Arkham Horror LCG

  • Und doch noch eine dritte Frage: Wenn ich das Wohnzimmer in Szenario 1 enthülle, mich aber im Flur aufhalte, kann ich die Aktion des Wohnzimmers (Verhandlung bzgl. Lita Chandler) eigentlich durchführen oder muss ich erst dort hin?

  • 1. Nein, nur wenn da steht "aus dem Markervorrat" (ist ganz ganz selten).

    2. Du kannst auch ohne Hinweise irgendwo ermitteln, es gibt Karten, die dir dafür Belohnungen geben, außerdem kann es sein, dass du dort einen Hinweis fallen lässt.

    3. Nein, du kannst nur die Aktionen von Karten am Ort auslösen wenn du auch da bist.

  • Noch zwei Fragen - sorry dafür 🫣. Die erste zu Roland Banks und seiner Spezialfähigkeit: Entdecke ich auch dann einen Hinweis nach besiegtem Gegner, wenn keiner mehr ausliegt?

    Und die zweite: Wieso habe ich beim allerersten Szenario der Grundbox eigentlich einen Schleierwert von 1 im Flur, wenn dort 0 Hinweise ausliegen?

    1. Nein

    2. Das wird dir noch häufiger begegnen. Es können durch Effekte Hinweise dort landen oder es kann aus anderen Gründen ermittelt werden als mit dem Ziel, Hinweise zu entdecken. Das wirst du schon alles noch herausfinden. In diesem speziellen Fall wird es nicht wirklich Auswirkungen auf das Spiel haben.


    Und doch noch eine dritte Frage: Wenn ich das Wohnzimmer in Szenario 1 enthülle, mich aber im Flur aufhalte, kann ich die Aktion des Wohnzimmers (Verhandlung bzgl. Lita Chandler) eigentlich durchführen oder muss ich erst dort hin?

    Nein, du musst dafür im Wohnzimmer sein.

  • Und doch noch eine dritte Frage: Wenn ich das Wohnzimmer in Szenario 1 enthülle, mich aber im Flur aufhalte, kann ich die Aktion des Wohnzimmers (Verhandlung bzgl. Lita Chandler) eigentlich durchführen oder muss ich erst dort hin?

    Ist ein wunderbarer Familien-Simulator: Kommunikation über mehrere Zimmer funktioniert nie gut ;)

  • Ich finde spannend, wie regelmäßiges/häufiges Spielen von LCGs (zumindest der von FFG) das Gehirn neu verdrahtet. In den meisten Spielen hat quasi alles eine direkte Kosten-Nutzen-Rechnung und direkte Interaktionen: Da liegt der Sinn von "Ermitteln" im Aufnehmen von Hinweismarkern. Kurz: Der Schleierwert ist direkt mit dem Wert für Hinweismarker gekoppelt, und wenn der Letztere 0 beträgt, hängt Ersterer plötzlich nutzlos im leeren Raum herum.

    Die LCGs, die ich kenne, lösen sich davon komplett und werden zu einer Abarbeitung von Keywords, und plötzlich ist der Sinn von "Ermitteln" ein ganz anderer als das bloße Aufnehmen von Hinweismarkern und die direkte Koppelung von Schleierwert und Hinweismarkermenge löst sich auf, weil "Ermitteln" nur noch ein Keyword ist, das bestimmte Effekte triggert.


    Ich beobachte das bei mir selbst auch, wie sich da Denkstrukturen nachhaltig verändern. :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ich finde spannend, wie regelmäßiges/häufiges Spielen von LCGs (zumindest der von FFG) das Gehirn neu verdrahtet. In den meisten Spielen hat quasi alles eine direkte Kosten-Nutzen-Rechnung und direkten Interaktionen: Da liegt der Sinn von "Ermitteln" im Aufnehmen von Hinweismarkern. Kurz: Der Schleierwert ist direkt mit dem Wert für Hinweismarker gekoppelt, und wenn der Letztere 0 beträgt, hängt Ersterer plötzlich nutzlos im leeren Raum herum.

    Die LCGs, die ich kenne, lösen sich davon komplett und werden zu einer Abhandlung von Keywords, und plötzlich ist der Sinn von "Ermitteln" ein ganz anderer als das bloße Aufnehmen von Hinweismarkern und die direkte Koppelung von Schleierwert und Hinweismarkermenge löst sich auf, weil "Ermitteln" nur noch ein Keyword ist, das bestimmte Effekte triggert.


    Ich beobachte das bei mir selbst auch, wie sich da Denkstrukturen nachhaltig verändern. :)

    Ich finde es hilft beim Verständnis sehr gut weiter, wenn man LCGs wie folgt betrachtet:

    Um einen möglichst großen und vielfältigen Kartenpool erschaffen zu können, sind alle Elemente des Spiels (Ermittler, Monster, Räume, aber auch kleinere Dinge wie Keywords, Schleierwert, etc. - quasi alle Elemente des Spiels) nichts anderes als Stellschrauben. Und bei jeder neuen Karte kann es sein, dass sie etwas an diesen Stellschrauben verändern.


    Dazu passt auch das Beispiel oben: "Warum hat ein Raum einen Schleierwert, wenn dort gar kein Hinweis liegt?" Weil entweder mal ein Hinweis durch irgendwas dort liegen könnte, oder dass irgendwas anderes sich mal auf den Schleierwert deines Raums bezieht, losgelöst von Hinweisen. Was weiß ich, vielleicht mal ein Zauber, der Kraft aus dem Schleierwert zieht? Man weiß es nicht.


    Das hilft auch zu verstehen, warum LCGs manchmal so kryptisch formuliert sind. Jedem ist klar, was die Ressourcenmarker darstellen, wenn man einen Revolver ausrüstet: Kugeln. Pro Einsatz (=Schuss) wird eine Ressource (=Kugel) ausgegeben (=verschossen). Warum schreibt man das nicht direkt auf die Karte? Weil vielleicht mal eine andere Karte daher kommt, die besagt: "Sobald Du eine Ressource einer Karte ausgibst, ...". Würde man kein einheitliches Wording für Kugeln, Zauber, Schlücke, Versuche, etc. finden, dann wäre der Deckbau quasi nicht mehr möglich.


    In sofern ist bei LCGs meist geholfen, wenn man nicht interpretiert, sondern einfach macht, was dort steht. :)

  • In sofern ist bei LCGs meist geholfen, wenn man nicht interpretiert, sondern einfach macht, was dort steht. :)

    Ja, genau das. Und eben das muss man erstmal lernen, dass man hier, fast schon wie eine Programmierung, eine Reihe von Keywords abhandelt. Und weil man in der Regel mit den Erfahrungen aus anderen Spielen reinkommt, versucht man, das anzuwenden, und dann kommt es zu interpretationen.
    LCGs muss man spielen lernen, weil sie in mancherlei Hinsicht anders funktionieren als übliche Spiele.


    Seit ich LCGs spiele, bin ich übrigens auch in anderen Spielen sehr viel strenger, wenn es darum geht, Phasen oder ähnliches in Reihenfolgen abzuhandeln.
    Wenn in der Anleitung steht: "Schritt 5: Refreshphase aus (drehe deine genutzten Gebäude auf die aktive Seite), Schritt 6: Ernähre deine Arbeiter", dann mache ich das genau so, und werd mittlerweile richtig fuchsig, wenn die Mitspieler anfangen, ihre Arbeiter zu ernähren, obwohl ihre Gebäude noch nicht umgedreht sind.

    Bei den meisten Spielen wird das keinen Unterschied machen und wurde vielleicht nur so in die Regel aufgenommen, weil die Testspieler das immer in der Reihenfolge gemacht haben, und dann wirke ich unnötig penibel, aber in LCGs ist so was wichtig. Und manchmal weiß man am Anfang noch gar nicht, DASS es wichtig ist, oder warum es wichtig ist, bis dann irgendwann der eine Effekt kommt, bei DEM es wichtig ist.

    Wie gesagt, da hat sich meine Denke verändert.

  • In sofern ist bei LCGs meist geholfen, wenn man nicht interpretiert, sondern einfach macht, was dort steht. :)

    Das trifft nicht nur auf LCGs sondern auf Brettspiele allgemein.

    Was leider von einigen Autoren mit unklaren Formulierungen, schwammigen Beschreibungen und unintuitiven Anweisungen torpediert wird. Regeltexte müssen in der erster Linie klar sein und Schönheit hat sich dem unterzuordnen.

  • Das trifft nicht nur auf LCGs sondern auf Brettspiele allgemein.

    Was leider von einigen Autoren mit unklaren Formulierungen, schwammigen Beschreibungen und unintuitiven Anweisungen torpediert wird. Regeltexte müssen in der erster Linie klar sein und Schönheit hat sich dem unterzuordnen.

    Das führt am Thema vorbei.


    Das Spielregeln möglichst klar und interpretationsfrei sein sollten, ist eine Binsenweisheit.


    In den meisten Spielen reicht aber ein "In deinem Zug spiele genau 1 Karte von der Hand, zahle die darauf angegebenen Kosten und führe ihren Effekt aus." Oder "In deinem Zug, platziere einen deiner Arbeiter auf einem verfügbaren Feld und nimm dir die angegebenen Ressourcen" aus, um das Spiel zu spielen.


    In einem LCG wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit zu vage sein, weil IRGENDEIN Spieler eine Karte auf der Hand hält, auf der steht: "Wenn ein Spieler eine Karte von der Hand spielt, dann ...", oder "Wenn ein Spieler seine dritte Ressource bekommt, dann ..." oder "Wenn die Karte XYZ ins Spiel kommt, dann ...", und schon steckst du im dicksten Schlamassel.


    So etwas hast du in Brettspielen allgemein eher selten. In den meisten Spielen ist durch die Struktur geregelt, wann was stattfindet. In LCGs kommen viel mehr Zwischenstufen, Gleichzeitigkeiten und andere Komplikationen ins Spiel.

  • Wenn ich jetzt sagen würde, dass das meine letzte Frage ist, würde ich vermutlich lügen, deswegen sage ich lieber nichts. 😉

    Ich bin gerade dabei Erfahrungspunkte auszugeben für das nächste Szenario. Was hat es denn mit den Karten Charisma und Reliktjäger auf sich, dass oben keine Kosten, sondern nur ein - steht? Kann ich mir die überhaupt „anschaffen“?

  • Wenn ich jetzt sagen würde, dass das meine letzte Frage ist, würde ich vermutlich lügen, deswegen sage ich lieber nichts. 😉

    Ich bin gerade dabei Erfahrungspunkte auszugeben für das nächste Szenario. Was hat es denn mit den Karten Charisma und Reliktjäger auf sich, dass oben keine Kosten, sondern nur ein - steht? Kann ich mir die überhaupt „anschaffen“?

    Schau dir mal andere Karten an die "dauerhaft" sind. Die werden nicht ins Deck gemischt, sondern liegen immer aus, deswegen kann man die auch nicht spielen (das bedeutet der "-").

  • In einem LCG wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit zu vage sein, weil IRGENDEIN Spieler eine Karte auf der Hand hält, auf der steht: "Wenn ein Spieler eine Karte von der Hand spielt, dann ...", oder "Wenn ein Spieler seine dritte Ressource bekommt, dann ..." oder "Wenn die Karte XYZ ins Spiel kommt, dann ...", und schon steckst du im dicksten Schlamassel.


    So etwas hast du in Brettspielen allgemein eher selten. In den meisten Spielen ist durch die Struktur geregelt, wann was stattfindet. In LCGs kommen viel mehr Zwischenstufen, Gleichzeitigkeiten und andere Komplikationen ins Spiel.

    Das wird in den Regeln oft mit einem Satz wie "Wenn der Effekte einer Karte den Regeln widerspricht hat der Karteneffekt Vorrang" geregelt.

  • Hier gilt übrigens wieder: nicht interpretieren, sondern exakt anwenden, so wie es da steht. Warum sollte "ein Ermittler" bedeuten, dass es nicht deiner sein darf? Das ist aus welchen Gründen auch immer vom Informationsempfänger interpretiert. Der Kartentext jedoch ist völlig eindeutig.

  • Naja, für ganz und klar eindeutig halte ich das jetzt nicht. Ein Ermittler an meinem Ort ist für mich nicht automatisch auch ich selbst.

    Ich würde gern verstehen, warum das nicht eindeutig ist. "Ein Ermittler an deinem Ort" beinhaltet meiner Ansicht nach keine Zweideutigkeit. Es soll bitte nicht so rüberkommen, als würde ich dich attackieren wollen, ich möchte es nur ehrlich verstehen.

  • Es ist ein schwieriges Unterfangen, Dir das plausibel zu machen, wenn Du der Karte jegliche Zweideutigkeit absprichst. Dein Standpunkt ist damit klar und verständlich. Ich sage ja auch nicht, dass Du im Unrecht bist oder die Karte irgendwie fehlerhaft ist, aber in meiner Wahrnehmung als LCG-Newbie, der einen gewissen „Kartensprech“ noch nicht ganz aufgesogen hat, halte ich es für nicht ganz ausgeschlossen, dass, wenn von „DEINEM Ort“ und „EINEM Ermittler“ die Rede ist, auch im Ansatz verstanden werden kann, dass man selbst nicht damit gemeint ist. Dass das in Deiner Wahrnehmung ganz und gar ausgeschlossen ist, kann ich wiederum nicht nachvollziehen.

  • Es ist ein schwieriges Unterfangen, Dir das plausibel zu machen, wenn Du der Karte jegliche Zweideutigkeit absprichst. Dein Standpunkt ist damit klar und verständlich. Ich sage ja auch nicht, dass Du im Unrecht bist oder die Karte irgendwie fehlerhaft ist, aber in meiner Wahrnehmung als LCG-Newbie, der einen gewissen „Kartensprech“ noch nicht ganz aufgesogen hat, halte ich es für nicht ganz ausgeschlossen, dass, wenn von „DEINEM Ort“ und „EINEM Ermittler“ die Rede ist, auch im Ansatz verstanden werden kann, dass man selbst nicht damit gemeint ist. Dass das in Deiner Wahrnehmung ganz und gar ausgeschlossen ist, kann ich wiederum nicht nachvollziehen.

    Geht klar, dann sind wir hier unterschiedlicher Ansicht. Ist für mich aber auch OK. :)

  • Ich hatte die Passage auch gelesen. Aber je öfter ich drüber lese, desto mehr schwirrt mir der Schädel. Nach 2-3 Kampagnen bin ich vielleicht da, wo ihr schon lange seid. 😉

    Bin ja sehr dankbar, dass ich hier meine Fragen loswerden kann und ihr immer ne Antwort habt.

  • Ich hatte die Passage auch gelesen. Aber je öfter ich drüber lese, desto mehr schwirrt mir der Schädel. Nach 2-3 Kampagnen bin ich vielleicht da, wo ihr schon lange seid. 😉

    Bin ja sehr dankbar, dass ich hier meine Fragen loswerden kann und ihr immer ne Antwort habt.

    Um nochmal nochmal auf die Passage zurückzukommen:


    Die Karte "Polizeimarke" nennt nach "ein" exakt zwei Bedingungen: 1. "Ermittler" und 2. "an deinem Ort".

    Das heißt, alles, was "Ermittler" ist und "an deinem Ort", erfüllt die Bedingungen.


    Eine weitere Einschränkung findet ja nicht statt. 😊


    Aber wie du schon sagst, da kommt man irgendwann rein, wie man das liest.

  • Es ist ein schwieriges Unterfangen, Dir das plausibel zu machen, wenn Du der Karte jegliche Zweideutigkeit absprichst. Dein Standpunkt ist damit klar und verständlich. Ich sage ja auch nicht, dass Du im Unrecht bist oder die Karte irgendwie fehlerhaft ist, aber in meiner Wahrnehmung als LCG-Newbie, der einen gewissen „Kartensprech“ noch nicht ganz aufgesogen hat, halte ich es für nicht ganz ausgeschlossen, dass, wenn von „DEINEM Ort“ und „EINEM Ermittler“ die Rede ist, auch im Ansatz verstanden werden kann, dass man selbst nicht damit gemeint ist. Dass das in Deiner Wahrnehmung ganz und gar ausgeschlossen ist, kann ich wiederum nicht nachvollziehen.

    Das ist genau das Umdenken, was Huutini oben meinte.


    Es wirkt halt komisch und irgendwie „getrickst“, wenn man den Effekt auf sich selbst anwendet, einfach weil man im normalen Sprachgebrauch selten so formulieren würde.

  • Ja, dieses getrickste Gefühl ist vermutlich die Erklärung, dass ich es anders interpretiert habe.

    Seit gestern Abend weiß ich jedenfalls, dass ich true solo erstmal an den Nagel hänge. Heute wird ein zweites Deck zusammengestellt. In „Die Mitternachtsmasken“ habe ich keine Sonne gesehen.

  • Ja, dieses getrickste Gefühl ist vermutlich die Erklärung, dass ich es anders interpretiert habe.

    Seit gestern Abend weiß ich jedenfalls, dass ich true solo erstmal an den Nagel hänge. Heute wird ein zweites Deck zusammengestellt. In „Die Mitternachtsmasken“ habe ich keine Sonne gesehen.

    Was völlig normal ist...

  • In dem Zusammenhang würde mich interessieren wie streng bzw. kampagnentreu ihr seid. Wenn ihr scheitert, wendet ihr das direkt auf den Spielfortschritt an (rückt in der Kampagne voran, wendet Traumata an, etc.) oder lasst ihr auch mal Fünfe gerade sein und wiederholt das Szenario, ohne was festzuhalten?

  • Normalerweise spiele ich einfach weiter. Wiederholt habe ich nur, wenn ich hätte mitten in der Kampagne komplett von vorn anfangen müssen.

  • Ich bin im ersten Szenario beispielsweise direkt gescheitert. Dachte mir aber, dass ich nicht Roland B. dafür verantwortlich machen und ihn mit Traumata überhäufen kann, nur weil seine ihn lenkende Person der Loser ist. 😉 Insofern habe ich neu angefangen - war danach aber streng.