Beiträge von Ste-van im Thema „[Filmtipp] Kinotipp der Woche“

    Die Niederländer pflegen auch nicht das Vergewaltigen von Schauspielern durch Synchronisation sondern sie verwenden einfach Untertitel ... :)

    Man kann ja Synchronisation schlecht finden, aber mit Vergewaltigung sollte man das nicht in Verbindung bringen. Das ist sprachlich ziemlich daneben und unsensibel. Und da hilft auch kein Smiley.

    Die Info zu Gesprengte Ketten/Great Escape wurde ja schon gepostet (gott was freu ich mich darauf), aber an diesem Dienstag gibt es den wohl besten Konzertfilm aller Zeiten im Imax: Stop Making Sense, restauriert in 4K, mit anschließendem Interview mit den noch lebenden Bandmitgliedern. Wer Talking Heads nicht mag, wird das wohl wenig unterhaltsam finden, aber als Konzertfilm ist das schon sehr einzigartig, und ich bin gespannt, wie der schon jetzt gute Audiomix in Imax klingen wird.

    Als ich den zum ersten Mal im Kino gesehen habe, war das ein sehr interessantes Erlebnis, da die Reihenfolge der Rollen vertauscht worden war. :)

    "Natürlich kann man eine farbige Meerjungfrau aussuchen. Gibt bestimmt auch violette, grüne, blaue, alles mögliche. Und generell ist es ja auch toll, wenn man Diversität in der Besetzung hat.

    ABER: Disney macht diese Realfilme der Klassiker nicht für ein neues Publikum, sondern für diejenigen, die mit den Klassikern aufgewachsen sind. Warum denke ich das: Alle bisherigen Realverfilmungen (Mulan, Dschungelbuch, Aladdin, Die Schöne und das Biest, König der Löwen) waren nicht wirklich kindgerecht und teilweise ziemlich heftig in ihrer Darstellung.

    Legt man das zugrunde, dann geht es darum, dasselbe Publikum zu erreichen. Und die sind eben mit einer Ariel aufgewachsen, die ganz anders aussieht. Dass das polarisiert ist vorprogrammiert - ganz gleich welche Version zuerst da war oder wie die Vorlage aussieht."

    PowerPlant: Ich kann mir nicht vorstellen, dass Disney solche Filme für das "alte" Publikum macht, sondern dass es im Gegenteil darum geht, neue Zuschauer*innen dazuzugewinnen. Wir Alten sind doch nicht die Zukunft.

    Durch die Entscheidung, eine schwarze Schauspielerin als Ariel zu besetzen, wird ein ganz anderes Thema angesprochen, nämlich Repräsentation. Schau mal ins Internet und du findest unzählige Texte und Videos von schwarzen Frauen und Mädchen, die total begeistert sind, dass eine Disney-Heldin aussieht wie sie selber (siehe z.B. hier: In the new ‘Little Mermaid,’ Black girls and moms see themselves - The Washington Post). Ähnliches konnte man bei Ms. Marvel finden und auch bei der Realverfilmung von Mulan.

    Ob die Filme nicht kindgerecht sind, weiß ich gerade nicht; da meine Kinder schon etwas älter sind, fällt mir das vielleicht nicht mehr so auf wie früher und ich habe auch nicht alle genannten gesehen.

    Wie erwartet saß ich heute fast allein in Steven Spielbergs Neuverfilmung von West Side Story.

    Danke für deine Meinung zum Film. Ich freu mich auch schon drauf.

    Hast du den Film im Original oder in der deutsche Version gesehen? Sie haben ja, wenn ich das richtig im Kopf habe, zweisprachig in englisch und spanisch produziert. Wenn original: Gab es dann Untertitel für spanisch und/oder englisch? Wenn deutsch: hat man die Zweisprachigkeit beibehalten? Wenn ja, auch mit UT?

    Wer ist mit den Werken Peter Greenaways vertraut?

    Gibt es Greenaway Fans hier?

    Das sind zwei verschiedene Fragen. Ich hab 20 Jahre lang Film unterrichtet, kann Dir auch zu Greenaway einiges sagen - und dennoch tauchte der nie in einem meiner Kurse auf, weil ich seine Filme schlicht nicht ausstehen kann. Es gibt tatsächlich keinen Regisseur mit dem ich mich weniger gern auseinander setzen würde. Greenaway ist Numismatiker, der liebt es Zahlen in seinen Filmen unterzubringen. Und er liebt den offen inszenierten Tabubruch. Vor allem aber liebt er sich selbst. Die Sachen bis zum Koch/Dieb kann man gucken, alles danach ist gruseliger Kunstquark. Es gibt schon einen Grund, warum man eher eine Eric-Rohmer-Box (noch so ein Regisseur, mit dem viele nichts anfangen können) in Deutschland kaufen kann als eine Greenaway-Box.

    Die Greenaway-Filme von Kontrakt des Zeichners bis "Der Koch..." fand ich damals toll. Und als er in der Nähe von Köln "Das Wunder von Macon" gedreht hat, waren wir eine Woche als Komparse bei den Dreharbeiten dabei. Aber als der Film in die Kinos kam, hat er uns dann doch nicht interessiert (ich weiß aber nicht mehr, warum) und ich habe nie heraus gefunden, ob ich irgendwo zu sehen bin.

    Toy Story 4

    Am Mittwoch war ich mit meiner Tochter (10) in der Früh-Vorstellung (halb elf) und wir hatten das Kino für uns. Keine Werbung, ein paar Trailer und dann ging's auch schon los - und zwar mit einem Rückblick in die Zeit, als die Helden noch bei Andy ihr Zuhause hatten. Es geht um den traurigen Abschied von Porzellinchen, der besonders Woody hart trifft.


    Sprung in die Gegenwart (kurz nach Ende des dritten Teils): Bonny, die neue Besitzerin von Woody usw. hat den ersten Tag in der Vorschule (in der engl. Wikipedia heißt das "kindergarten orientation") und ist dort sehr unglücklich. Heimlich unterstützt von Woody bastelt sie aus einem Göffel (=Gabel + Löffel) Forky, ein neues Spielzeug, das sie tröstet und in Folge extrem wichtig für sie ist. Als Forky auf einer Urlaubsreise der Familie aus dem Wohnmobil fällt, springt Woody hinterher um ihn zurückzuholen - der Beginn einer turbulenten Reise.


    Der vierte Teil ist zwar nicht der beste der Reihe, aber ziemlich gut. Besonders gefallen hat mir die Rolle von Porzellinchen, die durch ihre Entwicklung dem Film einen sehr interessanten Schwerpunkt gibt. Auch die beiden schon im Trailer auftauchenden Kirmes-Stofftiere, die mit ihren durchgeknallten Ideen für Chaos sorgen, fand ich gut. Gestört haben mich eigentlich nur die recht gruseligen Bauchredener-Puppen, die in einem Trödeladen als Aufpasser und Leibwächter unterwegs sind. Für einen Familienfilm, der auch für kleine Kinder gemacht ist, fand ich diese Anleihen an Filme wie Chucky unangebracht.

    Im Urlaub haben wir im Inselkino auf Föhr Aladdin in der neuen Version gesehen. Ich war sehr skeptisch, da ich das Original wirklich sehr mag, bin aber sehr gut gelaunt aus dem Film gekommen. Die Story ist weitestgehend gleich, wird hier und da modernisiert und es wird für den Dschinni eine nette Nebengeschichte eingefügt. Die Effekte waren prima, Will Smith als "Nachfolger" von Robin Williams gut besetzt und auch der Rest der Besetzung hat mir gut gefallen. Nur Dschafar finde ich etwas blass, irgendwie nicht richtig bedrohlich - da war der erste besser und auch das Zusammenspiel mit dem Papagei ist in dem neuen Film eher mau.