Beiträge von Planck im Thema „[Filmtipp] Kinotipp der Woche“

    Danke, das werde ich mir mal genauer ansehen.:)


    Und für Jawan habe ich heute noch eine Vorstellung im Cinemaxx Essen gefunden. Anreise aus Wuppertal ist gefühlt genauso lang wie ins UCI in Düsseldorf. Cinestar versuche ich so gut es geht zu vermeiden. :lachwein:

    Im UCI waren es deutsche UT. Ich vermute eigentlich dass das UFA die auch hat. Es lohnt sich aber in jedem Fall. Läuft aber im UCI nur noch am Dienstag.

    Laut Homepage nur mit engl. UT im UFA.:(

    Eigentlich wollte ich ihn am Wochenende sehen. Mal gucken, ob er irgendwo anders im Umfeld läuft.


    Was mir gerade noch einfällt, was ich dich schon seit längerem Fragen wollte: Hast du einen Tipp, wo man sich über Sondervorstellungen informieren kann? Wir haben ja den großen Vorteil, dass wir sehr viele Kinos in der Umgebung haben, aber viele mit einem eigenen (Sonder-)Programm. Gibt es dafür irgendwo eine Übersicht oder guckst du bei jedem Kino immer separat nach? Das habe ich mich letztens irgendwann gefragt, als du die Aufführung von "Der Schakal" in Essen erwähnt hattest. Sowas wäre mir sonst komplett durch die Lappen gegangen.

    Archibald Tuttle : Du kommst doch aus dem Raum Düsseldorf und hast schon Jawan gesehen: Darf ich fragen in welchem Kino und mit dt./engl. Untertiteln? Im Ufa wird er mit engl. UT gezeigt, im UCI steht nur OmU dabei, wo ich eigentlich von dt. UT ausgehen würde. Letzteres wäre mir lieber, aber eigentlich würde ich das Ufa vorziehen. Wenn beides mit engl. UT gezeigt wird, hätte sich die Frage natürlich geklärt.

    Wie sehr ist denn "A Haunting in Venice" ein "Horrorfilm", insbesondere im Hinblick auf jump scares?

    kein einziger Jump Scare, und auch kaum Gore oder sowas. Aber eine gruselige Grundstimmung, wehende Vorhänge, Theaterdonner, verfremdete Bilder, Visionen etc. Und auch thematisch gibt es ein paar Anspielungen an die dunklen Kapitel des Holocausts etc. Aber "Horror" im heutigen Sinne ist das so gut wie gar nicht.

    Danke. Dann sehe ich ihn mir vielleicht doch an. Gruselige Grundstimmung ist ok, aber im Trailer gab es die "Spiegel zuklappen und plötzlich steht jemand hinter einem"-Szene und ich dachte, davon gäbe es mehr.^^

    Talk to me ist tatsächlich was die Programmierung angeht spannend: Offenbar waren zuviele Kinos durch Disneys Haunted Mansion blockiert und/oder dachten sich, dass ein schlecht laufender Horrorfilm reicht. Das UCI Düsseldorf hat den Film hier massiv betrailert und zeigt ihn jetzt doch nicht. Entweder sind Capelights Bedingungen zu mies, oder die schlechten Bewertungen in der Sneak/Vorverkäufe haben die Kinos abgeschreckt. Dass er in Hamburg nichtmal Woche 2 erreicht hat ist schon hart. Was ist denn da los bei Euch, Hamburg ist doch die Stadt mit dem zweitgrößten Überangebot an Kinosälen, da muss doch ne Nische für australischen Horror übrig sein?

    Rein aus Interesse: Welche Stadt hat den das größte Überangebot an Kinosälen? Und woran wird das gemessen? Anzahl Säle pro Einwohner?

    Wollte gerade Karten für Dune am Freitag kaufen. 20€ für 3D+ imax in Düsseldorf. Wenn wenigstens kein 3D dabei wäre, aber so hadern wir gerade stark, ob wir nicht doch auf ein anderes Kino ausweichen.:/

    Für meinen Wochenrückblick zitiere ich mal FBI , der mir eigentlich schon alles vorwegnimmt.

    Der Rausch: Vier Lehrer in der Midlife Crisis versuchen, Leben und Arbeit durch kontrollierten Alkoholkonsum wieder aufzupeppen. Das ist elegant inszeniert auf dem schmalen Grat zwischen Komödie und Drama, und großartig gespielt. Der Film bewertet das Verhalten seiner Protagonisten nicht, sondern überlässt das komplett dem Zuschauer. So verlässt man das Kino beschwingt, aber gleichzeitig mit einem flauen Gefühl im Magen. Ein herausragender Streifen, der völlig zu Recht den Oscar für den besten fremdsprachigen Film erhalten hat. Das amerikanische Remake ist natürlich auch schon in Arbeit


    Black Widow: Natasha Romanoff taucht nach den Ereignissen in "Captain America: Civil War" unter, muss sich dann aber ihrer Vergangenheit stellen. Man kann natürlich trefflich darüber diskutieren, ob ein Solo-Film für Black Widow jetzt noch nötig ist oder Marvel zum Start von Phase 4 des MCU nicht lieber auf neue Figuren setzen sollte. Aber im Großen und Ganzen funktioniert es - Black Widows Vergangenheit wird genauer beleuchtet, neue Handlungsträger werden eingeführt, ohne dass es erzwungen wirkt, und die Zukunft des MCU wird ebenfalls vorbereitet. Dazu gibt es Bezüge auf vergangene Ereignisse und ein paar selbstreferentielle Sprüche als Fan-Service. Das passt. Auf der Strecke bleiben wie fast schon üblich die ziemlich flachen Bösewichte, und der letzte Akt präsentiert das gewohnte CGI-Gewitter. Dafür hätte das Finale auch aus einem Bond der Connery/Moore-Ära stammen können. Alles in allem gelungen und spaßig, und natürlich eher etwas für die große Leinwand als das Heimkino

    Der Rausch war super, bisher mein Film des Jahres (was ja nicht so schwer ist wenn Kinos erst seit 1,5 Monaten wieder offen haben^^). Nur der Schlussakt wirkte auf mich etwas zu aufgebläht und hätte etwas kürzer ausfallen dürfen.


    Black Widow ... ein Marvelfilm halt. Ist ok, aber hat mich nicht umgehauen. Den Anfang fand ich sogar richtig gut, vor allem die Szenenzusammenschnitte, die zwischen Prolog und aktueller Handlung gezeigt wurden. Aber je länger der Film ging, umso "marveliger"(xD) wurde es, sodass ich alles mit einem gewissen Schulterzucken wahrnahm.

    Diese Woche ging es endlich mal wieder ins Kino (und das sogar zweimal :love: ), nachdem mein letzter Kinobesuch "Tenet" knapp 1 Jahr her sein dürfte.


    In the Mood for Love (OMU)


    Eine Wiederaufführung eines Klassikers aus dem Jahre 2000. Ich würde den Film ja als Liebesfilm beschreiben, aber dann würde ich dem Film nicht gerecht werden. Die Geschichte um zwei Ehepaare, die in ein Mietshaus in Hongkong einziehen und zwei der Partner Gefühle füreinander entwickeln, weil ihr eigentliche Ehe nicht so gut funktioniert, ist schnell erzählt. Beeindruckend ist aber das "Wie". Der Film kommt ohne große Erklärungen aus, manche Szenen wirken eher wie Fragmente, wo beim Cutten zu viel abgeschnitten wurde. Es werden keine großen Liebesreden geschwungen, das Szenenbild und die schauspielerische Leistung spricht für sich, die Dialoge wirken teilweise konstruiert, aber gerade dadurch auch natürlich. Das ganze funktioniert aber auch nur, weil einfach jede einzelne Stellschraube sitzt. Die Schauspieler geben ihr bestes, die Szenen strotzen vor Details, jede Einstellung ist einfach perfekt eingefangen, die Musik wirkt zuerst seltsam, fügt sich aber wunder in die Gesamte audiovisuelle Darstellung ein. Es ist ein Hochgenuss dem Film zuzuschauen.



    Godzilla vs Kong


    Zu einem ganz anderen Kaliber als "In the mood for love". Wie die Produktion des Films aussah?

    Geldgeber: "Ich gebe euch eine dreistellige Millionensumme. Wie viel Schwachsinn könnt ihr damit in einen 2h Film packen?"

    Produzent und Drehbuchautor: "Ja."


    Ich verstehe es einfach nicht. Mir ist klar, dass ich hier keinen Shakespeare erwarten darf, es kämpft eine riesige Echse, die einen Feuerstrahl verschießt, gegen einen riesigen Affen. Aber dennoch kann man sich doch etwas Mühe bei der Handlung geben. Der Film ist einfach kompletter Unfug. Hohlerde, Kong, der aus irgendeinem Grund um die halbe Welt befördert wird, irgendwelche Energiequellen, die als softwarecode verschickt werden können, usw. WATT? 80% des Films ergeben einfach keinen Sinn.


    Ist der Film denn als Actionfilm zu gebrauchen? Naja. Die ersten 5 Minuten sind okay, und die Kämpfe sind auch nett. Aber wieso kommt man auf die glorreiche Idee, Kong auf einem Schiff kämpfen zu lassen, wo er einen Bewegungsspielraum von 0 hat? Und für einen strunzdummen Actionfilm ist der Film viel zu lang. Im Mittelteil passiert gefühlt ne Stunde nichts, es wird nur eine komplett sinnlose Story erzählt bzw eigentlich sind es zwei parallele Geschichten, die einfach komplett unabhängig voneinander erzählt werden und von denen eine komplett überflüssig ist. Man könnte sie Problemlos aus dem Film streichen und es würde nichts fehlen.


    Der Film bekommt nur ein paar Gnadenpunkte, weil ich das Design von Godzilla und sein Gebrüll mag und der Film die Lücke füllt, die durch den Wegfall regelmäßiger Kinobesuche entstanden ist. Memo an mich selbst: Nicht jeden Schrottfilm im Kino gucken, nur weil man wieder ins Kino gehen kann.

    Bei der Beschreibung des Films -Nic Gage sucht als Trüffeljäger sein entführtes Schwein- könnte es sich um den schlechtesten Film des Jahres oder um den nächten Cannes-Gewinner handeln. :lachwein:

    Auf dem Foto hätte ich Nicolas Cage aber kaum erkannt. =O

    Bisher bleibt 8 MM Cages bester Film, mal schauen, ob das Pig ändern kann.

    Meiner Meinung nach war es die beste Entscheidung, dass man Godzilla im Teil 1 erst so spät sah, dadurch hatte sein Auftritt einfach etwas besonderes. Godzilla, den man nach 10 Minuten gesehen hätte, hätte dem Film etwas den Höhepunkt genommen. Ich konnte und kann die Kritik, dass er zu wenig Screentime hat bis heute nicht nachvollziehen.

    Die Woche dann mal "The Road" gesehen. Läuft auf Amazon Prime. Viggo Mortensen schleppt sich durch eine untergeganene Welt, in der es keine Hoffnung und auch keine Zukunft gibt und sich die Frage stellt und gestellt wird, warum und für was man überhaupt noch lebt. Danach erscheint unsere Corona-Zeitphase plötzlich wie eine blühende Blumenwiese. Darf man sich nur nicht von runterziehen lassen.


    Lief der damals prominent im Kino? Kann mich leider nicht daran erinnern, den schon mal gesehen zu haben.

    Prominent? nicht wirklich.^^


    Eines dieser Filme, wo man sich wünscht, dass man ihn nicht noch mal sehen muss. :$

    Platz 8 und 9 kenne ich noch nicht und kommen dank deiner restlichen Platzierungen auf meine Watchliste. ^^
    Weitere Diskussionen dann im Kinothread. ^^


    Planck Huch, da hast Du Dir was vorgenommen. Yasujiro Ozu ist einer dieser Handvoll Regisseure, die international zu den wichtigsten Regisseuren gehören, in Deutschland aber weitgehend unbekannt geblieben sind. Dabei war es ausgerechnet der WDR, der Ozu Ende der 1960er Jahre eine ganze Reihe gewidmet hat, die dann von Wim Wenders, Fassbinder, Schlöndorff, Oettinger, von Trotta und anderen Wegbereitern des Neuen Deutschen Films gesehen wurde und diese mehr oder weniger stark beeinflusst hat (in den USA hat parallel dazu Kurosawa für Lucas, Spielberg, Milius und Coppola eine ganz ähnliche Rolle gespielt, da seine Filme in der UCLA häufig gezeigt wurden). Ozu gilt neben Mizoguchi alDs extrem "japanischer" Regisseur, von dem Japaner glauben, dass andere Länder eigentlich keinen Zugang zu den darin verhandelten Themen haben. Daher lief die frühe Ozu-Rezeption vor allem von der Filmtechnik her (David Bordwell hat da das einschlägige Buch drüber geschrieben). Ozu hat nichts weniger als seine eigene Filmsprache erfunden: Eine feste Kameraposition, die der Sitzmatte, die wie ein weiterer Gesprächspartner auf die anderen Personen im Zimmer schaut, und die ständig die Position wechselt. Achsensprünge gibt es da endlos, einen sehr eigenen, schwer zu definierenden Schnittrhythmus, sprich: Es funktioniert einfach völlig anders als im Hollywoodkino, es funktioniert aber genauso gut, vielleicht sogar besser. Die Filme sind fast alle mit dem Leben normaler Japaner befasst, oft mit Generationenkonflikten, wobei Ozu je älter er wurde desto mehr die Situation der Jüngeren verstand. Es geht also meistens um völlig Alltägliches, die letzte Reise eines alternden Ehepaares zu den Kindern nach Tokio, wo sie eher als Belästigung wahrgenommen werden, die Tochter, die sich doch noch vom Vater ablöst, der sich so an ihre Gegenwart gewöhnt hat, etc. Es ist also völlig unaufgeregtes Kino, aber eins, was einem unheimlich viel Menschlichkeit geben kann.

    Kiarostami hingegen ist als iranischer Filmemacher zu der Zeit gezwungen gewesen die Filme zu drehen, die er im engen Korsett staatlicher Vorgaben drehen konnte. "Wo ist das Haus meines Freundes" entstand als kleine Moritat über die Pflicht zur Schule zu gehen und zeigt einen Schüler, der nichts anderes versucht als seinem Freund das vergessene Hausaufgabenheft zu bringen. Was, da der weit entfernt im Nachbardorf wohnt und er die Adresse nicht kennt, gar nicht so einfach ist. Der zweite Film, "Und das Leben geht weiter", zeigt uns den Filmemacher Kiarostami (der sich selbst spielt) nach einem verheerenden Erdbeben auf der Suche nach seinen Kinderdarstellern aus dem vorherigen Film, und "Quer durch den Olivenhain" zeigt dann wiederum eine Liebesgeschichte, die sich beim Dreh von "Und das Leben geht weiter" zugetragen haben soll. Letzteres ist also quasi schon Film-im-Film-im-Film-im-Film. Grandioses Kino mit einfachsten Mitteln.

    Klingt sehr interessant. :thumbsup:
    Ich bin aktuell leider etwas filmfaul und gucke, wenn überhaupt, nur bekanntes. Die beiden Regisseure kommen aber auf die "Watchliste" und passen gut dazu, dass ich als nächstes meinen Horizont um internationale Filmemacher erweitern wollte, die nicht aus US/UK, DE, Frankreich oder Südkorea kommen. Im dem Bereich habe ich leider noch riesige Bildungslücken.

    So sehr ich Mank mochte, aber Leute, guckt lieber anlässlich des gestrigen Abends Nomadland wenn noch nicht geschehen. Das ist einer der schlauesten Oscar-Gewinner seit Three Billboards, und richtig gutes Indie-Kino.

    Leider hat Three Billboards keinen Oscar gewonnen (außer für beste Hauptdarstellerin und nebendarsteller, aber darauf beziehst du dich glaube ich nicht^^).:/


    Mank weckt direkt mein Interesse nachdem er mit Citizen Kane in Verbindung gebracht wurde. :D