Beiträge von Imagine im Thema „[Filmtipp] Kinotipp der Woche“

    Ich hab bis heute noch nicht rausgefunden, mit welchem Button man hier Spoiler verbergen kann. Egal, hab’s jetzt im Unicode-Editor geändert.


    Wobei die von Sankt Peter zitierte Rezension, auf die sich die Diskussion bezieht, mindestens genauso viele Spoiler beinhaltet…

    Dagegen klingst Du wie jemand, der mir absprechen will qualifiziert zu sein, einen Film nach eigenen Gesichtspunkten zu beurteilen.

    🙃


    Es ist ja doch schnurz, ob ein Film Hochglanzformat hat, weil man endlos Geld reingebuttert hat oder nicht. Du sagst doch selbst, dass man ihn genau deshalb unbedingt auf der großen Leinwand sehen soll. Und ich glaube die Statistik gibt mir recht, dass tolles Aussehen oft kein Garant dafür ist, dass man einen vergleichbaren Aufwand für ein großartiges Drehbuch betrieben hat.


    Falls Du mir mit „‚früher war alles besser‘-Prediger“ vorwirfst, dass ich in 40 Kinojahren schon Filme gesehen habe, die eine kreativere Message hatten als das wahrlich nicht neue „Wir machen ne Parabel, wo die vermeintlich Bösen die besseren Menschen sind“, dann ziehe ich mir diesen Schuh gerne an. Und warum darf der Kritiker nicht einen Film erwarten, der ihm erklärt, warum…

    Ja ich hab’s gecheckt, dass der Film irgendwo zwischen Märchen und Parabel mäandert (inklusive an Asia-Kino erinnernde spontane Slapstick-Einlagen), aber Dark City ist auch ein Märchen (das das super hinkriegt mit der in sich logischen Märchenwelt), Ex Machina war auch nicht teuer (und zeigt eindringlich, dass KI „menschlich“ sein kann) und Freaks ist ebenfalls ne Parabel darüber, dass die sog. normalen Menschen schlechter sind als die vermeintlich bösen Außenseiter der Gesellschaft. Und alle drei fand ich — persönlich — deutlich überzeugender.

    Willst Du eine ausführliche Antwort, warum die-/derjenige den Film wirklich überhaupt nciht verstanden hat?

    Nein, ich wollte das nur teilen. Ich hätte es auch in Fundstücke posten können. Aber die Emotion, die aus dieser Kritik einem entgegenspringt, gepaart mit der direkten Art des Schreibens finde ich zum Schmunzeln.


    Danke für die Einordnung von Catch the Killer.

    Naja, sein größter Fehler war vermutlich, heutzutage mit großen Vorab-Erwartungen in einen Hochglanz-Kinofilm zu gehen. Wie man es dreht und wendet, unter „gut“ verstehe ich aber auch etwas anderes.

    Noch was anderes: ich hatte kurz überlegt, ob ich mir ein paar Filme beim Fantasy FilmFest angucke, aber die Auswahl ist m.E. dieses Jahr so mies, uninspiriert und öde wie selten. Oder bin nur ich das und weiß einfach nicht wo die Highlights zu finden sind? Bei den Asiaten sind ein paar spannende Sachen zu finden, die ich allerdings schon gesehen habe; aber was Europa angeht, ist alles ziemlich gülle dieses Jahr. Dogman und God is a bullet musste ich leider schon sehen, gott waren die schlecht.

    So unterschiedlich sind die Geschmäcker: Wir fanden Dogman ausgesprochen gut (dafür den Vorfilm ziemlich dumm, weil er gerade als es interessant wurde einfach aufhörte); von Mars Express hatte ich mir recht viel versprochen, aber leider war er irgendwie unspanndend. Generell finde ich aber auch, dass (schon seit ein-zwei Jahren) die Perlen recht rar gesät sind…

    Ich hab ja geschrieben für mich. Und ja, entgegen des Mainstreams werden Dune 2, Equalizer 3 und das Tribute von Panem-Prequel wohl auch keine Highlights für mich („Vollkatastrophen“ kommt von Dir — ich hab sowas nirgendwo geschrieben). Neugierig bin ich auf A Haunting in Venice, aber ideas ist kein einfaches Genre, daher bin ich erstmal nur verhalten optimistisch.

    Die letzte Fahrt der Demeter : Wenn ein Film das Ende und die tragendenen Storyelemente schon zu Beginn erzählt, dann sollte der gute Gründe dafür haben, um den Zuschauer trotzdem noch bei der Stange halten zu können. So erfahren wir in den ersten Minuten, wie es nach rund zwei Stunden ausgehen wird und bei mir blieb einzig die Frage, die es dazu gekommen ist. Allerdings war die Beantwortung so offensichtlich, weil der Handlungsort "Schiff auf seiner letzten Fahrt mit einer bekannten Ladung" so eingeschränkt von den Möglichkeiten war, dass ich mich in Folge eher als faszinierter Beobachter sah, wie wenig die Schiffsbesatzung doch in ihrer Situation einordnen und verstanden hat.


    Aus der wissenden Zuschauerperspektive im Jahr 2023 ist das alles offensichtlich. Viel zu schnell könnte ich den handelnden Personen vorwerfen, schlicht dumm und unbedacht und vie zu implosiv zu sein. Aber damals (zu Zeiten in denen der Film spielt) kannte die Schiffsbesatzung so etwas eben noch nicht und musste deshalb zwangsläufig auf ihren ganz eigenen Wissensstand zurückgreifen, der aus der 2023er-Perspektive zum besserwisserischen Kopfschütteln verleitet. Mit dieser Erkenntnis hat der Film für mich dann einiges an Sympathie gewonnen. Zumal der optisch wirklich gut und hochwertig aussieht.


    Ok, das Ende ist reiner Kommerz und zielt klar auf Fortsetzungen ab. Bis dahin war ich aber gut unterhalten. Für Genrefans durchaus interessant.

    Gehe ich mit. Wie geil wäre der Film gewesen, wenn sie es geschafft hätten, den Dracula-Plot bis zum Ende (oder wenigstens der Hälfte) des Films geheimzuhalten. Gut gemacht ist er trotzdem und für mich fast schon ein kleines Highlight in diesem für mich bisher ziemlich mauen Kinojahr.

    [...] Zudem rauben die 3D-Brillen dem Film die Leuchtkraft, was die dunklen Unterwassenszenen nochmals dunkler wirken lässt und den "Tag am Strand" eher bewölkt werden lässt. [...]

    Lernfrage: Können die Projektoren eigentlich nicht so eingestellt werden, dass sie mehr Licht auf die Leinwand werfen, um das auszugleichen?

    Drei Filme in drei Wochen — Indiana Jones, Mission Impossible und Oppenheimer — und keiner davon hat mich wirklich überzeugt. Am ehesten noch die ersten 20 Minuten von INDIANA JONES UND DAS RAD DES SCHICKSALS, die haben echt Spaß gemacht; die Hauptgeschichte war dann wieder erwartbar hahnebüchen, aber das ist bei Indy-Filmen eigentlich immer so. Leider war die holprig eingeführte „Neue“ dann allerdings einfach unsympathisch und die übliche Artefakte-Schnitzeljagd (inkl. Schnitzel-immer-wieder-abgenommen-Bekommen) mindestens ne halbe Stunde zu lang, um wirklich zu unterhalten. Immerhin besser als der Vorgänger, aber nur knapp. Naja…


    Zu lang ist auch MISSION IMPOSSIBLE: DEAD RECKONING TEIL 1, und zum Ertragen der überlebensgroßen Logiklöcher müsste es eigentlich Freibier im Kino geben. Obendrein wird bei den einzigen Frauen im Ensemble der Schwerpunkt leider auf die uninteressantere der beiden gelegt, dabei wäre sie eigentlich komplett verzichtbar gewesen. Übrig bleiben ein paar nette Stunts (inklusive Slapstick-Verfolgungsjagd), aber man stumpft auch da irgendwann ab (noch‘n Waggon… und noch einer…). Achja, und dann hört er halt mittendrin auf (weil „Teil 1“), aber zu dem Zeitpunkt ist einem das auch irgendwie wurscht…


    Und dann der Hoffnungsträger OPPENHEIMER — alle guten Dinge waren doch immer drei? — aber auch hier war ich hinterher irgendwie ratlos, denn der Film über den „Vater der Atombombe“ ist hauptsächlich brachial laut, unnötig verschachtelt und mehr daran interessiert, dramatisch moralisch daherzukommen als einem die Titelperson näher zu bringen. Und wie bei den beiden anderen Filmen schafft es auch dieser (extrem hochkarätig besetzte!) Blockbuster nicht, seinen Frauenrollen auch nur ein Minimum an Relevanz und Tiefgang zu verpassen: Was bei Action- und Abenteuerfilmen „nur“ schade ist, bei einer Biografie dagegen schon irgendwie schwach. Aber ohne Emotionen kann man sich einer Figur nur schwerlich nähern, und so guckt man drei Stunden lang hauptsächlich Leuten beim Reden (oder sich anschreien) zu, während es immer mal bedrohlich rumpelt oder blitzt, damit man merkt, dass gerade ne aufwühlende Szene läuft. Ja nee, da hätte ich lieber ne (leider nie gedrehte) dritte Staffel der tollen Atombomben-Serie „Manhattan“ gesehen, die ich jedem empfehle, der sich für das Thema interessiert. So warte ich also weiter auf den ersten Film 2023, der mich wirklich fesselt. Ist ja bald wieder FantasyFilmFest…

    Ganz ehrlich: Ich habe bei MI nach 10 Minuten einfach alles ausgeblendet, was mit der "Story" zu tun hat, weil ich mich sonst dauernd nur noch am Wundern gewesen wäre.
    ;)

    Als Kunstwissenschaftler kann ich da nur sagen, dass es zwar keine allgemeingültige Defition von Kunst gibt, aber zumindest der diskursgeprägte Kunstbegriff ("Kunst ist das, was eine bestimmte Diskursgruppe mit ableitbaren Gründen zu einer bestimmten Zeit als Kunst definiert") sich allgemeiner Anerkennung erfreut. Und unter der Prämisse muss Dune einem persönlich nicht gefallen, man kann auch für sich darauf beharren dass man ihn selbst nicht künstlerisch wertvoll findet, aber wenn 90% der Filmkritiker (und zumindest ein gewisser Prozentsatz des Publikums) das anders sehen dann wird es halt schwierig die eigene Meinung zu verteidigen. Übrigens habe ich damit noch gar nichts über den dahinterstehenden Kunstbegriff gesagt, also Kunst als besonders gutes Handwerk, Kunst als das Schöne, Kunst als etwas was etwas beim Publikum auslöst, Kunst als Gesamtkunstwerk a la Wagner etc etc. Daher mein etwas sardonischer Kommentar zu Imagine .

    Jop. Das Argument "Alle, denen ich den Film gezeigt habe, waren begeistert und wem er nicht gefällt, der hat halt keine Ahnung von Kunst." bleibt aber ein Nicht-Argument. Übrigens gibt es durchaus Beispiele, bei denen sich die überwiegende Meinung der jeweiligen Filmkritiker mit der Zeit geändert hat (wenn auch in der Regel von "schlecht" zu "gut").

    ;)

    Was möchtest Du damit jetzt sagen? Dass jemand, der ihn für bombastisch oberflächlich hält und kritisiert, dass in den zweieinhalb Stunden kaum was passiert, einfach keine Ahnung von Filmkunst hat?

    🤔

    In der Lichtburg Quernheim, im kleinsten Ort Deutschlands mit eigenem Kino, haben wir heute Indiana Jones und das Rad des Schicksals angeschaut. Es sind alle Zutaten drin, die auch die alten Filme ausmachen, deswegen flimmert der neueste Teil des Franchises auch weitestgehend überraschungsfrei über die Leinwand. In der zweiten Filmhälfte schleichen sich kleinere Längen ein, aber Das Rad des Schicksals bleibt weit weg von der Gurkigkeit des vierten Teils. Im Großen und Ganzen bin ich deutlich besser als erwartet unterhalten worden.

    Ging mir auch so. Ne halbe Stunde kürzer, und er wäre voll okay gewesen.

    Und warum? 🤔

    Du hast die diversen — teils krassen — Defizite des Drehbuchs gut herausgearbeitet. Umso verblüffter bin ich über Dein Prädikat „absolute Empfehlung“. Für mich ist der Film ein Paradebeispiel für Style over Substance. Und das sag ich als 3D-Fan lange vor dem ersten Avatar.

    Bei 7.5 für Avatar 2 würde ich mitgehen, wenn er halb so lang wäre. Für über drei Stunden aber bleibt er finde ich weit hinter seinen Möglichkeiten. Vor allem ist er völlig unnötig lang. Nur um mit hübschen, teuren und leider komplett überflüssigen Bildern anzugeben. Wobei die ganzen Wald-CGI-Bilder am Anfang noch ziemlich unecht wirken. Da lag das Augenmerk ganz klar auf den (Unter-)Wasser-Aufnahmen. Das Ärgerlichste finde ich allerdings diese unglaubliche Plumpheit, die sich durch den ganzen Film zieht. Vom phrasendreschenden Märchenonkel-Erzähler, der immer wieder was kommentiert, über die ganzen billigen Klischees (Küsten-Na‘vi sehen NATÜRLICH wie blaue Hawaiianer aus), über krampfhafte Jugendsprache in der deutschen Synchro („Bro“ und „Alter“ — aber das Mädchen muss dann wiederum „Sie Widerling!“ sagen WTF?!), über die tollen Eingeborenen, die (wie schon in Teil 1) ALLES besser machen und können… Wird einem dann am Ende auch noch optisch eingehämmert (ich sag nur Engel!) — ich hab echt den Eindruck, Cameron hält seine Zuschauer inzwischen für blöd (werden eigentlich alle Regisseure im Alter komisch?). Ich bin zweimal weggenickt zwischendrin, was aber egal war, weil halt nicht viel wichtiges passiert. Der Film wäre deutlich besser, wenn er sich selbst weniger toll und wichtig finden und dafür seinen Zuschauern kognitiv ein bisschen mehr zutrauen würde, aber das ist natürlich nur meine Meinung.

    Meine Zusammenfassung von den Film.....


    Mit vielleicht einem Hauch Sarkasmus. 😉

    Na gut, ich kann mir (als jemand, der Avatar seinerzeit auf einem 27'' Fernseher mit DVD-Player erstmals gesehen hat) nicht vorstellen, dass die Beliebtheit des Films jemals auf seiner innovativen Story beruhte. Insofern: Macht der Nachfolger, was er soll? Sprich: Überragend aussehen auf der großen Leinwand?

    Zur "innovativen Story" könnte ich mal wieder diese Perle auspacken (ist ja inzwischen so alt, dass sie womöglich nicht jeder noch kennt).[Blockierte Grafik: https://assets.b9.com.br/wp-content/uploads/2010/01/avatar-pocahontas.gif]

    So ein mieses kleines Filmchen wie das Remake von My bloody Valentine wurde durch 3D deutlich aufgewertet. Wenn da jemand die Spitzhacke des Slashers durch den Kopf bekommt, und das Auge des Opfers hängt auf der Spitze der Picke und gefühlt direkt vor dem eigenen Gesicht - dann ist das ein Schockmoment, den man nicht vergisst. Solche Sachen vermisse ich tatsächlich irgendwie. Ansonsten schaue ich mittlerweile lieber die 2D-Versionen, wenn nur 3D nur nachgearbeitet wurde.

    Ich denke da eher an die Szene mit dem halbnackten Mädel, dass sich unter dem Bett vor dem Killer versteckt und die Kamera so positioniert ist, dass eine gewaltige Brust in den Kinosaal ragt — was die Jungs in der Reihe vor uns dazu veranlasst hat, die Hände auszustrecken, woraufhin wir uns die nächsten fünf Filmminuten schlapp gelacht haben.


    Definitiv ein Beispiel für den kreativen Einsatz von 3-D!

    Dann ergänze ich mal noch #MoonageDaydream , der nach seiner Festival-Tour nun in vereinzelten Kinos läuft. Als "Cinematic Experience" beworben, trifft es das auch am ehesten - ein banales Biopic wäre David Bowie unmöglich gerecht geworden. Entstanden ist hingegen ein Film, der so sperrig, schrill, teilweise anstrengend und chaotisch wirkt wie David Bowie zu Lebzeiten selbst - und gleichzeitig eine Ode ist an das Leben, die Neugier und den immerwährenden Wandel. Wer mit dem Künstler nichts anfangen kann, sollte diesen Film meiden; alle anderen tauchen für zweieinhalb Stunden tief in die Welt von David Bowie ein, mit allem, was das mit sich bringt. In eine Welt, in der jede Bewertung sinnlos ist, die nur durch Erleben erfahrbar ist - befremdlich und faszinierend zugleich. Ein Film, wie er David Bowie gefallen hätte.