(Vermeintliche) Plagiate und der Umgang damit

  • Ich meinte das doch wortwörtlicher :) Was bedeutet "We take offense" in diesem Context? Heißt es soviel wie "Wir überlegen uns rechtliche Schritte einzuleiten" oder das helge-schneiderische "Das prangere ich an!"?

    Sprachlich heißt das erstmal nichts anderes, als dass sie entrüstet sind und sich angegriffen fühlen.

  • Ich glaube nicht, dass sie da rechtliche Schritte einleiten werden. Wie bereits mehrfach erwähnt ist der Ausgang eines solchen Verfahrens auch nicht immer sicher vorrauszusehen (auch wenn der momentane Stand relativ eindeutig zu sein, wird das finale Produkt vermutlich weiter vom Original entfernt sein).

    Dann ist der Streitwert eher überschaubar und sie müsste in einem für sie unbekannten Rechtssystem klagen, was u.U. auch eine weitere Hürde sein wird.

    Da kann man nur hoffen, dass ihen aus der Branche in Zukunft ein rauer Wind entgegen wehen wird, auch wenn ich nicht so richtig weiß inwiefern sie da bisher den Kontakt gesucht haben.

  • Ich glaube nicht, dass sie da rechtliche Schritte einleiten werden. Wie bereits mehrfach erwähnt ist der Ausgang eines solchen Verfahrens auch nicht immer sicher vorrauszusehen (auch wenn der momentane Stand relativ eindeutig zu sein, wird das finale Produkt vermutlich weiter vom Original entfernt sein).

    Dann ist der Streitwert eher überschaubar und sie müsste in einem für sie unbekannten Rechtssystem klagen, was u.U. auch eine weitere Hürde sein wird.

    Da kann man nur hoffen, dass ihen aus der Branche in Zukunft ein rauer Wind entgegen wehen wird, auch wenn ich nicht so richtig weiß inwiefern sie da bisher den Kontakt gesucht haben.

    Kaufen wird es sowieso fast nur die Bubble. Ist ja auch natürlich, wenn auch nur in ihr beworben wird.


    Die einzigen Stellschrauben, die wirklich einen Unterschied machen könnten wären Happyshops, Ludofact und die Spiel als Messe. Und ich glaube aktuell nicht, dass die sich wirklich für das Thema interessieren.

  • Da kann man nur hoffen, dass ihen aus der Branche in Zukunft ein rauer Wind entgegen wehen wird, auch wenn ich nicht so richtig weiß inwiefern sie da bisher den Kontakt gesucht haben.

    Das ist relativ irrelevant für den Digger.

    Was viele noch nicht so recht verstanden haben: er macht ja extra sein Communityding, weil er keinen Bock auf die übrige Brettspielszene hat.

    Wenn die nun Kritik übt, ist das für ihn ungefähr so, als wenn in China nen Sack Reis umkippt.

    Die Dienstleister und Produzenten wie Ludofact oder SO werden auch weiterhin ihre Leistungen so abfrühstücken wie geplant, weil sie Geld verdienen wollen/müssen und sie da auch nichts rechtswidriges tun.

    Daher wird UB realisiert und ausgeliefert wie geplant, ob mans nun gut findet oder nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von TRH ()

  • Die einzigen Stellschrauben, die wirklich einen Unterschied machen könnten wären Happyshops, Ludofact und die Spiel als Messe.

    Niemand von denen ist eine "Stellschraube". Es ist nicht die Aufgabe von Happyshops, Ludofact oder Spielwarenmesse zu prüfen, ob ein Produkt, das sie fertigen/vertreiben/ausstellen lassen, evtl. gegen ein Recht verstößt oder moralisch unanständig ist. So etwas zu fordern, ist total unrealistisch.

  • Die einzigen Stellschrauben, die wirklich einen Unterschied machen könnten wären Happyshops, Ludofact und die Spiel als Messe.

    Niemand von denen ist eine "Stellschraube". Es ist nicht die Aufgabe von Happyshops, Ludofact oder Spielwarenmesse zu prüfen, ob ein Produkt, das sie fertigen/vertreiben/ausstellen lassen, evtl. gegen ein Recht verstößt oder moralisch unanständig ist. So etwas zu fordern, ist total unrealistisch.

    Ich habe auch nicht gefordert. Es wäre aber sehr wohl möglich beispielsweise auf Seiten der Messe keinen Stand zu vergeben, wenn man es als "Hausherr" nicht für richtig erachtet. Rein hypothetisch.

  • Die einzigen Stellschrauben, die wirklich einen Unterschied machen könnten wären Happyshops, Ludofact und die Spiel als Messe.

    Niemand von denen ist eine "Stellschraube". Es ist nicht die Aufgabe von Happyshops, Ludofact oder Spielwarenmesse zu prüfen, ob ein Produkt, das sie fertigen/vertreiben/ausstellen lassen, evtl. gegen ein Recht verstößt oder moralisch unanständig ist. So etwas zu fordern, ist total unrealistisch.

    Die Frage ist doch wie sie mit den Ergebnissen externer Prüfungen umgehen.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

  • Als ob die einen Stand buchen würden. In irgendeinem Stream hat der Digger doch gepost das es er in Essen mit einer Sackkarre über die Messe fährt und die Dinger da so verkauft. Wie geil das die Messe findet sei dahin gestellt.
    Tatsache ist aber das Grandpa Beck über die SAZ ein Statement veröffentlicht was für mich schon so klingt als würden sie rechtliche Schritte prüfen und ich vermute fast das die SAZ hier gerne für den deutschen Raum Unterstützung anbieten wird.

  • Die Frage ist doch wie sie mit den Ergebnissen externer Prüfungen umgehen.

    Und aufgrund welcher Prüfung sollen sie aus deiner Sicht eine Entscheidung treffen? Ob ein Rechtsverstoß vorliegt, kann letztendlich nur ein Gericht "prüfen".

  • Ich kenn jetzt das Ausgangsspiel nicht - aber sind diese kleinen Kartenspiele nicht ohnehin immer von einer eher geringen Schöpfungshöhe? Sie basieren irgendwie immer auf einem ähnlichen Prinzip, das man nur gering abwandeln kann und dennoch "funktioniert" es. Habe am Wochenende GAP gespielt - das war wirklich unterhaltsam und hat Spaß gemacht. Hat es eine bedeutende Schöpfungshöhe? Nein, irgendwie nicht.


    Wolfgang Warsch hat ja selbst mal in einem Interview gesagt, dass die Entwicklung von "The Mind" nur ca 1 Woche dauerte (von dem 4 Tage Playtesting zu sein scheinen) Link zum Interview

    Eine Arbeit wird nicht wertiger oder wertloser mit variablem Zeiteinsatz. Wenn ein hochprofessioneller Spezialist für etwas nur ne Stunde braucht, war seine Arbeit dann nichts wert, weil er zu schnell war? Oder ist nicht das Gegenteil der Fall?

    Die Schöpfungshöhe an der Arbeitsdauer auszumachen ist allenfalls eine meiner Meinung nach sehr seltsame Einstellung.

    Für mich ist es halt durchaus von anderer Qualität, wenn ich ein Spiel "erfinde", das wirklich hunderte von Stunden Entwicklungszeit intus hat (Lisboa o.ä.), wo zudem hunderte Stunden Playtesting und Balancing drin stecken (Terra Mystica) - oder ob ich an einem Wochenende eine ohnehin schon relativ bekannte Gruppenaktivität (wie verv richtig sagt) als Spiel umwandle und dann da vielleicht 25 Stunden Arbeit drin stecken.


    Plagiate sind in jedem Fall immer scheiße - egal, welches Spiel kopiert wird. Es ist nur, wenn wir von "Schöpfungshöhe" sprechen (das wir vermutlich alle anders für uns definieren), einfacher, ein "einfaches" Spiel wie MÄDN mit eigenen Regeln so aufzupeppen, dass die Eigenleistung des Aufpeppens die Leistung des originalen Autors übersteigt als es bei einem komplexeren Spiel wie Gaia Project der Fall wäre. (in dem Kontext IST Gaia Project ja im Grunde eine Terra-Mystica-Variante).

  • Als ob die einen Stand buchen würden. In irgendeinem Stream hat der Digger doch gepost das es er in Essen mit einer Sackkarre über die Messe fährt und die Dinger da so verkauft. Wie geil das die Messe findet sei dahin gestellt.
    Tatsache ist aber das Grandpa Beck über die SAZ ein Statement veröffentlicht was für mich schon so klingt als würden sie rechtliche Schritte prüfen und ich vermute fast das die SAZ hier gerne für den deutschen Raum Unterstützung anbieten wird.

    Ich bin kein Jurist, aber meiner eigenen Erfahrung nach bliebe Grandpa Beck hier doch fast nur die Möglichkeit, einen Anwalt mit deutscher Zulassung zu finden, der Stephan und die Jungs mit einer Unterlassungserklärung beglückt.
    Gegen diese könnten die Jungs dann Widerspruch einlegen, wodurch im Extremfall ein Gericht entscheiden müsste, wie zu verfahren ist.

    Zumindest ist das doch der Standardweg beim Filesharing gewesen: Eine Kanzlei hat den Besitzer der IP-Adresse mit einer "Abmahnung" beglückt, die man dann bezahlt hat, und sich dadurch bereit erklärt hat, die weitere Verbreitung des geschützten Werks nicht weiter zu betreiben, oder man hat sie angefochten, woraufhin sie entweder zurückgezogen wurde, oder die Rechteinhaber sind vor Gericht gezogen und haben dem Rechteinhaber ggfs. eine Entschädigungssumme zugesprochen. Oder so ähnlich.

    Ich habe aber keine Ahnung, ob das in diesem Fall überhaupt so einfach funktioniert oder es da noch andere Hürden gibt, von denen ich nichts weiß, es ist nur das, was mir als erstes dazu einfällt. :/

  • Vielleicht ist die Neuinterpretation von Big Deal, mit neuem Thema und Ereigniskarten ja tatsächlich ein komplett anderes Spielerlebniss. Wer hat das Spiel denn schon gespielt?

    Ich freu mich immer wenn es neue Brettspielauswahl auf dem Markt gibt. Wenn dann ein Spiel nicht überzeugt kann ich es ja immer noch abstrafen, indem ich danach eine schlechte Kritik auf BGG oder so hinterlasse.


    King of Tokyo ist ja an sich auch nur ein Kniffel. Dabei aber um soviel Thema und kleine Zusatzmechaniken erweitert, dass es schon wieder ein neues Spielgefühl erzeugt.


    Es gibt ja auch von Filmen 1:1 Kopien. Kennt ihr die Klone von "In einem Land vor unserer Zeit" oder "König der Löwen" und sowas. Die sind so schlecht, dass sie eh keiner gut findet. Das mag sich mal verkaufen, aber Preise gewinnen die Filme damit nicht.


    Mich freut es auf jeden Fall, wenn Spieleentwickler bestehende Konzepte weiterentwickeln oder sich neu darin versuchen. Jüngstes Beispiel ist ein Aeon Trespass Odyssey, dass in vielen Punkten ganz klar von Kingdom Death Monster abgekupfert hat. Damit müsste es nichtmal soviel neu machen. Mir würden ein paar Nuancen und ein anderes Thema schon reichen.


    Ist jetzt natürlich nur die reine Spielersicht als Endverbraucher.

  • Die Frage ist doch wie sie mit den Ergebnissen externer Prüfungen umgehen.

    Und aufgrund welcher Prüfung sollen sie aus deiner Sicht eine Entscheidung treffen? Ob ein Rechtsverstoß vorliegt, kann letztendlich nur ein Gericht "prüfen".

    Aufgrund des Plagiatsvorwurfes von „Grandpa Becks's Games“ könnte man beispielsweise eine eidesstattliche Erklärung verlangen, dass es sich um eigenes geistiges Eigentum handelt.

    Gruß aus dem Münsterland
    Herbert

    ______________________________

    I'm old enough to know what's wise
    and young enough not to choose it

    Einmal editiert, zuletzt von Herbert ()

  • Soweit ich weiß hat die SAZ ja eine Kanzlei mit der sie häufiger zusammenarbeitet die auf Plagiatsrecht spezialisiert ist. Da die SAZ mit Beck in Kontakt ist, ist es nahliegend meine ich das sie denen anbieten sie da zu unterstützen. Zumindest wäre das logisch

  • Ich wette, das ganze Projekt ist anders verlaufen als es sich die "Jungs" vorgestellt hatten. Man hat vermutlich erwartet, dass das Spiel auch außerhalb der eigenen Community wohlwollend aufgenommen und vielleicht sogar bejubelt wird. Und ich vermutet mal, dass sie sich selbst als rechtmäßige Autoren sehen. Und wahrscheinlich war es für sie auch viel Arbeit. Aber der eigenen Aufwand ist halt irrelevant für die Beurteilung. Wenn ich die Anleitung von #Terraforming Mars auf einer alten Schreibmaschine abtippe, ist dies zwar viel Arbeit, macht es aber noch lange nicht zu meinem Werk :/


    Die "Jungs" waren wohl überrascht von dem Gegenwind und hatten sich ein anderes Ergebnis erträumt. Daher reagieren sie m.E. sehr dünnhäutig auf Kritik. Jetzt haben sie ziemlich viel Ärger. Sie mussten kräftig nacharbeiten, die Regeln überarbeiten und eine eigene Anleitung schreiben. Vermutlich wird am Ende ein Produkt entstehen, welches man für sich genommen als Graubereich oder sogar als legitime Weiterentwicklung ansehen könnte, hätte man nicht das "100% fertige" Zwischenergebnis gesehen.


    Nachahmer wird so etwas sicherlich nicht hervorrufen und ich hoffe, sie haben dabei auch etwas gelernt :/

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

    Einmal editiert, zuletzt von Fobs () aus folgendem Grund: Typos

  • Die Frage ist doch wie sie mit den Ergebnissen externer Prüfungen umgehen.

    Und aufgrund welcher Prüfung sollen sie aus deiner Sicht eine Entscheidung treffen? Ob ein Rechtsverstoß vorliegt, kann letztendlich nur ein Gericht "prüfen".

    Sie können das auch am eigenen Bauchgefühl oder Wertekonstrukt festmachen. Niemand muss mit jemandem zusammenarbeiten. Jeder darf selbst entscheiden, mit wem er einen Vertrag eingeht.


    Ein Türsteher entscheidet ja auch nicht nach Vorstrafenregister sondern entscheidet selbst, wen er rein lässt.

  • Vielleicht ist die Neuinterpretation von Big Deal, mit neuem Thema und Ereigniskarten ja tatsächlich ein komplett anderes Spielerlebniss. Wer hat das Spiel denn schon gespielt?

    Angesichts der Tatsache, dass die Jungs zu Beginn einfach nur die Spielanleitung von Big Deal abgeschrieben haben und sogar die Karten 1:1 übernommen haben, ist diese Frage doch komplett irrelevant.

  • Ich wette, das ganze Projekt ist anders verlaufen als es sich die "Jungs" vorgestellt hatten. Man hat vermutlich erwartet, dass das Spiel auch außerhalb der eigenen Community wohlwollend aufgenommen und vielleicht sogar bejubelt wird. Und ich vermutet mal, dass sie sich selbst als rechtmäßige Autoren sehen. Und wahrscheinlich war es für sie auch viel Arbeit. Aber der eigenen Aufwand ist halt irrelevant für die Beurteilung. Wenn ich die Anleitung von #Terraforming Mars auf einer alten Schreibmaschine abtippe, ist dies zwar viel Arbeit, macht es aber noch lange nicht zu meinem Werk :/


    Die "Jungs"waren wohl überrascht von dem Gegenwind und hatten sich ein anderes Ergebnis erträumt. Daher reagieren sie m.E. sehr dünnhäutig auf Kritik. Jetzt haben sie ziemlich viel Ärger. Sie mussten kräftig nacharbeiten, die Regeln überarbeiten und eine eigene Anleitung schreiben. Vermutlich wird am Ende eine Produkt entstehen, dass man für sich genommen als Graubereich oder sogar als legitime Weiterentwicklung ansehen könnte, hätte man nicht das "100% fertige" Zwischenergebnis gesehen.


    Nachahmer wird so etwas sicherlich nicht hervorrufen und ich hoffe, sie haben dabei auch etwas gelernt :/

    Dass glaube ich ehrlich gesagt auch denn für mich wirkt das ganze wie ein Mix aus Naivität und Arroganz. Man darf nicht vergessen das sie auch die eigene Community "verschaukelt" haben. Da wurde monatelang geprahlt und angekündigt das man ein ganz ganz eigenes neues Spiel entwirft was der Hammer sei und so noch nie da gewesen wäre und am ende kam halt eine Retheme raus.
    Das fing da schon an.

  • Dann schreib doch dem Erfinder von KDM, dass Du das gern hättest. Da es ja seins ist, kann er sich das ja dann überlegen.

    Und nein: KoT ist eben nicht nur Kniffel - man streicht sich nichts ab, man hat Karten, die einen Verstärken können, man macht sich gegenseitig Schaden - einer muss sich nach Tokio stellen - Du kannst große Straße auch mehrfach würfeln... es sind zwei Spiele, die überhaupt nicht miteinander vergleichbar sind - außer, dass man Würfel bis zu 2x neu würfeln darf und versucht, bestimmte Ergebnisse zu erzielen.

  • Sie können das auch am eigenen Bauchgefühl oder Wertekonstrukt festmachen. Niemand muss mit jemandem zusammenarbeiten. Jeder darf selbst entscheiden, mit wem er einen Vertrag eingeht.

    Aber der Auftrag ist doch vermutlich schon längst erteilt und der Vertrag existiert schon.

  • Für mich ist es halt durchaus von anderer Qualität, wenn ich ein Spiel "erfinde", das wirklich hunderte von Stunden Entwicklungszeit intus hat (Lisboa o.ä.), wo zudem hunderte Stunden Playtesting und Balancing drin stecken (Terra Mystica) - oder ob ich an einem Wochenende eine ohnehin schon relativ bekannte Gruppenaktivität (wie verv richtig sagt) als Spiel umwandle und dann da vielleicht 25 Stunden Arbeit drin stecken.

    Gerade einem einfachen Spiel sieht man von außen die Entwicklungsarbeit nicht an. Je einfacher ein Spiel ist, desto präziser müssen aber einzelne Aktionen aufeinander abgestimmt sein. Wenn ich ein Spiel entwickele, hoffe ich immer, dass die erste Idee direkt funktioniert. Leider ist dies häufig nicht der Fall und ich muss Dinge immer wieder verändern. Dies sieht man aber dem endgültigen Produkt nicht unbedingt an.

    Ob die erste Idee funktioniert oder erst die 100. Iteration macht für die Beurteilung des Endproduktes keinerlei Unterschied. Die einzigen für die es einen Unterschied macht, sind der Autor und die armen Playtester, die alle grottigen Zwischenversionen spielen mussten 8o

    Fabian Zimmermann - Autor von Tiefe Taschen / GoodCritters

  • Je einfacher ein Spiel ist, desto präziser müssen aber einzelne Aktionen aufeinander abgestimmt sein.

    Umkehrschluss: Je größer ein Spiel ist, desto unschärfer darf es sein? Das würde doch kein Experten-Euro überleben :)

    Ich gebe dir recht, dass Fehler oder Unschärfen in kleinen Spielen schneller auffallen. Was aber nicht heißt, dass es unbedingt eine extreme Hürde sein muss. Denn die Spiele können auch so einfach sein, dass es recht trivial ist keine Unschärfen entstehen zu lassen.


    Mein Lieblingsbeispiel: The Mind. Einfacher kann ein Spiel ja kaum sein: Ein kleines Set von Regeln, 1 Aktion. Hier einen Exploit einzubauen, der das Spiel bricht wäre komplizierter als es ohne diesen Exploit zu entwerfen ;)

  • Niemand von denen ist eine "Stellschraube". Es ist nicht die Aufgabe von Happyshops, Ludofact oder Spielwarenmesse zu prüfen, ob ein Produkt, das sie fertigen/vertreiben/ausstellen lassen, evtl. gegen ein Recht verstößt oder moralisch unanständig ist. So etwas zu fordern, ist total unrealistisch.

    Die Frage ist doch wie sie mit den Ergebnissen externer Prüfungen umgehen.

    Korrekt - das käme mir einer Nebelkerze gleich "das könne man denen ja gar nicht zumuten". Nein, kann man nicht. Verlangt auch niemand. Die Frage ist ja eher: wie geht man mit dem Ergebnis um, das andere aufgeworfen haben. Da muss man ja nur in andere Branchen schauen. Ich erinnere mal an die Kliemandsland Geschichte und wie dann andere Kleidungshändler seine Produkte aus dem Programm genommen haben.

    Muss man alles nicht machen. Man kann auch sagen, es ist umstritten und man sieht sich nicht in der Position zu urteilen. Alles valide - aber sollte man nicht anders verkaufen. Und mindestens so wichtig für die Branche, wie man sich da verhält, wie es zu machen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Die Frage ist doch wie sie mit den Ergebnissen externer Prüfungen umgehen.

    Und aufgrund welcher Prüfung sollen sie aus deiner Sicht eine Entscheidung treffen? Ob ein Rechtsverstoß vorliegt, kann letztendlich nur ein Gericht "prüfen".

    Hier sind private Unternehmen am Werk. Die können von ganz alleine entscheiden, mit wem sie kontrahieren. Dafür braucht es kein Gericht. Da genügt "mir gefällt deine Nase nicht."

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Für mich ist es halt durchaus von anderer Qualität, wenn ich ein Spiel "erfinde", das wirklich hunderte von Stunden Entwicklungszeit intus hat (Lisboa o.ä.), wo zudem hunderte Stunden Playtesting und Balancing drin stecken (Terra Mystica) - oder ob ich an einem Wochenende eine ohnehin schon relativ bekannte Gruppenaktivität (wie verv richtig sagt) als Spiel umwandle und dann da vielleicht 25 Stunden Arbeit drin stecken.

    Gerade einem einfachen Spiel sieht man von außen die Entwicklungsarbeit nicht an. Je einfacher ein Spiel ist, desto präziser müssen aber einzelne Aktionen aufeinander abgestimmt sein. Wenn ich ein Spiel entwickele, hoffe ich immer, dass die erste Idee direkt funktioniert. Leider ist dies häufig nicht der Fall und ich muss Dinge immer wieder verändern. Dies sieht man aber dem endgültigen Produkt nicht unbedingt an.

    Ob die erste Idee funktioniert oder erst die 100. Iteration macht für die Beurteilung des Endproduktes keinerlei Unterschied. Die einzigen für die es einen Unterschied macht, sind der Autor und die armen Playtester, die alle grottigen Zwischenversionen spielen mussten 8o

    Das mag sein - dennoch sind Spiele wie CABO oder Biberbande ja nun wirklich nicht die Meisterstücke, wenn wir von "Schaffenshöhe" sprechen. Der entscheidende Unterschied zu Cover your Assets ist, dass es für Golf keine Rechte zu geben scheint, die jemand für sich beansprucht.

  • Gerade einem einfachen Spiel sieht man von außen die Entwicklungsarbeit nicht an. Je einfacher ein Spiel ist, desto präziser müssen aber einzelne Aktionen aufeinander abgestimmt sein. Wenn ich ein Spiel entwickele, hoffe ich immer, dass die erste Idee direkt funktioniert. Leider ist dies häufig nicht der Fall und ich muss Dinge immer wieder verändern. Dies sieht man aber dem endgültigen Produkt nicht unbedingt an.

    Ob die erste Idee funktioniert oder erst die 100. Iteration macht für die Beurteilung des Endproduktes keinerlei Unterschied. Die einzigen für die es einen Unterschied macht, sind der Autor und die armen Playtester, die alle grottigen Zwischenversionen spielen mussten 8o

    Das mag sein - dennoch sind Spiele wie CABO oder Biberbande ja nun wirklich nicht die Meisterstücke, wenn wir von "Schaffenshöhe" sprechen. Der entscheidende Unterschied zu Cover your Assets ist, dass es für Golf keine Rechte zu geben scheint, die jemand für sich beansprucht.

    Schaffenshöhe ist aber nicht graduell. Entweder sie ist da oder nicht, völlig egal ob sie in 3 Jahren oder 3 Minuten geschaffen wurde.

    Ein Garfield-Comicstrip ist in 10 Minuten gezeichnet und hat denselben Urheberschutz wie The Winds of Winter, wenn es nach 21 Jahren endlich erscheint.

  • Das mag sein - dennoch sind Spiele wie CABO oder Biberbande ja nun wirklich nicht die Meisterstücke, wenn wir von "Schaffenshöhe" sprechen. Der entscheidende Unterschied zu Cover your Assets ist, dass es für Golf keine Rechte zu geben scheint, die jemand für sich beansprucht.

    Schaffenshöhe ist aber nicht graduell. Entweder sie ist da oder nicht, völlig egal ob sie in 3 Jahren oder 3 Minuten geschaffen wurde.

    Ein Garfield-Comicstrip ist in 10 Minuten gezeichnet und hat denselben Urheberschutz wie The Winds of Winter, wenn es nach 21 Jahren endlich erscheint.

    Okay, aber dann ist eben das Designen von 8 (oder so?) Aktionskarten auch Schaffenshöhe. Oder eine Fan-Erweiterung zu Arche Nova (mit einem neuen Zooplan) oder ein Fan-Rebrand wie Pax Expanse.

  • Schaffenshöhe ist aber nicht graduell. Entweder sie ist da oder nicht, völlig egal ob sie in 3 Jahren oder 3 Minuten geschaffen wurde.

    Ein Garfield-Comicstrip ist in 10 Minuten gezeichnet und hat denselben Urheberschutz wie The Winds of Winter, wenn es nach 21 Jahren endlich erscheint.

    Okay, aber dann ist eben das Designen von 8 (oder so?) Aktionskarten auch Schaffenshöhe. Oder eine Fan-Erweiterung zu Arche Nova (mit einem neuen Zooplan) oder ein Fan-Rebrand wie Pax Expanse.

    Nochmal: ZEIT hat nichts mit der Schöpfungshöhe zu tun. Und du setzt hier weiter diese beiden Dinge in Äquivalenz, um deinen Punkt zu machen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Schaffenshöhe ist aber nicht graduell. Entweder sie ist da oder nicht, völlig egal ob sie in 3 Jahren oder 3 Minuten geschaffen wurde.

    Ein Garfield-Comicstrip ist in 10 Minuten gezeichnet und hat denselben Urheberschutz wie The Winds of Winter, wenn es nach 21 Jahren endlich erscheint.

    Okay, aber dann ist eben das Designen von 8 (oder so?) Aktionskarten auch Schaffenshöhe. Oder eine Fan-Erweiterung zu Arche Nova (mit einem neuen Zooplan) oder ein Fan-Rebrand wie Pax Expanse.

    Abgesehen von Bens berechtigtem Einwand:
    So allgemein ist das nicht zu sagen, aber "for the sake of the argument": Natürlich können Erweiterungskarten die notwendige Schöpfungshöhe erreichen. Das heißt, es ist durchaus möglich, dass Stephan und seine Jungs hier 8 (oder so) Karten designt haben, für die sie Urheberrecht genießen, weil die Schöpfungshöhe ausreicht.
    Aber dadurch springt nicht das Urheberrecht des Grundspiels auf sie über.

  • Okay, aber dann ist eben das Designen von 8 (oder so?) Aktionskarten auch Schaffenshöhe. Oder eine Fan-Erweiterung zu Arche Nova (mit einem neuen Zooplan) oder ein Fan-Rebrand wie Pax Expanse.

    Abgesehen von Bens berechtigtem Einwand:
    So allgemein ist das nicht zu sagen, aber "for the sake of the argument": Natürlich können Erweiterungskarten die notwendige Schöpfungshöhe erreichen. Das heißt, es ist durchaus möglich, dass Stephan und seine Jungs hier 8 (oder so) Karten designt haben, für die sie Urheberrecht genießen, weil die Schöpfungshöhe ausreicht.
    Aber dadurch springt nicht das Urheberrecht des Grundspiels auf sie über.

    Deswegen sagte ich ja, dass man die beiden Dinge entkoppelt voneinander betrachten muss. Aber dann bin ich beruhigt - ich hatte irgendwie über die letzten Seiten das Gefühl, dass die Wertigkeit des Vergehens mit der plagiarisierten Schöpfungshöhe korreliert - und das sehe ich eben anders.


    Dann noch mal anders herum: Wie viel Schöpfung muss ich einem Spiel hinzufügen, damit es KEIN Plagiat mehr ist? Im vorliegenden Fall ist es - aufgrund der ersten abgeschriebenen Anleitung ja recht evident - aber wenn sie nun als ersten Regelentwurf den nun paraphrasierten genommen hätten UND offenbar dem Produkt etwas hinzu gefügt haben - ab wann wäre es kein Plagiat mehr gewesen?

    Und daraus folgernd: Wenn sie diese Schritte nun nachträglich gehen - ist es eurer Meinung nach möglich, dass das Spiel sich dadurch entplagiarisiert?


    Wie ich bei Legends of Void schon geschrieben habe, ist die Parallelität zu Terraforming Mars bisweilen schon frappierend. Andersherum ist das Spiel (für mich) ausreichend anders, um (für mich) nicht als Plagiat zu gelten.

  • Es geht immer noch darum, dass die ursprüngliche finale Regel teils 1:1 von Big Deal abgeschrieben worden sind und sowohl Kartenanzahl als auch -werte ebenfalls 1:1 übernommen worden sind.

    Wäre hier mehr Eigenleistung reingesteckt worden, dann hätten wir eine ganz andere Diskussion. Da die Regeln schon final waren und das ganze denke ich wohl kurz vorm Druck stand, ist das Kind hier schon in den Brunnen gefallen. Die Rolle rückwärts ala es wäre ja noch gar nicht final etc. entstand erst durch den Gegenwind und ist so unglaubwürdig.

  • Da genügt "mir gefällt deine Nase nicht."

    Aber eben nicht, falls zum Beispiel bei Ludo Fact der Auftrag schon erteilt wurde.

    § 671 Widerruf; Kündigung

    (2) Der Beauftragte darf nur in der Art kündigen, dass der Auftraggeber für die Besorgung des Geschäfts anderweit Fürsorge treffen kann, es sei denn, dass ein wichtiger Grund für die unzeitige Kündigung vorliegt. Kündigt er ohne solchen Grund zur Unzeit, so hat er dem Auftraggeber den daraus entstehenden Schaden zu ersetzen.

    In meiner werten Meinung sehe ich kein Problem darin auch einen bestehenden Auftrag zu widerrufen. Das passiert ja auch regelmäßig. Neulich wurde hier bereits gebuchte Hotels als Beispiel genommen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Dann noch mal anders herum: Wie viel Schöpfung muss ich einem Spiel hinzufügen, damit es KEIN Plagiat mehr ist? Im vorliegenden Fall ist es - aufgrund der ersten abgeschriebenen Anleitung ja recht evident - aber wenn sie nun als ersten Regelentwurf den nun paraphrasierten genommen hätten UND offenbar dem Produkt etwas hinzu gefügt haben - ab wann wäre es kein Plagiat mehr gewesen?

    Und daraus folgernd: Wenn sie diese Schritte nun nachträglich gehen - ist es eurer Meinung nach möglich, dass das Spiel sich dadurch entplagiarisiert?

    Genau das wird eben erst vor Gericht entschieden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es rechtlich gesehen "entplagiarisieren" kannst.

  • Ich verfolge hier schon seit ein paar Tagen gespannt die Diskussion, wie man sich verhalten soll. Ja, man ist so lange unschuldig, bis man der Schuld überführt wurde. Dieses Prinzip gilt für alle und ist unumstößlich.
    Moralisch gesehen kann jeder für sich entscheiden - ich würde bspw. Arbeitgeber, die ihre Arbeitnehmer ausbeuten, nicht mehr unterstützen wollen und kaufe dann lieber woanders (das mache ich teils schon, bspw. ein großer Online-Riese). Das gebietet mir einfach mein Anstand und meine Prinzipien.
    Hier wurde ja zur Genüge kundgetan, wie der zeitliche Ablauf war: Eine 1:1-Kopie mit dem Vertrauen, das wird schon keiner mitbekommen oder interessieren. Dann gab´s Gegenwind, und die ursprünglich 100% fertige Anleitung wird doch noch überarbeitet. Mich würde es sehr interessieren, wie würden denn nun die "Brettspiel-Autoren" reagieren, wenn ich deren Spiel 1:1 übernehmen würde, und wenn die dann meckern, setze ich mich mit einem Juristen zusammen und gehe nach und nach durch, welche minimale Änderung ich vornehmen müsste, damit es gerade so nicht mehr als Plagiat durchgeht? Dann würde ich gerne mal sehen, wie sie reagieren und ich sage dann auch: Hey, der Jurist und ich haben aber wirklich viel Zeit investiert!
    (das Thema "Viel investierte Arbeit = Gutes Spiel" lasse ich mal außen vor) ...

  • Ich habe mir aufgrund des Thread mal ein paar Informationen zu Unfinished Business gezogen (bisher ist das Thema an mir vorbei gegangen). Allzu viel konnte ich nicht dazu finden. Der Digger hält sich hinsichtlich der Spielmechanik ziemlich zurück. Ich hab jetzt zwar nicht wirklich ausführlich recherchiert, für ein aktuell beworbenes Spiel ist die Informationslage aber ziemlich dünn. Marketing, ist klar.


    Nun aber mal die Frage an den Thread. Was ist denn genau bekannt zu Unfinished Business, außer dass es auf Big Deal basiert. Eine reine 1:1 Kopie kann ich mir nicht vorstellen, schon alleine wegen der beiden Erweiterungen.


    Ist der Unterschied zu den zigfachen Kopien der Kopien, mit denen wir sonst beworfen werden (und welche von den meisten oftmals wohlwollend aufgenommen werden) wirklich so groß?


    Ich weiß nicht, ich habe mich so viele Male darüber gewundert, dass so entspannt mit Kopien umgegangen wird. Siehe Cabo, da findet man nicht nur eine Begründung, warum es ok ist, dass das Spiel mit einem bereits erhältlichen so ähnlich ist, sondern das Ding wird in der Community gerne als heißer Tipp gehandelt. Piraten kapern ist praktisch Tutto, egal, muss man gespielt haben, usw. usw.. Auch wenn es bei King of Tokyo die Ähnlichkeiten nicht so krass sind, warum in dem Zusammenhang Knatsch praktisch nie erwähnt wurde, kann ich bis heute auch nicht verstehen. Andersrum wird sogar, wie an der Aussage von @sirKaleb zu sehen, wahrgenommen und erzählt, dass King of Tokyo mit dem Kniffel-Mechanismus ein neues Spielgefühl erzeugte. Das ist irgendwie völlig abstrus. Kopien sind gang und gäbe (nicht nur bei Brettspielen) und ausgerechnet diese Randerscheinung verursacht so einen Wirbel.


    Daher noch mal meine Frage, ist Unfinished Business tatsächlich nur eine 1:1 Kopie?