Beiträge von Mixosaurus im Thema „(Vermeintliche) Plagiate und der Umgang damit“

    Das Verhalten der SAZ finde ich für einen eingetragenen Verein würdelos, anders wäre es wenn die SAZ jedes Spiel mit Plagiatsvorwurf anschwärzen würden, was sie nicht tun, oder wenn sie den Plagiatsvorwürfe neutraler dargestellt hätten, im Moment führen sie sich auf wie Jusitkative und Legislative zugleich, was den Effekt einer Selbstjustiz hat.


    Kopiert jemand einzelne Mechanismen gibt es da nichts vorzuwerfen, das ist IMO relativ klar. Warum klagt die SAZ nun das (vermeintliche?) Plagiat vom Digger an und andere nicht. Sicher kann ich das auch nicht sagen, könnte mir aber vorstellen, dass das Plagiat (und zu Beginn zumindest war es definitiv eins) vom Digger - anders als andere Plagiate - auf zwei Ebenen getroffen hat. Einmal auf der „rechtlichen“ Ebene der Plagiate und einmal der Ebene der Anerkennung der schöpferischen Leistung von Autor*innen.


    Das Auftreten des Diggers bei der Bekanntmachung á la „Bestes Spiel wo gibt! Von uns total neu entwickelt!“ ist ein Schlag ins Gesicht aller Autor*innen. Autor*in sein heißt eben NICHT ein Spiel quasi komplett kopieren, damit in die Öffentlichkeit zu treten und es als Eigenkreation zu verkaufen, sondern bedeutet einen langen schöpferischen iterativen Prozess. Nicht umsonst brauchen etliche Spiele Jahre von der ersten Idee zur Marktreife.


    „Würdelos“ ist für mich vor diesem Hintergrund nicht die SAZ, sondern die Sprache des Diggers.

    Ich habe ein bisschen Schwierigkeiten die Frage zu beantworten, habe aber mit "nein" abgestimmt. Warum?


    Wenn ein Spiel einfach ein Re-Theme ist, ist das dann auch ein Plagiat. Ich denke ja? Ein Spiel mit einem für mich spannenderem Thema wäre dann schon von Interesse für mich WENN die Autor*innen des neuen Spiels offen damit umgehen und den Segen der Orignal-Autorenschaft haben (ist es in dem Fall noch immer ein Plagiat?).


    Ist es eine direkte Kopie die bspw. in China aus europäischer Sicht illegal/unlizensiert erstellt wurde, dann würde ich es wissentlich auf keinen Fall kaufen.


    Bezogen auf UB: Das Spiel hat mich von Anfang an (jenseits jeder Meinung über den Autor) nicht interessiert. Wenn mich das Spiel interessieren würde, hätte ich es in der ersten Fassung nicht gekauft, auch mit einem für mich viel Interessanterem Thema. Die Neufassung, die ja scheinbar nicht mehr als Plagiat bezeichnet werden kann (?) würde ich eventuell kaufen wenn mich das Spiel interessieren würde. Wahrscheinlich in dem Falle von UB tatsächlich eher nicht, wegen des Auftretens bei der Ankündigung des Spiels.

    Wie gesagt: Spiel mitgespielt und es hat echt Laune gemacht. Big Deal fand ich lahm. Das gebe ich zu, obwohl ich ihn nicht mag. Die Endversion ist auch kein Plagiat mehr. Darauf bezog sich der Vorwurf der SAZ aber ja auch nicht.

    Endlich mal ein konstruktives positives Posting zum Thema (vermeintliche) Plagiate und der Umgang damit.

    FTFY - konstruktiv waren hier nicht alle, aber etliche Beiträge zum Thema

    Mittlerweile gibt's doch Mitglieder bei YouTube, oder? Alle content creator sind absteigend bei patreon, würde ich nicht viel reinlesen.

    Ist das so? (ernst gemeinte Frage) Wenn ja warum? Weil die Menge an Content Creator steig, wegen Inflation/Wirtschaftslage und Unsicherheitsgefühlen? Das Geld bei Patreon ist ja im Grunde eins der ersten Gelder, das ein Haushalt ohne merklichen Verlust an Lebensqualität einsparen kann!?

    Das mit dem "Mongoloiden" betrübt mich am meisten und zeigt halt nochmal besonders deutlich, was für Charaktere das sind., weil wirklich jeder Mensch mit Down Syndrom, den ich je kennenlernen durfte, 100 Mal smarter und anständiger war als diese Typen und ihre ewigen Verteidiger, die es in der heutigen Zeit tatsächlich für nötig halten, mit der Erniedrigung anderer ihren Lebensunterhalt bestreiten zu müssen.


    Aber gut, am Ende macht jeder das, was er am besten kann. 🤷🏻‍♂️

    Wohl war, leider sind solche Aussagen wie „bist du schwul“, „bist du behindert“ oder „Mongo“ noch immer im Sprachgebrauch mancher Menschen. Schüler*innen, die „schwul“ oder „behindert“ in diesem Kontext verwenden fliegen bei mir auch aus dem Unterricht und das obwohl ich sonst nie Schüler*innen rauswerfe. Logischerweise thematisiere ich diese Thematik im Vorfeld und zum Glück ist es manch Schüler*in dann auch unangenehm, wenn ich sie auffordere den Raum zu verlassen. Schon auch irgendwie blöd solche Maßnahmen, aber ich glaube, sie regen zumindest (im Idealfall) zum Nachdenken an.

    Geil ist doch das es sich zeigt das der Digger aber in der breiten Masse keinen interessiert.
    Kein anderer Influencer hat so die breite Öffentlichkeit gesucht wie der . Interview in der Zeitung, dann beim perfekten Dinner mitgemacht.

    Und trotzdem gab es keine große Explosion seiner Reichweite. Spricht ja nicht gerade dafür das die leute ihn so geil finden wie er sich selbst. :/ 8-))

    Spricht eher dafür das das Hobby "Brettspiel" kaum einen/eine hinter dem Ofen hervorlockt ;) Alles nur ne Bubble ;)

    Bin mir da nicht sicher, klar ist es eine Bubble. Die Frage ist aber doch wie sich innerhalb der Bubble die Reichweite entwickelt. Wenn es wirklich so ist, dass MPLPRN die Reichweite trotz entsprechender Aktivitäten nicht wesentlich erweitern kann (was ich nicht beurteilen kann), dann stellt sich schon die Frage, ob das Auftreten des Kanals (also bspw. auf Verlage zu „scheißen“ oder andere Youtuber als „Lutscher“ zu bezeichnen, weil sie nahe an Verlagen arbeiten) so sinnvoll ist.


    Das ist aber letztlich eine Frage wie sich MPLPRN positionieren will, meinen Geschmack treffen sie so garnicht - im Gegenteil. Ich finde es halt nur in einer Community schade, dass man offensichtlich mit persönlichen Beschimpfungen unter der Gürtellinie („Wichser“, „Halbmongoloide“) überhaupt Reichweite erzeugen kann.

    Wenn ich bspw. jemanden versehentlich anremple, dann sage ich [...] auch nur „Entschuldigung“

    Was leider dichter an einem "Platz da!" dran ist als ein "Entschuldigen Sie bitte" mit Augenkontakt. Auch, wenn du es nicht respektlos meinst, spüren viele den Unterschied. Und das nehmen wir heute ja so gleichermaßen in den Medien wahr. Die Entschuldigungen enthalten meist nur noch das Wort. :S

    Wenn du meinst. Ich jedenfalls schenke dem „Rempelopfer“ immer ein Lächeln - die meisten Lächeln zurück. Ich finde das angenehmer als ein kaltes „Entschuldigen Sie bitte“ nur um normativen Gepflogenheiten zu entsprechen.

    Ich glaube, das siehst du etwas zu dramatisch. In den meisten Fällen ist das nur ein Nichtwissen der korrekten grammatikalischen Formulierung. So wie Menschen "Sinn machen" sagen statt "Sinn ergeben", sagen sie halt "ich entschuldige mich" statt "ich bitte um Entschuldigung", ohne dass ihnen dieser Unterschied bewusst ist.

    Am Ende nimmt man sprachlich aber eben selbst dabei wahr, dass man sich selbst entschuldigen kann.

    Ich denke nicht, dass es so ist, sondern nur eine sprachliche „Gepflogenheit“ darstellt. Wenn ich bspw. jemanden versehentlich anremple, dann sage ich - wohlwissend, dass ich nicht derjenige bin, der entschuldigt - auch nur „Entschuldigung“ und nicht „Ich bitte um Entschuldigung“.

    Ernst gemeint Frage: Ist das nicht überbewertet? Ich glaube schon, dass der Digger , wie alle von uns Nerds, mit Riesenelan ins Hobby gestartet ist, dann gemerkt hat, dass man damit auch Geld verdienen kann. Von da aus macht er seinen „Style“ (für mich ungleich „Stil“) so weiter, das kommt an bei seiner Zielgruppe.


    Will sagen: Ich glaube nicht, dass sich der Digger des Geldes wegen verbiegt (was i. deinem Post mitschwingt), ich glaube eher, dass es halt eine „Gemeinde“ gibt, die genau auf seiner Welle liegt - und die reicht für das Einkommen

    DanNo Ganz ironiefrei: Hut ab und meine Bewunderung dafür, dass du so sachlich bleibst, nachdem dir/euch das zugespielt wurde. Das würde nicht vielen gelingen - ich bin mir nicht mal bei mir so sicher ... 😪

    Find ich stark! 👍🏻

    (Wollt ich nur mal gesagt haben!)

    Da kann ich mir Huutini nur anschließen, vor allem auch weil ihr eine Kontaktaufnahme zu MLPRN erwägt - bewusst nutze ich jetzt ein Diggervokalbular, das ich für gewöhnlich nicht gebrauche, im Gegensatz zum inflationären Gebrauch passt es hier tatsächlich sehr gut: Ihr seid echte Ehrenmänner!

    Eine Frage: Hattet ihr vorher schon Kontakt zum Digger, der irgendwelchen Anlass zu den unterirdischen Attacken geboten hat oder hT er einfach so als Ziel seines Mobbings ausgesucht?

    Ich denke, ein Problem bei der Definition von „Plagiat“ ist, dass der Begriff selbst nicht scharf ist. Im wissenschaftlichen Kontext spricht man schon von einem Plagiat, wenn keine Quellen zu wörtlichen oder sinngemäßen Zitaten angegeben werden. Bei einem Roman, der Orcs nutzt wird man sicher nicht „Plagiat“ schreien, weil die Orcs bei Tolkien geklaut sind.


    Wir übertragen den Begriff aber jetzt auf den Brettspielbereich. Also müsste - streng genommen - beim Kopieren eines Mechanismuses gleich welcher Art immer eine „Quellenangabe“ zum ursprünglichen Entwickler in den Regeln stehen. Das passiert aber in meiner Wahrnehmung tatsächlich selten, insbes bei sehr etablierten Mechanismen wie z.B Deckbuilding oder Worker Placement. Also scheint die Übertagung des „wissenschaftlichen“ Plagiatsbegriffs nicht zu funktionieren. Ab wann sollten wir dann aber etwas als „Plagiat“ bezeichnen. Nur dann wenn das Kopieren nicht im Einvernehmen mit dem ursprünglichen Entwickler erfolgt? Hätte jetzt der Digger vorher mit dem Autor eine Einigung erzielt, wäre dann unfinished Business kein Plagiat - also keine Kopie?


    Disclaimer! Alles ernst gemeinte, keine rhetorischen Fragen

    Danke für deinen Input - finde ich hochinteressant, insbes. die „5 shades of grey“. Anregend finde ich auch die Frage nach den oben/unten Karten im Segment Dungeon Crawler. Ist das wirklich duch Gloomhaven „geblockt“? Heroes of Tenefyr - im weitesten Sinne ein Dungeoncrawler - arbeitet auch mit oben/unten, wenngleich auch in anderer Funktion - ist das dann auch ein Plagiat (oder ein dunkles grau)? Wie sieht es mit anderen Multiuse Kartenspielen aus? Brügge kam bspw. vor Gloomhaven raus - ist Gloomhaven jetzt ein Plagiat? Ich denke in beiden Fällen nein, aber ich finde es interessant darüber mal nachzudenken - deine Fünferschritte waren dafür für mich auf jeden Fall schon mal hilfreich.

    Um den Thread hier (vielleicht) mal wieder in konstruktive Bahnen zu lenken:


    Was ist für euch ein Plagiat im Spielebereich? Gerne mit Beispielen, aber OHNE Fokus auf unfinished Business oder die Entwickler dahinter


    Ich habe mal Chatgpt gefragt, was ein Plagiat im Bereich der Brettspiele ist, einfach, um eine neue Ausgangsbasis für eine Diskussion zu haben (weniger weil ich dachte hier die „richtige“ oder optimale Lösung zu erhalten:


    ——schnipp

    Ein Plagiat im Bereich der Brettspiele bezieht sich auf eine unerlaubte Nachahmung eines bereits existierenden Brettspiels, bei der das Spielkonzept, die Regeln oder das Design kopiert werden, ohne ausreichende Genehmigung des ursprünglichen Autors oder Verlags. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass ein Hersteller ein Spiel auf den Markt bringt, das einer bekannten Marke sehr ähnlich ist, oder dass ein Designer die Regeln eines bestehenden Spiels kopiert und als seine eigenen ausgibt.


    Plagiate im Bereich der Brettspiele sind ein ernstes Problem, da sie den ursprünglichen Autoren und Verlagen Schaden zufügen können, indem sie deren geistiges Eigentum und ihre Einnahmen beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass Designer und Hersteller ihre eigenen Ideen und Konzepte entwickeln, um Originalität und Innovation im Brettspielbereich zu fördern.


    —— Schnapp


    In meiner Wahrnehmung passt die Definition von Chatgpt nur eingeschränkt, schon beim Begriff „Spielkonzept“ komme ich ins Stolpern. Ein neues Spiel mit Deckbuildingmechanismus ist sicherlich nicht gleich ein Plagiat, nur weil es den Mechanismus nutzt. Ascension, das schnell auf Dominion folgte ist wahrscheinlich kein Plagiat, hat es doch den wechselnden Markt neu eingeführt, gleiches dürfte für Trains gelten, hat es doch als erster Deckbuilder ein Spielbrett mit eingeführt. Wann bringt jetzt ein neues Spiel genug „Neues“, um nicht als Plagiat zu gelten? Wäre jetzt Dominion Intrigue von einem anderen Autor erschienen, hätte man das als Plagiat angesehen? Immerhin sorgt Intrigue in dem Spiel über die Karten für mehr Interaktion bei gleichen Mechanismen. Würdet ihr das dann als Plagiat ansehen?


    Disclaimer: Das Ganze bitte als Diskussionsimpuls sehen nicht als Statement für oder gegen Plagiate.