Alles anzeigenAlles anzeigenEine Idee ist aber eben nicht schützenswert, es braucht eine Ausgestaltung als rechtlichen Anknüpfungspunkt.
Die BGH-Urteilsbegründung stützt das ja sogar, stellt lediglich nicht auf das äußere Sprachbild, sondern auf sinngemäße Formulierungen ab. Ohne die ginge nichts.
Und es ist doch ausgerechnet nicht das Zusammenwirken, um ein Werk zu schützen, sondern die Erscheinungsform, also Mechaniken plus Verschriftlichung/Design/Geschichte/Material usw.
Allenfalls könnte das Wettbewerbsrecht hilfsweise herangezogen werden, vielleicht Patentrechte, aber letzteres wäre eine Herausforderung.
Letztlich braucht es also die moralische Instanz, weil das Recht es nicht leisten kann.
Es kommt darauf an, was du als Idee bezeichnest. Mit "Spielidee" ist i.A. der gesamte gedankliche Inhalt eines Spielregelwerks gemeint, also das Nicht-Materielle. Ist dieses Nicht-Materielle Teil eines materiellen Werkes (i.A. Spielanleitung), so ist es auch geschützt. Davon unterscheidet sich die bloße Idee im Sinne von Gedankenblitz, Einfall: Ich könnte mal ein Spiel über eine Mondreise machen; das hindert natürlich niemanden ebenfalls ein Spiel über eine Mondreise zu machen, selbst wenn ich meine Idee beim Notar hinterlege.
Mach dich mit dem Begriff des "gedanklichen Inhalts" vertraut, das, was da steht, unabhängig von der konkreten Formulierung, unabhängig von dieser Erscheinungsform. Die kann zusätzlich geschützt sein. Der gedankliche Inhalt braucht eine Erscheinungsform, um eindeutig wahrnehmbar und so geschützt zu sein; dann ist er es aber auch unabhängig von dieser Erscheinungsform. Geschützt ist immer das Originelle. Bei Spielen ist es - wie auch bei Romanen - das Zusammenwirken von Orten, Personen, Motiven, Zielen und Möglichkeiten. Der auf "auf individuelle Geistestätigkeit zurückzuführenden Gedankeninhalt" ist bei den meisten Spielen im wesentlichen das Regelwerk.
Ich glaube, wir denken in dieselbe Richtung, ich sehe das Problem nur rechtsphilosophischer.
Vereinfachen wir so: Für den Urheberrechtsschutz muss die Spielidee (wie umfassend man sie auch immer definieren möchte) aus dem Kopf aufs Papier.
Genau dann wird sie bei Gesellschaftsspielen aber viel leichter angreifbar als bei anderen kulturellen Werken. Es ist zu leicht, Spiele zu "kopieren".