Arkham Horror LCG

  • Och, ich bin da erstmal ohne Präferenz. Hauptsache es kommt dieses Jahr überhaupt noch eine neue Kampagne, wovon ich allerdings schon ausgehe.

  • All das ist eigentlich kein Problem des Spiels und liegt nur an mir, ich frage mich aber ob es anderen Spielern auch so geht.

    Ich habe auch eine ganze Weile gebraucht, bis ich mit dem Deckbau warm geworden bin. Anfangs habe ich auch Decks von ArkhamDB übernommen oder mich an den Videos von PlayingBoardGames (englisch) orientiert, die zu fast jedem Ermittler mindestens einen New Player Deck Guide (nur mit Karten aus dem Grundspiel und der Erweiterung, in der der Ermittler erschienen ist), aber oft sogar auch einen Expanded Investigator Guide (ich glaube die nutzen alle Karten bis einschließlich Am Rande der Welt) haben. Wenn man sich entscheidet, wen man spielen möchte, schaut man sich einfach das Video an und baut das Deck nach. (Man kann natürlich auch nur das Deck nachbauen, aber im Video wird ein wenig erklärt warum welche Karte drin ist und in den Expanded Guides werden auch noch viele Alternativen vorgestellt.)


    Davon abgesehen hat es mir beim Deckbau geholfen, mich etwas locker zu machen:

    • Einige Karten (wie die genannten neutralen Skills oder auch Notfallreserve) sind einfach richtig nützlich und es ist kein Versagen, wenn man ein Drittel seines Decks mit solchen Standards füllt.
    • Es hilft, wenn man sich beim Deckbau auf eine Sache spezialisiert. Wenn du dir sagen kannst "Mein Job wird Monster töten sein und sonst nix", dann macht das den Deckbau deutlich einfacher.
    • Daran anknüpfend: es macht durchaus Spaß, sein Deck um eine Karte herum zu bauen. Ich spiele gerade z.B. eine Rita Young mit Verziertem Bogen. Da habe ich mich früh drauf festgelegt und kann mein Deck jetzt darum bauen. Z.B. würde ich in echte Schwierigkeiten geraten, wenn ich den Bogen nicht ziehe, also nehme ich vielleicht auch einen Rucksack mit ins Deck. So kann man sich an den Notwendigkeiten, die sich beim Deckbau ergeben, entlang hangeln anstatt ohne Anhaltspunkt vor einer überwältigenden Anzahl an Optionen zu stehen.
    • Eine weitere Hilfe in diesem Sinne: wähle Karten thematisch aus. Meine Rita Young ist High School-Athletin? Dann packe ich doch mal Laufschuhe und meinen Boyfriend, den Quarterback ein. Wenn die Karte thematisch perfekt zu einem Ermittler zu passen scheint (oder diesen sogar auf dem Artwork abgebildet hat), dann funktioniert sie in dessen Deck vermutlich auch gut.
    • Dann: Level 0-Karten sind oft Platzhalter. Gerade wenn du z.B. eine Waffe wählst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du die nach ein paar Szenarios durch eine bessere XP-Karte ersetzt. Die ersten Szenarien erlauben es, mit einem suboptimalen Deck zu spielen.
    • Daraus folgt vor allem: du kannst dich im Laufe einer Kampagne an die neuen Gegebenheiten anpassen. Du hast vielleicht ein Event ins Deck genommen, dass 4 Ressourcen kostet und das du nie spielst? Schmeiß es raus und ersetze es durch was hilfreicheres. Du bekommst regelmäßig bei Begegnungskarten auf den Deckel? Nimm dir etwas mit rein, was deine Willensstärke anhebt. Du hast schon einige Traumata abbekommen? Pack dir was ein, was Schaden oder Horror für dich aufnehmen kann. Das Deck, mit dem du startest, verändert sich noch. Die Upgrades zwischen den Partien erlauben dir einiges an Flexibilität und das Deck eine Karte nach der anderen anzupassen ist viel leichter, als sich im Vorfeld für 30 Karten zu entscheiden.
    • Mir helfen die digitalen Tools ungemein: ich baue meine Decks allesamt über ArkhamDB und/oder die Arkham Cards App. Das hat den größten Vorteil darin, dass man schon mal nur die Karten angezeigt bekommt, die der Ermittler auch nutzen kann. Kein Grund also, durch die ganze Sammlung zu wälzen und bei jeder Karte doppelzuchecken, ob diese Karte den Deckbau-Beschränkungen entspricht. Die Statistiken bei ArkhamDB zu Kosten der Karten, Anteilen von Vorteilen/Ereignissen/Fertigkeiten und Verteilung der Symbole hilft auch.
    • Zum Schluss: hab Spaß damit! Der Deckbau bei Arkham muss nicht gnadenlos optimiert sein und wenn du dich fragst, ob du jetzt lieber diese oder jene Karte ins Deck nehmen sollst, entscheide im Zweifel einfach danach, worauf du mehr Bock hast.

    Diese Zeilen zum Deckbau gefallen mir sehr und ich möchte noch etwas ergänzen.


    Der von mir fett markierte Absatz ist schon mal gut um in ein Deck einzusteigen. Das möchte ich noch vertiefen. Eine Ode an den Deckbau, sozusagen.


    Meine Zeilen richten sich an 2-Personen-Decks. Ich habe alle Karten zur Verfügung, was man vielleicht noch wissen sollte für den folgenden Text.


    Folgende Ausrichtungen kann ein Deck haben:

    Kämpfer

    Sucher

    Kämpfer + Sucher —> dann jedoch mit deutlichen Abstrichen

    Unterstützer / Tank (also ein Charakter, der v. a. dazu da ist andere zu schützen und Schaden auf sich zu ziehen und zu heilen)


    Ich habe alle Charaktere gespielt (alle mit eigenen Decks), teils mehrfach und baue meine Decks mittlerweile „um eine Idee herum“ auf. Das führt zu exotischen, schwachen und starken Decks. So ist mein wahrscheinlich mittlerweile stärkstes Deck ein Unterstützerdeck mit Carson Sinclair, dem Butler. Dieses Deck wiederum funktioniert natürlich nur, wenn der Partner ein Kämpfer UND Sucher ist. Das schränkt die Partnerwahl natürlich stark ein. So können einige Magier (Akachi, Agnes. Father Matteo) sehr gut beides. Dazu sind noch Joe Diamond, Tony Morgan und -eingeschränkt- Roland Banks gut im Suchen als Hauptamtliche Kämpfer.


    Der große Kartenpool eröffnet wundervolle und kreative Deckbau-Ideen. Das macht genauso viel Spaß wie das Spielen selbst.

    Ich könnte hier Dutzende Beispiele geben, möchte es jedoch bei einer exotischen Idee belassen:


    Idee: Als Sucher trage ich dazu bei, dass mein kämpfender Partner starke Gegner (Elite, Endboss) locker besiegen kann.

    Dazu eignet sich die Karte Grays Anatomie perfekt:

    Sucher. Hand
    Cost: 3. XP: 5.

    Gegenstand. Buch.
    Aktion: Wähle eine Karte an deinem Ort und lege eine -Probe (1) ab. Für jeden Punkt, um den die Probe gelingt, wähle eins …

    - Das nächste Mal, wenn jene Karte in dieser Runde geheilt werden würde, heile +1 Schaden/Horror (bis zu einem Maximum von +3).

    - Das nächste Mal, wenn jener Karte in dieser Runde Schaden zugefügt werden würde, füge ihr +1 Schaden zu (bis zu einem Maximum von +3).

    Die scharlachroten Schlüssel (Ermittler-Erweiterung) #58.


    Um diese Karte perfekt nutzen zu können ist die Rabenfeder sehr gut geeignet weil ich damit die Aktion von Grays Anatomie ohne Gelegenheitsangriff spielen kann und Grays Anatomie sehr schnell finden kann (mit aufgewerteter Rabenfeder):

    Sucher.
    Cost: 3.

    Gegenstand. Relikt. Verbesserung.
    Individualisierbar. Sobald du Die Rabenfeder erwirbst, benenne eine Buch- oder Zauber-Vorteilskarte und notiere jenen Namen auf dem entsprechenden Verbesserungsbogen. —> hier Grays Anatomie

    Hänge diese Karte an eine benannte Vorteilskarte an, die du kontrollierst.

    Sobald du aufgibst oder das Spiel endet: Kreuze entweder ein Kästchen auf dem Verbesserungsbogen von Die Rabenfeder an oder senke die Erfahrungspunktekosten, um die Vorteilskarte mit dieser Verstärkung vor dem nächsten Szenario zu verbessern, um 1.

    Die scharlachroten Schlüssel (Ermittler-Erweiterung) #42.


    Das ganze Deck brauche ich nicht zu erläutern. Ich denke „um eine Idee herum“ ein Deck zu entwickeln ist klar geworden.

    Viel Spaß beim Deckbau, eine wundervolle Freizeitbeschäftigung.

    Einmal editiert, zuletzt von Baseliner ()


  • Möglicherweise der erste Spoiler für die nächste Kampagne?

    der Kartenname impliziert, dass es eine Crowdfunding Kampagne wird 😄...

  • Ja, wenn der nicht die ganze Zeit versuchen würde zu entkommen.


    Dafür hat es die Schwäche in sich:


    Nicht nur hat man das Szenario mit sofortiger Wirkung verloren, man muss sich auch noch ein neues Grundspiel kaufen. 😅

    Einmal editiert, zuletzt von verv ()

  • Ich bin nun auch dem Arkham Horror verfallen. Habe mir letztens das Grundspiel gekauft und habe es 2-handed Solo mit Roland und Daisy gespielt. Decks waren von ArkhamDB, die erste Testrunde mit dem vorbereiteten Roland Deck hatte einen eher schlechten Eindruck vom Deck hinterlassen.
    Beim ersten Szenario hatte ich viel Glück, keine Schwächen oder Autofail gezogen und zum richtigen Zeitpunkt die Pistole von Roland gefunden. Hat Spass gemacht, aber lief noch nicht sehr flüssig, da ich häufig im Regelbuch nachschauen musste. Und ein paar Fragen blieben: z.B. muss ich einen Gelegenheitsangriff ausführen, wenn ich eine schnelle Karte ausspiele?


    Beim zweiten Szenario hatte ich nicht mehr so viel Glück, habe nur 3 Kultisten befragt. Habe auch eine Karte falsch gespielt: Daisy Enzyklopädie-Aktion lässt sich nur für alle Ermittler am gleichen Ort verwenden, ich hatte es aber über alle Orte hinweg ausgeführt. Lesen hilft :D

    Im letzten Szenario hatte ich dann keine Chance, nicht nur wegen der schlechten Performance im Zweiten. Es wikt unheimlich schwer/unfair. Hatte eigentlich vor, die Kampagne nochmal mit anderen Ermittlern zu spielen, aber da Dunwich schon wartet, spiele ich lieber den Zyklus mit zwei der neuen Ermittlern. Freue mich drauf

  • Das klingt alles ziemlich im grünen Bereich. In den Mitternachtsmasken alle 6 Kultisten zu befragen ist sowieso ein selten erreichtes Ideal. Das Szenario eignet sich gut zum Deck-Testen und wenn man da auf 4 oder 5 kommt, funktioniert das Deck schon ganz anständig. Mit deinen 3 bist du da – gerade beim ersten Mal Spielen! – schon ziemlich anständig durchgekommen. Und das Finale der Zeloten-Kampagne ist eh berüchtigt dafür, die Schwierigkeit plötzlich ziemlich scharf anzuziehen.

  • Im letzten Szenario hatte ich dann keine Chance, nicht nur wegen der schlechten Performance im Zweiten. Es wikt unheimlich schwer/unfair. Hatte eigentlich vor, die Kampagne nochmal mit anderen Ermittlern zu spielen, aber da Dunwich schon wartet, spiele ich lieber den Zyklus mit zwei der neuen Ermittlern. Freue mich drauf

    Das Finale ist durchaus so designt, dass man es kaum schafft - Immerhin spielt man keine Superhelden sondern relativ normale Ermittler, die es mit riesigen kosmischen Wesen aufnehmen ... :)

  • Sind alle letzten Szenarien in einem Zyklus so schwer oder ist das eher eine Ausnahme im Ersten?


    Das Spiel kann ganz schön ins Geld gehen, nicht nur wegen der vielen (und teurern) Erweiterungen, sondern auch wegen der vielen Add-Ons wie Sleeves, Sammelboxen usw. Am liebsten würde ich alle Karten auf einmal kaufen, macht Spass die zu sammeln und zu sortieren :D. Aber werde erst nach dem Dunwhich-Zyklus entscheiden, ob ich dabei bleibe. Ist halt recht teuer und braucht auch viel Platz, und mein Regal ist voll...

  • Sind alle letzten Szenarien in einem Zyklus so schwer oder ist das eher eine Ausnahme im Ersten?

    Nein, der erste Zyklus ist da eher eine Ausnahme. Ich denke mal, dass haben sie so gewählt damit die Grundbox eine entsprechende Herrausforderung und damit auch eine Langzeitmotivation bietet. Ansonsten sind die 3 Szenarien der Grundbox ja schnell gespielt.

  • Sind alle letzten Szenarien in einem Zyklus so schwer oder ist das eher eine Ausnahme im Ersten?


    Das Spiel kann ganz schön ins Geld gehen, nicht nur wegen der vielen (und teurern) Erweiterungen, sondern auch wegen der vielen Add-Ons wie Sleeves, Sammelboxen usw. Am liebsten würde ich alle Karten auf einmal kaufen, macht Spass die zu sammeln und zu sortieren :D. Aber werde erst nach dem Dunwhich-Zyklus entscheiden, ob ich dabei bleibe. Ist halt recht teuer und braucht auch viel Platz, und mein Regal ist voll...

    Der erste ist da eine Ausnahme.
    Generell sind die Kampagnen aber so gestaltet, dass du die Szenarien auch durchaus verlieren kannst - die Kampagne geht aber in den allermeisten Fällen trotzdem weiter.
    Ein Szenario auch mal zu verlieren, gehört bei dem Spiel eindeutig zum Erlebnis dazu und muss nicht direkt das Ende der Kampagne mit sich bringen - man sollte es aber wissen, dass es hier nicht darum geht, durchgängig siegreich und übermächtig durchzukommen.

  • z.B. muss ich einen Gelegenheitsangriff ausführen, wenn ich eine schnelle Karte ausspiele?

    Nope, musst du nicht. Hat uns schon einige Male den Hals gerettet :) „Schnell“ noch das Springmesser ausgespielt, 2 Schaden statt 1: Monster tot

  • z.B. muss ich einen Gelegenheitsangriff ausführen, wenn ich eine schnelle Karte ausspiele?

    Nope, musst du nicht. Hat uns schon einige Male den Hals gerettet :) „Schnell“ noch das Springmesser ausgespielt, 2 Schaden statt 1: Monster tot

    Super, dann habe ich es intuitiv richtig gemacht :)


    Danke euch!

  • Im letzten Szenario hatte ich dann keine Chance, nicht nur wegen der schlechten Performance im Zweiten. Es wikt unheimlich schwer/unfair. Hatte eigentlich vor, die Kampagne nochmal mit anderen Ermittlern zu spielen, aber da Dunwich schon wartet, spiele ich lieber den Zyklus mit zwei der neuen Ermittlern. Freue mich drauf

    Das Finale ist durchaus so designt, dass man es kaum schafft - Immerhin spielt man keine Superhelden sondern relativ normale Ermittler, die es mit riesigen kosmischen Wesen aufnehmen ... :)

    Das könnte das Spiel eigentlich mal stärker betonen. Denn genau das ist der Fall. Eine Kampagne geht eigentlich immer mit dem körperlichen und/oder geistigen Verfall der Ermittler einher. Sollte man überleben, ist man nicht mehr derselbe wie zuvor.

    Es geht nie darum, das Spiel zu gewinnen. Es geht immer darum, das Spiel zu überstehen - auf dem möglichst besten Wege und mit möglichst wenig Traumata.

    Damit, oder so ähnlich, habe ich schon ein paar Leute von Arkham überzeugt, die zuvor keine Lust mehr darauf hatten.

    Das Spiel ist dafür gemacht stressig zu werden, immer gemeiner, je länger es dauert.

  • Das Finale ist durchaus so designt, dass man es kaum schafft - Immerhin spielt man keine Superhelden sondern relativ normale Ermittler, die es mit riesigen kosmischen Wesen aufnehmen ... :)

    Das könnte das Spiel eigentlich mal stärker betonen. Denn genau das ist der Fall. Eine Kampagne geht eigentlich immer mit dem körperlichen und/oder geistigen Verfall der Ermittler einher. Sollte man überleben, ist man nicht mehr derselbe wie zuvor.

    Es geht nie darum, das Spiel zu gewinnen. Es geht immer darum, das Spiel zu überstehen - auf dem möglichst besten Wege und mit möglichst wenig Traumata.

    Damit, oder so ähnlich, habe ich schon ein paar Leute von Arkham überzeugt, die zuvor keine Lust mehr darauf hatten.

    Das Spiel ist dafür gemacht stressig zu werden, immer gemeiner, je länger es dauert.

    Ich finde AH LCG bekommt den Spagat aus Cthulhu Mythos - mit seiner grundsätzlichen menschlichen Ohnmacht - und klassischem Brettspielmedium - mit seiner grundsätzlichen regelgebundenen Allmacht - noch ganz gut hin. Das Ausgeliefertsein der Ermittler - wenn mythosgetreu transportiert - kann auch schnell abschreckend wirken, da man sich leicht als "vom Spiel gespielt" vorkommen könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Felwin ()

  • Ich weiß ja bis heute nicht, was dieses "vom Spiel gespielt fühlen" bedeuten soll. 🤷🏻‍♂️

    Dann lies mal ein Buch.


    Oder um etwas sachlicher zu sein, wenn das Spiel dir lediglich die Illusion einer Entscheidung bzw. eines Einflusses vorgaukelt.

    Einmal editiert, zuletzt von Felwin ()

  • Ich weiß ja bis heute nicht, was dieses "vom Spiel gespielt fühlen" bedeuten soll. 🤷🏻‍♂️

    oder wenn Entscheidungen im Spiel so offensichtlich oder ohne echte Alternativen sind, dass man eigentlich keine echten Freiheiten hat.

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Ich weiß ja bis heute nicht, was dieses "vom Spiel gespielt fühlen" bedeuten soll. 🤷🏻‍♂️

    oder wenn Entscheidungen im Spiel so offensichtlich oder ohne echte Alternativen sind, dass man eigentlich keine echten Freiheiten hat.

    Selbst da fiele mir im Grunde nur MÄDN als Beispiel ein:
    Wenn du eine 6 hast, MUSST du raus.
    Wenn du schmeißen kannst, MUSST du schmeißen.
    Und wenn du ins Ziel kannst, SOLLTEST du ins Ziel (weil dich ja sonst jemand anderes schmeißen MUSS).

    Und selbst das bedeutet nicht, dass "das Spiel dich spielt", sondern lediglich, dass du einen engen Entscheidungsraum hast.

    Ich halte "das Spiel spielt dich" für eine inhaltich genau so sinnfreie, und dermaßen überstrapazierte Floskel, dass niemand mehr ihre wahre Bedeutung begreift, wie "das Spiel musste ausziehen". Irgend so ein Spruch, der seit 40 Jahren im Hobby rumschwirrt und keinerlei Sinn ergibt.
    Aber gut, ich wollte das auch gar nicht vertiefen sondern nur meine Verwunderung ausdrücken ... :)

    Muss jetzt auch zu Tisch, heute hab ich wieder so ein Abendbrot, das mich isst!
    Und danach gönn ich mir wieder so ein Buch, das mich liest.

  • Wow, einfach nur wow. Die Existenz einer Skala von spielerexternen Einflussfaktoren (sei es aufgrund von Determinismus oder Zufallsvariablen a.k.a. Luck) im Vergleich zu spielerinternen Einflussfaktoren (taktische und strategische Entscheidungen a.k.a Skill) dermaßen stur und hartnäckig zu leugnen ist ähm "interessant". :/ :lachwein: Roulette vs. Schach, sagt dir was?


    Nach dem nochmaligen Lesen deines Beitrags, glaub ich einfach der Ausdruck "das Spiel spielt dich" ist dir schlicht zu metaphorisch, keine Ahnung.


    Wie auch immer, keiner hat behauptet das AH LCG dem Spieler keine Entscheidungshoheit gewährt. Bin selbst Riesenfan, falls das nicht erkennbar war.

    Einmal editiert, zuletzt von Felwin ()

  • Ich halte "das Spiel spielt dich" für eine inhaltich genau so sinnfreie, und dermaßen überstrapazierte Floskel, dass niemand mehr ihre wahre Bedeutung begreift, wie "das Spiel musste ausziehen".

    Ist doch eigentlich egal. ob die Floskel inhaltlich Sinn ergibt, solange der Kontext in dem sie verwendet wird dies tut. Mal abgesehen davon ist für mich die Floskel "das Spiel spielt dich" aka " du hast so gut wie keine Entscheidungsgewalt und schaust zu was mit dir bzw. deiner Spielfigur passiert"eine valide Aussage und der Kommentar von Felwin weit weg von sinnfrei ( Felwin Übrigens willkommen im Unknowns Forum ;) )

  • "das Spiel spielt dich" aka " du hast so gut wie keine Entscheidungsgewalt und schaust zu was mit dir bzw. deiner Spielfigur passiert"eine valide Aussage

    Klar ist es das.
    Darum ja meine Aussage, dass MÄDN das einzige Spiel ist, das mir einfällt, wo das zutrifft.

  • "das Spiel spielt dich" aka " du hast so gut wie keine Entscheidungsgewalt und schaust zu was mit dir bzw. deiner Spielfigur passiert"eine valide Aussage

    Klar ist es das.
    Darum ja meine Aussage, dass MÄDN das einzige Spiel ist, das mir einfällt, wo das zutrifft.

    wo es vielleicht wirklich zutrifft. Aber es ging ja hier um das subjektive Empfinden des einzelnen.

  • Klar ist es das.
    Darum ja meine Aussage, dass MÄDN das einzige Spiel ist, das mir einfällt, wo das zutrifft.

    wo es vielleicht wirklich zutrifft. Aber es ging ja hier um das subjektive Empfinden des einzelnen.

    Natürlich.

    Trotzdem ergibt es halt keinen Sinn!

    Ja, es gibt Spiele, bei denen man das Gefühl hat, keine (Aus)Wahl zu haben - entweder weil man die Möglichkeiten nicht sieht, weil man der Meinung ist, es gäbe nur eine einzige Art, an den Highscore zu kommen, oder (um mal beim AH-LCG zu bleiben) weil man der Ansicht ist, dass es nur 1 Deck mit 1 Spielweise und 1 Möglichkeit gibt, das Szenario überhaupt zu überleben.
    Ist mir alles klar.

    Mir ist aber eben auch klar, dass man mit diesem "Gefühl" eben sämtliche potentiellen Variablen komplett ignoriert. Und DAS verstehe ich nicht.
    Ich sage doch auch nicht "Das einzig sinnvolle Auto (meinem Gefühl nach!) ist der Audi A3, darum hat man ja gar keine Entscheidung beim Autokauf, und im Grunde kauft man kein Auto, sondern das Auto kauft dich!" Womit ich nicht nur #GoodyearsLaw einhalte, sondern auch zurückkomme zur semantisch unsinnigen Formulierung, mit der das ausgedrückt wird.


    Man darf ja nicht vergessen, dass die ganze "Debatte", die dann irgendwann von "Bücher lesen" über "Listen", "Schach", "Roulette", " :lachwein: " und "Empfinden des Einzelnen" reichte, mit dieser schlichten Aussage begann:

    Ich weiß ja bis heute nicht, was dieses "vom Spiel gespielt fühlen" bedeuten soll. 🤷🏻‍♂️

    "Sich vom Spiel gespielt fühlen" ist doch nur ein Synonym für "Ich ignoriere all die Möglichkeiten, weil mir nur eine davon so richtig gefällt." Warum so eine schräge, inhaltlich unsinnige Floskel darum basteln?

    Übrigens: Wenn man dann aber sieben Möglichkeiten hätte, die alle zum selben Ergebnis führen, kommt direkt wieder die nächste Floskel aus dem Gebüsch gehüpft: "Das Spiel fühlt sich beliebig an".


    Na dann ...

    Aber mal unabhängig von meinem eigenen Unverständnis über eine unsinnige Floskel (das ja niemand teilen muss, es ist ja nur das Empfinden eines Einzelnen) bleibt ja fürs AH-LCG immer noch festzuhalten:

    Beides trifft aber auf AH null zu. Optionen hat man etliche.

  • Aber mal unabhängig von meinem eigenen Unverständnis über eine unsinnige Floskel (das ja niemand teilen muss, es ist ja nur das Empfinden eines Einzelnen) bleibt ja fürs AH-LCG immer noch festzuhalten:

    Aber über diesen Punkt gab es doch nie unterschiedliche Meinungen hier im Thread. In Felwin ‘s ursprünglichen Post meinte er doch gerade, dass das bei Arkham Horror eben NICHT der Fall sei, obwohl man denken könnte, dass bei einem Mythos-Spiel, bei dem man genrekonform vergeblich gegen ein fast unaufhaltsames Übel ankämpft, diese Gefahr durchaus bestehen könnte.


    Also ob dir diese – in meinen Augen etwas hyperbolische aber durchaus nachvollziehbare – Floskel jetzt gefällt oder nicht: eine Meinungsverschiedenheit in ihrer Anwendbarkeit auf Arkham Horror liegt hier einfach nicht vor.

  • Ich weiß ja bis heute nicht, was dieses "vom Spiel gespielt fühlen" bedeuten soll. 🤷🏻‍♂️

    "Sich vom Spiel gespielt fühlen" ist doch nur ein Synonym für "Ich ignoriere all die Möglichkeiten, weil mir nur eine davon so richtig gefällt." Warum so eine schräge, inhaltlich unsinnige Floskel darum basteln?

    Aus meiner Sicht ist es auch ein Synonym für "ich habe alle Möglichkeiten (statistisch) abgewogen, die aus meiner Sicht besten Entscheidungen getroffen, aber diese hatten (gefühlt) keinen Einfluss auf den Spielverlauf bzw. das Spielgesehen" und daher für mich eine valide Aussage. Ob diese dann auch tatsächlich für das Spiel zutrifft, ist ja nochmal eine andere Sache. Für Arkham Horror trifft sie auf jeden Fall nicht zu.

    Einmal editiert, zuletzt von Croquet ()