Beiträge von Huutini im Thema „[Filmtipp] Kinotipp der Woche“

    Civil War nimmt sehr wohl eine Position ein. Er schert sich nur nicht um die aktuell laufende Linie zwischen links und rechts, demokratisch und republikanisch. Er löst sich ja gezielt von den aktuell herrschenden Fronten, um eben allgemeingültig zu sein, und keine Verlängerung der aktuellen Situation.

    Wer natürlich nur mit der Brille der aktuellen Situation in den Film geht und ihn als direkte Fortführung versteht, für den wirkt es dann "unpositioniert". Aber nur weil der Film keine Position der aktuellen realen Situation einnimmt, heißt das ja nicht, dass er keine Position einnimmt.

    Tatsächlich positioniert er sich ja sehr deutlich gegen die aktuellen Zwistigkeiten und stößt ja dazu an, dass andere Positionen und "Fronten" sehr viel wichtiger sind als das aktuelle Gezanke.

    Werde Chantal wohl nur als Lückenfüller mitnehmen, um die Unlimited-Karte auszunutzen und erwarte sehr wenig.

    Ich habe die Karte ja auch, aber mal im Ernst:
    Wenn man eine Karte, die 23,40€ kostet, "ausreizen" will, reichen vier Filme im Monat. Klar, man kann auch vier Filme die Woche draus machen und sich dann so was wie Chantal angucken, damit man dann auch im Schnitt pro Film nicht mehr 4€, sondern 3,50€ bezahlt hat, Hauptsache Karte genutzt und Geiz ist Geil gelebt, aber ich komme langsam in ein Alter, wo mir meine Lebenszeit deutlich wertvoller ist, und ich dann lieber mit der Karte nur vier Filme gucke und am Ende "nur" 5 Euro gespart habe, als mir 90-150 Minuten Lebenszeit mit Filmquark zu verhauen.
    Aber gut, jeder verschwendet seine Jugend auf seine Art und weise. :)

    Gestern gab es Schmutzige Kleine Briefe, ein ganz fantastischer Film über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, wundervoll colorblind gecastet und endlich dürfen Buckley und Colman mal gleichzeitig vor der Kamera stehen, und Timothy Spall in Höchstform. Und abends gab es dann witzigerweise nach längerem mal wieder Thelma & Louise mit demselben Thema.
    Ungeplanter Thementag. :)

    Godzilla x Kong ist ein launiger Monsterklopper und vermutlich der harmloseste Streifen des Jahres. Aber was mich an dem Film so begeistert hat, ist, mit welcher Überzeugung und Konsequenz die Macher hier jede Logik, jede Regel und jede Spur von Sinn komplett dem Mantra "Alles fürs Bild" unterordnen. Die ziehen's durch. Das hätte sehr leicht komplett alberner Trash werden können, aber irgendwie, vielleicht auch, weil es so radikal durchgehalten wird, kommt hier ein irgendwie brauchbarer und unterhaltsamer Streifen bei raus.

    Nicht, dass ich Sonntag noch wüsste, was passiert ist, aber das muss ja auch nicht. Es ist bunter als Marvel, Monster kloppen sich, und Kong bekommt ohne ein Wort zu sprechen mehr Charaktertiefe zugebilligt als jeder Charakter des gesamten Monarch-Universums seit Bryan Cranston.
    Ach ja, und die Spielfreude der menschlichen Requisiten hilft auch enorm, allen voran Dan Stevens, der sich hier für ein irgendwie geartetes Spin-Off empfiehlt. :)


    P.S. Die ganze Story sans Monster hätte auch eine prima DS9-Folge abgeben können. :)

    Auffällig fand ich allerdings, wie viel Raum die Fremen und die Prophezeiung und das Prophetendasein einnimmt mit all seinen nachdenklichen Betrachtungen.

    Das ist nicht auffällig, das ist die Geschichte. Villeneuve fokussiert den gesamten zweiten Teil auf Pauls Widerwillen bei der Werdung zum Lisan al Gaib.

    Dream Scenario : Nicolas Cage in einer A24-Produktion von Ari Aster. Beau Is Afraid war schon spannend anders

    Bevor das hier jemand falsch versteht:

    Dream Scenario wurde von Kristoffer Borgli geschrieben und inszeniert, nicht von Ari Aster. Aster war zwar Autor und Regisseur von Beau is Afraid, war bei Dream Scenario aber nur Mitproduzent, daher ist Dream Scenario KEIN neuer Ari Aster und hat mit Beau is Afraid eine nur geringe Überschneidungsmenge.


    Nicolas Cage hat übrigens auch mitproduziert, und nicht nur deshalb ist der Vergleich zu Pig spürbar angebrachter.

    Drive-Away Dolls : Ethan Coen führt ohne seinem Bruder Regie

    Die Coens haben seit 2018 nicht mehr zusammengearbeitet, seinerzeit wohl, weil Ethan keine große Lust mehr aufs Filmemachen hatte.
    Von daher ist es eine viel interessantere Nachricht, dass er überhaupt wieder dreht. (Sieht man mal über seine Jerry-Lee-Lewis-Doku hinweg.)
    Inzwischen haben die beiden in einem Interview aber auch angekündigt, dass sie wieder an einem gemeinsamen Stoff arbeiten.

    Zu One Life:
    Nicholas Winton ist übrigens einer der angenehmeren Gewinner des Internets, denn die wirklich berührende BBC-Sendung von 1988, in der er eine zentrale Rolle spielte, und die auch im Film vorkommt, ist inzwischen ein überaus beliebter und viel geteilter Videoclip, der in Wellen immer wieder mal durchs Netz geht und ihn damit auch weiterhin ehrt. Vermutlich kennen etliche Leute hier vor allem den Ausschnitt, den ich aber aus Spoilergründen trotzdem nicht teile. Nur für den Fall. :)

    Gibt es eigentlich einen Grund, warum UCI Bochum den Film "Anatomie eines Falls" nur in einer einzigen Vorstellung zeigt? Macht der Aufwand überhaupt Sinn oder werden die Filme eh digital zentral gestreamt in die einzelne UCI Filiale oder liegen als Datenträger vor Ort vor?

    Es gab seit Anfang November wirklich nur eine einzige Vorführung von dem Film?
    Oder fragst du, warum ein Film, der vor 5 Monaten angelaufen ist, nur noch einmal gezeigt wird?

    Ich durfte diese Woche Alex Garlands neuen Film Civil War gucken, und war ganz hin und weg. (Und ich bin nicht unbedingt Garlands größter Fan.)

    Im Kern erzählt der Film absolut nichts Neues: Man begleitet eine kleine Gruppe Kriegsreporter (vom alten, ausgebrannten Hasen bis zum hungrigen Neuling ist alles dabei) durch ein vom Krieg verzerrtes Land immer tiefer ins Herz der Finsternis und sieht dabei das ein oder andere Kriegsgreuel abgespult.


    Garlands wunderbarer Kniff besteht dabei darin, dass er diese nicht sehr originelle Geschichte nicht in irgendeinem maroden Wüstenstaat im globalen Süden erzählt, sondern im Herzen der "besten Demokratie der Welt": Mitten in den USA. Dadurch rücken die Kriegserfahrungen quasi ins eigene Wohnzimmer und es zeigt sich, dass der Schutzfilm, der uns im vermeintlich sicheren Westen vor solchen Szenarien bewahrt eben nur hauchdünn ist.

    Gerade in aktuellen Zeiten ein durchaus packender Dreh.


    Neben brillanten Einsätzen von Ton und Musik sind noch die wirklich tollen schauspielerischen Leistungen von Kirsten Dunst, Cailee Spaeny und Wagner Moura zu erwähnen, die dem Film eine durchgängige Spannung verleihen.


    Kleine Abzüge gibt es dafür, dass das Finale etwas schwächelt und Garland nunmal nicht gerade subtil agiert und die ein oder andere Metapher etwas überstrapaziert, aber davon abgesehen war das für mich ein frühes Highlight der noch jungen Kinosaison und einer der Toptitel des Jahres.

    Ich vermute, dass er einige Zuschauer enttäuschen wird, die sich etwas anderes von Titel und Thema erhofft haben, aber das kann er verkraften.

    Dicke Sehempfehlung.
    Startet hier voraussichtlich am 18. April.


    Ich würde ja gerne mal ein paar alte Klassiker im Kino sehen. So richtig schöne Straßenfeger wie Lawrence von Arabien, Ben Hur, Psycho, 2001: Odyssee im Weltraum, Apocalypse Now etc. Hin und wieder gibt es das mal (Der weiße Hai und Die Feuerzangenbowle habe ich in 2023 sehen können), aber leider scheint es beim Publikum nicht genügend anzukommen.

    Witzigerweise hab ich jeden einzelnen der Titel im Hamburger Savoy-Kino gucken können, die hatten mal ihre Klassiker-Matineè. Lief aber leider nicht gut genug, um es fortzusetzen. 😪

    Das lässt sich in keiner Serie und in keinem Film wirklich abbilden. Ich habe nichts dagegen, wenn da "10 Jahre später" steht, das passiert in jedem 2. Film oder Serie andauernd.


    Wer das nicht will, der kann nur noch die Serie "24" schauen.

    Oha, ich hoffe, du guckst niemals Boyhood oder Elizabeth - Golden Age - das könnte deine Welt extrem auf den Kopf stellen ...

    Aber schöne, teilweise humvorvolle Polemik. :)

    Ps:

    Auch jetzt vor Verfilmung des offiziell noch ungewissen Herr des Wüstenplaneten ist doch bei dem Ende von Part 2 jedem Sonnenklar das dieses auch kommen wird allen eitlen finanziellen Zweiflern zum trotz.

    Hier muss ich dich darauf hinweisen, dass deine Deutung des Endes als "Cliffhanger, der eine Fortsetzung zwingend macht" eben nur das ist: eine Deutung.

    Für mich z.B. ist die Handlung lückenlos abgeschlossen und keine Fortsetzung zwingend erforderlich.

    Villeneuve engt die Geschichte weit genug ein, um sie auszuerzählen.

    Vileneuve und sein Verleih hätten wie bei HdR Dune selbst als Dreiteiler verfilmen sollen , statt als weiteiler, jetzt das ganze zweite Buch mit nur noch einem Film hinterherzuschieben ist etwas unglücklich

    Das zweite Buch hat genau die richtige Länge für einen Dreistünder.


    Und direkt das Budget für drei Filme rauszukloppen wäre auch über Gebühr riskant gewesen, denn bei dem Stoff ist ein Erfolg alles andere als wahrscheinlich gewesen.

    Drei Highlights auf den FFF-White Nights gehabt:


    Dream Scenario:

    Startet im März. Nic Cage mal wieder zum Niederknien gut, als biederer Professor, der den Menschen plötzlich im Traum erscheint. Tolle Parabel auf Social Media, Viralität und Cancel Culture.


    The Last Stop in Yuma County:

    Eine Tankstelle im Nirgendwo, leere Zapfsäulen, ein verspäteter Tanklaster und immer mehr schräge Charaktere, die so im angrenzenden Diner landen.

    Großartiger Thriller, der wie eine Hommage an Tarantino und die Coens wirkt.

    Außerdem gibt es hier das beste T-Shirt-Kostüm des Jahres.


    Night Watch 2:

    30 Jahre nachdem Martin und Jens in der Forensik einen Serienmörder gestoppt haben, nimmt Martins Tochter denselben Job an und geht den damaligen Geschehnissen auf den Grund.

    Bornedals Film funktioniert als Thriller nicht ganz so gut wie der Klassiker von '95, vor allem das Ende ist etwas einfallslos und ich wusste recht schnell, was passiert, aber als Fortsetzung ist der Streifen super und man freut sich zu erfahren, was aus den alten, liebgewonnenen Charakteren geworden ist.

    Fairerweise muss man sagen, dass Yojimbo stark von Dashiell Hammetts Roman und der Verfilmung "Der gläserne Schlüssel" inspiriert ist. 😊

    Von daher geht die Kette im Grunde von "Hard Boiled" über "Samurai" über "Italowestern" wieder zu "Hard Boiled" (wenn man Walter Hills Last Man Standing denn so einordnen will).

    Mein Hauptproblem mit Wonka war zumindest in der Synchro die miese Tonmischung bei den Liedern. Das klang halt nicht, als ob die Charaktere singen, sondern als ob ein Lied über die Tonspur gelegt wurde, komplett artifiziell und unangenehm.

    Ansonsten ist das halt durch und durch ein Kinderfilm, der für die Eltern nur bedingt was mitbringt.

    das war bei uns in der OV überhaupt nicht so, ist mir aber schon bei ein paar Musicalsynchros der letzten Jahre untergekommen, bei Mary Poppins 2 etwa, am schlimmsten bei der dt Fassung vom Phantom der Oper. Das muss irgendein Phänomen sein, dass die dt. Songs separat produziert und dann quasi "einkopiert" werden.


    Ich denke das Hauptproblem bei der deutschen Rezeption ist, dass das Kinderbuch hierzulande nicht so bekannt ist und auch die Gene Wilder-Fassung, auf die sich Wonka bezieht, kaum jemand kennt. Mit Burtons Schokoladenfabrik hat das hier ästhetisxh und stilistisch nichts zu tun.

    Ja, so klang das. 😊


    Die Wilder-Version kenne ich natürlich und mochte die kleinen Eastereggs und so, aber der Film hatte für mich halt wenig der Kreativität des alten Streifens und hat sich geguckt wie ein xbeliebiger Kinderfilm der letzten Jahre.

    Mir fehlte das "Besondere", das Wilders Film mitbringt.

    Aber ich fand ihn nicht "schlecht". Aber Eindruck hat eigentlich nur Hugh Grant hinterlassen. 😊

    Mein Hauptproblem mit Wonka war zumindest in der Synchro die miese Tonmischung bei den Liedern. Das klang halt nicht, als ob die Charaktere singen, sondern als ob ein Lied über die Tonspur gelegt wurde, komplett artifiziell und unangenehm.

    Ansonsten ist das halt durch und durch ein Kinderfilm, der für die Eltern nur bedingt was mitbringt.

    Ich mag sie ja, einfach, weil ich sehe, dass sie mit Freude spielt und an sich arbeitet. Ist sie ein Geschenk an die Schauspielkunst? Nein. Aber sowohl in The Bridge als auch Aus dem Nichts hat sie mir gefallen. (Und ja, Aus dem Nichts hat seine Probleme, die liegen aber auf der Script-Ebene).
    Das ist ein bisschen wie Keanu Reeves. Der ist absolut kein guter Schauspieler, aber er bringt so viel Spielfreude mit, dass ich seine Auftritte fast immer genieße.

    Manchmal hab ich einfach Spaß dran, Schauspielern zuzugucken, die mir das Gefühl vermitteln, dass sie Spaß an ihrer Arbeit haben und versuchen, besser zu werden, und das trifft dann bei mir auch für Diane Kruger zu. :)

    Ja, dass die sich am Spiel der 1940er orientiert haben, halte ich für gut möglich. Wir haben hier in letzter Zeit viel Koreanisches geguckt und uns inzwischen an das "Overacting" gewöhnt. (Generelle Info für Mitlesende, du weißt das ja: In der Frühzeit des Films wurde vor der Kamera noch sehr viel "theatralischer" gespielt, das war noch mehr abgefilmtes Theater, wo man auch in der letzten Reihe noch erkennen muss, welche Emotionen die Charaktere durchleben. Das reduzierte Spiel kam erst später auf.)

    Ändert nichts dran, dass auch ich als Westler schmunzele, wenn Koichi mit der Stirn auf den Tisch knallt, dass die Essstäbchen hüpfen, aber man muss das halt nicht als "schlecht" gespielt werten. :)

    Ok, schauspielerisch war das auch etwas rumpelig bis unbeholfen. Positiv formuliert kann ich das auch unverbraucht natürlich nennen.

    Schauspielerisch war das japanisch/asiatisch, die haben andere Schauspielkonventionen und eine andere Schauspieltradition als wir im Westen, daher wirkt das fremd - oder halt durch die typisch eurozentrische Brille dann "etwas rumpelig bis unbeholfen oder positiv formuliert unverbraucht". Nicht jede Region spielt nach westlichen Traditionen, das könnte man mal berücksichtigen. :)

    Wild Palms hatte ich damals aufgezeichnet und so oft geguckt, dass ich irgendwann mehr Rauschen als Bild hatte. War am Ende meine letzte noch genutzte VHS-Kassette, irgendwann hatte ich meine ganze Sammlung aufgelöst und nur noch meine überspielte Babylon 5 Sammlung, Blade Runner und Aliens behalten. Nachdem ich mir die letzten 3 dann doch irgendwann auf DVD besorgt hatte, hab ich meinen alten VHS-Spieler nur für Wild Palms noch bis 2013 mitgeschleppt ...
    Vom DVD-Release hab ich noch gar nichts mitbekommen. Danke dafür! :)

    Dass da etwas pikiert reagiert wurde,

    Zumindest meine "pikierte" Reaktion war meiner Ratlosigkeit geschuldet.

    Was soll man denn da antworten?

    Wenn ich in einem Filmthread sage: "Mein Gott, zum Glück mochte ich den Film, mehr ist mir nicht wichtig, so viele Gedanken wie ihr will ich mir gar nicht machen" - was soll man denn darauf antworten?

    Ich bin mir nicht ganz sicher, was man mit so einem Beitrag aussagen will, oder was für Reaktionen man sich erhofft. Darum mein Fragezeichen.

    Und mal abgesehen von dem latenten "ihr verschwendet eure Zeit, ich bin da zum Glück pragmatischer"-Vorwurf, den man darin lesen KANN, hab ich da vornehmlich Freude rausgelesen, dass ihm der Film gefällt und ihm das reicht und er nicht weiter drüber nachdenkt. Mein "Gratulation" war daher auch absolut ernst gemeint.


    Wenn ihm das reicht, und er sich so darüber freut, dass er es hier allen mitteilt - dann freue ich mich mit ihm. :)

    Nicht vergessen, dass es eine Comicverfilmung ist. 😊

    Bananenfischer

    Heute gab's Godzilla Minus One.

    Love it.

    Die Tōhō-Godzillas (zumindest die ernsten ...) funktionieren ja immer auch als Metaphern - der erste als Verkörperung der Atombombe, Shin-Godzilla als Verkörperung des Fukushima-Tsunamis und die Reaktion der Politik darauf, und hier nun verkörpert Godzilla den großen Krieg selbst. Entsprechend handelt der Film vor allem von Schuld, PTBS und dem Loslassen nach dem großen Krieg. Die Politik wird hier komplett ausgeblendet, während die Zivilbevölkerung sich emanzipiert und selbst von ihrer Kriegslast und Kriegsschuld befreit. Nicht, ohne einige Seitenhiebe auf das Versagen der Politik natürlich.


    Sehr schön auch die diversen filmischen Zitate, nicht nur auf den Ur-Godzilla von 1954, sondern auch auf den Weißen Hai und einige andere.


    Action gibt es auch einiges, und selten war Godzilla so "bösartig" wie hier (für gewöhnlich gleich er ja eher einer stoischen, persönlichkeitslosen Naturgewalt), und die Effekte sind prima. Wir hatten einige Kinder im Publikum, bei denen ich nicht weiß, ob sie den Streifen nicht vielleicht zu träge fanden. Mit den poppigen Kaiju-Kloppern, die ja auch zum Franchise gehören, hatte dieser jedenfalls nicht viel gemein.


    Schade natürlich auch, dass einer der Plotpoints dem deutschen Publikum notgedrungen kräftig gespoilert wird - da merkte man dann, dass man versucht hat, das japanische und englischsprachige Publikum anzusprechen.


    Insgesamt einer der besten Godzillas, zumindest aus der Tōhō-Schmiede. Ich mag auch Shin-Godzilla sehr, aber dieser hier war dann nochmal etwas peppiger und tatsächlich auch stärker an westlichen Sehgewohnheiten ausgerichtet.

    Der Furiosa-Trailer spricht mich leider auch nicht an, weil ich ihn sehr widersprüchlich finde. Fury Road hat funktioniert, weil er sich ganz und gar dem Style-over-Substance-Ansatz verschrieben hat. Der Trailer hier wirkt, als wolle er gleichzeitig versprechen, dass der Film ebenso stylish wird wie Fury Road, aber gleichzeitig deutet er auch an, dass man diesmal auf eine richtige Geschichte setzt. Und da bin ich noch verhalten, ob das funktioniert.


    Was Anya Taylor-Joy betrifft, bin ich optimistischer als Archibald - auch wenn sie bisher vornehmlich ruhige Rollen gespielt hat (ich glaube fast, Das Morgan Project war bisher ihre einzige "Action"-Rolle), sehe ich durchaus, dass sie Kraft und Power ausstrahlen kann, und das ist ja hier primär gefordert.

    Außerdem hat schon Bruce Willis vor 35 Jahren bewiesen, dass auch jemand als Actionheld taugt, dem man das nicht zugetraut hätte. :)