Wieder etwas mehr „unters Volk gemischt“, kann ich von neuen Spielen und entsprechenden Erfahrungen in den vergangenen 2 Wochen berichten.
Bei Fluegelschlaegerin kennengelernt und das erste Mal gespielt. Neben dem üblichen Ressourcen einsammeln und abgeben für Aufträge, die offen in der Brettspielmitte ausliegen, bietet das Spiel insgesamt weniger Neues. Allenfalls die Frage, welche Drachenkarte ich in welchen Laden spielen und wie ich den Fluss von weiteren Drachenkarten in Gang halte.
Keine Frage: das Spiel hat niedliche Grafiken, eine tolle Ausstattung und spielt sich schön runter, aber selbst besitzen muss ich es nicht. Ich spiele es aber gern wieder mit, wenn seichtere Kost auf den Tisch gelegt werden soll. Erfreulicherweise spielt es sich reizvoller als #DieTiereVomAhorntal , was in meinen Augen nur durch den Niedlichkeitsfaktor punktet.
Am selben Ort habe ich die Kickstarterversion zu Verdant kennen gelernt. Es reiht sich nahtlos ein in die Reihe um #Calico und #Cascadia. Die Spielmechanik hat mir gut gefallen, deutlich besser als bei #Calico, die Ausstattung mit den ganzen Holzteilen ist sehr schön. Ob ich aber meine Kickstarterausgabe tatsächliche öffne und spiele oder lieber direkt verkaufe, habe ich noch nicht entschieden. Allenfalls für das Solospiel wäre es eine Option, aber vielleicht reicht mir da #Cascadia. Im Mehrpersonenspiel werde ich vermutlich lieber auf #Blumengarten zurückgreifen, was thematisch in eine ähnliche Richtung geht. Da habe ich bei der Auswahl der Karten eher ein „Kribbeln“ empfunden ….
Die Schachtel sieht toll aus, die Kartengrafik und Komponenten (besonders die Flowertoken) spiegeln die Thematik sehr gut wieder.
Thematisch geht es darum, ein Musikevent zu organisieren: ich muss Bühnen errichten, Musikgruppen engagieren, Zeltplätze für die Fans einrichten, Fans anlocken und Werbung in den Medien Radio, Fernsehen und Zeitung platzieren, um punkteträchtige Auftritte von Musikgruppen hinlegen zu können.
Außerdem muss ich nach Möglichkeit die Zahl meiner Mitarbeiter erhöhen, um erfolgreicher arbeiten zu können. Um all das spielerisch umsetzen zu können, setze ich Arbeiter (1-3) auf Felder ein, die mir unterschiedliche Dinge sofort oder später geben: Voranschreiten auf Medienleisten und neue Karten erhalten (Zeltplätze, Bühnen, Musikgruppen, Fans).
Ich beschreibe mal den Gedankengang eines typischen Spielzugs im Spiel zu zweit, wo ein fiktiver 3. Spieler über ein Automadeck mit sein Unwesen treibt: „ich muss dringend auf der Zeitungs-Leiste voranschreiten, also setze ich am besten meine Worker in diesen Bereich. Da bekomme ich später einen neuen Zeltplatz und sofort einen gelben Fan. Ach Mist, ich kann gar keinen Fan unterbringen, da meine Zelte schon voll sind. Um die Fortbewegung des schwarzen Pöppels müsste ich mich auch kümmern, da ich sonst am Ende der Runde Fans abgeben muss. Meine Band braucht 3 gelbe und einen grünen Fan. Leider habe ich diese Farben nicht und liegen auch gerade nicht aus. In diesem Zug setze ich auf dem Bühnen-Board ein und im nächsten Zug hole ich mir eine Band, die zu meinen Fans passt.“
Was passiert: der Dummyspieler löst eine Wertung aus und alle Pläne kann ich vergessen.
Wie würde ich das Spiel (zu zweit) charakterisieren: es ist verzahnt, ich muss ganz viel im Blick behalten, es ist viel Zufall dabei, es ist interaktiv, ständig werden Pläne zerschossen durch Aktionen des Mitspielers oder zufällige Aktionen des Automas. Ich weiß nicht, wann eine Wertung ausgelöst wird, es sei den ich sorge selbst dafür. Das heißt die Drohung einer möglichen Wertung liegt immer in der Luft, an der ich eventuell nicht teilnehme, weil ich keine Worker auf der Leiste habe.
In der Partie passierte es viermal, dass eine Wertung durch den Automa ausgelöst wurde, an der nur meine Mitspielerin beteiligt war und die Vorteile erhalten hat, ohne den eigenen Zug für eine Wertung zu verbrauchen.
Mein Fazit: das Spiel (zu zweit) ist bei dem, was man bedenken muss und der Spiellänge viel zu glückslastig. Es gab für mich ständig Frustmomente, obwohl ich die Partie letztlich knapp gewonnen habe. Für mich war das Spielgefühl durchgehend negativ. Positiv ist, dass ich Geld gespart habe .
Zu fünft mag ich mir das Spiel gar nicht vorstellen - das wäre für mich die Hölle, weil viel zu wenig Einsatzplätze da sind und man sicher noch weniger geschafft bekommt.
Das Spielgefühl, sinnvoll ein Musik-Event zu planen, kam nie auf. Vielleicht muss man für das Spiel aber auch vorher was „einwerfen“ , um im Rausch die ganzen Unwägbarkeiten ertragen zu können. Von daher wäre es schon fast wieder thematisch !
Ich habe aber auch noch richtig schöne Spiele kennengelernt !
Solo hatte ich das Spiel schon zweimal auf dem Tisch, bevor ich es gestern in einer Zweier-Partie gespielt habe.
Im Gegensatz zu #cometogether ist #Tiletum so wunderbar belohnend ! Aktionssteuerung über einen Würfelauswahlmechanismus mag ich bei #LaGranja und #GrandAustriaHotel schon so gern und auch hier begeistert mich dieser Mechanismus. Er wird hier noch um eine Facette erweitert. Die Würfelzahl bestimmt, in welches Aktionsfeld der Würfel gelegt wird. Liegt zum Beispiel eine rosa 5 bei Aufträge holen, so bekomme ich 5 Nahrung (rosa) und 2 Aktionspunkte für die Aktion. Liegt eine schwarze 4 beim Händler und wähle diesen Würfel, erhalte ich 4 Steine und habe 3 Aktionspunkte, um meinen Händler agieren zu lassen. Die Summe von Ressourcen und Aktionspunkten ergibt immer 7. Im späteren Verlauf des Spiels kann ich mir auch noch eine Erhöhung der Aktionspunkte in bestimmten Bereichen erspielen, durch Bonusplättchen und -aktionen treibe ich mein Spiel an und kann oft noch etwas erreichen, was ich zu Beginn meines Zugs noch gar nicht erahnt habe.
In der gestrigen Partie lag ich mit einem teilweise großen Vorsprung lange Zeit vorne, wurde von meiner Mitspielerin aber noch abgefangen und letztlich um 4 Punkte überholt. Tolle Partie und tolles Spiel !
Solo hat es mich aber nicht so umgehauen. Es wird künftig eher in 2-er-Runden auf den Tisch kommen.
Der Ablauf dieses Autorennspiels wurde an anderer Stelle schon hinreichend beschrieben.
Obwohl ich Autorennen im wahren Leben mal so gar nichts abgewinnen kann, hat mir dieses Spiel ausgesprochen gut gefallen. Wir waren zwar nur zu zweit, aber die Automa-Regelung für die anderen 4 Fahrzeuge ist sehr unkompliziert umgesetzt und deren Zug schnell abgehandelt. Irgendwann werde ich das Spiel sicher auch mal in größerer Runde spielen, was mit entsprechendem Trash-Talk für noch mehr Stimmung sorgen wird . Schönes Spiel!
Ich hatte es schon seit der Messe, aber Anfang Januar habe ich mir erst die deutsche Regel heruntergeladen und ausgedruckt und dann solo gespielt. Für mich ein vorzüglicher Kandidat für das Solospiel, da sich der Automa unkompliziert und schnell abhandeln lässt. Ich mag es nicht, für die Abhandlung des Automa komplett aus meinen Gedanken gerissen zu werden. Da mir die Spielmechaniken und die immer wieder abwechslungsreichen Partien durch unterschiedlichen Kartenauslagen so begeistern, landete das Spiel im Januar für 10 Solopartien auf dem Tisch !
Die erreichten Punktzahlen schwanken aber heftig: von 98 bis 150 war alles dabei.
Habe ich schon mehr als 5 Spiele? Ach egal - hier kommt noch eins
Die kooperative Erweiterung zu Viticulture hat sich als Perle für mich und meinen Sohn heraus gestellt und ist daher auch mein Spiel des Monats Januar 2023 geworden. Die Spielweise muss komplett umgestellt werden im Vergleich zum kompetitiven Grundspiel. Das Spiel lebt von den Absprachen, von vielen neuen Ideen, die jede Partie auf einem anderen Kontinent mit sich bringt.
In dieser Erweiterung sehe ich wirklich exzellente Entwicklungsarbeit, die aus dem wunderbaren Eurogame #Viticulture ein hervorragendes kooperatives Spielerlebnis macht !