Beiträge von Karpartenhund im Thema „[Filmtipp] Kinotipp der Woche“

    [...] Objektiv wahrscheinlich Nolan's bester Film. [...]

    Erstgemeinte Nachfrage: Nach welchen Kriterien kann man Filme messen, um zu einer objektiven Wertung zu kommen? Gibt es so etwas in der Filmwissenschaft? Spontan kann ich mir nur so etwas wie "kommerziell bester Film nach Einspielergebnis" vorstellen, weil das Einspielergebnis klar messbar ist - sofern man alle Daten dazu erfassen kann.

    Ernstgemeinte Antwort;) Technik, Kameraführung, Score, Drehbuch, Schauspieler Leistung, Dramaturgie usw usw. nicht umsonst gibt es mehr als eine Oskar Kategorie.

    Du haust mit platt und vorhersehbar narrative raus, die du aber nicht begründest. Glaube du bist zu einfach an den Film herangegangen. Der Film orientiert sich klar an das Filmemachen der vergangenen Zeit. JFK fällt mir sofort ein. Das.mag in der heutigen Zeit nicht jeder mögen, passt aber sehr gut für die Erzählweise. Eigentlich geht es auch nicht um die Atombombe an sich. Man sieht interessanterweise nix von den Qualen der Menschen in Hiroshima und Nagasaki. Ne, man sieht wie Oppenheimer es sich bei dem Amerikanern vorstellt, wie die Bombe wirkt. Der Film geht um das große Ganze, was Entscheidungen von Menschen bewirken. Objektiv wahrscheinlich Nolan's bester Film. Aber auch der Film mir den wenigsten "offensichtlichen" Spielereien. Die Spielereien sind da, aber man muss sie suchen. Ich kann verstehen wenn Leute im Kino drei Stunden in der heutigen Zeit genau so etwas NICHT sehen wollen, ich wollte genau so etwas sehen. Subjektiv bleibt Interstellar meine Nummer 1 von ihm, weil der mich emotionaler mehr packt. Aber danach kommt Oppenheimer.

    Am Ende entscheidet halt der Geschmack. Finde nur das man ihm objektiv wenig vorwerfen kann, insb. nicht was Authentizität und auch die damit verbundenen Kampfszenen angeht.

    Man KANN ihm auch objektiv eine Menge vorwerfen, aber das ist gar nicht meine Absicht. :)
    Und ja, Eggers-typisch wirkt er sehr authentisch (wenn man mal von den glänzenden, gepflegteen Zähnen aller Figuren, den mangelnden Erkrankungen, den magischen Elementen und der Tatsache, dass alle modernes Englisch sprechen, absieht ... aber es ist ja auch keine Doku.)
    Ob die Kämpfe authentisch waren, vermag ich nicht zu sagen (ich habe irgendwann mal zu Recherchezwecken zwei Dokus über Kampftechniken im Mittelalter gesehen, die da wohl widersprechen würden), und ob die sich wirklich nackt ausgezogen hätten, aber TROTZDEM noch mit Schild gekämpft hätten, weiß ich auch nicht, oder ob sie wirklich um fließende Lava herum gekämpft hätten, nachts, statt tagsüber auf sicherem Feld - aber egal wie, die Kämpfe WIRKTEN auf mich theatralisch im Sinne von: Sie sahen aus wie Theatermimen auf einer Bühne, die sich mit Schwertern beackern und etwas holperig ihre Choreo durchführen. Ist mein subjektiver Eindruck, ja. Was anderes habe ich ja aber auch nie behauptet. :)

    NIcht falsch verstehen: Ich finds ja super, wenn der Film jemanden wegbläst - genau dafür machen die Leute Filme und gehen wir ins Kino. Also alles richtig gemacht! Mich hat er halt nicht weggeblasen. Das macht ja dein Erlebnis (oder das anderer begeisterter Zuschauer) nicht schlechter.

    Da muss ich nochmal einhaken;) Das magische hat er drin, weil es für die Leute damals real war. Die haben fest an diese Sache geglaubt. Ein Stilmittel von Eggers das er auch bei The Witch ( Ziege) und Leuchtturm (Meerjungfrau) benutzt. So gesehen authentisch ;)

    Am Ende entscheidet halt der Geschmack. Finde nur das man ihm objektiv wenig vorwerfen kann, insb. nicht was Authentizität und auch die damit verbundenen Kampfszenen angeht.

    Bei Kidman gebe ich dir Recht. Schwächster Punkt allgemein im Film. Alles andere was du ansprichst, pacing, script ist halt Art House stile, muss man mögen. Freu mich riesig auf seine Nosferatu Adaption mit William Dafoe:)

    Tatsächlich gefallen mir die Kampfszenen deutlich besser als bei vergleichbaren Filmen / Serien. Sind sind zudem viel mehr recherchiert worden und dadurch auch authentischer. Dazu kommen Elemente aus nordischen Sagen wie die Szene mit dem gefangenen Speer. Ist halt kein Mainstream Film und bricht viele Regeln,obwohl er das Budget hat. Muss nicht jedem gefallen.