[Filmtipp] Kinotipp der Woche

  • Ich für meinen Teil sah in diesem Film Hauptsächlich eine Kritik am zeitgenössischen Hollywood, der Umgang mit erzwungenen Geschlechterollen in welchen die Frau als Perfektes Wesen dargestellt wird, während der Mann nur noch als Beiwerk oder als Antagonist wahrgenommen wird und wie sich diese radikale Veränderung der Geschlechterdarstellungen negativ auf Menschen auswirken kann. Barbie Land ist quasi das zeitgenössische Hollywood. Eine Fantasie, in der Frauen perfekt und Männer wertlos sind. Ken steht stellvertretend für alle Männer, die aufgrund dieser Wahrnehmung anfangen, in ihren Sichtweisen toxischer zu werden und anfangen sich dementsprechend für die radikal andere Seite zu entscheiden. Nicht weil sie schlechte Menschen sind, sondern weil man ihnen das Gefühl gibt, als Ken/Mann wertlos zu sein. So sehen wir es zurzeit ja auch an ganz vielen Jungen Männern, dessen schwaches Selbstwertgefühl von Life Coaches und Alpha Männern aufgebaut wird, nur um damit die alte Geschlechter Ideologie wieder aufleben zu lassen, dass der Mann das Recht auf alles besitzt. Es ist diese Entwicklung welche ich in diesem Film wahrgenommen habe und damit einhergehend fand ich dann auch das Ende, in welchem Barbie dieser "Perfekten Frauen Welt " den Rücken kehrt wunderbar, da es mehr darum ging sich nicht von Medialen Ansichten, was eine gute Frau oder einen guten Mann ausmacht, beeinflussen zu lassen. Barbie Land bleibt fürs erste so wie es ist, genau so wie es Hollywood fürs erste bleiben wird, der Wandel kommt langsam und dieser geht nur, wenn wir uns in der Realen Welt damit auseinander setzen. So war meine Auffassung des Filmes also im Gesamten sehr viel Positiver, aber wie schon gesagt bedanke ich mich für diese andere Sichtweise. Versuche diese Punkte dann auch vielleicht mal bei einem Rewatch zu berücksichtigen.



    ___________________________________


    Diesen Youtube-Kommentar fand ich ja auch sehr spannend. :D

  • Ich hätte den Text fürs lebende Kinderlexikon selbst schreiben können, es war so klar was da bei rauskommt:


    [Externes Medium: https://youtu.be/qzk7w0XhF4I]


    Erstaunlich dass die Adorno-Anhänger immer noch so zahlreich vorhanden sind in Deutschland. Aber immerhin: wenn ich gegen den Film argumentieren will, dann ist das zumindest eine - wenn auch unterkomplexe - Möglichkeit.

    muss man sich das eigentlich anschauen oder ist das auf taz-Niveau?

  • Das kann zum Glück nur das Unknowns-Forum...

    Ich glaube das hat hier niemand behauptet. Ehrlich gesagt ich hab ihn jetzt dreimal geguckt und "gefasst" (im Sinne eines klaren Verständnisses unter Einbezug aller metareflexiven Schleifen) hab ich ihn noch lange nicht. Ich finde allerdings die Art und Weise wie hier z.b. auf die feministische Blixktheorie, auf Existentialismus und psychoanalytische Theoreme eingegangen wird ziemlich faszinierend, auch wenn ich nicht alles 100%ig gelungen inszeniert finde. Aber es ist eben auch ein "everything but the kitchen sink"-Zugang, dabei fast schon extrem postmodern, und das macht Details ebenso angreifbar wie es eine Gesamteinschätzung erschwert. Ein bisschen ist Barbie der Scream des Puppenfilms. Ein David-Lynch-Barbiefilm hätte in den 1980ern wahrscheinlich ähnlich ausgesehen.

  • muss man sich das eigentlich anschauen oder ist das auf taz-Niveau?

    DIe TAZ hat auch schon bessere Texte veröffentlicht ;). Es ist eine solide ideologiekritische Analyse, die aber an der narrativen Oberfläche bleibt und all das was ihr widerspricht unterschlägt - und das sind mehr als 50% des Films.

  • Und ich dachte, dass kommerzielle Kinofilme vor allem dafür da sind, um die Zuschauer zu unterhalten und für die Macher ausreichend Geld einzuspielen. Alles andere wie "Statements setzen" oder "Entwicklungen verdeutlichen" oder "Position zu beziehen" oder "informieren und belehren" ist meiner Meinung nach dann Beiwerk, das aber nur funktioniert, wenn der Film auch gesehen wird - und egal ob postiv empfunden weiterempfohlen wird oder so negativ empfunden nicht empfohlen wird und aus Neugier dann doch geschaut. Ein nur durchschnittlicher und nicht polarisierender Film geht heutzutage doch in der Masse der Kinostarts unter.


    Warum wird ein Product-Placement-Film über ein Kinderspielzeug überhaupt so aufgeladen mit dem, was der Film alles leisten soll? Nur weil die Erwartungshaltung an Greta Gerwig und Noah Baumbach so hoch war und ist? Weil die Gesellschafts-Kritik-Aussagen des Films anhand eines Plastikspielzeug veranschaulicht werden, das selbst schon ausreichend Raum für Gesellschafts-Kritik bietet? Oder weil jede Diskussion über den Film eine Promotion für den Film ist und deshalb auch befeuert wird (Stichwort: "Für alle, die Barbie lieben. Für alle, die Barbie hassen.")

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  • Wenn Lynch einen Barbiefilm überhaupt gemacht hätte.... es entbehrt für mich trotzdem nicht einiger unfreiwilliger Ironie, mit möglicherweise angemaßter Kompetenz herablassend über angemaßte Kompetenzen zu schreiben.

    Naja. Schmitt ist Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker, hat ein paar Jahre als Wiss mit. gearbeitet. Ich hab Filmwissenschaft studiert, 8 Jahre in einem DFG-Projekt zu Filmthemen geforscht und 15 Jahre an der Uni unterrichtet. Ich glaube ich darf das.


    Um es etwas konkreter zu fassen: Schmitt ist wissenschaftlich was Film angeht auf dem Stand der 80er/90er Jahre und hat was cultural studies angeht offenkundig entweder eine Abneigung oder nicht allzuviel davon mitbekommen. Er arbeitet ostentativ mit literaturwiss. Methoden, die dem Medium Film nicht immer gerecht werden. Was er macht ist solide aber auch nicht viel mehr, und einem Film wie Barbie sollte man sich vielleicht besser dann analytisch nähern wenn man auch erkennt welche Theoreme ihn durchfließen.

  • es entbehrt für mich trotzdem nicht einiger unfreiwilliger Ironie, mit möglicherweise angemaßter Kompetenz herablassend über angemaßte Kompetenzen zu schreiben.

    Sorry, ich wollte dir nicht in deine Kernkompetenz grätschen.

    Mea Culpa. 😘

  • .


    Warum wird ein Product-Placement-Film über ein Kinderspielzeug überhaupt so aufgeladen mit dem, was der Film alles leisten soll? Nur weil die Erwartungshaltung an Greta Gerwig und Noah Baumbach so hoch war und ist? Weil die Gesellschafts-Kritik-Aussagen des Films anhand eines Plastikspielzeug veranschaulicht werden, das selbst schon ausreichend Raum für Gesellschafts-Kritik bietet? Oder weil jede Diskussion über den Film eine Promotion für den Film ist und deshalb auch befeuert wird (Stichwort: "Für alle, die Barbie lieben. Für alle, die Barbie hassen.")

    Jeder Film verhandelt Ideologeme, auch wenn er das gar nicht will. Da er Narration erzeugt und dem Zuschauer etwas erzählt kann er gar nicht anders als dabei auch Diskurse aufzugreifen. Barbie ist aber nunmal ein feministischer Film geworden, der eine feministische Botschaft nach außen trägt - die wird mehrfach gebrochen und ironisiert, ist aber trotzdem vorhanden. Insoweit kann man da schon gut und länger drüber reden ob das nun so gelungen ist oder nicht und welche der möglichen feministischen Botschaften das nun ist die der Film vermittelt.


    Ich war aber ebenso vom Feuilleton enttäuscht, wie wenig es aus Oppenheimer rausgeholt hat - in dem Film steckt ja auch viel mehr drin als eine rein historische Darstellung. Der Film will ein viel breiterer Diskurs über Wissenschaft und Verantwortung des Einzelnen sein, und ist damit heute eigentlich topaktuell. Vielleicht dreht in 20 Jahren jemand den gleichen Film über die Programmierer von ChatGPT.

  • Wenn Lynch einen Barbiefilm überhaupt gemacht hätte.... es entbehrt für mich trotzdem nicht einiger unfreiwilliger Ironie, mit möglicherweise angemaßter Kompetenz herablassend über angemaßte Kompetenzen zu schreiben.

    Naja. Schmitt ist Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker, hat ein paar Jahre als Wiss mit. gearbeitet. Ich hab Filmwissenschaft studiert, 8 Jahre in einem DFG-Projekt zu Filmthemen geforscht und 15 Jahre an der Uni unterrichtet. Ich glaube ich darf das.

    Das ging doch auch nicht an dich, sondern an Ihre Eminenz von inkompetenter Überheblichkeits Gnaden, seinen Lieblings-Huutini.

    Deine Kompetenz wird er nicht anzweifeln. 😊

  • muss man sich das eigentlich anschauen oder ist das auf taz-Niveau?

    DIe TAZ hat auch schon bessere Texte veröffentlicht ;). Es ist eine solide ideologiekritische Analyse, die aber an der narrativen Oberfläche bleibt und all das was ihr widerspricht unterschlägt - und das sind mehr als 50% des Films.

    Na klar, ich lese die taz eigentlich gern. Nur dieser Text ist Unsinn. :D

  • Mal was anderes: gestern gab es Superman von 1978 als Wiederaufführung im lokalen UFA, ohne erkennbaren Anlass. Gezeigt wurde (leider) die Langfassung mit dem grauenhaften Gedicht und den seltsamen Bunkerszenen die niemand braucht, aber ansonsten war es ein sehr nostalgischer Abend. Was man aber auch merkt: Der Film ist wahnsinnig schlecht gealtert. man weiß ja dass den Salkinds nach der Kryptonsequenz das Geld ausgegangen ist und ganze Drehbuchteile nicht gedreht bzw. auf Teil 2 verschoben wurden, aber der Film zerbricht tatsächlich sehr stark in disparate Teile, und die Effekte sehen teilweise wirklich hundsmiserabel aus (4k hilft manchmal nicht, im Gegenteil). Und was man auch merkt: Superman braucht Pathos, er ist eine moralische Ikone, und davon hatte Snyder-Supie halt so gar nichts. Ich weiß auch nicht, wie genau man das heute in unserem postironischen Zeiten hinkriegen soll, aber Superman zur gebrochenen Marvelfigur Teil 17 zu machen ist eben auch keine Lösung. Ich bin gespannt wie sich James Gunn der Figur annehmen wird, hoffe irgendwie dass er den Sense of Wonder aus Guardians mitbringt ohne die totgerittene Antiheldenzeichnung zu transferieren.

  • ravn In der Lichtburg ist noch Platz, und Du siehst ihn im besten Format, das in Deutschland möglich ist (70mm). Und Essen ist doch nur ein Katzensprung...

    Ich hab von dem ganzen Technikkram wenig Ahnung, deshalb frage ich nochmal nach: Was ist am 70mm-IMAX besser als an analogem 70mm wie in der Lichtburg? In Deutschland gibt es ja offenbar nur entweder IMAX ODER 70mm. Du hältst die analoge 70mm-Version offenbar der non-70mm Imax-Version wie sie etwa das UCI zeigt für überlegen, warum?

    Ich fahre meistens auch in den Ruhrpark fürs Kino, finde die Preise aber mittlerweile grotesk. Die Lichtburg ist da im Vergleich wie ich gerade gesehen habe erheblich günstiger. Ist für mich zwar weiter, aber vielleicht werde ich dann in Zukunft auch nach Essen fahren.

  • Das UCI in Bochum hat eine reine 2K-Projektion im Imax-Saal. Das ist nur ein Bruchteil der Auflösung die 70mm bietet. Insoweit wirst du in der Lichtburg definitiv das bessere Bild haben. Auch jedes 4K-Kino (z.b. das Imax in Düsseldorf) wäre in diesem Fall dem UCI-Imax in Bochum vorzuziehen. Aber; das gilt jetzt nicht generell, sondern nur bei 70mm-Filmen. Davon kommen im Jahr ja nur 1-2 raus. Die Lichtburg hat den Nachteil einer für den Saal zu kleinen Leinwand, da das Kino noch für Academy Ratio gebaut wurde und erst nachträglich verkleinert und zu Breitwand kompatibel gemacht wurde. Dafür ist die atmosphäre im 3000-Besuchersaal (größter Kinosaal Deutschlands) schon beeindruckend.


    Edit: also was wäre an 70mm Imax besser?

    Mehr vom Bild (Imax 1,91:1, 70mm 2,2:1), dadurch noch mehr Auflösung, geeichte Tonwiedergabe, und das alles auf riesiger Leinwand mit perfekten Sitzen. Aber Prag und London sind halt Recht weit.

  • Was ist am 70mm-IMAX besser als an analogem 70mm wie in der Lichtburg?

    Vielleicht hilft auch dieser Link ein wenig beim Verständnis, weshalb unterschiedliche Filme in unterschiedlichen Sälen besser aufgehoben sind:

    Warum Filme immer dunkler und akustisch unverständlicher werden
    Die heutigen Blockbuster mit ihren digitalen technischen Möglichkeiten saufen im Heimkino ab
    www.derstandard.at

  • Naja. Schmitt ist Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker, hat ein paar Jahre als Wiss mit. gearbeitet. Ich hab Filmwissenschaft studiert, 8 Jahre in einem DFG-Projekt zu Filmthemen geforscht und 15 Jahre an der Uni unterrichtet. Ich glaube ich darf das.

    Das ging doch auch nicht an dich, sondern an Ihre Eminenz von inkompetenter Überheblichkeits Gnaden, seinen Lieblings-Huutini.

    Deine Kompetenz wird er nicht anzweifeln. 😊

    The lady doth protest too much, methinks. Auch wenn Du es dadurch zu überspielen versuchst, dass Du es jetzt selbst ins Lächerliche ziehst, wenn das selbsternannten Feuilleton sich ironiefrei über das selbsternannten Feuilleton erhebt, dann ist das eben gleich auf mehreren Ebenen unfreiwillig amüsant.

    Man kann Schmitt so kritisieren, wie Archibald Tuttle das tut, aber Schmitt als "nur" selbsternannten Kulturschaffenden zu bezeichnen... naja, das hast Du ja inzwischen auch selbst verstanden, nicht wahr?

  • Mal was anderes: gestern gab es Superman von 1978 als Wiederaufführung im lokalen UFA, ohne erkennbaren Anlass. Gezeigt wurde (leider) die Langfassung mit dem grauenhaften Gedicht und den seltsamen Bunkerszenen die niemand braucht, aber ansonsten war es ein sehr nostalgischer Abend. Was man aber auch merkt: Der Film ist wahnsinnig schlecht gealtert. man weiß ja dass den Salkinds nach der Kryptonsequenz das Geld ausgegangen ist und ganze Drehbuchteile nicht gedreht bzw. auf Teil 2 verschoben wurden, aber der Film zerbricht tatsächlich sehr stark in disparate Teile, und die Effekte sehen teilweise wirklich hundsmiserabel aus (4k hilft manchmal nicht, im Gegenteil). Und was man auch merkt: Superman braucht Pathos, er ist eine moralische Ikone, und davon hatte Snyder-Supie halt so gar nichts. Ich weiß auch nicht, wie genau man das heute in unserem postironischen Zeiten hinkriegen soll, aber Superman zur gebrochenen Marvelfigur Teil 17 zu machen ist eben auch keine Lösung. Ich bin gespannt wie sich James Gunn der Figur annehmen wird, hoffe irgendwie dass er den Sense of Wonder aus Guardians mitbringt ohne die totgerittene Antiheldenzeichnung zu transferieren.

    Irgendwie verstehe ich offen gesagt die Popularität und Faszination von Superman jenseits seiner Stellung als popkulturelles Symbol grundsätzlich nicht, es für mich als Konzept eine unglaublich langweilige und eindimensionale Figur. Ganz unironisch gefragt: Was wollen Supermanfans eigentlich sehen?

  • Das UCI in Bochum hat eine reine 2K-Projektion im Imax-Saal. Das ist nur ein Bruchteil der Auflösung die 70mm bietet. Insoweit wirst du in der Lichtburg definitiv das bessere Bild haben. Auch jedes 4K-Kino (z.b. das Imax in Düsseldorf) wäre in diesem Fall dem UCI-Imax in Bochum vorzuziehen. Aber; das gilt jetzt nicht generell, sondern nur bei 70mm-Filmen. [...]

    Wie sieht es eigentlich mit iSense aus? Das war zeitlich vor dem Imax-Saal der Premium-Saal im UCI Bochum. In den letzten Monaten habe ich diverse Filme im iSense-Saal dort gesehen, aber der Dolby Atmos Trailer mit dem zersplitternden Glas oder überhaupt einen Hinweis auf ein besseres Tonsystem fernab der Standardsäle fehlte völlig. Dafür vermehrt Werbung für den Imax-Saal, dass man sich den nächsten Film doch dort ansehen sollte.


    Zu den technischen Spezifikation konnte ich hingegen wenig finden. Der Projektor dort ist zwar tauglich für Higher Frame Rates in 3D, wie bei der Hobbit und Avatar 2 selbst erlebt und auch wird mit "perfekte gestochen scharfe 4K-Digitalprojektion" geworben. Allerdings ist die Aussage auf 9 verschiedene Standorte bezogen. Und wenn es schon bei den Imax-Sälen den 4K und 2K Unterschied gibt, ohne dass das überhaupt irgendwo auf offizieller Seite erwähnt wird, komme ich bei solchen Pauschal-Werbeaussagen ins Zweifeln.

    https://www.uci-kinowelt.de/isense

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  • Das iSense in Bochum hat 4K, dafür im Unterschied zum Imax "nur" Dolby Atmos. Sprich: Atmos klingt so gut oder so schlecht wie die Lautsprecherkonfiguration im Kino es zulässt - bei Imax ist "garantiert", dass der Sound in allen Sälen vergleichbar gut klingt. Auch ist generell bei Imax-Filmkopien (analog wie digital) eine offiziell autorisierte Anpassung der Bilder in Helligkeit und Farbgebung mit dabei, die ebenfalls sicherstellen soll, dass der Bildeindruck in IMAX-Sälen besser ist (was die teuren Projektoren dann gewährleisten können). Letzteres ist in meinen Augen allerdings eher Geschmackssache. Insoweit macht man im iSense nicht viel falsch, das sind immer noch überdurchschnittlich gute Kinosäle.


    Warum gibt es iSense? Weil UCI anfangs nicht die Lizenzgebühren für Imax zahlen wollte und iSense als ihr Gegenstück vermarktet haben. Da sie mittlerweile mit Imax kooperieren, ist das ein bißchen hinfällig. Warum man damals in Bochum nicht wie in Düsseldorf den iSense-Saal zu Imax umgebaut hat, sondern einen (ich glaube) kleineren Saal genommen hat, ist mir unklar; 2K war damals noch der Standard, das ist erst seit ein paar Jahren auf 4K gewechselt.

  • Superman war halt nun mal der allererste Superheld in Comics, deshalb hat er so eine Ausnahmestellung.

    Da gab es tatsächlich schon einige andere vorher. (Aus dem Stegreif fallen mir The Shadow, The Phantom, Flash Gordon und Buck Rogers ein. Bei Doc Savage weiß ich nicht genau, wann die ersten Comics statt Geschichten kamen.)

    So wie es ja schon Superhelden in Filmen vor Iron Man gab.

    Trotzdem wurde damit etwas ganz Eigenes losgetreten ...

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  • Irgendwie verstehe ich offen gesagt die Popularität und Faszination von Superman jenseits seiner Stellung als popkulturelles Symbol grundsätzlich nicht, es für mich als Konzept eine unglaublich langweilige und eindimensionale Figur. Ganz unironisch gefragt: Was wollen Supermanfans eigentlich sehen?

    Ja und nein. Ich gebe zu, dass ich als Kind und Jugendlicher (Häresie, ich weiß) DC lieber gelesen habe als Marvel. Das lag tatsächlich eher an Grüne Laterne, Wonder Woman und Atom, schon Batman fand ich immer zu depressiv-düster, und es lag auch an Superman. Marvel war gritty, down to earth und mit komplexen Bösewichtern ausgestattet, die mir fast immer irgendwie auch leid taten. DC war eindimensionaler, mit klarer Gut-Böse-Zeichnung, aber irgendwie auch fantasievoller - Grüne Leuchte mit seinen Weltraumabenteuern, bei Superman Brainiac in seinen zig Zeit- und Universenformen, und Mister Mxyzptlk als wirklich grandioser Bösewicht den man nur mit Tricks besiegen konnte, das war alles poppig-bunt und sprach mein 80er-Jahre-Herz deutlich mehr an als die eher weltzugewandten persönlichen Probleme eines Peter Parker. Sprich: Als Eskapismus und Feiern des amerikanischen Migrationsgedankens war Superman leichte und unterhaltsame Kost. Superman war wie Karl May und Jules Verne, idealistisch, naiv, trivial, heldenhaft, einfallsreich, nur eben als Comic.


    Das sind natürlich aus heutiger Sixht und im heutigen Zeitgeist alles gute Gründe, die für Marvel und gegen DC sprechen, das ist mir auch klar. Trotzdem vermisse ich diese heldenhafte Naivität heute etwas, und Snyders Weltuntergangsgrundstimmung hat mich zwar unterhalten, passt aber für mich null und gar nicht zu DC.

  • In der Anfangszeit von Imax im UCI Bochum war der Ton an der (oder nur meiner?) Schmerzgrenze laut. Wesentlich lauter im Vergleich zu allen anderen Sälen, egal ob Standard oder iSense. Besonders 1917 ist mir da unangenehm in Erinnerung geblieben. Inzwischen wurde da wohl runtergeregelt oder ich selbst bin tauber geworden, weil zwar immer noch laut, aber nicht mehr so ins Extreme.


    Generell scheint die Auspegelung der Tonspur wohl eher Zufall zu sein in den Standard-Sälen. Mal laut, mal mittel und mal fast schon zu leise. Je nach Film und Kinosaal. Und als Bonus gab es den kleisten Sälen einen schröttelig-vibrierende defekten Seiten-Lautsprecher auf VIP-Reihen-Höhe. Inzwischen wohl dann doch endlich mal repariert.

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  • In der Anfangszeit von Imax im UCI Bochum war der Ton an der (oder nur meiner?) Schmerzgrenze laut. Wesentlich lauter im Vergleich zu allen anderen Sälen, egal ob Standard oder iSense. Besonders 1917 ist mir da unangenehm in Erinnerung geblieben. Inzwischen wurde da wohl runtergeregelt oder ich selbst bin tauber geworden, weil zwar immer noch laut, aber nicht mehr so ins Extreme.

    Imax IST laut, und wenn dann noch Nolan um die Ecke kommt, OHRENBETÄUBEND laut, bzw. die Dynamik ist extrem groß. Das ist Teil des Marketings, nach dem Motto "viel hilft viel". Wer mal im Ausland im IMAX saß, weiß dass die da auf Konzertlautstärke aufdrehen. Das können sie im UCI gar nicht, weil man sonst den Ton noch in allen anderen Schachteln hört (bei Barbie hab ich jetzt schon mehrfach den Erfolg des Manhattan-Projekts durch die Wand mitverfolgt).

  • Da gab es tatsächlich schon einige andere vorher. (Aus dem Stegreif fallen mir The Shadow, The Phantom, Flash Gordon und Buck Rogers ein. Bei Doc Savage weiß ich nicht genau, wann die ersten Comics kamen.)

    Ich habe mich schlicht an Wikipedia orientiert.

    • Shadow gab es zwar als Figur schon vor Superman, aber in Comics erst zwei Jahre später.
    • Phantom ist in der Tat 2 Jahre früher als Superman erschienen, trotzdem schreibt Wikipedia dazu: "Obwohl der kostümierte Verbrechensbekämpfer Phantom schon vor Superman in Comicstrips auftrat, wird Superman allgemein als der erste Superheld gesehen." Keine Ahnung, weshalb das so ist. (Als Kind mochte ich Phantom übrigens lieber als Superman.)
    • Flash Gordon und Buck Rogers werden meines Wissen nicht dem Genre "Superheld" zugeschrieben.
    • Doc Savage: Gibt es dazu überhaupt Comics? Ich bezog mich ja explizit auf Comics, weil die meines Erachtens für die Verbreitung des Genres "Superheld" hauptverantwortlich sind.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

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  • Da gab es tatsächlich schon einige andere vorher. (Aus dem Stegreif fallen mir The Shadow, The Phantom, Flash Gordon und Buck Rogers ein. Bei Doc Savage weiß ich nicht genau, wann die ersten Comics kamen.)

    Ich habe mich schlicht an Wikipedia orientiert.

    • Shadow gab es zwar als Figur schon vor Superman, aber in Comics erst zwei Jahre später.
    • Phantom ist in der Tat 2 Jahre früher als Superman erschienen, trotzdem schreibt Wikipedia dazu: "Obwohl der kostümierte Verbrechensbekämpfer Phantom schon vor Superman in Comicstrips auftrat, wird Superman allgemein als der erste Superheld gesehen." Keine Ahnung, weshalb das so ist. (Als Kind mochte ich Phantom übrigens lieber als Superman.)
    • Flash Gordon und Buck Rogers werden meines Wissen nicht dem Genre "Superheld" zugeschrieben.
    • Doc Savage: Gibt es dazu überhaupt Comics? Ich bezog mich ja explizit auf Comics, weil die meines Erachtens für die Verbreitung des Genres "Superheld" hauptverantwortlich sind.

    So kann man das zwar definieren, aber es ist halt unscharf, weil du eine heute gültige Kategorisierung anwendest.

    Superman kam ja nicht als "Superheld" auf die Welt, so als: "So, das sind jetzt Superhelden, die finden wir besonders toll", sondern als eine Figur mit großen Kräften, die Abenteuer erlebt hat. Als solche hat sie sich für das zeitgenössische Publikum nicht von dem unterschieden, was es schon gab.

    Die Kategorisierung in der Form wie du sie nutzt, wurde erst Jahrzehnte später überhaupt sinnvoll.


    Als Gegenbeispiel: Der Erste Weltkrieg hieß damals auch anders.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

    • Phantom ist in der Tat 2 Jahre früher als Superman erschienen, trotzdem schreibt Wikipedia dazu: "Obwohl der kostümierte Verbrechensbekämpfer Phantom schon vor Superman in Comicstrips auftrat, wird Superman allgemein als der erste Superheld gesehen." Keine Ahnung, weshalb das so ist. (Als Kind mochte ich Phantom übrigens lieber als Superman.)

    Wie Du und ich ja wissen, ist das Phantom gar nicht mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet und somit auch kein echter Superheld (und ich hab den auch sehr, sehr geliebt). Ich wäre allerdings für Mandrake the Magician, der sich immerhin auch unsichtbar machen konnte, ein paar Historiker haben das auch schon so gesehen (siehe den Eintrag bei Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Mandrake_the_Magician ). Aber die klassische Superheldenfigur mit Superkräften prägt natürlich Superman.

  • So kann man das zwar definieren, aber es ist halt unscharf, weil du eine heute gültige Kategorisierung anwendest.

    Aber das ist doch unerheblich bei der Beantwortung der Frage, weshalb ausgerechnet Superman so bekannt und beliebt wurde.

    Wie Du und ich ja wissen, ist das Phantom gar nicht mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet und somit auch kein echter Superheld (und ich hab den auch sehr, sehr geliebt).

    Stimmt, das hatte ich gar nicht mehr so auf dem Schirm. Ich hab den halt auch seit 45-50 Jahren nicht mehr gelesen ...

  • In der Anfangszeit von Imax im UCI Bochum war der Ton an der (oder nur meiner?) Schmerzgrenze laut. Wesentlich lauter im Vergleich zu allen anderen Sälen, egal ob Standard oder iSense. Besonders 1917 ist mir da unangenehm in Erinnerung geblieben. Inzwischen wurde da wohl runtergeregelt oder ich selbst bin tauber geworden, weil zwar immer noch laut, aber nicht mehr so ins Extreme.

    Imax IST laut, und wenn dann noch Nolan um die Ecke kommt, OHRENBETÄUBEND laut, bzw. die Dynamik ist extrem groß. Das ist Teil des Marketings, nach dem Motto "viel hilft viel". Wer mal im Ausland im IMAX saß, weiß dass die da auf Konzertlautstärke aufdrehen. Das können sie im UCI gar nicht, weil man sonst den Ton noch in allen anderen Schachteln hört (bei Barbie hab ich jetzt schon mehrfach den Erfolg des Manhattan-Projekts durch die Wand mitverfolgt).

    Samstag bei Oppenheimer im normalen Saal hats vom IMAX-Saal nebenan auch ordentlich rübergescheppert.

  • Hab auch mit einer befreundeten Regisseurin über Barbie gesprochen, sie hat ihn mittlerweile gesehen und mir dieses Video dazu empfohlen:

    Das ist tatsächlich einer der bisher interessantesten Beiträge dazu, der meiner (mit angemaßter Kompetenz gebildeten) Meinung über den Film und den Diskurs darüber recht nahe kommt. :)

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  • Ich hab mal aus Spaß und Neugier die Buchungszeiten für die Barbie- und Oppenheimer-Veranstaltungen der nächsten Tage durchgeguckt - fast alles in NRW ist abends ausgebucht und tagsüber gut gefüllt, und das bis zum nächsten Wochenende durch. Als ich Sonntag und Montag im Kino saß, liefen immer noch sehr viele Frauen (und auch ein paar Männer) in Rosa durch die Vorhalle, und ich habe lange nicht mehr soviele Senioren im Kino abends gesehen. Wie auch immer man die Filme findet, sie sorgen dafür, dass Kino wieder lebt und als Ereignis ins Leben vieler Menschen zurückgekehrt ist. Und das obwohl natürlich auch diese beiden Filme früher oder später (jetzt definitiv später) im Streaming landen werden. Es kommt eben doch darauf an, die richtigen Filme zu zeigen.


    Haunted Mansion ist erwartbar durchgefallen, Talk to me erweist sich als kleiner Hit, den guck ich mir heute an und bin gespannt.

  • Talk to me ist tatsächlich was die Programmierung angeht spannend: Offenbar waren zuviele Kinos durch Disneys Haunted Mansion blockiert und/oder dachten sich, dass ein schlecht laufender Horrorfilm reicht. Das UCI Düsseldorf hat den Film hier massiv betrailert und zeigt ihn jetzt doch nicht. Entweder sind Capelights Bedingungen zu mies, oder die schlechten Bewertungen in der Sneak/Vorverkäufe haben die Kinos abgeschreckt. Dass er in Hamburg nichtmal Woche 2 erreicht hat ist schon hart. Was ist denn da los bei Euch, Hamburg ist doch die Stadt mit dem zweitgrößten Überangebot an Kinosälen, da muss doch ne Nische für australischen Horror übrig sein?

  • Was ist denn da los bei Euch, Hamburg ist doch die Stadt mit dem zweitgrößten Überangebot an Kinosälen, da muss doch ne Nische für australischen Horror übrig sein?

    Ach, so was erleb ich hier immer wieder. 600 Trailer pro Tag, und dann läuft der beworbene Film einmal in der ersten Woche am Dienstagabend um 23 Uhr am Stadtrand. 🙄