Beiträge von koala-goalie im Thema „Frostpunk The Boardgame“

    Das mag ja sein. Aber würde es mir nicht die Bescheidenheit verbieten, dies selbst zu verlautbaren sondern es unabhängigen Dritten wie dir und mir zu überlassen?

    Einerseits ja. Andererseits können wir dem Ben2 auch durchaus zugestehen, dass es etwas von seinem Job versteht.

    Aus seiner Transparenz kommen hier manchmal viele Meinungen und Rückmeldungen zu seiner Arbeit; die Diskussion gab's leider schon ein paar Mal ;)


    Also ... eigentlich will ich auf abwarten und Tee trinken raus...

    Apropos besser, du schätzt deine Übersetzungsarbeit also als besser ein als das, was die Originalautoren abgeliefert haben?

    Bei Aeons End ist das genau so. Also bzgl. redaktioneller Arbeit, speziell Texte und Anleitungen - nicht Spieldesign.

    (Also meine Meinung versteht sich.)

    Der springende Punkt warum ich hier eher Solo im Vordergrund sehe ist: Die Verzahnung vs. Das Ziel.

    Man diskutiert jede Runde ein bis zwei Schwerpunkte (das Ziel) aus und diese diktieren die Aktionen.

    Das kann in der Gruppe auch Spaß machen, wenn sich hier lauter Spieler auf Augenhöhe bewegen. Bewegt man sich aber nicht auf Augenhöhe wird die Diskussion schnell beliebig und ist noch Alpha anfälliger als üblich.

    Weil üblicherweise ist das Ziel klarer als in Frostpunk und über den Weg gibt es mehr zu diskutieren.

    Ich zitier mich mal noch aus dem Wochen-Thread ...

    Mein Vorwurf war, dass das in erster Linie ein Solospiel ist, dass man im MP spielt. :)

    Stimmt.

    Ja, solange wir uns einig sind: ... ob und wie sich Spielaktionen beeinflussen ist einerseits nicht kooperativ gebunden und andererseits nicht an Rollen.

    Frostpunk hat super viele Synergien. Robinson auch ... beispielsweise. Viele Synergien ist ein Zeichen gutes Designs, nicht aber der Art des Design.

    Stimmt auch.


    Der Begriff Synergie ist hier irgendwie irreführend. Weil ... klassischen Crawler (zum Beispiel) mach ich Schaden und negiere ich Schaden von der Gegenseite. Das kann ich zu mehrt mehr oder weniger effizient tun und in der Art und Weise kann man sehr viel Spieldesign unterbringen.


    Bei Frostpunk bestehen die Aktionen eigentlich aus lauter Aufbauschritten. Also die meisten Aktionen ermöglichen dir andere Aktionen überhaupt oder besser zu machen, und die ermöglichen dir wiederum irgendwelche Leisten zu manipulieren ... welche das Spiel sonst verlieren lassen würden. Ist das jetzt ne Synergie? Ich würde das nicht so nennen... ist aber im Prinzip das Gleiche.

    Trotzdem hast du hier in gewisser Weise einen erzwungenen Spielfluss. Frostpunk kann ich mir irgendwie nur "Multiplayer-Solo" vorstellen. Also man diskutiert erst 3 bis 20 Minuten über den optimalen Zug und handelt diesen dann gemeinsam ab. Im Prinzip geht es hier um lauter Abwägungsentscheidungen, deren Erfolgs- oder Misserfolgswahrscheinlichkeiten ziemlich schwer zu bewerten sind.

    Und hier Rollen zu haben wo man halt auch so "nebeneinander spielt" (wie schlechtes Teamplay im Crawler) kann hier nicht funktionieren. (Zum Vergleich: In Spirit Island auf den unteren Schwierigkeitsgraden schon.)


    Ich bin mir auch unsicher, ob das Spiel etwas für meine Gruppe ist. Und zwar, weil der "Multiplayer-Solo Aspekt" so ist wie er ist. Auf die Gruppendynamik wirkt das einfach anders, als wenn jeder individuelle Aktionsmöglichkeiten hat. In meiner Koop-Gruppe gibt es einfach ein paar Leute, die sich da erstmal sehr zurücknehmen, weil die Abwägung für sie entsprechend schwer ist und Leute die doch stark zum Alpha-Spieler neigen.


    Was mir in Frostpunk noch ein wenig fehlt ist übrigens durchaus die (vom Spiel-Design unterstützte) Möglichkeit die schweren Abwägungsentscheidungen Rollenspiel-mäßig anzugehen. Ein Rollenkonzept würde dies erleichtern. Nur wird es dann schwierig, weil das Spiel es vermutlich hart bestrafen wird, wenn sich im kritischen Moment die falsche Rolle durchsetzt. Das wäre, glaube ich, nicht gut für die Stimmung am Tisch und das "Meta-Game".