Beiträge von Ortenauerin im Thema „(Vermeintliche) Plagiate und der Umgang damit“

    Totzdem geht es in diesem Thread darum, ob (nicht nur UB btw) es rechtlich ein Plagiat ist.

    Wer hat diese Thread-Definition hier wo genau aufgestellt? Dass es darum ginge, lese ich zum ersten Mal.


    Zum juristischen Teil, weil ich selbst aus dem Bereich komme:

    Einen Anwalt befragt zu haben sagt erstmal gar nichts aus. Das kann reichen von "hab meinen Kumpel, der Familienrechtler ist, beim Bier gefragt" bis zu "wir waren beim Fachanwalt für Urheberrecht und haben für sehr viel Geld eine Rechtsberatung in Anspruch genommen". Selbst wenn es letztere Variante ist: die Auskunft eines Anwalts gibt nie, absolut nie rechtliche Sicherheit! Ein Anwalt kann dir seine Meinung darlegen und das eventuell mehr oder weniger mit entsprechenden Urteilen der Vergangenheit untermauern.

    Absolute rechtliche Sicherheit entsteht nur durch Gerichtsurteile, die den konkreten Fall betreffen. Gerade das Urheberrecht ist aber so schwammig und nebulös, das man sich an eine Klage nur mit gesichertem finanziellen Hintergrund herantrauen sollte. Im Bereich des Zivilverfahrens gibt es selten Urteile im Sinne von "A hat Recht, B hat Unrecht", zumeist läuft es auf Vergleiche hinaus, die besagen, dass jeder ein bisschen Recht hat und somit jeder einen Teil der Kosten tragen muss. Deswegen wird da keiner "mal eben" Klage einreichen.


    Und gerade weil die Beurteilung des juristischen Bereichs so difizil ist, halten sich die meisten hier in diesem Thema an die moralische Beurteilung (die sich oftmals einiger Mittel der juristischen Beurteilung bedient), was auch absolut legitim ist. In diesem Thema von den Usern eine juristische Beurteilung zu fordern ist albern.

    Ich muss jetzt auch mal kurz etwas loswerden, und zwar zum (vor einigen Seiten) hier aufgeworfenen Thema Denunziantentum. Ich finde es immer ein wenig arg kurz gedacht, jemanden als kleinkariert, Denunzianten, Spießer, Korinthenka**er oder ähnliches hinzustellen, der (auch auf offiziellem Wege) auf Unrecht hinweist.

    Es wurde hier ja auch schon thematisiert, man solle das Ganze doch einfach ignorieren und in der Versenkung verschwinden lassen.

    Durch diese Einstellung wird ja aber der Bereich dessen, was hingenommen (und damit akzeptiert) wird, immer größer.

    Die Toleranz schafft sich selbst ab, indem sie die Intoleranz toleriert und ihr damit immer mehr Platz einräumt.

    Natürlich ist es einerseits gut, dass er das Problem einsieht ...

    tut er das?

    ...und (endlich mal) angemessen reagiert.

    aus Vernunft oder Berechnung, weil er immer damit durchkommt?

    Ich hätte es auch böser formulieren können: "Natürlich ist es einerseits gut, dass er nach außen den Eindruck vermitteln will, das Problem einzusehen, wodurch er immerhin offiziell der Position beizupflichten scheint, dass diese Art von Humor moralisch nicht vertretbar ist"

    Besser? 😉

    Ein Update zu dem erwähnten Video:


    Stephan hat mitbekommen, dass uns das Video schockiert hat. Er hatvmir zwei Sprachnachrichten gesendet in denen er sich aufrichtig entschuldigt und mitteilt, dass er das Ursprungsvideo direkt offline genommen hat. So wünsche ich mit Kommunikation auf Augenhöhe und ich finde, dass man das auch erwähnt haben sollte :thumbsup:

    ganz schwierig, das jetzt irgendwie einzusortieren, finde ich. Natürlich ist es einerseits gut, dass er das Problem einsieht und (endlich mal) angemessen reagiert.

    Dass er das aber erst irgendwie von außen mitbekommen muss und sein eigener Moralkompass Inzest-Witze durchwinkt, sagt halt eben trotzdem viel über ihn aus. Zumal einem als YouTuber schon auch klar sein sollte, dass man im Internet eben nicht alles raushauen sollte, was in einer alkoholträchtigen privaten Jungsrunde, in der jeder die Aussagen des anderen angemessen einordnen kann, akzeptabel wäre. (wobei ich vermute, dass viele dieser "Scherze" keiner Einordnung bedürfen und - sowohl privat wie auch öffentlich - einfach permanent Ausdruck des Sich-über-andere-erhebens sind. Über Inzest könnte ich zumindest auch in kleiner Runde nicht lachen, sorry)

    Scheinbar hatt ich ja den richtigen Riecher, dass hier Diskussionsbedarf besteht ;)


    Ich halte die 1er Bewertungen immer noch für falsch, aber ich finde die Kritik an dem Projekt mehr als nur berechtigt. Habe mir alles durchgelesen, auch zur Vergangenheit des Digger. Ein Beitrag bei bgg hat da noch mehr Klarheit gebracht. Er war mir vorher nicht sympathisch, jetzt ist er ein rotes Tuch.

    Dürfte ich wissen, welchen Beitrag bei bgg du meinst?