"Natürlich kann man eine farbige Meerjungfrau aussuchen. Gibt bestimmt auch violette, grüne, blaue, alles mögliche. Und generell ist es ja auch toll, wenn man Diversität in der Besetzung hat.
ABER: Disney macht diese Realfilme der Klassiker nicht für ein neues Publikum, sondern für diejenigen, die mit den Klassikern aufgewachsen sind. Warum denke ich das: Alle bisherigen Realverfilmungen (Mulan, Dschungelbuch, Aladdin, Die Schöne und das Biest, König der Löwen) waren nicht wirklich kindgerecht und teilweise ziemlich heftig in ihrer Darstellung.
Legt man das zugrunde, dann geht es darum, dasselbe Publikum zu erreichen. Und die sind eben mit einer Ariel aufgewachsen, die ganz anders aussieht. Dass das polarisiert ist vorprogrammiert - ganz gleich welche Version zuerst da war oder wie die Vorlage aussieht."
PowerPlant: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Disney solche Filme für das "alte" Publikum macht, sondern dass es im Gegenteil darum geht, neue Zuschauer*innen dazuzugewinnen. Wir Alten sind doch nicht die Zukunft.
Durch die Entscheidung, eine schwarze Schauspielerin als Ariel zu besetzen, wird ein ganz anderes Thema angesprochen, nämlich Repräsentation. Schau mal ins Internet und du findest unzählige Texte und Videos von schwarzen Frauen und Mädchen, die total begeistert sind, dass eine Disney-Heldin aussieht wie sie selber (siehe z.B. hier: In the new ‘Little Mermaid,’ Black girls and moms see themselves - The Washington Post). Ähnliches konnte man bei Ms. Marvel finden und auch bei der Realverfilmung von Mulan.
Ob die Filme nicht kindgerecht sind, weiß ich gerade nicht; da meine Kinder schon etwas älter sind, fällt mir das vielleicht nicht mehr so auf wie früher und ich habe auch nicht alle genannten gesehen.