersehe einen Gegnereffekt. Das Spiel verzeiht dir das alles, solange es sich einigermaßen die Waage hält. Insofern ist das Grundgerüst sehr gut und trotzt zum einen den vielen, kleinen, teils verwirrenden Regeln und zum anderen der Kompliziertheit von ATO.



    Negativer als in Cycle I:


    Komplizierter

    Insgesamt wird das Spiel nochmal eine Ecke komplizierter. Auf BGG hat es ein Schwierigkeitsranking von 4,7x und mMn liegt das vor allem an den ganzen, kleinen (Sonder-)Regeln. Durch die neuen Spielmechaniken gibt es definitiv mehr zu tracken und vor allem müssen die Regeln / Eigenheiten auch immer mitgedacht werden. Schnell fallen da einzelne Elemente unter den Tisch.


    Unelegant

    Insgesamt empfinde ich ATO Cycle 2 ebenfalls um einiges uneleganter als den ersten Teil. Falls ich bestimmte Regelauslegungsfragen habe, muss ich unter Umständen im Regelbuch, im Cycle 1 Buch, im Cycle 2 Buch, auf den großen Sheets der Primordials oder auf deren Karten nachsehen, bis ich endlich die gewünschte Information finde. Ja, es ist zwar alles vorhanden, aber (trotz BGG Zusammenfassungen) immer noch krass verstreut. Mühselig. Die Regeln sind mir auch in vielen Stellen zu knapp formuliert, weswegen ich doch öfters 3 mal alles durchlese, damit ich sicher gehe, dass ich zum einen nichts verpasst habe und zum anderen auch alles richtig interpretiere. Das zieht sich insgesamt durch das ganze Spiel (Kampfregeln, Clue Cards, Storykarten usw.). Gerade durfte ich bspw. eine neue Exploration Karte ins Deck mischen und habe die nach mehrmaligen Suchen nicht gefunden. Ein Blick auf BGG besagte, dass diese Karte im Exploration Deck von Cycle 1 zu finden ist. Wieso zur Hölle steht das nicht in der Anweisung dabei?


    Übergang Cycle 1 zu Cycle 2

    Richtig nervig fand ich den Übergang von Cycle 1 zu Cycle 2. Das fühlt sich ähnlich an, wie die ersten Stunden nach dem Tutorial. Immer wieder wird man unterbrochen und muss irgendwelche Karten aussortieren, Stapel neu mischen oder nach neuem Gear suchen. Das passiert leider nicht auf einmal, sondern in kurzen Abständen hintereinander und wird in die Story integriert. Das ist zwar nachvollziehbarer, aber auch furchtbar nervig. Ein Spielflow kommt so überhaupt nicht zu Stande. Dazu musste ich die meisten Paragraphen auch mehrmals lesen, damit ich ja nichts verpasse.


    Farbliche Gestaltung

    Insgesamt gefällt mir die Map aufgrund der beherrschenden Farbtöne nicht so sehr wie die Cycle 1 Karte. Diese militaristische Welt wird gut rübergebracht und dargestellt, aber für mich müsste es einfach etwas bunter sein.


    Die Geschichte der Argo

    Am meisten in Cycle 1 hat mir die langsame Entdeckung der Argo gefallen. Wie sich nach und nach die faszinierenden Geheimnisse des Schiffes enthüllt haben, immer wieder neue Twists aufgefahren wurden und die schiere Größe des Schiffes tolle Überraschungen bieten konnte. Zucker. Darüber würde ich gerne ein Buch lesen. In Cycle 2 wird bisher deutlich weniger über die Argo an sich berichtet, sondern um das ganze Drumherum. Das ist zwar auch spannend (und teils auch philosophisch), aber bisher längst kein Vergleich zu der Aufdeckung der Schiffsmysterien im ersten Cycle.



    Weiterhin gut:

    Der größte Spaß am Spiel kommt bei mir durch den Sogfaktor auf. Dieser ist weiterhing immens. Hinter jeder Kurve lauert ein Abenteuer, oder ein Überraschungskampf, oder vielleicht eine neue Mnemos Node, oder neue Technologien, oder neues Gear, oder ein Clue… Die Belohnungsspirale funktioniert nach wie vor hervorragend und insgesamt habe ich richtig viel Bock auf ATO und freue mich schon auf die nächsten 50 (?) Stunden im Cycle 2.


    Weiterhin nervig:

    Der Verwaltungsaufwand killt für mich leider etwas den Spaß am Spiel. Wie gerne würde ich ATO zu zweit erleben, dann könnte man in dieser Hinsicht viel aufteilen. Ich benutze jetzt die Scribe App, welche mir (gefühlt) den Aufwand etwas reduziert. Insgesamt gibt es aber doch sehr viel zu managen, Regeln muss ich immer noch oft nachschlagen, da einzelne Fälle nur sehr selten auftauchen und auch der Platzbedarf ist immens. Aus meiner Sicht hätte man wirklich viel entschlacken und dafür ein smootheres, gestreamlineteres Ergebnis in den Vordergrund stellen können (sollen?).


    Gerade nach dem Spielen der Onwards Oddyssey missfällt mir der Flow des Spiels. In Onwards Oddyssey erwarteten mich insgesamt lediglich zwei Nebenabenteuer und kein Kampf. Ich konnte mich also ausschließlich auf die Erkundung, die R+R Abenteuer sowie die 2 Adventure Hubs konzentrieren. Das fand ich super, da ich sowohl in einem spannenden Storyflow drinnen war als auch der Verwaltungsaufwand deutlich reduziert wurde. In Cycle 2 stören mich die ständigen Unterbrechungen hingegen. Ich bin nun an Tag 20 angekommen und habe 7 Kämpfe hinter mir, was im Schnitt alle drei Tage einen Kampf macht. Das ist mir insgesamt deutlich zu viel. Mit der Hälfte der Kämpfe könnte ich wirklich gut leben. Gerade der Hermanien Persuer nervt mich eher, als dass mir der Fight Spaß macht. Problematisch wird das ganze vor allem durch die langsame Progression. Im Vergleich von Kampf 7 zu Kampf 1 habe ich noch zu 80% mein Anfangsgear, lediglich 3,4 Sachen habe ich gecraftet und 3 neue Items durch Crits bekommen. Für mich passt also das Verhältnis zwischen Aufleveln und Kampfeshäufigkeit nicht. 4 Adventure Hubs habe ich angefangen, bin aber bei keinem so richtig weit gekommen und mittlerweile verschwimmen diese auch ziemlich.



    Fazit:

    Insgesamt macht ATO im Cycle 2 für mich einen Sprung nach vorne. Interessantere taktische und strategische Möglichkeiten im Kampf, eine fesselndere Hauptstory mit einer drückenden Atmosphäre, bessere Gegner und spannendere Kämpfe stehen einem uneleganten Anstieg im Regelwulst gegenüber. Der übermäßig hohe Verwaltungsaufwand und ein für mich zu großer Kampfanteil verhindern eine bessere Bewertung.



    BGG Rating wird von 9 auf 9,25 erhöht.

    Ich freu mich, dass ich die oben genannte Regel bei der Chimera richtig gespielt habe. Meine Regelfrage betrifft ebenfalls die Chimera:

    Da ist das Prachtstück:


    [Externes Medium: https://youtu.be/REoB9xZVVC8]

    Wenn es seiner Meinung nach wirklich das komplizierteste Spiel der Welt ist, dann muss ich seine Meinung schon mal anzweifeln.

    Naja bei BGG wird ATO mit einer 4,74 auf der Schwierigkeitsskala gerankt. Dahingehend ist es tatsächlich das komplizierteste Spiel in meiner Sammlung.

    Auch abseits vom BGG Ranking würde ich sagen, dass ATO das komplizierteste (aber bei weitem nicht das komplexeste) Spiel in meiner Sammlung ist. Aber gut, gegen Wargames oder ASL oder so wird ATO wohl in der Hinsicht abkacken.


    Disclaimer: Das Video von No Pun Included habe ich noch nicht gesehen. Wieso die allerdings immer diese krassen Kickstarterspieler reviewen (wollen?), obwohl diese Ihnen nachweislich nicht gefallen und sie mit dem ganzen Kickstartergebaren nichts anfangen können, verstehe ich nicht. Rechne allerdings mit einer saftigen Ohrfeige für ATO.

    Sehe ich ähnlich. Das führt bei mir jetzt eher dazu, dass ich gar nichts unterstütze. Vielleicht wird der Late Pledge dann übersichtlicher - falls es keinen gibt, ists mir auch gleich.

    Ja ich hätte gern mal ne Liste welche stretchgoals für welche Box sind bei sins. Erst dann weiß man doch auch eher wieviele nemesis es gibt wieviele primordials und ob es sich eventuell lohnt nochmal was dazu zu kaufen. Aber so .. absolut keine Ahnung 😅

    Das verstehe ich vollkommen. Wäre ich nicht ATO Veteran, hätte ich auch kaum Lust mich durch diesen ganzen Wulst an Pledges und Informationen zu arbeiten. Chronicles of Drunagor habe ich beispielsweise u.a. deswegen auch nicht unterstützt. Ich finde, dass Into the Unknowns die Kampagne und die Pledgelevels deutlich übersichtlicher und kürzer hätte gestalten müssen. Fehlendes Streamlining kann also nicht nur dem Spiel vorgeworfen werden, sondern auch der Kampagne.


    Prinzipiell würde ich aber ganz klar sagen, dass die ganzen zusätzlichen kleinen Primordials und Titanen Addons nicht notwendig sind und man nur kaufen sollte, falls man sich sicher ist, dass ATO das zukünftige Lieblingsspiel wird.


    Die Stretchgoals sind mMn tatsächlich in dieser Kampagne auch nicht wirklich relevant. Es gibt keine eigene Stretchgoalsbox oder dergleichen, sondern die Stretchgoals werden sowieso in die einzelnen Cycle / Jahreszeiten Boxen aufgeteilt. Und diese Boxen bleiben auch im Nachgang im Pledge Manager bzw. in der "Retailversion" inkl. der freigeschalteten Stretchgoals gleich. Da fliegt höchstens mal nen Titan o.ä. raus und darauf kann man dann auch verzichten.


    Interessant finde ich derzeit das Funding. Einen 48 Stunden Rush konnte man bisher überhaupt noch nicht feststellen. Leider. Mal schauen, ob die 3 Millionen Euro überhaupt noch geknackt werden.


    Brettspielmeta Nächste Woche fange ich mit Cycle 2 an. Bin derzeit noch am aufbauen, vorbereiten und dem Durchlesen der neuen Regeln.

    Nachdem ich Cycle 1 Ende Dezember abgeschlossen hatte, kam das Spiel nun längere Zeit nicht mehr auf den Tisch. Durch den derzeitig laufenden Kickstarter habe ich wieder total Lust auf ATO bekommen. Chronologisch stand die Minierweiterung Onwards Odyssey auf dem Programm, welche Cycle 1 und Cycle 2 miteinander verbindet. Ich habe die Erweiterung gestern beendet und möchte kurz spoilerfrei auf die positiven und negativen Punkte eingehen.


    Positiv

    • Insgesamt gibt es zwei Hub Adventures zu entdecken. Das erste Nebenabenteuer finde ich settingmäßig richtig cool, mit vielen sprachlich schönen Umschreibungen, bei denen sich das Kopfkino anschaltet. Dazu noch einige interessante Entscheidungen, weswegen es wohl mein Lieblingsabenteuer von allen bisherigen ATO Hub Adventures ist. Der zweite bildet eine schöne Weiterführung der Story von Cycle 1, ist gut geschrieben und findet einen passenden Abschluss für die Minierweiterung.
    • Die getroffenen Entscheidungen in Cycle 1 werden anhand der Matrixtabelle kontrolliert und je nach Eintrag, können die dazugehörigen Storystränge -vergleichbar mit einem Epilog - noch einmal ins Gedächtnis zurückgerufen werden. Hat bei mir sehr gut geklappt.
    • Generell fand ich den Spielflow der Erweiterung super. Durch die Beschränkung auf 2 Hub Adventures wusste ich immer noch genau, was jeweils in diesen Nebenquests passiert ist. Generell wird eher wenig bis gar nicht gekämpft, weswegen die Abhandlung der reduzierten Voyage Phase schnell und ohne Überraschungen geschieht. Der Fokus liegt hier auf den Abenteuern und diese kann man sehr gut genießen, da die Reise und die Kämpfe in den Hintergrund rücken.
    • Mein Highlight war die Wiederaufnahme der R+R Adventures aus Cycle 1. Durch verschiedene Trigger konnte ich mehrmals auf der R+R Tabelle vom ersten Zyklus würfeln und dadurch noch einige Geschichten lesen, die ich im Durchgang vom Cycle 1 verpasst habe. Diese „Slice of Life“ Geschichten haben mir richtig gut gefallen und mich mehrmals zum Lachen gebracht.
    • Den Wiederspielwert erachte ich als angenehm, da man nicht alle Storys der Nebenabenteuer spielen kann (nur ca. 40 %). Darüber hinaus fand ich die Atmosphäre sehr gelungen, da kaum Zeit- und Gegnerdruck vorhanden ist und somit alles etwas „freier“ wirkt. Passt natürlich auch zum Abschluss von Cycle 1.


    Negativ

    • Letztendlich war die Kurzkampagne leider etwas kurz. In 3 bis 5 Stunden wird man die Onwards Odyssey abgeschlossen haben.
    • So die ganz großen Highlights mit absurden oder epischen Momenten waren nicht dabei.

    Fazit


    Onwards Odyssey ist eine Minierweiterung, die Cycle 1 vor allem abrundet. Hierdurch hat man die Möglichkeit, die Karte von Kreta noch etwas zu erkunden und einige Nebenstorys zu erleben, die man davor verpasst hat. Zusätzlich gibt es für einige Stränge noch Epiloge. Das Teil ist für mich kein Must Have, falls ich irgendwann mal Cycle 1 noch mal durchzocken sollte, werde ich die Onwards Odyssey im Anschluss danach auf jeden Fall spielen.


    Außerdem habe ich meine hier geschilderten, bisherigen Eindrücke zum Cycle 1 in einem Blog zusammengefasst. Der Blog umfasst u.a. meine Ersteindrücke, mehrere Fazite nach x gespielten Stunden und einen umfassenden Vergleich mit Tainted Grail, 7th Continent und Kingdom Death Monster.


    Aeon Trespass Odyssey Cycle 1 - umfassendes Review

    Bin ich eigentlich der einzige, der die Kampagne viel zu vollgestopft findet? Der All-in Pledge aus dem 1. KS bietet ja schon Unmengen an Inhalt. Mich "schrecken" diese ganzen kleinen Add-ons eher ab. Bin bisher nur mit 1€ dabei, wann soll das alles jemals gespielt werden?

    Nope. Mir geht das genauso. Die ganze Kampagne wirkt auch wieder sehr, sehr ambitioniert und leider auch etwas überladen. Allerdings sind die ganzen kleinen Add-ons mMn auch wirklich nur für die ganz großen Hardcorefans oder die rigorosen Sammler etwas. Mit den ATO Cycles 1 bis 5 ist man ohnehin schon 300+ Stunden beschäftigt. Das neue Grundspiel mit den Erweiterungen bietet auch nochmal mindestens die gleiche Spiellänge. Falls ich irgendwann alles durchgespielt habe und nochmal Lust auf ATO bekomme, dann würden sich die ganzen kleinen Add-ons zwecks der Abwechslung wohl lohnen, davor ist das für mich nicht relevant.


    Andererseits lese ich die Updates sehr, sehr gerne und es sind wieder eine Menge an coolen Teasern und Möglichkeiten aufgezeigt. Die Ersparnisse beim All-In für das neue Zeug sind jetzt auch nicht so groß, dass Fomo triggert. Insofern werde ich wohl beim Grundspiel oder bei Grundspiel + 3 Seasons Erweiterungen bleiben und erst einmal Cycle 2 vom alten ATO spielen, bevor ich bei den vielen zusätzlichen Titanen und Nemesis zuschlagen würde.

    Das aktuelle Update mit einem Überblick über die Winter Erweiterung ist da: https://www.kickstarter.com/pr…nd-printing/posts/3818218


    Sehr cool klingt der ganze Part mit den Nightmares of Diomedes. Man kämpft gegen vier pferdeartige Monster, die zusammen auftreten, aber sich auch aufteilen können. Passend dazu ist die Miniatur / bzw. sind die Minis dazu designt und es gibt natürlich auch Auswirkungen auf den Kampf. The Stables sieht als Bossgegner richtig cool aus. Ansonsten gefallen mir die Titanen dieses Mal richtig gut von den Posen und den Modellen her. Storytechnisch finde ich das angeteaserte auch sehr lecker. Leider auch zwei neue Addons.


    Insgesamt nimmt der Ausmaß des ganzen Kickstarters für mich überhand. Eingestellt war ich (fälschlicherweise) auf einen Kickstarter mit einem neuen Core. Jetzt sind es allerdings Core + die drei großen Seasons Erweiterungen + einige kleinere Boss- und Titanenerweiterungen. Mir wird das ganze Projekt fast schon zu ambitioniert. Gut - das habe ich über den ersten Kickstarter auch gesagt und letztendlich hat ATO nach meinen bisherigen Erfahrungen geliefert. Aber puh. Das ganze Spiel nebst sämtlichen Erweiterungen ordentlich zu balancen und immer wieder mit frischen Ideen und neuen Storys zu garnieren? Vielleicht downgrade ich auf das Basisspiel und warte erst einmal ab, wie sich Cycle 2 und 3 bei mir entwickeln, bevor ich noch mehr Geld in ATO versenke.

    Jetzt mal unabhängig vom Entschuldigungsvideo und dem Followerverlust. Das ganze Vorgehen von Quackalope wirft ein unfassbar schlechtes Licht auf ihn. Angefangen mit der Entscheidung, dass Regelbuch nicht selber zu lesen, sondern ein Patreon Unterstützer für ein Wochenende kommen zu lassen und diesen die Regelerklärung zu überlassen. Danach den Content mehrere Monate nicht zu veröffentlichen und ausgerechnet die nächste Kampagne für die Veröffentlichung zu benutzen. Die Videos an sich sind handwerklich höchstens mittelmäßig. Das negative Video zu ATO strotzt nur so vor Fehlern und Problemen, die mit einem Blick in den Index des Spiels behoben werden können. Das Sahnehäubchen stellt der gesamte Mailverkehr mit ITU dar. Puhhh.

    Als Publisher würde ich meine Finger von dem Channel lassen und als Zuschauender sowieso. Wenn man nicht einmal die Regeln selber liest oder wenigstens bei aufkommenden Fragen nachschaut, wie möchte man dann einen Einblick von dem Spiel geben können?

    Nachdem ATO das letzte Mal nach Beendigung des ersten Cycles im späten Dezember 2022 auf meinem Tisch gesehen wurde, habe ich durch den aktuellen „Skandal“ richtig Lust auf das Spiel bekommen. Folgerichtig wurde ATO aus dem Regal genommen und auf den Tisch gewuchtet. Der Wiedereinstieg war … mühsam, vor allem da ich auch wenig Pflege in ein Inlay gesteckt hatte und mir erst einmal einen Überblick verschaffen musste. Nachdem ich mich zurechtgefunden hatte, wollte ich einfach mal nen schnellen Kampf gegen Hekaton auf Level 3 bestreiten. Puh. Also den Regelwulst in Zusammenhang mit den (für mich immer noch nicht eingängigen) Keywords habe ich in jedem Fall nicht vermisst. Ich wusste zwar noch die grobe Struktur und konnte einige Stolperfallen umgehen, aber ich musste mich doch auch wieder reinarbeiten. Die letzte Partie ist ja auch gut 5 Monate her. Mittlerweile hat sich allerdings einiges getan. Die beiden getesteten Apps könnten eine echte Erleichterung sein und auf BGG sind auch sehr viele gute Zusammenfassungen und Hilfen zu finden. Nach dem ersten (mit dem Endgear von Cycle 1) deutlich zu leichten Kampf habe ich mir noch einen Laby auf Level 4 zurechtgelegt und fühle mich für weitere Abenteuer gut gerüstet. Kurz hatte ich mit dem Gedanken gespielt, den ganzen Cycle I noch einmal zu spielen, da ich leider wirklich wenig von der Story im Kopf habe. Letztendlich habe ich mich dagegen entschieden und fange jetzt mit der Onwards Odyssey und danach dem zweiten Cycle an. Freue mich schon.


    Abschließend haben mir die beiden Kämpfe aber wiederum die Vermutung bestätigt, dass ATO nicht für schnelle One-Shots in Frage kommt. Zu groß der Aufbauaufwand, zu kompliziert das Regelgerüst und vor allem verliert ATO seine bedeutendste Stärke (den Drang kontinuierlich weiterspielen zu wollen), wenn man es so reduziert spielt. Spielmechanisch haben mich die zwei Kämpfe insgesamt aber gut unterhalten.

    Der Youtube Kanal Sarah malt von Sarah und Basti schildern anbei in knapp 11 Minuten die ersten Eindrücke von ihrer ATO-Reise:


    Es geht Ihnen wie den meisten von uns hinsichtlich erschlagen werden von Tutorial, Regelwerk und Keywords. Bisher finden Sie es relativ mechanisch und ein wirklicher Flow hat sich noch nicht eingestellt. Ich glaube die beiden sind nun an dem Punkt angekommen (Tag 14), an dem bei mir ATO so richtig angefangen hat zu zünden. Insofern bin ich auf die nächsten Eindrücke gespannt.

    Zitat

    "@merchfriesemerchfriese9415
    So, if this IS your honest opinion about this game, it means you would have led your viewers into backing a trainwreck of a game (in your opinion) for just the right amount of money from the publisher. And if this ISN‘T your honest opinion, you try to damage their campagne, [sic] if they don‘t pay you the right amount of money. Either Way, you lost all trust & credibility, which in the end is the only currency that matters within this overcrowded content market. Never had a problem with paid content, especially if it‘s just showing gameplay, but you probably just set the house on fire for all your colleagues. Nice work."

    Fand ich ein sehr gutes Zitat aus dem BGG Forum bzgl. Quackalope und ATO.


    Zeigt mir aber nur mal wieder, dass man auf youtube Reviews nicht allzu viel geben sollte. Man weiß nie wer von wem wofür Geld bekommt um was auch immer zu sagen. Regelvideos oder anderer Content gerne mal, aber ansonsten Vorsicht walten lassen.

    Jap. Generell merkt man bei der Berichterstattung auf Youtube über ATO, wie wenig qualitativ gute Arbeit geleistet wird. Die absoluten Clickbait Videos von Quackalope gerade noch in Zusammenhang mit den Vorwürfen und den dazugehörig geteilten Mails sind die Kirsche auf der Torte. Finde ich gut, dass das von ITU thematisiert wird (auch wenn alles mMn insgesamt etwas aufgebauscht wird). Ansonsten gibt es halt viel Content von den üblichen amerikanischen Kickstarter Kanälen und viele Ersteindrücke. Umfassende Berichte nach Abschluss einer Kampagne gibt es wenige. Und das finde ich tatsächlich immer am interessantesten.

    Der One Stop Coop Shop hat beispielsweise nach der Hälfte von Cycle 1 einen Podcast gemacht, bei der es noch einige Kritikpunkte gab, die mMn im Laufe des Spiels deutlich entkräftig werden. Weswegen ich den Podcast auch stirnrunzelnd angehört habt. In einem späteren Podcast von Ihnen wurde das auch aufgegriffen und gemeint, dass ATO nochmal den Schub gemacht hat und besser geworden ist. Sowas lässt einen etwas bitteren Nachgeschmack.


    Da finde ich die geschriebenen Reviews hier und auf BGG ingesamt deutlich aussagekräftiger. Btw kann man bei Unknowns eigentlich nach lesenswerten Beiträgen (sprich Beiträge vielen "Danke" und "Daumen hoch") sortieren?

    Gestern Abend habe ich mir endlich mal die Kampagne näher angeschaut und alle Updates gelesen. Ich sortiere kurz mal meine Gedanken:


    Was mir gut gefällt:

    Die Argonauten blieben als Gruppe insgesamt für mich etwas blass und eine richtige Identifikation mit den Charakteren (wie bspw. in KDM) habe ich nicht wirklich aufgebaut. Hier ist die Chance durch Charaktere mit einer ausgefeilteren Hintergrundgeschichte um einiges größer.


    Nach dem Tutorial wurde man in ATO mit der Freischaltung von neuen Sachen fast schon erschlagen. Das hat die Kompliziertheit des Spiels deutlich erhöht, die Komplexität kam aber erst deutlich später auf ein gutes Niveau. Beim neuen Ableger sind die Charaktere aufgrund der drei eigenständigen Fähigkeiten von Anfang an ausgefeilter. Davon erhoffe ich mir einen deutlich interessanteren Spieleinstieg.


    In der Theorie finde ich eine Nichtlineare Kampagne superspannend und sorgt vor allem für einiges an Wiederspielreiz. Wie gut dieser Aspekt in der Realität dann tatsächlich ausschaut, ist natürlich die andere Frage.


    Wie schon bei ATO finde ich die gesamte Ästhetik herausragend. Das Kartenlayout, die Tiles, die großen Bilder in den Büchern - alles schaut fantastisch aus. Auch die Miniaturen gefallen mir richtig, richtig gut. Gerade der Nemean Lioneater hat es mir angetan.


    Das ganze Setting, die Storyschnipse und die vielen Teaser holen mich wieder einmal voll ab. Das gefällt mir alles deutlich besser als alles bei Kingdom Forlorn.



    Was mir nicht gefällt:

    Es gibt keine Argo. Die Hintergrundgeschichte der Argo fand ich persönlich das Highlight im 1. Cycle und mit Abstand das Beste was ich im Brettspielbereich bisher gelesen habe.


    Insgesamt wird sehr viel versprochen: Mehr Kooperationsmöglichkeiten in den Kämpfen, verbessertes Reisesystem, Nichtlineare Kampagne usw. Das klingt schon wieder fast zu ambitioniert.


    Insgesamt hat der Publisher mit ATO Cycle IV und V sowie den ganzen Kingdom Forlorn Sachen eh schon richtig viel vor der Brust. Und jetzt kommt noch zusätzlich diese fette Kampagne um die Ecke. Puh.



    Fazit

    Falls ich hier beim All-In bleibe, gibt es für mich insgesamt 5 Cycles bei ATO und nochmal vier Jahreszeiten bei AT:SoH. Für Cycle I habe ich knapp 70 Stunden gebraucht. Rechnet man das hoch, komme ich auf irgendetwas zwischen 500 und 700 Stunden Spielzeit. Für jeweils einen Durchgang. Falls alles glatt läuft und die Kampagne positiv abgeschlossen wird. Dazu noch der gesamte Platzbedarf. ^^ :love: =O Kingdom Forlorn kann mir insofern weiterhin gestohlen bleiben. Aber vielleicht reduziere ich meinen Pledge auf das Sommer Grundspiel und teste das 2025 erst einmal aus, bevor ich mir die drei anderen Jahreszeiten hole.

    Absolutes No Go.

    Und doch haste mitgemacht ... :)

    Du kannst ja auch warten, bis der Pledge in zwei Wochen unbegrenzt kommt.

    Lacerdas Neuer kommt im Juni.

    Jop - weil a) FOMO und b) ITU einen großen Vertrauensvorschuss hat. Bei einem neuen Publisher wäre ich jetzt schon raus. Mal schauen, welche Informationen so nach und nach im Laufe der Kampagne präsentiert werden. Eventuell reicht mir auch erst einmal der Sommer Teil.

    ..... und da geht mein gesamtes Kickstarterbudget im Jahre 2023 für den Fates (Final) Pledge drauf.


    Und mein erster großer Kritikpunkt an ITU. Ich hasse solche begrenzte Early Birds Sachen. Absolutes No Go.

    Ansonsten dachte ich wirklich, dass das quasi nur ein kleines ATO sei, aber puh... das ist ja nochmal ordentlich viel Zeug, was hier nachgelegt wird. Den ersten Cycle von ATO habe ich nach einem etwas schwierigen Start mit 9 von 10 Punkten bewertet und ich erwarte mir tendenziell bei den nachfolgenden Zyklen eine noch bessere Erfahrung. Insofern bin ich hier auch wieder schnell dabei gewesen.


    Randnotizfrage: Was kommt denn in diesem Jahr noch interessantes auf Kickstarter / Gamefound? Abgesehen von den AR-Sachen und Dante habe ich gerade nichts auf dem Schirm.

    Wobei man mMn sowohl bei ATO als auch bei KDM von keinen reinen Bossbattlern reden kann. Das sind eher Bossbattler++. In beiden Spielen ist der Kampf gegen sich wiederholende Gegner ja ein Mittel zum Zweck, um weitere Ressourcen zu generien, um diese für das Craften von Gear, Waffen, Rüstungen, Items usw. zu benutzen. In beiden Spielen steht eigentlich das Heldenepos und die Entwicklung der Siedlung (KDM) bzw der Argonauten (ATO) im Fokus. Demnach is KDM ja auch in drei Phasen (Siedlung, Jagd, Kampf) aufgeteilt und bei ATO liegt das mit dem Kampf, der Erkundung und der Story ähnlich gelagert. Der Kampf macht in beiden Spielen zwar einen großen Teil aus, aber letztendlich erlebt man auch ganz viel anderes Zeug.


    Townsfolk Tussle ist hingegen ja wirklich nur die heruntergebrochene Kampfphase als One-Shot "Kampagne" mit verschiedenen Bossen ohne sich um den ganzen Rest zu kümmern bzw. kümmern zu müssen. In Oathsworn (das habe ich allerdings nicht gespielt) gibt es anscheinend ja auch deutlich mehr Bosse als in KDM / ATO, dafür steht wiederrum das Craften von Gegenständen usw. kaum im Mittelpunkt. Der Fokus liegt bei dem Spiel mMn also mehr auf dem Erleben einer Geschichte mit unterschiedlichen Bossen, als auf dem Kampf gegen die immerwährend gleichen Gegner mit der von Spielerseite notwendigen Anpassungsfähigkeit (Strategie, Gear, Heldenstats usw.). Vagrantsong (habe ich auch noch nicht gespielt) schlägt ja anscheinend in eine ähnliche Kerbe wie Oathsworn. Und Primal wird ebenfalls ein reinerer Bossbattler sein, wobei dort ja schon wieder mehr Fokus aufs Crafting gelegt werden soll.

    Townsfolk Tussle hat auch einen komplett anderen spielmechanischen Hintergrund. Das ist auf One-shots ausgelegt. Das muss direkt liefern. Da sind beim Einstieg schon alle Regeln bekannt und es kommt lediglich etwas Gear + Gearkombination hinzu und die Bosse kriegen einige Optionen mehr. Das "taktische" Spiel ist also schon zu 90 % im 1. Kampf bekannt. Insofern ist dieser Vergleich auch wieder etwas seltsam.

    Das ATO einen deutlich langsameren Aufbau hat und erst mal mit Tutorial, Craften von Gear, neuen Technologien usw. aufwartet war sowieso bekannt und wird teilweise ja auch angeprangert. Durch den Spielumfang ist das mMn auch in Ordnung, da der Spieleinstieg sowieso schon hart genug ist und ansonsten die "normalen" Spieler komplett abgehängt werden. Das passt dir nicht, für den Großteil der Spielenden wird das aber richtig sein.


    Townsfolk Tussle könnte ich übrigens nicht an zwei Abenden nacheinander spielen. Dafür ist mir das zu rudimentär. ATO hingegen ... easy einen Monat lang jeden Tag gespielt. Insofern gehe ich da auch absolut nicht konform, dass die Bosse bei TT besser designt sind oder Heldenzugmechanisch das interessantere Spiel sein soll. Und da rede ich vom Zeitpunkt des Laby I Kampfes. ATO wird ja im Laufe des Spiels noch deutlich besser, während TT halt vor allem mit der Umsetzung der Atmosphäre punkten kann.

    Eine Serie, die mit einem schwachen Pilot anfängt, ist ja auch problematisch. Und so auch hier. Und genau da kam meine Frage her: Wie lange bleibt das so? Lohnt sich das Durchhalten? Bis wann muss man durchhalten? Darum ging ja ursprünglich die Diskussion.

    Für dich lohnt sich das Durchhalten auf keinen Fall. Das Spiel ist nix für dich. Die Progression ist ja noch langsamer als in KDM und schon da hat dir der Heldenzug nicht gefallen. Dazu kommt die ausufernde Story mit den langen Vorlesetexten. Die Erkundung wird dir auch zu wenig taktische Möglichkeiten bieten. Und laut deinem letzten Video bist du ja auch nicht an Craften interessiert. Alles was ich an dem Spiel toll finde und was ATO ausmacht, interessiert dich nicht die Bohne. Und das ist okay. Unterschiedlicher Spielgeschmack und so. Verkauf das Spiel. Und komme ja nicht auf die Idee, dir irgendwann Sankokushin anzuschaffen, denn haben wir wieder ähnlich lange und komplett unnötige Diskussionen (und das meine ich nur halb im Spaß).

    Wir selbst hatten Aeon Trespass: Odyssey und uns auch unglaublich auf diesen Titel gefreut, allerdings konnte er bei uns nicht bestehen und musste während Cycle 1 die Sammlung verlassen. Jedoch hat uns das Spiel viel mehr gegeben, als wir erhofft hatten, denn seitdem ist unser KDM in der Wertschätzung erheblich gestiegen und ich möchte die eigenen gesammelten Erfahrungen aus ATO nicht missen.

    Hierfür würden mich einmal die Gründe interessieren. Magst du deine Erfahrungen mit ATO und die daraus gestiegene Anerkennung von KDM mal ausführen?

    Als jemand der KDM und Townsfolk Tussle gespielt hat... Nach Cycle 1 gefallen mir die Kämpfe von KDM etwas mehr. Townsfulk Tussle ist ein reiner Funbossbattler für einen Spieleabend und hat einen ganz anderen Anspruch. Demnach ist das Spiel taktisch auch sehr stumpf und kann weder ATO noch KDM im Kampf ansatzweise das Wasser reichen.

    Die größte Stärke von ATO ist sicherlich die sehr gelungen Kombination aus Story, Reise und Kampf und vor allem das ineinander übergreifen.

    Ich steh zwar in Gefahr mir Spiele wie jetzt ATO vermiesen zu lassen wenn zuviele Negativmeinungen zu sehen sind auf Youtube Kanälen wie deinem oder Foren wie diesem hier. Trotzdem bin ich dankbar für andere Meinungen.

    Nochmal zur Erinnerung. ATO wird gerade mit einem Rating von 9,3 bei Boardgamegeek geführt. Bei über 1400 abgegebenen Stimmen. Das ist - selbst für einen Kickstarter - ein unglaublich starker Wert. Hier im Forum gibt es genügend Erfahrungsberichte und Reviews von Leuten, die Cycle 1 und Cycle 2 fertig gespielt haben und detaillierte Kritikpunkte aufgeführt haben.

    Es gibt so gut wie keine negativen Meinungen, außer von Leuten die entweder mehrere Mechanismen/taktische Auswahlmöglichkeiten von KDM vermissen oder prinzipiell einen anderen Spielegeschmack haben. Das bitte berücksichtigen, bevor ein ATO jetzt ungespielt weiterverkauft werden sollte.

    Hab heute Hekaton 5, Pursuer 2 und Temenos 2 besiegt.


    Gefällt mir gut, da befasst man sich mit dem Loadout und Primordials nochmal ganz anders.

    Der Skyseer ist auch cool :D

    Zu welchem Zeitpunkt hast du denn mit dem Mnestis Theater angefangen? Am Ende von Cycle 2 oder mittendrin im 2. Cycle?

    Den Hekaton auf Level 5 zu besiegen stelle ich mir dem Gear vom Ende des 1. Cycle ziemlich anspruchsvoll vor.

    Denn auch zur vermuteten Vorverurteilung: Ich habe ATO komplett gesleeved. Glaubt hier jemand ernsthaft, dass ich das mache, um dann ABSICHTLICH das Spiel im Vorfeld schlecht zu finden?

    Falsche Frage. Die richtige Frage lautet: Wieso kaufst du dir das Spiel bzw. wieso backst du überhaupt ATO?

    Ich würde mal behaupten, dass 90 % der User die dich und deinen Spielegeschmack kennen, im Vorfeld schon aussagen konnten, dass dir ATO nicht gefallen wird. Das haben einige Leute hier auch so deutlich ausgesagt. ATO setzt einfach andere Prioritäten als du bzw. dein Spielepartner. Und das ist ja auch in Ordnung.

    Ketzerisch gesagt: Anstatt ATO komplett zu sleaven, Regeln zu lernen und die ersten Schritte in ATO zu unternehmen, hättest du auch einfach ein anderes Spiel spielen können.

    Sowohl bei den positiven als auch bei den negativen Aspekten kann ich dir fast immer zustimmen. Was mir jetzt öfters beim Lesen des Threads hier aufgefallen ist, sind die genannten epischen Momente. Die gab es in meinem Cycle 1 Durchlauf zu wenig. Awakening habe ich bspw. nie getriggert. Und das finde ich etwas schade, da ich das Gefühl habe, man verpasst unter Umständen durch fehlendes Würfelglück ziemlich viel.


    Ansonsten kann ich dir vor allem bei den Gearslots zustimmen. Gerade im Vergleich mit KDM fällt das Crafting in ATO Cycle 1 dürftig aus. Da bin ich schonmal auf Cycle 2 gespannt. Hoffentlich ändert sich das noch etwas.


    Immer wenn hier Spielberichte oder Reviews veröffentlicht werden, habe ich wieder voll Bock ATO weiterzuspielen. Und das ist ein verdammt gutes Zeichen.

    Brettspielmeta

    Wie würdest du denn jetzt KDM mit ATO vergleichen. KDM war bisher ja dein Lieblingsspiel (glaube ich zumindest). Kommt ATO mittlerweile für dich da ran oder überholt es KDM sogar?

    Ich bin echt schon auf den Cycle 2 gespannt. Bisher hört man ja nur gutes.

    Bei mir ist es nie vorgekommen, dass ein Titan noch direkt vor seinem ersten Zug gestorben ist (glaube ich zumindest, mit sehr viel Pech beim Wunden ziehen, kann das aber vorkommen). Gerade das Tutorial ist ja sehr zahm, aber in den ersten danach Kämpfen hat man leider relativ wenige taktische Einflussmöglichkeiten durch Gear usw. und fühlt sich etwas dem Zufall ausgeliefert. Da kann es durchaus vorkommen, dass ein Titan nur eins, zwei Züge macht und dann stirbt. Insofern kann das in einer 4er Runde schon frustrierend sein.


    Für die regelmäßigen Kämpfe gibt es eine storytechnische Erklärung. Die ist in Ordnung.


    Die gleichen Gegner sind auch nicht das Riesenproblem, da sich diese ja auch weiterentwickeln und aufleveln. Dazu hat man selber andere taktische Möglichkeiten. Es ist schon ein Fortschritt vorhanden, aber eher ein Wissensfortschritt: Wie bekämpfe ich welchen Gegner am sinnvollsten? Wie passe ich mich an die veränderten Rahmenbedingungen bei einem Gegnerlevelfortschritt an? Welches Gear wähle ich aus? usw. Wenn man auf sowas als Gruppe nicht steht, dann können sich die Gegner schon auch als Grind anfühlen.


    Insofern verstehe ich deine Bedenken und teile diese auch teilweise. Der Einstieg ist schon etwas mühsam und zäh und gerade die ersten Tage nach dem Tutorial fühlten sich mich für langwierig an. Da muss man durch, da es danach nach meinem Empfinden deutlich besser wurde.

    Andererseits... hätte ich das Spiel nicht solo gespielt, sondern mit meiner normalen Spielegruppe... vor allem, wenn wir woanders gespielt hätten und ich das Spiel mitnehmen und jedes Mal auf- und abbauen müsste. Das wäre der Todesstoß gewesen.