Beiträge von Calredon im Thema „(Vermeintliche) Plagiate und der Umgang damit“

    Richtig, aber hier ging es konkret um den Fall, dass ein Verlag z.B. The Mico anheuert, damit es nach The Mico aussieht. Da sind unterschiedliche Stile nicht das, was beauftragt wird ;)

    Richtig, und weil es um einen konkreten Fall ging, fand ich den von mir zitierten Absatz zu pauschal formuliert. ;)

    Ist ja gut jetzt 🙂

    ... Thygra hat im Grunde Recht, allerdings habe ich den Absatz im Kontext meines ganzen Beitrags als nicht so pauschal wahrgenommen, zumindest war es nicht meine Absicht.

    Ne wollte nicht "derailen" oder ähnliches, mich hat das wirklich interessiert ob das hier vll nochmal gesondert geregelt ist. Ich kam da drauf weil ich mir Gedanken gemacht habe, ob bei Brettspielen noch auf eine andere Art und Weise Plagiate entstehen können, als auf Grund der Spielmechanik

    So Abwegig finde ich den Gedanken auf den ersten Blick auch gar nicht.

    Als ich das Artwork und die ersten Bilder von "Celtae" gesehen habe dachte ich auch zuerst "Huch, ein neuer Shem Phillips, oder ein Versuch, mit ähnlicher Optik auf seinen Erfolgen mitzuschwimmen?"

    Aber beim zweiten Gedanken ist es ja wohl so, dass ein Verlag einen speziellen Illustrator anfragt, eben WEIL der spezifische Stil dieses Künstlers gewünscht ist - dem Verlag sollte zu diesem Zeitpunkt aber voll bewusst sein dass andere Spiele, die von der gleichen Person in Zukunft illustriert werden entsprechend ähnlich aussehen werden und gleichzeitig, dass das eigene Spiel grafisch ähnlich wie andere Spiele aussehen wird, die bereits früher vom gleichen Illustrator bearbeitet wurden.

    Und wenn dann die Spiele auch noch thematisch in eine vergleichbare Richtung gehen (Mittelalter, Frühmittelalter. Kelten, Wikinger ....) dann sehen sie sich zwangsläufig ähnlich. Das lässt sich nicht vermeiden. Illustratoren haben halt ihren Stil, genau so wie Komponisten. Wer sich einmal verschiedene Soundtracks von Hans Zimmer anhört wird auch immer wieder die gleichen Elemente wiederfinden.

    Daher denke ich der Illustrationsstil alleine kann kein Merkmal eines Plagiats sein.

    Die Messe weiß sicherlich um die Situation, ich kann mir nicht vorstellen dass die Verantwortlichen nichts mitbekommen haben, aber:

    Plagiatsvorwürfe (egal gegen wen!!) hin oder her, auf dieser Ebene kann die Messe nur dann vorgehen, wenn es sich um gesicherte Plagiate (im rechtlichen Sinne) handelt, oder wenn betroffene bereits juristische Maßnahmen eingeleitet haben.

    Wenn überhaupt könnte die Messe auf das Verhalten reagieren. Und das auch nur im Vorfeld, d.H. sie könnten einem Anbieter einen Stand verweigern, wenn sie feststellen dass das Verhalten in der Vergangenheit nicht zu den gewünschten Umgangsformen auf der Messe passt.

    Wenn aber bereits Verträge existieren kann die Messe nicht einfach hingehen und einen Stand stornieren, weil der Anbieter in der Öffentlichkeit maximal unangenehm aufgefallen ist.

    Die Messe kann hier lediglich ihr Hausrecht ausüben, sollte es zu Fehlverhalten auf der Messe kommen.

    Die Punktewertung von Triqueta funktioniert anders als die von Coloretto.
    Die Spielelemente bei Triqueta haben definierte Punktwerte, bei Coloretto gibt es Punkte nur für die Anzahl der Karten.
    Bei Coloretto gibt es für 6+ Karten die meisten Punkte, bei Triqueta nur für 3 Steine. Jeder weitere gibt Minuspunkte.
    Triqueta hat keine Joker.

    Auch wenn der Auswahlmechanismus bzw. der Ablauf dem von Coloretto ähnelt, sind die Spiele und die Entscheidungen die man trifft doch sehr unterschiedlich, weil eben bei dem einen versucht wird, so viele wie möglich zu bekommen, bei dem anderen aber genau DREI gesammelt werden sollen.

    Ausserdem:

    Könnte man "das Original" mit dem Material des vermeintlichen Plagiats spielen?
    In diesem Fall ganz klar nein, Triqueta hat 1 Farbe und 3 Steine zu wenig, zudem fehlen die zehn +2 Karten und die Joker.

    Daher sehe ich hier auch kein Plagiat, da es keine 1:1 Kopie mit neuem Thema und angeflanschten Zusatzregeln ist.
    Allerdings hätte man hier durchaus im Regelwerk eine Inspirationsquelle nennen können.

    Dem Originalverlag geht dadurch wahrscheinlich kein Geld verloren (es ist eh oop?) und die Bekanntheit ist wahrscheinlich sogar gestiegen.

    Cover Your Assets ist alles aber nicht OOP. Es ist das "best selling game" des Originalverlags und wird weiterhin produziert:

    Cover Your Assets®
    Cover Your Assets is a fast-paced and rollicking game with everyone competing to become the first Millionaire! Shop for this Grandpa Beck game here.
    www.grandpabecksgames.com

    Das Spiel steht bei Amazon USA auf Platz 78 der "best selling card games" und hat 4,9 Sterne bei knapp 15k Bewertungen.
    Amazon USA alleine hat davon im vergangenen Monat mehr als 3.000 Einheiten verkauft .....
    Es werden auch immer wieder/immer noch Lokalisierungen des Spiels produziert, zuletzt 2022 von Blackrock in Frankreich.

    Soooo unbekannt ist es dann wohl nicht, und scheinbar verdient der Verlag damit immer noch Geld.

    Was wäre eigentlich wenn Grandpa Beck's "Cover your Cookies" die neuen Erweiterungselemente von UB jetzt oder zukünftig enthielte ? Quid pro Quo ?

    Solange die Becks die Elemente aus UB einfach nur umbenennen, bzw. an ihr Thema anpassen, die entsprechenden Parts der Anleitung umformulieren und dann behaupten sie hätten das erfunden wäre es genau so ein Plagiat.

    Wenn sie aber bei MPLPRN vorher anfragen ob sie die Elemente verwenden dürfen und, bei positiver Antwort, dann in der Anleitung darauf hinweisen dass diese Elemente aus fremder Feder stammen wäre das imho sauber.

    Flip 4 sieht für mich auf den ersten Blick wie eine "Neuauflage" (oder ein dreister Klon) von Connect 4 Flip aus.

    Das wurde um 2000 hierzulande auch als 4 Gewinnt Flip verkauft.
    Ich weiß nicht ob MB, bzw. Hasbro noch die Lizenz hält.

    ***EDIT***

    Ok, der Unterschied zwischen "4 Gewinnt Flip" und "Flip 4" besteht hauptsächlich darin, dass bei "4 Gewinnt Flip" die Chips NICHT nach unten rutschen wenn das Spielfeld gedreht wird, sie bleiben also immer an Ort und Stelle, während sie bei "Flip 4" nachrutschen und sich dadurch beim drehen des Spielfelds einiges verändert.

    Ein weiterer Unterschied ist die Spielfeldgröße, 6x7 bei "4 Gewinnt Flip" und 8x6 bei "Flip 4", aber das ist wohl eher marginal.

    Hasbro verkauft noch "4 Gewinnt" Produkte, aber möglicherweise gibt es ja einen Vereinbarung zwischen Noris und Hasbro.

    Das Thema der Verpackungslizenz ist wirklich albern.

    Was soll diese Paragraphenreiterei. Ist das ein Forum für Wirtschaftsrecht?

    Wenn die Plagiatsvorwürfe stimmen, ist das meiner Meinung nach moralisch verwerflich, aber am Ende ist das eine persönliche Einstellung.

    Dem Originalverlag geht dadurch wahrscheinlich kein Geld verloren (es ist eh oop?) und die Bekanntheit ist wahrscheinlich sogar gestiegen.

    Mich spricht das Spiel 0 an. Digger pöbelt viel rum, aber man braucht Ihn dafür auch nicht verteufeln. Wer inoffizielle (aber legale) Neuauflagen ablehnt, kann das tun und gut ist.

    Auch wenn es hier schon X mal erklärt wurde:

    Es steht und fällt mit dem Umgang. Wer eine fremdes Spiel hernimmt, das Thema ändert, ein paar Sonderkarten und Zusatzregeln zufügt UND die Originalautoren dabei nennt, erstellt eine (inoffizielle) Neuauflage. Dann wäre die Kritik deutlich verhaltener.

    Wer die Anleitung eines fremden Spiel WORTGLEICH abpinnt, ein paar Sonderkarten und Zusatzregeln zufügt und ein anderes Thema draufklatscht und dann dreist behauptet, dass sei alles zu 100% Eigenleistung (und final.....) und man würde das Original gar nicht kennen, tja, dann ist es eben keine "inoffizielle" Neuauflage.

    Um etwas neu aufzulegen muss man ja erstmal die Existenz des alten anerkennen und zugeben, dass das eine auf dem anderen basiert.

    Nein, wieso? Es muss keine Einigung gegeben haben. Der Vorwurf könnte auch immer noch im Raum stehen.

    Ja ist auch möglich. Es gibt leider überhaupt keine Infos, deswegen meine Annahme.

    Das "neueste" zu Lorcana ist vom 01. August.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Ravensburger wohl eine Instanz höher (Federal Court/Bundesgericht) gegangen und hat beantragt, die Klage abzuweisen.

    Upper Deck hingegen konnte nun auch Urheberrechtsverletzung mit in die Klage aufnehmen, da dies vor dem State Court, wo sie die Klage eingereicht haben, nicht möglich war:

    Upper Deck Alleges Copyright Infringement with Disney Lorcana Lawsuit After Ravensburger's Motion to Dismiss - WDW News Today
    Upper Deck amended their Disney Lorcana lawsuit to include multiple changes, including claims of copyright infringement.
    wdwnt.com

    Insofern geht es doch um die grundsätzliche Frage, sind Spielmechaniken als geistiges Eigentum schützbar?

    Ich glaube nicht: Softwareentwickler haben oft in ihren Verträgen stehen, das alles was sie entwickeln/programmieren und irgendeinen Bezug zum Business des Arbeitgebers hat dem Unternehmen gehört.

    Da geht es weniger darum ob das was entwickelt wurde schützenswert ist sondern darum dass die Entwickler, solange angestellt, für den Arbeitgeber entwickeln.

    Nehmen sie die die dort entwickelte Software mit woanders hin, kann der Arbeitgeber Schadenersatz fordern, auch wenn es nur der 1.000.000. Taschenrechner-Code war.

    Das könnte hier ähnlich sein: Es geht nicht prinzipiell um neue, schützenswerte Mechaniken sondern darum dass eine Entwicklung die unter Vertrag und Bezahlung von Upper Deck entstanden ist einfach zur "Konkurrenz" mitgenommen wurde. Es ist ja auch eine Art "Geschäftsgeheimnis", solange es nicht veröffentlicht wurde.

    Das Upper Deck parallel versucht, Mechaniken zu patentieren sollte und müsste wohl separat betrachtet werden.

    Was ich an der Sache aktuell fast schon etwas witzig finde, ist die folgende Vorstellung: Stefan Gust & Co, die zuvor mit "hunderten Stunden Spieleentwicklung" geprahlt haben, obwohl sie nur 1:1 etwas Existierendes abgeschrieben haben, sitzen jetzt in ihrem stillen Kämmerlein und machen unter Hochdruck echte Spieleentwicklung, um von ihrem Plagiat los zu kommen. Sie ändern Mechanismen, Zahlen auf Karten, Kartenverteilungen, etc. ... und stellen dabei immer frustrierter fest: "So ein Sch***, das macht ja so überhaupt keinen Spaß mehr, da steckt ja in Big Deal echte Arbeit drin!"

    Und am Ende haben sie wirklich ein neues Spiel geschaffen, das dann die totale Schmutzgurke wird, weil die Zeit zum Playtesting, Balancing etc. fehlte und es eben doch nicht so einfach ist, "mal eben" ein brauchbares Spiel zu entwickeln.

    The Winds of Winter, wenn es nach 21 Jahren endlich erscheint.

    Muhahahaaa, der war gut ..... :lachwein:


    aber wenn sie nun als ersten Regelentwurf den nun paraphrasierten genommen hätten UND offenbar dem Produkt etwas hinzu gefügt haben - ab wann wäre es kein Plagiat mehr gewesen?

    Und daraus folgernd: Wenn sie diese Schritte nun nachträglich gehen - ist es eurer Meinung nach möglich, dass das Spiel sich dadurch entplagiarisiert?

    Wenn sie, wie von Anfang an gefordert, auch eingestehen und in die Anleitung drucken dass das Spiel auf dem Design von "Cover Your A$$ets" von Brent & Jeff Beck basiert, und bestenfalls noch vorher mit den Autoren gesprochen hätten, dann meines Erachtens ja. Selbst die ursprünglich präsentierte Kopie mit angeflanschten Extras hätte vermutlich nicht diese Lawine ausgelöst, wenn sie von Anfang an das Original und die Autoren dahinter genannt und ordentlich kenntlich gemacht hätten.

    Generell schaue ich durchaus bei bgg auf den Durchschnittsscore - und wenn der unter 6 liegt, schaue ich mir das Spiel entweder gar nicht mehr weiter an oder gucke in die Bewertungen, um zu sehen, WAS da schief gelaufen ist. Insofern ist das ein sehr guter Weg, unlauteres Verhalten von Firmen abzustrafen.

    So handhabe ich das auch - negative Bewertungen lese ich, eben weil da oft auch persönliche Abneigungen drinstecken die ich ja nicht zwangsläufig teilen muss. Wenn jemand ein Spiel z.B. negativ bewertet weil es zu wenig Bluff hat, wäre es für mich gar kein Kritikpunkt. Wenn ein Spiel eine 1 bekommt, weil der Autor offen zugibt Sahne in seine Carabonara zu kippen, dann kann ich auch das durchaus ignorieren. Wird es aber mehrfach downgevotet, weil eine oder mehrere der beteiligten Personen sich dreckig verhalten und ich dieses Verhalten ablehne, dann bin ich dankbar für die Info die ich ggf. sonst gar nicht bekommen hätte und kann dann entscheiden, ob ich es trotzdem kaufen und spielen mag oder nicht.

    Btw., meine Frau kam am Dienstag aus Texas zurück und hat mir u.a. folgendes mitgebracht:

    Hat sie im Target gefunden, und später noch bei Walmart gesehen.....

    Aber wie soll ich denn nun in Zukunft mit scheinbaren Plagiaten umgehen?

    Das hängt doch immer von den Umständen ab ...

    Da wir über "vermeintliche" Plagiate reden geht es ja in erster Linie um neue, noch nicht oder gerade erst erschienene Titel. Hier wäre das wichtigste sich ein Bild zu machen, ob es wirklic hein Plagiat sein könnte - anhand der Informationen, die zu dem Zeitpunkt zur Verfügung stehen. Dann einmal nachschauen, ob die Verantwortlichen sich zu den Vorwürfen geäußert haben und vor allem WIE. Dann prüfen, ob die Betroffenen (Autoren, Verlage ...) sich hier positionieren.

    Sagt der Betroffene Autor "nee, passt schon alles gut" dann gibt es imho keinen Grund, da weiter nachzubohren.
    Wenn die Verantwortlichen sagen "oh, sorry, war uns nicht bekannt - pass auf, wir reden mit den Urhebern und finden eine Lösung" ist auch alles im Lot.

    Wenn aber die Betroffenen sagen dass sie das nicht ok finden und die Verantwortlichen keine Einsicht zeigen, dann muss man halt entscheiden ob man das einfach ignoriert, oder ob man den Mund aufmacht. Deine beiden Argumente Pro und Contra sind ja beide richtig (was für ein Dilemma).

    Ich würde es davon abhängig machen welche Mittel es sonst gibt, und welchen Einfluss mein kleines Mitwirken überhaupt hat. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein "Shitstorm" in sozialen Medien selbst bei größeren Unternehmen Wirkung zeigen kann - sowohl im positiven als auch im negativen Sinne. Wenn es aufgrund rechtlich unklarer oder schwammiger Lage wenig Handlungsmöglichkeiten gibt, und je mehr "Anstand und Moral" als Handlungskriterium dienen, desto wichtiger ist es aufzustehen und den Mund aufzumachen.

    Und was mache ich nun, wenn man herausfände, daß zB Neom auf einem Entwurf von Sid Sackson beruht? Es downvoten, von meinem Tisch verbannen, obwohl ich es gerne spiele?

    Du setzt weder ein sichtbares Zeichen noch wird es irgendwen beeindrucken, wenn Du ein Spiel aus deinem Schrank plötzlich nicht mehr spielst. Damit geißelst Du dich nur selbst, also nö, spiel es halt weiter und bewerte es einfach nicht öffentlich. Es kann aber auch sein dass Du das Gefühl bekommst, dass es Dir mit dem Wissen um die Umstände nicht mehr so viel Spaß macht wie vorher. Dann verschenke es. Ist beides ok.

    Ein anderes Beispiel: Es gibt da ein Lebensmittel, welches ich früher gerne gegessen habe und auch heute noch mag. Irgendwann erfuhr ich unter welchen Umständen es produziert wird, ausnahmslos, und seitdem Esse ich es nicht mehr - das Wissen darum verleidet mir den Appetit darauf. Meine Entscheidung. Meine Frau isst es weiterhin. Ihre Entscheidung. Alles schick!

    Was ich interessant finde, das ich so oft "die Jungs" von MPLPRN lese, dabei schwingt so ein Unterton mit das man doch Verständnis für die jungen Leute haben sollte.

    Vielleicht geht es ja auch nicht um "Verständnis", sondern um eine Einschätzung, womit man es zu tun hat? Oder es geht einfach nur um die feststehende Floskel.
    Ich meine, ich würde mich komisch fühlen, wenn ich sagen würde: "'Die Männer' haben dies und das getan".

    Eben, der Begriff "Jungs" ist doch vollkommen angemessen. Habitus, Sprache und "Humor" entsprechen dem, was ich im Umfeld meines Sohnes (14, pubertiert) wahrnehme..... Daher ist die Anrede "Jungs" einfach nur die Bestätigung der Wahrnehmung.

    Das fast schon Witzige daran, ich glaube, der Digger und sein Team hätten genauso irgendeine an einem Wochenende tatsächlich schnell selbstentwickelte Take That-Schmutzgurke kreieren können und 90+ % ihrer Supporter hätten es trotzdem gekauft.

    Das frage ich mich die ganze Zeit. Bei dem Überangebot an Brettspiel Ideen, die in Schubladen versauern, warum haben sie da nicht einfach einen Contest veranstaltet um ein Community Spiel zu veröffentlichen. Mädn und Catan Klone aussortiert, bleibt doch nicht nur Müll, und für viele Autoren im Hobbybereich ist sicher die Veröffentlichung Entlohnung genug.

    Na weil der große Plan ist doch sich als als Verlag zu etablieren, und als solcher braucht es natürlich ein Erstlingswerk. Und das muss das allerbesteste Spiel überhaupt werden. Da muss man schon alles selber machen, damit das auch gut genug wird.......

    Das kommt auf den Umgang des "ertappten" Verlags mit der Sache an.

    Hmm, da hast Du wohl recht. Wobei es für mich wohl noch eine Rolle spielen würde, ob das neue Spiel von einem anderen Autor stammt, der es über den Verlag veröffentlichen möchte oder ob der Verlag selber etwas neues und eigenes hat.

    Im hier ausgiebig diskutierten Fall würde ich wohl auch keine 2. Chance geben, einfach weil die betreffenden Personen letztlich alles falsch machen was man nur falsch machen kann, Brücken abreißen und verbrannte Erde hinterlassen - da würde ich auch kein Spiel mehr kaufen, selbst wenn es das geilste wäre.

    In dem von mir angesprochenen Fall stimme ich Dir auch zu, da der Verlag das Plagiat immer noch versucht im Eigenvertrieb zu verkaufen, bekäme auch der von mir keine 2. Chance.

    Mal völlig unabhängig vom Ausgang dieser Geschichte, um mal wieder etwas back to topic zu gehen:

    Wie sollte der zukünftige Umgang mit Leuten aussehen, die einmal des Plagiats bezichtigt oder sogar überführt wurden?

    Es wurde (bei BGG glaube ich) erwähnt dass ein Verlag einmal zurecht wegen eines Plagiatsvorwurfs von der Community abgestraft wurde, eine danach folgende Eigenentwicklung aber auch.

    Meiner Meinung nach sollte hier jeder eine 2. Chance bekommen. Nicht dass man die Vorgeschichte komplett ignoriert, da sollte man schon kritisch hinschauen, aber wenn ein neues Spiel kommt sollte es trotz allem als Spiel bewertet werden und eine faire Chance haben und nicht mies bewertet werden, weil der Verlag vorher ein Plagiat rausgebracht hat.

    Ob man persönlich solche Verlage und Autoren unterstützt bleibt ja jedem selbst überlassen, aber öffentlich sollte ein neues Spiel unbelastet betrachtet werden.

    Ja, mag sein, dass das System so ist. Ob man jegliche Moral über Bord wirft, um von diesem System leben zu können, das entscheidet aber immer noch jeder selbst. Und ob jemals Moral vorhanden war, die er über Bord hätte werfen müssen, das weiß nur er selbst.

    Sie haben diese Community, diese Bubble in der Bubble geschaffen. Von dieser Echokammer sind sie mittlerweile abhängig, wirtschaftlich wie emotional. Selbst wenn sie wollten: Ein nicht unerheblicher Teil ihrer "Freunde" würde sie vermutlich fallen lassen, wenn sie jetzt plötzlich zugestehen, eventuell nicht 100% korrekt gewesen zu sein ....

    "Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los."

    Bei Unfinished Business wurde alles kopiert außer das Artwork. Redaktionelle Eigenleistung = 0

    Das würde ich ja noch nicht mal so sehen: Sie haben ja mit den Aktionskarten ein neues Element entwickelt und implementiert, und mit den Erweiterungen erst Recht.

    Deswegen ist es ja noch unverständlicher dass sie diese Eigenleistung durch ihr Verhalten so komplett entwerten - statt sauber Credits an die Becks zu geben und mit berechtigten Stolz zu sagen "schaut, wir haben dieses Spiel erweitert und verbessert, haben noch Erweiterungen am Start und als Sahnehäubchen wird es noch in Deutschland produziert und kommt CO2 neutral...."

    MPLPRN haben ja auch mal argumentiert, dass Brent Beck mit Skull King ebenfalls ein bestehendes Game (Wizard) neu aufgelegt bzw. mit nur wenigen Zusatzmechanismen modifiziert herausgebracht hat. Weiß jemand da genaueres bzgl. Erwähnungen, Credits bzw. Absprachen? Wäre sowas (wenns wirklich soweit kommt) gegebenfalls auch juristisch relevant?

    Denke nicht, da auch schon oft erwähnt wurde das Skull Kings ein schlechtes Beispiel ist, weil auch Wizard ja keine neue Erfindung war, sondern lediglich eine Variante eines bekanntes älteren Spiels mit eigenem Theme. So ist auch Skull King eine neue Interpretation des alten Spiels NEBEN Wizards (und Rage und und und).

    Und ich glaube einem Gericht ist es ziemlich egal, ob ein Opfer in der Vergangenheit auch mal vergleichbares gemacht hat.

    was stand denn da? Wer hat sich denn diesmal zu Wort gemeldet? :/

    Jeff Beck. Er schrieb das das gleiche schon mal passiert ist. Cover your Assets wurde um ein paar Aktionskarten ergänzt und mit neuem Artwork unter neuem Namen verkauft.

    Habe vermutlich noch nen Screenshot davon.

    Ich glaube Goat Lords ist ein Plagiat. Insgesamt hat er wohl schon dreimal (in den USA) damit zu tun gehabt...

    Ich hätte es auch böser formulieren können: "Natürlich ist es einerseits gut, dass er nach außen den Eindruck vermitteln will, das Problem einzusehen, wodurch er immerhin offiziell der Position beizupflichten scheint, dass diese Art von Humor moralisch nicht vertretbar ist"

    Besser? 😉

    Alles gut, das sollte auch keine Spitze gegen Dich sein - es wäre ja wünschenswert, wenn es tatsächlich ein Einsehen gäbe.

    Ich stimme dir im Grundsatz zu, aber ich glaube hier ist der Schlagstock eher symbolisch zu verstehen mit dem Nachfolgenden Satz

    Zitat

    Also rechtlich dagegen vorgehen und bloßstellen.

    Algathrac ja, das ist normales Diggergebahren. So redet man heute halt. Ist ja auch alles nicht böse gemeint. Schreibt er zumindest in seinen Kanalbeschreibungen.

    Deswegen sind ja aktuell alle damit beschäftigt, die ganzen Streams und Videos zu sichern. Sollte es tatsächlich dazu kommen dass er versuchen sollte irgendwen zu verklagen wird es vermutlich sehr schnell darauf hinauslaufen, wie welche Aussagen zu deuten oder verstehen sind und wem eher geglaubt wird. Da verschaffen sich Richter und Schöffen auch gerne mal einen eigenen Eindruck vom Charakter der beteiligten Personen (Leumund...)

    Und da sind in der Vergangenheit schon einige über ihre z.T. Jahre alten Äußerungen in sozialen Medien gestolpert ...

    Wenn jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits ein BGG-Eintrag besteht, und ich nach dem Testspiel total begeistert bin, dann kann man selbstverständlich auch schon eine Note abgeben, oder?

    Naja, wenn dann danach der Prototyp noch kräftig verändert wird ist die Bewertung des Testspiels auch nichts mehr Wert.

    Daher fände ich es auch sinnvoll wenn Bewertungen frühestens 3 Monate nach Retail-Release bzw. nach Auslieferung an Backer möglich wären....

    Das ist alles richtig, aber man muss auch abwägen, was schwerer wiegt. Ich wäre in meinem Arbeitsumfeld nicht wirklich amused, wenn einer meiner Lieferanten, von deren Vertragstreue mein Geschäft abhängt, seinen Vertrag mit einem Partner oder Kunden direkt auf Eis legt oder kündigt nur weil sich da etwas ankündigt, was dann eventuell den Ruf beeinträchtigen könnte. Das wäre für mich ein untragbares Risiko, ich würde mich also nach einem anderen Lieferanten umsehen.

    Wenn Happyshops aufgrund einer solchen Situation direkt den Vertrag schmeißt, ist das auch nicht gerade gut für den Ruf - dann ist abwarten, das Endprodukt bewerten und DANN Konsequenzen für die Zukunft ziehen die bessere Option.

    Bezogen auf den Threadtitel:

    Können wir im Rahmen dieser Diskussion eventuell die Partner wie Happyshops und Ludofact außen vor lassen? Das sind in erster Linie Unternehmen, die mit Kunden und Partnern Verträge abschließen, um letztlich Geld zu verdienen. Verträge müssen zunächst einmal eingehalten werden, vor allem solange wir mit Begriffen wie "vermeintlich", "mutmaßlich", "möglicherweise" arbeiten.

    Im aktuellen Fall sehe ich weder Erklärungs- noch Rechtfertigungsbedarf für beide. Da zählt tatsächlich nur das fertige Endprodukt, welches es ggf. zu bewerten gilt. Sollte dass dann rechtlich zu beanstanden sein, können und sollten sie aktiv werden. Ansonsten sind sie meiner Meinung nach derzeit absolut safe.

    Welche Konsequenzen sie ungeachtet des weiteren Verlaufs dann für die Zukunft treffen, steht auf einem anderen Blatt, aber das ist jetzt und hier auch nicht zu diskutieren.

    Und die Geschäftsanbahnung sowie die Prozesse dahinter finde ich zwar auch interessant, vielen Dank Frank Noack dass Du das hier erläuterst, aber warum müssen wir jetzt dieses Thema hier diskutieren? Mit wem Happyshops Geschäfte macht, und vor allem wie diese Verträge zustande kommen, haben wir nicht zu bewerten. Auch hier gilt: Das ist ein Thema für eine nachgelagerte Diskussion, wenn es um den konkreten Umgang mit fertigen Plagiaten oder Akteuren geht, die Plagiate erstellen und vertreiben (wollen).