Somit alles eine Frage der Erwartungshaltung - und auch der Erfahrung. Weil bei Kickstarter & Co habe ich für mich inzwischen mindestens drei Sachen gelernt: Der versprochene Auslieferungszeitpunkt wird fast immer nicht eingehalten. Ich muss damit ok sein, dass es andere (Kickstarter oder Retail) vor mir bekommen. Alle Versprechungen müssen nicht zwingend erfüllt werden - zumindest nicht so, wie ich mir das gewünscht oder gedacht habe.
Und dann kann man für sich auch die Konsequenz ziehen und einfach nichts mehr oder viel weniger backen, wenn die versprochenen Benefits nicht eingehalten werden.
Immerhin finanziert man die Spieleproduktion vor und hat noch dazu das Risiko, dass man im schlechtesten Fall das Spiel gar nicht bekommt (z.B. aktuelle Situation bei Mythic) oder dass das Spiel einfach nicht gut wird.
Übrigens hat das mit der Erwartungshaltung zuerst beliefert zu werden, auch nicht alleine mit Crowdfunding zu tun.
Diese Erwartungshaltung ist mMn auch in allen anderen Lebensbereichen verankert.
Wenn ich in ein Restaurant gehe, will ich auch nicht, dass 5 Gäste die nach mir kamen, zuerst bedient werden.
Und wenn ich eine neue Playstation Monate vor Release vorbestellt und angezahlt habe, dann will ich die auch nicht erst ein paar Wochen später bekommen, nachdem sie schon im Laden frei verfügbar war.
Das ist für mich ein ganz normales FIFO-Prinzip, dass eigentlich überall im Leben gilt.
Ganz abgesehen davon hat zeitliche Exklusivität aber immer auch einen finanziellen Wert.
D.h. ist ein Spiel noch nicht frei am Markt verfügbar, wird es am Sekundärmarkt durch die Exklusivität mehr wert sein. Alleine das zeigt doch, dass zeitliche Exklusivität einen Wert hat. Das ist simple Marktwirtschaft.
Noch schlimmer, wenn ein Spiel sich dann als nicht gut herausstellt und bereits der Sekundärmarkt mit Retailspielen geflutet wird, bevor man noch überhaupt sein KS-Spiel bekommen hat.