CIVIL WAR: Stehe gerade schon noch unter dem Eindruck des Films, ich fand ihn vor allen Dingen brilliant gefilmt. Da sind schon einige Bilder drin, die ein Leben lang hängen bleiben (z.B Autoreifen und Brennender Wald). Vom Erzählen her irgendwie Dystopie, ein Hauch Walking Dead Setting und auch ein paar Szenen erinnerten mich schon an Guerreros (ESP, 2001). Schauspieler waren wirklich sehr gut, wobei es mir so vor kam, dass alle Generationen irgendwie abgedeckt werden mussten (sollten). Die Schlusssequenz hatte dann wieder was von der bekannten Szene von Children of Men. Da ist man doch mittendrin im Geschehen, aber das dauert und ich gebe Ravn recht, dass man bis zum Finale die Reporter auf ihrer Odyssee beobachtet .
Ob der Film eine Aussage hat oder nicht, das sei dahin gestellt und ich finde auch sehr schwer zu beantworten. Was er meiner Meinung nach aber auf jeden Fall schafft, ist dass er vielleicht unseren Freunden aus Übersee zeigt, was moderner Krieg im eigenen Land sein könnte und das mit allen drastischen Mitteln . Und ich kann mich noch gut an eine Vorstellung von "Gettysburg" (USA, 1993) hier bei unseren stationierten Amis im Kasernenkino erinnern, als keinerlei Gejohle bei den Schlachtenszenen zu hören war, sondern irgendwie eine gespenstische Stille, denn da hat es wohl bei einigen Klick gemacht, dass hier eben ein CIVIL WAR gezeigt wird. Und wenn das dieser Film von Garland schafft, dass die Zuschauer drüber nachdenken, was ein Bürgerkrieg oder Krieg an sich bedeutet, dann hat er alles richtig gemacht.