Frost Punk
Dank Ben2 konnten wir hier eine kurze Probepartie spielen. Ich hab die Woche dann auch selber noch etwas herum probiert … und werde vermutlich eher das Computerspiel nochmal angehen.
Aber die Mechaniken des Brettspiels treffen die Vorlage sehr gut. Das Spiel ist sehr thematisch, obwohl es ja viel um Leisten-Akrobatik bzgl. Der Bevölkerungs- Hunger und Krankheitsleiste geht. Auch der Generator und die Temperatur werden über Leisten abgebildet. Dann gibt es noch die Hope und Discontent, sowie die Toten-Leiste. Und jetzt versucht man sich aufzubauen und das Szenario-Ziel zu erfüllen, ohne dass die Leisten aus dem Gleichgewicht geraten. Das macht schon Spaß, die Events bringen Würze rein. Überhaupt finde ich dieses Dusk-Deck grandios. Also da kann ich mal kurz ausholen: Es gibt zwei Event-Decks, das Morning Deck und das Dusk-Deck. Das Morning Deck ist mehr so der übliche Event-Karten-Stapel. Zufällige Dinge die passieren und uns meistens verschiedene Möglichkeiten bieten mit der Situation umzugehen. Funktioniert, ist nett, aber auch nicht neu. Das Dust-Deck ist dagegen ein Konsequenzen Deck. Das ist in der Regel sehr dünn, und enthält nur wenige Karten (Größenordnung so 2 bis 5). Und bei Gesetzen, bei anderen Events oder Ähnlichem werden konsequenzen ins Dusk-Deck gemischt. Da das so klein ist, werden die auch ziemlich bald auftauchen, oder? Andereerseits kommen auch ständig neue Karten hinzu … also die Wahrscheinlichkeit für die einzelne Konsequenz ist eigentlich immer recht hoch aber eben nie sehr hoch (d.h. höher als 50%). Dadurch werden die Konsequenzen echt sehr gut spürbar.
Das eigentliche Spiel ist dann aber das Einsetzen der eigenen Arbeiter. Man muss gleichzeitig bauen um die Engine voran zu treiben und die Auswirkungen der Leisten abmildern. Zu viele Tote … verloren. Zu viele Kranke .. verloren. Zu viel Hunger … verloren. Zu wenig Hoffnung … verloren. Zu kaputter Generator … verloren. Das ist natürlich alles stark verwoben, aber die Leisten verstärken sich gegenseitig. Je schlimmer es ist desto schwieriger wird es das Alles wieder in den Griff zu bekommen. Und Züge die die Leisten verbessern fehlen natürlich beim Aufbau für die Zukunft.
Trotzdem ist das natürlich Multiplayer-Solo erster Güte. Man verwaltet gemeinsam einen Ressourcen- und einen Arbeiterpool. (Und einen „Leistenpool“ ) Wie da ein richtig gutes Rollenkonzept drauf gesetzt werden kann sehe ich gerade irgendwie nicht.
Auch ist Frostpunk wahrscheinlich so ein Spiel, wo man merkt, dass man gut spielt indem man seine Pläne halbwegs umsetzen kann. Spielt man schlecht ist man wahrscheinlich schnell in einer Negativ-Spirale gefangen. Wie sehen das die Menschen mit schon etwas mehr Erfahrung?
In Konsequenz muss ich sagen: Gutes Spiel, aber Beitrag zurückgezogen. Weil ... Multiplayer-Solo. Ich glaube nicht, dass das in meiner Gruppe so gut funktioniert und ich spiele ja auch kaum solo. Und ich spiele (wenn nicht gerade Corona ist) eigentlich in recht verschiedenen Gruppen, da bin ich als Erfahrenster dann direkt im Spielleiter vs. Alpha Dilemma gefangen. Falls sich diese Einschätzung wieder ändert gibt es ja dann die Retail-Version.